| Flor de los mares! Das Heim auf See.
Logbuch der LOREA vom 19. April 2016 bis zum Ende der vergangenen Zeit. 03.11.2024 – Auch in Andalusien gibt es Unwetter. Wasserfallayrtigen Regen und Hagel in Golfballgröße bei an die 40 kn Wind. Auf der LOREA hat es nur die Bayern-Fahne zerfleddert, sonst ist nichts passiert. Auch die übrigen Folgen sind nichts im Vergleich zu der unfassbaren Katasdtrophe im Raum Valencia, 400 km weiter nördlich. Das Leck im Frischwassertank ist gefunden und professionell repariert. Auch die Tankanzeige hat der Skipper erneuert. Der Füllstand wird nun wieder perfekt und genau angezeigt. Die Wasserpumpe, die das ganze Jahr über so gut gearbeitet hat, pumpt plötzlich gar nichts mehr. Skipper hat eine andere eingebaut, aber bei der ist der Druckschalter defekt. Gar nicht so einfach einen neuen zu kriegen. Die kosten eigentlich nur drei Euro aber kein Laden hat sie vorrätig. Und Elektro-Conrad versendet nicht ins Ausland. Also hat der Skipper sie an eine Berliner Adresse schicken lassen, die er nächste Woche besuchen wird: Marinas Tochter mit ihrem Ehemann und deren Söhnchen Rio. Bis dahin arbeitet nun ein externer Druckschalter so halbwegs. Skipper digitalisiert das Logbuch der Sommerreise weiter. Colin, der Segelmacher wird die nicht nur die Genuarollanlage erneuern, sondern auch gleich das Vorstag und eine richtige Genua für die LOREA schneidern. Teure Angelegenheit. Vorstag und Rollanlage allein schon 4000 Euro! Hilfe wird gern angenommen: Paypal: hermann.engl@t-online.de. Mitsegel-Ticket: Pro Woche 400 Euro. Filipo scheint nicht mehr an Bord zu sein. Keine Spuren mehr zu entdecken. Skipper hat eine große Rattenfalle mit Schokolade bestückt. Bleibt seit Tagen unberührt. Aber auch anderes muss erledigt werden, vor allem Logbuch schreiben. Also in Kürze mehr unten am Ende der vergangenen Zeit.
Die Historie: März 2016. DAISY war weg. Der Skipper ohne Schiff. Wie soll das denn gehen? Im Internet fand er eine alte Bekannte: Eine Calypso 43. Ketsch getakelt. Den Typ hatte er schon auf der Ostsee gesegelt. Sehr stark, sehr gemütlich, große Tanks, ein Motorsegler, Langkieler, allerdings mit nur 1,60 m Tiefgang. Das war die GLORIA damals. Hier ging es um eine ANNA-MARIA II. Sah auf den Fotos sehr gut aus. Liegeplatz Marmaris, Türkei. (Glück gehabt. Heute würde der Skipper dort nicht mehr hinreisen. In diesem Land werden Schriftsteller und Journalisten eingesperrt, die Gewaltenteilung aufgehoben, der politische Islam kultiviert).
Eine Calypso 43 also. Dieses Schiff erfüllt fast alle Kriterien, die nach Skippers Ansicht ein Seeschiff aufweisen sollte: Ketsch getakelt, angehängtes Ruder, genug Gewicht im Kiel, Mittelcockpit, quer zur Fahrtrichtung eingebaute Pantry, große Tankvolumina. Mit 18 Tonnen und einem Langkiel am S-Spantrumpf, der 1,90 m tief geht, sollte das Schiff gelassen und unaufgeregt durch die Welle gehen. Es wurde 1985 aus Glasfaser, Kunststoff und Holz nach Plänen des niederländischen Designers Franz Maas gebaut. Allerdings flossen in den Bau viele Ideen des Erbauers und ersten Eigners Ing. Helmut Meisner aus Nürnberg mit ein. Etwa der um 30 cm tiefere Kiel. Der Rumpf wurde mit 30 bis 40 mm starkem GFK und mächtigen Längsstringern überaus stabil ausgeführt. Die Linien entsprechen einer klassischen eleganten Yacht aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. So erzählt das Heck auf den ersten Blick die Geschichte eines Schiffes und weniger die einer aufgeblasenen Badeplattform. Das Mittelcockpit wird zur Hälfte von einem Steuerhaus überdacht. Hier kann man sich in jeder Lage richtig sicher fühlen. In der Achterkabine gibt es zwei Kojen und eine Nasszelle mit WC und Dusche. Noch wird dort von Hand gepumpt. Im Vorschiff das gleiche Programm, allerdings mit zusammen-hängender und teilbarer Liegewiese in den V-Kojen.
In die Pantry wird ein großer Toplader-Kühlschrank eingebaut und die Eisbox zur Gefrierbox umgemodelt. Ein Raymarine-GPS-Plotter mit integriertem Radar ersetzt das voluminöse Furuno-Gerät. Neue Rettungsinsel und ein neues Horn machen die LOREA fit für weite Reisen.
Den Steuerstand im offenen Ruderhaus ziert ein hübsches hölzernes Ruderrad. Unter den Füßen des Rudergängers schlummert ein Sechzylinder-Volvo-Penta mit 106 PS. Der treibt zwei Lichtmaschinen, eine für 12 V und eine für 24 V und lädt damit vier Service-Batterien mit 400 Ah und die 12 V-Motorbatterie mit 70 Ah. Der Inverter liefert 2000 W bei 230 V.
Die Sonnenkollektoren auf dem Dach sind leider defekt.
Im Salon bietet ein mächtiger Tisch gut sechs Erwachsenen Platz für köstliche Mahlzeiten.
19.04.2016 - Marmaris - Heute wird eine Raymarine-Radar-Antenne und ein Horn auf der LOREA montiert. Der Name ist erst mal noch Theorie, denn die Calypso 43 heißt immer noch ANNA MARIA II. Es dauert, bis so ein Schiff komplett durchdrungen ist. 27.04.2016 - Heute hat Elke Geburtstag. Vor einem Jahr genau hatten wir gerade die Dardanellen passiert und die Insel Avdscha im Marmarameer angesteuert. Das Radar wird angeschlossen. Es hatte ein Stecker gefehlt. Aber nun funktioniert das GPS nicht mehr. Fortschritt beim Kühlboxbau.
28.04.2016 - Telefonat mit Ingenieur Helmut Meissner. Der Erbauer und erste Eigner der ANNA MARIA II lebt in Nürnberg. Er hatte von Franz Maas die Konstruktion erworben und acht Exemplare der Calypso 43 auf Kiel gelegt und vollendet. "Langsam bitte, Sie sprechen mit einem alten Mann." Der Mann ist 86. Ein erfülltes Leben. Er verrät wichtige Schiffsdaten, die in keinen Unterlagen stehen. Der Rumpf ist 30 mm stark, im Kiel fünfzig und mehr. "Damit können sie auflaufen, kein Problem. Der Rumpf ist beschusssicher." Der Germanische Lloyd habe sein Siegel drauf gegeben, sagt Meissner. Der Wassertank fasst 1100 Liter die beiden Dieseltanks je knapp 700 Liter. "Wir haben immer nur einen benutzt." Das Gespräch soll fortgesetzt werden in Deutschland. Jetzt ist die neue Kühlbox in der Pantry fast fertig. Es muss wohl eine neue GPS-Antenne her. Der Experte für die Gefriertruhe ist wieder nicht erschienen. Dafür wurde endlich die Wäsche zur Laundry gebracht. Es wurde mal wieder Thunfisch-Pasta aufgetischt.
30.04.2016 - Die LOREA wird unter deutscher Flagge reisen. Sie ist weniger als 15 m lang und braucht daher keine Registrierung. Der Flaggenschein ist praktisch der Reisepass des Eigners und Skippers. §1 Deutsches Flaggengesetz. Das kommt davon, wenn man jahrelang mit einem 18-m-Schiff durch die Welt gondelt. Kleiner ist einfacher. Jetzt ist die Designer-Kühlbox wirklich fertig. Gestern noch die Ecken mit Silikon vergossen, Auch die Gefriere arbeitet nun einwandfrei. Sie wurde auch gestern endlich angeschlossen. Jetzt fehlen nur noch ein zuverlässiges GPS, ein ordentliches Dinghi - das alte ist einfach auseinander gefallen - und der Wasserhahn im vorderen Bad. Na ja eigentlich sollte auch ein neuer Herd mit Backofen her. Aber den besorgt man lieber in Europa.
17.05.2016 - Heute werden die Segel der LOREA gereinigt und runderneuert. Das gesamte stehende Gut ist schon erneuert. Bin dabei auch das laufende zu tauschen. Sieht prächtig aus, die knallrote Genua-Reffleine, die dunkelblauen Schoten. Besanbaum hatte keinen Niederholer! Und der vom Groß musste versetzt werden. Muss noch eine neue Reffleine in den Besanbaum fummeln. War keine drin! Habe aber gestern schon ein kleines Gewichtchen am Faden durchgeschleust. Der Bolzen eines sehr kleinen Schäkels brachte die Lösung! Segeln ist einfach eine Herausforderung! Der RAYMARINE-GPS-Plotter arbeitet nun zwar, aber das Gerät verliert oft die Satelliten, bzw. zeigt sie als "in spare" und nur drei "in use". Da muss wohl ein Experte her.
20.05.2016 – Die runderneuerten und gewaschenen Groß- und Besansegel anschlagen, Reffleine einziehen, Fall am Besanmast für die Gangway einziehen, Sicherheitswesten besorgen samt Sicherheitsleinen. Bankbrief zu UPS bringen, verabschieden und lossegeln. Der Skipper allein an Bord. Unter Maschine aus der Bucht, draußen Groß hoch am neuen Fall und die Genua ausrollen. LOREA zieht ordentlich los.
Der West drückt sie weit nach Osten aber nach der Passage des Nordkaps von Rhodos hat der Wind ein Einsehen und dreht auf Nordwest. Noch drei Meilen zur neuen Marina von Rhodos, die nun in Betrieb sein soll. Bloß, wo ist die Hafeneinfahrt? Dort, wo sie laut Koordinaten sein soll, leuchtet nix, kein Rot und kein Grün! Aber weiter südlich, da leuchten deutlich Hafenfeuer.
Bei Annäherung kommt dort aber ein Rettungskreuzer heraus und läuft mit Blaulicht auf die LOREA zu, kommt sehr nah, umkreist sie, beleuchtet sie mit Scheinwerfern und ein Mann ruft herüber: „Last port?“ Antwort: „Marmaris“. Frage: „How many people on board?“ Antwort: „Only me.“ „Do you have passport?“ „Yes.“ Jetzt hebt der Skipper seine Handfunke hoch und leuchtet sie an. Weiter geht es auf Kanal 14. „Where do you want to go?“ „The new Marina of Rhodos.“ „Okay. But this port is not the marina.“
Der Kreuzer dreht ab, verschwindet wieder im Hafen zwischen Rot und Grün. Der Skipper dreht den Bug wieder nach Norden. Nein, die Marina von Rhodos hat keine Einfahrtsbeleuchtung. Die LOREA läuft langsam zwischen den finsteren Molenköpfen durch. Drinnen weist ihm ein türkisches Seglerpaar den Weg zum Liegeplatz und nimmt die Leinen an.
23.05.2016 – Rhodos – Starkwind aus NW hindert LOREA am Auslaufen. Stattdessen stellt der Skipper die Gasanlage des Schiffes von Türkisch auf Griechisch um. Zwei versierte Seglerinnen aus DAISY-Zeiten sind an Bord. Roland von Rhodos, der dem Skipper der DAISY 2012 so hilfreich zur Seite gestanden hatte, kommt am Abend wieder an Bord. Gemeinsamer Besuch im ARCHIPELAGO am Hippokrates-Platz. Immer wieder gut.
24.05.2016 - Beim Start in Rhodos war West und Nordwest angesagt und deshalb verließ sie erst am Dienstag den Hafen. Da blies der West zwar immer noch heftig aber segelbar. Wenigstens bis Simy. Gut zur Einstimmung für die dreiköpfige Crew. Vor Simy kreuzt ein griechisches Navyboot auf Patroullie, in Simy werden die ankommenden Yachten an einen abgezäunten Bereich der Pier gebeten aber nach der Frage „Last port Turkey or Greece?“ unbürokratisch an den Liegeplatz verwiesen, wenn die Antwort „Rhodos“ lautet. Die deutsche Flagge erzählte der Polizei wohl den Rest. Schöner, erinnerungsvoller Abend in Simy, Taverna do Spitiko natürlich.
25.05.2016 – Simy - 07.10 Uhr. Frühes Ablegen, denn die Strecke zieht sich. Durch die Simy-Passage und danach unter Segel nach Kos. Schön gekreuzt und nach 58 nm vor Kamares um 20.00 geankert. Echt erholsame Bucht. Die Bordküche liefert Ziegen-Sparibs mit Butterkartoffeln und Salat.
Am 26.05. bläst es wieder lebhaft aus NW. Bärbel möchte am Samstag von Mykonos heimfliegen und dort soll eine neue Crew an Bord kommen. Also flott Strecke machen und möglichst unter Segel. Erst hilft die Maschine, dann wird es zu bunt. Der NW erlaubt einen Kurs von 260° und der führt südlich von Amorgos nach Westen. Da wird es weniger Seegang geben. Das funktioniert gut, dauert aber bis 23.06. Nachts in die finstere Bucht. Echt spannend. Dann ankert die LOREA in der Bucht Aligara auf der Insel Skinoussa nach 83 nm. Wieder eine sehr ruhige Nacht. Zum späten Dinner gibt es eine Pasta-Gemüsepfanne und guten griechischen Rotwein. Kritikos.
27.05.2016 – Aligara, Skinoussa. Morgendliches Bad in der Bucht, diese Gelegenheit nimmt jedenfalls Bärbel wahr. Durch den Archipel südöstlich von Naxos hilft die Maschine. Erst nördlich von Naxos lässt ein munterer Nordwind wieder Segeln zu. Die Dichte an Motoryachten und Kreuzfahrtschiffen nimmt deutlich zu. LOREA kreuzt bis eine halbe Meile vor den Hafen von Mykonos. Gleich an die Tanke. 150 in den Steuerbordtank, nachdem der Skipper entdeckt hat, dass der Tankstutzen mit einem Innenventil gesichert ist. Der erste Tankvorgang mit der LOREA!
Der Hafen von Mykonos quillt über! LOREA darf außen an der Südmole vor Buganker mit Heckleinen festmachen. Gar nicht einfach gegen den heftigen Nordwind, der hier von der Insel herunterfaucht. Es wird ein glitzernder Abend auf der Partyinsel! Staunenswerte Galerien finden sich zwischen den Schmuck- und Souvenirläden.
28.05.2016 – Mykonos. Immer noch faucht der Nord von den Hängen von Mykonos herab. Bärbel packt ihre Sachen und verabschiedet sich mit einem Mehrfachen: Wir sehen uns wieder! Erholungsphase an Bord.
29.05.2016 – Mykonos. 09.10 Sandra und Gisela stehen plötzlich auf der Pier am Heck. Hallo! 10.30 muss die Maschine nochmal laufen wegen Strom. Per Taxi nach Mykonos-City. Muss man ja mal gesehen haben. Weißt Du noch? Wir saßen direkt am Wasser bei Oktopussalat. 15.15 mit dem Hafentaxi zurück. Ablegen. Kein Wind. Ganz langsam den Delos-Kanal passiert, muss man auch gesehen haben die Ruinen des einstigen Weltzentrums, und hinten rum um Rhinia in einer wunderschönen Bucht den Anker fallen lassen. Giselas vorzügliche Kochkunst: Pasta mit roter Thunfischsoße plus Salat.
30.05.2016 – 10.50 Maschine an und Anker auf. Nach dem ausführlichen Frühstück natürlich. 11.15 Groß hoch, es weht ein bisschen. Kurs 288°.12.30 Maschine schweigt. Genua raus, es wird herrlich gesegelt mit bis zu 20 kn aus SW. Nach etwas über einer Stunde steht LOREA vor Ermopolis. Buganker und Heckleinen, fest direkt vor PERI…TINOS! Erst mal die Stadt besichtigen, innehalten am Theater und abends das Dinner bei PERI…TINOS und seinem netten jungen Ober, der gerade Deutsch lernt, weil seine Oma in Fehmarn lebt. Übrigens haben sie das Hermes-Denkmal verschwinden lassen im Zuge der Kompletterneuerung des gesamten Uferbereiches.
31.05.2016 – Erst mal einkaufen. Den Laden mit dem Olivenholzangebot hab ich nicht gefunden. Aber den Markt mit Gemüse, Obst und Hühnerbeine. Und eine hübsche blaue Badehose für mich. Fünf Euro! Im Chinesenladen. 12.15 Ablegen. 12.40 Groß rauf, aber kaum Wind. Erst um 15.00 trau ich der Sache uns hol die Genua dazu. LOREA läuft bei 6 bis 9 kn Wind über 4 kn SOG! Noch das Besansegel dazu und es werden über fünf Knoten SOG!
Was meinst Du, wie läuft die erst mit richtig guten neuen Segeln? Herrlicher Nachmittag auf dem Achterdeck. 18.10 LOREA steht vor Kithnos, bisschen zu nördlich. Die Maschine bringt sie in die stille Bucht des Heiligen Stefanos. Anker fällt auf 13 m, hält sofort bombig. Noch ein Segler und eine M-Yacht liegen hier. Total still. Kontrast zum lauten Ermopolis. Zwei Tavernen an Land. Aber Gisela kocht genial und fantasievoll: Zitronen-Hühnerbeine mit Nüssen und buntem Salat.
01.06.2016 – Jetzt ist richtig Sommer: Baden vor dem Frühstück. Diese Badeleiter macht die Sache so leicht. Und die Dusche auf dem Achterschiff, echt komfortabel. 10.40 Anker auf. Das geht jetzt vom Cockpit aus. Kein Windhauch. Das Ziel ist schon zu sehen: Serifos. 15.10 liegt LOREA stb längsseits an der alten Pier mit den verbogenen Laternen. Sie haben einen neuen Hafen gebaut, teilweise mit Grundleinen, schön betoniert aber bisschen eng. Und natürlich nicht fertig. Strom klappt nicht, Wasser bringt Yannis, the Waterman, kenntlich an einem herrlichen weißen Schnurrbart. Spaziergang. Hier wird ein Benzinkanister samt Inhalt für den Außenborder besorgt. Zum Dinner gibt es Reis mit Pfannengemüse und Käsesoße aus der Bordküche.
02.06.2016 – Noch einen Einkaufsausflug in den malerischen Ort. 11.35 Ablegen. Zwar werden die Segel gesetzt, aber es gibt keinen Wind dazu. Hätte ja sein können. 20.20 Motor aus. LOREA liegt vor Anker in der Bucht des Heiligen Nikolaus auf Kea. Unterhalb des Hügels über den wir im Abendlicht gewandert sind. Zum Dinner: Kalbskotelett mit Reis und Paprika und Zucchini. Skipper kocht.
03.06. 2016 – Dies ist auch eine Badebucht! Dann wird das Dinghi aufgebaut. Das geht auf dem Achterschiff. Es gibt eine Vorrichtung, mit der der Außenborder, der am Heckkorb fest ist, abgefiert werden kann. Das Ding springt ziemlich sofort an. So kommt die Crew an Land. Spaziergang. 15.45 Alles wieder verstaut und Anker auf. 16.15 Groß, Genua und Besan im Einsatz. Herrlicher Segelwind. 6 kn SOG. 18.40 Segelbergen vor der Olympic Marina Lavrion. 19.00 fest in der Marina. Ursula aus Freising kommt per Taxi vom nahen Flughafen. Zum Abschieds- und Einstiegsmahl fahren alle zusammen per Taxi nach Lavrion.
04.06.2016 – 11.00 Sandra und Gisela gehen von Bord. Hafen kostet 60 Euro. 12:40 Ablegen. Hübsch gesegelt und etwas motort bis in eine Bucht im Süden Äginas. Schön geankert. Aber der Wetterbericht verheißt nichts Gutes für diese Bucht. Also wieder weg und nach Methana. Sehr geschützt und ruhig.
05.06.2016 - Das Morgenbad! Und nach dem Frühstück weiter nach Westen. Korinthkanal: Mach schnell sagt der Tower und häng dich an dies große Motoryacht. 211 Euro abgezwackt. Verflixte Angler an der Anlegestelle: Beim Anlegen einen Angelhaken in den Kugelfender gerammt. Kostet wieder einen Hunderter.
Kanalpassage. Und danach gleich weiter bis Kiota. Gegen Westwind. Und der sollte uns noch beschäftigen die nächsten beiden Tage. In Kiota ein Fischlokal gefunden. Mühsam.
06.06.2016 - Der West! Heute bis 30 kn! Also nur nach Nord, quer über den Golf von Korinth nach Andikirion. Ganz schön beschaulich dort, aber eine Kneipe neben der anderen. Israelische Crew aus Russland kennengelernt.
07.06.2016 - Sonniger Aufbruch und überhaupt kein Wind mehr! Motorfahrt bis Messolongion! Brücke von Rion unter Genua passiert mit Schiebehilfe aus Ost. Im letzten Licht die Einfahrt nach Messolongion erreicht. In Dunkelheit im Hafen steuerbord längsseits angelegt. Es liegen schon einige Yachten da. Diesmal kein Wauwau an Deck, den es zu retten gälte. Das Restaurant am Hafen hat geöffnet, arbeitet aber etwas zögerlich. Doch das Bier ist kalt.
08.06.2016 - Um 09.20 geht es los Richtung Zakyntos. Ab 10.00 kann gesegelt werden und zwar ziemlich flott. Mit Genua und Besan wird der heftige Ost genutzt. Bis halb vier. Dann gibt es nur noch ein paar kurze Hustenanfälle aus den Wolken und um 18.30 liegt LOREA vor Buganker und Heckleinen in Zante. Der Tankwagen ist gleich zur Stelle und lässt 250 l Diesel in den Steuerbordtank fließen. Der Preis scheint okay 1.15 Euro. . Der Ober im Stammlokal erkennt den Skipper gleich wieder. Sehr herzlich. Richtig Trubel im Laden.
09.06.2016 - Einkaufstour und Ursula möchte gern noch die Rundtour mit der Bimmelbahn durch Zante machen. Der Skipper verstaut inzwischen den Proviant und lässt schon mal die Maschine laufen, weil nun die Akkus nach Saft lechzen. Muss doch ein Generator her? Um 13.30 wird abgelegt. Um 14.15 hoffnungsfroh das Groß hochgekurbelt, Genua ausgerollt und das Besan dazu geholt. Bis 19.05 klappt das Kreuzen um die Insel herum. Dann schläft der Wind. Um 22.00 gibt es Kalbssteak mit Reis und Paprika aus der Pfanne.
10.06.2016 - Ab 02.40 wacht Ursula. Um 08.10 ist der Skipper wieder an Deck. Noch 201 nm. Um 09.00 sieht es nach Wind aus. Um 10.25 ist klar, dass es eine Täuschung war. Um 12.50 das gleich Spiel aber diesmal reicht es bis 15.10 und dann nochmal ein Stündchen segeln und nochmal bis 17.10 wirklich Feierabend ist. Zwischendurch spinnt der Autopilot: steuert nur nach Backbord. Ursula findet die Lösung im Manual "Clearing Memory". Nach einem Vollkreis steuert er wieder brav. Der Volvo rennt durch die ganze Nacht.
11.06.2016 - Ab 09.50 fängt das Windspiel wieder an. Immer mal ein Stündchen oder zwei segeln und dann wieder Maschine. So kommen 34 Maschinenstunden zusammen bei 56 Stunden Reisezeit. Dank der Zeitumstellung kommt LOREA doch schon um 21.15 Ortszeit in Catania in der Marina NIC an. Gaitano weist ihr einen hübschen Platz zu. Das Anlegen klappt erstaunlich. Skipper war sich noch nicht so sicher mit dem neuen Schiff. LOREA bricht in Achterausfahrt deutlich nach steuerbord aus, egal wie das Ruder steht. Ein kleiner Schubs aufs Ruderblatt hilft. In der Trattoria Paranza, gar nicht weit vom Hafen, gibt es Leckeres aus dem Meer: Polpo-Salad et Cozze con vino bianco molto frio.
12.06.2016 - 08.40 Ursula geht planmäßig von Bord. Der Skipper vertraut den großen Wäschesack Massimo an. Ein Zahnarzttermin ist vereinbart. Und in Catania gibt es gute Chandler, Schiffsausrüster. Der Skipper möchte eine Trinkwasser-Filteranlage einbauen. Der Außenborder verliert Treibstoff. An der Gangway ist der Haltezapfen abgebrochen, muss neu geschweißt werden, für die Genua-Reffleine fehlt ein Spinlock.
18.06.2016 - Nach einer Woche ist alles erledigt. Fehlt noch die Flaggenleine an Backbord. Crew hat sich angesagt für die Reise nach Menorca: Marion aus Berlin. Also bleibt die LOREA noch einen Tag länger in der Marina NIC. Es gibt Fahrräder auszuleihen. Dann mal los.
War nachmittags in der Stadt mit dem Marinafahrrad. Viel Trubel in den wirklich schönen Straßen mit all den Renaissance-Fassaden und herrlichen Parks. Verschwiegene Seitengässchen zwischen maroder Historie und bröckelnden Wänden, leeren Fenstern und finsteren Torbögen gehören auch dazu. Musste mehrfach einen Stadt-Marathon queren, deshalb viel Policia Municipal offenbar mit ehrenamtlichen Kräften verstärkt.
An den touristischen Brennpunkten vierköpfige Militärstreifen im Kampfanzug, junge Burschen sehr heftig bewaffnet. Hab endlich einen Friseur gefunden.
Ich bedeute ihnen die gewünschte Haarlänge: drei bis vier Millimeter. Da hatten sie ein Einsehen. Einer dieser wirklich hübschen Kerle rasierte meinen Schädel, knipste da und dort ein paar überflüssige Haare aus meinem Antlitz fort, fragte mich ein Loch in den Bauch nachdem woher und wohin und wozu etc. Dann war „tutto bene“. Ich fragte bisschen zaghaft: „Quanto?“ Er sagte „Chinque.“ Als ich in offenbar ungläubig ansah, griff er nach einer Preistafel, deutete auf eine Zeile, an deren Ende 7 Euro stand. „Per lui chinque.“ Da war ich platt, gab ihm einen Fünfer und legte einen Zwickel auf das schicke schwarz-weiß lackierte Desk. Sie bedankten sich ungemein herzlich und einer trug mit meiner Hilfe das Fahrrad wieder vor die Tür auf die Straße.
Eigentlich duftet es in der Stadt überall nach Kuchen und Pizza. Da kannst du gar nicht anders. Also kaufte ich entsprechend ein. Und nun hock ich wieder an Bord, im Mittelcockpit. Ein frischer Ost weht die Tageswärme weg, ein paar Fallen klappern rings umher. Der nette Däne von gegenüber hat Besuch von seiner großen Tochter und sie ging mit ihm im kleinen Schwarzen in die Stadt.
19.06.2016 – Catania - Um 11.30 kommt Marion aus Berlin an Bord. Heute soll in der Straße von Messina kräftiger Nord wehen. Also noch ein Schlendertag durch das schöne historische Catania. Italienisches Dinner am Nachmittag. Der Hafen kostet 46 Euro pro Tag.
20.06.2016 – 09.30 Maschine an und ablegen. Der Wetterbericht lag mal wieder daneben. Statt leichter Winde pfeift es heftig aus Nord. Somit wird nicht gesegelt und es dauert trotzdem bis spät in die Nacht, nein eher schon nächster Tag, ehe die LOREA einen ruhigen Ankerplatz vor Milazzo erreicht. Die Marina dort ist zwar hübsch, aber einfach zu teuer.
21.06.2016 – Ausschlafen. Um 11.20 geht der Anker hoch. Die Liparischen Inseln locken am Horizont. Also nix wie hin. Nachmittags kann sogar gesegelt werden. Die Ostbucht von Vulcano ist voll mit Ankerliegern. Die Westbucht scheint ohnehin ruhiger. Bleibt sie auch bis in den Morgen. Genial schöner Sonnenuntergang mit Filicudi als Glanzobjekt und Schattenspiel.
22.07.2016 - Vulcano - Um 07.30 wird der Schaukelei ein Ende gemacht: Anker auf. Da ist der Volvo gefragt. Immer schön geradeaus. 16.10 fest in Cefalu. 48 nm. Der Liegeplatz kostet wie eh und je 50 Euro. Am Trubel in der Stadt hat sich nichts geändert.
23.06.2016 - Cefalu. Um 14.30 kommt Besuch an Bord. Sibille, Kollegin von Maximilian ist mit Ehemann auf Campingreise in Sizilien. Eine muntere Plauderstunde auf er LOREA und eine hilfreiche Autofahrt zu einem Gemüseladen, in dem es Wasser zu kaufen gibt. Denn von hier aus geht es ja auf den großen Schlag, na ja mittelgroßen Schlag, nach Sardinien hinüber. Da sollte genug Mineralwasser an Bord sein. Um 15.15 geht es los. Ablegen.
01.07.2016 - So, das wäre mal geschafft. In Mahon, Menorca gelandet. Gestartet in Portscuso, Sardinien. 193 nm. Segeln und Maschine 50:50, fast wie üblich. Aber dann die Überraschung: Mitten in der Einfahrt in den Fjord von Mahon, genau gegenüber von Punta del Lazareto bleibt der Diesel stehen. Springt nicht mehr an. Kein Wind, nichts. Nur hübsch blinkende Lichter auf den Bojen und nachtschwarzes, glänzendes Wasser ringsumher. Die Marina Mahon per Telefon erreicht.
Jesus kommt persönlich zu Hilfe. Mit einem Schlauchboot übers Wasser. Zieht die LOREA sachte in die Marina an einen Längsseitssteg. Skipper schmeißt die Leine über den Poller und holt so die letzte Fahrt aus dem Schiff. Nächster Morgen. Ulf Engström, Volvo-Mechaniker seit 35 Jahren hier am Ort, findet eine undichte Schraube am Dieselfilter. Neues Loch gebohrt, neue Schraube rein, alles dicht. Luft aus dem System und Maschine rennt wieder. Wollen hoffen, dass das die Ursache war. Der Liegetag in der Marina Mahon für die 13 m lange LOREA: 51,38 Euro. So und nun geht es zum Dieselbunkern und auf einen anderen Liegeplatz.
02.07.2016 – Liegt die LOREA in Mahon nun an der Calle Poniente oder Calle Levante? Die Straßen gehen ineinander über und der Taxler kommt nicht auf die Idee, ein paar Meter weiter zu fahren. Und doch kommt Marion rechtzeitig zum Flughafen. Einen Tag ist der Skipper allein an Bord und nutzt sie zu allerlei kleinen Anpassungen.
03.07.2016 – Mahon - Annette und Anke aus Lemgo treffen ein. Für Anke wird es die allererste Seereise. LOREA bleibt noch eine Nacht in Mahon. Erst mal in der spanischen Welt ankommen!
04.07.2016 – Noch ein Großeinkauf – der Supermarkt ganz im Osten der Hafenzeile liefert direkt ans Boot – und es kann losgehen. Erst mal von Bucht zu Bucht im Osten und Norden Menorcas. Schon am ersten Abend bewährt sich die bequeme Badeleiter.
05.07.2016 – Es kann tatsächlich hübsch gesegelt werden. Allerdings an der Kreuz und das dauert. Aber die Bahia Fornells wird rechtzeitig erreicht. Die Boje kostet 29 Euro, erspart aber die Ankerarbeit und die Ankerwache. Das Dinghi kommt zum Einsatz und funktioniert, nachdem der Skipper die Seilzugscheibe des Anlassers repariert hat. Feines Dinner in einem Restaurant im schmucken Dörfchen.
06.07.2016 – Mal Wind, mal keiner, so kommt LOREA auch voran und zwar nach Ciudadela. Der Skipper steuert naiv erst mal in den Innenhafen, und stellt fest, dass man den völlig zugebaut hat mit Stegen. Der Marinero lotst ihn daraufhin an die neue Yachtpier, die nun doch endlich benutzt werden kann, nach dem die Fähren draußen einen eigenen Hafen bekommen haben.
Schock an der Pier. Für die 13-m-LOREA wollen sie 120 Euro die Nacht. Schon ein wenig unverschämt was? Na gut, man kann es sich schön rechnen. Die letzten Nächte waren bis auf die Boje umeinsunst.
Ist ja schon eine besuchenswerte Stadt. Du musst ja nicht am Hafen unten speisen. In den Gassen oben gibt es sehr günstige Tappasbars etc.
07.07.2016 – Die Reise nach Mallorca besorgt auch eher der Volvo als der Wind. Sehr gemächlich. Und dann passiert es: Plötzlich läuft die LOREA nach Norden, nach steuerbord aus dem Ruder. Aha, das hatten wir doch schon mal. Aber nach backbord. Also wieder Memory reset und alles ist gut.
Nein, ist es nicht. Es funktioniert nicht. Der Autopilot ist stur. Kaum eingeschaltet rauscht das Ruder nach hart steuerbord. Das Manual wird rauf und runter gelesen. Und von Hand gesteuert. Das geht ja auch mal wieder. In Palma wird es ja wohl Furuno-Experten geben. Der Skipper schreibt gleichmal eine SMS.
Aber zunächst gibt es in Pollensa auf vier Metern Wasser einen wunderbaren Ankerplatz. Und bei dem gelben Ungetüm dahinten an Land, handelt es sich um ein Wasserflugzeug. Die Lichter von Pollensa glitzern herüber und das Dinner an Bord schmeckt wieder mal allen recht gut.
08.07.2016 – Handgesteuert läuft LOREA die mallorquinische Ostküste entlang. Der Steuermanns-Sitz kommt zum Einsatz und die Damen werden mit dem Steuern vertraut. Wozu Autopilot, wenn man Steuerfrauen hat? Überwiegend segelnderweise erreicht LOREA die Bucht von Palma. Vor Arenal fällt der Anker. Es sind schon sechs Kollegen da. In der Nacht bleibt die Bucht ruhig...
09.07.2016 - …gegen Morgen wird sie schaukelig. Den Skipper drängt es ohnehin nach Palma, schon wegen des Assistenzsystems. Es ist Montag und in La Lonja gibt es einen günstigen Liegeplatz. Die schöne Ketsch vom Projekt SAPHIR liegt gegenüber. Die Furuno-Experten haben freilich nicht auf LOREA gewartet, sie haben andere Projekte. Aber dann wollen sie gleich vorbeischauen… Bringen wir halt erst mal die Wäsche weg.
10.07.2016 – Der Skipper untersucht den Autopilot. Es ist ein anderes System als auf der DAISY. Wird nicht mehr hergestellt. Furuno Deutschland sendet hilfsbereit einen Tipp: Der Ruderlagegeber könnte es sein. Hm. Telefonat mit der Firma Dahlberg vor Ort. Sehr freundlich. Ja, sobald jemand frei ist. Hm. Abend in der Bar Dia. Muss sein. Lammbraten. Morgen sollten wir aber los nach Ibiza.
11.07.2016 - Palma de Mallorca - Leute, Leute ist das schön warm hier in Palma. Nun ist die Wäsche sauber aber Furuno-Experten lassen sich nicht blicken. En la tarde! Okay. Warten wir noch. Aber morgen um 11 legen wir ab nach Ibiza. Die Flüge warten nicht. Es erscheint niemand. Noch ein Dinner an Land. Immobilienexperten am Nebentisch. Aus Bayern. Es geht die Post ab in Malle. Der Aufschwung! Nach Ibiza? Mit dem Motorboot brauch ich zwei Stunden. Und 50 l pro Stunde und Maschine. LOREA braucht einen Tag.
12.07.2016 - Noch ein Telefonat. Um 10.55 kommt die Erlösung. Xavier und Julio. Sie finden den Fehler beinah im Handumdrehen. Ein externes Steuerrelais ist defekt. Sie besorgen vier Ersatzstücke. Damit sollte dieses Ärgernis künftig gebannt sein. Eine halbe Stunde später ist LOREA unterwegs nach Ibiza.
Der Crew-Wechsel in Ibiza musste über zwei Tage vollzogen werden. Annette und Anke gingen in der Marina Botafoch von Bord, wo es zwar keinen Liegeplatz für die LOREA gab, sie aber zum Dieselbunkern anlegen durfte. Die Gelegenheit nutze Pius und kam an Bord. Schön eingefädelt. Nur, dass die beiden Damen nun zwar einen schönen Abend in Ibiza hatten aber keine Unterkunft bekamen und bis zum Flug gegen acht Uhr morgens im Flughafen nächtigten. Sind aber gut nach hause gekommen.
Die LOREA ankert währenddessen in Espalmador, wo die Boje nach 19.00 rein gar nichts mehr kostet. Tags drauf verlegte sie in die Bahia de los Salinas, wo Gudula per Taxiboot für 10 Euro an Bord kam. Das Beiboot der LOREA muss noch bisschen wachsen für solche Einsätze.
Das Verlegen nach Espalmador wurde zur ersten Fahrt der kompletten neuen Crew. Schöner günstiger Abend mit Bad ohne eine Spur von Quallen! Die bequeme Badeleiter und die Dusche auf dem Achterdeck begeistern immer wieder.
Der 17. Juli 2016 war längst angebrochen, aber die Sonne gerade knapp über der Kimm, als der Skipper die Maschine startete, um Anker auf zu gehen. Der Bug wurde nach Westen gewendet. Die 56 nm-Reise an die Küste der iberischen Peninsula sollte bei Tage stattfinden. Mit den beeindruckenden Felsen Ibizas an steuerbord, hübsch illuminiert von der frühen Sonne, brummt LOREA nach Westen. Na klar, die LOREA hat auch was von der Sonne abgekriegt.
21. - 22.07.2016 – Cartagena. Im RCRC, das ist der Real Club de Regatas Cartagena, gibt es endlich wieder stabiles Internet. Weil es so schön ist, bleibt die LOREA drei Tage hier liegen. 31 Euro pro Tag ist günstiger und interessanter als draußen zu motoren. Morgen soll sich da mehr rühren, so daß weiter nach Südwesten gesegelt werden kann. Der Liegeplatz an der Promenade, die einem Alfonso dem dreizehnten gewidmet ist, gewährt, vorbei am prächtigen Rathaus, direkten Zugang zur Calle Mayor, der Genuß- und Einkaufsmeile der Stadt.
Die Kundigen biegen nach der zweiten Querstraße rechts ab und gelangen so in die Calle Jarra und dort zum LA UVA JUMILLANA. Seit ein paar Jahren die angesagteste Tapasbar, umgeben von angesagten Tapasbars. Für 1,80 Euro bekommst du dort ein schön kaltes Estrella und alitas de pollo oder croquetas de la casa mit Fisch gefüllte Kroketten und andere Leckereien. Nach 20.00 Uhr kriegst du kaum noch einen Hockerplatz an den Faßtischen. Der Wein ist besonders zu empfehlen. Kein Wunder bei dem Namen.
23.07.2016 – Cartagena - Die junge blonde Sekretärin im Real Club des Regatas de Cartagena, die für unsere Besuche in der Calle Jarra verantwortlich war, ist heute besonders hübsch geschminkt. 11.00 abmelden und ablegen. Die Maschine springt nicht gleich an. Die Bordnetzbatterie hilft. Hm. Es wird trotzdem abgelegt und das war wohl ein Fehler.
Achterlicher Wind also Genua und Besan. Geht gut bis 17.00. Da braucht die Maschine wieder die Bordnetzbatterie. 17.20 fällt der Anker in der Cala Bardina. Schöner Platz zum Baden. Pius bereitet Hacksteaks mit Kartoffelpuffer und Gudula eine Avokadosoße. Sehr fein alles zusammen.
24.07.2016 – 07.30 die Maschine wird als Generator gebraucht. Startet nicht. Nur die Bordnetzbatterie bringt sie in Schwung. Um 10.30 Anker auf und ab 11.00 schönes Segeln bis 14.50. 15.30 stb. längsseits fest in der Marina Garrucha. Da sind wir mit der DAISY mal nachts eingelaufen und um die neuen Stege herumgeirrt. Hatte aber alles geklappt. Wie auch diesmal. Das Bugstrahlruder kürzt ja doch manches Manöver hübsch ab.
Wieder sehr schöner Liegeplatz für 37 Euro, leider ohne WLAN aber in einem lebendigen Ort mit verwirrend vielen Restaurants und Bars. Die Wahl fällt schließlich auf El Posito. Wohl das schlichteste von allen aber mit exzellenten Tapas auf der Terrasse zum Hafen. Gegenüber wird ein riesiger Frachter mit Schüttgut, vermutlich Quarzsand, abgefüllt.
25.07.2016 – Eigentlich sollte Juan, der Elektriker vorbeischauen und nach der Batterie sehen. Aber der Skipper entscheidet, dass sie einfach aus Altersgründen hinüber sein muss. Ihre Inbetriebnahme ist nicht vermerkt aber sie muss laut Aufdruck zwischen 2002 und 2013 gelegen haben. Also muss eine neue her. Der Chandler sagt: Kein Problem, habe ich.
Hat er dann doch nicht. Wird bestellt. Manana por manana. Wird sie wirklich in die Batteriebox im Motorraum passen? Gelegenheitshalber entdeckt der Skipper, dass ein Haltebolzen der zweiten Lichtmaschine gebrochen ist. Besorgen und montieren. Ist ja nun Zeit genug. Zum Dinner andere Kneipe ausprobiert: viel zu teuer. Also wieder El Posito.
26.07.2016 – Um 14.00 ist manana por manana eindeutig vorbei. Aber die Batterie befindet sich auf dem Camion, versichert der Chandler. Pius ist Schweizer und das Boot gegenüber am Steg, eine Bavaria 42, auch. Daniel und Cornelia aus Schaffhausen sind mal für die nächsten Jahre aufs Wasser gezogen. MALDIMAR. Tststs. Nette Gäste auf der LOREA am Nachmittag. Sie haben das Schiff samt dem Namen gekauft und scheuen eine Änderung.
Und dann läuft da noch ein Schiff ein, eine kleine Najad mit der deutschen Flagge. Da ist nur einer drauf. Weißes Haar, weißer Bart. Das ist doch die FIETJE… Kurt, der Kieler aus Marmaris. Der ist mit dem Schiffchen um die Welt geeiert. An die siebzig Jahre alt. Es wird ein interessanter lustiger Abend im El Posito mit allen. Aber vorher kommt tatsächlich die Batterie an Bord. Passt in die Box, angeschlossen, ausprobiert, läuft. 320 Euronen.
27.07.2016 – Die verwartete Zeit! 07.20 Maschine an. Mit Anlasserbatterie. 07.25 ablegen. Ab 07.55 wird gesegelt. 09.15 Beim Frühstück bereiten geht das Gas aus. Flasche wechseln. 10.10 flottes Segeln 5,4 kn SOG Kurs 158°. Alles oben. Wenn man jetzt gute Segel hätte. 11.05 Wind leergesegelt. Maschine an. 15.30 Cabo de Gata. 16.50 im Golf von Almeria Wind wieder da. 18.30 vor Almeria. Wind alle.
19:10 in der Einfahrt zur Marina Almeria Club de Mar. Erst falsche Gasse. Der Marinero ruft und gestikuliert. Zurück. Nebengasse rein. Nein, nicht achteraus anlegen, mit dem Bug wegen der Tiefe. Also nochmal umdrehen. So ein Bugstrahlruder hat schon was. Der Abend erlebt die Crew in einer Tapasbar in der Altstadt und anschließend in einer sehr stylischen Bar mit miserablem Mojito.
28.07.2016 – Almeria - Gudula stapft tapfer durch die heiße Stadt und bis zur Alkazaba hinauf, während Pius seine Sachen packt. Er hat einen günstigen Flieger gebucht. Liegeplatz bezahlen: 28,85 plus 4 Euro Strom. Blonde Sekretärin im feuerroten Hosenkleid, gestresst vom lebhaften Club-Betrieb: „I need holidays“. Kam aber doch nicht mit. 14.10 Maschine an, ablegen. Groß und Genua raus. Ab 14.55 wird gesegelt. Hoch am Wind bis 22 kn. Rauschefahrt. Dann Windpause für ein Stündchen und weiter geht’s.
Immer schön hoch am Wind. Ab 18.00 Flaute. Um 20.00 fest in der Marina Almerimar. Da läuft eine größere Ketsch ein: Die DRIKÈ von Chris. Kaum festgemacht ein paar Meter neben der LOREA kommen Chris, Agi und Magi auf die LOREA. Die Winternachbarn der DAISY. Wiedersehensfreude. Skipper sucht den Segelmacher auf, wegen der Reparatur des Großsegels. Manana por la manana. Also bringt er das Groß gleich hin.
30.07.2016 – 06.30 Taxi holt Gudula ab. 09.05 Carla (20) aus Lübeck und Lukas (25) aus Hamburg stehen vor der Gangway. Skipper in der Dusche. 18.00 trifft auch Nadine (35) aus Berlin ein. Hübsch junge Truppe und hübsch auch noch. Einrichten und Restaurantbesuch. Nachmittag läuft die MALDIMARE ein. Wiedersehens-Hallo mit Daniel und Cornelia. Großsegel fertig? Nö. Manana.
Nachmittags stellt Udo Skippers Sachen aus der DAISY vor die Gangway und hilft alles an Bord zu bringen. Viel zu viele Dinge und zu viele Erinnerungen. Aber schöne Dinge, die für die Fortsetzung sprechen. Das Gemälde aus Svolvaer, die goldene Sonne, die Lady aus Jamaica, der Fisch von Bequia, der Spiegel aus Lanzarote… Bücher!
31.07.2016 – Akklimatisierung der neuen Crew. Mo, der Segelmacher, repariert den Riss im Groß. 35 Euro. Cornelia produziert Apfelkuchen. Einladung auf die MALDIMAR. Carla will abends thailändisch kochen. Gegeneinladung für Daniel und Cornelia. Wird ein lustiger Abend. Man kennt sich offenbar seit Jahrhunderten.
01.08.2016 – Alles fertig zum Ablegen. Crew-Einweisung. Da läuft eine kleine Najad ins nächste Hafenbecken. Da muss der Skipper unbedingt hin. Kurt legt an. Dann kommen auch noch Daniel und Cornelia vorbei. Dann noch verabschieden von Chris und Agi. Um 13.10 verlegt LOREA an die Tanke. Hafen bezahlen – 28 Euro pro Tag – 200 l Diesel bunkern – 1,07 der Liter – und raus aus dem Hafen.
Frischer Ost bis 25 kn. Groß hoch, Genua raus, aber nur zwei Drittel. LOREA zieht los. 5 - 6,7 kn SOG 45° am Wind. LOREA rennt über die Ein-Meter-See und brechende Kämme. Teile der Crew erreichen rasch den grünen Bereich. Der weiße Eimer macht die Runde. Ostseesegler! Es muss gekreuzt werden. Erst 160°, dann Wende auf 38°, noch eine Wende auf 175° und dann noch eine und es geht dank Winddrehung mit 43° gradewegs auf Almeria zu. Immer mit über sechs Knoten SOG. Sehr versöhnlich.
19.30 vor der Hafeneinfahrt von Almeria, Club de Mar. Der letzte Platz gehört der LOREA. Die nächste Yacht wird fortgeschickt und geht auf Reede. Die Club-Sekretärin strahlt. Wieder im feuerroten Hosenanzug. Das ist die Dienstkleidung! Crew fabriziert das Dinner: Reis mit Kalbssteaks und köstlichem Salat. Alles wieder gereinigt und gewaschen.
02.08.2016 – Stadtbesichtigung. Spaziergang zur Alkazaba, der gigantischen Maurenfestung. Danach die bekannte Tapasbar in der Altstadt, Einkaufsbummel der Damen und der Herren.
03.08.2016 – 09.40 M und Ablegen. Segelversuch um 10.00. Wird nix mangels Wind. Erst um 11.30, als sich LOREA mitten im Golf von Almeria befindet, reicht der Wind. Genua, Groß und Besan fangen genug ein um 4,5 kn SOG zu schaffen. Um Cabo de Gata aber reicht es nicht. Herrliches Wetter ohne Wind. Um 18.20 wird die Bucht von San Pedro erreicht. Der Anker fällt vor der sehr alternativen Siedlung, die sich um den Fuß einer verfallenen Burg schart. 36°54.088 N 001°58.763 W. Kommt ein Kahn mit Außenborder vorbei. Zwei Männer drin, braun gebrannt bisschen verwuchert, erinnern stark an Irokesen oder sowas. „Wollten mal guten Tag sagen.“ „Woher seid Ihr denn?“ „Aus Halle.“ „Wusste gar nicht, dass dort Indianer leben.“ „Tun sie auch nicht mehr. Jetzt bin ich ja hier.“ Soll einer sagen, dass Sachsen keinen Humor hätten. Badeabend mit Dinner aus Pane, Chorizo und Queso.
04.08.2016 – Ab 09.30 wird die Maschine als Generator gebraucht. Baden. 12.15 Anker auf. Jetzt gibt es richtig Wind. Ab 12.30 bringen Groß und Genua bis zu acht Knoten über Grund. Bis 17.00 wird gesegelt. Um 17.15 liegt LOREA fest in Garrucha. Die VICTORIA ist immer noch da. Vermutlich als Kunstwerk zu empfinden. Ein zusammengenagelter Kahn von ca. 6 m Länge, mit gestückeltem Rigg, Holzdinghi an der Leine, selbst gebastelte Windfahnensteuerung mit dem Unionjack drauf gemalt. Oder eine vergessene Requisite aus „Piraten der Karibik“. Jedenfalls ein sehr humorvoller, hilfsbereiter Skipper. Dinner im El Posito.
05.08.2016 – Noch einen Satz Schrauben gekauft für so manche Kleinigkeit, vor allem für die Requisiten aus der DAISY. 13.50 ablegen. Ab 14.10 wird gesegelt, und wie! Der NE erreicht 28 kn. LOREA rennt nach Norden über gut 2 m See. Um 20.40 werden die Segel geborgen. Um 21.00 fällt der Anker in der Cala Bardina. 4 m Tiefe, 30 m Kette. Alles gut. Dinner an Bord.
06.08.2016 – 10.35 die Mädels gehen Schnorcheln. 12.20 Anker auf. Ab 13.00 sind wieder die Segel dran. Genua, Groß und Besan. Schönes Segeln bis in die Bucht von Cartagena. Da passiert es. Das Achterliek der Genua verfängt sich in der Saling des Großmastes. Das gesamte Achterliek reißt auf. Im ruhigen Wasser wird Lukas hochgewinscht. Es gelingt ihm die Achterliek-Leine zu kappen, so dass die Genua eingerollt werden kann. Diesmal legt sich LOREA in die Yacht-Marina Cartagena. Liegegebühr 41,74 Euro. Mit allem. Es ist Samstagabend. Kein Segelmacher zu erreichen. Erst am Montag. Der Abend sieht die Crew wo? Logo, im La Uva de Jumilliana.
07.08.2016 – Hafentag. Der Waschsalon der Marina wird gebraucht. Stadtrundgang, Shopping. Genua runter für den Segelmacher. Für alle Fälle Ersatzgenua angeschlagen. Dinner im Restaurant COLUMBUS. Immer wieder gut und lustig, die beiden Kellneroriginale zu erleben.
08.08.2016 – 10.30 Jean-Paul der Segelmacher von der Firma HOOD holt die Genua ab. Soll heute noch fertig werden. Um 16.00 ist die Rechnung da, per E-Mail. 641 Euro. Zahlbar im Marinabüro, was der Skipper sogleich erledigt. Um 18.15 bringt Jean-Paul das Segel zurück. Sehr schön repariert. UV-Schutznaht neu, Achterliek neu, Unterliek neu. „Now you have new sail“. Um 19.30 legt LOREA ab. Ab 2015 wird gesegelt. Kreuzen gegen den Ostwind bis zum Capo des Palos.
09.08.12 – 00.10 M, der Wind ist alle. 13.15 der Wind ist wieder da und schiebt dank Genua, Groß und Besan ordentlich an. 17.15 Ankert LOREA vor Calpe. Sparmaßnahme. Dinner an Bord: Panierte Hühnerbrust mit Ratatui und Salat. Der Liegeplatz wird unruhig.
10.08.2016 – 05.50 der Liegeplatz wird viel zu unruhig. M an und Ankerauf. 08.10 Großsegel rauf im ersten Reff. Es weht hübsch. Wer weiß, was das noch wird. Der Wetterbericht hat nicht viel Wind angesagt für den Weg nach Ibiza. Aber stimmt der? Der angesagte Seegang ist jeden falls da. Drei Meilen vor der Küste hört der Wind gänzlich auf. Der Seegang bleibt und wird mehr. Macht kaum Sinn dagegen anzufahren. Neuer Kurs: Muraira. 10.50 fällt der Anker in der Ensenada El Rinconet.
Sehr schön ruhig. Erholsamer Nachmittag. Carla produziert Quinoia-Salat zur Brotzeit. Und wie kommt man hier zu weiterem Futter? Steaks wären gut. Und Wasser. 19.45 Anfrage beim Hafen: Tanke schließt um 20.00. Also Anker auf und los. Wasser bunkern. Der Tankwart schließt gerade ab und meint: Morgen um acht müsst ihr weg sein. Günstiger ruhiger Liegeplatz. Crew geht einkaufen. Morgen ist Carlas 20. Geburtstag. Dinner und Mitternachtsdrink! Macht sie auch selbst.
11.08.2016 – 07.40 M an und ablegen. Die See hat sich deutlich beruhigt. Kein Wind. Motorfahrt bei herrlichem Wetter. 19.35 Wind kommt auf vor Ibiza! Ostwind. Schönes abendliches Kreuzen bei 5 - 6 kn SOG. So wird es dunkel bis Espalmador erreicht ist. Keine Boje mehr frei. Also hinter dem Riff vor Anker. Ruhige Nacht im Kreise dutzender anderer Yachten vor allem Motoryachten. Die riesige Motoryacht PRINCE ABDULAZIZ geht gerade wieder Anker auf, wie immer am Abend.
12.08.2016 - Besuch zum Frühstück: Eine Schlauchbootstreife, die sich „Anchor-Assistance“ nennt und offenbar im Regierungsauftrag unterwegs ist, fotografiert erst die LOREA, samt Anker auf dem Grund und kommt dann längsseits. Der Mann erzählt freundlich, dass LOREA auf einem Posidonia-Feld ankere, was nicht erlaubt sei. Auf den Einwand, dass man nachts den Grund nicht sehen könne, meint der Mann, man dürfe eben nachts nicht ankern. Okay, Seegras ist wichtig für die Welt. Man sollte die Balearen vielleicht grundsätzlich meiden. Abzocke allerorten. LOREA verlegt erst auf eine Sandfläche ohne Seegras, wo es aber immer unruhiger zugeht und dann an eine Boje in der ruhigen Bucht. Kostet nur 29 Euro für den Tag.
13.08.2016 – Ein denkwürdiger Tag. Geplant ist, um 15 Uhr an der Tanke der Marina Botafoch anzulegen, 250 l Diesel zu bunkern und gleichzeitig die Crews auszutauschen. Hat schon mal reibungslos funktioniert, dort an der Tanke. Skipper bittet die neue Crew per SMS eine kleine Erstversorgung einzukaufen und mitzubringen. Überraschung: Die Tanke ist von 13.00 bis 17.00 geschlossen. Max nix, dann tankt man halt wo anders. Schwappen ja noch 300 l Diesel im Bauch der LOREA. Aber diesmal hakt es ein wenig.
Der Tank-Marinero will es partout nicht zulassen, das LOREA zum Crew-Wechsel anlegt. Der Platz sei reserviert für ein größeres Schiff. Ist aber keines in Sicht und der Crew-Wechsel erfordert etwa viereinhalb Minuten. Skipper legt also wieder ab, fährt um die Tanke herum und findet einen freien Längsseitsplatz. Crew springt von Bord, neue Crew kommt an Bord samt Gepäck und Proviant. Der Marinero schimpft und wirft die Vorleine los. Skipper hält mit dem Bugstrahler dagegen und schon sind Abschied und Begrüßung vollzogen. Ablegen und raus aus diesem so überaus gastfreundlichen Hafen.
Susanne und Rainer wollen mit bis Palermo. Um 16.00 stehen Groß und Genua. Der Südostwind lässt einen Kurs von 40° – 60° zu. Hält aber nur zwei Stunden. Zwischen Tagomago und Ibiza durch. Dann gibt es wieder Wind bis halb neun. In der Bucht Xarraca wird ein Dinner am Anker zelebriert.
14.08.2016 – 10.40 Ankerauf. Bis 14.00 bringt der Südost LOREA voran Richtung Malle. Siesta bis 16.00 aber ab 17.20 muss wieder der Volvo her. Die Cala Camp de Mar war doch eigentlich immer recht ruhig? Obwohl der Anker auch diesmal in der hintersten Ecke fällt, bleibt LOREA einem anhaltenden Seegang ausgesetzt. Nicht stark aber unruhig. Es gibt Lomo de cerdo con patatas y calabacines. Ja es lässt sich gut tafeln auf der LOREA.
15.08.2016 – Der Tag des großen Irrtums. Um 10.10 Ankerauf. Den Segelversuch kann man gleich wieder vergessen. Um 13.30 fest an der Tanke in Palma de Mallorca 250 l laufen in den Tank für 1,12/l . 14.00 fest in der Marina La Lonja. Die SAPHIR ist nicht mehr da. Es soll Einiges erledigt werden: Wäsche in die Lavanderia, Provianteinkauf, Ersatzrelais für den Autopiloten. Die Lavandaria ist geschlossen, der Eroski hat zu und der Chandler ebenfalls. Heute ist Feiertag! Mariähimmelfahrt! Oh je heidnische Seefahrer! Also einen Tag mehr in Palma. Könnt schlimmer kommen! Abends in der Bar Dia.
16.08.2016 – Nun also ein richtiger Hafentag. Rainer war ohnehin noch nie in Palma. Alles klappt wie am Schnürchen. Der Einkauf jedenfalls. Wäsche und Ersatzrelais gibt es erst morgen. Abends wieder in der Bar Dia. Gibt’s was Besseres und Günstigeres?
17.08.2016 – Einer der teuersten Tage. Wäsche an Bord, Ersatzrelais an Bord. 13.30 ablegen. Ziel ist die Ostküste Mallorcas. Porto Colom oder so. Ab 13.50 wird gesegelt. Um 17.00 ist der Wind alle. Maschine an. Aber es gibt keinen Vortrieb. Maschine läuft aber Schraube dreht nicht nach dem Einkuppeln. Oh je! Es gibt eine ganz leichte Brise. Sie erlaubt nach einer Wende etwas Fahrt zwei bis drei Knoten. Was kann mit dem Getriebe los sein? Der Skipper hatte leider keine gründliche Einführung in das Schiff bekommen. Die Brise bringt LOREA bis drei Meilen vor den Hafen von Palma. Um nicht in die Dunkelheit zu kommen ruft der Skipper Radio Palma. Sie schicken einen Rescue-Dampfer. LOREA wird sehr sorgsam und sehr gekonnt nach La Lonja bugsiert. 21.00 dort fest.
18.08.2016 – Die Erlösung: Der Skipper besorgt vier Liter ATM-Hydrauliköl für 20 Euro, füllt drei davon in das Getriebe und startet die Maschine. Alles paletti. Schraube läuft mit Wucht. 12.30 ablegen. Es kann gesegelt werden bis 16.30. Um 19.45 ankert LOREA in Puerto de Campos. Und schon ist es dunkel. Zum Dinner gibt es Rindersteak mit Spezialkartoffeln und Salat.
19.08.2016 – 07.20 Anker auf. Herrliches Wetter: Blaues Meer, Sonne. Kein Wind. Erst um 14.50 greift Wind in die Segel. Bis 16.50. Um 20.30 fest in Mahon, und der Zirkus beginnt. LOREA liegt wieder auf einem Platz, an der Calle Poniente, der nicht reserviert ist. Kaum fest kommt eine Polizeistreife. Ein Schlanker und ein etwas rundlicher Glatzkopf. Der Kleine legt aufgeregt los: Wer hat erlaubt hier anzulegen? Antwort: Ich denke es ist ein öffentlicher Hafen und ich baue auf die spanische Gastfreundschaft. Der Platz ist nicht reserviert, wie die anderen dort. Der Mann zieht den Stromstecker aus der Säule und sagt: Du hast fünf Minuten, um die Bucht zu verlassen. Die Crew und der Skipper sammeln das Kabel ein, bauen die Gangway ab und legen ab. Funkanruf bei der Marina Mahon. LOREA bekommt einen Längsseitsliegeplatz. Der kostet natürlich.
20.08.2016 – Mahon ist dennoch eine schöne Stadt. Einen Tag zu bleiben ist sie allemal wert. Letztens hatte der Liegeplatz hier 51 Euro gekostet. Die Crew geht einkaufen. Dann Stadtrundgang. Spanisches Dinner an der Promenade. Liegeplatz bezahlen: Die nette Dame macht die Rechnung fertig und möchte 227 Euro. Es werden schlussendlich 140 Euro.
21.08.2016 – Der Wille war da: Früh los nach Sardinien. 07.00 Aber das Meer hatte sich noch nicht beruhigt. Zwar wehten die 25 bis 32 kn aus der richtigen Richtung aber die Welle! Zurück in den Hafen. Aber wohin? Die Ankerbucht war voll. Also an einen der Schwimmstege der Marina Menorca. Dort gibt es nur Wasser, keinen Strom und keinen Landzugang. Für den Platz verlangen sie 60 Euro. Verhandelbar. Es werden 50 für die zweite Nacht. Der Sturm braucht noch einen Tag.
22.08.2016 – Ein verplemperter Tag. Es faucht eben immer noch der Mistral über das Meer draußen. 18.00 noch immer 15 - 27 kn NW, hier in der geschützten Bucht von Mahon. Nichts zu machen außer Schreiben, Kochen und Schlafen. Was übersehen? Es gibt Penne mit weißer Thunfischsoße.
23.08.2016 – Der gute Wille kommt wieder zum Einsatz. Um 07.00 Ablegen. Das Mittelmeer hat sich beruhigt, hier zwischen Menorca und Sardinien. Brauchbare Himmelskräfte: Ab 09.00 wird gesegelt bis 20.30. Und wieder ab 23.00, hoch am Wind mit 6 – 7 kn SOG.
24.08.2016 – Emma und Rainer bestehen ihre erste Nachtwache auf See bis 03.00. Erst um 08.15 lässt der Wind nach. 14.30 Über UKW verkündet ein NATO-Schiff einen Einsatz. Wer mehr wissen möchte oder was dazu zu sagen hat, kann anrufen, wenn er die Telefonnummer mitschreiben kann.
25.08.2016 - Ab 01.06 schweigt die Maschine. LOREA liegt am Anker in Porto Teulada, Sardinien. 285 nm seit Mahon auf Menorca. 11.15 Anker auf. Kein brauchbarer Wind, um quer über die Bucht von Cagliari zu segeln . Um 18.00 fest an der Tanke der Marina Capitana. 100 l Diesel für 1,53 pro Liter! Liegeplatz 70 Euro! Aber die Ruhe tut gut vor dem langen Schlag nach Palermo.
26.08.2016 – 06.30 Maschine an und ablegen. Nach der Passage von Cap Carbonara und seinen vorgelagerten Inselchen und Klippen wird ab 09.00 gesegelt. Bis 13.30. m 14.30 gibt es Rindersteak mit Spezialkartoffeln. Ab 22.00 Wache des Skippers. Kein Wind.
27.08.2016 – 01.30 Wache Emma und Rainer. Kein Wind. 05.30 Wache Skipper. 09.30 Frühstück. 20.35 fest in Palermo bei Nautica Fratelli Galizzi nach 205 nm. Rainer und Emma gehen von Bord für eine Nacht beim Cavalieri di Mata. Sascha und Josefine warten schon auf dem Steg. Gemeinsames Dinner im Pollo-Speziale beim Carrefour. Beim „Henker“ (Cove di beati Paolo) war es geplant, aber dort standen die Leute Schlange für einen Tisch. Der Trödelmarkt am Park war in Betrieb, wo so hübsche Gemälde mit Goldrahmen feil geboten werden. Wahrscheinlich aus einem der alten Adelspalais von Palermo.
28.08.2016 – Hafentag wird zum Proviantbesorgen genutzt. Schlechte Nachricht: Luca, der lebenslustige Mailänder liegt in Milano im Krankenhaus und ringt mit dem Tod. Fleischvergiftung in Neapel. Dinner in einem Fisch lokal an der Hafenpromenade. Sehr gut.
29.08.2016 – Der hilfreiche Geist Stanislao fängt den Skipper mitten auf der Straße um das Rondell ab, auf dem das riesige Denkmal für die Gefallenen im Kampf gegen die Mafia steht. Der Skjpper war auf dem Weg eine neue Gasflasche zu besorgen. Stanislao nimmt ihm das ab. Zu einem optimierten Preis von 25 Euro. 12.30 LOREA verlegt an die Tanke. 1,46/l ! 160 l werden gebunkert. Los geht’s ohne Wind. Erst ab 17.30 wird gesegelt aber nur eine Stunde. Um 20.00 liegt LOREA fest in Cefalu. Dinner im Cove di Pirata, gleich neben dem römischen Waschhaus. Wieder sehr gut auf dem kleinen Balkon zur Bucht.
30.08.2016 – Hafengeld bezahlt: Standardpreis 50 Euro. 08.25 Ablegen. Erst ab 10.15 eine Windzuteilung. Hält bis 15.25. Dann noch eine ab 19.00. 21.30 vor Anker in der Westbucht von Vulcano. Porto Poniente. Sehr dicht besetzt, aber schön ruhig.
31.08.2016 – Josefine wünscht sich einen Vulkanbesuch. Ein Fischer kommt vorbei und verkauft der Crew drei Drachenfisch. Oder so ähnlich. Dinghi wird aufgebaut. Außenborder dran und übergesetzt an Land. Sascha und Josefine ziehen los. Skipper war da schon mal oben. Ein Ruhetag tut gut. Zum Dinner gibt es Fisch.
01.09.2016 – 06.45 Anker auf. Ab 11.00m gesegelt mit Maschinenhilfe. Motorsegeln ! Kein brauchbarer Wind den ganzen Tag. Aber dauernd Gewitterwarnungen im italienischen Wetterdienst. Dinner in Fahrt: Bratkartoffeln mit Zucchini und Rührei. Die gepkante Bratwurst musste über Bord gehen. 23.30 fest in Catania, NIC-Marina. Toni nimmt die Leinen an.
02.09.2016 – Catania ist einen Hafentag wert. Eine Stadt aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert. Zuvor von Ätna und Erdbeben zerstört. Kirchen zuhauf. Eis maximal lecker. Dinner im Pamaranza ebenso. Octopus, Pennete con Gambieri. Vino Bianco.
03.09.2016 – Nach Maschinen-Check um 09.30 Ablegen. Sicherheitshalber sollten noch 100 l Diesel gebunkert werden. Teuer in Italien, deshalb keinen Tropfen mehr als unbedingt nötig. Es soll eine Tanke geben. Aber wo? Ganz hinten links im Eck des Hafens. Der Steg der Tanke ist zerstört. Also an einem Fischkutter längsseits achteraus mit dem Heck zur Pier festgemacht. Der Tankwart bringt die Zapfpistole an einem 50-m-Schlauch. Klappt. Preis 1,48/l. 11.00 ablegen. Wie vorhergesagt, kein Windhauch bis 20 nm vor der Küste. Aber dann! Ab 15.25 wird gesegelt. Groß rauf und Genua ausgerollt. Kurs 95°. Besansegel kommt dazu. Der Nordwest-Wind frischt erheblich stärker auf als vorhergesagt. Um 17.30 zerlegt eine Bö von 33 kn das gereffte Groß. Halbwindkurs. Das geht auch mit Besan und Genua ganz flott. Ab 19.30 ist der Wind alle. Verausgabt. Maschinenfahrt.
04.09.2016 – Josefine und Sascha übernehmen ihre erste Wache. 03.10 übernimmt der Skipper. Es gibt Wind. M aus. Es reicht bis 05.30. Dann wieder Wind ab 06.15 bis 10.45. Der Motortag auf ruhiger See erlaubt das Austauschen des Großsegels. Das noch ältere Ersatzsegel wird angeschlagen. Ab 23.00 kommt es zum Einsatz. Und zieht gut.
05.09.2016 – Um 00.45 fällt der Wind so achterlich ein, dass das Groß runter muss, um die Genua voll zu nutzen. 02.05 Wind alle. Um 05.00 übernimmt er Skipper wieder. 06.30 Wind wieder da. Groß hoch. Es wird richtig toll gesegelt mit 5 – 6,5 kn SOG bis 16.55. Gaios auf Paxos wird angesteuert. Dinner an Bord: Pferdefleischgeschnetzeltes mit Bratkartoffeln. Nicht schlecht. So viele Schiffe in der Hafenbucht! 21.15 fest an der Stadtpier ganz vorne, wo man richtig viel Kette legen kann. Was wichtig ist in diesem Hafen, besonders, wenn südöstliche Winde wehen. Hält auch gut die ganze Nacht.
06.09.2016 – 06.00 - 07.00 Gewitter mit 22 kn auf die Nase. Anker hält eisern, zurück in die Koje. Ab 09.00 Wind mit bis zu 28 kn auf die Nase. Ein Kat-Skipper sucht einen neuen Ankerplatz und trifft genau den Anker der LOREA. Der greift nun nicht mehr. Also Anker auf. Inzwischen versucht etwa ein halbes Dutzend Schiffe Ankersalat zu klären. Durch dieses Tohuwabohu findet LOREA um 10.20 einen Weg aus dem Hafen hinaus auf das Meer. Plataria heißt das Ziel, die absolut ruhige Hafenbucht am Festland. 15 nm bis zum Kap Xeronisi.
Draussen steht ordentlich Welle. Kein Wunder: Der Knotenzähler zeigt 27 bis 37 und auch mal 40 aus SE. Raumschots. Bisschen Genua und mitlaufende Maschine. 6 bis 7 kn SOG. Nur nicht die Genua riskieren! Das Steuerhaus bewährt sich bestens. Die LOREA zeigt sich als Starkwindschiff. Um 14.00 liegt sie in friedlicher Stille vor Plataria vor Anker. Teilt die Reede mit einer Amel Supermaramu. Der Hafen ist übervoll. Aber es gibt die Außenpier, wo immer die Angler stehen. Um 17.00 liegt dort LOREA vor Buganker mit Heckleinen. Komfortabler als ein Dinghi-Einsatz. Dinner bei Christus. Eleni-Salat, Zatziki und große Dorade.
07.09.2016 – 12.00 Maschinen-Check, bisschen shoppen. 12.55 Ablegen. 13.20 Der Südwest ist noch da, draußen. Besan, Groß und Genua. 12 bis 19 kn Wind. Herrliches Segeln. LOREA kann gut mit einer anderen Yacht, einer Slup, mithalten. Um 17.00 liegt Korfu-Stadt bb querab und der Wind ist weg. Drei gigantische Kreuzfahrtschiffe legen ab. 18.00 an der Tanke in der Gouvia Marina. 200 l Diesel für 1,25/l. Immer noch teuer. Ca. 170 l seit Catania verbraucht. Ca. 40 h motort inklusive aller Hafenmanöver. Macht 4,2 l/h. Das geht doch, oder? 18.15 LOREA liegt auf Platz 84 am Ponton P in der Gouvia Marina. Mit dem Bus in die Stadt. Lebhaftes Treiben in den Gassen. Dinner in einer eher abgelegenen Taverne.
08.09.2016 – Ein ruhiger Hafentag sollte es werden. Aber ein heftiges Gewitter veranlasst den Skipper erstmals die Kuchenbude der LOREA aufzubauen. Funktioniert perfekt. Sascha und Josefine besuchen die Stadt Korfu. Der Liegeplatz kostet 66,96b Euro für zwei Tage. Beim Bezahlen wird dem Skipper eröffnet, dass der Platz am Freitagabend gebraucht werde für ein Boot der Charterflotte. Ab Samstagnachmittag wäre er wieder zu haben.
09.09.2016 – 13.00 ablegen. Ab 13.25 wird sehr schön gesegelt mit allen Segeln. LOREA kreuzt gegen einen SSW und erreicht in flotter Fahrt Ormos Valtoy am Festland. Eine zauberhaft verwunschene Bucht. Du ankerst auf 6 m und liegst still wie auf einem Binnensee. Vier Yachten sind schon da mit großen Abständen.
10.09.2016 – Nach dem Frühstück um 10.40 Ankerauf. LOREA schleicht sich aus der stillen Bucht. Drau0en ist es ebenso still. Kein Windhauch bis 15.30. Dann wird hübsch an Korfu-Stadt vorbeigesegelt. Riesige Kreuzfahrtschiffe legen ab. Um 17.00 an der Tanke in Gouvia: 460 l laufen in den Steuerbord-Tank. Tatsächlich ist wieder ein Liegeplatz frei am Chartersteg. Josefine und Sascha packen ihr Sachen. Gudula, Johannes und Marco kommen an Bord. Gudula kennt man schon im Logbuch. Johannes (27) unternimmt seine erste Segelreise und Marco (29) hat schon geskippert. Es ergibt sich eine fröhliche Runde beim Dinner im Marina-Restaurant. Der Ober begrüßt den Skipper herzlich. Natürlich wird das Kleftiko serviert.
11.09.2016 – Beim Marina-Supermarkt wird für 300 Euro Proviant eingekauft. Dann gibt es einen Lunch im ‚Marina-Restaurant. Das Wetter überzeugt nicht recht. Gewitter ziehen in der Gegend umher. Aber um 16.30 wird dennoch abgelegt. Die kleine Insel Erikoussa ist das Ziel. Ab 18.30 bringen Genua und Groß de LOREA auf knapp 6 kn SOG. Kreuzkurs. Wende direkt vor den albanischen Felsen! Um 23.10 liegt sie vor Anker in der Südbucht der Insel auf 5,1 m. Fünf andere Yachten sind schon da. Leider wurde vergessen Brot zu kaufen. Dennoch gibt es eine leckere Abendbrotzeit.
12.09.2016 – Immer noch halb bedeckter Himmel. Aber jetzt geht es los. Um 11.15 Ankerauf. Früher hätte man nun die Galeerentrommel geschlagen, um ohne Wind voran zu kommen. Heute macht das der Diesel. Erst um 17.30 ist der Sklave erlöst. Es kommen immerhin vier Knoten SOG zusammen. Das reicht für ein schönes Stück über die Straße von Otranto. Aber seit 21.15 reicht es nicht mehr. Da muss der Dieselsklave wieder ran. Und er hat zu tun, die LOREA nun auch noch gegen den Strom anzuschieben. Es gibt ein sehr spezielles Dinner: Hühnerspieß mit Weinreis. Hä? Der Wachplan wird abgespult.
13.09.2016 – Ab 06.05 schweigt der Diesel. Eine stetige Brise lässt LOREA zwischen vier und fünf Knoten Speed laufen. Um 10.15 steht sie vor der Hafeneinfahrt von Brindisi. Die Pier ist nun fertig gepflastert. Es hat genau ein Platz auf die LOREA gewartet. Der große, schlaksige Marinero, der immer bisschen an Monsieur Hulot erinnert, weist ihr den Platz zu und reicht die Muring. Das erste Anlegemanöver nach 95 nm mit der neuen Crew. Klappt alles bestens. Der Platz kostet 40 Euro die Nacht. Und Brindisi ist eine sehr attraktive Stadt. Der Abend sieht die Crew im „La antica Osteria la Sciabica“. In der alten Osteria „Zum Fischernetz“. Ein köstliches Mahl. Die theatralische Passion des jungen Obers beim Aufzählen der aktuellen Empfehlungen des Kochs! Bella Italia!
14.09.2016 – LOREA braucht Motoröl. Monsieur Hulo telefoniert und telefoniert. Da das Motorboot der nahen Werft offenbar defekt ist, organisiert er einen Date der LOREA dort in der Cantiere Brindisi. Das klappt. Der 5-Liter-Kanister kommt wie geschmiert an Bord. Ab 15.00 segelt LOREA unter Groß und Genua nach Nordwesten. Nach 20.00 Wind alle. Zum Dinner gibt es Rindfleischfrikadellen mit Kartoffel und Zatziki. Hausgemacht von Smutje Gudula. Sehr fein. Dabei werden die Lichter von Molo di Bari an backbord querab passiert.
15.09.2016 – Wieder wird der bewährte Wachplan abgespult. Es lässt sich kein Windchen blicken, geschweige denn spüren. Gegen 08.00o taucht am Horizont der mächtige Campanile von Trani auf. Auch Castello del Monte, die geheimnisvolle Burg Kaiser Friedrichs II. ist auf der beherrschenden Anhöhe über Andria im Sonnenlicht zu erkennen. Um 10.00 liegt Lorea fest in Trani. Der Skipper wird nett begrüßt. Man kennt sich. Gegen Mittag legt die Maxi-Segelyacht ANTONISIA am Hammerhead nebenan längsseits an. Wie die hier reinkommt, wo doch der Hafen bloß drei Meter tief ist? Auf den T-Shirts der Crew ist das Rätsel gelüftet: Der Schiffsriss darauf zeigt einen mächtigen Hubkiel. Vielleicht haben sie auch für flachere Gewässer den Bootsmann angeheuert, der mindestens 2,20 misst. Eine erstaunliche Erscheinung. Cinzia bietet wieder ihre Hilfe an. Sehr willkommen. Sie nimmt den Wäschesack mit und verspricht einen Satz neuester Kroatienkarten zu besorgen. Das Töchterchen geht schon in die Vorschule. Es klappt alles. Nach dem Dinner im Restaurant an der Hafenecke ist alles an Bord.
16.09.2016 – Beim Frühstückzubereiten verlischt die Gasflamme. Flaschentausch. Aber nun muss eine neue, volle her. Wie reibungslos das hier funktioniert! Der Skipper geht zum Büro der Darsena Communale, hoch über dem Hafenbecken an der Straße. Leere Gasflasche in der Linken, Geldbeutel in der Rechten. Er will den Liegeplatz bezahlen, und fragen, wo es Gas gibt. Der Marinero ist sehr bemüht, kann nicht wechseln. Es gilt, einen Fünfziger klein zu machen. Gas? Hm. Er blickt über die Straße. Da steht der Kleinlastwagen des Gashändlers. Giacomo der Marinero schickt den Skipper hin zum Wechseln. Dialog über die Straße. Der Gashändler nimmt den Schein, geht ins nächste Lokal, kommt mit zwei Zwanzigern und einem Zehner zurück, nimmt dem Skipper die Gasbuddel ab und sagt, er sei in einer Stunde wieder da mit der vollen Flasche. Mache dann fünfzehn Euro. Genau so läuft es ab. Um 12.30 startet die Maschine zum Ablegen.
Ab 13.10 erster Segelversuch des Tages. Wird nix. Erst um 14.05 hat die Maschine richtig Pause. Dann geht es ab mit einem SSE bis 25 kn. Um 20.00 kommt das Groß weg, so achterlich fällt der Wind ein. Um 22.30 geht es wieder rauf. Gewitter zu beiden Seiten. Da läuft dem Skipper plötzlich ein eisiger Schauer über den Rücken: Im Fernglas sieht er eine gewaltige Windhose voraus. Typische Lage: An steuerbord finstere Gewitter, an Backbord heller Himmel. Die Windhose am Rand des Gewitterfeldes. Also nichts wie weg nach Backbord, ins Helle. Nur leider liegt an Backbord auch die Inselgruppe Palagruza und Galijula. Palagruza trägt einen Leuchtturm und der dient zur Orientierung als kurzzeitig das GPS ausfällt. Also zurück, weg von diesem Ungetüm. Es ist 23.30 Groß wieder runter. Maschine an und weg.
17.09.2016 – 00.55: Nun gibt es Böen aus SW und Regenschauer. Auf der LOREA stehst du dennoch im Trockenen. Dann sind die Gewitter an Backbord verschwunden, die Inseln an Steuerbord passiert. Der Mond erhellt den Himmel. Der Skipper ruht sich auf dem Achterdeck aus. Ruft der wachhabende Marco besorgt: Hey, wo bist Du denn? So ein Achterdeck hat was. Ab 03.00 wird gesegelt bis 05.35. Und wieder ab 07.50 bis 10.30 und ab 13.50 bis 15.20.
Um 15.30 liegt LOREA im Hafen Komiza auf Vis, Kroatien, fest vor zwei Murings und zwei Heckleinen. Bisschen wackelig der Hafen, weil Schwell hereinschwappt. Aber schön und teuer. 77 Euro für ein 13 m-Boot! Aber die Sanitäranlagen sind beispielhaft gut. Und in der Konoba „Robinzon“ bekommst du charmant echte Köstlichkeiten aufgetischt. Ist nur etwas versteckt in den verwinkelten Gassen. Einklarieren bei einer jungen Polizeibeamtin, der sogar mal ein Lächeln entwischt. Ja, das musst du protokollieren in Kroatien. Kommt nicht oft vor. Die Crew wird es noch erfahren. Kugelblitz.
18.09.2016 – 11.10 Ende der Wackelei, Ablegen. Bisschen SW verleitet zum Segelsetzen. Wird aber erst um 13.00 was mit dem Segeln. Läuft gut bis um halb drei. Es wird gerade dunkel als LOREA in die Marina Kremik einläuft. Um 19.00 an der Tanke. 400 l werden gebunkert. Um 20.05 fällt der Anker in der Bucht von Primosten. Zum Dinner gibt es Spezialkartoffeln mit Bratwurst.
19.09.2016 – Heute soll es ein längerer Schlag werden. Und es wird ein Segeltag, der den Namen verdient. Von 09.00 bis 18.45 segelt die LOREA durch die Inselwelt der Kornaten. Immer hoch am Wind kreuzend. Um 19.35 fällt der Anker in der Bucht der Insel Katina auf 15 m Tiefe mit 50 m Kette. Platz genug. Sehr schön, kein anderes Schiff da. Dinner: Penne mit weißer Thunfischsoße. Endlich.
20.09.2016 – Um 10.00 geht es los. Ab 11.35 wird bisschen gesegelt. Und dann wieder ab 13.45. Um 17.20 steht LOREA vor der Bucht von Ist. Um 18.05 fällt der Anker auf 7,4 m in dieser Uvala Siroka. Im Hafen selbst liegen bloß zwei Yachten, vier ankern davor. Wird wohl auch zu teuer sein.
21.09.2016 – Um 09.15 startet die Maschine. Ab 11.10 wird gesegelt. Der kroatische Meteo-Service kündigt dauernd 30 bis 35 kn NE an. Im Velebitgebirge bis über 45 kn! Dann mal los. Es soll über die Kvarner Bucht gehen. Anb Silba und Susak vorbei ist noch nichts davon zu spüren. Als Unje stb querab liegt, geht es los. Aber mehr als 25 kn werden es nicht. LOREA rennt durch die niedrige See bis vor die Hafeneinfahrt von Pula.
Es ist stockfinster. Jetzt werden wieder Hafenmanöver geübt. Erst am Steg anlegen, dann will der Marinero das kroatische Permit. Ach so, das gibt es immer noch? Sind wir noch nicht in Europa angekommen? Also hinüber zum Zollanleger. Nochmal anlegen, einklarieren und 185 Euro abdrücken, dafür, dass die LOREA 30 Tage in kroatischen Gewässern schippern darf. In Griechenland gab es sowas auch, aber für 28,35 Euro. Neuerdings für 50 Euro. Leuchtfeuergebühr nennen sie es. Wobei man annehmen darf, dass die EU auch dafür einen großen Topf bereithält. Diesmal kommt der jungen Beamtin kein Lächeln über die geschminkten Lippen. Und jetzt noch ein Dinner, nach dem wiederholten Hafenmanöver? Alles hat geschlossen. Im Eilschritt zur Pizzeria „Pompej“. Alte Stammkneipe des Skippers. Der Chef hat ein Einsehen. Klasse Pizza, klasse Anlegerbier.
22.09.2016 – Hafentag. Muss sein in Pula. Aber solange auch wieder nicht. Das hydraulische Getriebe offenbart einen Schaden: Der Ölkühler ist defekt, so daß Seewasser ins Getriebe gerät. Gar nicht gut. Eddy, der Mechaniker löst das Problem innerhalb von vier Stunden. Öl und Seewasser raus, durchgespült, neuer Ölkühler eingebaut, fertig. Macht knapp 700 Euro. Dinner im „Orfej“ wie immer kroatisch bodenständig gut. Leute, morgen müssen wir früh starten!
23.10.2016 – 06.30 Aufbruch zur letzten Strecke dieser Segelreise. Zum Ausklarieren wieder an die Zollpier. Das gibt es nun wirklich nur in Kroatien. „Wo ist das Boot?“ brummt der Beamte in der Kapetanerie prompt. Sehen kann er es nicht von seinem Büro aus. Und dann die Sensation: Die Polizeibeamtin lächelt den Skipper an, als er sich verabschiedet mit: „Ciao, bis zum nächsten Mal“. Da geht sogleich wirklich die Sonne auf. Aber leider verläuft die Fahrt nach Venedig ohne jeden Wind. Und der Hauch vor der Einfahrt zur Lagune ändert daran auch nichts mehr. Die nächtliche Einsteuerung erfordert höchste Aufmerksamkeit. Um 21.10 liegt LOREA freundlich eingewiesen von einem Marinero in der Marina St. Elena zwischen vier Dalben fest. Dinner an Bord. Gudula hat schon gepackt.
24.09.2016 – 06.30 Aufbruchsrumoren. 08.30 achtere Toilette verstopft. 09.15 Gudula geht von Bord. Skipper zerlegt die Toilette. 12.00 sie funktioniert wieder von Haufen Papier gesäubert und durchgespült. Mit der Restcrew in der Stadt. Johannes und Marco bleiben noch in der Stadt, haben sich Unterkünfte besorgt. Abschieds-Dinner in St. Elena.
Nun gibt es einen Zeitsprung in der Chronik: Der Skipper ist allein an Bord und segelte von Venedig nach Kroatien. Ein Treffen mit der Familie ist terminiert: In Cervar-Porat wollen Cornelia und Maximilian mit Veit und Sarah an Bord kommen, für ein Wochenende. LOREA ankert schon zwei Tage vorher in der Bucht. Ein traumhaftes Plätzchen. Am Donnerstag läuft die Maschine, der Anker kommt hoch, aber das Schiff rührt sich nicht vom Fleck. Jedenfalls nicht mit Hilfe des Maschinenantriebs. Das Getriebeöl befindet sich komplett in der Bilge, statt im Getriebe. Mit den restlichen Getriebeöl-Vorräten schafft es LOREA letztlich doch noch in den nahen Hafen. Die äußerst professionelle Werkstatt Fenerelli nimmt sich der LOREA an. Liegeplatz direkt in der Werft. Getriebe raus, Simmering erneuern, Getriebe wieder rein. Braucht zweieinhalb Tage. Neuer Außenborder wird auch fällig.
Die Enkel freuen sich auf dem Schiff zu sein und üben sich als Fensterputzer. Zwei Ausflüge nach Rovinj und Porec füllen das Wochenende.
Der Abuelo-Skipper verabschiedet die Familie und zieht mit der LOREA weiter nach Südosten. Der Besuch in Vrsar bei Wolfgang Stecher, Renate und Christiane wird ein letztes Highlight des Jahres. Und dann allein über die Kvarner Bucht und weiter durch die Kornaten bis Lastovo. Köstliches Segeln und verschwiegenes Ankern. Nur die letzte Etappe bis Korfu wird sehr anstrengend. Zwei Nächte durchwachen, das nervt dann doch. Aber als der Anker in der Bucht am Nordende der Insel Kerkira fällt, gibt es Nachholschlaf die Menge.
Noch ein paar Tage in der Marina, dann kommt Marco aus der Schweiz. Meilen braucht er, Meilen für seinen schweizerischen Segelschein. Am 04.11.16 ist er an Bord. Am 06.11.16 verlegt LOREA um 10.30 an die Tanke und nimmt 210 l Diesel. Dann geht es los. Ab 11.45 wird gesegelt bis 18.25. Die Batterien brauchen Strom. Und der Wind lässt auch zu wünschen.
07.11.16 – Um 01.15 wird wieder nur gesegelt. Die Straße von Otranto wird gequert. Um 08.05 EU-Zeit startet die Maschine und um 08.45 liegt LOREA in Brindisi fest vor Bugmuring und zwei Heckleinen. Es regnet ein wenig und der Skipper glaubt, er müsse unbedingt ein neues Zündschloss einbauen. Die Maschine springt so zögerlich an, dann wieder sehr kräftig. Klingt nach Wackelkontakt. Ein Freund des Marineros chauffiert ihn zu den einschlägigen Geschäften. Es klappt. Aber es gibt keine Verbesserung.
09.11.16 – Um 07.45 Motorstart und Ablegen. Ab 08.10 übernehmen Genua und Besan den Vortrieb. Erst um 18.35 ist wieder die Maschine gefragt, aber nur als Stromgenerator. Bis 20.55. Bei NW 25 bis 32 kn läuft LOREA ordentliche Fahrt nach Osten. 6,5 SOG das geht. 23:00 übernimmt der Skipper die Wache. 00:40 ist der Wind verbraucht. 07:20 liegt LOREA fest in Gouvia Marina auf Korfu. 338 nm sind zurückgelegt, 258 davon gesegelt. Das passt.
Marco packt seine Sachen und macht sich auf den Heimweg. Die Schneesaison erwartet ihn in der Schweiz.
14.11.2016 – Mechaniker von der Volvo-Penta-Werkstatt an Bord. Anlasser wird ausgebaut. Ein neuer Boiler bestellt. Der alte leckt, ist korrodiert. Der Skipper sieht sich auf Korfu um. Die felsigen Buchten an der Westküste, das Achilleion, wo Sissi sich vom Wiener Hofleben erholte. Eine erstaunliche Frau. Der Skipper nimmt sich eine Woche Landurlaub in Eckernförde. Freunde treffen, nach dem Rechten schauen.
23.12.2016 – 14:120 an die Tanke und 210 l Diesel bunkern dann nach Plataria verlegen. Dort kostet der Liegeplatz im Winter nichts, allerdings liegt das Schiff vor Buganker und Heckleinen. Dimitri der Fischer verhilft dem Skipper zu einem Stromchip. Einige Restaurants haben geöffnet, drei Supermärkte, einer mit einem hervorragenden Metzger. Ein paar Engländer wohnen am Ort. Zwei Italiener, gut über sechzig eher siebzig, leben dort seit Jahren auf ihren Booten. Iwanow und Arthuro. Aldo, ein weiterer Italiener lädt in seine Wohnung zum Weihnachtsdinner. Er ist Koch, entsprechend lukullisch und unterhaltsam wird der Abend. Vier-Gänge-Menü.
31.12.2016 – Silvester-Dinner wieder bei Aldo. Danach Besuch im einzigen Nachtclub: Große Discohalle, ca. dreißig Männer und fünf Frauen. Miserabler Rotwein und Langeweile bei Musik. Das Spannendste am Abend: Aldo bringt den Skipper auf seinem Roller wieder in den Hafen. Heil angekommen. Es ist ziemlich kalt. Zwei Elektroheizer temperieren das Schiff recht kuschelig.
06.01.2017 – Iwanow lädt zum Autoausflug nach Parga. Tee und Kaffee in der Sonne am Hafen.
10.01.2017 – Die Berge rundherum, die Häuser am Hafen, die Schiffe: Alles verschneit, weiß überzuckert. Die Italiener hocken beinah täglich in einer Pinte beim Kartenspiel und rauchen.
11.01.2017 - Starker Wind von den Bergen prüft den Anker. Eine lange Spring hilft. Aber der Anker muss neu gesetzt werden mit viel mehr Kette.
12.01.2017 – Windstille wird zum Ankermanöver genutzt. Ein Engländer hilft die Leinen neu zu legen. Skipper entschließt jedoch zu einem Heimaturlaub. Ein Zahnersatz steht an. Das Schiff am Anker alleine lassen, wie es Bane der Serbe von nebenan macht, das will der Skipper aber nicht.
18.01.2017 – Nun ist der Kerl schon wieder ein Jahr älter.
21.01.2017 – Verlegen nach Gouvia Marina. Um 17:40 liegt LOREA wieder auf Platz O 41 in der Marina.
26.01.2017 – 08:05 Abflug nach München.
08.03.2017 – 20:40 zurück an Bord. Dinner: Penne mit Thunfischsoße.
13.03.2017 – Die neuen Segel werden geliefert. Aber der Wind ist zu stark, um sie gleich anzuschlagen.
14.03.2017 – Heute klappt es: Die Segel rauf. Das Vorliek vom Groß braucht eine Verstärkung. Also wieder runter und ab in die Werkstatt. Wird von Antonio für morgen versprochen. Crew trifft ein: Theresa und Ursula.
15.03.2017 – 11:00 Segelanschlagen. 14:30 Maschine an, zur Tanke. Aber die hat zu obgleich sie offen haben sollte. Also weiter. LOREA hat große Tanks. 16:00 erstmals Vollzeug mit den neuen Segeln. Ziehen gut und sehen klasse aus. 19:00 fest in Plataria.
16.03.2017 – Einkauf. Gas kostet hier bloß acht Euro. 13:30 ablegen. Groß rauf, obgleich wenig Wind. Sieht aber gut aus. LOREA läuft stabiler im Seegang. 18:20 Der Anker fällt in der Bucht des Hl. Johannes auf 8,5 m. Dinner: Hühnerbrust mit Zucchini.
16.03.2017 – Einkauf. Gas kostet hier bloß acht Euro. 13:30 ablegen. Groß rauf, obgleich wenig Wind. Sieht aber gut aus. LOREA läuft stabiler im Seegang. 18:20 Der Anker fällt in der Bucht des Hl. Johannes auf 8,5 m. Dinner: Hühnerbrust mit Zucchini.
17.03.2017 – Sonniger Tag. Es geht früh los: 07:55 Maschine an. Die Passage des Lefkaskanals soll heute geschafft werden. Ab 13:30 wird gesegelt. Vollzeug, alle drei Segel. Um 14:45 steht LOREA vor dem Kanal. Segel runter und rein. Eine dänische Slup dümpelt im Vorbecken. Genau zur Brückenöffnung um 15:00 steht LOREA vor der Brücke und passiert sie. Ab 15:50 wird wieder gesegelt im Ionischen Meer. Um 18:30 liegt sie fest in Vathi auf der Insel Meganisi. Nicht viel los im Stadthafen. Kein Restaurant in Reichweite geöffnet. Also gibt es Rindersteak zu Bratkartoffeln und Tzatziki an Bord.
18.03.2017 – Um 08:20 wird abgelegt. Ab 09:10 gesegelt. Um 13:05 ist der Wind zu schwach. Also läuft die Maschine bis 19:00 bis LOREA in Poros auf Kephalonia angekommen ist. Theresa kocht leckeren Gemüseeintopf mit Salami.
19.03.2017 – Unter halbbedecktem Himmel wird um 09:25 abgelegt. Erst um 12:45 kann gesegelt werden. Immerhin zwei Stunden lang. Dann ist der Wind wieder alle und der Volvo-Penta bringt LOREA bis Katakolon. Vorteil der Jahreszeit: Man kann bequem längsseits liegen. In der nahen Taverne gibt es köstliches Shrimpssaganaki.
20.03.2017 – Wer später ablegt kommt auch später an. Aber man muss ja auch mal bisschen bummeln dürfen am Morgen also geht es erst um 10:20 los. Ab 12:00 gibt es Segelvergnügen. Bis 14:30. Dann wird es spannend. Denn es geht unweigerlich in die Nacht. Die Einfahrt nach Pylos will gemeistert sein vor allem im Finstern. Um 21:50 liegt LOREA längsseits fest. Die Bordküche fabriziert Penne mit Gemüse und Thunfisch.
21.03.2017 – Heute mal eine kurze Strecke. Also genügt es um 14:20 loszulegen. Nach einem ausführlichen Ortsrundgang, der sich übrigens sehr lohnt. Immerhin wurde hier ein entscheidender Schritt in die Unabhängigkeit Griechenlands getan in der Seeschlacht von 1821, die am Anker stattfand und die osmanisch-ägyptische Flotte vernichtete. Mit Segeln ist heute nicht viel los. Um 18:30 fällt der Anker in Methoni, sozusagen im Schutz der alten türkischen Festung. Wieder ernährt die Bordküche die Crew.
22.03.2017 – Nun wird richtig ernst gemacht mit der Umrundung des Peloponnes. Das erste Kap soll heute umrundet werden. Der Wind ist erstmal für zwei Stunden hilfreich dabei bis 13:40 und am Nachmittag noch mal für zwei Stunden. Die Einsteuerung nach Porto Kayo in finsterer Nacht war nun noch viel spannender. Doch wird der Ankerplatz in der Nordbucht gefunden und um 21:15 schweigt die Maschine. Weil der Platz so eng ist, ist eine Ankerwache nötig.
23.03.2017 – Entsprechend unausgeschlafen geht es am nächsten Morgen los. Eher windlos erreicht LOREA die Traumbucht der Reise: Elafonissos. Sie liegt dicht vor dem dritten Kap des Peloponnes, dem Kap Maleas. Eine sehr schöne Sandbucht mit Bergen nach Osten und sehr flachem Strand nach Westen. Auf fünf Meter Tiefe ankert es sich hier mit 30 m Kette sehr sicher.
24.03.2017 – Ein herrlicher Sonnentag. Um 08:45 geht es los: Ankerauf. Das Kap soll ja sehr windreich sein. Also gleich mal die Segel hoch. Erst um 11:20 fangen sie die ersten Böen ein. Und dann kommen sie richtig. Bis 28 kn. Aber der Spaß dauert keine ganze Stunde. Dann muss die Maschine wieder helfen. Nun geht es östlich des Peloponnes nach Norden. Um 18:05 liegt die LOREA fest in Yefira, stb längsseits an der Hafenmauer. Ein sicherer malerischer Hafen ohne Strom- und Wasseranschluss. Zahlreiche Tavernen laden ein. Sie sind alle fast leer. Die Crew findet eine im Stadthafen.
25.03.2017 – Es wird das Highlight der Reise: Der Besuch der Stadt Monemvasia. Eine uralte Stadt ohne Autos und Roller und Fahrräder. Eingezwängt in ein Viereck aus mächtigen Mauern liegt sie am Fuß eines steil aufragenden Felsens. Der griechische Nationalfeiertag beschert der Stadt einen wahren Besucheransturm. Man findet aber noch einen Platz für ein Mittagessen obgleich man sich gar nicht sattsehen kann an den urtümlichen Gemäuern. Immerhin hat die EU 1,6 Mio Euro spendiert, um sie aufzuhübschen und die Dächer dicht zu machen. Der Wetterbericht erzählt was von Starkwind aus NE für den nächsten Tag. Genau in diese Richtung soll die LOREA weitersegeln. Na fein. Es gibt Lammkoteletts in Yefira.
26.03.2017 – Um 09:06 geht es los. Der Wind reicht aber nicht. Um 19:10 erreicht LOREA den Hafen Hydra auf der gleichnamigen Insel. Eine schöne sehr malerische Stadt und ein bescheuerter Hafen: Man muss den Anker einsetzen, der findet aber keinen Halt auf dem Felsgrund. Du kannst den Anker quer durch das Hafenbecken ziehen, ohne dass er sich irgendwo eingräbt. Dazu verursachen die vielen Taxiboote einen zünftigen Schwell. Wenn man bei Windstille die ganze Kette reinschmeißt, hält das ein wenig. Dann lässt sich in einer Taverne weiter oben in der Stadt recht gut speisen. Es gibt sogar Lamm…
27.03.2017 – Heute wird endlich richtig gesegelt. Von 10:15 bis 18:30 erreicht LOREA unter Groß und Genua die Insel Ägina. In der Südbucht Perdika fällt um 19:40 er Anker. Uschi bereitet gefüllte Paprika mit Reis und Tomatensoße zu. Kommt sehr gut an!
28.03.2017 - In die Stadt Ägina sind es nur ein paar Meilen und um 10:05 liegt LOREA dort vor der Hafenfront vor Buganker und zwei Heckleinen. Wieder ein Hafentag: Ursula und der Skipper mieten einen Roller und beuchen den Aphaiatempel hoch in den Bergen. Sehr eindrucksvoll, was die Menschen 490 vor Chr. dort aufgebaut haben. Der Kult um die göttliche Nymphe beschäftigte die ganze Insel und wohl noch mehr. Verschwunden.
29.03.2017 – Der letzte Tag der Etappe wird ein richtiger Segeltag. Vin 14:30 bis 16:30 wenigstens wird ketschgesegelt: Mit Genua und Besan nach Piräus. Um 17:45 liegt LOREA in der ZEA-Marina. 83 Motorstunden in den vergangenen zweieinhalb Wochen! Da ruft der Skipper doch gleich den Tankwagen. Er wird für Samstag angekündigt.
30.03.2017 – 06:00 Ursula geht von Bord um den Flieger in Athen zu erreichen. Sie hat einen Termin in der Heimat. Die Marina ist mit 55 Euro einfach zu teuer, um hier eine nutzlose Nacht zu verwarten. Also segeln Theresa und der Skipper ab 11:50 wieder nach Ägina. Dort beträgt das Liegegeld 7,58 Euro plus ein paar Euro für den Strom. Und Theresa kommt noch zu zwei schönen echten Segeltagen.
31.03.2017 – Um 14:30 wird abgelegt in Ägina und Segel gesetzt. Bis 35 kn NE wirbeln durch den Saronischen Golf. Die Kreuzerei dauert. Es wird 21:20 bis LOREA wieder in der ZEA-Marina liegt.
01.04.2017 – 09:10 Theresa geht von Bord, um noch einen Tag in Athen zu verbringen. Um 10:10 steht der Tankwagen vor der LOREA. 500 l laufen in den Tank. Abends kommen Harald aus Hessen und Kitty mit Sohn Jonas aus Laboe an Bord. .
01.04.2017 – 09:10 Theresa geht von Bord um noch einen Tag in Athen zu verbringen. Um 10:10 steht der Tankwagen vor der LOREA. 500 l laufen in den Tank. Abends kommen Harald aus Hessen und Kitty mit Sohn Jonas aus Laboe an Bord. Provianteinkauf im nahen AB-Supermarkt. Der schließt schon um acht! Aber es gelingt, das Nötigste zu besorgen. Mutter und Sohn sind von der Reise etwas ermattet und bleiben an Bord während Harald und der Skipper sich vor dem Hungertod bewahren und in der nächsten Kneipe Chicken-Souflaki verspeisen.
02.04.2017 – Aufbruchsstimmung. 10:00 der Wäschemann bringt die Bordwäsche zurück. Sicherheitseinweisung, Verteilung der Sicherheitswesten 12:20 Maschine an und raus aus der teuren Marina. Die gehört übrigens zu einem Spanisch-Türkischen Unternehmen. Die betreiben auch die Marina in Gouvia und noch ein paar auch in der Türkei. Ab 13:10 wird gesegelt mit Groß und Genua. Bald kommt auch das Besansegel dazu. Das klappt gut bis kurz vor Ägina. Um 18:.35 schiebt wieder die Maschine. Eine Stunde später liegt LOREA schon wieder in Ägina. Diesmal muss der Skipper selber Stromkaufen gehen. Das Dinner findet wieder in der Cretian Cuisine statt. Der Kellner zeigt sich erfreut. Aber das Lamm kommt nicht bei allen so gut an. Obgleich der Braten gut gemacht ist.
03.04.2017 – Wieder wird es 12.10 bis es losgeht. Ab 12.55 stehen die Segel, alle und sie ziehen. Erst um 19.10 verabschiedet sich der Wind für diesen Tag. Die Maschine muss noch zwei Stunden schaffen bis LOREA in der Bucht Mandraki auf Hydra vor Anker liegt. Das waren 44 nm. Und zur Belohnung gibt es Spezialkartoffel mit Zucchini zum Rindersteak.
04.04.2017 – Heute geht es schon um 09.10 los. Da es derzeit zwischen Hydra und dem Peloponnes weder Wind noch Welle gibt, kann unterwegs gemütlich gefrühstückt werden. Erst um 14.00 helfen die Segel beim Fortkommen mit und ab 16.00 schaffen sie es ganz allein und zwar viel schneller als die Maschine: bis zu 5,3 kn SOG! Ab 18.00 ruht der Wind wieder. Um 20.30 werden die Segel geborgen. Um 21.10 liegt LOREA in Yefira stb längsseits. 54 nm sind zurückgelegt. Es wird mal wieder in einer Taverne gespeist. Tzatziki etc.
05.04.2017 – Yefira - Natürlich gibt es erstmal eine Wanderung nach Monemvasia. Muss man gesehen haben, die uralte Stadt mit den engen Gassen. Um 15.00 sind wieder alle an Bord. Der Skipper war sogar beim Friseur, kommt frisch gestutzt! Es handelte sich übrigens um einen der schönsten Friseursalons, den er je gesehen hatte: Mit Fenster und Balkonterrasse zum Meer!
Ein 19 – 20 kn-Nord presste die LOREA an die Betonpier. Da hilft nur Eindampfen in die Vorspring. Das klappt gut mit Harald an der Vorspring. Um 15.30 stehen Groß, Besan und Genua. Groß und Genua sogar gerefft, es bläst kräftig. Es geht erst stracks nach Süden, dann um das Kap Maleas und danach genau nach Westen. Im allerletzten Dämmerlicht fällt um 21.00 der Anker in der zauberhaften Bucht Elafonisos. Eine größere Bavaria-Yacht mit polnischer Crew ist schon da. Zum Dinner gibt es Gemüse mit Reis.
06.04.2017 – Sonniger morgen. Und die Polen baden! Jetzt ist mal was los: Das vordere WC verstopft. Es wird wieder in Gang gesetzt. Um 12.30 endlich Ankerauf. Segeln und Maschinenfahrt wechseln sich so alle Stunde mal ab. Dann weht es richtig heftig aus NW über die Berge. Ob die Bucht ruhig ist? Nachteinsteuerung in Porto Kayo, kennt er jetzt schon. Es wird immer stiller, das Wasser und der Wind. Anker fällt auf 8 m in 36°26‘277 N 022°29‘388 E. LOREA bleibt am Ort. Schön.
07.04.2017 – Porto Kayo - 08.00 Maschine an und verlegen in die Südbucht. 09.05 Ankerauf. Skipper muss nochmal ans Klo ran. Leitung ausbauen, Blockade entfernen. Dann läuft es wieder. Ab 12.10 wird gesegelt. Und zwar sehr heftig mit Reff im Groß und kleiner Genua hoch am Wind. Es hat ordentlich Seegang bei bis zu 31 kn NW. Um 16.10 ist ein Ende der Geduld erreicht. Kein Wunder, wenn so eine schöne Bucht querab liegt. Maschine an und ab in die Bucht von Yerolimenea. Der Anker fällt und LOREA liegt auf 36°28‘756 N 022°930 E. Der Ort sieht zu einladend aus als dass nicht sogleich das Dinghi klargemacht würde und der Außenborder drangehängt würde. Übergesetzt und Taverne aufgesucht. Und das war der erste Einsatz des neuen Außenbordmotors: Mercury 2,5 PS.
08.04.2017 – Aufbruch um 08:30. Als um 09.00 das Groß gesetzt werden soll zeigt sich eine Fehlkonstruktion am Großmast: Die Dampferlaterne ist nicht auf gleicher Höhe der Saling angebracht, sondern einen Meter höher. So kann sich das Fall um die Laterne schlingen und das Segel kann nicht gesetzt werden. Ein echter Mist. Mit artistischer List gelingt es, das Fall wieder loszubekommen. Es kann aber ohnehin erst ab 15:00 gesegelt werden, aber dann sehr flott bis vor den Hafen von Kalamata. Um 16:55 liegt LOREA darin fest vor zwei Murings und zwei Heckleinen. Agnes steht schon auf der Pier und nimmt die Leinen an. Sie will den Skipper bis Rhodos begleiten. Sie ist eine versierte Skipperin.
09.04.2017 – Agnes und der Skipper schlendern zum Proviant-Einkauf. Es findet sich ein großer Supermarkt. Mit vollem Rucksack und den schweren Taschen zurückmarschieren? Kurzerhand wird ein Taxi bemüht und für fünf Euro steht die ganze Ware wenig später vor dem Heck der LOREA. Leckeres Dinner mit Shrimps-Saganaki in der Stadt.
10.04.2017 – Frischwasser nachfüllen, Ölkontrolle, Crew-Einweisung und Hafen bezahlen: 88 Euro. Und schon geht es los um 12:30. Um 14:00 stehen Genua, Groß und Besan hübsch im Winddruck. LOREA segelt mit dem 12 – 15 kn-West sehr zügig dahin und zwar nach Süden. Um 17:30 hat der Wind Dienstschluss aber es dauert noch bis LOREA in der Bucht Limeni vor Anker liegt. Dabei zeigt sich, das der Abfierschalter an der Ankerwinsch defekt ist. Gut, dass es noch einen gibt im Cockpit. Ab 19:20 herrscht Ruhe am Ankerplatz. Zum Dinner wird Hühnebrust ser4viert mit Reis, Oberginen und Gurkensalat.
11.04.2017 – Herrliches Wetter unter blauem Himmel. Um 11:00 geht es los, nach dem Frühstück. Um 15:00 fährt ein 23 kn Südost in die gereffte Genua und in Groß und Besan. LOREA kreuzt um das Kap Tenaro. 17:30: Maschine an und Segelbergen zur Einsteuerung in die Bucht von Porto Kayo. 34 nm liegen im Kielwasser bei 5 Motorstunden. Pikantes Hähnchengeschnetzeltes zum Dinner schließt den Tag.
12.04.2017 – Sonniges Frühstück im Cockpit und um 11:55 wird die Maschine gestartet. Kaum aus der Bucht, geht das Groß hoch. Ab 13:40 schafft eine hilfreiche Brise den Vortrieb mittels Genua und Groß. Dann gibt es eine Windpause und danach kommt Vollzeug zum Einsatz und um 20:35 hat die Maschine Ruh für diesen Tag. LOREA liegt n Ormos Frangos auf Nissos Elafonissos vor Anker. 25 nm sind geschafft. Leider sind die schönen Steaks hinüber. Waren wohl schon beim Einkauf nicht mehr ganz neu. Ersatzweise liefert die Kombüse die Spezialkartoffel mit Cornedbeef.
13.04.2017 – Heute steht ein längerer Schlag auf dem Reiseprogramm: Milos soll erreicht werden. Deshalb wird die Maschine schon um 06:30 gestartet. Erst um 09:20 bläst der Wind stark genug und unter Vollzeug geht es nach 74° und zwar mit an die sechs kn SOG. Eine schöne Fahrt und Agnes genießt das Achterdeck. Um drei nachmittags ist der Wind alle. Es folgt nach Einbruch der Dunkelheit eine spannende Einsteuerung nach Milos Adhamos. Es findet sich ein Längsseits-Liegeplatz und LOREA geht steuerbords an die Pier und wird mit vier Leinen vertäut. Rund 80 nm hat sie an diesem Tag zurückgelegt. In der lebhaft bevölkerten Taverne FLOVIS gibt es kein Fleisch: Die Karwoche! Aber das Muschel-Saganaki war auch nicht gerade ein Fastenessen.
14.09.2017 - Heute wird ein Hafentag eingelegt. Karfreitag in Griechenland. Glocken lassen Trauer tönen. Den ganzen Tag. Eindrucksvoller Spaziergang durch den Ort. Manchmal ohrenbetäubend. Zum Abend nochmal in der Taverne FLOVIS. Eine Prozession wird angekündigt. Tatsächlich ziehen im Finstern viele Menschen an der Taverne vorbei.
15.04.2017 – Die Glocken schlagen immer noch ihre sehr langgezogene Klagemelodie. Um 09:10 startet die Maschine. Kein Windhauch zu spüren. Erst um 13:00 fährt eine Brise aus Süd in das Vollzeug. Hält fast den ganzen Nachmittag. Um 19:30 liegt die LOREA in Ios Stadt bb längsseits fest. Überraschung beim Dinner in der Taverne: Agnes kündigt an, morgen von Bord zu gehen. Die Strecken seien ihr zu lang. Skipper taurig.
16.04.2017 – 10:30 Skipper wuchtet Agnes‘ Gepäck an Deck und dann an Land. Sie will die Fähre nach Santorin nehmen. Skipper macht sich ans Schiffputzen. Später Wanderung zur wunderschön verwinkelten Chora hinauf. Abends hockt er sich in eine leere Taverne und ordert einen Lammbraten. Der kommt angekohlt und trocken daher. Hatte wohl seinen Grund, dass niemand den Laden bevölkerte.
17.04.2017 – 08:40 Brot und andere Backwaren einkaufen, Stromkabel einsammeln, Maschine an und weg. Geht auch allein ganz gut. 09:15 steht Vollzeug oben, aber der Wind weiß noch nicht recht... Erst ab 14:00 läuft es richtig gut. Bis halb sieben. Stunde später alle Segel weg und eine spannende Einsteuerung in die Bucht von Ponormos auf Astipalaia beginnt. Als die Tiefe von 7,5 m erreicht ist, fällt der Anker an einem wundervollen Platz. Nur Ziegenglöckchen bimmeln durch die Nacht von den Bergen und den Weiden herüber. Es gibt Penne mit pikanten Sardinen zum Dinner bei Kerzenlicht. Einsam schwoit LOREA in der weiten Bucht unter einem berauschenden Sternenhimmel.
18.04.2017 – Welch ein Frühstück in dieser zauberhaften Umgebung! Hallo Menschen, seid Ihr noch da? Hier ist jedenfalls keiner. 09:30 Maschine an und Anker auf. Groß noch in der Bucht gesetzt. Erst um 12:00 kommt Wind auf aus 120° und erst um 15:00 reicht er aus, um richtig zu segeln. Schnell nicht, aber zügig bis 19:15. Lange schon liegt die Insel Nisiros vor dem Bug. Im letzten Licht um 21:15 liegt die LOREA dann bb längsseits in dem kleinen Hafen Mandraki. Tatsächlich hat noch ein Laden geöffnet und der Skipper kann seine Vorräte ergänzen.
19.04.2017 – Eine ruhige Nacht ist vorbei. Skipper geht nochmal auf Einkaufsspaziergang und kann auch endlich eine neue Gasflasche erstehen für 12 Euro. Eigentlich erwartet er eine weitere ruhige Nacht. Der Wetterbericht verhieß keine Störung. Aber um 19:30 kommt ein Polizeibeamter vorbei und spricht ihn an. Es würde sehr starken Wind geben in dieser Nacht und dann sei dies kein so guter Platz. Zehn Minuten später war LOREA schon aus dem Hafen. Palon, nur zwei Meilen weiter ostwärts sollte ausreichend Schutz bieten. Da lagen auch schon einige Yachten vor Buganker und der Skipper tat es ihnen gleich. Ein Nachbar nahm die Heckleinen an. Nachts begann es dann wirklich zu pfeifen im Rigg.
20.04.2017 – Nochmal einen Tag blaugemacht. Man hätte auch zum Vulkan rauffahren können mit einem Roller oder was. Aber Vulkane. Mei die rauchen vielleicht und stinken vermutlich wie der auf Vulcano, der Stromboli oder der Ätna. Also einfach ausruhen. Bisschen schleifen und pinseln. Gibt ja immer was zu tun. Gutes Dinner, guter Roter, gute Gedanken, gute Musik, gute Nacht.
21.04.2017 – Der Weg nach Rhodos ist ja noch eine Ecke. Also um 07:15 los. Um 10:20 kann die Maschine endlich schweigen. Aber bloß für zwei Stunden. Man hat einfach keine Geduld mehr heute. Schon um 12:40 ist der Wind wieder da und bläst die LOREA bis vor den Hafen von Rhodos. Den alten Hafen Mandraki. Denn der neue ist eine Fehlkonstruktion. Der Skipper hat dem Kousto telefonisch Bescheid gesagt und tatsächlich steht der auf der Mole und winkt. Er hat dem Hafenmeister die Ankunft der LOREA angekündigt. Und auch der neue Mitsegler steht parat: Harald hat es endlich geschafft, mal an Bord zu kommen. Dinner wo? Welche Frage! Im Archipelagos naturalmente.
22.04.2017 – Kousto fährt mit dem Skipper aufm Roller bisschen Shoppen. Der Schalter für die Ankerwinsch muss ersetzt werden und das wird er auch. Eine Schlauchverlängerung muss auch her. Und dann könnte eigentlich nach Simy rüber gesegelt werden. Also los, samt Kousto an Bord. Aber es wird heftig. Der Wind bläst nicht nur genau aus der Richtung, in die gesegelt werden soll, er tut dies auch mit unverhohlener Absicht, uns den Weg dorthin zu vermasseln, in dem er gleich mal 32 kn vorlegt. Der Klügere gibt nach! Also zurück nach Rhodos und wieder angelegt in Mandraki, bei bisschen Seitenwind, aber es klappt auf Anhieb. Dinner? Na klar im Archipelagos. Linguine mit Räucherlachs.
23.04.2017 - Der Nordwest hält an. Bei 6 bis 7 Bft aus der falschen Richtung hört der Segelspaß leider auf. Noch ein Hafentag. Café am Hypokratesplatz. Abends führt Kousto die Crew in eine sehr spezielles Fischlokal: To Steno. Richtig gut.
24.04.2017 – Der Nordwest hat sich abgeschwächt, nur noch 18 kn in der Spitze. Um 09:30 geht’s los. Aber es wird hart, ohne Kreuzen an der Insel Rhodos entlang zu kommen. Mit Reff im Groß und Genua wird bis 10:40 gesegelt. Dann muss die Maschine helfen. Motorsegeln ist angesagt. Das geht bis 21:40. Dann liegt LOREA in Lindavia auf Tilos stb. Längsseits fest. Das waren tatsächlich 51 nm. Zum Dinner mal wieder ins Gorgano, wo die Terrasse so einen schönen Ausblick gewährt.
25.04.2017 – Wieder wird um halb zehn abgelegt. Wieder läuft es erstmal mit Motorsegeln. Erst ab 13:20 ist Vollzeug alleine gefragt. Schönstes Segeln bis kurz vor 20:00. Aber es dauert noch drei Stunden bis in die Bucht Livadhi auf Astipalaia. Zu Füßen einer hübsch beleuchteten Burg fällt der Anker auf acht Meter. 67 nm sind zurückgelegt. Die Kombüse mit Chef Harald liefert Entenbrust mit Kartoffelpüree.
26.04.2017 – Einfach verpennt. Um 10:40 kommt der Anker hoch. Dem Wind ist die Puste ausgegangen. Nur mit bisschen Segelunterstützung wird motort bis 22:00. Dann fällt der Anker in der Ormos Mirsini auf Skinousa auf fünf Meter Tiefe. Diesmal waren es 56 nm. Klassisches Seglerdinner: Thunfischsoße auf Penne.
27.04.2017 – Diese Buchten sind einfach zu ruhig. Schon wieder verpennt. Aber heute liegt nur ein kurzer Weg vor dem Bug. Nach etwa zwanzig Meilen liegt LOREA an der ziemlich ausgesetzten Pier von der Heiligen Anna auf der Insel Naxos. Kurzer Einkaufsgang und ein Kaffee. Doch wird der Skipper von einem anderen Skipper gewarnt. „Haut ab, bevor die große Fähre dort draußen vorbeizieht. Die bringt eine Schwellschleppe, die nicht lustig ist.“ Um vier war die LOREA wieder weg und ankert wenig später eine Meile weiter nördlich vor Prokopis. Ein hübscher Fleck. Es gibt Pfannkuchen! Lecker.
28.04.2017 – Vom Kap Prokopis bis zum Hafen Naxos ist es nur ein Katzensprung von 12 nautischen Meilen. Um 11:15 liegt die LOREA dort vor zwei Bugmurings und zwei Heckleinen fest. Harald, der Chef der Kombüse, packt seine Sachen und geht wie geplant von Bord. 225 nm hat er mitgemacht seit Rhodos. Und zwar in bester Segelkameradschaft. Bis bald mal wieder!
29.04.2017 – Der Skipper muss nicht verpennen, er kann einfach ausschlafen. Es ist Samstag und alle Termine sind abgesagt. Weil der Wind günstig steht schleift er einen Teil des Schandecks ab und lackiert es neu und zwar zweimal. Schiffputzen, bisschen Smalltalk mit Nachbarn aus der Französischen Schweiz. Einkaufsspaziergang. Es gibt griechische Bratwurst mit Bratkartoffel.
30.04.2017 – Fortsetzung der Lackiererei sowie des Smalltalks. Abends erscheint neue Crew: Ursula aus Freising. Es gibt ein Dinner in der Stadt, die ja sowas von verwinkelt ist, dass man sich unweigerlich verläuft. Schönes Lokal irgendwo ganz hinten. Sehr guter Lammbraten.
01.05.2017 – Provianteinkauf klappt sogar am Feiertag. Zu den griechischen Klängen der gewerkschaftlichen Maifeier auf der Uferpromenade legt LOREA um 11:40 ab. Der Wind feiert nicht er bläst ganz munter, so daß Groß und Genua gerefft werden müssen, um nach 308° zu segeln. Das Nordkap von Paros will umschifft sein. Letztlich muss die Maschine ein wenig helfen. Aber ab 16:00 wird wieder pur gesegelt bei 20 bis 30 kn aus Nord. Nach 28 nm fällt um 19:25 der Anker vor Finikas 37°23‘752 N 024°52‘596 E auf 8 m und 35 m Kette halten die LOREA am Ort. Nun gibt Ursula den Chef de la Cuisine. Das Dinner war lecker aber das Menü wurde leider nicht notiert.
02.05.2017 – Die 22 nm nach Loutra auf Kithnos, na ja da muss man nicht so früh aufstehen. Um 12:23 wird der Anker geholt. Ab 13:30 wird gesegelt aber nur ein Stündchen unter Vollzeug. Und nachmittags nochmal so viel. Der Wind nimmt zu und steht fast in den Hafen. Ob das gut geht? Es geht. Um 18:10 liegt die LOREA in Loutra, Kithnos bb längsseits. Die Crew besucht umgehend die heiße Heilquelle und das Ottobad. Es wird offenbar renoviert. Auch die hübsche Villa am Ufer gegenüber strahlt in neuer Farbe. Erinnert man sich tatsächlich an König Otto, den Wittelsbacher und seine Gemahlin? Immerhin hat er das Land 30 Jahre lang von 1832 bis 1862 regiert und kräftig entwickelt. Die Taverne SOFRANO darf an dieser Stelle sehr empfohlen werden. Sie servierten dort einen köstlichen Ziegenbraten und Shrimps-Saganaki und einen ausgezeichneten Roten! Grassi kokkino!
03.05.2017 – Erst mal nimmt Ursula noch ein Bad in der Heilquelle. Dort, wo das heiße Wasser ins Meer mündet, hat man aus Steinen ein kleines Becken geschaffen, wo in dem Gemisch aus Quell- und Seewasser gebadet werden kann. Um 11:30 wird abgelegt. Ab 13:00 wird gesegelt und zwar nach Westen. Aber im Windschatten der Insel Kea ist nichts mehr los. Erst ab 18:25 rauscht LOREA wieder unter allen Segeln dahin. Um 22:40 werden die Tücher geborgen und um 23:15 fällt der Anker vor Ayios Paraskevi vor Poros, 37°29‘454 N 023°27‘885 E auf sechs Meter. 42 nm waren das. In der Kombüse entsteht ein Dinner aus Penne mit Zucchini und Thunfisch!
04.05.2017 – Ist ja traumhaft schön die Wasserfront von Poros. Aber als Tagesziel stand nun mal Epidaurus fest. 11:30 Ankerauf und an der malerischen Promenade vorbei motort bis um 13:20 die Segel zum Einsatz kommen. Zwei Stunden am Stück Vollzeugsegeln! Um 18:25 fällt der Anker vor dem Hafen von Epidaurus. Eine Charteryacht überholt LOREA in Höchstfahrt, um noch den letzten Päckchenliegeplatz im Hafen zu ergattern. An Bord der LOREA gibt es Bratkartoffel mit Ei und Salami, so eine Art Bauernfrühstück. Sehr schmack- und nahrhaft. Und das kalte Bier dazu!
05.05.2017 – So um 10:30 waren sie alle weg, die Charteryachten. Klar, ist ja
06.05.2017 – Aber es muss geschieden sein. Um 07:30 kein Landstrom mehr. Um 08:45 Ablegen. Es war ein staubiger Hafen. Das Schiff muss geputzt werden. Ab 12:20 wird gesegelt. Immerhin bis 15:30. LOIREA nähert sich kreuzend dem östlichen Eingang des Korinthkanals. Es weht ein sehr heftiger West. Die Nachfrage bei der Kanalverwaltung ergibt: Starker, sehr starker West auf der anderen Seite. Zwei Yachten liegen schon vor Anker und das hat einen Grund. Um 16:15 sind es drei Ankerlieger im Ormos Kalamaki. Es waren 26 nm. Der Wetterbericht verheißt nachlassenden Wind für den nächsten Vormittag. Ursula, die Chefin der Kombüse serviert abends Rindersteak mit Kapernsoße.
07.05.2017 – Auf Anfrage wird die LOREA an die Pilotpier gebeten. Der Skipper löhnt 211 Euro im Büro und darf sogleich loslegen, nachdem ein Frachtschiff aus der Gegenrichtung durch ist. Um 08:35 liegt er schmale Durchstich im Kielwasser. Tatsächlich herrscht erst mal Windstille im Golf von Korinth bis 12:00. Aber dann legt der Nordwest mit 22 kn los. Wenig später sind es 48 kn in den Böen. Nicht mehr sehr lustig. Skipper dreht ab nach Andikiron. Da hat er sich schon mal versteckt. Aber diesmal sieht es dort anders aus. Die Böen hauen mit voller Wucht in den Ort und in die Bucht. Ganz nah beim Hafen fällt der Anker. Dort ist der Schwell erträglich. Es waren 48 nm. Die Bordküche liefert wieder ein nicht notiertes Menü wozu 35 kn aus West die Musik machen.
08.05.2017 – Die Strecke ist nicht lang aber der Wind hat was dagegen, sie rasch zu bewältigen. Um 06:35 Ankerauf. 0805 Maschine aus und fest in Trizonia, stb längsseits an der windabgewandten Außenpier. Es waren 32 nm. Die abgesoffene Ketsch liegt immer noch im Hafen. In der Taverne »Port of Trizonia« gibt es passable Lammkoteletts und Chickensouflaki.
09.05.2017 – Heute steht ein langer Schlag auf dem Programm: durch die Brücke von Rion und bis nach Oxia. Um 06:40 verlässt LOREA Trizonia. Motorfahrt bis 11:45. Dann kann sieben Stunden gesegelt werden: Kreuzen nach Westen. Ab 18:50 schiebt der Volvo-Penta die LOREA hinter die Insel Oxia. In der angepeilten Bucht liegt tatsächlich eine unbeleuchtete Fischzucht verankert. Also weiter bis zum Ormos Oxia. Dort ankern nur ein paar Fischerboote. 68 nm liegen im Kielwasser als der Anker fällt. Tatsächlich hält die flache Sandbank den Seegang ab. Eine traumhaft ruhige Nacht.
10.05.2017 – Ein wunderschöner Morgen in totaler Einsamkeit. Kein Lufthauch. 08:45 Ankerauf. 10:20 Groß und Besan rauf. 11:30 Gasflaschenwechsel. Es sollte weiche Eier geben. Ab 11:45 auch die Genua raus und es wird gesegelt. Bis 13:40 und später nochmal zwei Stunden um Kalamos herum. Dort segelten tatsächlich etwa zehn andere Yachten die unterschiedlichsten Kurse. Dann wurde es spannend.
Es galt die Brückenöffnung von Lefkas um 18:00 zu erreichen. Einsteuerung in den Kanal um 17:05. Wenn die dort pünktlich sind ist die Brücke vielleicht schon um 18:05 wieder zu. Kein Mitläufer. Aha, die warten schon alle vor der Brücke? Endlich wird die Brücke sichtbar. 17:25 Autos queren den Kanal auf der Brücke. 17:45. Kein Schiff zu sehen. Wenn keiner da ist, der passieren will, machen sie vielleicht gar nicht auf? Um 18:04 erreicht LOREA die Brücke. Und schon setzt sich der blaue Kasten in Bewegung. Die Brücke schwenkt zur Seite, für LOREA.
Jetzt noch die paar Meilen bis Preveza. Die hübsche Brise wird genutzt. Um 19:00 steht LOREA vor dem ersten Tonnenpaar der Einfahrt. Bald ist der Skipper überzeugt: Da muss ein Strom setzen. Mit entsprechendem Vorhalt klappt es dann doch. Aber es gibt keinen Applaus obgleich Zuschauer genug dagewesen wären. Gutes Shrimpssaganaki und ein saurer Roter in einer Taverne.
11.05.2017 – 09:30 Weil der Tankwagen grad vorbeikommt und der Preis stimmt werden 300 l Diesel gebunkert. Es geht weiter nach Norden. Erst ohne Wind ab 15:20 regt sich ausreichende Luftbewegung, ist aber von kurzer Dauer. Um 17:50 ankert LOREA in der Bucht des Heiligen Johannes. Es ist ruhig genug für die Zubereitung gefüllter Paprika, eine Leckerei von Ursula. In der Nacht wird es unruhig.
12.05.2017 – Um 08:30 geht das Gewackel der Crew auf den Geist. Motor an, Anker auf und weg. Ab 10:30 kann wirklich gesegelt werden. Um 14:00 fällt der Anker vor Plataria. Der Hafen ist voll. Die Bordküche kommt wieder zum Einsatz.
13.05.2017 – 10:50 Anker auf und eine halbe Stunde Kette putzen. Um 15:30 legt LOREA in Gouvia Marina. Um 18:00 geht Ursula von Bord. Um 20:10 kommt Elmar aus München an Bord. Dinner zu zweit im Marinarestaurant.
14.05.2017 – Formalitäten erledigen, Stadt besichtigen, einkaufen.
15.05.2017 – Noch ein Einkauf. Die alten Segel, die immer noch an Bord lagen, werden abgeladen. Der Segelmacher will sie verwerten. Um 12:30 geht es los. Ab 14:15 wird gesegelt. Und wie! Kreuzkurs zwischen Albanien und Korfu bei ca. 20 kn NW. Um 17:30 werden vor der Bucht Kassiopi die Segel geborgen. Wenig später sitzt der Anker im Grund: 5 m tief, 20 m Kette. Zum Dinner gibt es Hähnchenbrust mit Reis und griechischen Salat.
16.05.2017 – Um 09:30 wird die Maschine gestartet als Generator. Um 10:00, nach dem Frühstück wird der Anker hochgeholt. Es rührt sich kein Lüftchen. Um 13:55 ankert LOREA in der Bucht von Erikoussa. Dort entsteht offenbar ein richtiger Hafen. Um 17:30 verlegt der Skipper an das Kopfende der alten Mole. So wird ein Spaziergang durch den Ort möglich.
17.05.2017 – Heute geht es mal bisschen früher los. Die Strecke nach Otranto soll bei Tageslicht geschafft werden. Ab Mittag kann richtig gut gesegelt werden. Bis 18:30 und zwei Stunden später liegt LOREA in Otranto am Steg vor Muring und zwei Heckleinen. Leider hielt der hilfreiche Marinero die Muringleine so schief hoch, dass sie in die Schraube geraten muusste. Er holte einen Taucher, der sie wieder losmachte. Dinner gab es dann im Ristorante »L‘Alternativa«. Sehr gute Pizza.
18.05.2017 – Otranto ist jedenfalls einen Hafentag wert. Und wenn eh kein Wind weht schon zweimal. Also wird die Festung besucht, ein Eis geschleckt und ein Mittagessen eingenommen.
19.05.2017 – Um 09:00 routinemäßig Öl und Wasser kontrolliert. Alles gut. Maschine an. Ablegen. Achtung in Otranto haben sie ein Bojenfeld angelegt das mit zwei gelben Bojen bezeichnet ist. Schön außen rumfahren. Im Sommer liegen da eine Menge kleiner Boote, jetzt gar keins. Um 09.40 Groß hoch. Aber es dauert bis 11:30 bis, dass der Wind sich spüren lässt. Alles rauf und los geht es mit sagenhaften 3,5 kn SOG. Dauert auch bloß eine Stunde. Elmar macht einen Menüvorschlag und setzt ihn gleich in die Tat um: Semmelknödel mit Schwammerl. Sehr fein. Erst nachmittags nach 15.00 läuft’s mit dem Wind immerhin bis 18:45. Um 19:30 fest in Brindisi Stadthafen. Das waren 42 nm. Lucca nimmt die Leinen an. Er kennt die LOREA auch schon.
20.05.2017 – Ein geruhsamer Hafentag mit Stadtrundgang und Einkauf. Das Dinner wird an der Uferpromende eingenommen.
21.05.2017 – Wegen sehr starkem NW bleibt die LORE nochmal im Hafen. Diesmal gibt es ein lukullisches Highlight: In der Antica Osteria de la Sciabica speisen Elmar und der Skipper für 62 Euro vom Feinsten.
22.05.2017 – Immer noch heftiger NW. Die Wasserpumpe will nicht so wie der Skipper will. Irgendwas ist faul an der Wasseranlage. Aber nach Entlüften stottert die Pumpe nicht mehr. Aber die Leistung bleibt mangelhaft. Ein gerufener Elektriker kommt nicht. Dinner an Bord in Sparversion: Bratwürste mit Bratkartoffeln.
23.05.2017 – 09:05 nur noch 10 kn NW im Hafen. Baro steigt langsam. Nun ist der Wind wieder zu wenig. Motorfahrt bis Monopoli. 37 nm. Sehr praktischer Hafen: Längsseits liegen und nichts bezahlen. Allerdings auch kein Strom und kein Wasser. Sanitäres sowieso nicht. Die PEACE OF WINDS aus Portsmouth liegt vor der LOREA. Dinner in netter Trattoria.
24.05.2017 – Einkaufen unter anderem Fisch vom Kutter und um 11:00 ablegen. Wind Fehlanzeige. Es ist verhext. Um 17:00 fest in Bari Portovecchio. Und das war zwar bequem aber ein Fehler. Der Steg gehört zum noblen Yachtclub und der ist zwar sehr edel aber entsprechend teuer. Außerdem reicht die Wassertiefe nicht, jedenfalls nicht bei Niedrigwasser. Ja das gibt es auch in der Adria. Aber Bari ist allemal einen Besuch wert.
25.05.2017 – Der Tag kommt mit Regen und Starkwind daher. LOREA läuft dennoch aus um 12:15. Aber kaum draußen steckt sie den Bug in mächtige heranrollende Wellen. Genau gegen an. Schwer und unangenehm, dagegen anzukämpfen. Ein Blick auf seine Crew veranlasst den Skipper umzudrehen. Nun wird aber an der Hafenmole längsseits angelegt. Völlig kostenfrei und ziemlich urig und sehr ruhig und tief genug. Dinner gibt es diesmal an Bord: Pasta und Hühnergeschnetzteltes.
26.05.2017 – Nun ist schon Freitag und der Seegang steht nach wie vor. Morgen werden Gisela und Roman aus Köln erwartet. Sie werden in Bari landen. Also bleibt LOREA hier, statt ins schöne Trani zu laufen.
27.05.2017 – Um 11:00 sind die beiden an Bord. Gemeinsamer Lunch in der Stadt. Dann durch die ale Stadt stromern und noch Etliches einkaufen. Von 19:30 bis 20:30 Maschine wegen Strom.
28.05.2017 – Um 08:30 muss die Maschine wieder mal als Generator gebraucht werden. Um 10:50 wird abgelegt. Um 12:30 sind Groß und Genua oben. Es wird sehr schön gesegelt. Alle Segel oben und bis zu 5,5 kn SOG zeigt das GPS. Allerdings muss dann doch noch zwei Stunden motort werden bis Monopoli. Das kennt die LOREA nun schon. Ein unterhaltsamer Abend.
29.05.2017 – Monopoli will die neue Crew natürlich auch sehen. Erst um 10:15 wird abgelegt. Ab Mittag gibt es wieder Wind genug. Nachmittags wieder Maschine bis Brindisi. Um 19:15 liegt LOREA dort fest. Dinner im Da Betty. Sehr amüsante Kellner dort!
30.05.2017 – 10:15 Maschinenstart und Ablegen. Adieu Brindisi! Bis bald! Wird ein paar Monate dauern. Mit dem Wind wieder das gleiche Theater wie gestern: Mittag bläst es bis um 15:00 und dann ist Schluss. Abends kommt nochmal eine Brise auf, aber dann ist Feierabend um q18:45. Da liegt eine hübsche Marina querab. San Foca. Ausprobieren. Sind ohnehin schon 32 nm bewältigt. 20:45 dort fest mit zwei Heckleinen und zwei Bugmurings. Sehr solide alles. Der Ort will ein Badeort werden. Die Crew besorgt das Dinner. Zwei tote Fische. Exzellent.
31.05.2017 – 09:00 Nun weht es sehr heftig aus SE. Das lässt einen Hafentag als geraten erscheinen. Die Crew geht Baden. Der Skipper baut die Wasserversorgung um, so daß die Pumpe nicht mehr stottern muss. Dinner an Bord: Dorade mit Spezialkartoffeln. Daqs dämpft die Kosten bei einem Hafen der 58 Euro pro Nacht kostet.
01.06.2017 – Um 07:40 scheint die Windwelt wieder okay zu sein. Es wird abgelegt nachdem Begleichen der Hafenrechnung. Kaum aus dem Hafen, ruft der Marinero im Funk die LOREA: Your documents! Umdrehen! Da kommt ein Motordinghi aus dem Hafen. Der Marinero mit den LOREA-Papieren. Noch nie passiert sowas! Um 13:00 wird es 14:00 griechische Zeit. Um 17:20 sieht es nach segeln aus. Aber der Versuch endet um 17:45. Um 20:45 fällt der Anker in Erikoussa. Dinner an Bord: Gisela bereitet Steakroulade mit Reis und Salat!
02.06.2017 – 10:30 Dinghi-Einsatz zum Landgang. 11:30 Ankerauf. Kein brauchbarer Wind. 15:45 fällt der Anker in der Bucht von Kalami. 22 nm seit Erikoussa. Des Skippers Freunde aus England, seit vielen Jahren nicht mehr gesehen, urlauben dort: Kate mit Luca und Leon, Kates Schwester Emma samt Oma und Opa. Ein herzliches Hallo. Dinner im White House-Pub. So schräg, wie die Tische dort auf der Terrasse.
03.06.2017 – 10:10 Ankerauf. Herrliches Wetter. M 12:00 an der Tanke in Gouvia Marina. 400 l für 1,38/l. Anlegen auf Platz L89. 189 nm seit Bari. Georg und Geli sind schon da. Sie leben in ihrem Wohnmobil und wollen mitsegeln bis Palermo.
04.06.2017 – 09:00 Gisela, Roman und Elmar gehen von Bord. Geli und Georg beziehen die Bugkabine. Einkaufstour mit dem Wohnmobil. Um 14:45 ist die LOREA seeklar und legt ab. Ab 16:30 segelt die LOREA unter Groß und Genua. Ab 17:20 wieder Maschine. Zum Dinner gibt es Bratwürstl mit Butterbrot und Tomaten. Der Skipper wacht bis Mitternacht.
05.06.2017 – Georg und Geli übernehmen um 00:00 bis 03:00, dann ist der Skipper wieder dran. Um 10:05 kurzer Segelversuch. Es war nur ein Husten des Windes. Aber um 13:10 wird’s was. Bis 21:20. Geli bereitet das Dinner. Ei und Kartoffel in Dillsoße mit grünem Salat. Sehr gut und ganz neu auf der LOREA.
06.06.2017 – Ab 00:10 wird wieder gesegelt. Vollzeug. Bis 05:45. Und den ganzen Tag geht das so: Zwei Stunden segeln zwei Stunden motoren. Ab 23:15 gibt es dann aber richtig Wind. Erstes Reff im Groß.
07.06.2017 – Bis 06:30 ziehen die Segel sehr gut. Der Ätna steht mächtig am Horizont in der aufgehenden Sonne. Drei Stunden später liegt LOREA fest in der NIC-Marina in Catania. Wieder mal. Der Skipper muss zum Zahnarzt nach München. Deshalb bleibt die LOREA ein paar Tage hier liegen und die Crew hat Gelegenheit Catania und Umgebung zu erleben.
08.6.2017 – 07:10 Abflug nach München. 09.6.2017 – LOREA liegt in Catania. 10.06.2017 - LOREA liegt in Catania.
11.06.2017 – 18:40 ist der Skipper zurück an Bord. Wieder ein lukullischer Abend in der Trattoria Catanese mit Sicht auf die Oper. 235 Euro Hafengebühr für eine kostenlose Zahnreparatur plus Flug. Omei. Geli und Georg haben die Zeit genossen in Catania. Morgen gilt es eine längere Strecke zu meistern.
12.06.2017 – 05.55 Maschine an und ablegen. Heute soll Milazzo erreicht werden an der Nordküste Siziliens im Thyrenischen Meer. Was nun folgt, nennt sich wohl Stundensegeln. Immer mal wieder kommt Wind auf und LOREA kann eine Stunde segeln. Zum Beispiel von 09:30 bis 10:40. Von 13:20 bis 14:20. Ab 20:00 herrscht dann wirklich totale Flaute vor der Nordküste. Die Lichter Milazzos und vor allem der südlich gelegenen Raffinerie geben deutlich die Richtung an. Viel Ankerrqum gibt es nicht vor der Stadt und neben der Mole der übrigens sündhaft teuren Marina. Und dann liegt da noch ein beleuchtetes Fischernetz. LOREA findet einen ruhigen Platz. Um 23:45 fällt nach 88 nm der Anker vor Milazzo. Immerhin sieben von siebzehn Stunden gesegelt.
13.06.2017 – 08.40 Motor an. Wieder kein Wind. Die 20 nm nach Vulcano sind so bald geschafft. Um 12:45 rasselt in der Westbucht der Insel der Anker auf acht Meter runter. Dreißig Meter Kette folgen und LOREA liegt sicher. Ein herrlicher Platz. Im Westen schimmern die Inseln Alicudi und Filicudi über das platte Meer, neben der LOREA ragt ein Fels aus der Tiefe auf, der aussieht wie eine moderne Plastik, einer abstrahierten Darstellung eines Sonnenaufgangs. Baden und erholen. Niemand hat Lust auf Landgang. Den rauchenden Vulkan sieht man auch von Bord aus.
14.06.2017 – Früher wäre ein Segelschiff einfach in der Flaute liegengeblieben. LOREA hat aber einen Motor und einen Termin. Also geht’s los um 07:10. Ankerauf. Spiegelglatte See. Um 16:30 fest in Cefalu. Die Leute kennen die LOREA schon. Immer wieder schön, durch die uralten Gassen zu schlendern, den Griechen, Römern und Normannen auf der Spur.
15.06.2017 – Auf nach Palermo! Um 09:40 geht es los. Draussen kann tatsächlich gesegelt werden. Mit allen drei Tüchern kommen immerhin 3,3 kn SOG zusammen. Sehr gemächlich. Diesmal sogar zwei Stunden am Stück! Uns später nochmal. Dann kommt Palermo in Sicht. Die riesige Stadt mit zahllosen Türmen, etlichen Kuppeln und den riesigen Hafenkränen. Welche Marina nehmen wir denn diesmal? Um 17:20 liegt LOREA fest am Steg der Firma Sirimar. Sieht gut aus. Kurzer Weg in die Stadt, Sanitäranlagen, gut gesicherter Steg. Das erste neue Crewmitglied ist auch schon da: Christine aus München. Dinner zu viert im Covo de il beati Paoli. Christine nächtigt noch in ihrem Hotelzimmer.
16.06.2017 – Schon um 07:20 müssen Geli und Georg von Bord um ihren Flieger zu erreichen. Um 12:00 trifft der Skipper Christine an der Fontana Pretoria. Nachmittagsbummel durch Palermo. Dinner in der Nachbarschaft des Chevaliere di Malta. Es geht fast in einer Geburtstagsparty unter, die im Ristorante abgeht.
17.06.2017 – Christine kommt an Bord, Bernd und Hartmut treffen ein. Die beiden haben den Skipper oft auf der DAISY begleitet. Nun erleben sie zum ersten Mal die LOREA. Einkaufen bei Carrefour für zwei Wochen ist immer ein Akt. Die Sachen werden zum Schiff gebracht. Dinner in Palermo im »Da Toto«. Viel einfacher, viel besser und viel günstiger. Eine kleine Trattoria mitten im nächtlichen Trubel von Palermo.
18.06.2017 – Eilig hat es jetzt niemand. Um 11:45 wird abgelegt zur Tanke rüber. 194 Liter für 300 Euro laufen in den Tank. Zu viel motort in letzter Zeit. Aber heute wird ein Segeltag. Von 13:20 an schweigt die Maschine. Groß und Genua fangen genug Wind ein. Erst um 18:30 schlaffen die Himmelskräfte ab. Um 20:15 liegt LOREA wieder im Hafen Cefalu fest in »The best Marina«, wie sie sich selbst bezeichnet im Prospekt, vor zwei Heckleinen und zwei Bugmurings. Aber es herrscht östlicher Wind und der Hafen ist sehr unruhig. Deshalb gibt es Dinner an Bord. Niemand will an Land gehen bei dem Geschaukel. Mist: Die Muringholeleine ist beim Anlegen in die Schraube geraten.
19.06.2017 – Das Wasser hat sich etwas beruhigt. Einer der Marineros holt die Leine aus der Schraube. Um 10:30 wird abgelegt. Kaum Wind. Da braucht man auch kein weit entferntes Ziel. Santa Agatha 28 nm weiter nordöstlich wird angelaufen. Die Segel helfen ein wenig aber es bleibt beim Motorsegeln. Um 17:10 wird dort festgemacht. Eine kleine Marina mit perfektem Service. Weil der Weg in die Stadt doch recht weit ist, wird ein Restaurant verständigt und ein Kellner holt die Crew ab. Die Kneipe liegt genial direkt am Wasser allerdings eben ein paar Kilometerchen vom Hafen entfernt. Sehr gute Küche. Italien halt und gar nicht teuer. Dafür verlangt der Hafen mehr als der in Cefalu: 69 Euro für die Nacht.
20.06.2017 – Bei dem Preis muss auf jeden Fall der Wassertank vollgemacht werden. Um 10:30 geht es los. Kein Windhauch bius um 15:00. Dann mal eine Stunde Segeln und um 16:45 fällt der Anker vor der Insel Lipari. Zum Baden und zum Tee trinken. Um 17:30 geht’s weiter. Und um 19:50 ankert LOREA in der Bucht von Lipari neben den sündteueren Schwimmsteg-Marinas. 160 Euro wollte da mal einer haben für die Nacht. Der Ankerplatz auf sechs Meter Wasser mit 30 m Kette war ruhig und angenehm.
21.06.2017 – Nach dem Frühstück wird das Dinghi klar gemacht. Die Crew wird an Land übergesetzt. Kaum ist der Skipper wieder an Bord zurück kommt ein Hafenboot vorbei und die Hafenmitarbeiter bitten den Skipper, ein paar Meter weiter weg zu ankern, da ein Tanker hier fürs Ankern und Leinenausbringen Manövrierraum braucht. Kein Problem. Tatsächlich läuft ein mittelgroßer Tanker in die Bucht und setzt den Buganker, um achteraus an die Bunkerstation zu kommen. Zwei dicke Trossen werden an Land geholt und eine Rohrverbindung hergestellt. Dann beginnt die Bordpumpe zu arbeiten. Irgendwie muss die Insel ja mit Energie versorgt werden. Um 13:30 ist die Crew wieder zurück. Und ab 15:00 gibt es Wind, der zum Segeln reicht. Immerhin bis 18:00. Um 19:30 fällt wieder vor Milazzo der Anker. Es folgt ein Dinner an Bord im Cockpit bei Kerzenschein.
22.06.2017 – Nach morgendlichem Bad und Frühstück wird der Anker geholt. Rein in die Straße von Messina. Blanker Himmel, kein Wind. Gegen 14:00 liegen die Cyklopeninseln vor dem Bug. Na jedenfalls so schräg. Aber südlich davon gibt es eine Stelle mit sieben Meter, und dort ankert die LOREA für einen Badestopp. Es ist nämlich ziemlich heiß unter der Sonne. Um 15:40 geht es weiter und um Viertel nach fünf liegt LOREA schon wieder in Catania. Diesmal ist es Massimo, der LOREA einweist und die Leinen annimmt. Es ist ja Freitag und für Christine wird das Abendessen in der Trattoria di Catanese zum Abschiedsdinner.
23.06.2017 – Ein extra heißer Tag bricht an. Christine besorgt sich ein Auto. Sie will von hier nach Palermo mit dem Auto Sizilien bereisen. Und wieder ein Besuch in der Trattoria di Catanese. Und wieder gut.
24.06.2017 – Wieder so ein heißer Tag. Gut, dass Christine ein Auto hat. Damit lässt sich hervorragend der neue Proviant an Bord bringen: Flaschenwasser, Bier, Säfte, Wein alles was so schön schwer ist. Die Gasflasche muss noch gefüllt werden, dann gehen die drei Herren auf Stadterkundung. Christine macht sich auf den Weg. Dinner im Parranza. Sehr gut aber auch reichlich teuer. Na ja 110 Euro für drei. Und es war wirklich gut.
25.06.2017 – Wasser bunkern Liegeplatz zahlen und ablegen. LOREA passiert einen Kreuzer der Guardia Costiera. Er hat deutlich Schlagseite. Bei näherem Hinsehen wird der Grund deutlich: Das Schiff ist dicht an dicht mit schwarzen Menschen besetzt. Und sie drängen sich auf die Schattenseite. Auf der Hafenmole hat man ein Dutzend weiße Sanitätszelte mit großen roten Kreuzen drauf errichtet. Hier kommt Afrika an Land. Ab 10:40 schweigt die Maschine, es gibt Wind. Die Reise geht nach Süden und LOREA läuft munter drauf los unter allen drei Segeln. Wieder pünktlich um 18:00 schläft der Wind ein. Ist nicht mehr weit. Um 19:05 findet die LOREA in der weiten Bucht von Syrakus einen sehr schönen ruhigen Ankerplatz auf acht Meter Wasser.
26.06.2017 – Ein besonderer Tag: Bernd wird siebzig! Um 10:30 wird der Anker geholt. LOREA verlegt an die Stadtpier. Dort gibt es jedoch keinen Stromanschluss für die LOREA. Nur für ganz große Yachten. Also wird wieder verlegt und zwar in die Marina. Wieder schlendern drei Herren durch eine uralte, schöne italienische Stadt. Der Skipper kann einiges besorgen vor allem einen neuen Ventilator für den Kompressor der Gefriertruhe und endlich ein neues Voltmeter. Abends lädt Bernd zum Dinner an der Ostpromenade über der Süßwasserquelle. Wieviel Meilen haben wir schon zusammen gesegelt? Ziemlich viele. England, Karibik, Ostsee.
27.06.2017 – Das neue Multimeter war defekt. Also wird es umgetauscht. Unterwegs kommen noch Obst, Fleisch, Gemüse und etwas Wein mit. Der Hafen ist nun wirklich kein Schnäppchen: 78 Euro für diese vergangene Nacht. Okay, es gibt Schlimmeres, vor allem noch viel teurere Häfen. Um 13:20 wird abgelegt. Jetzt geht es ins ionische Meer. Gegen 14:30 kommt richtig Wind auf SW bis 27 kn. Da geht was. Genua im ersten Reff, Groß und Besan. Bis 7,3 kn SOG nach 82°. Das paßt. Und das läuft bis 23:00. Dann muss die Maschine her.
28.06.2017 – Um 01:30 übernimmt der Bernd die Wache und um 04:00 der Hartmut. LOREA schnurrt durch die klare Nacht auf dem unbewegten Meer. Segeln wäre schöner und sparsamer, aber man muss sich eben in dieses Schicksal fügen, wenn man einen Termin hat. Um 10:45 wechselt LOREA in die griechische Sommerzeit. Um 17:10 ist wieder genug los in der Luft. Volles Zeug. Der Wind bleibt aber nicht lang. Zeit für ein leckeres Dinner: Rindersteak mit Spezialkartoffeln und Zucchini. Ja sowas geht immer. Endlich: In der Nacht um halb elf kann der Motor abgestellt werden. Mit 4,5 kn zieht die LOREA leise rauschend ziemlich genau nach Osten.
29.06.2017 – Um 01:00 übernimmt Bernd wieder die Wache und um 04:00 Hartmut. Um 07:00 ist der Skipper wieder dran. Sonnenaufgang, herrliches Meer. Mittags muss mal die Maschine laufen, um die Batterien zu laden. Erst ab 18:40 macht der Wind Feierabend. Die erste griechische Insel kommt in Sicht: Zakynthos. Es dauert noch bis 21:10 bis LOREA auf Zakynhtos in der Südbucht Ormos Keri den Anker fallen lässt und zwar auf acht Meter Tiefe. Es ist die Schildkrötenbucht. Dreiviertel davon sind Naturschutzgebiet. Gemütliches Abendessen.
30.06.2017 – Um 09:55 ist das Frühstück gegessen. Der Anker wird geholt. Überhaupt kein Wind. Der Volvo bringt LOREA nach Zante, dem Haupthafen der Insel. Der Marinero weißt ihr einen hübschen Platz zu, neben einer Bavaria 50 mit Namen ANTARES.
ANTARES!!! Der Skipper kennt das Schiff. Es gehört dem Michel König! Es ist Crew an Bord. Ja der Eigner ist der Michael. Aber der ist grad vor einer halben Stunde weg zum Flughafen. Oh je! Der Skipper hat mit dem Michael auf dessen damaliger 38er die erste Karibikreise gemacht. Unvergessbar schön. Und später dasselbe Schiff von Fuengirola nach Athen gesegelt. Und die 42er in der Karibik gesegelt und sie später von den Azoren nach Benemaldena gebracht.
Der Tankwagen kommt vorbei. 1,25 Euro! Also los, 400 Liter rein. Georg und Carola liegen mit ihrer Nogam auch im Hafen. Man trifft sich auf ein Bier im Gockel-Restaurant. Die Kellner sind so entzückt über die Wiederkehr des Skippers, dass sie ihm sofort ein Bier ausgeben! Aber das Dinner mit Crew findet in der Taverne Porto am Hafen statt. Tzatziki und gegrillte Muscheln! Und mehrere Grassi lefko miso kilo!
01.07.2017 - Trotzdem wird nach dem Frühstück um 10:00 abgelegt. Es gibt bisschen Wind, reicht aber bloß bis 11:40. Und dann wieder ab 13:00. Alle Segel rauf und es läuft gemächlich aber es läuft. Klaro, um fünf ist wieder Schluss. Um zehn vor acht liegt LOREA vor Buganker und zwei Heckleinen in Poros auf Kephalonia. So hieß übrigens auch Cefalu zur griechischen Zeit. In der Taverne Dionysos gibt es was? Logo: Tzatziki und Lammkoteletts. Und grassi lefko miso kilo.
02.07.2017 – Um 09:50 Ablegen. Wieder herrscht weitgehend Ruhe am Himmel. Ab 14:00 geht es dann richtig los: Reff in der Genua und Groß hoch. Bis zu 7,5 kn SOG kommen dabei raus. Aber um zehn vor vier ist wieder Schluss. Um 18:15 ankert LOREA vor Nikiana östlich der Insel Lefkas in Sichtweite des Lefkaskanal auf 8,60 m. Dinner ab Bord logisch.
03.07.2017 – Um 09:00 ankerauf und um 12:50 fest in der Marina Lefkas. Schon länger nicht mehr dagewesen. Die drei Herren wandern durch das Städtchen. Um 20:00 gibt es dort ein gutes Dinner bei Lammkoteletts etc. Auf dem Tisch stehen die richtigen, weil massiven Weingläser. Des Skippers Idee, ein paar einzupacken, greift Hartmut insofern auf, als er mit der Wirtin in Verhandlungen eintritt, worauf sie ihm sechs Stück schenkt. Bravo Hartmut! Vielen Dank.
04.07.2017 – Weiter geht’s um 09:40. Ab halb elf wird gesegelt ab er nur eine Stunde. Und dann wieder ab viertel nach fünf. Um 18:45 fällt der Anker nach 42 nm in der Bucht des Hl. Johannes auf 12 m mit gut 60 m Kette. Man will ja ruhig schlafen. Zum Abendessen gibt es Spezialkartoffel mit Makrele.
05.07.2017 – Schöne stille Bucht und trotzdem geht es weiter. Um 09:50 kommt der Anker hoch. Nach Plataria sind es nur 14 nm. Dort wird mit Buganker und Heckleinen angelegt. Schon wieder kommt ein Tankwagen vorbei und der Preis verlangt nach Zuschlagen: 1,22 Euro der Liter. Also kommen 150 l mit. Gleich neben der Hafeneinfahrt liegt ein Schiff, das der Skipper kennt: Die BEUTEL I. vom Helmut Buchbauer. Ein Bekannter aus dem FB. Das Schiff ist grad frisch gestrichen. Eine kleine Stahlketsch. Kleine Einkaufstour: Der Metzger in Plataria hat einfach wunderbares Fleisch. Also kommen ein paar saftige Rindersteaks mit. Die Crew der LOREA kehrt in der Taverne BUDOS bei Christus ein. Es gibt Miesmuscheln.
06.07.2017 – Um 10:30 trennt sich LOREA widerstrebend von Plataria. Sie läuft indes nicht weit weg: In die Ormos Voulta. Eine eigentlich verschwiegene Bucht. Es wird wieder gebadet. Aber am Abend legen dann doch noch sechs andere Yachten in der stillen Bucht. An Bord der LOREA gibt es allerdings das beste Dinner: Rindersteaks mit Reis und griechischem Salat.
07.07.2017 – Es ist Freitag und für Bernd und Hartmut geht die Reise ihrem Ende zu. Um 09:30 wird der Anker geholt und um 12:55 liegt LOREA fest in Korfu Stadt. Dort kann man liegen, auch wenn Schilder das untersagen. Es wird nicht kontrolliert, ist aber mitten in der Stadt und leider ohne Strom. Kostet aber gegenwärtig gar nichts. Und die Wirtin der Taverne die nur ein paar Schritte weiter unter Schatten spendende Markisen einlädt, serviert einen hervorragenden Octopussalat mit einem sehr kalten Mythos! Dagegen ist die Kneipe in der Stadt gleich ums Eck viel zu teuer.
08.07.2017 – Um 08:00 geht hier Bernd von Bord um seinen Flieger zu erreichen. Hartmut begleitet den Skipper noch nach Gouvia Marina. Um 14:40 liegt die LOREA dort fest. Wäsch wegbringen, Wasser auffüllen, Schiff putzen- Um 16:00 kommt Harald aus Köln an Bord. Um 19:00 steigt Hartmut ins Taxi zum Flughafen. Es war eine geruhsame Reise mit Euch beiden! Geli und Georg sind auch im Hafen. Sie holen ihr Wohnmobil ab, das sie hier geparkt hatten. Kleftiko im Marina-Restaurant. Gut wie immer.
09.07.2017 – Und wo bleibt jetzt Kai, unser dritter Mann? Ach je, der kommt ja erst am Montag! Die Marina Gouvia ist ziemlich teuer im Sommer: 65 Euro. Die können wir uns sparen. Also auslaufen und ab in die Ormos Voulta. Harald lernt schon mal bisschen die LOREA kennen. Schließlich will er bis Venedig an Bord bleiben. Es kann tatsächlich bisschen gesegelt werden. Diese Bucht ist einfach eine Wucht. Großer Buchtgenuß.
10.07.2017 – Zweites Bordfrühstück für Harald, nach dem Bad. Um 10:00 Ankerauf. M 13:30 liegt LOREA wieder im Old Port von Korfu Stadt. Gegen drei kommt Kai aus München an Bord. Gemeinsame Einkaufstour in der Stadt. Dinner in der lindgrünen Taverne – Name entfallen, der Skipper weiß aber wo die liegt. Gut und preiswert.
11.07.2017 – Natürlich fällt einem immer irgendwas ein, was noch zu besorgen wäre. Also nochmal in die Stadt. Aber um 11:15 geht es wirklich los. Und ab 13:30 wird richtig gesegelt. Bis um 17:05, genau. Weil der Wind meist um fünf heimgeht. Also noch zweieinhalb Stunden motoren bis in die Bucht von Erikoussa. Dortselbst an Bord Abendessen.
12.07.2017 – Um elf geht es diesmal erst los. Unter Maschine nach Nordwesten. Kein Wind. Am Abend gibt es Penne mit Tomatensoße. Ansonsten nur geradeaus fahren unter Maschine.
13.07.2017 – Erst um 01:20, der Skipper wollte sich gerade zurückziehen, da kommt Wind auf. Knapp über zwei Stunden hält er an. Und dann erst wieder um 12:00 und dann wieder um drei. Usw. Um 2115 fällt der Anker in Montenegro im Zaliv Traste.
14.07.2017 – Nach dem gemütlichen Frühstück geht es um zehn weiter. Heute weiß der Wind echt nicht, was er will. Mal da mal nicht. Immerhin kann LOREA tief in den Golf von Kotor hineinsegeln. Anlegen oder nicht, das ist hier die Frage. Eher nicht wird entschieden, wir wollen ja bis nach Venedig. Ist ab er schon ein eindrucksvoller Fjord. Wieder raus und weiter motorgeseglt. Erst ab 19:00 gibt es eine konstante Brise. 5,4 kn zeigt die Logge und es geht immerhin in die richtige Richtung nach 230°.
15.07.2017 – Nach Mitternacht ist es wieder vorbei und das Wechselspiel beginnt von Neuem. Und jetzt wird es historisch. Denn gegen 16:00 erreicht die LOREA letztmalig kroatische Gewässer. Einmal noch will der Skipper ein Permit für Kroatien erwerben. Im Nächsten Jahr sollen die Gebühren um 600% angehoben werden. Wie sich das mit Europa vereinen lässt, ist mehr als schleierhaft. Schließlich gründet die europäische Idee auch auf Freizügigkeit ihrer Bürger. Griechenland hatte man eine ähnliche Idee vor Jahren verweigert.
LOREA findet also um 19:30 in Ubli auf Lastovo einen passenden Liegeplatz. Der Hafen bietet nur für maximal drei Yachten Platz, weil die restliche Pier für die Fähren freigehalten werden müssen. Die letzte Fähre bleibt hier über Nacht liegen. Hier gibt es einen guten Supermarkt, eine Tankstelle und ein passables Restaurant, eine Konoba. Und einen Polizeiposten, bei dem man einklarieren kann. Die Öffnungszeiten sind bisschen undurchsichtig aber die jungen Beamten sind freundlich. Merke: steht ein Polizeiauto vor dem Häuschen, ist geöffnet. Außerdem bieten sich hier einige wunderschöne Buchten zum Ankern an. Der Sprit ist günstig und der Skipper läßt 400 l in den Tank laufen. Danbach Dinner in der Konoba Pesce.
16.07.2017 – Es war wohl eine anstrengende Reise bis hierher jedenfalls erwacht der Skipper erst um 10:30. Nach dem Frühstück: Spiegelei mit Schinken und gebratener Tomate plus Obstsalat aus Apfel und Banane mit griechischem Yoghurt und Honig, wie jeden Tag, wird um 12:00 an die Polizeipier verlegt. 188 Euro blecht der Skipper für ein Permit bis Mitte August. Danach verlegen nach der Bucht Prezba. Schöner Badestopp bis 13:40. Dann geht’s raus und ab 14:15 gibt es echt Wind! Genua, Groß und Besan stehen als 20 bis 33 kn aus NE über das Meer fegen. LOREA rauscht nach Nordwesten. In den Pakleni-Inseln findet sie vor Sv. Klement einen Ankerplatz. Und jetzt tritt eine Seltenheit auf: Das Dinner mündet in einen Skatabend! Sehr lustig. Harald entpuppt sich als Skatprofi!
17.07.2017 – Natürlich kann auch hier wunderschön gebadet werden. Vor ein paar Tagen schon hat sich Johannes, ein Neffe des Skippers angemeldet. Als Treffpunkt wurde die Marina Kremik vereinbart. Also los um 10:15 schweigt die Maschine, es wird gesegelt. Und zwar bis 18:10. Eine Stunde später liegt LOREA in der Marina Kremik fest. Es ist übrigens die Marina, in der der Skipper 1985 seinen ersten selbst organisierten Segeltörn startete. Johannes ist schon da und kommt sogleich an Bord. Herzliches Wiedersehen. Skipper ist schließlich sein Patenonkel oder sowas. Heute steuert der Bub eine Marssonde!
Die ganze Crew lässt sich nach Primosten kutschieren. Dortselbst gibt es in der Konoba Geleb auf der fabelhaften Terrasse ein typisch kroatisches Sonnenuntergangs-Dinner.
18.07.2017 – Nach dem Frühstück wird noch ein Einkauf erforderlich. Praktisch: Der Supermarkt liegt in der Marina. Um 1o:1o geht es los. Ab 12:00 kann gesegelt werden und ab 14:15 wieder bis fünf ungefähr. Um 20:00 fällt der Anker in der Uvala Bodokac in den Kornaten. Da liegt auch ein Discokutter und seine Musik lärmt original durch die ganze Nacht bis um sieben in der Früh.
19.07.2017 – Baden, Frühstück und weg. Ab 12:40 wird gesegelt mit Vollzeug bis 16:20. Dann folgen viereinhalb Stunden Maschinenfahrt bis in die Uvala Artaturi auf der Insel Losinj. Renate liegt mit ihrer BONITA dort und es gib ein lustiges Wiedersehen. LOREA ankert genau neben ihr. Zum Dinner gibt es Bratwürste mit Bratkartoffeln. Und bisschen Pivo.
20.07.2017 – Heute geht die LOREA über die Kvarner Bucht! Es gibt keinen Wind aber trotzdem. Um 18:00 liegt sie in Pula an der Zollmole. Ausklarieren aus Kroatien. Spannend, denn es muss auch noch was eingekauft werden. Johannes besorgt das. Ist freilich illegal von der Zollmole aus, zumal der Johannes gar nicht auf der Crew-list steht. Aber es klappt. Raus aus Pula und vor Anker vor Valbadon. Schöner Bade-Ankerpatz.
21.07.2017 – Um fünf geht es diesmal schon los. Die Serenissima ist da Tagesziel. Und um 19:40 läuft die LOREA in die Marina St. Elena in Venedig ein. Endlich mal wieder zwischen vier Dalben festmachen. Schlendern durch Venedig! Abendessen in kleinem Ristorante im Viertel St. Elena. Wein furchtbar. Essen geht, aber zu teuer.
22.07.2017 – Abschied nehmen! Harald geht als erster am frühen Morgen. Kai nimmt einen Bus nach München. Johannes einen Flieger. Nachmittags trifft die neue Crew ein. Junge Leute: Jannis aus Lüneburg, Tinka aus Wilmsdorf, Nele aus Berlin. Alle mal bisschen über zwanzig. Sehr sympathisch, das Leben eben.
23.07.2017 – Besuch der Ausstellung ARTE VIVA VENEZIA. Sehr amüsant. Internationale Kunstszene mit überraschenden arbeiten. Bisschen Einkaufen und dann Leinen los um 17:35. LOREA ankert um 18:35 draußen vor der Lagune hinter dem neuen Wellenbrecher. Kostet nichts. Riesige Kreuzfahrtschiffe laufen aus. COSTA DELIZIOSA, dann die NORWEGIAN STAR. LOREA ankert sicher.
24.07.2017 – Um 07:50 wird der Anker geholt. Ab 08:30 gibt es Wind und zwas bis 20 kn aus NW. Das passt. Einbe Stunde säter dreht er aus E. Das passt nicht so ganz. Um 13:25 stehgt das Baro auf 1008. LOREA segelt gemächlich nach Südost. Skipper legt sich im Cockpit aufs Ohr. Um 16 :20 wecken ihn die jungen Leute. Guck mal die Wolke! Wolke!? Skipper wird leicht bleich, gefühlsmäßig jedenfalls. Ein gigantisches Gewitter steht im Nordwesten schon fast über der LOREA. Das Meer dunkelgrün bis schwarz. Runter mit den Segeln. Genua wegdrehen. Dann fallen die ersten Böen ein. Da kommen schon weiße Schaumkronen auf. Die Genua schafft er nicht mehr ganz. Das restliche Tuch tobt im Sturm. Groß weit, sehr weit fieren! Jannis liest die Windanzeige ab: 51 kn! LOREA rennt wie verrückt nach Südost. Das Gewitter bleibt achteraus. Doch gehen Regen- und Hagelschauer nieder, Blitze zucken, es kracht gewaltig. Die Crew ist ganz ruhig. Geborgen in der LOREA. Um 21:00 erreicht sie Piran in Slowenien. Im Hafen gibt es keinen Platz. Also ankert sie nördlich der Stadt auf 11,7 m. Dinner an Bord.
25.07.2017 – Um 07:10 Anker auf. Ab 08:50 wird gesegelt bis Novigrad. Einklarieren in Kroatien. 15:00 ablegen und eine Bucht weiter fahren nach Cervar-Porat, die Schicksalsbucht. Vor einem Jahr musste die LOREA hier in die Marina um das Getriebe reparieren zu lassen bei der Firma Fereli. Heute geht der Skipper wieder dort vor Anker, wo er damals auch gelegen hatte. Drei Tage hatte die LOREA dort gelegen. Dann kam sie nicht mehr weg mangels Getriebeöl im Getriebe. Diesmal gab es wieder eine Störung. Ein neuer Gewittersturm kommt auf. Heftiger Seegang. Da hat der Anker kaum eine Chance. Der Skipper verlegt tiefer in die Bucht, knapp vor die Hafenmole von Cervar-Porat. Ahnungslos.
26.07.2017 – Eine ruhige Nacht liegt hinter der Crew. Um 09:20 holt er den Anker auf. Ruhige See, Sonnenschein. Alles klar, es soll nach Vrsar gehen. Die Kette! Sie ist total verdreckt. Dicke Lehmklumpen hängen dran. Das darf nicht in den Kettenkasten geraten. Also putzt er sie Meter für Meter. So liegt die LOREA in schönster Sonne vor dem Hafen Cervar-Porat. Schön anzusehen vom Hafen aus.
Kaum ist er mit dem Putzen durch, die Kette im Kasten, der Anker an Bord, da tönt das Funkgerät: „German Sailingyacht in front of the harbour Cervar-Porat!“ Die helle Stimme einer Frau. „This is LOREA. Who is calling?“ – „May I talk to the captain?“ – „Sure, thats me“ – „Here is Elke!“ Skipper schluckt. Trockener Mund. Elke! Elke? Losfahren ganz schnell oder? „Elke ich komm in den Hafen!“ „Leute wir müssen umkehren. Ich muss schnell mal in diesen Hafen. Lange Geschichte. "Ja ist okay" sagen Nele, Jannis und Tinka. Die Hafenkosten gehen auf mich keine Sorge. Die jungen Leute sind bisschen knapp. Anmelden per Funk in der Marina. Das Anlegen klappt reibungslos wie immer. Tatsächlich steht da Elke. Blond, weißes Polohemd, weiße Short, elegant, sportlich wie eh und je. Die Sonne. Das Ende der vergangenen Zeit.
Hey da bist Du ja! Um 16:00 ist Elke an Bord der LOREA. Elke besitzt ein eigenes Schiff: Die JOANA. Eine Ketsch Doufour 12000. Muss noch bisschen was gemacht werden. 17:30 Skipper beim Friserski. War lange fällig. Dinner an Bord.
27.07.2017 – JOANA muss nach Novigrad zum Kranen verlegt werden. Skipper ist an Bord dabei. Ablegen mit der JOANA um 11:30. Nachmittags zurück mit einem Auto der Firma Fereli. 16:00 an Bord der LOREA. 17:05 ablegen. 19:30 fest in Vrsar. Dinner im Marina-Restaurant mit Elke.
28.07.2017 – 09:45 Ablegen. Ab 10:30 wird gesegelt bis 17:30. 18:00 fällt der Anker vor Valbadon hinter den Brioni-Inseln. Baden und anschließend schönes Dinner an Bord. Crew kocht vorzugsweise vegetarisch. Ne, eigentlich nur.
29.07.2017 – 11:55 Anker auf. Sind nur ein paar Meilen bis Pula, wo diese Etappe endet. Um 15:50 gehen Jannis, Tinka und Nele von Bord. War eine schöne Gemeinschaft. Sarah aus Köln kommt an Bord. Abend in Pula.
30.07.2017 – Um 12:15 kommt Elke an Bord. 13:20 ablegen. 14:30 Ankern vor Valbadon. Baden. 15:50 Anker auf. Groß und Genua raus und Besan hoch. Bisschen segeln. LOREA vorführen. Aber um 16:20 steht ein Gewitteramboss am nördlichen Himmel. Deshalb stoppt hier die Präsentationsfahrt der LOREA. Maschine an, Segel runter und zurück in den Hafen Pula. Dinner im Orfei in Pula. Schön.
31.07.2017 – 09:00 Sarah und Skipper wieder allein an Bord, gehen auf Einkaufstour. Proviant besorgen. Um 10:55 wird abgelegt. Ab 13.30 wird gesegelt, unter Vollzeug. Um drei ist der Wind wieder weg. Um 19:15 weht es wieder bisschen. Um 21:00 fällt der Anker in Illovik. Sehr schöner ruhiger Platz nach 42 nm. 15 m tief, 45 m Kette raus, mindestens. Dinner an Bord: Spezialkartoffel mit explodierten gebratenen Würsten.
01.08.2017 – Hier zwischen Illovik und Losinj kein Windchen. Um 10:10 ankerauf. Draußen geht was: Ab 14:00 hat der Volvo Pause. Alle drei Segel oben. Läuft sehr schön nach SE bis 17:20. Um 18:20 fällt der Anker vor Uglian auf 8,7 m. Herrliches Baden. Diesmal gibt es Gnochi und Gemüse aus der Pfanne mit Sardinen in Weißwein.
02.08.2017 – Schönes Schwimmen am Morgen! Nach dem gemütlichen – wie immer – Frühstück wird um 10:15 der Anker hochgeholt. Mangels Wind wird er um 14:00 wieder reingeschmissen aber in Bodovac Position 43°52 N und 015°16 E. Um 15:15 nach dem Baden wird er wieder geholt und es geht weiter. Zwei Stunden reines Segeln sind auch noch drin. Um 20:25 wird an einer Boje in der Uvala Trafinska auf Zirje festgemacht. Der Eigentümer Boris Calle ist sehr hilfreich und freundlich und kassiert 250 kn für die Bojenbenutzung. Zum Dinner bereitet Sarah pikante Palatschinkenrollen mit Gemüsefüllung und Frischkäse. Sehr lecker.
03.08.2017 – Um 09:10 holt Sarah die Leine ein. Ab 11:30 wird schön gesegelt mit Genua und Besan raumschots und dann nochmal von 14:00 bis 16:10. Um 16:20 liegt LOREA fest in der Marina des Yachtclubs Seget. Das Anlegen bei 12 bis 20 kn Seitenwind ist eine interessante Aufgabe. Lief gut. Die Genua wird abgeschlagen. Der Gewittersturm auf der Nordadria hat ein paar kleine Schäden verursacht. Hier gibt es einen Segelmacher. Zum Dinner im Hotelrestaurant Porto kommt Uschi aus München dazu. Das Essen dort kann man aber ohne Weiteres vergessen.
04.08.2017 – Um 09:30 kann der Skipper die Genua abholen. Die Fäkalientankpumpe ist kaputt. Skipper zerlegt sie und kauft einen neuen Impeller und baut sie wieder zusammen. Und das alte Teil läuft gut. Vorsichtshalber beschafft er eine Ersatzpumpe. Gemütliches und gutes Dinner beim Kamerlengo in Trogir. Immer wieder gut dort.
05.08.2017 – Um 13:00 geht Sarah von Bord um ihren Flieger zu erreichen. Es war eine viel zu kurze Woche für sie und mit ihr an Bord. Gute Reise! Um 14:15 verlässt LOREA mit Uschi aus München die doch ziemlich teure Marina und segelt ab 14:55 quer über die Bucht in die Uvala Lucice auf Solta. Dort wird auf 18,5 m geankert mit 60 m Kette! Zum Dinner gibt es mal was Neues: Spezialkartoffel mit Zwiebel (!) und Zucchini+Paprika-Soße mit Schinken. Und ein paar Bier.
06.08.2017 – Was für ein Leben! Die LOREA ankert in einer weiten, doch stillen Bucht zwischen weißen Felsen und grünen Macchiahängen. Die kräftige Sonne macht das klare türkisfarbene Wasser glitzern. Du springst hinein, schwimmst ein paarmal um das Schiff, kletterst an Deck zurück, nimmst die Dusche. Dann gibt es ein köstliches Frühstück mit Spiegelei, Tee und Fruchtsalat. Dann startest Du die Maschine, holst den Anker hoch und los geht die Fahrt. Draußen heißt du das Großsegel auf, holst die Genua raus, der Wind fährt in die Tücher und schon rauscht die Bugsee. Der Motor hat Pause. Heute bis 16:00. ‚Ein SW bläst mit 15 kn scheinbar. Das ist zu wenig aber Groß und Besan schieben bisschen mit. Um 19:40 fällt der Anker in der Uvala Tankeracu, auf der Insel Korcula. Das Wetter macht keinen soliden Eindruck und der Ankergrund ist tief: 18 m. Dennoch lädt das Meer zum Baden. Und das Dinner aus Spezialkartoffel mit Zwiebel und Schinken schmeckt hervorragend. Aber wie immer ist Wachsamkeit angesagt.
07.08.2017 – Die ersten heftigen Böen werfen den Skipper um 04:00 aus der Koje. NNE. Will das eine Bora werden? Jedenfalls faucht der Wind direkt in die Bucht. Also Maschine an und Anker auf. Die Sonne kommt hoch während die LOREA um die Westhuk von Korcula tuckert. Da tut sich gleich die wunderschöne Uvala Perna auf. Herrlich im Windschatten gelegen nach Süden offen. Der Anker fällt um 06:00 auf 10 m. Man kann ja noch ein wenig ruhen bis das Meer unwiderstehlich ruft. Es schleicht sich noch eine Yacht in die Bucht, aber da wird auf der LOREA schon gefrühstückt. Um 11:00 kommt der Anker hoch und weiter geht’s. Ab 13:30 wird unter Vollzeug gesegelt bis 15:30 in die Bucht von Ubli auf Lastovo. Um 15:55 liegt die LOREA dort an stb längsseits fest. Kleine Wanderung zum großen Supermarkt und abends ein schmackhaftes Kalbsteak mit Mango bzw. Cevapcici und Bratkartoffeln mit Pivo.
08.08.2017 – Heute geht es früher los. Um 07:00 will LOREA an die Tanke verlegen. Die 65‘-Yacht FORCE 9 mit dem Unionjack am Heck drängelt hinter ihr. Also bekommt sie den Vortritt. Um 08:00 ist dann LOREA dran. 500 l Diesel werden gebunkert. Der Polizeiposten an der Zollpier gegenüber ist tatsächlich besetzt. Also wird dort angelegt und ausklariert aus Kroatien. Und das dürfte das letzte Mal gewesen sein für längere Zeit. Kroatien will die Gebühren erhöhen und zwar um bis zu 700 Prozent. Das lohnt nur für Charterboote. Es gibt ja auch noch andere hübsche Reviere. Und die Bürokratie dieses jungen EU-Mitglieds nervt einfach. Drei italienische Yachten dümpeln vor der Zollpier zum Ein- oder Ausklarieren. Das Morgenbad lassen wir heute nicht aus. Deshalb verlegt LOREA in die Badebucht, wo es sich auch gemütlich frühstücken lässt. Um 11:40 kommt der Anker hoch. Aber schon um 12:50 fällt er wieder und zwar in der Uvala Skrivane Luka. Dort herrscht lebhafter Betrieb, was niemand wundert zu dieser Zeit in dieser hübschen rundum geschlossenen Bucht.
09.08.2017 – Das Morgenbad klappt auch schon vor 07:00 vor allem dann, wenn eine längere Strecke bevorsteht. Um 07:05 kommt der Anker hoch und ab 09:05 stehen alle Segel und die Maschine ruht. Das geht so bei 4 – 5.5 kn SOG bis 17:05. Dann ist der Wind weg. Um 20:45 schweigt die Maschine wieder, denn LOREA liegt fest vertäut in Vieste, Italien. Eine rundliche Hafenmeisterin knöpft der Crew 70 Euro ab. Gutes italienisches Dinner oben in der Stadt. Pesca di Spado und Cozze con pomodori auf einem Balkon direkt über dem Hafen.
10.08.2017 – Der Einkaufsbummel zieht sich etwas nach dem Frühstück, weshalb LOREA erst um 13:45 loskommt. Gefährlich für die Bordkasse: Die Crew des Nachbarschiffes zahlt zornig 160 Euro, weil sie länger als vereinbart den Platz belegten. Schnell weg! Eine Stunde später stehen alle Segel. Der Wind macht allerdings um 17.00 Dienstschluss. Der Volvo muss helfen. Es wird ein langer Abend. Gegen Mitternacht erreicht LOREA den Hafen Barletta. Die Anlegemöglichkeiten sind dort begrenzt wie der Skipper aus Erfahrung weiß. Aber der Ankerplatz im weiten Hafenbecken ist hervorragend.
11.08.2017 – Barletta - Um 00.10 sitzt das Eisen im Grund. Eine ruhige Nacht vor den Lichtern der Stadt unterlegt mit Fetzen von Diskosound. Weil wieder ein längerer Schlag bevorsteht, kommt um 07.15 der Anker hoch. Draußen weht es ein wenig, so dass Motorunterstützung gefragt bleibt. Erst um 11.00 macht der Wind ernst. Wieder lässt es sich bis 17.00 ganz gut segeln. LOREA zieht unter Maschine weiter an den Lichtern der italienischen Adriaküste vorbei. Um 19.10 findet sie nach 62 nm den Weg in den Hafen von Monopoli. Hier lässt es sich schön längsseits liegen ohne irgendwelche Kosten. Strom und Wasser gibt es freilich auch nicht. Aber eine zauberhafte Stadt.
12.08.2017 – Monopoli - Nach Brindisi ist es ja nun nicht mehr so weit. Also reicht es völlig um 09.15 aufzubrechen. Beim Ablegen im auflandigen Wind macht sich einer der Rettungsringe, die an die Reling gelascht sind selbständig. Ein freundlicher Italiener fischt ihn aus dem Wasser und schleudert ihn der nähergekommenen LOREA aufs Deck zurück. Sachen gibt’s! Ab 11.00 kann wieder ordentlich gesegelt werden. Raumschotswind. Genua und Besan. Über sechs Knoten kommen da zusammen. Der Wind macht um 16.15 Schluss. Eine Stunde später liegt LOREA wieder in Brindisi fest vor Bugmuring und zwei Heckleinen. Konrad, der Bruder des Skippers wartet schon auf der Hafenpromenade. Diesmal wird es ein Abschiedsdinner in der Antica Osteria de la Sciabica. Wieder ein Erlebnis.
13.08.2017 – Brindisi - Uschi geht frühmorgens von Bord. Mit Alex aus Konstanz kommt ein sehr junger Mitsegler an Bord. Student der Elektrotechnik und begeisterter Fotograf. Das Seeventil des Duschtanks ist verstopft. Der Skipper sucht nach dem Fehler.
14.08.2017 – Duschtankausgang immer noch verstopft. Erst als der Skipper die ganze Leitung ausbaut wird der Fehler offenbar. Alles klar. Funktioniert wieder. Noch ein Dinner in der lebendigen Stadt.
15.08.2017 – 09.00 Frühstück. Hafen bezahlt. 45 Euro pro Nacht. 09:45 Maschine an und los. Ab 11:20 wird gesegelt. Immer mit 5 bis 6 kn. Sehr schön. Um 18:30 steht LOREA vor Otranto. Der Hafen ist voll, jedenfalls der Segelclubhafen. LOREA legt am äußersten Ende der Hafenmauer an. Wird aber von der Guardia Costiera wegegescheucht. Also an den Anker. Aber der Wind treibt Seegang in den nördlichen Teil des Hafens. Unruhiger Platz.
16.08.2017 – Um 06:40 startet der ob des Geschaukels etwas entnervte Skipper die Maschine. Ankerauf und weg. Ab 08:30 wird gesegelt bis 11:30 dann steht LOREA vor dem Hafen Maria de Leuca. Im Schutz der Hafenmauer lässt es sich hier gut ankern. Es wird aber nur eine Mittagspause. Zum 14:40 geht es weiter. Ab 20:40 kann wieder gesegelt werden. Aber nur eine Stunde.
17.08.2017 – Erst um 01:30 tut sich wieder was. Bis 08:00 läuft es ganz ordentlich. Um 08:40 geht es wieder unter Segeln dahin wenn auch nicht besonders flott. Im Stundentakt etwa gibt es Wind und mal keinen. Ab 21:45 wird nur motort bis in den nächsten Tag.
18.08.2017 – Ab 10:45 ziehen alle drei Segel wieder alleine. Dann kommt am Horizont schon Syrakus in Sicht. Um 15:50 liegt LOREA in der Bucht von Syrakus vor Anker. 9,1 m Wassertiefe. Erst mal relaxen. Dinner an Bord: Weiße Thunfischsoße mit Zucchini und Penne.
Jetzt gibt es einen gewaltigen Zeitraffer:
Umständehalber ist das digitale Logbuch einfach stehen geblieben. Jedoch nicht die LOREA. Die Segelreise mit Alex und Konrad endete für Alex am 26.09.17 zunächst einmal in Catania. Dort kamen Axel und Gisela an Bord. Sie hatten schon früher gebucht. In der Trattoria Cantanese wurde der Crew-Wechsel würdig begangen.
Gegen ziemlich heftigen Nord kämpfte sich die LOREA durch die Straße von Messina, gelangte nach Milazzo und über Cefalu endlich nach Palermo.
Am 02.09.2017 verabschiedet sich dort Konrad und Karin kommt an Bord. Der Wind lud dazu ein, erst mal nach Osten, nach Cefalu zu segeln. Dort könnte man gut ein paar Tage bleiben. Es wurden zwei Nächte. Dann erlaubte es das Wetter wieder nach Westen zu gehen. Nach zwei Buchten und der neuen Marina von Balestrate westlich von Palermo war die Woche auch schon wieder rum. Urlaubsende für die gesame Crew.
Am 09.09.2017 kam Alex wieder an Bord, dazu Jan aus Hamburg und am Montag 11.09.2017 stieß Max (23) dazu. Der Skipper nahm das Angebot der Marina Nautica Gallizzi an, die LOREA auszukranen und das Unterwasserschiff zu reinigen. Es herrschte heftiger Sturm zu der Zeit aber am Dienstag 12.09.2017 um 09.00 war es weniger geworden, so daß die Aktion durchgezogen werden konnte. Um 11:00 schwamm LOREA wieder mit gereinigtem Rumpf und das sollte sich auf schönste Weise bemerkbar machen.
Es ging los Richtung Sardinien, bei einer leichten Brise unter Vollzeug gleich mal mit fast sieben Knoten über Grund. Am 14.09.2017 um 11:00 fiel nach 244 nm der Anker in der Bucht Porto Malfatone, im Süden Sardiniens. Max wollte gern Sardinien betreten also wurde das Dinghi eingesetzt.
Am 15.09.2017 erreichte LOREA Portoscouso an der Westküste. Tags drauf legte die LOREA um 17:45 dort wieder ab und segelte weiter nach Westen. Am 18.09.2017 um 08:15 wurde nach 196 nm in der neuen Marina Mahon am Ende des Fjordes von Mahon auf Menorca der Motor abgestellt. Am 19.09.2017 ging hier planmäßig Max von Bord.
Nach schönen Segeltagen und diversen Ankernächten erreichte LOREA am 22.09.2017 den Hafen Palma de Mallorca und fand im Real Club Nautico de Palma einen bezahlbaren Liegeplatz. Am Tag darauf verließ die Crew, Alex und Jan, das Schiff. Der Skipper gönnte sich noch einen Tag in Palma, empfing Karl, einen alten Bekannten aus Vorarlberg an Bord samt seiner charmanten Begleiterin Barbara und segelte am 24.09.2018 allein Richtung Ibiza. Nach einer Übernachtung in der Bucht von Portals ging es hinüber in die Bucht von Portinax. Eine ruhevolle Woche blieb die LOREA dort liegen.
Am 30.09.2017 holte der Skipper den Anker hoch und segelte nach Eivissa. Petra aus Frankfurt kam dort an Bord. Sie war auch auf der DAISY schon mal dabei gewesen.
Ein Badetag mit gemütlichem Abend in Espalmador! Tagsdrauf segelte LOREA am 02.10.2017 zum spanischen Festland hinüber und erreichte um 19:30 die Bucht von Moraya.
Von Bucht zu Hafen und Hafen zu Bucht gondelte die LOREA die Küste entlang. Abends nach dem Ankern ein Bad und morgens vor dem Ankeraufgehen nochmal. Mit leichten Winden zumeist und Leckereien aus der Bordküche segelte LOREA nach Süden, besuchte Cartagena und Garrucha und erreichte am 13.10.2017 den Hafen Almerimar. Und dort blieb sie liegen bis 20.03.2018.
Vom 18. – 21.12.2017 stand LOREA in Almerimar an Land. Das Unterwasserschiff wurde neu mit Antifouling gestrichen.
Dann ging es richtig los:
Der Skipper baute an Stelle einer überflüssigen, weil viel zu kleinen Koje im Salon einen Schrank mit vielen Schapps ein. Alle Kojen bekamen Lattenroste.
Alle zehn Püttings aus Inox wurden erneuert.
Ein massiver Traveller wurde konstruiert, realisiert und installiert.
Ein Sonnendach für das Cockpit wurde entworfen und vom Segelmacher Colin realisiert.
Ein neuer Herd mit beleuchtetem Backofen wurde installiert, das Steuerhausdach geschliffen und neu lackiert, LOREA ausgeflaggt nach den Niederlanden, MMSI 244150608, eine EPIRB angeschafft, das AIS in Betrieb genommen mit neuer Antenne auf dem Besantop, die Rettungsinsel überprüft, die Feuerlöscher erneuert und ein zusätzlicher angeschafft für das Vorschiff,
Zwei Solarpanels mit je 100 Watt auf dem Steuerhausdach installiert, eine Tablethalterung für das Steuerhaus entwickelt und gebaut, eine Ablagekonsole in der Pantry gebaut, ein Fach für Spüli etc. in der Pantry gebaut, das Dachfenster im Steuerhaus dicht gemacht. Und jetzt wird noch ein neues Echolot nötig und vermutlich ein neues Kühlaggregat für den Kühlschrank.
Am Mittwoch 14.03.2018 hat der Skipper die Backbordplanke geschliffen. Um 21:30 kam Waltraud aus Berlin an Bord. Es ist eine Segelreise über Gibrfaltar nach Portugal und Madeira geplant.
15.03.2018 – Skipper lackiert die Backbordplanke. Dann wird eingekauft.
16.03.2018 - Mou, der Segelmacher kommt und bringt das neue Sonnendach. Sieht gut aus. Bisschen teuer, aber sehr schön und sicher hilfreich. Skipper lackiert die Bb-Planke.
17.03.2018 – Um 08:20 trifft Rudi (48) aus Kiel ein.
18.03.2018 – Starker Wind. Um 16:30 trifft Peter aus Holland ein mit seiner Tochter Lara samt Freund Lazaro aus Cartagena. Lara hat ihren Papa hergefahren und tritt nach einem Tee an Bord mit Lazaro, der gerade einen Segelschein macht, die Rückfahrt an.
19.03.2018 – Provianteinkauf. Mit Rudi Luke abgedichtet. Abendessen beim Chinesen. Sehr lecker.
20.03.2018 – Neue Flaggen gesetzt. 11:40 Maschine gestartet. 11:50 Abmelden im Marinabüro am Torre. 12:05 dort ablegen. Heftiger alter Seegang draußen. 12:55 Motor aus. Segelversuch. 13:40 Wind weg. 15:35 fest im Hafen Adra.
21.03.2018 – 08:50 im Hafenbüro 20,76 € bezahlt. 10:45 Maschine an zum Ablegen. 11:15 Maschine aus Genua, Groß und Besan oben, Genau ausgebaumt. Läuft bis zu 5 kn. 16:20 Motor an. 18:30 Motor aus. 19:40 Motor an. Genua bergen. 20:00 Dinner: Patatas, Hongas, Vegetarias. 22:10 Maschine aus. Genua, Groß und Besan.
22.03.2018 - 05:40 1. Reff ins Groß, 2. Reff in Genua. 07:55 Maschine an. 11:55 Maschine aus. Lümmelbolzen gebrochen. Groß behelfsmäßig befestigt. 18:20 Motor an, alle Segel bergen. 20:20 fest in Ocean-Village-Marina. Muringleine in der Schraube. Dinner im Charlies Restaurant.
23.03.2018 – Echolot kaputt. Leine in der Schraube, Lümmelbolzen kaputt. Schöne Aufgaben. Taucher organisiert. Bolzen bei Sheppards besorgt, ausgetauscht: 12 mm mal 100 mm Inox. Taucher kostet 100 GBP. Echolot nicht ersetz bar hier. Bei SVB bestellt für Almerimar. Wettervorhersage für den Atlantik sehr schlecht. Engscheidung: Madeira streichen. Dieselbunkern bei diesen B edingungen kaum möglich. Dinner an Bord: Penne mit heller Thunfischsoße.
24.03.2018 – Ablegen wegen Sauwetter verschoben. Landausflug auf den Affenfelsen. Zu Fuß! Lunch in der Stadt. Pub-Besuch. Dinner im Shanghai-Restaurant. Auch gut.
25.03.2018 – Marina bezahlt: 72,50 GBP für drei Tage. 12:50 Maschine an. 13:00 an der Tanke 1141 l Diesel beide Tanks voll. 0,49 GBP pro Liter. 13:30 ablegen. 15:05 Maschine aus. 17:00 Maschine an. 17:35 fest in Puerto de la Duquesa. Sehr hübscher Hafen. Dinner beim Italiener Capitano II.
26.03.2018 – 12:00 Maschine an. 12:30 wieder aus. Schöner Segeltag bis Fuengirola. Dort war der Hafen voll. Also ankern neben dem Hafen auf 3,40 (gemäß Navionics-Karte). Sehr schön ruhig. Peter kocht ein vegetarisches Dinner mit Meeresfrüchten. Gemütlicher Abend. Man spricht viel über die DAISY. Und über eine Ketsch namens SAPHIR.
27.03.2018 – Es eilt nicht. So zieht sich das Frühstück. Um 12:10 wird der Volvo gestartet. Erstes Ankeraufmanöver des Jahres. Um 12:25 stehen alle Segel. Eine nette, unangemeldete Brise treibt LOREA bis auf 7,8 kn SOG. So segelte sie stolz an Malaga vorbei. Von dort wollen Waltraud nach Hause fliegen und Peter einen Bus nach Cartagena bekommen. Allerdings erst am 29.03.2018. Als um 16:50 der Wind einschläft, wird der Volvo zu Hilfe genommen für die letzten zehn Meilen nach Puerto Caleta de Velez. Das war der Hafen, in dem der Skipper mit seiner DAISY das letzte Mal auf Reise gegangen war. Bei heftigem West nach Almerimar. Einchecken und bezahlen: Macht 21,00 €. Danach ins Fischrestaurant „La Paladra“ – Die Haltestelle. Köstliche Leckereien!
28.03.2018 – Ablegen um 11:25. Der Wind weiß nicht so recht was er will. Die Crew schließt sich an. Malaga oder nicht? Mit dem Nichtwind würde es in eine reine Motorfahrt münden. Also wird bisschen gesegelt und schließlich in den Hafen zurückgekehrt. LOREA muss vom Hammerhead auf einen Achteraus-Liegeplatz wechseln. Nochmal 21 €. Noch ein ausgezeichnetes Fischlokal.
29.03.2018 – Aufbruchstimmung schon um 07:00. Waltraud und Peter nehmen den ALSA-Bus nach Malaga. Sie zum Flughafen, er zum Autobus-Terminal. Rudi bleibt mit dem Skipper an Bord. Es weht frisch aus West. Um 09:20 startet die Maschine. Um 10:00 wird sie wieder abgestellt. Alle Segel sind oben. Es weht mehr als frisch aus West.
Um 12:10 nimmt der Skipper das Groß weg. Windeinfall mehr als 120°. Raumschots bis vor dem Wind läuft eine Ketsch mit Besan und Genua besser. Der scheinbare Wind geht auf über 32 kn. LOREA rennt mit bis zu 8 kn SOG nach Osten. Um 20:00 werden eine halbe Meile vor der Hafeneinfahrt von Almerimar die Segel geborgen. Es frischt nochmal richtig auf als LOREA in hinter die Mole einbiegt.
Es pfeift sogar in das Becken zwischen den Häusern. Der Anlegeversuch scheitert. Das Bugstrahlruder kommt gegen 27 kn Seitenwind nicht an. Also nach ein paar Piruetten im engen Kanal wieder raus und hinter dem Torre stbd längsseit angelegt. Dinner für zwei im Havanna-Restaurant. Bacalao war okay.
30.03.2018 – Karfreitag. Alle Läden ausgenommen der Chineses sind geschlossen. 14:30 Lunch im Llamarre. Um 19:00 steigt Rudi ins Taxi. Um 20:00 hängt der Skipper im Stumble Inn rum. Ein Jörg aus der Schweiz übernimmt seine Zeche. Danke! Der Sturm tobt die ganz Nacht wie verrückt. Mehr als 45 kn rütteln am Rigg.
31.03.2018 – Das Hafenwasser wie ein Spiegel. Der Skipper sagt den Marineros Bescheid: Amarre 188. Um 10:00 Maschinenstart. Um 10:15 liegt LOREA wieder im Eck des Bassins Nr. 2. Wunderbar ruhig. Nach dem Frühstück Einkauf beim Mercadona für 102 €. Der Alltag hat begonnen.
01.04.2018 – Ruhetag, aber total.
02.04.2018 – In Andalusien kein Feiertag! Also los: Kühlaggregat bestellen, Wäsche wegbringen, Echolot abholen. Das Gerät funktioniert toll. Aber es hat keinen Ausgang für die Tochteranzeige. Versuchsweise schließt der Skipper das alte nochmal an. Es läuft wie eh und je. Es keimt ein mystischer Verdacht. Was nun mit dem neuen? Schick es zurück, sagt eine Stimme. Behalt es als Reserve, sagt eine andere. Hm.
03.04.2018 – Telefonat mit SVB bringt Klarheit: Nehmen Sie halt ein Clipper-Echolot samt Tochtergerät, schicken Sie das andere zurück. Gesagt getan. Neue Salonlampen eingebaut. Macht echt was her!
04.04.2018 – Erste Vorbereitung für den Austausch des Kühlaggregates. Alex lädt zum Seglertreff im „Los Sabores“. Um 18:00 kommen etwa fünfzehn Leute zusammen. Wird eine lustige Runde. Findet Fortsetzung im „Stumble Inn“. Ufert bisschen aus. Wie das Meer eben.
05.04.2018 – Kaum Zeit für ein desayuno. Das Aggregat ist da. Javier bringt es vorbei. Das Alte auszubauen erweist sich als echte Herausforderung. Hat der Skipper ja schließlich selbst eingebaut, damals in Marmaris. Dann klappt es doch. Es handelt sich um ein Kompaktgerät: Ein Teil. Das neue kommt in zwei Teilen: Evaporador y frigoficio. Das Aggregat braucht eine neue Basis, ein Fundament. Gegen 17:00 ist Alles soweit installiert, dass es angeschlossen werden kann. Um 19:00 läuft der Kühlschrank. Leider hat ein restliches Lachssteak den Tag ohne Kühlung nicht überstanden. Es wird auf Sardinen aus der Dose ausgewichen. Auch sehr gut. Hungertod nochmal abgewendet.
06.04.2018 – Altes Kühlgerät entsorgen. Dieselfilter wechseln. Neuen Filter als Ersatz erwerben. Da steht Lukas an der Gangway. Spontaneinladung zum Dinner auf der LOREA mit seiner Freundin Luzia. Bisteca de ternera von der carniceria. Koch kommt nicht, also kocht der Skipper selbst. Man isst zufrieden. Lukas und Luzia wollen zusammen mit der MARIELLE auf sehr weite Fahrt gehen und richten die Reinkekonstruktion an Land dafür her.
07.04.2018 – Neue Crew aus Malaga abholen: Gerlinde aus München kommt mal wieder an Bord. Mietautos in Roquetas (Europcar) sind plötzlich wieder erschwinglich: 35 Euro der Tag.
08.04.2018 – Es wird kühl in Andalusien. Und schon wieder stürmisch. Poniente.
09.04.2018 – Heute wird das Motoröl erneuert. Mit der angebauten Pumpe holt der Skipper 8 Liter aus der Maschine. Acht Liter frisches 15W40 Motoröl rein. Fünfzehn Liter für 50 Euro gekauft. Anschließend Provianteinkauf für 100 Euro. Wetterkarte verheißt nichts Gutes. Auslaufen wird auf Donnerstag verschoben.
10.04.2018 – Morgens fast windstill. Mittags auffrischend bis stürmisch, kühl und nachmittags Regen. Schreibzeit.
11.04.2018 – Da ist kein Fortkommen: Der Poniente faucht in den Hafen, dass die Wanten singen und die LOREA schaukelt, als wäre sie schon unterwegs. Man wird sich in Geduld üben müssen. Gelegenheit, den Congelador mit neuem Gas zu versehen. Und im Hafen sind nun auch die Russen gelandet mit einem Kriegsschiff der Sonderklasse: Die STANDART aus St. Petersburg hat festgemacht und liegt bei gut 50 kn ablandigem Wind bisschen schief an der Pier.
12.04.2018 – Damit der Tag nicht ganz und gar verweht in die Geschichte eingeht, wechselt der Skipper auch noch den Ölfilter aus. Abends kommen Lukas und Luzia zum Abschiedstrunk. Ihre Marielle wird morgen gewassert. Ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur Weltreise.
13.04.2018 – Freitag. An so einem Tag läuft doch kein Schiff aus. Das muss doch schiefgehen. Um 10:20 ist es soweit. Nachdem der Marinero im Officina irgendjemanden eine halbe Stunde Daten der Marina durchtelefoniert hat, kann der Skipper die letzten fünfzehn Tage bezahlen und den Hafen verlassen. Bisschen Seegang draußen. Gerlubde findet das nicht so lustig. Segelsetzen und ab die Post nach zwei Stunden kommt richtig Wind aus Südwest und LOREA rennt wunderbar nach Osten unter Besan und Genua. So läuft es den ganzen Tag auch nach der Umrundung von Capo de Gata bis knapp vor Garrucha. LOREA kennt den Weg schon. Um 21:30 liegt sie dort hübsch vertäut stb. längsseits. Skipper kocht sein Abendmahl.
14.04.2018 – Frisches Brot und Croissants kaufen und ablegen. Garrucha kennt er schon. Die Crew hat keinen weiteren Bedarf. Ablegen um 10:10 soll ja bald Wind aufkommen. Dauert aber noch bis 12:00. Aber dann: So eine schöne Brise aus SE und LOREA läuft unter Vollzeug 5 – 6,9 kn in die richtige Richtung: Nach Cartagena. Pünktlich um 18:00 schaltet jemand den Wind ab. Kurz darauf kommt ein Boot der Guardia Civil längsseits, zwei Beamte in voller Montur kommen an Bord, fotografieren die Papiere, was nun auch nicht so einfach ist und deshalb gut 20 min dauert. Um 19:40 liegt LOREA fest vertäut in Cartagena an der Muelle de norte. Was für ein erlebnisreicher Segeltag!
16.04.2018 – Skippers Armbanduhr spinnt: Er steht um acht auf, dabei ist es erst neun. Heute stehen ja nur 40 nm auf dem Programm. Also erst mal Brot besorgen. Zwei riesige Kreuzfahrtschiffe entlassen Heerscharen von Senioren in die Stadt. Frühstück und dann Ablegen so gegen 11:30. Wind hält sich zurück. Aber noch bisschen Seegang von gestern. Kaum aus dem Hafen eine traurige Begegnung: Die NIS PUCK wird von einer anderen Segelyacht in den Hafen geschleppt. Martin am Steuer, Lisa am Bug. Maschinenproblem? Oh je. Wird sich beheben lassen in Cartagena.
Weiter geht’s erst mal nach Ost um das Cabo de Palo herum. Ab 14:30 schiebt eine Brise von 8 bis 10 kn ganz ordentlich an. Alle Segel oben und LOREA zieht mit 4,8 SOG und auch mal bisschen mehr durch die türkisblauen Fluten. Läuft so bis 19:00. Die Maschine bringt LOREA die letzte Meile in den Hafen Torrevieja. Dort fällt der Anker auf 4 m Wassertiefe und die Pantry liefert ein feines Dinner zu Verdis Overtüren.
17.04.2018 –Erfahrung mit den Solarpanels: Um 08:30 zeigt das Kontrollgerät eine Batteriespannung von 23,8 Volt. Hm. Die ganze Nacht waren neben dem Ankerlicht die Navigation, das AIS und der Autopilot auf standby. Nun liegt eines der beiden Panel voll im zunehmenden Sonnenlicht. Kühlung und Wasserpumpe lassen die Spannung noch etwas absinken. Aber gegen 10:00 steigt sie auf 24,6 Volt und vor dem Maschinenstart um 12:10 ist sie wieder bei 25 Volt. Also alles gut.
Um 12:50 wird der Volvo wieder abgestellt. Genua, Groß und Besan stehen und machen aus der leichten Brise 3 – 4 kn SOG. Bis 17:20. Da hat jemand den Wind abgestellt. Um 19:30 liegt LOREA am Pantalan E wie espera im Real Club de Regata Alicante. Die charmante Dame an der Rezeption klariert Schiff und Crew ein. Liegegebühr: 44,22 Euro. Abendlicher Besuch in der Altstadt. Stilvolles Dinner im Plaza Canalla und anschließend Besuch der Hölle: TriBeCa.
18.04.2018 – 09:30 Skipper läuft nochmal in die Stadt, Vorräte ergänzen. Ulkiger Markt im Souterrain, ne, eigentlich im Keller mit verschiedenen Geschäften, alles was man so braucht an leckeren Lebensmitteln. 10:55 startet der Volvo. 11:20 wird das Groß gesetzt, aber bloß zur Stabilisierung: Kein Wind verfügbar. Sieben Stunden Maschine am Stück! Um 17:55 fällt der Anker vor Moraya auf 5 m Tiefe. Sind schon drei Yachten da. Bekannter, schöner ruhiger Platz. Bloß das Wasser ist diesmal noch zu kalt zum Baden. Candle-light-dinner. Sehr romantisch.
19.04.2018 – Heute soll es nach Ibiza rüber gehen. Also früh anfangen. Um 08:30 geht’s los. Ab 09:20 wird pur gesegelt. Es kommen 6,7 kn SOG zusammen. Ab 11:00 Vollzeug. Zwischen 4 und 5 kn nach 98°. Um 14:00 ist der Wind zu wenig. Weht dann mal wieder zwei Stunden und ist wieder weg. Nach einer Besichtigungsrunde in einer anderen schließlich als zu eng befundenen Bucht fällt der Anker auf 8 m um 21:00 in der Cala puerto Roig. Nun gibt es echtes Schiffsdinner Pasta mit Thunfisch und Zwiebel.
20.04.2018 – Es war eine wunderbar ruhige Nacht. Um 11:40 erwacht der Motor und um 11:55 darf er weiterpennen. Aber der Inselwind ist unzuverlässig, macht Mittagspause, kommt wieder aber um 16:15 steht LOREA sowieso schon vor ihrem Tagesziel, der Cala Salada. Um 16:20 fällt dort der Anker auf 7,5 m, auch wenn Gerd Radspieler in seinem Balearenführer meint, das wäre keine Übernachtungsbucht. Hier gibt es ein geradezu historisches Schiffsdinner: Sardinen und Muscheln mit Kartoffelbrei und Salat. Seefahrt!
21.04.2018 – ANEGADA aus Amsterdam läuft ein. Aber für die LOREA geht es um 11:50 weiter an der Westküste hinauf nach Norden. Ab 12:30 wird gesegelt bis 16:55. Dann steht LOREA vor der Cala Portinatx und beginnt mit der Einsteuerung in diese hübsch Bucht. Kaum sitzt der Anker im Grund kommt Susanne von der MISTRAL gerudert. Charming, tough Lady. Sie sei aus Strahlsund mit ihrer ca. 10-m-Slup über den Binnenweg ins Mittelmeer gekommen erzählt sie.
Der Skipper will jetzt endlich das neue Dinghi aufbauen. Ist bisschen kompliziert. Gerlinde nimmt währenddessen das Angebot eines anderen hilfsbereiten Skippers wahr, mit an Land zufahren, um die Vorräte zu ergänzen. Bier war alle! Zurück an Bord, weiß sie allerhand zu erzählen. Es gibt Bratwürste mit Kartoffelpüree und Gemüsepfanne.
22.04.2018 – Schönes blaues Meer und kein Wind erst mal. 08:10 Anker auf. Erst um 11:00 schiebt eine Brise an. Hält aber nicht lange. Um 19:40 liegt LOREA in der Cala Santa Ponca auf Mallorca. Und wieder ein typisches Schiffsdinner: Pasta mit Thunfisch, diesmal mit Tomaten, Zwiebel und grünem Salat. Kerzenlichtabend im Cockpit! Scheint Sommer zu werden auf den Balearen.
23.04.2018 – Heute soll es nach Palma gehen. Aber es wird ein Tag der großen Enttäuschung. Um 12:10 brummt der Volvo. Ab 13:00 wird gesegelt volles Zeug. Sind nur wenige andere unterwegs. Skipper sieht eine Suncharter-Yacht vorbeikommen. Aha. So eine hatte er auch schon mal gechartert hier in Palma. Um 17:30 steht LOREA vor dem Hafen von Palma. Funkanfrage nach einem Liegeplatz. Real Club Nautico de Palma: „Sorry fully booked. We have the Palma Boatsshow from 27.04. to 01.05.2018“. Marina La Lonja? Der Hafenmeister erkennt die LOREA winkt aber bedauernd ab und erklärt an der Funke dasselbe. Club de Mar dasselbe.
Also wieder raus aus dem riesigen Hafen und rüber nach Ca’n Pastilla. Schöner Ankerplatz. Dinner an Bord. Aber Moment mal! SUNCHARTER. Wenn da Schiffe draussen sind… Er bekommt die Nummer und ruft an. Ja, da ist Platz, kein Problem aber nur bis Freitagmorgen. Sehr freundlich die Dame Stützpunktleiterin. Danke, danke! Okay: Ich komme morgen.
24.04.2018 – 11:50 Anker auf. 13:00 fest an einem der Stege von SUNCHARTER direkt neben der BIG BOY im Real Club Nautico Palma. Einkaufen, durch Palma wandern. Abends in der Bar Dia, wo sonst? Danach Mojito in der Bar gegenüber. Sehr kubanisch vom Geschmack her. Gut.
25.04.2018 - Hier gibt es Waschmaschinen und Trockner. Ein großer Sack Wäsche wird gewaschen. Gerlindes letzter Tag an Bord. Liegeplatz für vier Tage bezahlt: 155 Euro. Um 14:30 Gerlinde zum Flughafenbus geleitet. Skipper wieder allein an Bord. Die neue Crew ist schon auf Mallorca. Ihre Bordzeit beginnt aber erst Freitagmittag. Sind noch anderweitig beschäftigt. Skipper treibt sich in Palma rum. Sehr schöne Stadt voller Leben. Abends Lammbraten in der Bar Dia. Einfach gut.
26.04.2018 – Es gilt Proviant für die kommende Woche ranzuschaffen. Die Crew wird das nicht leisten können, da kein entsprechender Liegeplatz zur Verfügung steht. Sie wird also Freitagmittag an Bord kommen aber nicht in Palma, sondern in Ca’n Pastilla. Wo es zwar auch keinen Liegeplatz gibt für LOREA aber eine Tanke.
Zum Glück gibt es auf dem SUNCHARTER-Steg einen kleinen Supermarkt. Die schweren Sachen wie Wasser und andere Getränke sind dort nur 50 m vom Schiff zu haben. Allerdings sind die Weine zu teuer dort. Also wandert der Skipper mit Rucksack zum Eroski gegenüber der Markthalle und schlendert auch durch diese, wo es herrliche Sachen gibt. Am Ende ist LOREA gut versorgt mit Obst und Gemüse, Brot und Kuchen, Fleisch und Wurst. Auch die Bojenerlaubnis für Cabrera ist dank SUNCHARTER besorgt. Kostet 14,80 Euro für den Naturpark. Noch ein Mahl in der Bar Dia.
27.04.2018 – Um 10:00 spätestens soll LOREA weg sein. Also startet um 09.50 die Maschine. Immer mehr tolle Yachten versammeln sich im Hafen für die Boatshow. LOREA verabschiedet sich. Um 11:00 liegt sie vor Anker vor Ca’n Pastilla. Um 14:00 stehen Tobi (30) und Lisa (28) auf dem Kai der Tanke. Skipper holt den Anker hoch, fährt in den Hafen, legt an der Tanke an, ohne eine Leine in die Hand zu nehmen. Die beiden steigen samt Gepäck an Bord und LOREA kehrt an den Ankerplatz zurück. Hübsche junge Menschen an Bord. Wie schön. Die beiden sind zum ersten Mal auf einer Segelyacht. Für ihn ist die Seefahrt nicht so neu, er diente bei der Marine. Einweisung ins Schiff, in die Fahrtroute, und ins Wetter. Das dauert. 15:40 Maschine an und Anker hoch. Groß und Besan rauf und die Genua ausgerollt. Nette Brise treibt LOREA in den Abend. Die beiden erleben erstmals in ihrem Leben ein segelndes Schiff. Aber um 18:00 ist Schluss. Um 21:00 liegt LOREA fest in San Estanyol. Kleiner feiner Hafen, 53 Euro die Nacht. Und das in der Vorsaison. Dinner: Hühnerbrust mit Reis und Zucchini.
28.04.2018 – Um 10:40 Ablegen. 20 Min später stehen Genua und Groß. Es frischt bisschen auf. Das Besansegel kommt dazu. LOREA läuft munter nach Cabrera. Der Südwest bringt bisschen Welle mit. Um 15:50 steht LOREA vor der Einfahrt in die Bucht der Ziegeninsel. Segelbergen. Das Ansteuern der Boje klappt gut. Das Dinghi wird aufgebaut. Was nicht klappt, ist der Motorstart. Will nicht anspringen. Also wird LOREA an eine Boje verlegt, die näher an Land ist. Dann wird eben gerudert. Es folgt eine kleine Wanderung hinauf zur Burg und fast um die halbe Bucht. Zum Dinner gibt es nochmal Hühnerbrust diesmal mit Kartoffeln. Aber beim Kochen geht das Gas aus. Neue Flasche dran. Wetterbericht Windy kündigt Wind an. Heftigen Wind aus SW. Das passt eigentlich ganz gut.
29.04.2018 – Um 11:10 wird die Leine losgeworfen. Es weht heftig. Nur unter Genua segelt LOREA ab 12:55 nach 57° mit 5 – 6 und mehr kn. Heftige Wellen prüfen die Seefestigkeit! Es wird ein wenig zu viel und deshalb läuft die LOREA um 14:30 in Portopedro ein. An der Boje Nr. 2 wird festgemacht. Kostet 25 Euro die vom Marinero kassiert werden. Das waren immerhin schon 74 nm seit Pastilla. Zum Dinner gibt es leckere Hacksteaks aus Rindfleisch und Salzkartoffeln.
30.04.2018 – Um 10:30 raus aus der Bucht. Erst b 11:55 ziehen Genua und Besan die LOREA nach Nordosten. In der Bahia de Alcudia ist dann kein Wind mehr. Um 19:10 liegt LOREA im Hafen von Colonia de San Pere fest. Kostet 36,40 Euro. Weil der Außenborder immer noch streikt wird eine Ferreteria aufgesucht. Hat aber schon zu. Morgen wieder, trotz Feiertag. Dann eben zum Italiener zum Dinner direkt an der Promenade. Lasagne bietet er auch, fällt vom Umfang her bisschen diätetisch aus. Macht nix, war gut.
01.05.2018 – Ferreteria hat leider nicht die richtige Zündkerze, bujia. Alles klar, es geht weiter. Der Plan ist, nach Pollensa zu segeln. Hört sich einfach an: Um die nächste Halbinsel rum und schon sind wir da. So einfach ist es eben nicht.
Es pfeift unerhört stark aus Nordwesten. Und am Kap Punta Sabaté dreht der Wind, der sich eher als Sturm anfühlt, richtig gemein auf Nord. Schließlich sind es 35 kn und eine kurze steile See. Alles im grünen Bereich um die Nasen? Man kann auch vor Alcudia wunderbar ankern. Wende, abfallen, Schoten fieren. Um 18:15 fällt der Anker hinter der Leuchtturminsel in stillem Wasser auf vier Meter Tiefe. Dinner: Bratwürste mit Spezialkartoffeln mit Zucchini plus Paprika. Hm!
02.05.2018 – Um 10:00 weht immer noch der NNW. LOREA muss nur aus dem Lee hinter dem Berg raus und schon geht es los. Groß und Genua einmal gerefft und das Besansegel voll droben und der Wind fährt rein. LOREA läuft mit 6,8 bis 8 kn nach Osten. Schon bald taucht voraus die flache Silhuette Menorcas auf. Die See von backbord-achtern ist jetzt auch nicht das Beste für empfindliche Mägen. Damit ist ab 15:10 Schluss: LOREA passiert das Kap Artutx und läuft bei ruhiger See und heftigen Böjen weiter nach Südost. Bis zur Cala Macarella. Türkisblaues Wasser, schroffe Felsen mit zahlreichen Höhlen, an Ende ein sonnengelber Strand unter sattgrünen Pinien und Kiefern. Der Anker fällt auf 7,8 m auf hellen Sand. Hält sofort. Erstmal ein Ankerbier. Es kommt noch eine Yacht herein unter spanischer Flagge. Das Dinner bereitet Lisa. Pasta mit Gemüsepfanne und die restlichen Bratwürste. Lecker!
03.05.2018 – Eine märchenhaft ruhige Nacht ist vorbei und um 12:45 auch das Frühstück. Der Spanier ist schon weg. Zwei andere Boote kommen rein, kurven einmal um LOREA und gehen wieder. Die Maschine läuft bis 14:30, dann ist LOREA wieder im Wind. Sie rennt hinter der halb gerefften Genua her 5 bis 6 kn. Es fallen harte Bojen von der Küste runter. Sonne lacht, aber es ist ein kühler NW.
Die Isla del Aire am Südkap Menorcas bleibt steuerbords und danach wird das Besansegel gebraucht. Sind aber bloß noch drei Meilen bis zur Einfahrt in den Fjord von Mahon. Tobi steuert die LOREA die ganzen vier Meilen des Fjords bis in die Marina Menorca. Es ergibt sich keinen Funkkontakt, also wird am fast leeren Pantalan 7 achteraus angelegt, sehr praktisch gegen den immer noch heftigen NW. Besuch im Office mit den Papieren. Liegeplatz kostet 60 Euro pro Nacht. Es gibt einen Sanitärcontainer. Stadtrundgang. So viele gemütliche und sehr unterschiedliche Kneipen in Mahon! Dinner droben in der Stadt: Cevapci aus Lamm- und Rindfleisch. Echt gut.
04.05.2018 – Nach dem Frühstück geht die Crew auf Stadtrundgang. Mit Schirm. Es gießt hin und wieder heftig aus dem grauen Himmel. Skipper arbeitet an Bord – es gilt Einiges zu schreiben - und findet später den wundervollen Mercadona oben in der Stadt. Die Vorräte der LOREA weisen arge Lücken auf. Ein Rucksack hilft.
05.05.2018 – Noch ein gemeinsames Frühstück nach einer verregneten Nacht, dann packen und aufräumen, putzen und Abschied nehmen. Tobi und Lisa gehen gegen 14:00 von Bord. Es klart etwas auf. Skipper trägt nochmal einen Rucksack voll Proviant aus dem Mercadona herunter. Um halb elf kommt die neue Crew: Ursula aus Freising. Jetzt muss bloß noch der Außenborder in Schwung gebracht werden. Es gibt drei Werkstätten. Eine befasst sich nicht mit Mercury, eine andere hat erst donnerstags Zeit, die dritte liegt am anderen Ende des Hafens. Sollte klappen.
06.05.2018 – Sonntagsruhe im Sonnenschein. Zwei riesige Fähren liegen gegenüber und verpesten die Luft. Beschauliche Wanderung durch Maó. Abends im Lamurada Tapas und Menorca-Bier plus Merluza blanco.
07.05.2018 – Die Fähren sind weg. Dafür liegt ein Kreuzfahrtschiff im Hafen vorn. Zum Glück nicht in Windrichtung. Wird das was mit dem Aussenborder? Jedenfalls verziehen sich die Wolken.
08.05.2018 – Das wird ein ereignisreicher und komplizierter Tag. Also einer mit Komplikationen eben. Eine neue Gasflasche muss besorgt werden. Die leere ist sonnengelb und von der Firma Greensol, erworben in Almerimar in der Ferreteria. Hier in Maó bei Pedros Boat, bedauert die nette Verkäuferin sehr, aber sie haben nur die blauen von Campinggas. Man könnte eine kaufen für 45 Euro. Es ist die gleiche Größe, gleiche Technik, nur andere Farbe. Es gibt aber noch andere Gasverkaufsstellen. Vielleicht haben die Greensol? Und außerdem muss der Außenborder geholt werden aus der Werkstatt, in der er wieder in Gang gebracht werden sollte. Das sind ein paar Kilometer. Also muss ein Taxi her.
Mit der gelben Gasflasche am langen Arm findet der Skipper rasch ein Taxi. Erst mal das Gas besorgen im riesigen Baumarkt Palliser. Fünf Leute warten an der Theke. Nur Geduld. Dann ist es soweit: Sorry, wir verkaufen nur Campinggas, das blaue. Kostet 52 Euro. Also erst mal den Außenborder. Reparatur kostet 121 Euro. Die Dame aus der Werkstatt und die Fahrerin sind Freundinnen und freuen sich über das unverhoffte Treffen. Gas? Ja, gibt es auch dort drüben. Ein anderer Baumarkt. Vier Leute vor dem Skipper an der Theke. Er hält die gelbe Flasche hoch, erheischt eine Auskunft. Ne. Nur Geduld. Dann ist es soweit. Sorry, nein nur die blauen Flaschen. Kann man kaufen, kostet neu 62 Euro. Vale. Pedro hat gewonnen.
Zurück zur LOREA mit dem Außenborder. Taxi: 26 Euro. Gasflasche bei Pedros Boatsshop gekauft, Liegeplatz bezahlt, Schiff klar zum Ablegen. Nun sind ja beide Tanks gefüllt worden in Gibraltar und aus dem an steuerbord sind 300 Liter schon verjubelt, Schiff hängt bisschen nach backbord. Also Tank umschalten. Oweia, ob das klappt? Der Tank war jahrelang nicht in Betrieb. Laß lieber die Maschine eine halbe Stunde laufen und schau was wird. Und dann passierts: Maschine stottert, weißer Dampf aus dem Auspuff, Maschine steht still.
Gut, dass es den Ulf gibt, hier in Maó. „Are you still working?“ Gelächter. Alter Schwede. Der ist sicher über siebzig. Und er kommt wenig später an Bord. Beinah zwei Meter groß, gertenschlank ja hager, braun gebrannt, weißer Schopf und strahlende blaue Augen. Er hat bei Volvo in Schweden gelernt. Ist eine Weile her, aber er kennt die alte MD32 auswendig. Und nicht nur die. Kurze Erläuterung what happened. »Gibraltar-Fuel! Oh my god!« Reinige den Vorfilter und den Feinfilter, pump das Dieselwasser aus der Maschine und check den Tank. Okay, wir legen heute nicht mehr ab.
Skipper zerlegt den Separ 2000, neuer Einsatz rein. Lässt Diesel aus dem Backbordtank in leere Wasserflaschen laufen. Die ersten zwei sind völlig schwarz, dann wird es besser, bis nur noch Diesel kommt. Ulf besorgt eine neue Dichtung, einen neuen Feinfilter. Dann entlüftet er die sechs Zylinder bzw. pumpt Diesel durch per Anlasser. Als überall Diesel kommt, alle wieder zu, Anlasserspray in die Ansauger und starten und starten und starten bei Vollgas bis der alte MD32 wieder rundläuft. Und das tut er. Sicherheitshalber eine halbe Stunde. Kein Rauch mehr, kein Dampf nur ruhiger Lauf, guter Sound wie gewohnt. Danke Ulf! Ist dem Skipper ein Hunderter wert. Mindestens.
09.05.2018 – So aktuell war das Logbuch noch nie: 10:50 Es wird abgelegt. Hoffentlich. Bis 11:30 Testlauf. Kein Problem. Ablegen. Der Fjord ist gut vier Meilen lang. LOREA schnurrt hinaus. Dann erfasst sie der Seegang. Der Dieselfilter alarmiert sogleich. Maschine aus. Eine Pfütze Wasser aus dem Filter ablassen. Anlassen. Läuft wieder. Nach dem vierten Mal schaltet der Skipper auf den Stbd-Tank um. Es muss eine Säuberungsaktion her. Dazu braucht es ein starres Rohr von 1,10 m Länge und 10 cm Querschnitt. Kein Wind an der Südküste Menorcas. 17:10 Maschine aus, weil der Anker so schön im Grund sitzt in der Cala Macarella. Bei 5,3 m Tiefe liegt LOREA an 30 m Kette dort sicher zwischen den aufragenden Felswänden. Einige der Höhlen dort weisen Spuren von Bewohnbarkeit auf. Bei dem Gewitter, das nun über der Bucht und LOREA niedergeht, könnte man sich auch dort geborgen fühlen. Es gibt Hähnchenteile mit Curry und Reis und Gemüse zum Dinner.
10.05.2018 – 09:30 immer noch bisschen Wasser im Filter. Wird abgelassen. 10:35 ankerauf. 10:50 Groß und Besan rauf aber es gibt immer noch keinen Lufthauch bis 15:10. Dann ziehen Genua, Groß und Besan. Schön segelt sie dahin bei 11 kn Wind. Um 19:50 steht LOREA vor der Bucht, in der sich der Hafen Porto Colom auf Mall0rca entwickelt hat. Tücher runter und um 20:15 ist sie an einer Boje in der Bucht fest. 44 nm seit der Cala Macarella auf Menorca. Es gibt Rindersteak mit Reis und Pilzen aus der Pfanne und Tomaten-Rukola-Salat.
11.05.2018 – 11:00 Das neue Dinghi bewährt sich nun bestens. Es liegt aufgebaut auf dem Vorschiff und wird per Spifall angehoben, zu Wasser gelassen, nach achtern verholt und der Mercury über die Rolle an der Besanbaumnock herabgelassen. Landausflug. Die Straßen von Porto Colom tragen deutlich griechische Züge. 13:00 zurück an Bord. Dinghi an Deck und los geht’s. Ab 15:40 wird gesegelt. Vollzeug. Um 18:30 vor der Einfahrt zur Bucht auf Cabrera. Segel runter und um 19:00 fest an einer gelben Boje. Wieder kommt das Dinghi zum Einsatz: Burgbesteigung gehört zum Programm. Und abends gibt es schon wieder Rindersteaks. Mit der berühmten LOREA-Zucchini-Pilzpfanne.
12.05.2018 – Wieder ein Frühstück mit Obstsalat und Spiegelei. 10:40 Maschinenstart. Raus aus der Bucht. Um 12:55 ziehen Genua und Besan die LOREA Richtung Palma de Mallorca. Um 15:45 ist der Hafen erreicht. Erst mal fest an der Tanke. 300 l in den Stbd-Tank für 389 Euro. Nachfrage bei Beate im Suncharter-Büro: Liegeplatz okay. Die ersten Yachten sind ja schon weg. Aber der RCNP kassiert 57 Euro pro Nacht. Dinner in der Bar Dia: Köstlicher Lammbraten. Mojito im Capuccino Grand Café elf Euro hui! Aber gut.
13.05.2018 – Stadtspaziergang. Es ist noch frisch in Palma. Zum Lunch im Restarant Coto. Recht nett und gut: Tortilla Espanola und Boquerones. 21:40 taucht Gaby auf am Steg. Kommt aus Bremen. Will fünf Tage an Bord bleiben. Das soll eine ganz besondere Nummer werden. Keiner ahnt etwas. Sie gibt an, Physiotherapeutin zu sein und in Bremen zu arbeiten. Spätes Dinner zu dritt in der Bar Dia.
14.05.2018 – Provianteinkauf bei Eroski und in der Markthalle. 13:20 ablegen. Anmelden für eine Boje in Caberea per Internet. Boje kostet nun 28,85 Euro. Ab 14:00 wird hübsch gesegelt unter Genua und Besan bei ca. 9 kn NW. Läuft gut bis 18:45. Da steht LOREA vor der Einfahrt zur Bucht auf Cabrera. Ursula fährt das Bojenmanöver. 19:15 fest an der Boje. Zum Dinner gibt es Hähnchenschenkel mit Kartoffel und Gurken-Tomatensalat.
15.05.2018 – 10:30 Dinghi-Einsatz für einen Landausflug. Gaby wandert zur Burg hinauf. Es ist ein Muss hier auf Cabrera. 11:45 alle wieder an Bord und alles verstaut. Maschine an. Ab 13:15 ist der Westwind stark genug. Alle drei Segel oben. Läuft gut bis 16:30. Dann steht LOREA vor der Bucht von Porto Colom. 17:05 fest an einer Boje. Das waren 24 nm. Marinero kassiert 28 Euro. Dinghi wieder zu Wasser. Spaziergang diesmal bis in die alte Stadt hinüber. Sehr ursprünglich und sehr ruhig alles. Zum Dinner gibt es Paella Marisco für drei. Plus Getränke 80 Euro.
16.05.2018 – 10:00 Das Dinghi wird wieder an Bord geholt. 10:20 Maschine an und los geht’s. Ab 12:30 wird gesegelt unter Genua und Besan Richtung Bucht von Palma. Um 12:30 unter Vollzeug. Um 14:45 ist Schluss mit Segeln. Zur Brotzeit gibt es Guacamole. Andrea, eine Facebook-Bekanntschaft, wohnt mit Mann in Can Pastilla. Sie will versuchen das Rohr für die Tankreinigung zu bekommen. Es gibt eine Verabredung zu einem Treffen in Palma. Um 18:30 fällt der Anker nach 44 nm neben der der Marina Can Pastilla.
17.05.2018 – Um 07:50 Maschine an und Anker auf. Ursula muss zum Flughafen. von hier aus sind es nur zwei Kilometer. Anlegen an der Tanke in der Marina. Ursula steigt von Bord. Wieder raus und der Anker fällt wieder an der gleichen Stelle. Glück gehabt. Kurz darauf kommt eine größere Motoryacht und legt zum Tanken an. Und das dauert. Frühstück. Anruf bei Suncharter: Darf LOREA nochmal? Okay.
11:10 den alten Schweden wecken und Anker auf. Ab 11:30 wird gesegelt. Quer über die Bucht von Palma. Da drüben liegt die „A“. Das modernste und umstrittenste Segelschiff der Welt. Ein eleganter, silbergrau metallener Klotz, mit ihrem hohen Heck und niedrigem Bug, erinnert sie an die Galeonen früherer Jahrhunderte. LOREA segelt um die am Anker liegende Yacht herum. Beeindruckend. 15:50 Maschine an und Segelbergen vor der Einfahrt zum Hafen von Palma. 16:25 liegt LOREA fest am Pantalan von Suncharter. Gaby schwingt ihren Rucksack auf den Rücken und geht von Bord. Sie hat immer noch nicht den schriftlich vereinbarten Kojenbeitrag bezahlt. Sowas gab es bisher noch nicht unter den Mitseglern der LOREA.
Um 19:00 kommt ein Paar auf der Pier längs mit einem langen hellen Stab: Andrea und Klaus. Sie konnten ein Rohr besorgen: 10 mm dick und 120 cm lang. Ideal. Herzlicher Abend im Restaurant Coto. Tortilla Espanola und Boquerones. Noch ein Glas Rioja mit Andrea und Klaus an Bord. Und schon erscheint die neue Crew: Lola und Stephan aus München mit dem Skipper bekannt aus DAISY-Zeiten. Kundige Segler, die beiden.
18.05.2018 – 09:00 Noch ein Einkauf im Sparmarkt am Pantalan. 10:00 Ablegen. Nochmal eine Boje in Caberea bestellt. Kurzes Segelvergnügen von 11:07 bis 11:45 und dann richtig segeln von 12:40 bis 18:00. Um 18:15 fest an einer gelben Boje in der Bucht von Cabrera. Dinghi-Einsatz, Burgbesuch. Einkehr in der Taberna. 13 Euro. Schöne ruhige Nacht.
19.05.2018 – 10:00 Dinghi an Bord, 10:20 Maschine an. Ab 11:30 wird gesegelt, mit allem. An der Dirk des Großbaums wird ein Schaden offenbar. Es muss eine neue her. Bis 18:40 vor die Bucht von Porto Colom. Segelbergen und an die Boje gehen. 18:50 Maschine aus. Dinghi ins Wasser. Crew fährt an Land. Dinner an Bord: Rinderhacksteak mit Bratkartoffel und grünem Salat. Wunderschöne ruhige Nacht.
20.05.2018 – Es geht früh los, auch wenn kein Hauch weht. 07:40 bis 18:15 Motorfahrt. In der Marina Menorca darf LOREA am Pantalan 4 festmachen für 60 Euro. Spaziergang durch die Stadt: Die Restaurants haben geschlossen bis auf eins oder zwei. Nur unten am Hafen sind einige geöffnet. Die Spuren von Pfingstfesten sind zu bewundern. Die große Treppe ist mit Blumenkästen dekoriert. In der stylischen alten Bar am Ponienteufer gibt es köstliche Tapas.
21.05.2018 – Es regnet, schon in der Nacht hat es geschüttet. Das neue Sonnendach wird zum Regendach. Heute wird eingekauft und repariert. Crew braucht eine Apotheke. Mit dem Taxi zur Pharmazia und dann zum Mercadona. Dann den backbord-Dieseltank reinigen: Das Rohr bewährt sich. Etwa vier Liter Wasser holt der Skipper heraus ehe purer Diesel kommt. Tank wird umgeschaltet. Da schlummern 700 l während im anderen schon 300 fehlen. Neue Dirk gekauft bei Pedros Boats. 12 mm, 40 m. Wird auch gleich ausgetauscht. 16:30 Ablegen. Die Tanke hat zu. Cerrado. Also los nach Sardinien. Ab 17:30 wird gesegelt in einem alten Seegang mit neuer Windsee. Ab 19:30 mit Vollzeug. Dann gibt es Gambas mit Penne. Skipper wacht bis über Mitternacht hinaus.
22.05.2018 - Ab 01:00 wachen Stephan und Lola. 02:30 wieder Maschine. Ab 04:30 wieder der Skipper. 07:50 der alte Schwede ruht. West-Nordwest bis 24 kn scheinbar. Vollzeug nach 140°. Geht bis 08:50 und dann wieder ab 13:10. Heute ist Lolas Geburtstag. Zum Dinner gibt es deshalb eine Flasche Schlumberger, Putengeschnetzeltes mit Reis und Zucchini und grün er Salat mit Gurke. 21:00 Wache Skipper. Posi grün und Heck defekt. Wird vom Skipper repariert.
23.05.2018 – 01:00 Wache Stephan. 06:00 Wache Skipper. Ab 06:50 wieder segeln. Bis 09:30. Segel bergen vor Cala Malfatone auf Sardinien. Anker auf 6 m bei 35 m Kette. 15:00 Dinghi-Einsatz. Crew fährt an Land zum Lunch, Restaurant Florian am Strand. Dann beginnt eine Anker-Show. Liegen schon vier Yachten in der Bay, alle mit der Nase nach Westen wegen rund 15 bis 20 kn West. Kommt eine fünfte Yacht hinzu am späteren Nachmittag. Dickes Teil: Bavaria 51. Ansehnliche Dame an Bord, Modelfigur, und ein stämmiger blonder Skipper. Lässt den Anker drei Schiffslängen vor dem Bug der LOREA runter, dann das Dinghi zu Wasser und weg sind die beiden. Ihr Schiff aber, die MEDITERRANEA, kommt der LOREA immer näher.
Neben der LOREA etwas achteraus liegt eine stolze dunkelblaue Swan. Offenbar Überführungsfahrt. Segel eingepackt, Einhandsegler an Bord. Die MEDITERRANEA kommt immer näher, bei jeder Bö ein Stück. Das Dinghi der Bavaria ist leicht auszumachen: Am Strand vor der Kneipe. Da lässt der LOREA-Skipper sein Horn ertönen. Ein langgezogener Achtung-Ruf. Nichts rührt sich. Skipper hängt ein paar Fender an den Bug. Drückt nochmal den Hornknopf. Doppelt so lange. Nichts. Dann der Glücksfall: Der Wind schläft ein.
Spät nachts, auf der LOREA sitzt man bei Kerzenlicht und einem Glas Rioja im Mittelcockpit, die MEDITERRANEA liegt weniger als eine Schiffslänge vor dem Bug der LOREA, rattert ein Außenborder aus der Finsternis heran. Die junge Hübsche versucht eine Entschuldigung auf Englisch. Ist in Manchester daheim. Der stämmige blonde Skipper aus Deutschland kontert den Hinweis, dass sein Schiff nicht sicher liege und auf Drift sei, mit dem Satz: Nun sei mal nicht so deutsch… Sie hätten das Horn schon gehört, aber niemand winken gesehen.
Zurück auf der Bavaria, holt er den Anker hoch, geht auf eine andere Position, lässt den Anker wieder runter und verschwindet mit dem Mädel unter Deck.
Auf der LOREA bemerkt zuerst Lola, dass die MEDITERRANEA wieder unterwegs ist. Und zwar driftet sie diesmal geradewegs auf die Swan zu. Sind nur noch ein paar Meter und schon scheppert es durch die Bucht. Der Einhandsegler knipst die Decksbeleuchtung an und erscheint an Deck. „Hello, hello!“ Die Bavaria-Crew taucht auch wieder auf. Es gibt einen Wortwechsel. Sie holen den Anker auf, die Bavaria dampft ein Stück achteraus und verschwindet dann hinter der nächsten Huk. Es wird eine märchenhaft ruhige Nacht.
24.05.2018 – Relaxen ist angesagt. Gemütliches Frühstück. Lola wagt ein Bad im Meer. Frisch. Dinghi an Bord. 12:00 Maschinenstart. Es geht quer über die Bucht von Calgari. Etwa drei Stunden kann gesegelt werden. Der Anker fällt um 19:10 vor Villasimus auf 6,5 m mit 35 m Kette. Wieder sind schon vier Boote da. Diesmal ohne Ankershow. Aber mit Rinderhacksteaks und Bratkartoffel und grünem Salat und Kerzenlicht.
25.05.2018 – 06:30 Die Ankerkette eines großen Katamarans weckt den Skipper. Ein herrlicher Sonnentag bricht an. Auch Stephan erscheint. Um 07:00 erwacht auch der alte Schwede. Es gibt keinen Wind, wie vorhergesagt. Aber abends vielleicht aus Ost. So treibt eben die Maschine LOREA nach Osten. Der Kurs empfiehlt sich, weil es eine Windvorhersage gibt, die es ermöglichen soll, nach etwa halber Strecke nach SE zu segeln. Und so kommt es auch. Um 20:50 stehen alle drei Segel und der alte Schwede hat Ruhe. Und der Skipper auch, denn der legt sich nun aufs Ohr. Stephan übernimmt die Wache. Der Wind wird mehr und mehr und der begeisterte Regattasegler trimmt die Segel, so dass maximale Fahrt herauskommt.
26.05.2018 – Um 01:00 läuft LOREA immer noch zwischen 5 und 6 kn SOG. Mal nimmt der Wind ordentlich zu und wieder ab. Das geht bis weit nach dem Frühstück so. Erst um 12:35 muss der Volvo wieder ran. Aber da läuft LOREA schon im Windschatten der größten der Egadischen Inseln: Favignana. In einer weiten aber fast ganz umschlossenen Bucht zu Füßen des großem Normannen-Forts fällt der Anker auf 7 m und an gut 40 m Kette liegt das Schiff sicher. Maschine aus um 14:48. Dinghi-Einsatz für einen Landgang. Aber an Land gibt es hier nur ein sehr überschaubares Dorf aus kubischen Häusern und einen Kiosk. Der bietet sizilianische Brotzeiten an, auch delikat, aber kalt.
27.05.2018 – Motoröl, Kühlwasser, Dieselfilter und Hydrauliköl der Steuerung werden kontrolliert. Als alles klar ist, startet um 10:40 die Maschine. Erst mal aus dem Windschatten raus. Dann wird der Kapeffekt vom Cabo San Vito wirksam und von 14:00 bis 16:25 segelt LOREA auf das Kap mit dem imposanten Felsen dahinter zu. Das Hafenbecken ist teilweise sehr seicht. Man muss sich einlaufend eher steuerbords halten. Dann weist der freundliche Hafenmeister mit seiner Zigarre auf den Liegeplatz. Um 18:10 schaltet der Skipper den Volvo ab: LOREA liegt an zwei Bugmurings und zwei Heckleinen an einem der Stege in San Vito lo Cabo. Kostet 40 Euro, gibt nix Sanitäres. Erst ab 01.06.2018. Aber im Ort läuft ein großes Fest aus: Marktstände überall, Musik und Drachen und viel Trubel. Der Hafenmeister empfiehlt das Ristorante El Sombrero. Es entpuppt sich als sehr guter Tipp.
28.05.2018 – Crew wünscht sich einen Relax-Tag. Also werden erst mal die Vorräte ergänzt im Supermercado, der leider fast einen Kilometer entfernt ist. Aber ein freundlicher Karlsruher, der einen Roller auf seinem Wohnmobil mitführt, fährt den Skipper auf diesem samt Einkauf zum Hafen. Danke! Stephan hat inzwischen das Salz vom Schiff gespült. Und dann liegt die Crew am Strand in der Sonne.
29.05.2018 – Um 10:10 ablegen in San Vito lo Capo. Nach dem Frühstück wie immer. Segel rauf und ab 11:35 segeln. Schwachwind und um 12:10 gar keiner. Erst nachmittags wieder für zwei Stündchen. Es kommt so ein Inselchen mit Burgruine drauf in Sicht. Isola della Femmine. Dahinter, also östlich davon, verbirgt sich ein Ort mit Hafen gleichen Namens. Kleiner Hafen dabei. LOREA passt gerade so mal rein und man hat auch einen Gastliegeplatz. Zwar schwappt der kleine Seegang aus Ost herein, aber das Schiff nimmt ihn mit dem Bug und liegt sicher an zwei Bugmurings und zwei Heckleinen. Das Städtchen erweist sich als recht putzig und eine dramatische Brunnenplastik erzählt seinen Charakter: Ein Fischerstädtchen mit unermüdlichen Petrijüngern. Dinner gibt es umständehalber an Bord: Schweinekoteletts mit Bratkartoffeln und Salat.
30.05.2018 – Um 09:50 geht es los mit 6 – 10 kn NW. Das wird glatt achterlicher Wind. Genua wird ausgebaumt, Groß und Besan auf der anderen Seite. So läufts immerhin bis 13:20. Halbe Stunde später geht es weiter unter allen Segeln. Um vier ist dann aber richtig sense mit dem Wind. Es folgt die Annäherung an die zauberhafte Stadt Cefalu im Abendlicht. Der Normannendom thront leuchtend im Sonnenlicht über den Dächern der uralten Siedlung. Um halb sieben fällt der Anker in der Hafenbucht. Bizarre Felsskulpturen stehen dort im Wasser herum. Möwen pflegen lebhafte Unterhaltungen. An Bord gibt es Dinner: Kalbsschnitzel mit Bratkartoffeln und gebackenen Zucchinischeiben. In Sizilien.
31.05.2018 - Es liegen rund fünfzig Meilen zwischen LOREA und ihrem nächsten Ziel. Das ermuntert zu einem frühen Aufbruch. Um 06:40 wird der alte Schwede geweckt und der Anker aufgeholt. Die Abwesenheit jeglicher Luftbewegung führt zu einem längeren Einsatz des Volvos. Um 14:45 ist die Westbucht der Insel Vulcano erreicht. Sind schon acht Kollegen da, aber es gibt noch Platz für LOREA. Das Dinghi wird zu Wasser gelassen und die Crew rudert an einen nahen Landeplatz. Schreibzeit auf der LOREA. Die Crew chartert einen Roller und erkundet sämtliche Straßen von Vulcano. Italienisches Dinner: Tortellini mit Kerzenlicht.
01.06.2018 – Hier ist das Wasser auch zum Baden da. Die Crew macht Ernst damit. Um 09:20 läuft dann der Volvo und der Anker kommt hoch. Ab 14:30 der erste Segelversuch mit Vollzeug. Reicht bis in die Straße von Messina. Bevor der Strom stärker wird als der Wind, hilft der Volvo weiter. Und nochmal segeln bis vor die Marina delle Nettune in Messina. Um 17:30 dortselbst fest an einem Fingersteg. Ganz was Neues. Aber ging. Die Finger hatten sie wohl kürzlich erst montiert. Bisher lag LOREA und früher die DAISY dort immer längsseits. Stadtspaziergang und Einkehr in einer witzigen kleinen Pizzeria, wo es gute Antipasti und eine Aeolische Pizza gibt. Mit Kapern und so. Sehr schmackhaft.
02.06.2018 – Marina delle Nettune kostet 88 Euro pro Nacht. Um 10:10 wird abgelegt. Der Marinero besteht darauf, im Dinghi dabei zu sein. Kein Problem bei 19 kn Nord. Bis 15:35 läuft die LOREA unter Genua und Besan bei bis zu 28 kn scheinbarem Wind. Wo die Straße wie eine Trompete sich weitet, ist der Wind weg. Um 19:35 liegt LOREA fest in der NIC-Marina in Catania. Massimo weist den Platz zu und überreicht die Murings. Ende der Reise für die Crew. Wird natürlich in der Trattoria antica Catanese begangen in Sichtweite des Bellini-Theaters.
03.06.2018 – 08:15 Taxi wartet, Crew geht von Bord. Schöne Reise gewesen. 09:30 Oliver kommt an Bord. Nach Ruhephase Stadtrundgang mit Einkehr. Akklimatisierung. Um 23:00 entsteigt Esin dem Flughafenbus, nachdem ihn Oliver angehalten hat.
04.06.2018 – Erst mal Gas besorgen gleich nach dem Frühstück. Die sonnengelbe spanische Flasche wird gefüllt. 20 Euro. Einkauf am Markt und in diversen Alimentaris. Einweisung. 13:40 Arbeitsbeginn für den alten Schweden. 14:10 Ruhe im Motorraum. Volles Zeug nach 70°. Nach der Wende direkt aufs Ziel zu? Nein geht nicht. Ist Land dazwischen. Der Südwind faucht immer wilder. Also wird eine schnuckelige Bucht angesteuert. Brucoli heißt das nächste Dorf. Der Anker fällt auf 7 m an 35 m Kette. Gemütlicher Abend.
05.06.2018 – Um 08:10 ankerauf. Heute überhaupt kein Wind. Der Volvo hilft aus der Bucht, in die jetzt Schwell schwappt bis zur Ungemütlichkeit. Um 12:10 liegt LOREA in der Bucht von Syrakus vor Anker. Acht Meter Wasser, 40 m Kette. Dinghi zu Wasser, Motor dran und rüber zur Stadt. Vorbei an der ziemlich teuren Marina, unter der ersten Brücke durch und linker Hand am Ufer festmachen, wo ohnehin ein Werbeschild eines Nauticladens hängt. Ausführliche Stadtbesichtigung. Einkauf und zurück auf das Heimatschiff. dejugte überhaupt kein Wind mehr. HHHf
06.06.2018 – Adieu Archimedes, adieu Syrakus. Um 09:30 Ankerauf. Ab 10:40 wird gesegelt mit allen Segeln bis 16:30. Dann liegt Porto Palo vor dem Bug und Oliver steuert LOREA unter Maschine in die weite Bucht. Sind schon zwei Kollegen da. LOREA findet einen netten und sicheren Platz auf 5,2 m Wasser mit 30 m Kette. Kurze Zeit später läuft eine weitere Yacht ein: KELEBEK. Esin, die österreichische Türkin ist erstaunt. Das ist Türkisch und bedeutet SCHMETTERLING. Zum Dinner bereitet Esin köstliche Pasta mit spanischer Bratwurst.
07.06.2018 – 03:00 Wind kommt auf. LOREA sitzt fest am Anker aber schwoit einen Viertelkreis herum. 09:40 Der Volvo startet und der Anker kommt hoch. Der angekündigte NE-Sturm bricht los. Sind nur 16 nm bis Pozzallo im Westen. Die Batterien sind fast leer, also läuft die Maschine und eine ganz kleine Genua zieht LOREA auf 8 kn SOG. 11:30 Skipper greift zur Funke und meldet sich in Pozzallo an. Okay. Im Hafen ist das Wasser wenigstens etwas stiller. Der Liegeplatz ist achteraus gegen den Wind anzufahren. Das klappt ganz gut. Vier Leute helfen und sechs schauen zu, oder so. 12:15 Maschine aus. Nachmittags Wanderung in den Ort. Einkauf: Drei Wolfsbarsche und Einiges mehr. Wackliges Dinner an Bord. Es pfeift wie verrückt in den Riggs. Zwanzig maltesische Yachten liegen hier. Sie wollen und müssen am Wochenende wieder nach Malta. Esin bereitet die Wolfsbarsche zu im Backofen. Fantastisch. Und der Weiße passt herrlich.
08.06.2018 – Der Wetterbericht verheißt nix Beruhigendes: Der Wind dreht auf NW und pfeift mit 28 bis 30 kn. Auch nicht lustig für die 55 nm nach Malta. Samstag soll es besser werden. Wieder West aber nur 26 kn. Das sollte funktionieren. Es trifft ein Mail von Gaby ein: Sie habe einen Bandscheibenvorfall erlitten auf der LOREA. Aha. Deshalb konnte sie sich ihren Rucksack so locker auf den Rücken werfen, als sie von Bord ging. Leute gibt‘s! Morgen also nach Malta.
09.06.2018 – 07:40 wird der alte Schwede geweckt. Es gibt Wind genug. Noch im Hafen wird das Groß im 1. Reff gesetzt. Um 08:05 darf der Schwede wieder ruhen. Kleine Genua, gerefftes Groß und Besan bringen LOREA auf über sieben kn SOG. Kurs 195° Um 16:20 steht LOREA vor Valetta. Zwei Motorboote nähern sich und man will den Skipper anweisen, weiter auf See hinaus zu halten wegen einer Regatta, von der allerdings nichts zu bemerken ist. Also hält die LOREA auf den Hafen zu. Kein Problem. Eigentlich war die Msida-Marina als Liegeplatz avisiert. Doch was ist das? An backbord liegen nagelneue Schwimmstege. Leer zumeist. Na schön. Auf dieser Seite der Bucht ist der Weg in die Stadt viel kürzer. Also wird dort angelegt. Als alles fertig ist, kommt auch ein Marinero. Alles paletti. Die Marina Valetta hat am 01.06.2018 offiziell den Betrieb aufgenommen. Sehr praktisch. Das neue Crew-Mitglied Karin aus Zürich ist schon in der Stadt. Um 18:00 ist sie an Bord. Dinner zu viert in der Stadt. Karin, Esin, Oliver und der Skipper. Recht gut.
10.06.2018 – Geplanter Hafentag. Heute will Anita an Bord kommen. Um 14:00 soll der Flieger aus Berlin landen. Sie kommt nicht. Sie meldet sich nicht. Ernste Sorgen kommen auf. Oliver geht von Bord. Karin und Skipper beim Dinner in der Stadt.
11.06.2018 – Keine Nachricht von Anita. 10:00 Proviant-Einkauf. Dieselfilterkontrolle vor dem Motostart: Wasser drin. Ablassen. Wasser aus dem Backborddieseltank auspumpen. 16:30 ablegen. An der Bunkerstation anlegen. 600 l Diesel für 1,20 €/l gebunkert. 17:30 ablegen. 18:00 Genua und Besan Segeln nach Camino, der kleinen Insel zwischen Malta und Gozo. 20:35 fällt dort der Anker auf 6 m in der Bucht Santa Maria. Sind schon drei Kollegen da. 36°01,139 N 014°20,206 E lauschiger Platz.
12.06.2018 – 13:10 Motorstart und Anker auf. Rundfahrt in den Buchten von Camino: Blaue Lagune. Hochbetrieb. Dann nach Gozo hinüber motort. In der Mgarr-Marina Liegeplatz bekommen. 47,- Euro. Mit dem Taxi nach Victoria. 4 Euro. Beeindruckende Festungsstadt. Blick übers Land: Prächtige Kirchen mit Kuppeln soweit das Auge reicht. Lunch in der Stadt. Obst und Gemüseeinkauf. Rückfahrt per Bus: 6 Euro.
13.06.2018 – 08:00 Maschine an. Es weht lebhaft aus Nordwest. Groß wird gesetzt gleich im ersten Reff. Kleine ‚Genua dazu und Besan. Ab 08:40 wird gesegelt. Bis zu 9 kn SOG bei bis zu 34 kn scheinbarem Wind aus NW. Um 16.55 waren die 58 nm bis Porto Palo abgesegelt. Segelbergen vor der Einfahrt in die weite Hafenbucht. Der Anker sitzt um 17:30 fest. 36°40.087 N 015°06.812 E. 3,2 m tief, 2 m Kette. Dinner: Vergessen. Aber gut. Doch dann kommt wie ein Donnerschlag der Schatten über dieses Idyll: Die Nachricht von Anita. Ihre Tochter Eva hat ihr Handy gefunden, als Anita nach einem katastrophalen Unfall mit dem Taxi, das sie zum Flughafen bringen sollte im Krankenhaus eingeliefert war. Intensivstation. Im Koma.
14.06.2018 – 10:00 Öl-, Wasser-, Dieselfilterkontrolle. Wie immer. Alles okay. Ab 10:20 arbeitet der alte Schwede, der Anker kommt hoch, raus auf das Meer. Ab 10:30 wird gesegelt. Es pfeift mit bis zu 36 kn aus W – NW. Da sind die 18 nm bis Fontane Bianchi gleich runter gesegelt. Keine Lust mehr auf Starkwind. Die Bucht bietet traumhaften Ankerplatz. Völlig ruhig, türkisfarbenes, klarstes Wasser auf Sandgrund. Die Damen genießen das Wasser und der Skipper kann auch nicht widerstehen. Dinghi-Einsatz und Einkauf in einem Minimarkt, der köstliche Antipasti bietet.
15.06.2018 – Um halb Zwölf wird der Schwede geweckt. Das Baden ist einfach zu schön. Highnoon stehen die Segel und eine sehr zarte Brise treibt LOREA nach NE und um die Halbinsel herum in die Bucht von Syrakus. Entspanntes und doch spannendes Segeln. Schaffen wir das Kap? Wir schaffen das! Um 14:00 fällt der Anker in der weiten Bucht on Syrakus auf 9 m und 35 m Kette folgen ihm. Zum Lunch gibt es Sandwich und Guacamole. Dinghi-Einsatz zum Landgang. Zum Dinner eine Wurstplatte.
16.06.2018 – Ab 06:30 wird die Maschine als Generator gebraucht. Eine Stunde später Anker auf und los geht’s unter vollen Segeln. Aeolus macht aber nicht sehr nachhaltig mit. Um 14:40 liegt LOREA am Steg der NIC-Marina in Catania fest. Esin und Karin haben schon gepackt. Esin bleibt noch eine Nacht. Simon und Beate stehen um 15:20 auf der Matte. Crew-Wechsel. Ein junges Paar aus Frankfurt, das schon einen beträchtlichen Teil des Planeten bereist hat. Nun also Segeln auf dem Meer. Es beginnt mit einem Dinner in der Trattoria Catanese. Sehr gut.
17.06.2018 – Sonntagsruhe. Konrad anrufen, hat heute Geburtstag! Mittags geht Esin von Bord. Stadtrundgang mit der neuen Crew. Catanesisches Abendessen.
18.06.2018 – Provianteinkauf auf dem Markt und in kleinen Läden nahe am Hafen. Um 13:30 wird LOREA klargemacht. Nichts wie weg: Über Catania zieht ein Gewitter auf. Hafen bezahlen und ablegen. Erstmal Südkurs mit Ziel Syrakus. Um 20:35 sitzt der Anker im Schlamm der Bucht von Syrakus. 37°03,643 N 015°17,102 E, 9,2 m tief 40 m Kette. Dinner an Bord.
19.06.2018 – 07:30 Maschine an als Generator. 09:00 gemütliches Frühstück. 12:30 Mit dem Dinghi in die Stadt, Zum Waschsalon für 8,50 ein ganzer Sack voll, Einkauf und Einkehr in einer stillen Kneipe in einer schattigen Nebenstraße. Zurück zum Dinghi. Schreck in der Nachmittagsstunde: Es ist weg. Das schöne neue Schlauchboot liegt nicht mehr dort, wo der Skipper es festgemacht hat. Huch! Der Kanal hat dort eine scharfe Ecke. Große Erleichterung. Jemand hat das Schlauchboot ums Eck verlegt. Offenbar lag es an einem inoffiziellen Anleger eines inoffiziellen Ausflugsbootes. 17:00 zurück an Bord. Eine Hafenbarkasse kommt vorbei und der Steuermann bittet darum, die LOREA hundert Meter weiter raus zu verlegen. “Big ship ist coming“. Wenn weiter nichts ist.
20.06.2018 – 07:30 M wegen Strom bis 09:30. Frühstück. Tatsächlich hat ein kleineres Kreuzfahrtschiff angelegt und ein großes Segelschiff. Nochmal mit dem Dinghi in die Stadt um den Markt in Betrieb anzutreffen. War knapp. Um 15:30 wieder zurück an Bord. Dinghi wegräumen, Anker auf und weg. Ab 15:40 wird gesegelt. Vollzeug. Ab 16:50 muss wieder der alte Schwede her. Um 19:00 ruht er wieder. Der Anker sitzt fest in der Bucht von Fontane Bianchi. 36°57.745 N 015°12,682 E. 4,8 m. Herrliches Baden. Dinner Ratatouille.
21.06.2018 – 08:30 muss der alte Schwede wieder Strom machen. Irgendwie schwächeln die Batterien. Um 10:40 wird der Anker geholt. Jetzt soll es nach Osten gehen. Ab 12:00 wird gesegelt. Doch legt der sizilianische Wind eine Mittagspause ein. Ab 14:15 hat der Volvo wieder Ruh. Vollzeugsegeln nach 90°. Um 20:30 wieder Motorfahrt. Bis halb elf. Um 23:00 übernimmt Simon die Wache.
22.06.2018 - Um 02:15 übernimmt der Skipper wieder. Um 08:00 wird die Genua ausgebaumt. Achterlicher Wind. Läuft gut. Um 17:20 Maschine als Generator bis 19:30. Ca. 15 kn Westwind. 22:00 Wache Skipper.
23.06.2018 – 03:00 Wache Simon mit Beate. Um 08:00 Maschine als Generator. Dann verschwinden die Himmelskräfte. Um 17:30 läuft LOREA wieder unter Vollzeug nach Osten. Sehr schönes Segeln in den Abend hinein. Um 23:10 Maschine an vor Ormos Keri auf Zakynthos in Griechenland. LOREA schleicht sich in die Bucht. Nach und nach werden immer mehr ankernde Yachten ausgemacht. Nicht alle tragen ein Licht. Um 23:50 fällt der Anker 37°41.102 N 020°50.418 E. Das waren 285 nm am Stück in rund 60 Stunden. Zum Dinner gibt es Bratwürste mit Bratkartoffeln.
24.06.2018 – Das Meer lädt zum Bade. Es wird 12:25 bis der Anker gehoben wird. Ab 13:30 wird gesegelt. Na ja, eher Motorgesegelt. Um 15:00 liegt LOREA in Zante vor Buganker mit zwei Hecktrossen an der Pier. Der Helmut ist mit Sabine und seiner BEUTEL 1 auch schon da. Es gibt ein lustiges gemeinsames Dinner in der Stadt, da wo der Skipper immer zum Essen geht.
25.06.2018 – Der Wetterbericht sagt sehr starken NW voraus. Also gibt es einen Hafentag mit Provianteinkauf, Gasflasche und neues Depka besorgen. Simon zaubert einen Oberginen-Vulkan. Anita, die verhinderte Malta-Mitseglerin aus Berlin meldet sich per Whatsapp. Was für ein schlimmes Schicksal. Sie wurde operiert und befindet sich in Reha. Der Taxifahrer war betrunken gewesen. Sie will unbedingt auf die LOREA kommen. Sehr intensiver Kontakt. Am Abend gehen Skipper und Crew zum Dinner in der besagten Taverne. Es wird aber nix draus. Zur Vorspeise zieht ein mächtiges Gewitter auf. Der Strom fällt aus und die elektrisch betriebenen Rolldächer können offenbar nicht ausgefahren werden. Die Kellner schaffen alle Stühle in den Gastraum, so dass dort kein Platz mehr für Gäste ist. Die Gäste verkrümmeln sich. Auch die LOREA-Crew flüchtet auf das Schiff. Kaum dort angekommen, wird die Stadt wieder hell erleuchtet.
26.06.2018 – Nachmittags soll der Sturm abflauen. Um 15:50 wird abgelegt. Es wird ein toller Ritt mit gerefften Segeln bis Sami. Um 23:30 liegt LOREA dort Backbord längsseits im Hafen. Es gibt Curry-Hühnchen mit Zucchini und Reis. Und einen guten Roten.
27.06.2018 – Der Hafenmeister kassiert 18 Euro und bittet, darum sogleich abzulegen. Ein größeres Schiff brauche den Liegeplatz. Gesagt getan. Wenige Minuten später liegt LOREA in der weiten Bucht vor dem Hafen vor Anker. Bad und Frühstück kommt um 12:30 der Anker hoch und ab 12:50 wird gesegelt. Und wie. Den ganzen Stenon Ithaka hinauf bei herrlichem Wetter und schöner Brise. Es ist ja NW-Sturm angesagt und der Hafen Frikes auf der Ostseite von Ithaka sollte dagegen Schutz gewähren. Sollte eigentlich. Rein theoretisch.
Das haben sich auch andere Segler gedacht. Als LOREA um 17:00 in den Hafen einläuft, ist der reichlich voll. Der schwedische Skipper einer Bavaria 50 ALLMOST FREE erlaubt der LOREA längsseits zu kommen. Doch der Wind wird von den Bergen abgelenkt, pfeift aus Süden in den Hafen, und drückt in spitzem Winkel die Schiffe auf die Pier. Der schwedische Skipper glaubt einfach nicht, das eine lange Achterspring Abhilfe schaffen und seine Fender entlasten würde. Also legt die LOREA ab und geht im Hafen vor Anker. Meinte der junge Schwede noch: „You trust your anchor?“ Meinte der von der LOREA: „Yes I do.“ LOREA lag ruhig und sicher.
28.06.2018 – Der Schwede und drei andere legen ab, obgleich der Sturm anhält. LOREA legt an der frei gewordenen Pier an. Eine lange Achterspring läßt sie hübsch frei liegen. Eine zusätzliche Achtertrosse bringt Stabilität. Es wird ein gemütlicher Hafentag. Er endet in der blauen Taverne mit Lammkoteletts. Sehr gut.
29.06.2018 – Der Sturm hat sich ausgetobt. Um 10:30 erwacht der alte Schwede. Leinen los! Oh je! Die Seitenklüse an steuerbord achtern hat dem Trossendruck nicht standgehalten. Sie ist zerbrochen! Da muss eine neue her. Ab 11:45 wird gesegelt. Vollzeug. SOG erreicht 7 kn. Ab 12:30 Mittagspause beim Wind bis 13:00. Gemütliches Kreuzen bis 16:30 bis vor den Ormos Palairos. Dortselbst fällt der Anker in hübscher Einsamkeit. 38°46.529 N 020°49.449 E. 6,3 m 25 m Kette. 17:40 bis 19:00 Motor als Generator.
30.06.2018 – Von 07:00 bis 08:00 wieder Generatorbetrieb. Frühstück, Schwimmen, Chillen, sagt man heute zum Faulenzen. Feines Dinner an Bord. 22:00 – 23:30 Generator. Schöne ruhige Nacht.
01.07.2018 – Erst mal bisschen Schwimmen. Dann Frühstück. 10:20 Ankerauf. 11:30 Vollzeug segeln bis 13:00. 13:05 sitzt der Anker im Grund vor der Taverne Seven Seas auf Lefkas. Hält aber nicht richtig. Wird also neu geankert um 14:15. Auf 3,8 m mit 15 m Kette. Hält diesmal sehr gut. Gutes Dinner im Seven Seas. AIS verrät, dass die BEUTEL 1 auch in Lefkas liegt. 22:30 – 23:30 Maschine als Generatorbetrieb.
02.07.2018 – 06:30 -07:30 Maschine als Generator. Frühstück und um 11:35 Anker auf. Verlegt nach Lefkas Marina. Dort fest um 12:40. Nachmittags kommt Kostas von AGG an Bord. Elektriker. Meint die Batterien sind vielleicht doch noch gut. Müssten halt ml richtig geladen werden. Nun hängen sie am Landstrom und das Ladegerät powert bis zu 100 A rein, bis sie voll sind. Dinner in der Taverne Kato Vrisi. Perfekter Lammbraten mit Bratkartoffeln.
03.07.2018 – Der Skipper der LITTLE SECRET, dem Nachbarschiff einer Bavaria 41 ist Wolfgang aus Ottobrunn. Er betreibt das Schiff in einer Eignergemeinschaft. Simon ist interessiert. Es ergibt sich ein netter Kontakt. Um 13:15 legt LOREA ab. Um 14:00 passiert sie die Brücke von Lefkas. Ab 14:20 wird gesegelt bis zum ersten Tonnenpaar vor Preveza. Vorbei an Preveza segelt LOREA weiter nach Nordwesten. Um 20:45 liegt sie in unberührter hinter den zwei Felsen der Two-Rocks-Bay. Ankern noch gut zehn andere Yachten hier aber es gibt immer noch Platz. Die Bucht erweist sich freilich wie alle Buchten an dieser Westküste bei Nordwinden als nicht ganz ruhig, aber es geht gut. Zum Dinner bereitet Beate Pasta Alolio. Sehr fein.
04.07.2018 – Um 09:30 muss der alte Schwede als Generator arbeiten. Es ist ein wunderschöner Platz zum Baden. Also wird erst um 13:15 der Anker geholt. Ab 13:45 wird gesegelt unter vollem Zeug. Das Segelglück währt bis 17:55. LOREA steht vor dem Hafen Gaios auf der Insel Paxos. Um 19:00 sitzt dort der Anker im Grund. Dutzende andere Yachties schätzen den Ort auch sehr. Entsprechend groß der Andrang und der Dinghiverkehr durch die Hafeneinfahrt. Wieder gibt es ein leckeres Dinner an Bord. Möglicherweise waren diesmal Bratwürste im Spiel.
05.07.2018 – 11:00 routinemäßige Kontrolle von Motorölstand und Kühlwasser sowie Dieselfilter. Alles okay. Anker auf. Ab 13:10 schweigt der Schwede. Vollzeug um die fünf Knoten SOG bis 17:00. Einfahrt in das betonnte Fahrwasser in den Abrakischen Golf und Preveza. Im Golf, der eher einem See gleicht, wird wieder gesegelt mit Genua und Besan. Um 19:15 liegt LOREA in grüner Natur im Ormos Agios Marcou im Ambrakischen Golf. Grünes Wasser, grüne Büsche wie Mangroven bis ins Wasser. Nur eine Yacht in der Bucht, eine blaue Ketsch mit deutschen Farben am Heck. Nur Zykaden, Tauben und zwei Möwen.
06.07.2018 – Aufwachen mit dem Lied der Zykaden. Baden, Frühstück. Schön ist es hier. Eine dritte Yacht läuft in die Bucht. Der Einhandsegler kriegt seinen Aussenborder nicht an. Macht eigentlich nix, subjektiv von der LOREA aus beurteilt. Aber der Deutsche hilft ihm und dann läuft die Maschine doch. Er hatte wohl was zu besorgen in der Ortschaft hinter er Huk. Ruhe kehrt zurück. Erst um 16:00 wird der Anker geholt. Preveza, die Endstation ist ja nicht weit. Es findet sich noch eine Lücke an der Stadtpier, in der LOREA achteraus einparkt während am Bug der Anker niederrasselt. Die sympathisch Hafenmeisterin unterm Strohstetson kassiert 21 Euro für die Nacht und den Stromanschluss.
Dinner auf besondere Empfehlung in der Taverna Mythos bei Thalia, wo es einen herzlichen Empfang gibt, als der Skipper Elkes Grüße ausrichtet. Nun ja, die Küche erweist als eher durchschnittlich. Die Lammkoteletts sehr durchwachsen, die Bratkartoffel trocken. Tzazicki und Tarama jedoch recht ordentlich. Aber es gibt eine große Leinwand zum Fußballschauen. Der Abend wird feuchter und fröhlicher als sonst. Wenn der Skipper schon mal einen Ouzo probiert!
07.06.2018 – Im Wesentlichen ist es Beate, die den Aufbruch vorbereitet und den Wohnbereich zur Übergabe klar macht. Tapfer. Als um 11:00 der Skipper auftaucht, steht auch schon Bernd auf der Pier. Gemeinsames Frühstück. Um 12:00 steigen Beate und Simon ins Taxi. Skipper bringt die Wäsche zu Victor in die Wäscherei. Nachmittag kommt Victor mit einem Tankwagen daher. 1,40 pro Liter bei Abnahme von 300. Abgemacht. In Lefkas wollten sie 1,63 Euro. Skipper ergänzt Flaschenwasser- und Biervorrat im neuen nahen kleinen Getränkeladen.
Ursula platzt gegen 21:30 mitten ins Fußballspiel Kroatien gegen Russland, was Bernd und Skipper bei Thalia schauen. Kroatien gewinnt im Elfmeterschießen. Zum Spielende kommt auch noch Hartmut dazu.
08.07.2018 – Um 11:30 holt der Skipper die Wäsche zurück. 14 Euro. Weitere Einkäufe im größeren Supermarkt im Ort. 12:45 Maschine an und Leinen los. 13:35 LOREA läuft unter Genua und Groß beide gerefft 6 – 7 kn SOG und schneller bei 26 kn NW. Um 14:15 steht sie vor der Einfahrt zum Lefkaskanal. Um 14:35 liegt sie stb längsseits vor der Brücke fest. Um 15:00 passiert sie die Brücke und um 15:30 liegt sie in der Lefkas Marina fest. Morgen soll sie hier vier neue AGM-Batterien bekommen und ein neues Ladegerät. Dinner im Kato Vrisi. Man hat so seine Stammkneipen in der Welt. Auch hier gibt es Kleftiko, den leckeren Lammeintopf. Die junge Serviertochter erläutert mit wienerischem Charme die Herkunft dieses Gerichtes, das eigentlich „Gestohlenes“ bedeutet. Demzufolge stammt es aus der Zeit der türkischen Besetzung Griechenlands, als die Griechen zum Überleben gezwungen waren, sich Lammfleisch zu klauen und es in einem Erdloch garten.
Der Abend wird kubanisch in der Bar Cubana mit ein Paar Mojitos. Na ja, zwei für jeden.
09.07.2018 – Bad news: 10:30 Kostas an Bord, teilt voller Bedauern mit, dass nur drei AGM-Batterien geliefert worden seien. Die vierte sei eine Gel-Batterie. Geht natürlich nicht. Also wird heute Abend die vierte AGM per Bus angeliefert. Einbau also erst morgen. Die zusätzliche Hafennacht über nimmt der Lieferant. Immerhin 67 Euro. Noch ein Tag und ein Abend in Lefkas. Wie viele hat der Skipper dort schon verbracht? Sogar kalte Februartage! Diesmal wird eine andere Taverne ausprobiert. Mit Garten hinter dem Haus. Eine trocken gebackene Dorade. Vergiss es. Aber der Weisse war gut.
10.07.2018 – Es geht los um 10:00. Die Elektriker rücken an mit vier nagelneuen AGM-Batterien von Wisper und einem Wisper-Lader 24/30. Das ist sicher kein rabattierter Kauf. Aber eine Alternative gibt es nicht. Um 12:30 sind die neuen Batterien angeschlossen. Das Ladegerät arbeitet. Kostas präsentiert die Rechnung wie abgemacht. Alles erledigt. Da das Ladegerät für automatischen Betrieb konzipiert ist und nur einen 230 V-Zugang aber keinen Ein- und Ausschalter hat, also jedesmal, wenn der Inverter betrieben wird, auch zu laden beginnt, muss ein eigner Schalter mit Kontrolllampe besorgt werden. Nur ein Laufproblem in Lefkas.
Um 13:45 wird abgelegt. Nach der Passage des Kanals wird ab 14:30 gesegelt. Klappt aber nur eine Stunde lang. Das Ionische Meer erweist sich heute als Schwachwindrevier. Um 19:40 wird die Maschine abgestellt. LOREA liegt in Vathi auf Ithaka fest. Buganker und Hecktrossen zwischen den zwei Mega-Motoryachten LADY DEE und IRENE‘S. Das Spiel Frankreich – Belgien gibt es auf großem Bildschirm mit ein paar Köpfen davor in einer guten Taverne am Eck. Die Franzosen gewinnen 1 : 0 und es gibt Lammkoteletts dazu. Der Rote war bisschen zu herb.
11.07.2018 – Um 10:30 startet der alte Schwede zum Ablegen. Ab 13:30 hat er wieder Ruhe. LOREA ankert in der Hafenbucht Sami auf Kephalonia. Baden: Dann frischt der Nachmittagswind auf, der den Stenon Ithaka herunter weht. Anker auf bevor es ungemütlicher wird und in den Hafen verlegt. Gerade noch ein Eckchen gefunden. Anker rein und achteraus in die Lücke. Passt.
Skipper bekommt eine neue Hose und einen neuen Segelhut. Das tröstet wenig über seine Beunruhigung hinweg: Keine Nachricht mehr von Anita. Abends in der ersten Reihe in der Taverne Zum Delphin: England gegen Kroatien oder umgekehrt. Kroatien gewinnt 2:1. Dinner war zweigeteilt: Erster Teil an Bord, zweiter an Land.
12.07.2018 – In Sami liegen sich die Ankerlieger teilweise gegenüber. Das kann Überraschungen mit sich bringen. Um 08:40 rappelt es. Die Ankerkette der LOREA wird offenbar touchiert. Tatsächlich holt eine Yacht gegenüber ihren Anker hoch. Lag möglicherweise über oder unter der Kette der LOREA. Sie fangen aber den Anker des Nachbarn ein. Wird rasch geklärt. Aber der LOREA-Skipper ist nun wach und der Tag sollte sowieso längst begonnen haben. Kurzerhand wird abgelegt, aus dem Hafen gefahren und draußen in der weiten Bucht wieder geankert. Schwimmen! Nach dem Frühstück um 10:40 geht die Reise nach Süden weiter. Und ab 13:30 stehen die Segel und bringen LOREA gut voran. Um 17:25 ist das Südkap von Zakynthos erreicht. Wind gibt’s hier nicht mehr. Um 19:00 sitzt der Anker fest im Grund der Bucht Keri.
Mitten beim Abendessen deutet Bernd in die Bucht hinaus: „Da brennt ein Schiff!“ Über einer Mega-Sailingyacht steht eine riesige schwarze Rauchwolke. Das Heck brennt. Minuten später ein schwacher Mayday-Ruf und kurz darauf klar und deutlich Maday Relay von einer großen, einer sehr großen Motoryacht MY WONDER: „200 m from us is a sailingship on fire. SY PALMA“ Die beiden Schiffe liegen etwa eineinhalb Meilen von der LOREA entfernt. Vier Erwachsene und ein Baby wurden abgeborgen, Skipper und Ingenieur der Mega-Segelyacht kämpfen gegen die Flammen. Coast Guard trifft ein. Schließlich sind drei Kreuzer da und jagen offenbar Wasser in die brennende Yacht. Aber Mitternacht brennt sie immer noch lichterloh. Das Rigg ist weg. Ein Explosionsknall läßt die ganze Bucht zusammenschrecken. Sieben Schiffe ankern hier. Das Feuer wird flacher. Die Luft ist erfüllt von Gestank, riecht nach Benzin. Traurige Nacht. Offenbar kein Personenschaden.
13.07.2018 – 00:30 Die Segelyacht PALMA brennt immer noch. An der Unglücksstelle ist von der LOREA aus kein Fahrzeug mehr zu sehen. Die Motoryacht ist auch weg. 09:00 Baden. 10:00 Dinghi-Einsatz zum Einkaufen. 10:50 Anker auf. 16:10 Genua ausgebaumt. Groß und Besan auf der anderen Seite. Nur 10 kn Wind von hint, achtern. 3,2 bis 4 kn SOG. Dinner unterwegs. 21:30 Maschine an. 22:00 fest in Kiparissia. Georg und Carola aus Oberhausen sind mit ihrer NAGOM auch da. Netter Abend in einer Taverne.
14.07.2018 – 10:30 Provianteinkauf: 24 Eier. 11:10 Maschine an. 14:30 wieder aus. Genua, Groß und Besan fangen genug Wind für 6 – 7 kn SOG. NW bis 24 kn scheinbar. Schönstes Segeln auf Raumschotskurs. 18:40 Maschine an und Segel bergen. Um 19:10 sitzt der Anker fest im Grund vor Finikounda. Baden, Dinghi klar machen. An Land zeigt sich der wahre Name des hübschen Ortes: Filetourida. Dinner in der Taverne Elena oben am Berg. Hübscher Blick zu Lammkoteletts du guten Weißen.
15.07.2018 – Erstmal baden. Frühstück und 09:50 den alten Schweden wecken. Anker rauf. Gibt zwar keinen Wind aber das Groß wird routinemäßig gesetzt. Ab 11:40 ist es soweit: Genau und Besan raus, ganze zwei Stunden segeln. Dann dreieinhalb Stunden Maschine und schon liegt LOREA in Gerolimeni. Schließlich ist heute das WM-Endspiel angesagt. Kroatien – Frankreich. Dinghi runter und ein hübsches Restaurant mit großem Fernseher gefunden. Als nach der Mousaka das 4:2 für Frankreich klar war, lag noch eine Segelyacht in der Bucht: PROMILLE II. Leute gibt’s.
16.07.2018 – Um 10:30 wird die Reise fortgesetzt. Einstündiger Segelversuch. Ab halb eins wird’s besser. Bis 19:10 segelt LOREA Richtung 147° nach Kapsali, dem kleinen Ort im Süden der Insel Kithira. Ein Stündchen Maschine ist noch nötig, um sie dort in den Hafen zu bringen. Sie liegt nach 44 nm komfortabel längsseits gegen den Wind.
Ulkig: Da meldet sich ein FB-Kontakt. Hey ich sehe von der Taverne Petrini aus dein Schiff. Ganz schön eigentlich. Okay. Wo ist denn diese Taverne? In Gerolimeni. Fein, da war LOREA gestern. Achso. Dieses Schiff hier ist vielleicht doch nicht so schön. Netter und nahrhafter Abend trotzdem.
17.07.2018 – Frühes Frühstück und um 08.05 die Leinen los. Soll ja nach Kreta gehen. Um 08:35 stehen die Segel um 09:10 schweigt der Schwede. NW 10 – 15 kn. Kurs: 158°. Um dreiviertel vor zwölf machts piep. Der Autopilot stellt die Arbeit ein. Noch ein Reset-Versuch. Dann schaltet das Panel ganz aus. Die Sicherung ist geflogen. Also Handsteuern. Neue Sicherung suchen und einsetzen. Display lebt wieder. Auto an, Sicherung fliegt. Nicht schön. Handsteuern. Auch mal wieder ganz lehrreich. Keine weitere Sicherung dieses Typs mehr da.
Um 17:340 ist Kap Spathi erreicht. Östlich der unwirtlich aufragenden Felsen weiß gischtende See. Genua klein rollen. Groß auf Durchzug fieren, jedenfalls im oberen Bereich. Und ab geht’s. 37 kn auf der Windanzeige, die ja den scheinbaren Wind mitteilt, also den ohne die neun oder zehn Knoten Fahrt. Ergibt zusammen bisschen weiche Knie und einen bangen Blick ins Rigg. Aber die LOREA setzt den Druck brav in Speed um. Alles von Hand gesteuert. Die Böen lassen langsam nach. 28 kn bringt schon ein leichtes Aufatmen.
Schon kommt Chania in Sicht, die Hafeneinfahrt. Zuerst die grüne Tonne. Sieht aus als würde sie mitten im freien Wasser stehen. Dabei bezeichnet sie das östliche Ende eines versunkenen Wellenbrechers. Da kommt eine Sloop vonbackbord. Haben gerade die Segel geborgen, läuft mit vollen Speed auf LOREA zu. Das Wegerecht ist eigentlich klar. Der Skipper dort hat vielleicht keine Ahnung davon, biegt haarscharf neben der LOREA ins Hafenbecken läuft dann aber geradeaus ins falsche Hafenbecken. LOREA kratzt die Kurve knapp am Heck der NOTOS vorbei. Als LOREA wenige Minuten später das Achteraus-Anlegen beginnt, kommt diese Sloop wieder herangeschossen und zwingt zum Abbruch des Manövers. Man sollte immer ein paar alte Tomaten zur Hand haben. Das Anlegen klappt im zweiten Anlauf. Spiros der Hafenmeister nimmt die Leinen an und reicht die Muring herüber. Dinner in einer netten Taverne in der zweiten Reihe. Der Laden brummt.
18.07.2018 – Nach dem Frühstück gleich zum Chandler Malinakis, Sicherung kaufen. Hat nur eine 5 amp. Zurück an Bord. Sicherung rein ausprobieren. Sicherung fliegt. Zurück zum Chandler Malinakis. „Need an electritian. Autopilot is death.“ Okay er schickt einen. Morgen um acht sei er da. Schön. Provianteinkauf vor allem Flaschenwasser. Es ist sehr heiß. Stadtspaziergang. Dinner in der Taverne Enetikon. Tatsächlich recht nett. Und gut. Danach in Mojitobar. Feiern bis Ursula Geburtstag hat. Erfordert zwei Mojito pro Nase.
19.07.2018 – Frühstück etwas früher. Soll ja um acht einer kommen. Um 09:00 ruft der Skipper Malinakis an. „Oh sorry, they didnt write the date in their schedule.“ Um 10:00 kommt ein sehr netter Elektriker: Bob. Sein Ergebnis: Prozessor gibt das falsche Signal. Ist aber reparabel. Verschwindet wieder mit dem Versprechen, dies an Malinakis weiterzugeben. Passiert aber nichts. Skipper ruft an: Malinakis wird den Prozessor morgen früh an Bord abholen. Dinner in der guten Taverne ums Eck beim Hafen. Ursula packt.
20.07.2018 – 05:30 Ursula geht von Bord. Mit dem Taxi zum Flughafen. Sie hat kurzerhand umgebucht. Wollte eigentlich von Iraklion fliegen. Um 08:00 holen Malinakis und George den Prozessor ab. George nimmt ihn mit. „See you soon.“ Eine Segelyacht mit österreichischer Flagge läuft ein. Markus hatte sich schon angekündigt. Eine FB-Bekanntschaft. Er leiht den Akkuschrauber der LOREA gegen zwei sehr kühle Biere. Sein Schiff bekommt eine neue Ankerwinsch. 16:00 George kommt mit dem Prozessor. „It is okay. Let us try.“ Funktioniert nicht. Steuert nur nach backbord. Er meint die Relais seien das Problem. Nimmt alle mit. „See you tomorrow.“ Dinner in der Taverne gegenüber der LOREA. Geflügel und Lamm mit Reistopf. Das Fleisch lauwarm, der Reis siedend heiß und versalzen. Also Fleisch in den Topf. Dann ging es einigermaßen.
21.07.2018 – „Gib acht, wenn Dein Schiff danach tracht, Wurzeln zu schlagen an fremden Gestaden…“ Nach dem Frühstück kommt bisschen Verzweiflung auf. Markus verabschiedet sich und meint dabei, sein Bekannter hier wäre ein Fachmann für sowas. Okay anrufen. Manolis kennt natürlich George. Aber er kommt trotzdem am Nachmittag und schaut sich den AP an. Er erzählt viel, auch davon, dass er einen AP aus Kanada besorgen könnte. Einen richtig guten. Aber man könnte auch den alten… Da kommt George dazu hat all die kaputten Relais ausgesondert. Die beiden unterhalten sich. Daraufhin nimmt George den Prozessor wieder mit. „We talk soon. Very soon.“ Manolis meint, er könne am Montag ein Angebot machen. Der Hunger treibt die Crew wieder ins nette Enetikon. Es gibt Lammstew und schmeckt vorzüglich. Auf dem Heimweg bleibt die Crew wieder beim Mojito hängen.
22.07.2018 – Frühstück - und der Rest des Tages ist geprägt von Warten auf George. Kommt aber nicht. Skipper baut endlich das Gehäuse für das neue Echolot. Bisschen unkonzentriert. Weil es so gut war kehrt die Crew wieder bei der netten im Enetikon ein. Bernd bekommt eine sehr gute Dorade, der Skipper ein Shrimpssaganaki von eher mäßiger Qualität. Aber der Weiße mundet wieder vorzüglich.
23.07.2018 – Die Erlösung beginnt um 11:00. George bringt den Prozessor zurück. Anschließen, Relais rein und? Funktioniert. Aber nur einmal. George setzt die großen Relais rein. Nichts. „Be back in one hour.“ Das stimmt fast. Gegen 14:00 ist er wieder da. Diesmal klappt alles. Der Autopilot funktioniert wieder. George hat stärkere Transistoren eingebaut, sagt er. Der Skipper ist dankbar und akzeptiert das Honorar. Aber nun ist der Kühlschrank defekt. Der Lüfter arbeitet nicht. Der Skipper baut ihn aus. George hilft. Er ruft einen Kühl-Elektriker. Der kommt und meint: Abschalten. Den Lüfter kannst auch selber austauschen. Okay. Abends in der Taverne in einer pittoresken Ruine. Cretan-Salad und Mussels in White-wine. Geht so. Das lokale Bier schmeckt würzig.
24.07.2018 – Es pfeift programmgemäß in den Hafen. 26 kn. Draußen weiß geschäumtes Meer. Der neue Lüfter wird eingebaut. Kühlaggregat läuft. Aber immer nur ein paar Sekunden. Mal fünf, mal 20. Hm. Malinakis will einen Spezialisten schicken. Morgen früh um halb acht. Diesmal kocht der Skipper wieder selbst. Für diesen Fall hatte Bernd einen Mojito in Aussicht gestellt. Also gibt es Spezialkartoffel mit Bratwurst und Gurken-Tomatensalat. Kommt gut an. Es findet sich nach dem Mojito noch eine Bar mit Tequila Sunrise. Auch nicht übel. Die neue Laterne im Cockpit versprüht echt Romantik.
25.07.2018 – Manuel, der Kühlspezialist, kommt um 08:30 mit seinem Roller. Netter Kerl in den Vierzigern. Kurze Einführung durch den Skipper. Aha. Hm. Neuer Lüfter. Wo ist der alte? Siehst du, der alte lief zwar auch mit 12 V aber mit viel weniger Strom, kaum 3 Ampere. Der neue nimmt 5 Watt. Manuel besorgt einen neuen Lüfter. Kühlschrank rennt wie neu geboren. „Lass die Verkleidung vorne weg. Die Schlitze sind zu klein. Der Kompressor braucht mehr Lüftung“. Danke. Wasser bunkern, Frühstücken, Schiff klar machen zum Ablegen. Skipper begleicht bei Spiros, dem Hafenmeister, die Hafenrechnung für sieben Tage: 83 Euro. Öl- und Kühlwasserkontrolle, Landanschluss und Sonnendach weg, Spring einsammeln, um 12:30 den alten Schweden aufwecken und los geht’s.
Kaum aus dem Hafen und an dem versunkenen Wellenbrecher vorbei, werden Groß und Besan gesetzt. Es weht eine freundliche Brise aus Nordwest. Ab 13:00 wird hübsch gesegelt. Bis 16:40, dann ist der Wind alle. Es dauert noch bisschen bis um 22:15 der Anker fällt, in Bali. Auf 4,5 m bei 35°24‘588 N 024°47‘166 E 30 m Kette rein, Ball gesetzt, Topplicht an und gut. LOREA ist der dritte Ankerlieger hier. Bisschen rollig die Bucht aber man kann gemütlich dinieren: Skipper bereitet Pasta mit Thunfisch, Zwiebel und Frischkäsesoße mit Weißwein. Es gibt eiskaltes Mythos!
26.07.2018 – Morgendliches Bad in zauberhaftem Türkis der Bucht Bali. Herrlich. Frühstück und los. Noch bläst erst ein Hauch aus der falschen Richtung. Spinalonga heißt das Tagesziel. 10:45 Maschinenstart und hoch mit dem Anker. Erst um 14:30 stehen die Segel, aber es klappt noch nicht so richtig mit dem Wind. Ab 15:10 dann Vollzeug bis 17:00. LOREA läuft in den Fjord von Spinalonga ein. Es dämmert und gleich ist es finster, aber der Mond kommt über die Berge. Da öffnet sich an backbord die Bucht des Hl. Johannes. Eine Yacht liegt dort völlig dunkel nur Kabinenlicht funzelt aber als sich LOREA nähert geht das Ankerlicht im Top an. Die Ankerkette stört etwas die Stille aber bald kehrt sie zurück, die Mondlichtruhe. Ein traumhafter Platz. Bernd produziert leckere Pfannkuchen mit Wurst und Käse, davor gibt es gefüllte Weinblätter und einen sehr kalten Weißwein. 27.07.2018 – Jump ins Grüne! Das Wasser hier ist so grün wie im Ambrakischen Golf. Und genauso still. Um 10:20 startet die Maschine und der Anker kommt hoch. Raus geht es wieder durch die 3-m-Rinne vorbei an der riesigen Festung Nikolaios auf der Insel. Dort wuselt es schon von Menschen und Ausflugsbooten. Auch hier Filetourida. 11:35 stehen alle Segel. Mit 6 kn SOG geht es nach Osten.
Um 15:20 steht LOREA vor Sitia. Segel bergen. Um 15:55 Maschine aus. LOREA liegt längsseits in Sitia. Hübscher Hafen. Der kleine Seebär Zorbas überredet die Crew zur Einkehr in seinem Restaurant an der Promenade. Mit Blick auf den Mond. Und dann erscheint er der rote Mond. Die Küche allerdings erscheint weniger eindrucksvoll. Trockenes Gyros, Lammbraten geht so. Die Finsternis klingt an Bord aus. Mit der neuen Laterne.
28.07.2018 – 10:00 Einkaufsbummel. 12:00 Motor an und ablegen. 12:15 Mtor aus. LOREA ankert vor dem Strand. Jump ins Blaue. 12:45 Motor an, Anker auf. Ab 13:15 unter Segel 6 – 7,5 kn SOG nach 50°. Weht ganz munter aus W. 19:40 Motor an zum Batterieladen. Die Insel Kasonisio scheint einen relativ hübschen Ankerplatz zu bieten. Um 20:50 sitzt der Anker bei 35°26‘131 N 026°52‘666 E in 5 m Tiefe und die Pantry liefert Spezialkartoffel mit Bratwurst und Gurken-Tomatensalat.
29.07.2018 – 03:00 das Gewackel wird zu stark. Motor an Anker auf und weg. 2,7 nm weiter südöstlich in der Hafenbucht von Fry auf Kasos liegt LOREA wesentlich ruhiger. Ab 03:55 herrscht wieder Ruhe im Schiff. Ankerschluck entfällt. Und baden kann man dort ab 09:00 auch sehr gut. Paarmal ums Schiff: Herrliches Fitnessprogramm. Heute will der Wind nicht so recht. Eineinhalb Stunden segeln sind drin, mehr nicht. Aber die haben es in sich. Unter Genua und Groß zieht LOREA mit 6,5 kn SOG nach NE. Um 15:40 liegt sie in Pigadia bzw. Port Karpathos fest vor Buganker und zwei Heckleinen. Eine lange Spring entlastet die Ankerkette, die den Bug gegen den böigen NW halten soll. Mojito zur blauen Stunde für 5 Euro und auch noch gut. Dinner in einem nobel anmutenden Restaurant hoch über dem Hafen. Beef-Stifado. Eher mäßig. Von der Taverne heim zur Laterne.
30.07.2018 – Nach dem Frühstück nochmal in die Stadt, einkaufen. Supermarkt ohne Klimaanlage. Sowas gibt’s wohl auch bloß auf Katastrophos. Aber sonst ist alles da. Und der Gemüseladen nebenan bietet den Rest. Es wird 11:40 bis es losgeht. Um 12:10 stehen die Segel. Alle. Jetzt wird nach 55° gesegelt und zwar hurtig. Bis zu 8 kn SOG legt LOREA vor auf dem Weg nach Rhodos hinüber. Die Passage gilt als die windigste der ganzen Ägäis. Es pfeift ordentlich. Halbwind bis raumschots. Bald sind in Lee der flachen Sandbank zwischen Rhodos und der kleinen aber hohen Halbinsel Dutzende Kitesurfer und Stehsegler zu erkennen. Um 18:15 ist Schluss. Nordöstlich von Plimiri findet sich eine hübsche Bucht, in der LOREA bald sicher verankert liegt. 35°55‘863 N 027°51‘887 E. 4,5 m tief. Ideal. Nach dem Baden gibt es mal wieder Spezialkartoffel mit Bratwürsten und Salat. Es war ein harter Tag irgendwie mit 42 nm.
31.07.2018 – Nach dem Baden und nach dem Frühstück – wie immer Spiegelei mit Schinken und gebratener Tomate – geht’s los. Um 12:40 steht das Groß und um 13:10 sind alle Segel draußen. LOREA segelt die Südostküste von Rhodos entlang nach Nordost. Was für ein hübsches Bild für die Leute an Land. Geblähte Segel, Gischt vor dem Bug bei acht Knoten durchs Wasser schiebt sie eine mächtige Bugwelle vor sich her. Leider setzt hier meist ein Strom nach Südwest. Deshalb sind es nur knapp sieben über Grund und manchmal auch weniger.
Um 13:40 ist Lindos erreicht. Die schönste Bucht auf Rhodos. Der Anker fällt im ruhigen Teil der Bucht auf sieben Meter. Sind schon ein paar da, aber hier im nördliche Teil ist noch reichlich Patz. Eine große Motoryacht in Silbermetallic liegt auch da, vor Buganker mit Landleinen. LA CIMA III. eine Pershing 55. Noch eine Motoryacht mit klassischen Linien tuckert herein. Schickt sich an, den Anker über den der LOREA zu werfen. Rückt bisschen ab. Ankert aber immer noch zu nah. Machen sich ans Dinghi reparieren. Wird aber nichts. LOREA macht das eigene klar: Dinghi runter und an Land fahren. Nach dem Bad. Wieder so ein Ort namens Filetourida. Dichtes Gedränge in den Gassen. Taverne über den Dächern von Lindos. Sehr bemüht und recht gut.
01.08.2018 – Baden, Frühstücken, Dinghi an Deck, Anker auf. 11:20 raus aus der Bucht. Um 13:00 fängt‘s an. Der Wind pfeift aus NW. Halbwind, fast. Erstes Reff ins Groß, Genua ganz klein. Bis 31 kn. Acht bis neun kn Fahrt. Aber Strom dagegen. 16:20 Segel bergen vor der Marina Mandraki. Auf der backbordseitigen Mole der Hafeneinfahrt steht ein Mann im weißen T-Shirt, kreuzt die Arme und schreit etwas. Der Hafenmeister verweigert die Einfahrt. Er kann gar nicht wissen, ob eine Reservierung vorliegt. Er kann den Schiffsnamen gar nicht sehen. Er verweist auf die neue Marina. Okay.
LOREA dreht um und findet rasch einen Platz in der neuen Marina. Da braucht sie keinen Buganker, liegt aber etwa einen Kilometer südlich der Altstadt. Es gibt einen Bus jeweils um 20 nach der vollen Stunde. Das wird aber nicht sofort verraten. Und einen Supermarkt, und sehr schöne Sanitäranlagen. Preis ca. 35 Euro pro Tag. Und ein sehr guter Chandler direkt vor der Marina. Ne, eine nette Chandlerin. Also erst mal zu Fuß zum Dinner in die alte Festungsstadt. Archipelagos, am Hippokratesplatz, wo sonst? Sehr nett, sehr gut.
02.08.2018 – Skipper denkt an eine neue Ankerkette. Aber die nette Chandlerin bräuchte eine halbe Woche dafür. Der Blick ins Wetter rät zu früherer Abreise aus Rhodos. Also zum Dinner wieder in die alte Festungsstadt. Crew hat den 17:20 Bus erwischt. In der alten Ritterherberge unter einen riesigen Platane einen kühlen Weißen probiert. Dann kleine Familientaverne „Bei Koustos“. Echt gut und erlebnisreich.
03.08.2018 – Das ist die Charakteristik des Lebens auf dem Boot: Die Notwendigkeiten diktieren den Tageslauf. Gas ist alle beim Frühstückbereiten. Flaschenwechsel. Neue besorgen. Wasser und Getränke beschaffen für die neue Reise. 18:20 die drei Herren fahren mit dem Bus in die Stadt. Dinner in der alten Ritter-Herberge „Auvergne“. Sehr gut, ein schöner Platz. Und wann fährt der Bus zurück? Gute Pfadfinder kriegen das raus. Aber es handelt sich um eine Ringlinie. Und bis zur Marina sind erst mal 95% des Rings abzufahren. Dauert ein Stündchen. Wir sind ja Ruheständler.
04.08.2018 – Frühstück um halb acht. Bernd und Hartmut waren nun vier Wochen an Bord, haben gepackt. Um Viertel nach soll das Taxi kommen. 645 nm hat LOREA mit ihnen zurückgelegt seit Preveza. Abschied nach Spiegelei und Fruchtsalat mit Yoghurt und Honig, Kaffee und Tee. Und Tschüss. Skipper ist allein daheim. Wäsche abgeben, Schiff abspritzen, Proviant besorgen. Logbuch schreiben. Ein netter Türke mit Familie legt neben der LOREA an. NIRVANA heißt die Oceanis 45. 20:00 Es erscheint die neue Crew: Thomas und Isabell samt Sohn Severin (14). Die Familie kommt aus Oberbayern und möchte auch vier Wochen auf der LOREA verbringen. Sehr schön. Erste Einweisung und einrichten im Vorschiff und überhaupt. Aber von der Stadt wollen wir auch noch was sehen. Also zum Bus um 21:20. Dinner im Archipelagos. Und weil die Nacht so schön ist, gehen wir zu Fuß nach Haus statt eine Stunde Busfahrt.
05.08.2018 – 09:00 Hafen bezahlen, Crew einweisen fortsetzen. 11:30 Alten Schweden wecken und ablegen. Raus aus dem Hafen, rum um das Kap, Segel rauf. Ab 14:15 segelt LOREA mit vollem Zeug hoch am Wind. Stunde spätert wieder runter mit den Tüchern. Um 16:00 ankert LOREA in der Bucht Pethi auf Symi zwecks baden. Um 17:00 geht es weiter in die Stadt und um 17:30 liegt sie vor Buganker und zwei Heckleinen in Symi direkt vor „To Spitiko“. Die Taverne hat expandiert um den Nachbarn und die Tochter erkennt den Skipper gleich wieder. Es gibt Lamb-Chops und die machen sie schon gut dort.
06.08.2018 – 08:00 Ankersalat. Der Nachbar zieht LOREAS Anker mit raus. Kein Problem. Anker hält nachher wieder. Um 10:30 ist LOREA auch draußen hat die Meerenge passiert und segelt unter Vollzeug nach Westen eher mehr nach Südwesten. Um 18:10 landet sie nach 45 nm in der Bucht Livadihou auf Tilos. Erst mal baden. Auf Tilos! Nein, die Insel wird diesmal nicht betreten.
07.08.2018 – 09:40 Anker auf. 10:50 Genua, gerefftes Groß und Besan und los geht’s. Kurs Nord ist möglich. Nach dem Kap von Dacia in Erdowahnien bisschen abfallen. Wind weg. Aber dann kommt der Kapeffekt von Kos. Plötzlich sind es über 25 kn ja 31. Noch eine Wende, rum ums Kap und vor der Hafeneinfahrt Kos Segel bergen. 18:00 fest in Kos vor Buganker und zwei Heckleinen. Schöner Platz, lebendiger Hafen. 34 Euro die Nacht mit Strom und Wasser. Aber ohne Sanitäres. Dinner an Bord Pasta mit Thunfisch. Stadtrundgang mit Mojito am Ende. Schön.
08.08.2018 – Der Tag geht langsam los. 11:45 Maschine an und Ablegen. 12:15 stehen alle Segel. Um 12:20 böse Entdeckung: der Decksscheinwerfer am Großmast baumelt frei an seinen Drähten. Eine Bucht auf Pserimos wird angesteuert. Die erste ist voller Fischzuchten und Ankerliegern. In der nächsten liegt nur eine Motoryacht. Sehr hübsch. Skipper holt die Lampe runter. Ist defekt. Baden. Es war zu schnell geankert worden. Alles nochmal. Jetzt sitzt das Eisen richtig mit richtig viel Kette. Baden, schnorcheln, was das Zeug hält. Dinner an Bord: Bratwurst mit Spezialkartoffel.
09.08.2018 – Nach dem Frühstück in der stillen Bucht auf Pserimos alten Schweden wecken um 09:45. Anker auf. Um 12:00 kehrt wieder Ruhe ein. Alle Segel sind draußen und es wird toll gesegelt bei bis zu 30 kn scheinbarem Wind, meist um die 23 kn. Um 16:30 steht LOREA vor Lakki im westlichen ‚Fjord von Leros. Um 17:05 liegt sie fest im Hafen. Hier gibt es einen Chandler und der hat auch einen neuen Scheinwerfer. LED für 77 Euro. Her damit und rauf auf den Großmast. Festgemacht wie die Glühlampe in der Gummimuffe mit viel Gummiklebeband drum rum. Sieht gut aus. Dinner im Petrinis: Lammbraten. Vom Feinsten.
10.08.2018 – Nun ist das alte Echolot endgültig hinüber. Skipper installiert das neue. Hafentag. Crew geht baden und sonst wohin. Dinner an Bord: Rinderkotelett mit Reis und Salat. Sehr fein. Die Windvorhersage für morgen auf dem Weg nach Patmos verleitet zu einem weiteren Hafentag.
11.08.2018 – Noch ein Hafentag. Kontrollblick zum neuen Scheinwerfer Gummiklebeband hält der Sonne nicht stand. Der Scheinwerfer hängt gefährlich. Der ist um 2 mm größer als die alte Glühlampe. Skipper muss nochmal in den Mast und konstruiert: Große Schlauchschelle, Korb aus Edelstahldraht dran, Lampe rein und die Schlauchschelle über das alte massive Metallgehäuse geschoben und fest zugedreht. Hält. Dinner wieder bei Petrinis. Lammkoteletts. Recht gut aber der angebratene Reis nicht essbar zu hart. Rotwein okay.
12.08.2018 – 10:10 Maschine an. Raus aus dem Fjord, in den gerade jetzt eine riesige Fähre einsteuert. Ausweichen und Segel hoch. LOREA sucht ihren Weg nach Norden östlich von Leros. Passender Wind und weniger Seegang. Dennoch bis zu 27 kn. Wende. Südlich Lipsos vorbei und dann nach Patmos. Nasch 46 nm fällt der Anker in einer hübschen Bucht hinter der Insel Tragos. Hält gut. Zunächst. Abends nach dem leckeren Dinner fallen harte Böen ein. Langsam, ganz langsam gibt der Anker nach. Ankerwache ist angesagt.
13.08.2018 – Um 03:00 weckt Thomas den Skipper: LOREA ist um 50 m nach Süd versetzt. Und rutscht weiter. Also um 04:00 Anker auf. Millionen Sterne am Himmel, Sternschnuppen dazwischen, tausend Lichter an der Küste, schwarze Nacht. LOREA läuft nach Norden in die Bucht Grikou. Ein gutes Dutzend Ankerlieger, die Hälfte unbeleuchtet. Es findet sich ein Plätzchen zwischen zwei Seglern und zwei Motorbooten. Passt. Quasi in der Mitte einer Raute. Kaum ein Windhauch. Thomas hält nochmal Wache. Dann ist alles sicher. Alle schlafen bis 10:00. Frühstück um 11:30. Danach verlegen nach Skala, dem Hafen von Patmos. Da gibt es einen belebten Strand neben dem Anleger. Das freut Severin und Isabell. Als Dinner gibt es klassisches Rindersteak an Bord mit Reis und Salat. Und einen griechischen Roten.
14.08.2018 – Nach dem Frühstück, also gegen 10:00 gibt es Arbeit für den Skipper: Toilette vorne verstopft. Ran ans Werk. Da rummst es. Ein Motorboot kam ziemlich zügig in die Hafenbucht gerauscht. Der Schwell läßt die Gangway der LOREA gegen einen Poller knallen. Die bordseitige Halterung bricht aus. Es hat gut 35!°C. Immer cool bleiben. Um 13:30 ist beides repariert. 14:00 den alten Schweden wecken und ablegen. Nascvh 45 Minuten kann er weiter pennen. Der Anker sitzt im Grund der Bucht Agriolivadhihou. 37°20‘449 N 026°33‘545 E auf 8 m Tiefe an 50 m Kette. Das Dinghi kommt zum Einsatz in dieser hübschen Badebucht. Und eine nette Taverne jenseits des Strandes lädt zum Dinner. Gar nicht schlecht, die Lammkoteletts.
15.08.2018 – Nach Bad und Frühstück geht es jetzt endlich wieder ans Segeln. Und zwar bisschen weiter. 10:00 Anker hoch und um 10:45 stehen Groß im ersten Reff, Besan und Genua. Hübsche Brise und es geht mit 6 – 7 kn nach 55° immer schön den hohen Rücken Ikarias an steuerbord. Aber dann wird der Rücken zu hoch: Wind weg. Erst um 16:10 bläst es wieder und dann richtig. Am Westkap Ikarias werden es bis zu 39 kn Wind. Nur ein paar Quadratmeter Fock. Das gereffte Groß etwas offen, das Besansegel und ab geht die Rauschefahrt. Mit acht bis neun Knoten zieht LOREA nach Westen und in die Nacht. Von Norden. Also von steuerbord, schiebt der Meltemi ordentlich Wellenkämme heran. Blendend weiß auf tiefem Azur. Der Crew geht es gut. Der Autopilot steuert und der Skipper schaut zu. Den völlig überflüssigen, weil nichtsnutzigen Felsen Kathapodia schafft LOREA nicht im Norden zu passieren. Also im Süden, was wieder heftige Böen um die 37 kn bedeutet. Dann ist Mykonos erreicht. Um 21:15 Maschine an und rein in die Bucht der heiligen Anna. Der Anker fällt auf 6 m und 40 m Kette raus. Pantry an. Es gibt Pasta mit weißer Thunfischsoße an Weißwein und Salat. Schmatz!
16.08.2018 – Und nun Mykonos? Es fallen recht muntere Böen in die Bucht, die wenig Lust zum Dinghifahren machen. LOREA ist nicht allein: Etliche Yachten schwoien hier in der Gegend herum, auch große Motoryachten. Also nach dem Frühstück Anker auf. Marina Mykonos wird angelaufen, gleich ums Eck. 13:00 LOREA steht im Hafenbecken. Ein Typ im weißen Hemd steht auf der Pier und macht klar, dass der Hafen voll reserviert ist. Ankern davor nicht erlaubt. Nun handelt es sich bei Mykonos ohnehin um eine Chickimicki-Burg sondergleichen. Und der Spaß am spontanen Segelreisen nimmt stark ab, wenn man Häfen Tage voraus buchen muss. Klingt eher nach Fahrplan. Nicht des Skippers Ding und viele Häfen lassen Reservierungen gar nicht mehr zu. Also abdrehen nach Westen. Ermopolis wartet. Ab 15:00 wird gesegelt. Vollzeug mit gerefftem Groß. Wieder 6 – 7 kn SOG nun nach 270° klar West. 17:20 Maschine an und Segel bergen. Um 18:20 Maschine aus. LOREA liegt vor Buganker und zwei Heckleinen fest in Ermopolis, genau vor dem Restaurant PERI TINOS. Klar gibt es dort das Dinner. Klasse Weißwein!
17.08.2018 – Der Hafenmeister Phonassis kümmert sich sehr hilfreich um die Schiffe. Kommt leider oft vor, dass sich Ankerketten kreuzen, wenn sie nicht genau gerade gelegt wurden. So ergeht es auch der LOREA. Der Nachbar aus Australien lupft ihren Anker raus, unterfängt ihn kundig. Wäre alles gut, wenn nicht seine Steuerfrau währenddessen mit guter Fahrt nach steuerbord unterwegs wäre. So fällt der Anker der LOREA weit nach steuerbord. LOREA liegt nun schräg an der Pier. Und der Hafenmeister hat ein Auge drauf, als das nächste reinkommende Motorboot seinen Anker genau dort fallen lässt. Da sie nicht lange bleiben, reißen sie den Anker wieder raus und er kommt noch näher an Land. Zum Glück war von Anfang an sehr viel Kette draußen. Steve von einer Nachbaryacht, auch aus Australien, geht auf die LOREA und holt die Kette steif. Es ergibt sich eine nette Bekanntschaft. Er ist mit einer Hunter 44 LET IT BE allein unterwegs und will nach Athen. Gut über die Sechzig. LOREA hat den gleichen Weg vor sich.
18.08.2018 – Beim Einkaufen Steve getroffen. Er will auch los. Hafengebühr für drei Tage: 28,50 Euro inklusive Strom und Wasser. 10:40 Ablegen. Erst mal die Leeseite von Syros nach Norden motoren bis zum Kap und von da an wird gesegelt. Kleine Fock, gerefftes Groß und Besan. Und dann geht es wieder richtig zur Sache. Bis 39 kn NW, Kurs 250° bis 9 kn SOG. Um 15:15 steht LOREA vor Loutra auf Kithnos. In dem kleinen Hafen sind noch zwei drei Plätze frei. Anker rein und mit zwei Heckleinen festgemacht. Sehr sympathischer hilfreicher Hafenmeister. Fünf Minuten Später läuft eine weitere Yacht ein. Eine Hunter 44. LET IT BE steht hinten drauf. Hi Steve, schmeiß die Leine rüber! Dinner in einer Taverne. Blaues Gestühl. Lieblos hingekocht. Vergiss es. Geh lieber zu Sofrano. Zwei Häuser weiter. Ottobad besuchen und das Schlösschen gegenüber.
19.08.2018 – Es pfeift gewaltig aus Nord. So macht der Meltemi Hafentage. Die Crew relaxt und wandert. Dinner an Bord mit Bratwürstl, Pasta und Salat. Echt gut.
20.08.2018 – Es pfeift immer noch gewaltig. Die See schäumt und glitzert wie gehämmertes Silber. Die Brandung steigt weiß meterhoch am Ufer vor dem Hafen. Gischt fliegt bis auf die LOREA und Sand von der Mole. Die Crew chartert zwei Motorroller und geht auf Inseltour. Der Skipper baut das neue Echolot ein. 37 kn Nord dazu. Der Hafenplatz kostet mit Strom 15 Euro am Tag. Dinner mit Steve im Sofrano. Exzellenter Ziegenbraten.
21.08.2018 – 05:00 Thomas hilft Steve beim Ablegen. Fährt mit ihm tatsächlich aus dem Hafen und jumpt in der Einfahrt ins Wasser und schwimmt an Land. Um 10:50 ist auch die LOREA so weit. Klar zum Ablegen. Thomas will die Kette holen, aber der Druckschalter an der Ankerwinsch zum Aufholen lässt nicht mehr locker. Als Thomas verzweifelt "Ab" drückt fliegt die Sicherung. Also alles zurück. Oh je. Das gibt einen weiteren Hafentag. Ankerwinschgehäuse öffnen, Druckschalter auswechseln. Und woher nehmen? Der vom Signalhorn ist praktisch baugleich. Für das Signalhorn gibt es provisorischen Ersatz. Und wo war gleich wieder die Sicherung für die Ankerwinsch? Das Schiff ist manchmal ziemlich groß. Und das Handbuch ist immer noch nicht fertig. Ach ja, da hinter dem Boiler im Motorraum. Ein Klick und alles ist wieder gut. Winsch zusammenbauen. Aber nun ist es schon nachmittags. Also noch ein Tag im schönen Loutra. Dinner an Bord: Pasta mit Tomaten-Thunfisch-Soße und Salat. 22.08.2018 – Jetzt aber: Um 09:50 startet der Motor. Die See glitzert immer noch wie gehämmertes Silber. Es weht ganz nett aus NW. Also motoren bis zum Kap und um 11:05 ziehen eine kleingereffte Genua, das gereffte Groß und das Besansegel die LOREA ordentlich nach 280°. Der Wind dreht mit seinen 25 bis 30 kn mehr und mehr auf NE, so dass das Südkap von Kea angesteuert werden kann. Wird es dort eine Windverdichtung sprich Beschleunigung geben? Die Tropfenform der Insel spricht eigentlich nicht dafür, so denkt der Skipper. Und tatsächlich segelt LOREA ganz gelassen am Kap vorbei. Danach kann sogar deutlich angeluvt werden, so daß Kap Sounion fast schon vor dem Bug liegt. Aber dann kommt die Düse zwischen Kea und Makronisos voll zur Wirkung. 30 kn Wind und Sounion bleibt unerreichbar, jedenfalls von Süden aus. Der berühmte Tempel auf den Berg kann aus der Ferne besichtigt werden. LOREA segelt in den Saronischen Golf und gelangt in die Bucht der oder des Heiligen Anavissiou, wo sie einen hübsch geschützten Ankerplatz findet. Badezeit ab 17:05. Zum Dinner bereitet Isabell einen herrlichen Eintopf aus Kartoffel, Zucchini und Kochwürstln. Dazu gibt’s griechischen Salat.
23.08.2018 – Am Morgen ist Severin mit der Harpune unterwegs außenbords versteht sich. Und dann passierts: Er löchert einen Fisch. Gar nicht so klein. Als er nochmal rausgeht und zum Anker schwimmt schockt ihn die Unterwasserwelt. Ein Oktopus jagt ihm die volle Ladung Tinte ins Gesicht. Da ist der Bub relativ schnell an Bord zurück. Um 10:10 wird der Ankeraufgeholt. Um 11:05 stehen Besansegel und Genua schön im Winddruck von achtern. Bald wird auch das Groß dazu genommen, weil der Wind hier gern an jeder Ecke mal woanders her weht. Ägina steht auf dem Programm und der Wind lädt dazu ein, die Insel südlich zu umfahren. Wo kommen plötzlich so viele Schiffe her? Mehr als ein Dutzend Segler rund um die LOREA. Oweia. Ja und so kommt‘s auch. Der Hafen Ägina ist knackvoll und auf Reede liegen auch schon 17 Schiffe. Ab 16:45 sind es 18 mit der LOREA und wenig später geschätzt 25. Es ist Donnerstag und die Charterboote sind auf dem Weg zu ihrer Basis in Kalamaki oder sonst wo. Das Dinghi wird eingesetzt und Thomas startet den Motor. Der Außenborder läuft aber der Anlasserstrick ist ab. Also rudern Thomas und Severin, während der Skipper an Bord der LOREA eine neue Starterleine in den Mercury einbaut. Die beiden kommen u.a. mit ein paar Doraden zurück und es entsteht ein köstliches Dinner: Ein Fisch mit Loch und drei Doraden aus dem Backofen. Das Meer beruhigt sich sehr. Ein malerischer Abend.
24.08.2018 – Gegen Morgen gibt es wieder etwas Seegang. Nach dem Frühstück um 09:25 wird der alte Schwede geweckt. Wenig später stehen alle Segel und bei 10 bis 17 kn NW gleitet LOREA nach Piräus hinüber. Quer durch die gut besetzte Reede dieses großen Hafens. Um 13:40 liegt sie wohlvertäut in der ZEA Marina in Piräus. 444 nm liegen in ihrem Kielwasser seit Rhodos. Diesmal gibt es ein Dinner beim Harlekin. Eine nette Taverne in Piräus. 25.08.2018 – 09:00 Frühstück, Schiffsputz. 12:30 Thomas, Isabell und Severin gehen von Bord. Skipper putzt noch ein Weilchen. Kümmert sich um die Ankerwinsch, die neuerdings Öl verliert. Auch das neue Ladegerät macht Sorgen: Es lädt nicht. Ganz einfach, weil es zu schwach ist für 600 AH. Kostas, der Elektriker von Lefkas war wohl eher kein solcher. Seine Company „Acient Greek Glory - Yachtservices“ AGG kann leider nicht empfohlen werden. Dinner an Bord: Spezialkartoffeln mit Bratwurst und Salat. Immer wieder gut. 26.08.2018 – Mechaniker besorgt und ersetzt den Simmering in der Ankerwinsch. 50 Euro. Skipper hatte sie zerlegt und baut sie wieder zusammen. Erholsamer Hafentag. Zwei Boote weiter liegt eine 39 mit US-Flagge. Skipper lernt Gabriel kennen, ein Mitglied der Crew. Sie sind Israeli. Der Skipper 83, seine Frau 82, Gabriel 70 und noch ein Mann Ende der sechzig. Sehr netter Kontakt. Sie hatten das Boot in Preveza gekauft. Nun ist der Autopilot kaputt. Sie bekommen einen neuen. Dinner an Bord. 27.08.2018 – 10:30 Die Wäsche kommt zurück. Schiff putzen. Und nun kommt die Sensation des Bordjahres: 17:30 Julia, Aingeru und Johanna kommen an Bord. Die Tochter des Skippers mit ihren beiden Töchtern. 12 und 10 Jahre alt. Was für eine Freude. Da hüpft das Herz! Dinner an Bord: Pasta mit heller Thunfischsoße und Salat. 28.08.2018 – Stadtrundfahrt mit rotem Hopp-on-Hopp-off-Bus. Aussteigen an der Akropolis. Kleinen Berg daneben erstiegen. Rückfahrt im Regen. Dinner an Bord: Rindersteaks mit Spezialkartoffeln. Kartenspiel: Schnipp-schnapp. 29.08.2018 – Frühstück, Einweisung. 11:50 Ablegen. 12:50 Genua-Segeln nach 259° 13:25 ankern in der Bucht Perani auf Salamina. Baden. Tee und Kuchen. Uno-Spiel mit "Blitzen". 30.08.2018 – Baden, Frühstück. 10:40 Anker auf. 11:25 Genua, Groß und Besan oben. LOREA segelt sehr gemächlich bis zum ende des Windes. Ab 13:20 Maschine. Um 15:40 fest im Palaia Epidaurus, Stadtpier. 17:40 Taxifahrt zum großen antiken Theater. Rückfahrt und Dinner in der Taverne am Eck.
31.08.2018 – Frühstück, Einkauf. 11:40 Ablegen. Nachbars Kette am Anker. 13:30 Genua. 14:42 Maschine. 16:10 Anker vor Poros. Baden. Dinghi-Einsatz. Dinner im Hotel Helen. Pizza, Rindfleisch mit Reis und Tomaten. Ziemlich schlicht. 01.09.2018 – Baden. Die Mädels hechten immer wieder mit großem Spaß vom höheren Seitenbord oder vom Bug ins Wasser. Frühstück. 11:40 Anker auf. 12:00 Genua. Gemächliches Segeln bis 14:00. Kein Wind mehr. 16:20 Ankern in der Bucht Kapari. Baden. Von Bord ins Wasser springen, die Gaudi. Dinner an Bord: Spezialkartoffeln mit Bratwurst und Tomatensalat. Und Ketchup! 02.09.2018 – Baden. Frühstück. 11:00 Groß und Besan rauf. 11:30 Genua dazu und los geht die Segelei bis 16:30. 17:30 ankert LOREA in der Bucht der Hl. Marina auf Ägina. Dinghi-Einsatz zum Dinner im Restaurant „Yacht-Club“. Lammkoteletts. Recht gut. 03.09.2018 – Badefreuden vor dem Frühstück und danach. 13:30 Anker auf. Nochmal eine Stunde segeln. 16:30 fest in der ZEA Marina Piräus. Gemütliches Packen. Eis in der Marina. Dinner im Harlekin. 04.09.2018 – 05:30 Julia, Aingeru und Johanna gehen von Bord. Was für eine Woche! Skipper begleitet seine Familie zum Airport-Bus. 05.09.2018 – Vier Tage Pause. Wäsche waschen, Teile besorgen, relaxen. Lesen. Nachdenken. Das Meer und der Wind. Ein chaotisches System. Und so schön. Eine ungeheure Energie macht Wellen, zeigt Wirkung. Das Grundprinzip des Universums? Jede Welle ist anders. Ab einer bestimmten Windstärke, verändert sich der Wellenkamm. Wird weiß, Gischt sondert sich ab, leuchtet für eine Weile und fällt zurück ins tiefe Blau. Hm. Dinner an Bord: Irgendwas. 08.09.2018 – Lynn und Lukas kommen an Bord. 27 und 30 Jahre alt, aus der Schweiz. Sie übernachten noch in Athen. Die Spannung der Bordbatterien sackt ab und das neue Ladegerät arbeitet nicht. Hm. Dinner im Harlekin. Eigenwilliges Restaurant aber recht gut. Du bekommst eine Speisenkarte und kreuzt an, was du haben willst. Sie haben einen ganz Speisekartenblock drucken lassen zum Abreißen. Irgendwie genial. 09.09.2018 – Mit Lynn und Lukas im nahen Archäologischen Museum. Griechenlands Altertum. Eis im Hafencafé. Dinner an Bord. 10.09.2018 – Elektriker von Nautilus kommt endlich an Bord. Beratung zwecks Generator und Ladegerät. Aussage: Ladegerät zu klein da nur 24/30 für 560 Ah. (Was Unsinn ist, wie sich zeigen wird.) Kostenvoranschlag für Generator plus Einbau: über 10.000 Euro. Terminfrage ungeklärt. Dinner an Bord: Passt mit Fleischbällchen. 11.09.2018 – 11:50 Hafen bezahlt: 416 Euro. 13:00 den alten Schweden wecken. Ablegen. 14:40 Motor aus. Der Anker sitzt fest im Grund von Ormos Kaki Vigla. Anker auf und neu ankern im Club Aya ums Eck rum. Dinner an Bord: Bratwurst mit Bratkartoffeln und Salat. 12.09.2018 – Frühstück. 11:00 Anker auf. 12:00 Der Schwede hat Ruh. Segeln unter Groß und Genua. Läuft gut. Bis zu 29 kn scheinbarer Wind aus NW. Das haut rein. In zwei Stunden erreichte LOREA so die Bucht von Epidaurus. Der Hafen ist dicht besetzt schon um 14:00. Also rasselt der Anker runter auf 4,5 m und LOREA liegt ruhig. Dinghi ins Wasser zum Landgang. Es braucht eine neue Gasflasche und die gibt es hier für 11 Euro. Dinner an Bord: Pasta mit Gemüse und Salat. 13.09.2018 – Epidaurus palaia. Nach dem Bad gibt es Frühstück und dann Ankermanöver. Mal was anderes: Noch am Anker wird das Groß gesetzt und um 11:00 ist das Eisen an Deck. Los geht’s, eher gemächlich. Erst um 13:15 kann die Maschine schweigen. Genua und Besan kommen dazu und es wird hübsch gesegelt um das Kap der Insel Skulli rum bis LOREA um 17:20 vor der Stadt Hydra steht. Sie steckt mal die Nase nach Hydra rein, aber der Hafen zeigt sich knackvoll. Da ankern welche schon in der zweiten Reihe. Wie soll da ein Anker halten auf der kurzen Strecke am Grund? Also weiter. Um 20:30 sitzt der Anker im Ormos Koyerta fest. 37°21 N 023°14 E 5,6 m tief, 25 m Kette. Dinner an Bord: Bratwurst asiatisch. 14.09.2018 – Ormos Koyerta. Erst mal baden. Um 11:05 Motor an. Auch außerhalb der Bucht rührt sich kein Lüftchen. Das bleibt so fast bis Monemvasia. Plattes spiegelglattes Wasser. Auf dieser Motorfahrt passiert etwas, was der Skipper noch nicht erlebt hat aber dem er nun die richtige Aufmerksamkeit schenken kann, sollte es sich wiederholen: Die Maschine erhöht die Drehzahl von sich aus, läßt sich aber von Hand wieder runter regulieren. Hm. Irgendeine Feder kaputt? Erst um 18:00 setzt sowas wie eine Abendbrise ein. Bringt immerhin an die fünf kn. Der Hafen von Monemvasia ist dicht besetzt. Also wird draußen geankert. Liegt eh schon einer da. Dinghi runter und an Land gefahren. Nettes Dinner in der Taverne Katrakis. 15.09.2018 – Yefira. Um 11:00 sind genug Schiffe aus dem Hafen ausgelaufen, um Platz für LOREA zu finden. In der Hafeneinfahrt winkt eine riesige Schildkröte mit ihrer Vorderpfote freundlich aus dem Wasser. LOREA kann längsseits gehen. Und die Crew zum Einkaufen. Nachmittags Wanderung nach Monemvasia. Wunderschöne und sehr eigenartige Stadt am Fuß dieses aufragenden Berges, auf dem sich Menschen in grauer Vorzeit verschanzt und ihn zu einer schier uneinnehmbaren Festung ausgebaut hatten. Stimmt nicht: Lynn und Lukas eroberten sie. Anschließend Dinner in dieser uralten Stadt ohne Fahrzeuge. 16.09.2018 – Yefira. Der Hafen heißt ja eigentlich Yefira. Und den verläßt die LOREA um 10:30. Es weht mit 15 – 20 kn aus NE. Also Segel rauf. Das Glück dauert bis 14:40. Aber es sind noch ein paar Meilchen bis zum Tagesziel, die Bucht Frangos auf Elafonisos. Ein Kleinod im Mittelmeer. 36°27 N 022°58 E. Herrliches Wasser, tolles Ufer mit weißen Sandstränden und Felsen und grünem Gebüsch, nur nach Süden offen, 6,9 m tief. Ein Dinner gibt es auch nach diesen 32 nm. 17.09.2018 – Elefanisos. Am frühen Morgen pfeift ein 24 kn-NE über die Bucht und die fünf Yachten, die hier ankern. Der Wind bleibt, gebadet wird trotzdem. Um 10:40 kommt der Anker hoch ab 11:00 wird gesegelt und wie! Nur mit Genua und Besan erreicht LOREA locker 8 kn SOG. Scheinbarer Wind38 kn NE. So rennt sie bis 16:40. Dann steht LOREA vor Gerolimenas. Segel runter Anker rein. Ab 17:50 liegt LOREA bombenfest verankert. 7 m tief. Der Skipper wundert sich schon ein bisschen darüber, dass das Eisen so fest sitzt auf Anhieb. 36°28. 706 N 022°23.992 E. Bei diesen Koordinaten sollte niemand ankern! Dinghi runter du n Land gefahen. Einkehr im hübschen Ort, Dinner an Bord.
18.09.2018 – Gerolimena. LOREA rührte sich keinen Millimeter von der Stelle. Erster Aufholversuch um 11:00. Kein Trick funktioniert. Der Anker kommt nicht hoch. Skipper taucht und sieht die Bescherung: Der Anker liegt wie ein Embryo im Mutterleib in einem kreisrunden Felsenloch mit ca. 50 cm Durchmesser. Da hilft nur das Ankerhufeisen. So was führt die LOREA mit. Was für ein Glück. Man läßt es mit dem offenen Maul nach unten auf den Ankerschaft oder den Flunkenbügel, holt dann die zweite Leine, so daß sich das offene Maul nach oben wendet, das Hufeisen sich unten rum um den Schaft legt und zieht so den Anker aus dem Loch. Klappte um 13:00. Großes Aufatmen. Aber Mißgeschick: Die Backbordflunke des Anker ist verbogen, eingeknickt durch die kraftvollen Hebeversuche. Weiter geht’s und zwar unter Segel. Bis um 17:30. Da steht LOREA schon vor der Bucht von Finikounda. Der Wind schläft ein, Segel bergen, Motorfahrt. Da gibt die Maschine wieder von sich aus Gas und dann bleibt sie stehen. 21:00 Aus. Ruhe in Finsternis. Noch drei Meilen bis zum Ankerplatz vor Finikounda, die Lichter der Stadt glitzern einladenden herüber. Kein Wind keine, Maschine gar nix. Hm. Startversuch. Will nicht. Also kein Sprit. Dieselfilter. Dieselhahn zu, Filter aufschrauben, 10er Schlüssel, vier Schrauben. Deckel abnehmen, Filter raus, neuen rein. Deckel zu, Dieselhahn auf. Starten. Läuft. 21:50 fällt der Anker vor Finikounda. 36°48 N 021°48 E 3,8 m tief. Zum Bord-Dinner gibt es Rindersteaks. Waren immerhin 48 nm heute. 19.09.2018 – Finikounda. Wie jeden Tag: Öl und Kühlwasser prüfen. Alles okay. 11:50 der alte Schwede läuft. 12:20 er darf weiterschlafen. LOREA segelt. Alles oben. Es geht nach Norden an der Westküste des Peloponnes entlang. Es muss gekreuzt werden. Funktioniert super. Um 15:30 kreuzt LOREA in die Bucht von Pilos. 16:00 liegt sie an der Hafenmauer in der Hafeneinfahrt. Sonst nix mehr frei. 17:00 kommt die ANEMONE herein. Findet auch nix aber sie darf an der LOREA (Blume) längsseits gehen. Eine Bavaria 39 besetzt mit einem Briten und einer Französin. Ein europäisches Päckchen. 18:00 Apero in der Ortschaft. Dinner an Bord: Burger mit Kartoffel. 20.09.2018 – Pilos. Weil es schön ist hier: Hafentag. Und hier soll es Crew-Zuwachs geben. Auf jeden Fall gibt es in Pilos einen sehr netten Chandler. Der Skipper bekommt eine neue Taucherbrille. Und es muss ein Problem gelöst werden: Im Großmasttop ist die Rolle vom Großfall zerbrochen. Die von der Dirk ist heil. Das Großfall läuft über die blanke Achse. Das bremst sehr den Lauf des Falls. Nun soll die Dirk als Großfall benutzt werden und das Fall als Dirk. Beide gleich stark und gleich neu. Müssen nur die Auslässe am Mastfuß getauscht werden. Bisschen Fummelei von Lukas und Skipper und es klappt. Wie kann man aber da oben eine neue Rolle für die Dirk einbauen, ohne den Mast zu legen? Ursula aus Freising trifft ein. Dinner im Koukos. Gute Lammkoteletts. 21.09.2018 – Pilos, Kurzer Besuch bei einem Facebook-Kontakt, der mit seiner Ketsch GORCH FOCK eine Heimat gefunden hat. Ludger will noch eine Weile in diesem heimeligen Hafen bleiben. 10:50 Motor an. 11:00 Groß rauf, ab 13:15 wird gesegelt. Erst um 21:00 wird der Schwede wieder gebraucht. LOREA steht vor der Bucht Keri im Süden von Zakynthos. Es fehlen noch ein paar Meilen aber um Mitternacht fällt der Anker. Um 11:50 kommt der Anker hoch. Ab 12:50 wird gesegelt, nach Westen bzw. 258°. Dann unter Vollzeug nach 236° und als der Wind es zulässt nach 244°. Na jedenfalls nach Westen. Um 19:00 zieht die Segelyacht NOVALIS eine Slup langsam vorbei. Per Funkkontakt wird klar, daß beide Schiffe dasselbe Ziel haben: Syrakus auf Sizilien. 20:20 ist der Wind alle, der Schwede hilft weiter. 23.09.2018 – Auf See. Das Meer ist völlig ruhig. Kein Wind. Der Skipper hält bis 01:00 Wache. Dann kommen Ursula, zwei Stunden später Lukas und Lynn. Der Autopilot steuert zuverlässig nach Westen. Um 07:30 ist der Skipper wieder an Deck. Um 10:35 tut sich genügend in der Luft, um den Schweden ruhen zu lassen. Der Kurs führt zwar jetzt ein wenig zu weit nach Norden, aber immer noch West. Um 22:10 geht wieder nix windtechnisch voran. 24.09.2018 – Erst um 05:30 greift wieder Wind in die Segel. Aber um 09:00 wieder Flaute total. Der Skipper stellt die Bordzeit um auf MESZ. Stundenweise kann mal gesegelt werden dann wieder nicht. Dann kommt Land in Sicht und um 16:30 liegt LORA in der Bucht von Syrakus vor Anker. Badezeit. Der Skipper betrachtet die Wettervorhersage. Sieht nicht gut aus. Der Skipper eines Katmerans äußert Bedenken wegen der Ankerposition. Er kennt aber wohl den Ankergrund hier nicht. Nochmal Windy-Vorhersage prüfen. Ne, das geht gar nicht. Die Entscheidung: Wenn die LOREA hierbleibt, wird morgen niemand mit dem Dinghi an Land gehen können. Es gibt starken Sturm. Alternative: Sogleich los nach Catania. Noch 27 Meilen. Sollte bis vor Mitternacht zu schaffen sein. Anker auf um 17:15. Groß und Genua rauf. Ab 20:15 läuft die LOREA mit 6 – 7 kn nach Norden. Um 22:50 ist sie in Catania in der NIC-Marina fest. Massimo nimmt die Leinen an und reicht eine Mooring. Dinner an Bord.
25.09.2018 – Catania. In der Nacht schon legt der Sturm los. Die weitere Vorhersage wird immer dramatischer: Wirbelsturm über dem Ionischen Meer. Soll nach Sizilien ziehen. Ein Medicane soll sich entwickeln. LOREA liegt sicher. Im AIS kann man sehen wie die Schiffe in Syrakus unterwegs sind. Am Anker. Puh! 10:00 Frühstück. Stadtspaziergang. Dinner in der Trattoria traditionale Catanese.
26.09.2018 – Catania. 10:00 Regen. Nach dem Frühstück. Auf dem Nachbarschiff, der KURBA VELA, einer Jeanau 44, macht sich die Crew klar zum Auslaufen. Der LOREA-Skipper fragt ob das ihr Ernst sei. Die Dame an Deck meint: Psst. Die Yacht läuft aus. LOREA Crew geht Obst kaufen. Wandert um den Hafen herum. Nach 50 min etwa läuft eine Slup in den Hafen ein. KURBA VELA steht auf dem Heck. Am Nachmittag ergibt sich ein Gespräch: Die Wellen waren Sie wollen das Schiff nach Barcelona bringen, sie haben zwei Wochen Zeit. Die Dame namens Jane und Neil, ein weitere Segler lassen sich nun beraten über die günstigsten Wege dorthin. By the way: Do You know the meaning of KURBA VELA? No idea. The big prostitution. Oh really? Yes. There is an island in Croatia called like this. Und der Skipper malt eine entsprechende Geste von sanften Formen in die Luft. Dinner im Steakhouse. A bisserl teuer. Aber gut.
27.09.2018 – Catania. Noch ein Hafentag. Das Wetter lässt Auslaufen nicht zu. Erst muss der Medicane durch. Lukas und Lynn brechen früh auf um den Bus zum Ätna zu erreichen. Jane ist nochmal zu Gast auf der LOREA. Crew kommt voller Erlebnisse zurück. Dinner in der Trattotia plus Arte. Recht nett. 28.09.2018 – Catania. Skippers Handy-Akku macht schlapp. Auch der neue Akku lässt sich nicht mehr laden. Er erwirbt kurzerhand ein neues. Danach erklärt der Verkäufer, das alte sei reparierbar. Super. Das macht dann der Skipper selbst. Mit ein wenig Elektronikreinigerspray. Nun sind beide Akkus geladen. Nur die Sim ist nun im neuen. Macht nix, gut einen Ersatz zu haben. Dinner im Street 54. Auch nicht schlecht. 29.09.2018 – Catania. Der Sturm scheint durch zu sein. Proviant an Bord für die nächste Woche. Um 11:35 wird abgelegt. Es ist warm, die Sonne scheint, es weht ein schwaches Lüftchen und die Wogen gehen hoch, immer noch. Erst ab 16:30 übernehmen die Segel. Für eine Stunde in der Straße von Messina. Ab 17:40 wieder Maschine. Es kommt eine Funkanfrage von der VTS Messina. Die LOREA möge sich gut backbords halten, weil ein dicker Tanker die Straße passiere. Okay die LOREA will sowieso in die Marina di Nettuno in Messina. Ales gut. Um 21:00 liegt sie dort fest vertäut. Auf dem Weg in die Stadt stolpert die Crew in ein nagelneues Wok-Restaurant, gar nicht weit von der Marina. Chinesische und italienische Küche. Echt gut und günstig. 18,90 Euro pauschal pro Person. 30.09.2018 – Messina. Weiter geht’s um 10:50 durch die Straße von Messina nach Norden. Es bleibt bei einem Segelversuch. Der Schwede bringt LOREA gut durch die Wirbel an der engsten Stelle der Straße und auch draußen weht kaum Lüftchen. Plattes Wasser, schöne Sonne. Die Äolischen Inseln sind in Sicht. Es ist Westwind angesagt, deshalb wird die Ostbucht von Vulcano angesteuert. Die ist aber sehr dicht besetzt. Also weiter nach Lipari. Dort kennt der Skipper einen guten Ankerplatz. Um 20:10 sitzt das Eisen fest. 38°28 N 014°57 E auf 5,7 m. Dinner an Bord. Lynn äußert Unzufriedenheit mit dem Bordleben. Es werde zu wenig gesegelt. Lukas widerspricht. Aber Lynn kündigt schmallippig an, morgen von Bord gehen zu wollen. 01.10.2018 – Lipari. Nach dem Frühstück Dinghi ins Wasser. Lukas will seine Freundin nicht allein lassen und geht mit von Bord. Der Skipper setzt die beiden an Land. Und tschüss. Zurück an Bord, Dinghi rauf Motor an. 10:50 Anker hoch und weg. Der Skipper kennt Lipari schon. Immer noch kein Wind, aber jetzt gibt es Platz auf der Reede von Vulcano. Nun hat der Skipper eine Woche frei. Relaxen. Baden und ein leckeres Dinner an Bord. 02.10.2018 – Vulcano. Also dann zurück nach Sizilien. Am Wochenende kommt neue Crew in Catania. Es ist Dienstag. Die Wäsche muss gewaschen werden. Die günstigste Wäscherei gibt es in Syrakus. Um 11:30 stehen Genua, Groß und Besan. Es gibt eine nette Brise, die allerdings nicht lange hält. Aber ab 13:30 gibt’s wieder eine und LOREA segelt mit einem Gewitter um die Wette. 8 – 9 kn SOG. Nicht schlecht. Das Gewitter bleibt über Sizilien hängen. Ab 14:30 wieder Maschine bis 16:30. Raumschots Wind nur Groß und Besan in der Straße von Messina. Dann das nächste Gewitter. Ab 21:00 wieder richtig Wind. Bis 9 kn SOG nach Süden. Zum Dinner gibt es Pasta mit Würsten. Steuerbords ragt der Ätna breit auf im letzten Licht des hellen Abendhimmels. An Backbord Blitz und Donner. Schwarze Nacht mit Blitzlicht. Sehr romantisch. 03.10.2018 – Auf See. Um Mitternacht endet die Vorstellung. Gewitter out. Kein Wind mehr. Aber voraus blitzt es schon wieder. 01:40 geht es los. Genua raus. 5 – 6 kn SOG nach Süden. Hält bloß bisschen mehr als eine halbe Stunde. Genua wieder rein. Um 04:00 die nächste Nummer. Genua raus. 5,5 kn SOG. Schade. LOREA ist schon da. 05:40 steht sie in der Einfahrt zur Bucht von Syrakus. Segelbergen. Sie findet einen Platz zwischen den Ankerliegern mit großem Abstand. Kaum ist der Anker im schlammigen Grund, läuft ein weiteres Segelschiff ein. Ein Riesenteil. Der Morgen graut über Syrakus und der große Segler schiebt sich mit seinen drei riesigen Masten und den querstehenden Rahen langsam und qualmend an die Pier der Archimedes-Stadt. Mit dem Fernglas kann der Skipper den Namen entziffern: SEA CLOUD II. Ab in die Koje.
Um 15:00 weckt ein gewaltiger Gewittersturm. Er rast von Nord über die Dächer der Stadt. LOREA rührt sich nicht vom Fleck. Nach 30 Minuten ist der Zauber vorbei. Schönstes Wetter ruhiges Wasser. Da ist noch ein Segler eingelaufen. Ein netter Facebook-Kontakt. Liegt längsseits an der Pier. Hm. Dinghi runter oder Anker hoch und dort drüben anlegen? Es müsste eingekauft werden. Wäsche waschen. Anker rauf und dort anlegen ist wohl einfacher als Dinghi runter, Motor dran, rüberfahren, vertäuen… Also Maschine an, Anker auf, hinfahren, LOREA drehen, Anker wieder runter, achteraus an die Pier. Der FB-Freund nimmt die Leinen an. LOREA liegt fest. Das Landprogramm läuft ab. Drei Stunden später ist alles erledigt. Sack voll Wäsche für 8,50 gewaschen! In der Bucht steht ein wenig Schwell und der haut ständig hinter dem Heck der Lorea an die Pier. Da hat man eine Gummiwulst angebracht, die ist hohl und da knallen dauernd die Wellen dran. Was für ein Lärm! Also nix mit Dinner an Land. Nix wie weg. 20:45, also fünf Minuten später, liegt LOREA wieder am Anker in der Bucht: 37°03‘ N 015°17‘ E. Schön ruhig. Dinner an Bord. Feine Sachen eingekauft.
04.10.2018 – Syrakus. 10:45 schönstes Wetter. Gutes Frühstück wie immer. Arbeit am PC. 15:00 Gewitter. Dinner an Bord. 05.10.2018 – Syrakus. Die neue Crew, Gudula und Alexander, ist schon in Catania. Treffpunkt um 17:00 in der NIC-Marina. Das sind 27 nm. Also Anker auf. Kaum Wind, jedenfalls zu wenig zum Segeln, um den Termin zu halten. Um 17:00 läuft LOREA in Catania ein. An der NIC-Marina gibt es eine herbe Überraschung: Kein Platz frei. Okay, es ist Oktober und die Clubschiffe sind alle da. Der Marinerio verweist auf die andere Marina. Club Nautico Catania. Okay. Aber Gudula und Alexander stehen auf dem Steg, was nun? Die andere Marina liegt auf der gegenüberliegenden Seite des Hafens und der ist weitläufig. Hey, kommt ans Kopfende des Steges! LOREA dreht sich, läuft langsam achteraus an das freie Kopfende des Stegs. Ein großer weißer Kugelfender hängt sowie schon am Heck. Die beiden kommen ans Stegende. LOREA nähert sich auf Schrittlänge und weniger. Die beiden steigen über den Heckkorb an Bord. Alexander jahrelang nicht gesehen. Er hat mit dem Skipper den BR-Schein gemacht. In der anderen Marina gibt es noch einen Platz. Einen. Den bekommt LOREA. 50 Euro die Nacht. Dinner in einer typischen Trattoria neben der uralten Burg.
06.10.2018 – Catania. Was hält LOREA in Catania? Crew war schon ein paar Tage da. Einkaufen, bezahlen und weg. Nächstes Ziel: Messina. 14:00 sieht aus als gäbe es Wind. Gibt aber nicht wirklich einen. Der alte Schwede bringt LOREA nach Messina. 22:10 dort fest. Dinner an Bord. 07.10.2018 – Messina. Stadtrundgang. Eindrucksvolles Glockenspiel am Dom. Kleiner Einkauf. 13:10 ablegen. 13:35 wieder ein Segelversuch. Dauert sogar eine Stunde. 20:50 Anker sitzt in der Ostbucht von Vulcano. Dinner an Bord. 08.10.2018 – Vulcano. Der Wind hat auf Ost gedreht. Nicht gut. Nach Bad und Frühstück sitzt LOREA ganz leicht auf. Nix wie weg. Rüber in die Westbucht Vulcano Ponente. Schönen Platz gefunden in der fast leeren Bucht. Dinghi runter, Motor dran und an Land. Spaziergang. Alexander lässt es sich nicht nehmen, den Vulkan zu besteigen. Baden, Eisessen. Dinner an Bord: Putenbrustwurst mit Spezialkartoffeln und Gurkensalat. Das neue Ladegerät macht Sorgen: Es lädt einfach nicht. 09.10.2018 – Vulcano. Baden, Dinghi-Fahren. Eisessen. 13:20mAnker auf. 13:45 Der Ostwind legt bisschen zu: Genua und Besan treiben die LOREA nach Westen, nach Salinas. Was für ein wunderschöner Hafen! Santa Marina! Um 15:40 liegt LOREA dort fest vor Bugmuring und Heckleinen. Hübscher Ort. Neue Gasflasche erstanden. 20 Euro! Und eine neue Short im selben Laden. Dinner an Bord: Rindersteak mit Zwiebel-Senfsoße. Rahmkartoffel und Zucchini. Hm, wie himmlisch! 10.10.2018 – Salinas. Alexander untersucht die Elektrik. Als Elektro-Ingenieur ist er prädestiniert dafür. Und er findet den Fehler im Handumdrehen. Beim Stromeingang ist in der etwas kuriosen Installation eine altertümliche Sicherung durch. Gut, LOREA ist 30 Jahre alt. Das neue Ladegerät bekommt direkte Verbindung zur Batteriebank und schon läuft es. Danke Alexander! 12:30 Ablegen. Wind Fehlanzeige. Um 15:40 steht LOREA vor Alicudi. Hafen kann man das nicht nennen. Die Anlegestelle wird offenbar gerade ausgebaut. Es gäbe eine Boje. Ein junger Mann kommt mit einem Motorboot und bietet sie an. 60 Euro für die Nacht an einer ziemlich ausgesetzten Stelle. Danke. Es geht weiter nach Cefalu. Dinner an Bord: Penne mit Käsesoße und Gurkensalat. Um 22:10 sitzt der Anker im Hafen von Cefalu zwischen den abenteuerlichen Felsformationen.
11.10.2018 – Cefalu. Dinghi runter oder an Steg? Das Wetter rät zu letzterem. Und die Bequemlichkeit. Neuerdings wollen sie hier 60 Euro für die Nacht. Es gibt immerhin Strom und Wasser. Stadtspaziergang. Endlich mal den Klippenweg außerhalb der uralten Stadtmauer gegangen. Immer wieder was Neues zu entdecken. Dinner wieder mal im Il Covo del Pirata. Wieder gut.
12.10.2018 – Cefalu. 10:25 Alten Schweden wecken. Auslaufen. Ab 10:55 gibt es Wind. Mit 5 – 7 kn zieht LOREA weiter nach Westen. Um 18: werden die Segel geborgen vor dem riesigen Hafen von Palermo. Um 19:00 liegt LOREA fest in der Marina Galizzi. Endstation für diese Crew. Dinner an Bord.
10.10.2018 – Salinas. Alexander untersucht die Elektrik. Als Elektrik-Ingenieur ist er prädestiniert dafür. Und er findet den Fehler im Handumdrehen. Beim Stromeingang ist in der etwas kuriosen Installation eine altertümliche Sicherung durch. Gut, LOREA ist 30 Jahre alt. Das neue Ladegerät bekommt direkte Verbindung zur Batteriebank und schon läuft es. Danke Alexander! 12:30 Ablegen. Wind Fehlanzeige. Um 15:40 steht LOREA vor Alicudi. Hafen kann man das nicht nennen. Die Anlegestelle wird offenbar gerade ausgebaut. Es gäbe eine Boje. Ein junger Mann kommt mit einem Motorboot und bietet sie an. 60 Euro für die Nacht an einer ziemlich ausgesetzten Stelle. Danke. Es geht weiter nach Cefalu. Dinner an Bord: Penne mit Käsesoße und Gurkensalat. Um 22:10 sitzt der Anker im Hafen von Cefalu zwischen den abenteuerlichen Felsformationen.
11.10.2018 – Cefalu. Dinghi runter oder an Steg? Das Wetter rät zu letzterem. Und die Bequemlichkeit. Neuerdings wollen sie hier 60 Euro für die Nacht. Es gibt immerhin Strom und Wasser. Stadtspaziergang. Endlich mal den Klippenweg außerhalb der uralten Stadtmauer gegangen. Immer wieder was Neues zu entdecken. Dinner wieder mal im Il Covo del Pirata. Wieder gut. 12.10.2018 – Cefalu. 10:25 Alten Schweden wecken. Auslaufen. Ab 10:55 gibt es Wind. Mit 5 – 7 kn zieht LOREA weiter nach Westen. Um 18: werden die Segel geborgen vor dem riesigen Hafen von Palermo. Um 19:00 liegt LOREA fest in der Marina Galizzi. Endstation für diese Crew. Dinner an Bord. 13.10.2018 – Palermo. Nach dem Frühstück Spaziergang in die Stadt. Rumstromern bis zum Dom und endlich zum Mittagstisch in Il Covo die beati Paoli. Die Paolis, das war mal ein Geheimbund in Palermo. Man lief mit Kapuzen rum, wie der spätere Kukuxklan und hatte ein Versteck in einer Höhle. Deshalb sieht das Ristorante innen wie eine finstere Höhle aus. Draußen lässt es sich in der Nachbarschaft des eines schönen Parks mit uralten, mächtigen Gummibäumen hervorragend tafeln. Danach – es ist Samstag – bezieht die Crew ein Stadtquartier. Der Skipper begibt sich zum Carrefour für den Provianteinkauf. Er hat da offenbar seine Leute. Kaum im Laden, tippt ihm ein kleiner Mann auf die Schulter. Paoli! Er hat sich darauf spezialisiert mit seinem alten roten Cinquecento Kunden des Supermarktes zu Diensten zu sein. Zwei oder drei Mal hat er den Skipper schon gefahren. Eine Freude den kleinen Kerl wiederzusehen. Spricht kein Wort Englisch, natürlich kein Deutsch. Aber man versteht sich. Er besorgt Kartons und erwartet den Skipper an der Kasse. Und bringt dann alles bis zur LOREA und freut sich über zehn Euro! Abends im Al TOTO mit der alten Crew. Simples sizilianisches Fischessen, guter Weißwein. 14.10.2018 – Palermo. Zum Frühstück kommt Petra aus Frankfurt an Bord. Stadtbummel folgt. Noch ein Besuch im Al Toto. Spaghetti con Gamberi e Cozze. Schlicht und gut. Noch ein kleiner Einkauf im Carrefour. Und zum Dinner an Bord gibt es Weißwürscht! Hat Petra mitgebracht. 15.10.2018 – Palermo. Hafen bezahlt für drei Tage 210 Euro. 10:00 Ablegen. Kein Wind. Motorfahrt. 6,4 kn SOG. 16.10.2018 – Mittelmeer. 00:00 Petra übernimmt die Wache. Um 03:00 der Skipper. Jetzt reicht der Wind für 4,7 kn SOG unter Genua, Groß und Besan. Immerhin bis 05:00. Dann nochmal für eine Stunde und später nochmal. Erst 14:45 gibt es bisschen mehr und der Wind reicht bis 20:45. Dann erreicht LOREA die Hafenbucht von Villasimus. Der Schwede ruht ab 21:15. Das waren 25 h Motorfahrt und 12 h Segeln auf 200 nm. Zum Dinner gibt es Spezialkartoffel mit Bratwurst. 17.10.2018 – 09:15 Villasimus. Erst mal baden. Es liegen noch zwei Segler da vor Anker. Frühstück. Es ist Sauwetter angesagt. Deshalb wird ein besonderer Plan ausgeheckt. 12:30 Anker auf. Ab 13:00 gibt’s Gewitterwind bis 14:00. Um 15:15 liegt LOREA fest in der Marina Capitana in der Bucht von Calgiari. Zum späten Lunch serviert die Bordküche Blut- und Leberwurst aus Hessen mit gebratenen Zucchini. Zum Dinner Aprikosenkuchen mit Sahne und Rotwein. In der Nacht rüttelt mächtiger Sturm an den Schiffen. Es schüttet, blitzt und donnert pausenlos.
18.10.2018 – Marina Capitana. 10:00 Frühstück. Heute liegt kein Termin vor. 12:00 Hafen bezahlt: 2 Tage 74,00 Euro. Hafenwasser hellbraun. Es fließt ein Bach durch einen Hafenteil und brachte in einer nach Unmengen Erdreich mit. 14:40 Dieselmessung im Bb-Tank: Noch 170 l. Im Stb-Tank noch an die 400 l. Sollte reichen bis Palma, selbst wenn es überhaupt keinen Wind geben sollte. In Italien ist Diesel zu teuer. Wanderung zum Supermercado. Dinner an Bord. Eine ruhige Nacht. 19.10.2018 – Marina Capitana. Ablegen um 10:45 ohne Wind. Draußen ein Hauch von 12 kn für eine halbe Stunde. Also Motorfahrt bis 17:40 raus aus der Bucht von Cagliari nach Südwesten rein in die gut geschützte Bucht Malfatone. Nichts mehr los hier im Vergleich zum Frühsommer. Ankern auf 4,5 m Wasser, einmal ums Schiff schwimmen, in der Bordküche Spezialkartoffeln mit Hühnerbrust zubereiten. Und noch ein Bier. Ruhige Nacht. 20.10.2018 – Malfatone. Um 08:50 ist das Frühstück verschlungen. Los geht’s. Allerdings streikt die Ankerwinsch beim Ankeraufholen. Das heißt nicht die Winsch, sondern der Druckschalter. Da muss ein neuer rein. Die Winsch kann auch aus dem Steuerhaus bedient werden. Ab 10:35 kann gesegelt werden mit allen Segeln. Es soll nach Menorca gehen. Erst mal gilt es ein Flautengebiet westlich Südsardiniens zu umsegeln. Das klappt ganz gut, führt LOREA aber weit nach Süden. Dann lässt der Wind einen Kurs Richtung Menorca zu. Wunderbar. 21.10.2018 – Mittelmeer. Um 00:45 ist das Ende des Windes erreicht. Unter Maschine geht es also nach Norden: 345°. Kurs Mahon liegt an. Schwache Dünung. Ein Hauch stabilisiert LOREA. Ruhige Motorfahrt bis 05:00. Dann gibt es wieder NNW-Wind. Es sind bloß noch 290° drin. Ab 15:05 gehen nur noch 270°. Immer so um die 5 kn SOG. Adieu Mahon und Menorca. Ein Kreuzschlag würde LOREA viel zu weit nach Osten führen. Und der Wetterbericht sagt nun für Menorca heftigen NW-Sturm voraus. Um 20:00 serviert die Pantry Bratkartoffeln mit Bratwurst. Von 22:00 an hält der Skipper allein Wache. LOREA segelt unter allen Segeln sehr ruhig nach Westen. 22.10.2018 – Mittelmeer. Um 00:00 übernimmt Petra. Ab 02:50 ist der Skipper wieder an Deck. Um 05:00 legt der scheinbare Wind auf über 20 kn zu. Die Genua wird etwas verkleinert. Nun ist nur noch ein Kurs nach 250° möglich. So zeichnet sich das neue Ziel ab: Cabrera. Die Inselgruppe südöstlich von Mallorca. Ab 10:00 legt der Wind noch mehr zu. Der Skipper refft das Groß. Als er das Fall dicht holt, bricht der Reffhaken. Zum Glück gibt es auf der anderen Seite des Großbaums auch noch einen. LOREA segelt nun etwas aufrechter und ganz schön flott nach 250°. Um 19:25 steht LOREA vor den Inseln Collins und Cabrera und La Rotonda. Segelbergen, den alten Schweden wecken und zwischen den Felsen durch die Bucht von Cabrera ansteuern. Um dort eine Boje benutzen zu dürfen, muss man sich eigentlich per Internet anmelden. Geht jetzt leider nicht. Aber es ist fast Ende Oktober. „Meinst Du es sind mehr als zwei Yachten drin?“ „Nö“. Gegen 20:30 kurvt LOREA in die finstere Bucht. Da ist ein Ankerlicht, und da noch eins und da noch eins. Es sind unübersehbar viele. Scheinwerfer raus, Bojensuche. Es finden sich noch einige und um 22:15 hängt LOREA an einer fest. Das waren 315 nm seit Sardinien. 23.10.2018 – Cabrera. Ausschlafen. Beim Frühstück wird die Lage klar: Es sind sicher noch mehr als zehn Bojen frei, die ersten Yachten brechen bereits auf. Nach dem Frühstück verlegt LOREA an eine Boje, die nun frei geworden ist, weiter innen, nah am kleinen Hafen. Es wird ein Ruhetag. Per Internet bucht der Skipper nun eine Boje. Kostet 9,02 Euro. Dinghi runter, Motor dran, Landausflug. Erst mal zur Burg rauf, den herrlichen Blick genießen. Dann in die Tapasbar. Eine Crew aus Köln feiert dort den Geburtstag eines Mitseglers. Die Tapas sind sehr lecker, das Bier auch. Noch eine Wanderung, diesmal um die Bucht. Auf den Spuren der Geschichten, die sich hier zugetragen haben: Piraten, Mönche, Kriegsgefangene. Zurück an Bord nach dem Dinner an Land im Finstern. 24.10.2018 – Cabrera. 10:15 Dinghi an Bord. Frühstück. 12:00 Leine los. Nun weht ein kräftiger SW-Wind. Raumschotssegeln unter Genua und Groß bei bis zu 27 kn scheinbarem Wind. Gegen 156:00 steht sie vor Portopetro. Dort gibt es auch Bojen aber bei südlichen Winden ist die Bucht unruhig. LOREA macht im kleinen Hafen fest. Kostet 60 Euro. Einkaufen und am zum Dinner im ES9Cellar gibt es eine gute Paella Marisco für zwei. Mit gutem Wein 55 Euro. 25.10.2018 – Portopetro. 09:40 ablegen. Ab 10:25 wird unter Vollzeug gesegelt erst nach 195° dann nach 350° geradewegs in die Bucht von Palma. Um 19:00 liegt LOREA an der Tanke des RCNP, des Real Club Nautico Palma de Mallorca. 300 l laufen in den Bb-Tank und 300 l in den Stb-Tank. Es gibt wiedermal keinen Liegeplatz. Es ist Donnerstag und da sind immer noch Charterboote unterwegs. Also gibt es auch einen Platz für eine Nacht zumindest. Dinner in der Bar DIA. Köstlicher Lammbraten. 26.10.2018 – Palma. 10:00 Markus aus Berlin kommt an Bord. Skipper hat ihn gebeten früher zu kommen, wegen des Liegeplatzproblems. Nun telefoniert er mit der Marina Arenal wegen Liegeplatz. Kein Problem. Dann Einkaufen. Als er um 12:00 zur LOREA zurückkehrt, hat Petra die Nachricht, dass ein RCNP-Marinero da war und einen Liegeplatz für LOREA hier in Palma angeboten hat. Gleich gegenüber Platz 30 und zwar bis Donnerstag. Was wichtig ist, denn für die nächsten Tage ist schweres Wetter angesagt. „Man muss immer erst schimpfen.“ Lunch in der Bar DIA in Palma. Entspannter Nachmittag. 27.10.2018 – Palma. Nach dem Frühstück geht Petra von Bord. Putzen, aufräumen. Stadtbummel. Dinner in, na wo wohl? Wasserdichte Druckschalter gibt es nirgends. 28.10.2018 – Palma. Ein grauer, regnerischer kühler Tag in Palma. Wanderung zur Burg Belver. Danach Bar Shamrock.
29.10.2018 – Palma. Proviant einkaufen, Markthalle besuchen, Linsengericht im Markt, Stadtbummel, Besuch der Galerie Gerhardt Braun. Sehr aktuell. Begeistert. Dinner an Bord: Putengeschnetzeltes mit Eno Moricone. 30.10.2018 – Palma. Frühstück. Neue Dieselpumpe funktioniert nicht. Neue, stärkere gekauft. Zu einem Aggregat zusammengebaut. Ca. 10 l Wasser und Schmutz aus dem Bb-Tank gepumpt. Stb-Tank kein Schmutz, kein Wasser. Einkaufen bei Mercadona. 31.10.2018 – Palma. Neue Öljacke und Stiefel gekauft bei Marinepool in Palma. 465 Euro. Reffhaken reparieren lassen: Wie neu. 86 Euro. Dinner in der Bar DIA: Chuletas de Cordero. Sehr gut.
01.11.2018 – Palma. Wassertank voll. Grotamar in die Dieseltanks. 09.05 Maschine an und ablegen. 10:15 Groß rauf. Aber erst draußen greift um 13:15 Wind in die Segel. Erst mäßig. Aber um 18:00 läuft LOREA mit 7 kn SOG Richtung Ibiza. 22:20 in der Passage zischen Ibiza und Espalmador laufen genau gleichzeitig mit ihr zwei Fähren durch. Danach Kurs 252° nach Alicante. 02.11.2018 – Mittelmeer. 00:30 übernimmt Markus die Wache. LOREA segelt mit rund 6 kn SOG und wird vom Autopiloten gesteuert. Um 03:00 übernimmt der Skipper wieder. Um 10:40 ist der Wind offenbar gänzlich verbraucht. Der Volvo schiebt weiter. Um 19:20 liegt LOREA fest in Alicante im im Real Club de Regatas für 44,22 Euro die Nacht. Dinner in der Stadt in einem Straßenrestaurant. Dann noch ein Glas in der Höllenbar TriBeCa. 03.11.2018 – Alicante ist es wert einen Tag länger dort zu bleiben. Einkauf im Suterrain- Markt und im El Corte Ingles. Die Pantry braucht zwei neue Küchenmesser. Wasserdichte Druckschalter sind auch hier nicht zu finden. Wanderung auf die Alcazabar, die mächtige und weitläufige Burg über der Stadt. Auf dem Rückweg gibt es eine Paella Marisco in einem abgelegenen Viertel. Gut. Spät abends kommt Ursula aus Freising an Bord. 04.11.2018 – Alicante. 11:20 Maschine an und ablegen. Ab 11:50 wird gesegelt. Genua, Groß und Besan bringen LOREA auf 5 – 6 kn. Sie läuft gemütlich mit dem NW. Um 18:30 steht sie vor der Hafeneinfahrt von Torrevieja. Um 1:10 sitzt der Anker im Grund des Hafenbeckens auf 2,8 m Tiefe. Zum Dinner gibt es Hähnchengeschnetzeltes mit Reis und Salat. Und ein oder zwei Gläser Rioja. 05.11.2018 – Torrevieja. Die Stadt reißt einen zwar nicht vom Hocker, aber es sollte frisches Zeug eingekauft werden und ein neuer wasserdichter Druckschalter für die Ankerwinsch. Da bei Regen Dinghifahren wenig Spaß macht, wird kurzerhand am Gästesteg des Clubs angelegt. Auf dem Stadtrundgang wird tatsächlich ein Autoteile-Laden gefunden, der wasserdichte Druckschalter besorgen kann. Morgen um neun. Okay. Dinner an Bord: Fleischbällchen – Albondigas mit Kartoffelpüree. 06.11.2018 – Tatsächlich bekommt der Skipper zwei Druckschalter und einen 5-l-Kanister Motoröl für sensationelle 16 Euro. 10:40 ablegen. Ab 11:00 wird gesegelt. Bis 19:45. Da n ist der Wind alle. Unterwegs gibt es zum Dinner Reis mit Hühnerbrust. Um 22:40 läuft die LOREA in en Hafen von Cartgena ein. An der Promenade ist kein Platz frei. Also brummt sie in die Marina hinüber. Da meldet sich niemand. En Glück eigentlich. Denn auf der Landseite der Kreuzfahrerpier gibt es Liegeplätze, die offenbar nicht zur Marina gehören. Es findet sich sogar ein Stromanschluss. Es waren 60 nm an diesem Tag. Eine Yacht aus UK liegt achteraus. Zwei Männer, schon länger unterwegs. Sie haben einen netten Hund an Bord. 07.11.2018 – Ein sonniger warmer Tag. Genau richtig um in Cartagena herumzustromern. Nachmittags tauscht der Skipper den Druckschalter an der Ankerwinsch aus. Zum Dinner in der Tapasbar: La Uva de Jumillana. 08.11.2018 – 10:30 ablegen. Zwar werden Groß nd Besn gesetzt, aber es gibt kaum Wind. Erst um 16:00 kann die Maschine ruhen. Bis 19:00. Dann steht LOREA vor Garrucha. Im Dunkeln kurvt sie in den Hafen und findet einen Längsseitsplatz. Da waren 48 nm Leider ist die Stammkneipe hier geschlossen. Der Ersatz erweist sich etwas dürftig. 09.11.2018 – Garrucha. Um 11:45 geht es weiter. Allerdings ist mit Segeln nicht so richtig was los. Um 19:05 fällt der Anker in Puerto Genoveses nach 3 nm. Zum Dinner liefert die Pantry Rindersteaks mit Rosmarinkartoffeln und Salat. 10.11.2018 – Puerto Genoveses. Um 10:00 Ankerauf. Ab 10:20 stehen Genua, Groß und Besan. Der Wind ermöglicht einen Kurs von 184° und nach der Wende 315°, ein Kurs der direkt nach Almeria führt. Um 15:15 steht LOREA vor dem Hafen. Segel runter und rein. Sie bekommt sogleich einen hübschen Platz im Club e Mar. Das waren 29 nm und 384 nm seit Palma. Das ist für Markus bedeutsam, denn er geht hier von Bord, weil er von hier günstiger nach Hause reisen kann. Ein schöner Abend in Almeria.
11.11.2018 – 11:55 Maschine an. Viel Wind gibt es nicht auf dieser letzten Strecke des Jahres. Mal für knapp zwei Stunden, sehr gemächlich. Keine Welle vorbei an Aguadulce, an Roquetas de Mar und dann mit Blick auf die Sierra Nevada nach Almerimar. Um 18:00 liegt LOREA dort fest, wo sie im April abgelegt hatte. 27.11.2018 – Almerimar. 09:00 LOREA wird aus dem Meer geholt. Nun steht sie an Land und soll eineinhalb Monate trocknen. Am Kiel hatte sich ein Stück Gelcoat gelöst. Ein weiteres Stück war lose. Nun soll der Rumpf trocknen, damit neues Gelcoat aufgetragen werden kann. Der Rumpf der LOREA ist äußerst massiv ausgeführt mit bis zu 50 mm Massivlaminat unter Wasser und 30 mm Massivlaminat über Wasser.
27.02.2019 – Jetzt gibt es einen heftigen Zeitsprung. Skipper war in Bayern und sonstwo in der Welt unterwegs. LOREA stand an Land hoch und trocken in Almerimar. Am Kiel wurde das Gelcoat wiederhergestellt, das auf der Backbordseite abgefallen war. Der Skipper nahm dann Geld, Farbe und Pinsel zur Hand und strich auch den Rest des Unterwasserschiffs mit Antifouling. Im Rumpf wechselte er ein Borddurchlassventil aus, das zwar geschlossen aber einfach kaputt war und baute ein weiteres neues ein. Das eröffnet die Möglichkeit einen kleinen Generator einzubauen für etwas weitere Reisen. Noch ein paar neue Opferanoden angeschraubt und ab ging es wieder ins Wasser. Dann kam Peter Strobosch an Bord und kümmerte sich intensiv um den Lack des Aufbaus. Der blitzt nun wieder. Peter wird ab 04.05.19 die LOREA in der Region Cartagena - Balearen skippern bis 14.09.2019. Der Skipper besorgte derweil verschiedene Kleinigkeiten wie neue Notraketen, einen neuen 230-Voltanschluss in der Achterkabine, ein Schmuckstück im Steuerhaus, einen praktischen Einhebel-Wasserhahn in der Pantry und ein paar Flaschen Rotwein… und endlich ein Schiffssiegel als Stempel: Flor de los mares. Die LOREA wird zum Künstlerschiff, ein schwimmendes und segelndes Kunstobjekt. Einmalig in der weiten Welt. 01.03.2019 - Peter schleift nun auch die Handläufe an Deck und wird sie neu lackieren. Der Skipper treibt sich indessen mit netten Nachbarn aus Argentinien in der Stadt El Ejido herum, kümmert sich um den Schiffsstempel und um die Lebensmittelvorräte. Der Mercadona im Hafen hat nämlich wegen Renovierung für zwei Wochen geschlossen. Kann man als Katastrophe betrachten. Aber es gibt noch einen kleinen CONVIAR-Supermarkt. Auch nicht weit von der LOREA aber ohne Griechischen Yogurt ect. Also wird geschleppt und argentinisch-spanisch geübt. Das Katalan entwickelt sich ganz gut. Soll ja auch bald Spanisch sprechende Crew geben.
02.03.2019 - Die neue Ankerkette muss markiert werden. Ganz schöner Aufwand. Alle zwanzig Meter eine andere Farbe. Insgesamt neunzig Meter Markenkette von Lofrans, Italien. Wird eine Weile halten. Ankerwinsch rennt auch wieder. Die dreimonatige Pause hat ihr nicht gefallen. Aber nach einigen Lockerungsübungen unter dem Gehäuse schnurrt sie wieder zuverlässig in beide Richtungen.
14.03.2019 - Es ist geschafft: Der Expansionsbehälter für das Kühlwasser des inneren Kreislaufs wurde in den Motorraum verlegt. Dafür entstand im Gasflaschenfach im Cockpit Raum für eine dritte Gasflasche. Das erweitert die Reisezeit der LOREA glatt um fast einen Monat. Solange braucht es, um bei einigermaßen reguliertem Gebrauch des Gasherdes ein Flasche zu verkochen. 16.03.2019 - Der von der Ferrateria geschickte Experte für die Gefrierbox, weiß keinen Rat mehr. Er hat das Aggregat mitgenommen und angeblich getestet.Es funktionierte eigentlich gut, machte kalt, aber kein Eis. Aber nun produziert es Eis außerhalb der Gefrierbox. 18.03.2019 - Nun wird Chris, von der Werft hier sich der Gefrierbox annehmen. Sie muss einfach funktionieren. "Was Du hast kein kaltes Bier?"war seine erste Frage. Doch doch haben wir. LOREA hat ja eine guten Kühlschrank neben der Gefrierbox. 24.03.2019 - Sonntagsspaziergang und so. Abends kommt Lazaro und holt Peter ab. Skipper weder allein zuhaus. 27.03.2019 - Guillermo, Eigner der SHULCO bringt den Skipper nach Almeria. Dort landet am Abend Marina. Sie möchte den Skipper längere Zeit begleiten und das Seeleben kennen lernen. Der muss nun besser Spanisch lernen. 29.03.2019 - Die Gefrierbox gefriert immer noch nicht. Aber nun ist ein Pferd an Bord. Ob's hilft? Ein Erinnerungsstück, von dem sich Marina nicht trennen will. Passt zum Künstlerschiff. Es gibt ja jetzt auch einen Schiffsstempel: FLOR DE LAS MARES. Noch immer pfeift der Levante und und zwar der LOREA genau auf die Nase. Ein sanftes Gewackel toda el dia. 06.04.2019 - Die ganze erste Aprilwoche pfeift es in den Riggs. Erst aus Osten, dann aus Westen. Marina hat sich gut an Bord eingelebt. LOREA schwankt in den Böen im Hafen und ruckelt an den Leinen. Mancher kann das gar nicht vertragen. Marina fühlt sich wohl. Es gibt Einladungen und Gegeneinladungen. Skipper und Marina haben Helmut und Carmen auf der großen Holzketsch PATRIA besucht. Tom und Petra aus Hamburg hatten auf ihre SANTOS geladen. Zwei Tage später gab es ein köstliches Langostinos-Dinner auf der LOREA mit ihnen. Jean-Pierre ist auch wieder da. Er hat einen Ausflug zum Brikomart und nach Almeria ermöglicht. Und der neue original Volvo-Kühlwasser-Ausgleichsbehälter ist an Bord.
07.04.2019 - Die LOREA entwickelt sich auf dem Weg zu einem Kunstobjekt immer weiter. Nach den Reminiszenzen aus der DAISY-Zeit des Skippers hat sich auch Andalusien verewigt. Der gute Geist der andalusischen Vorzeit sollte jetzt in der Pantry wirken. Okay. sieht jedenfalls hübsch aus. Das Strichmenschlein unter dem Regenbogen oder dem Himmelsrund wurde vermutlich vor 4000 Jahren in einer Wohnhöhle gezeichnet. Es gilt nun als Symbol Almerias. In der Pantry kann jetzt auch Wasser elektrisch gekocht werden. Spart erheblich Gas an Hafentagen. Bei einer Leistung von 1500 W klappt das sogar bei Maschinenbetrieb auch über den Inverter.
12.04.2019 – Almerimar. Es ging ja sehr gemächlich los. Um 10:00 die Wäsche ab holen und um 12:00 Motor starten, Schiff klar zum Ablegen und los geht’s. Marinas allererste Seefahrt. Leinenwerfen wurde schon geübt und Theorie vermittelt. Jetzt die Praxis. Anlegen am Turm, wo sich das Hafenbüro befindet. Es klappt wie geschmiert. Im Oficina 168 Euro bezahlt für 12 Tage April. Um 12:30 ablegen hinaus auf das Meer. Das selbige glitzert herrlich unter dem blauen Himmel mit einem leichten Hauch von Wind. Ein alter Seegang nimmt LOREA wiegend in die Arme. Also wird das Groß gesetzt und die Schaukelei hat ein Ende.
Bloß, um mal zusehen ob sie noch da sind, werden auch die anderen beiden Segel gesetzt. Es bleibt bei der Motorfahrt quer über den Golf von Almeria. Die Genua wird wieder weggerollt. Um 18:30 birgt der Skipper sämtliche Segel und macht den Anker klar. Um 18.55 sitzt das Eisen an der neuen Kette im Grund vom Puerto de Genoveses vor dem Playa de los Genoveses jenseits vom Cabo de Gata. Eine hübsche Bucht, in der LOREA schon paarmal vor Anker übernachtet hat. Es ankern noch eine andere kleinere Yacht in der Südhälfte der Bucht und weiter nördlich noch eine Ketsch. Cena: Pechuga de pollo con arroz y ensalada verde. Marina ist nur ein wenig müde.
13.04.2019 – Morro di los Genoveses. Das Frühstück entsteht routinemäßig: Schwarzer Tee, Apfel, Banane, Nüsse, Pasas, griechischer Yoghurt und Honig. 11:30 Maschine an und Ankerauf. Es weht eine hübsche Brise aus Süd. Um 11:50 stehen Genua und Besan und LOREA läuft mit 5 kn SOG nach Nordosten. Bald gibt es ein wenig Welle von achtern bei angezeigten 20 – 25 kn aus SW bei einer Fahrt von 6 – 7 kn SOG. Marina bereitet in der Pantry eine leckere Brotzeit: Langostinos! Um 17:45 birgt der Skipper die Segel. Der Hafen Garrucha liegt vor dem Bug. Um 18:30 Motor aus. LOREA liegt in Garrucha. Es gibt Patatas nach Art LOREA und Rindfleisch-Hamburger mit Salat. Und dazu das Bier aus Flandern, das Jean-Pierre mitgebracht hatte. Anschließend noch ein Pflichtbesuch der Tapasbar El Position oder so ähnlich. Jedenfalls sehr leckere Pulpo und ein paar Bier.
14.09.2019 – Garrucha – 10:00 Hafen bezahlt: 20,96 Euro. Danach Maschine an und weg. Der Hafen ist irgendwie unruhig vom Wasser her. Nach Süden offen! Sieht so aus, als könnte die Reise unter Genua und Besan weitergehen. Läuft gut mit 5 – 6 kn SOG. Aber nur bis 15:00. Dann muss der alte Schwede wieder helfen. Um 16:30 gibt es eine Panpan-Meldung von Radio Cabo de Gata die besagt, dass sich dort vor der Küste zehn Personen in einer Notsituation befänden. Zu weit weg! Um 18:30 läuft LOREA in die Bucht Cartagena ein. An der Promenade findet sie keinen Platz, also rüber in die Marina. 19:50 Motor aus. LOREA liegt fest vertäut auf J01, ziemlich zentral. Kostet 23,60 pro Tag plus Energie. 15.04.2019 – Cartagena: Tom und Petra mit ihrer SANTOS sind auch schon da. Sie sind einen Tag nach der LOREA in Almerimar gestartet, haben die Ankerbucht ausgelassen und sind in Garrucha schon frühmorgens los. John, ein Brite aus Südafrika kommt vorbei und meint, LOREA sei ja wohl nicht nur ein sehr schönes, sondern auch ein sehr starkes Schiff. Er sehe das gleich. Er sei achtmal über den Indischen Ozean und sonstwo gesegelt. Sehr lustig, fachkundig und redselig. Und dann gibt es endlich mal wieder Churros con chocolate calienta in der schönen Calle Mayor in Cartagena. Und überhaupt eine turbulente Woche. 16.04.2019 – Cartagena: Der Skipper bemüht sich um eine Wohnung für den Sommer und der Carrefour wird besichtigt. Abends ist die LOREA-Crew auf der SANTOS bei Tom und Petra zu Gast.
17.04.2019 - Cartagena: Das Castillo auf dem Berg und das römische Theater werden besucht und anschließend der Mercadona am Plaza Espagna. Um 17:00 verurteilt Pontius Pilatus auf der Bühne vor dem Rathaus den Jesus von Nazareth zum Tod am Kreuz. Die Leute sind begeistert. Auf der LOREA gibt es piernas de pollo con arroz. 18.04.2019 - Cartagena: Der Skipper findet ein tolles Appartamento in den Andalusischen Bergen. Mittags gibt es Paella marisco im Columbus. Der Oberkellner ist immer noch da. Seit 1964 bedient er hier die Gäste mit Humor und einer Eleganz, die bisschen an Hans Moser erinnert. Dann kommt Peter an Bord, der ja zurzeit in Cartagena lebt, weil er hier Abuelo geworden ist. Mit Tom und Petra besuchen Marina und der Skipper die Tapasbar La Uva de Jumillana und anschließend weichen sie der Schweigeprozession in die Taverne Taranta aus, wo es guten Rioja gibt, wie übrigens danach auch auf der LOREA. Lustiger Abend. Tom spricht sehr gut Spanisch.
19.04.2019 - Cartagena: liegen zwei riesige Segelyachten in der Marina und zwar im Regen. Es schüttet zeitweise wie aus Kübeln. Die eine ist ein Megaketsch und heißt PANTHALASSA. Im Internet kann man das Interior besichtigen. Es erscheint sehr kühl. Nachmittags sitzt ein munteres Seglerpaar im Cockpit der LOREA: Beate aus Berlin und Bernd aus Salzburg. Leben seit 2012 auf dem Meer.
20.04.2019 - Cartagena: Um 09:00 Frühstück. Der Himmel voller grauer Wolken, die Masten spiegeln sich in Pfützen. Um 10:30 gelingt es dem Skipper, die Liegegebühr zu bezahlen. 132 Euro. Der Marinero ist entweder noch neu im Job oder einfach überfordert. Um 11:00 Maschine an und weg. Im Hafenbecken dreht Marina ihre ersten Runden am Steuer, während der Skipper Leinen und Fender verstaut. Draußen setzt er das Groß. Ab 11:40 ruht der alte Schwede wieder. Erst gibt es einen SW mit 17 kn ab 14:00 einen NE und der wird heftig. Um 15:00 fauchen bis zu 32 oder mehr kn in die Segel. Angezeigt werden bis zu 28 kn aber LOREA rennt mit 9 kn SOG fast vor dem Wind. Die Wellen werden immer höher. Sie rollen von achtern an und schieben ordentlich mit. Marina bereitet seelenruhig in der Pantry eine Brotzeit. Das geht so bis 19:10. Da nimmt der Skipper die Genua weg, weil der Wind zu achterlich einfällt. Schmetterlingsegeln mit Groß und Besan klappt auch ganz gut. Um 19:40 steht LOREA vor dem Hafen Garrucha. Segelbergen und um 20:15 Motor aus. Festgemacht in Garrucha, wo die Yachten trotz Wind aus Nord heftig in die Taue rucken. Der Marinero hat seine eigene Vorstellung vom Liegeplatz der LOREA. Der von letzter Woche sei ocupato, sagt er. Sonderbar. Es kommt kein Schiff mehr rein. Der Hafen wird gleich bezahlt: 20,96 Euro plus 5 Euro Deposit für den Schlüssel. Das Dinner bzw. cena in einem Restaurant an der Promenade fällt dürftig und zu teuer aus. 21.04.2019 – Garrucha. Wieder haufenweise Wolken am Himmel. 10:30 alten Schweden wecken. Der Marinero war leider nirgends zu finden. Wir kommen ja wieder, also bleibt der Schlüssel an Bord. Der Wind weht heute eher mäßig. Aber ab 12:00 ziehen die Segel genug, um auf die Maschine zu verzichten. Nach zwei Stunden ist der Wind wieder weg. Erst als das Cabo de Gata achteraus liegt, pfeift es wieder, und zwar von vorn, also aus Westen. Schöner Segelwind. Aber die Strecke wird dadurch etwas länger. LOREA kreuzt in den Golf von Almeria. Ganz schön flott, immer hoch am Wind. Marina produziert in der Küche una cena: Weiße Bohnen, Reis und mit gebratener scharfer Chorizo. Dann legt sie sich zur Ruhe in der Bugkabine. Am Westende des Golfes schwächelt der Wind. Die Maschine ist gefragt. Steuerbord voraus blinken schon das Leuchtfeuer von Punto Sabinal und ganz schwach auch die Südtonne vor Almerimar. 22.04.2019 – Almerimar. Gegen 00:40 passiert LOREA die Südtonne. Die grüne Blinke vom Hafen Almerimar liegt gleich voraus. Mondlicht kommt durch eine Wolkenlücke. Noch läuft ordentlich Seegang. Segel runter. Hafen anfunken und in die Einfahrt wackeln. Um 01:30 schickt der Skipper den alten Schweden wieder in den Schlaf. LOREA liegt an der Pier hinter dem Turm der Marina Almerimar fest. Nach der Funkankündigung haben sich zwei Marineros bereitgemacht, die Leinen anzunehmen. Sie mussten bisschen Geduld mitbringen, weil der Skipper erst im Hafen das Schiff zum Festmachen klar machen konnte. Marina wirft die Heckleine gekonnt an Land. Ein Anleger-Bier und ab in die Koje. 23.04.2019 – Almerimar. Platz 165, ein paar Meter von Platz 188 entfernt. Da liegt sie nun wieder die LOREA, Flor de las Mares. Ein Rutscher am Groß muss ersetzt werden. Der Schäkel vom Besanfall wird gegen einen mit Schnappverschluß getauscht. Takelarbeit. Einkauf im Mercadona. Almerzo: Langostinos. Marina wünscht sich zum Dinner piernas de pollo. Bekommt sie. 24.04.2015 – Almerimar. Starker Poniente pfeift im Rigg. Es gießt zeitweise heftig. Beim Chinesen ersteht der Skipper einen Zweiplatten-Kocher für 38 Euro. Damit wird ab sofort im Hafen Gas gespart. Dieselmessung im Backbordtank ergibt 120 Liter. Muss also gebunkert werden. Beim Motorreinigen entdeckt der Skipper, dass eine Verschraubung des achteren Ventildeckels defekt ist. Er findet eine Lösung, versucht aber dennoch einen neuen zu bestellen. Silvia von der Ferreteria hat schon den Kühlwasserausgleichsbehälter beschafft. Ob‘s wieder klappt? Cena: Filete de vaccuno con patatas especial de LOREA.
25.04.2019 – Almerimar. Immer noch Poniente. Doch scheint hin und wieder die Sonne. Heute wird geschrieben. Und gelesen. Marina hat Spinatravioli erworben. Lecker. Und abends gibt es die Rindfleisch-Hamburger mit Reis. Ein Leben ist das! Jetzt wird auch auf der LOREA elektrisch gekocht. Jedenfalls in Häfen, in denen 230 Volt in ausreichender Stärke zur Verfügung stehen. Ein Zwei-Plattenherd, eine Platte für 1000 W und eine für 1500 W passt genau auf den Gasherd. Verstaut wird sie auf See unter dem Kühlschrank. Gestern hat der Skipper auch endlich den Wasserfilter ausgetauscht. Siehe da: Die Wasseranlage läuft besser als zuvor. 28.04.2019 – Almerimar. Endlich hat der Skipper die wildesten Lücken in den Gummifüllungen des Teakdecks erneuert. Und das neue Poliermittel, das Sabine geschickt hat, funktioniert bestens. Sogar einige der Lukenschlösser blitzen jetzt wie der Gashebel. Echt edel.
29.04.2019 – Almerimar. Wieder was Neues auf der LOREA. Auf Peters Wunsch hat der Skipper Sicherheitsleinen an ‚Deck installiert. Hübsche, weiße hochfeste Bänder vom Bugkorb zu Heckkorb. Da kann man sich nun einklinken, wenn es bei schaukligen Bedingungen gilt, nach vorn oder nach achtern zu laufen. Die Wettervorhersage macht es ziemlich deutlich: Morgen am Dienstag – hier sagen sie Martes - muss man loslegen, will man per Segelschiff nach Cartagena. Danach wird der Levante wieder zunehmen. Also Proviant einkaufen. Pech gehabt. Leider haben alle Lebensmittelläden heute geschlossen. Es ist der Tag nach St. Markus. Und da ruhen sich die Spanier vom Feiern aus. Tradition! 30.04.2019 – Almerimar. Also wird eben heute eingekauft. Braucht‘s ja nicht viel für die maximal drei Tage. So wird es aber 11:00 bis LOREA an der Turm-Pier liegt und 500 Liter Diesel in den Backbordtank an Bord nimmt. 1,39/l. Ganz schön teuer. Endlich liegt sie wieder gerade im Wasser. Dann noch den Hafen bezahlt und los. Der Golf von Almeria ist noch leicht bewegt von den Levantetagen zuvor. Das Großsegel dämpft das Geschlingere erheblich. Als das Cabo de Gato achteraus liegt, zeigt sich eine Brise aus NE. Reicht aber nicht so recht zum Segeln. So läuft LOREA um 23:00 in den Hafen Garrucha ein. Niemand ansprechbar. Macht nix. Marina hat unterwegs wieder mal gekocht. Rindersteak mit Reis, Zwiebel und Pilzen.
01.05.2019 – Garrucha. Um 09:00 sollte eigentlich abgelegt werden aber der Marinero ist nicht aufzutreiben. So wird es 09:50 bis er endlich fröhlich auftaucht und den Hafenschlüssel abnimmt, der schon seit dem letzten Besuch an Bord der LOREA rumliegt, und die Hafengebühr von 20:96 Euro entgegennimmt. Draußen gibt es in den ersten zwei Stunden mal keinen Wind, aber dann. Dann ereignet sich eines jener Windwunder, kurz WW, die den Skipper immer wieder in Staunen versetzen. Wie vorhergesagt, weht erst mal ein NE der auf ENE dreht, je weiter LOREA nach Norden entlang der Costa del Sol vorankommt. So lässt sich sogar Bolnuevo südwestlich von Mazarrón unter Segel anpeilen und LOREA rauscht recht flott darauf zu. Immer klarer wird die Küste an backbord voraus. Bald wird der Mastenwald der kleinen Marina deutlich. Und dann muss eben doch gekreuzt werden. Also legt der Skipper die erste Wende hin. Aber kaum liegt das Cabezo del Gavilan achteraus und LOREA auf Steuerbordbug, haut es die Segel auf die andere Seite und zwar von achterlich einfallenden Böen. Der Wind bläst nun aus N – NW von Land her. Und genau so einen Wind braucht man, um flott und direkt von hier nach Cartagena zu kommen auf östlichem Kurs. Also Halse und den Bug nach E gedreht. Und schon läuft LOREA wieder sechs Knoten. Ein klares WW. Und dann kommt das blaue Wunder. Der hilfreiche Nordwind verabschiedet sich mehr und mehr. Genua weg und der alte Schwede übernimmt den Vortrieb. Der Skipper peilt das Cap Tinoso an. Es begrenzt die Bucht von Cartagena nach Westen. Mit einem Mal kommt der Wind wieder aus Osten und wie.
Wie jetzt? Wieder kreuzen, die paar Meilen nach Cartagena? Und dann sind es schon 25 kn bei sechs Knoten Motorfahrt genau gegenan. Und dann sind es 30 kn. Okay. Zu dicht am Kap. 37 kn in der Spitze. Also bisschen weiter südlich, weg vom Kap. Mit der Ortsveränderung beruhigt sich die Lage. Es wird finster. Das Kap liegt bald achteraus, der Wind bleibt mit 18 bis 24 kn aus E. Je näher LOREA an den Industriehafen von Cartagena kommt, umso ruhiger wird es. Schon sind die Einfahrtsleuchtfeuer klar voraus. Segel bergen. Funkanmeldung. Um 23:00 liegt LOREA in der Marina Cartagena. Eingewiesen von einem überaus freundlichen Marinero. Nur noch 14 kn E. Das letzte Anlegemanöver vor der Sommerpause. Oh je. 02.05.2019 – Cartagena. Der Himmel hängt voller Wolken und es bläst aus Ost in den Hafen. Na klar. War ja vorhergesagt. Jetzt muss ja mal langsam angefangen werden zu packen. Peter und eine Crew brauchen schließlich Platz für ihre Klamotten. Aber es gibt auch noch ein bereits bezahltes Besichtigungsprogramm in der Stadt: Das Teatro Romano. Sehr eindrucksvoll. Erstens, was die Römer damals hier hingestellt haben, zweitens wie das alles verkommen war und teilweise überbaut worden war gerade auch in den muslimischen Jahrhunderten hier und wie es wieder ausgegraben und rekonstruiert wurde in den jüngsten Jahrzehnten.
03.05.2019 – Cartagena. Sonniger Tag. Immer noch Levante. Das Packen schreitet voran. Peter kommt an Bord. Es gibt immer noch was zu erklären. Das Appartement ist gemietet, der Mietwagen bestellt. Morgen will Peter den Skipper nach Alicante fahren, wo es die günstigsten Mietwagen weit und breit gibt.
04.05.2019 – Cartagena. Peter kommt wieder an Bord. Vorführeffekt: Der Scheibenwischer geht nicht mehr. Okay, muss untersucht werden. Aber erst mal nach Alicante, Auto holen. Klappt wie am Schnürchen.
05.05.2019 – Cartagena. Es ist fast alles gepackt. Der Motor vom Scheibenwischer riecht verdächtig. Trotz voller Spannung kein Mucks. Zum Ausbauen fehlt jetzt die Zeit. Also Wischerblatt weg. Dann eben ohne. Hafenkino: Eine Nachbaryacht läuft aus. Ca. 50 Fuß, vier Männer an Bord. Immer noch bisschen Ostwind. Der Steuermann kriegt die Kurve gegen den Seitenwind nicht so recht trotz Bugstrahlruder. Heftiges Hin-und-her-Rufen. Aber sie schaffen es ohne Fremdkontakt. Und Peter hatte noch gefragt, wie eng die LOREA bei so einem Wind drehen würde. Sehr eng. Man muss nur aufpassen, dass das Heck nicht gegen den Backbordnachbarn schlägt, wenn man mit viel Power nach steuerbord dreht. Also erst richtig drehen, wenn das Heck am Bug des Nachbarn und an seiner Muringleine vorbei ist. Aber dann entschlossen und mit hoher Drehzahl. Um 15:20 ist es dann soweit Skipper und Marina gehen von Bord. Das Autolein ist vollgepackt. Dann muss erstmal der richtige Ausgang der Stadt gefunden werden. 188 km Autobahn. 55 km Landstraße. Zum Schluss Serpentinen wie in den Alpen. 956 m hoch. Die Urbanicacion Mirador noch ein wenig höher als Ohanes selbst. Es ist 19:00. Raphael empfängt an Stelle seines Sohnes Javier, dem das Appartement gehört. Der arbeitet in London. Ein heimeliges Nest, dieses Appartement. Das soll es also sein. Für viereinhalb Monate.
06.05.2019 – Ohanes. Der Ort mit seinen weißgekalkten Häusern und den dunklen Fenstern und Türen, der sich an einem Berghang um die wuchtige Kirche aus dem 18. Jahrhundert schart, ist gut tausend Jahre alt. Die Bevölkerung ist reichlich geschrumpft. Von über 2000 auf gegenwärtig 560 Leute. Tatsächlich trifft man nur wenige Menschen auf der Straße. Dennoch gibt es Tiendas hier. Eine freundliche Seniora betreibt einen Gemischtwarenladen. Man braucht den Wagen, um nach Ohanes zu gelangen, aber in den Ort hinein kommt man nur zu Fuß. Die Urbanisacion Mirador Carmen wurde bis 2004 errichtet, in etwa im Stil von Ohanes. Sehr heimelig. Es ist nicht weit zum Naturpark Sierra Nevada.
07.09.2019 - Ohanes - Sehr schön war es hier. Ausflüge nach Granada, nach Malaga und Almeria mit Marina brachten erlebnisreiche Einblicke in die Geschichte des Landes. Marina musste wieder nach Centroamerica. Doch sie kommt zurück am 21.09.2019. Und hier ist es nun Zeit zu gehen. Peter hat die LOREA nach Alicante gesegelt. Er war in der letzten Woche allein an Bord. In einer Bucht auf Ibiza hatte er ein Problem mit der Ankerwinsch. Sie holt zwar Kette und Anker hoch, lässt sie aber nicht runter. Sehr sonderbar. Der Motor der Winsch war ja in Palma ausgebaut worden, um neue Kohlen einzusetzen. Ist da was schief gelaufen? Auf der Reise von Ibiza nach Alicante hat ihn dann auch noch der Autopilot im Stich gelassen. Das nervt freilich sehr. In Kreta hatte letztes Jahr ein Elektroniker einen neuen Transistor in den Computer eingebaut. Seit dem arbeitete das System störungsfrei. Vielleicht muss jetzt doch mal ein neuer her. In Alicante sollte das möglich sein. Sechzehn Stunden hat Peter selber gesteuert. Das ist hart. Da kann der Skipper ein Lied davon singen. An der US-Ostküste dreihundert Seemeilen die DAISY von Hand gesteuert. Nicht besonders lustig. 09.09.2019 – Lunes – Ohanes – Alicante. Gegen Mittag lade ich die letzten Sachen in den schwarzen Seat Ibiza, verabschiede mich von der Hausmeisterin Nea und los geht es. Ankunft in Alicante gegen 16:30 Uhr. Treffe Peter auf dem Parkplatz der Marina des RCRA. Wir schaffen meine Sachen zum Schiff. 10.09.2019 – Martes - Alicante. Zurück an Bord der LOREA. Sie liegt in der Marina des REAL CLUB de REGATAS ALICANTE kurz RCRA. Ein sehr noble Einrichtung. Liegegebühr für die LOREA 45 Euro am Tag. In der offiziellen Marina gegenüber hätte es mehr als das Doppelte gekostet. Tatsächlich ist an der Ankerwinsch Einiges kaputt. Genauer gesagt zwei Dinge: Der Kettensplitter aus Bronze ist total verbogen, was sehr große Kräfte erfordert haben muss. Und im Getriebe scheint wohl deshalb die Feder des Mitnehmersplints zum Einrasten in das Abwärtsrad gebrochen zu sein, so daß die Kette nicht mehr abgelassen werden konnte. Man musste aber nur die Bremse des Kettenrades lösen, um die Kette frei ablaufen lassen zu können. Insofern war die Ankerwinsch zum Aufholen des Ankers durchaus brauchbar. Außerdem zeigte das Tochtergerät des Echolots keine Tiefenangaben mehr. Der achtere Decksscheinwerfer am Besanmast war durchgebrannt. Die 12 V-Lichtmaschine lieferte keinen Strom mehr, die Kontroll-Leuchte am Armaturenbrett war kaputt. Es gab Einiges zu tun. 11.09.2019 – Mircoles - Alicante. Ein richtiges Sauwetter bricht los. An Deck zu arbeiten wird unmöglich. Es gießt, es pfeift, die Schiffe schaukeln wild. Irgendwie kommt heftiger Schwel in diesen hintersten Teil des großen Yachthafens von Alicante. Der 12.09.2019 – Jueves - Alicante. Das Sauwetter setzt zu neuen Höhepunkten an. Es kann nur unter Deck gearbeitet werden. Bäder putzen etc. 13.09.2019 – Viernes - Alicante. Wenigstens der Regen hört auf. Der Wind pfeift nach wie vor. Für die Ankerwinsch wird ein Mechaniker benötigt. Also ruft der Skipper Pasquale Lafuente an. Der Yachtserviceshop in Alicante, wie der junge Bootsnachbar versichert. 965416693. Okay, komm vorbei, dann nehmen wir den Auftrag an. Sind bloß zwei Kilometer um den Hafen herum. Die Sonne lacht. Spaziergang tut gut. Montag oder Dienstag wird der Mechaniker an Bord kommen. Cena a bordo: Bacalao con patatas y ensalada verde. 14.09.2019 – Sabado - Alicante. Die Nacht war wild: Sturm und starker Seegang im Hafen. Am Morgen kommen Marineros und machen den Skipper darauf aufmerksam, dass die Badeleiter gelitten hat. Trotz Fender davor. Sie ist an einer Schweißnaht fast abgebrochen. Wir holen die Muring noch dichter aber der Winkel wird schon zu steil. Der Skipper baut die Badeleiter ab. Sie muss neu geschweißt werden.
15.09.2019 – Domingo – Alicante. Nun ist es trocken genug um die Ankerwinde auseinander zu nehmen so weit das mir Bordmitten möglich ist. An den zehn Imbusschrauben, die den Getriebedeckel halten, endet der weitere Versuch. Auch den Kettensplitter zurückzubiegen scheitert kläglich, trotz Einspannen in einen massiven Schraubstock in der Marnawerkstatt. Der Splitter bricht einfach ab. Den Rest des Splitters, immer noch zwei Drittel, mit der Flex zurecht schleifen, so dass er brauchbar bleibt. Der Abend vergeht beim Schachspiel am PC. 16.09.2019 – Lunes – Alicante. Das Wetter wird richtig schön.
17.09.2019 – Martes – Alicante. Eigentlich sollte ich einkaufen gehen. Erst muss aber der Mechaniker kommen. Es geht gar nicht mehr so sehr um die Ankerwinsch, als vielmehr um die Badeleiter. Um elf kommt er. Wir schauen uns die Ankerwinsch an. Ja natürlich ist sie reparabel. Eine LOFRANS Falcon 1700 W. Er will schon anfangen sie abzuschrauben, telefoniert aber noch mal mit der Werkstatt. Ja, geht. Dauert halt zwei drei Wochen. Und das bei 45 Euro am Tag? Bissl teuer. Also lieber nicht. Aber die Badeleiter kann geschweißt werden. Er nimmt sie mit. 19.09.2019 Alicante – Tatsächlich holt der Mechaniker von Pascual Lafuente um 10:00 die Badeleiter weder ab. Skipper erklärt ausführlich wie sie repariert werden sollte. Si si. Am Montag soll sie zurückkommen.
20.09.2019 – Alicante – Mittags kommt Jan, ein alter Segelfreund aus Hamburg mit dem Flieger an. Gut, dass noch der schicke Seat Ibiza zur Verfügung steht. Damit gelingt der Provianteinkauf deutlich komfortabler.
21.09.2019 – Ein gemächlicher Tag in der schönen Stadt. Am Abend kommt Marina mit dem Flieger aus Berlin an. Damit ist die Crew komplett.
22.09.2019 – Alicante – Auto abgeben. Anschließend Wanderung auf die Burg: Castillo Santa Barbara. Herrlicher Ausblick über die Stadt. Gutes Dinner in der Stadt. Nein, es heißt ab sofort cena. Skipper lernt Spanisch. 23.09.2019 – Tatsächlich kommt um 10:30 die Badeleiter zurück. Geschweißt. Aber wie! Sie funktioniert halbwegs aber die letzte Stufe gleitet nicht heraus. Der Schweisser hat wohl nicht verstanden, wie sie funktionieren soll. Da muss ein Notbehelf her. Noch länger zu warten wird hier einfach zu teuer. Um 12:10 wird abgelegt. Ab 12:55 stehen alle Segel. LOREA läuft nach 60° so um die 4 bis 5 kn SOG. Um 16:00 ist der Wind alle. Um 19:00 ankert sie vor Calpe. 24.09.2019 – Calpe – Heute ist der Sprung nach Ibiza dran. Um 07:30 läuft die Maschine und der Anker kommt an Deck. Ab 09:00 kann gesegelt werden mit allen drei Tüchern. Der SW mit bis zu 25 kn treibt den Speed auf 7,5 kn. Segelbergen um 19:40 vor der Stadt Eivissa. Um 20:00 sitzt der Anker in der Talamanca Bucht so fest wie nie hier. Una cena intima a bordo. 25.09.2019 – Ibiza – Und weitet geht es nach Mallorca. Um 10:00 läuft die Maschine. Ab 10:50 schweigt der alte Schwede wieder. Es wird gesegelt. Um 14:00 ist der Wind alle für eine Stunde. Dann wird weiter gesegelt durch die halbe Nacht bis 00:30. 26.09.2019 – Mallorca - Um 01:00 sitzt der Anker in der Bucht Campo del mar auf sechs Meter Tiefe mit 30 m Kette. Nach dem Ausschlafen um 11:30 bringen wir das Dinghi zu Wasser und rudern an Land zum Einkaufen. Es wird ein erholsamer Nachmittag mit Baden und Relaxen. 27.09.2019 – Nach dem Frühstück und dem Dinghi an Bord holen kommt m 12:00 der Anker an Deck. Ab 12:30 wird wieder gesegelt bis 17:15. Dann steht LOREA vor dem Hafen Palma de Mallorca. Um 18:00 ist sie fest gemacht in der Marina des RNCP. Natürlich gibt es ein Abendessen in der Bar Dia und danach einen Mojito. 28.09.2019 – Stefan, Martina und Ralf kommen an Bord. Erfahrene Segler alle drei. Und sie wissen auch, wo man gut speist in Palma: La Boreda. Wirklich gut die mejiones y las datillas.
29.09.2019 – Palma – Los geht’s und zwar um 11:10. Erst um 13:30 stehen Groß und Genua. 15:20 ist dann die ganze Garderobe im Einsatz. M 18:40 werden vor cabrera die Segel geborgen. Um 19:10 liegt LOREA an der vorbestellten Boje. Feines Dinner an Bord.
30.09.2019 – Cabrera – Baden und Relaxen sind angesagt. Leider spielt der Außenborder nicht mit. Er läuft zwar aber will partout nicht mehr, wenn auch nur ein wenig Gas gegeben wird. Ein Fall für den Service in Mahon.
01.10.2019 – Um 11:00 soll es los gehen. Der Autopilot zeigt einen Kompassfehler. Wird behoben. Ab 14:30 wird gesegelt mit allem. Erst um 23:15 wird der alte Schwede wieder geweckt. LOREA steuert in die Bucht Marcella an der Südküste der Insel Menorca ein. Eine spannende Sache: Es liegen schon drei Yachten darin. Aber LOREA findet ihren Platz.
02.10.2019 – Menorca – Um 00:55 fällt der Anker in der Bucht Marcella. Gute Nacht! Um 11:45 steht das Frühstück auf dem Tisch im Mittelcockpit. Es ist einfach zu schön in dieser Bucht. Man muss erst mal Schwimmen gehen. Um 14:45 wird der Anker geholt. Um 15:00 stehen die Segel mit dem ersten Reff im Groß. Es bläst ganz ordentlich. Nach der Halse um Isla del Aire steht eine Zweimeter-Welle entgegen. Es wird mühsam Kurs 310° gehalten. Um 19:30 steht LOREA praktisch vor der Öffnung des Fjordes von Mao. Maschine an, Segel bergen. Um 21:00 Motor wieder aus. LOREA liegt an einem Steg der Marina Menorca. Spaziergang in die Stadt.
03.10.2019 – 13:00 Die Marina wünscht eine Verlegung auf einen anderen Platz. Ein Mechaniker vom Pedros Yachtservice holt den Außenborder ab. Draußen ist der Teufel los: Sturm aus Nordwest. Es wird ein gemütlicher Hafentag.
04.10.2019 – Mao – 09:00 Ein Elektriker bringt eine neue Lampe für die Lichtmaschinenkontrollleuchte und setzt sie auch gleich ein. Um 11:50 verlässt LOREA die Marina. An der Tanke gibt es für den Backbordtank 300 l Diesel. Um 13:40 Segeln wir unter Besan und Genua an er Ostküste Menorcas nach Norden. Eigentlich soll eine Badebucht angesteuert werden. Aber das Segeln läuft so gut, dass die Bucht verpasst wird. Um 14:20 wird gehalst für den Rückweg. Um 15:15 wird eine Wende erforderlich, um den Mahon-Fjrod wieder zu erreichen. Um 19:00 liegt LOREA wieder am Steg. Christian kommt an Bord. Gemeinsames Dinner in der Stadt.
05.10.2019 – Mao – Hafentag. Proviant beschaffen für die Reise nach Sizilien. Christian hat einen Mietroller. Das hilft. 18:30 Noch eine Einkaufstour zum Mercadona. Abends gibt es Bacalao an Bord. Hmmm!
06.10.2019 – Skipper wechselt den Dieselfilter. Der alte ist eigentlich noch erstaunlich sauber. Trotzdem. Um 12:30 wird abgelegt. Es wird ein Übungsschlag vor der Ostküste Menorcas, wie schon gehabt. Es ist ein Sturmtief angesagt und in dieses will der Skipper nicht hineinsegeln. Außerdem ist der Außenborder noch in der Werkstatt. Um 16:45 liegt LOREA wieder an ihrem alten Platz.
07.10.2019 – Draußen ist wieder der Teufel los. Deshalb bleibt LOREA im Hafen liegen. Der Außenborder wird zurückgebracht. Der Vergaser des Viertakters sei sehr verschmutzt gewesen sagt der Mechaniker. Nach dem Stadtspaziergang serviert die Bordküche Rindersteaks mit Pilzen.
08.10.2019 – Um 10:10 geht es wirklich los. Beim Verlassen des Fjordes von Mahon kommt es zu einer seltenen Begegnung: Die COSTA LAGUNA ein riesiger Kreuzfahrer steht neben der Mündung und ein Rettungskreuzer geht gerade längsseits offenbar, um einen Patienten zu übernehmen. Auf der LOREA werden die Segel gesetzt aber der Wind reicht nicht. Und das bleibt so die ganze Nacht und den nächsten Tag. 09.10.2019 – Das Wetter ist schön. Das Meer eher platt, die Nacht klar. Der Wachplan wird abgespult: 22:00, 01:00, 04:00, 07:00. Um 21:30 dann die Erlösung: Wind greift in die Segel. Reicht bis in den nächsten Tag.
10.10.2019 – Um 02:30 muss die Maschine wieder laufen aber nur bis 04:15. Dann liegt LOREA nämlich in der Bucht Malfatone an der Südküste Sardiniens vor Anker. Schlafpause bis 12:00. Intensive Interpretation der Wetterdaten. Es wird Wind aus NW bis 25 kn vorhergesagt. Ideal eigentlich, um nach Sizilien hinüber zu segeln. Sowas sollte man sich nicht entgehen lassen nach so einer Motorfahrt. Aber es komt bisschen dicker: Bis zu 36 kn frischt der Wind auf. Das sind mit 7 kn Fahrt vor dem Wind gut 40 kn und entsprechende Wellen. Der Autopilot steigt manchmal und immer öfter aus. Nervig. Um 20:00 flaut es auf um die 25 kn ab.
11.10.2019 – Um 03:00 ist der Wind weitgehend schlafen gegangen. Der alte Schwede muss helfen. Für ein paar Stunden gibt es wieder Wind tagsüber. Um 22:55 steht LOREA schließlich vor dieser wunderschönen Südbucht an der Insel Favagnani, die zu dem Ägedischen Archipel westlich von Sizilien zählt. Der Anker ist schon klar, aber dort gibt es jetzt Bojen. Das vereinfacht die Sache. Eine weitere Yacht liegt schon da.
12.10.2019 – Um 00:05 liegt LOREA an der Boje. Es wird eine herrlich ruhige Nacht. Um 09:30 gibt es zum Tee Spiegeleier mit Schinken und Tomate sowie Obstsalat mit griechischem Yoghurt und Honig. Um 11:00 läuft die Maschine wieder. Eine halbe Stunde später stehen die Segel. Es wird tatsächlich gesegelt, und zwar in die richtige Richtung. Der Wind reicht nicht ganz bis ans Ziel San Vito lo Capo aber um 18:20 liegt LOREA in diesem etwas unruhigen Hafen fest an einem Schwimmsteg aus Plastik. Natürlich gibt es ein italienisches Dinner, in dem immer noch recht lebhaft besuchten Ort.
13.0.2019 – Für den Liegeplatz im Circulo Line wollte der sympathische Signore erst sechzig Euro. Nach dem Hinweis auf das fortgeschrittene Jahr gab er sich mit 50 zufrieden. Nein, einen Fachmann für Autopiloten haben sie hier nicht. Gut, dann hoffen wir mal auf Palermo. Um 11:20 machte sich LOREA auf die Socken bzw. den Kiel. Ab 13:10 reichte der Wind zum Segeln. Ab 17:20 war der Spaß wieder vorbei und um 20:30 lief LOREA in den großen Hafen der sizilianischen Metropole ein. Spannend. Bei Galizzi ließ sich niemand blicken. Aber bei Sirimar tat sich was. Ein Marinero afrikanischer Herkunft winkte und schon begann das Anlegemanöver. Um 20:30 war es beendet. Nach dem Abendessen an Bord ging es gleich mal in die Stadt bis zum Dom. Schönes Gefühl wieder da zu sein. Was für eine lebendige Stadt!
Umweht von Jahrhunderten: Der Dom von Palermo. Ruhestätte u. a. von Friedrich II. dem Kaiser aus Apulien.
14.10.2019 – Palermo - Es wird ein halber Reperaturtag. Der Autopilot arbeitet teilweise wieder. Ein Elektroniker erkennt auf Anhieb den Fehler: Die Kohlen im Antriebsmotor der Hydraulikpumpe. Hat aber keine Zeit, das zu beheben. Ein leichter Hammerschlag auf den Motor bringt ihn wieder zum Laufen. Anderes Problem: Trinkwasserpumpe liefert zu wenig. Eine neue Pumpe auch. Forschung: Das Ansaugrohr aus dem Tank ist offenbar dichtgesetzt. Christian legt den Ansaugschlauch auf den Anschluss der Handpumpe und schon liefert die elektrische Pumpe reichlich Wasser. Da gibt es noch zu tun. Michele kassiert für die zwei Nächte 114 Euro. Das Dinner im El Covo dei il beati Paolo mundet wieder vorzüglich. 15.10.2019 – Palermo – Um 10:00 geht’s los. Vor dem Starten der Maschine noch schnell den Tank umstellen. Im Backbordtank messen wir noch 50 l. Im Steuerbordtank dagegen 590 l. In Italien Diesel zu bunkern, ist einfach zu teuer. Ab 11:00 schweigt der alte Schwede wieder. Genua, Groß und Besan schaffen mit der leichten Brise den Vortrieb. Um 13:00 zeigt der Plotter 4,5 kn SOG. Da kommt die SAGAPO von achtern auf. Eine HR 54 und zieht mit einem Knoten mehr klar vorbei. Kevlarsegel. Sehr schnieke. Um 15:10 ist der Wind wieder viel zu wenig. Der Schwede hilft. Um 19:35 Wird die Maschine wieder abgestellt. LOREA hat in Cefalu festgemacht am Schwimmsteg, der etwas von der Welle aus Osten geschaukelt wird. Nach einem Spaziergang durch die immer noch recht belebte Stadt landet die Crew im Il Covo del Pirata gleich neben der Waschgrotte. Gut wie immer. Griechen, Römer, Normannen, Araber. Cefalu fasziniert mit seinen lebendigen Blicken in die Vergangenheit. 16.10.2019 – Hafen bezahlen: Statt 65 „nur“ 60 Euro, weil schon Oktober. Noch vor ein paar Jahren waren das 40 maximal. 09:20 Ablegen. 10:00 Motor aus. Unter drei Segel läuft LOREA ganz schön zügig nach 60°. Um 19:20 hört vor Vulcano in der Abdeckung von Salinas und Lipari der Wind auf. Der Nordwestwind steht direkt in die Bucht Porto Vulcano. Also wird die Ostbucht angesteuert. Dort ankern schon drei Schiffe, es bleibt Platz genug und um 19:55 sitzt der CQR an gut 30 m Kette fest in vier Meter Tiefe im Grund und der Alte Schwede kann Schlafen gehen. Zum Dinner tischt Marina leckere Hambuger aus Rinderhack mit Pasta und Tomatensoße auf.
17.10.2019 – Vulcano – Es wird gebadet! Herrliches Wasser. Um 08:30 gibt es Frühstück um 09:45 kommt er Anker hoch. Von Wind keine Spur. Es wird eine reine Motorfahrt bis in die Straße von Messina. Um 16:00 ruft der Skipper die Marina Nettuno in Messina. Der Marinero kommt mit dem Dinghi heraus und weist der LOREA den üblichen Platz zu: Gleich nach der Einfahrt backbords Schiff umdrehen und steuerbords am schweren Schwimmponton anlegen. Die Crew geht auf Wanderschaft in die Stadt. Zum Dinner sind wieder alle an Bord. 18.10.2019 – Messina - Um 08:30 wird abgelegt. Immer noch kein Wind. Da kann man auch unterwegs frühstücken. LOREA schnurrt nach Süden am interessanten und oft sehr malerischen Ostufer Siziliens entlang. Um 17:30 kurvt sie nach 47 nm in den Hafen von Catania. Um 17:45 liegt sie in der NIC-Marina fest. Etwas verwirrend: Das Clubhaus ist weg. Stattdessen steht ein mächtiges Balkengebilde dort. Aha, man leistet sich ein neues Heim. Es wird zweistöckig. Massimo erzählt, dass es im Januar fertig werden soll. Dinner gibt es traditionell in der Trattoria Catanese beim Bellini-Theater. Linguine Pescatore.
19.10.2019 – Catania – Die Christians gehen von Bord. War eine lustige Reise von Menorca hierher. Mittags kommen Irena und Reiner an Bord. Erfahrene Segler. Lucas aus Lübeck schaut vorbei. Er ist mit „Mein Schiff‘“ in Catania eingelaufen. Freudiges Wiedersehen. Proviant besorgen und ein köstliches Dinner in La Trattoria Asumo füllen den restlichen Tag.
20.10.2019 – Skipper holt am Frischmarkt noch Obst und Gemüse dazu. Muss dabei zwangsläufig über einen riesigen Trödelmarkt schlendern. So wird es 13:15 bis zum Ablegen nach Osten. Der Hafen kostet für die zwei Tage 68 Euro. Die Windvorhersage legt nahe, auf den Besuch von Syrakus zu verzichten. Es ist ziemlich klar, dass von den rund 285 nm nach Griechenland die ersten hundert gut gesegelt werden können, dann 100 nm Flaute zu überbrücken sein werden und der Rest wieder gesegelt werden kann. Die Tage später würde es nur noch Flaute geben. Also los. Ab 13:45 ziehen die drei Segel tatsächlich ganz flott. Das geht genau bis Mitternacht.
21.10.2019 – Ionisches Meer – Um 00:00 startet der alte Schwede und der treibt die LOREA über eine sagenhaft platte See in den Morgen und weiter bis 17:30. Dann kommt programmgemäß Nordwind auf. Mit den 10 kn läuft LOREA sogleich 5 kn nach Osten. Um Mitternacht stellen wir die Bordzeit um auf griechische Sommerzeit.
22.10.2019 - Ab 05:00 übernimmt der Skipper wieder die Wache. Schönstes Segeln in den Morgen und weiter bis 11.00. Dann ist der Wind sozusagen planmäßig wieder weg. Ab 17:00 hat die Maschine wieder Ruhe. LOREA liegt vor Anker in der Bucht Keri auf Zakyntos. Position 37°40‘982 N 020°50‘333 E. Sind schon drei Yachten da. Gibt also Platz genug auf 4,20 m Wasser. Zum Dinner liefert die Pantry Tortellini queso con salsa chorizo iberico. Und vino tinto siciliana. Dabei werden die Möglichkeiten der folgenden Tage ausgelotet und beleuchtet. Man muss ja neuerdings in Griechenland so ein Tepai kaufen. Das nächste wäre in Katakolon zu haben. Das könnte mit einem Besuch in Olympia verbunden werden.
23.10.2019 – Zakynthos – Der Tag lässt sich so an, dass der Katakolon-Plan funktionieren könnte. Es steht Nord- und später Nordostwind zur Verfügung. Also geht es um 12:00 los. Ab 12:30 wird gesegelt bis 16:30. Dann sind wir da. Segelbergen und anlegen in Katakolon. Liegen auch schon drei Yachten da. Es ist tatsächlich noch eine Taverne in Betrieb. Das erste griechische Dinner des Jahres. 24.10.2019 – Nach dem Frühstück also zur Behörde: Griechische Küstenwache. Der freundliche Beamte will den Skipper überreden, das Tapei am Mobiltelefon auszufüllen. Klappt aber nicht. Eine noch wesentlich freundlichere Beamtin führt ihn an ihrem Dienst-PC durch das Programm. So entsteht ein Formular, das ausgedruckt wird, und mit dem der Skipper über die Straße zur Post gehen muss, um die griechische Meeresmaut für drei Monate zu bezahlen: Ewas über dreihundert Euro. Als er zurückkommt und das von der Postbeamtin gestempelte Papier dem Beamten vorlegt, fragt der sichtlich erstaunt: „That did you pay? We need tourists in the country!“ Der Mann hatte offenbar begriffen, dass diese Meeresmaut eher eine Touriabwehr darstellt, denn eine Einladung. Ein neues Depka war auch noch fällig für sechzig Euro. Und nun nach Olympia. Bus gibt es nicht, Taxi auch nicht. Aber einen Mietwagen für 35 Euro plus 10 Euro Benzin. Ein Taxi hätte mehr gekostet. Die Geburtsstätte der Olympischen Spiele zu besuchen ist ja fast ein Muss. Ist zwar alles kaputt aber die Dimensionen und die Bemühungen und Intensionen können gut aus den Resten gelesen werden. Beeindruckend. Zwei drei Stunden schlendern die Seefahrer durch die antike Welt. Diese Gelassenheit lässt sich genießen. Es war einmal eine wunderschöne Sportstätte mit Tempeln und Hallen und Villen. Olympia. Gut, dass der Typ jetzt endlich auch mal da war. Mit dem Auto zurück und in der Taverne einkehren. Wie schön. Gegenüber liegt ein hell erleuchteter Dampfer. Eine riesige Motoryacht mit Geschichte. Die CHRISTINA O. Auf der Pier davor lodert Feuer aus einem Grill. Junge Leute feiern dort. Es sind die Mitglieder der wechselnden Crew. Sie begießen ihren Abschied. Das berühmte Schiff, auf dem schon viele Celebritäten der Welt gefaulenzt und getafelt haben, bleibt den Winter über hier liegen. Die CHRISTINA O. überwintert 2019/20 in Katakolon
25.10.2019 – Katakolon. 10:30 Auto abgeben: Der Vermieter ist nur am Telefon zu erreichen. „Leave the car, where you it taken and let the key inside. No problem. Have a nice journey.“ Griechenland. Noch ein kleiner Einkauf im einzigen offenen Laden über der Straße. 11:10 Maschine an. 13:40 Maschine aus. Unter Groß und Genua hoch am NE-Wind nach Zante hinüber segeln. Der Autopilot arbeitet und mal nicht. Dann gibt es einen leichten Hammerschlag auf den E-Motor und er läuft wieder. Seit Palermo geht das so. 15:40 Maschine an, 16:00 fest in Zante neben einer Segelyacht mit deutscher Flagge. Die einzige im Hafen. Der nette Skipper nimmt hilfreich die Leinen an und erzählt von einem beliebten Spiel hier im Hafen: Es wird einer kommen in blauem Polohemd auf dem was von einem Yachtclub seht. Der Typ wird ordentlich Geld verlangen für den Liegeplatz. Wenn du dann nach der Coast Guard fragst, hat er plötzlich kein Interesse mehr. Und genau so läuft es nach einer Dreiviertelstunde ab. Der Typ wollte auch noch Strom verkaufen. Aber den brauchten wir nicht. Aber er wusste den Weg zur Coast Guard.
Skipper findet am Nachmittag Muße genug, den E-Motor der Hydraulikpumpe des Autopiloten auszubauen. Sein Befürchtung, es handele sich um einen dieser modernen geschlossenen Motoren, wurde nicht bestätigt. Diesen Motor aus dem Hause ENGEL ElektroMotoren AG in Walruf, Hessen, sind mit einem Plastikring versehen unter dem sich die Öffnungen befinden, die den Zugang zu den Kohlenbürsten bilden. Na also. Erst mal eine Handvoll Kohlenstaub rausgeschüttelt und gesaugt. Kohlen begutachtet: Sind kurz aber intakt. Alles wieder zusammengebaut: Funktioniert tadellos. Kein Hammerschlag mehr erforderlich. Nur sollten mal die Kohlebürsten erneuert werden. 26.10.2019 – Zante – Um 09:00 steht wie vereinbart der Dieseltankwagen auf der Pier. 400 l hat der Skipper bestellt. 1,39 Euro ist momentan ein guter Preis. 10:30 kommt der Anker hoch. Prompt hängt eine fast armdicke Trosse im Haken. Mit einem Hilfstampen ist die Sache schnell geklärt und der Anker wieder frei. Weiter geht es ohne Wind. Ziel ist der Hafen Sami auf Kephalonia. Um 18:00 ist es erreicht. Der Autopilot arbeitete ohne zu murren. Die Taverne Tak Tak Mam hat noch geöffnet und serviert sogar Kleftiko. Ging so. Platz im Überfluss für die LOREA in Sami. 27.10.2019 – Nach einem Stadtspaziergang wird Frühstück gemacht mit frischen Früchten. Da sowieso kein Wind weht, eilt nichts. Die Uhren werden auf Winterzeit umgestellt. Um 13:20 verlässt LOREA den Hafen aber nur um eine halbe Meile davor wieder vor Anker zu gehen. Das Meer lädt unwiderstehlich zum Baden. Macht auch wenig Sinn längere Strecken zu motoren jetzt. Also verlegt LOREA lediglich hinüber nach Eufimia. Um 15:10 liegt sie dort längsseits, direkt vor einer gefährlichen Kneipe. Weiter vorne an der Hafenpromenade gibt es einen weniger gefährlichen Easy-Wash-Shop, der noch vor dem Dinner genutzt wird. Danach erweist sich die Kneipe gegenüber als unheilvolle Quelle von Uso und Mojito plus reichlich Mythos. Letztes Bad im Jahr im Meer in der Bucht von Sami, Kephalonia
28.10.2019 – Eufimia – Ob man hier den Winter verbringen könnte? Vielleicht doch zu offen nach Osten. Los geht’s um 11:15. Ab 12:20 kann sogar gesegelt werden mit allen Segeln. Aber nur eine Stunde lang. Um 15:10 ist der Hafen Vathi auf Ithaka erreicht. Hier liegt der schöne Schoner DOWN EASTER. Und gleich dahinter die LOREA, direkt vor einer gefährlichen Kneipe. Auf der Odysseus-Insel locken Wanderziele. Die Nymphengrotte soll es sein und tatsächlich erreicht die Crew diese sagenhafte Höhle nach einer längeren Wanderung den Berg hinauf. Hier soll sich der heimgekehrte Odysseus erst mal versteckt haben. Zurück an Bord fabriziert Reiner Pastaauflauf mit Fleischspießen im Ofen. Danach erweist sich die Kneipe gegenüber als Quelle von Uso und Mojito plus reichlich Mythos. Da wird manche Erinnerung versenkt. Mensch Odysseus, wo warst Du bloß solange? Vathi auf Ithaka lädt zum Wandern ein. Das war zu Odysseus' Zeiten schon so. Also auf zur Nymphen-Grotte. Von dort oben ergibt sich dann so ein Ausblick. Eigentlich könnte man dort auch überwintern. 29.10.2019 – Vathi, Ithaka - Gut, dann fahren wir halt mal bisschen später los. Erst mal noch bisschen Frischen einkaufen. 12:40 ablegen. Ab 13:20 ziehen die drei Segel dank einer leichten Brise. Als der Wind ziemlich plötzlich und entschieden auf NW dreht, werden es 14 kn. Da geht was. In der Durchfahrt zwischen Lefkas und Meganisi ist dann Feierabend. 17:20 längsseits fest in Porto Spillia, Meganisi, Sportochori. Alle Tavernen im Winterschlaf. Irena zaubert Ratatouille zu Bratwüsten aus der Pfanne mit Penne und Salat.
30.10.2019 – Meganisi – Nach dem Frühstück einen Inselspaziergang zu unternehmen, ist auch keine schlechte Idee. So wird es 12:120 bis zum Ablegen. Weit ist es ja nicht bis zum Stadthafen Lefkas. Gibt es jetzt dort Murings oder braucht man den Anker? „Teilweise“ ist das Ergebnis einer ersten Hafenrundfahrt. Also nehmen wir den Anker und werfen so weit raus, dass dort sicher kein Grundgeschirr zu vermuten ist. Schwoien dort sowieso ein paar Yachten am Anker herum. Kaum festgemacht, bricht ein Gewitter los. Danach folgt eine Einkaufstour und das Bezahlen des Liegeplatzes. Kostet mit Strompauschale 23 Euro. Abends Einkehr in das Lokal, in das der Skipper hier immer geht. Wo die nette Österreicherin bedient. Es gibt ein richtiges Kleftiko.
31.10.2019 – Lefkas – Noch einen Einkaufsbummel unternehmen für Brot und Obst. Um 12:15 ablegen. Wird fast bisschen knapp mit einem der Ankerlieger. Der Wind hat gedreht und nun schwoit diese Tschunke mit ihrer zerfledderten Plastikplane fast über dem Anker der LOREA. Kommt aber klar hoch allerdings total verschlammt. Reiner will partout die Pütz übernehmen. Sauarbeit. Danke. Dabei keimt allerdings ein Gedanke, diesem Übel konsequent abzuhelfen. Erst mal durch die Brückenöffnung um 13:00. LOREA ist das einzige Schiff, das Durchlass begehrt. Die Brücke öffnet dafür gar nicht ganz, sondern klappt nur den westlichsten Teil auf. Hurtig gleiten wir durch. Fangen draußen mit der Genua etwas von dem Südwind ein und lassen uns nach Norden ziehen. Mit der Genua allein gelangen wir bis nach Preveza hinein. Wie üblich lege ich mit Buganker an der Stadtpier an. Ist aber ziemlich unruhig dort und siehe da: Die neue Marina ist ja schon in Betrieb. Das spiegelglatte Wasser dort lockt enorm. Also los. Funke an und angefragt auf Kanal 71. Alles klar. Um 16:20 liegt LOREA am Steg Charlie und kommt in den Genuss einer funkelnagelneuen Marina. Drei Nächte wollen wir bleiben, macht 72 Euro. Sanitäres strahlt Perfektion aus. Wäscherei funktioniert auch bestens. Dinner in der Stadt, griechisch normal. Die große Mauer von Nikipolis. Zwei Theater, alte Mosaiken und ein tolles Museum gibtv es auch noch zu sehen.
01.11.2019 – Preveza – Nach dem desayuno ist mal wieder Bildung dran. Reiner organisiert einen jungen Taxifahrer, der allesamt nach Nikipolis kutschiert und alle wichtigen Stätten inklusive das sehr ansprechende Museum ansteuert – und überall geduldig wartet. Ein sonniger, sehr beeindruckender Tag. Der Nachmittag an Bord bringt allerdings weniger Vergnügliches. Der Abfluss des Küchenspülbeckens macht dicht. Das erfordert eine längere Operation mit einer Reinigungsspirale. Reiner als gewitzter Schiffs- und Hauseigner lässt seinem Ehrgeiz freien Lauf. Gemeinsam schaffen wir wieder flotten Durchfluss. Merke: Spülwasser sollte immer möglichst heiß sein beim Ablassen. Andernfalls setzen sich Fette dort in der Leitung ab, wo der kalte Seewasserspiegel liegt. Der Sieg wird freilich gefeiert.
02.11.2019 – Preveza – Erholungstag mit Stadtrundgang und Almerzo in der Stadt. Nachmittags Besuch an Bord: Rainer und Irena Ritzer haben ihre Ketsch an Land gestellt. Man kennt sich als Facebook-Freunde bei den Griechenlandseglern. Zum Cena, womit der Spanier das Abendessen meint, findet sich die LOREA-Crew wieder in der Stadt. Jetzt ist Winfried mit von der Partie. Er hat den Skipper schon über den Atlantik begleitet.
03.11.2019 – Die Windvorhersage rät dazu, nicht lange zu fackeln und gleich Richtung Norden zu segeln. Südwind soll wehen und nicht zu knapp und die nächsten Tage eher miserables Regenwetter die Küste entlang ziehen. Also geht es um 12:15 los und um 12:50 steht die Genua. Achterlicher Wind samt achterlichem Seegang ergibt eine heftige Schaukelei. Aber um 18:10, als es gerade dunkel wird, steht LOREA vor der Einfahrt nach Gaios auf der Insel Paxos. Und wenig später liegt sie stbd längsseits dort nahe der Kirche fest. Südwind lässt auch dort, nicht nur in Venedig, den Meeresspiegel steigen. Aber noch reicht die Höhe der Pier um die Fender zwischen Schiff und Land zu halten. Cena a bordo.
04.11.2019 – Gaios, Paxos. Schreck in der Morgenstunde: Als der Skipper prüfend die Situation beäugt, muss er feststellen, dass der Pier Überflutung droht. Nur der ablandige Wind hält das Schiff von der Steinkante fern. Also auf zum Ablegen. Buganker klar und achteraus anlegen. Keiner da, der die Leinen annimmt. Aber Winfried schafft den Schritt an Land. Wir können das auch allein. Eine trockene Stunde wird zu einem längeren Spaziergang genutzt. Endet allerdings in einer Flucht vor dem nächsten Platzregen in einer Tavernenbar. Darauf gibt es an Bord eine Brotzeit, spanisch almuerzo, danach muss noch einiges an Obst besorgt werden. Als Skipper und Winfried zum Schiff zurückkommen, liegt die Gangway bissl schief auf dem Schandeck. Wie das? Huch, der Haltezapfen ist einfach abgebrochen. Notkonstruktion gebaut, so dass die Pasarella benutzbar bleibt und auf Evangelo, den Schlosser in Korfu vertraut. Weil es so schön trocken ist, folgt noch eine Bergbesteigung. Zur LOREA zurück, stehen da zwei Männer und bewundern die Schöne. Sagt der Skipper: „Sorry the Gangway is broken. Is here somebody who does inox-welling?“ Zückt der Typ sein Telefon, wählt, spricht und endet mit „Entaxi“. Und zum Skipper: „Tomorrow half past nine will Jorgios come to you.“ Skipper bedankt sich, obgleich sprachlos. Es wird Abend. Das einzige offen Restaurant ist das des Vassili. Der hat seinen Betrieb hallenartig erweitert und scheint gut im Geschäft zu sein, wenn auch jetzt nur zwei Tische belegt waren. Die Teller sind übervoll mit Beilagen, kaum zu schaffen. Drei Leute für 55 Euro mit allem. 05.11.2019 – Gaios – Das Frühstück ist noch nicht vorbei als ein roter Kleinlaster am Heck der LOREA hält und ein Mann mit grauem Wuschelkopf aussteigt. Jorgios. Winfried und Skipper haben die Gangway schon zerlegt. Jorgios begreift schnell, nimmt das Reparaturstück und sagt: „In twenty minutes I am back.“ Gut, er verschätzte sich um zehn Minuten, kam nach einer halben Stunde mit dem frisch geschweißten Teil zurück. Für den Gegenwert eines reichlichen Mittagessens war der Fall erledigt. Danke! Alles wieder zusammenschrauben, Gangway verstauen, Ablegen. 11:10. Ab 11:50 stehen Genua und Groß, Der Wind 20 - 23 kn aus SE passt für Plataria. Es soll die nächste Station werden. 16:00 im Hafen Plataria. Bissl verwirrend: Lauter kleine gelbe Bojen. Murings oder was? Die Schiffe, die schon hier liegen, weisen alle Anker auf. Also nehmen wir auch den Anker, setzen ihn aber weit in den Hafen hinaus, so daß wir kein Grundgeschirr berühren. Der Anker hält hier sofort und bombig. Wieder keiner da, der die Heckleinen annimmt. Winfried steigt über. Ach, da gibt es tatsächlich auch eine Muring. Doppelt hält besser.
Mal wieder in Plataria. Dort wird jetzt kassiert und es gibt Murings. Das Anlegerbier ist noch nicht ausgetrunken, da stoppt ein kleines Auto am Heck der LOREA. Ein Typ steigt aus mit einer Kladde in der Hand. Der Hafenkassierer. Zwölf Euro kostet die Nacht und Strom können wir auch haben. Eigentlich 10 Euro. Ist mir aber zu teuer. Er hat auch eine angeknabberte Stromkarte für 4,76 Euro. Das geht. Allerdings braucht es die Kabeltrommel bis zu nächsten funktionierenden Säule. Einkaufsspaziergang. Frau Metzgerin verkauft uns feine Kalbsfilets. Sie ist in Deutschland aufgewachsen und spricht fließend unsere Sprache. Die Tavernen haben ohnehin alle geschlossen. Also gibt es Cena, bzw. Dinner an Bord. Einkaufsspaziergang. Frau Metzgerin verkauft uns feine Kalbsfilets. Sie ist in Deutschland aufgewachsen und spricht fließend unsere Sprache. Die Tavernen haben ohnehin alle geschlossen. Chris leider auch. Also gibt es Cena, bzw. Dinner an Bord. Sehr gut. Abendspaziergang in den Ort. Bei Louisa brennt Licht. Eine Hübsche lädt in die Bar. Sie bietet fantastischen Kuchen, Baqlava und guten Roten. Und erzählt viel samt Mann und Tochter.
Der vertraute Blick ach Korfu hinüber. 06.11.2019 – Plataria – Ach ja, wir haben noch eine leere Gasflasche. Wanderung zur Tankstelle. Dort gibt es eine Volle für acht Euro. In der Marina Gouvia nehmen sie fast das Doppelte. Auf die Frage, was der Diesel kostet, meint Nikolao 1,39 Euro. Ob er mir wohl 600 l liefern könnte unten im Hafen für die LOREA? „In einer halben Stunde“. Schon ist er da. Steuerbords 400 und backbords 200 l. Nun schwimmt sie wieder gerade. Ablegen. Spannend, aber der Anker kommt klar hoch, allerdings wie immer hier völlig verschlammte Kette und ein dicker Schlammbatzen am Haken. Da muss ein richtiges Putzgerät her. 15:30 Maschine an. Wo fahren wir heue denn noch hin? Ormos Valtou, wunderschön zu jeder Zeit. Sogar eine Stunde Segeln ist noch drin. Um 18:00 steht LOREA an Ort und Stelle. Die verschwiegen Bucht fast dreiviertel von Wald umgeben. Kein Wellenschlag. Stille. Anker auf 10 m Tiefe, 60 m Kette. Klar bei Dinner. Heftige Kalbskoteletts vom Metzgermeister. Dazu Quinoa und Salat. Und guten Roten. Das Leben ist schön.
07.11.2019 – Ormos Valtou – Das ist die Gelegenheit, den Kettenkasten zu reinigen. Schon in Lefkas kam zu viel Schlamm rein. Also alle Kette raus: 90 m. Kiste sauber spülen und Kette peinlich sauber geschrubbt wieder rein. Dauert ein Stündchen oder so. Aber das richtige Gerät dafür, es wird jetzt erfunden. In Gouvia wird ein Prototyp gebaut, soviel steht fest. 10:50 Ankerauf. Ab 12:15 zieht die Genua mit für eine Stunde Richtung Kerkira. Um 16:00 schüttet es ganz ordentlich als LOREA vor der Einfahrt in die Marina steht. Was hilft’s? Die Marina hört auf CH 69. Der Marinero kommt angebraust. Er weist LOREA einen Platz zu, nimmt die Leinen an. Der Regen lässt nach. Da wären wir also mal wieder. Pier B Platz 231. Sauwetter. Skipper hat einen Mietwagen geordert. Trotzdem abends noch mit dem Bus in die Stadt. Ein griechisches Dinner in der Grünen Taverne. Die einzigen Gäste. Trotzdem gut wie immer. Es schüttet. Winfried lädt zur Taxifahrt ein nach Hause.
08.11.2019 – Nochmal per Bus in die Stadt. Winfried und Marina besichtigen die Festung, Skipper wandert zum Flughafen, das Auto zu holen. Sieben Tage Auto für 77 Euro geht eigentlich. Alle zusammen fahren damit zum Achilleion, ein Höhepunkt eines Korfubesuches. Hier weht der Geist der Kaiserin Elisabeth. Was für eine tolle Frau! Danach noch an die Westküste nach Agio Gordo und endlich zurück nach Kontokali, bzw. Gouvia. Dinner in der bewährten Ecktaverne Zorbas. Übervolle Teller. Kaum zu schaffen. Saisonende. Nach diesem Wochenende macht er dicht für vier Monate.
09.11.2019 – Corfu - 08:00 Winfried zum Flughafen gebracht. Es schüttet wie aus Tonnen, zeitweise. Dazwischen regnet es heftig mit Gewitter. Die Badeleiter muss neu geschweißt werden. Die Ankerwinsch gehört in die Werkstatt. Zudem muss unbedingt das Kettenreinigungsgerät her. Die Besuche in Lefkas, Plataria und die Ankernacht im Ormos Valtou haben eine völlig verschlammte Kette gebracht. Die Handwerker wollen am Montag erscheinen.
10.11.2019 - Gouvia - Das Kettenreinigungsgerät wird konstruiert. Und dann muss ein Ausflug unternommen werden nach Palaiokastriza. Wozu haben wir denn ein Auto? Der Autopilot lässt sich nicht mehr einschalten. Skipper ziemlich desperat. Das Bedienteil des Autopiloten ist letztens bei der Vorwindfahrt mit heftigem Regen ziemlich naß geworden. Er behandelt es nun mit dem Haarföhn. Kein Erfolg.
11.11.2019 - Gouvia - Die Leute von der Yacht-Service-Group waren da. Sie haben die Ankerwinsch mitgenommen und versprochen, sie zu reparieren. Auch über den Autopiloten wurde gesprochen. Man will einen Kostenvoranschlag machen. Badeleiter zur Schlosserei gebracht. Evangelos, der Junior spricht gut Englisch und nimmt den Auftrag entgegen. Hat ja schon für die DAISY gearbeitet. Skipper lernt auf dem Steg Thomas und Irene samt ihrem kleinen Pudel kennen. Sie liegen mit ihrer LIRA schräg gegenüber. Sie waren ebenfalls von Oktober 2018 bis März 2019 in Almerimar, aber in einem anderen Hafenbecken. Gesehen haben wir uns sicher dort. Am Mittwoch wollen sie nach Schweden heimfliegen. Am Abend sind sie zu Gast auf der LOREA. Lustiger Abend.
12.11.2019 – Gouvia – Das Kettenreinigungsgerät ist in seiner Grundform fertig. Ein neuer Autopilot soll 4.500 Euro kosten. Das sind ungefähr tausend Euro zu viel. Ein Rigger kommt an Bord. Die Rolle der Dirk ist immer noch nicht ersetzt. Er sieht sich die Sache an und runzelt die Stirn. Der Autopilot lässt sich wieder einschalten. Funktioniert ganz normal.
13.11.2019 – 08:00 Thomas und Irene samt Pudel zum Flughafen. Im Übrigen ein stürmisch verregneter Tag, der nur zum Lesen und Schreiben taugt.
14.11.2019 – Nach dem Frühstück zeigt sich die Sonne. Ausflug nach Palaiokastriza. Auch dort alles geschlossen bis auf ein Strandlokal, in dem eine Hochzeit gefeiert wird und eine Snackbar. Schöner Westwind wirft See in die Buchten. Malerisch.
15.11.2019 – Wieder ein Schreibtag. Problem Achse der Ankerrolle. Da fehlt die Schraube, die die Achse an Ort und Stelle halten soll. Das Gewinde greift nicht mehr so gut. Gleichzeitig ist die Achse eigentlich zu kurz. Sollte das Ankergelenk mal die Bleche auseinander biegen, fliegt die Achse einseitig raus. Hm. Da muss eine neue her. Eine mit Splint am einen Ende und verschweißte Scheibe am anderen. Evangelos kann das. Also nachmittags zur Schlosserei und danach ein Ausflug in die Stadt.
16.11.2019 – 09:30 Die jungen Leute vom Yachtservice sind da und bringen die Ankerwinsch zurück. Der Kettenabweiser muss noch angepasst werden. Ist jetzt aus Edelstahl statt aus Bronze. Wird zur Nadel gestaltet und arbeitet dann perfekt. Die Halteschrauben werden noch mit Epoxy gesichert, die Winsch festgeschraubt alles wieder angeschlossen und läuft schließlich perfekt vorwärts und rückwärts. Neue Dichtungen, neues Öl. Rechnung: 700 Euro. Ein Autokundendienst ist teurer. Anschließend zur Schlosserei. Badeleiter sieht wieder gut aus. Alles schön gerade und parallel wie es sein soll. Die Ankerrollenachse perfekt. Sehr günstig. Den Schlosserei-Betrieb kann ich auch empfehlen. Auf dem Weg von Kontokali nach Kerkira an steuerbord direkt vor dem Profi-Markt.
17.11.2019 – Ein trockener Sonntag bahnt sich an. Gut für einen Ausflug nach Lefkimini im Süden der Insel. Flache Landschaft dort, ein Fluß schlängelt sich ins Meer, viele Fischerboote finden an seinem Ufer Platz. Sandstrand voller Schwemmmaterial. 18.11.2019 – Spätes Frühstück. Das Sauwetter lädt gar nicht zum Aufstehen ein. Es regnet. Es schüttet, was die Wolken hergeben. Lese- und schreibtag.Ach ja: Die Niederländische Regierung hat beschlossen, dass Niederländische Funkrufzeichen und MMSI an einen Niederländischen Pass oder eine Niederländischen Schiffsregistereintrag gebunden sein werden ab Januar kommenden Jahres. Also bekommt die LOREA auf Vermittlung der Schiffsregistration Holland international gültige Rufzeichen und MMSI. Jetzt sind die neuen Daten da. Rufzeichen: MG008, MMSI: 232025737. Die EPIRB ist schon neu programmiert. Nun wird auch das AIS neu programmiert. Die Flagge bleibt die des fliegenden Holländers. 19.11.2019 – Es regnet marginal weniger. Anna aus München kommt mit der Fähre aus Albanien an. Sie möchte mit nach Athen reisen. Am Samstag wollen wir starten. Wetter sieht gut aus. 20.11.2019 – Ein trockener Tag. Sonnig sogar. Ein Ausflugstag auf dem sattgrünen Korfu: Kassiopi und Kalami besuchen. Deswegen haben wir ja einen Wagen. Abends Einkaufen.
21.11.2019 – Gouvia – Um halb zehn sind die Rigger da. Die Rolle der Dirk ist ja immer noch nicht ersetzt. Die zwei jungen Fachleute schaffen das. Andreas und Andreonos. Andreas kam per Ankerwinsch zum Masttop hoch. Er konnte die ungenutzte Rolle neben der Genuarolle umsetzen auf die Achse der Dirk. Die Achse lässt sich nach oben herausnehmen, um die Blöcke zu wechseln. Dazu muss der Mann im Top freilich vom tagenden Großfall auf das Genuafall wechseln und danach wieder zurück. Geschafft, läuft wieder. Außerdem gibt es ein neues Spifall. Rechnung kommt morgen. Das AIS ist auf die neue MMSI umprogrammiert. 66 Euro inklusive Kurierkosten nach und von Athen.
22.11.2019 – Gouvia – Eigentlich war alles klar zum Auslaufen, morgen Samstag. Aber beim Test zeigte sich der Autopilot sehr eigenartig: Kein Kontakt zur CPU. Piep, piep, piep. Keine Aktion. Gut, dass gerade Erikkos, der Servicemann vorbeikam. Und dann wurde ein Entschluss gefasst: Neuer Autopilot. Steuerpanel, CPU und Kompass. Der alte hat es wohl hinter sich. Tja, dauert halt ein paar Tage, bis das Teil aus Athen kommen kann. Aber wir könnten ja trotzdem los auch ohne, nur nach Plataria hinüber. Abends in der Stadt Dinner im Restaurant Pergola. Und das war der letzte Besuch dort. Der Wirt serviert verbrannte Sardinen und die geschmacksfreien Shrimps auch angekokelt. Schöner Laden mit schlechter Küche. Schade. 23.11.2019 – 09:00 Desayuno. Anna aus München kommt an Bord. Sie ist gerade auf Reisen und möchte mit nach Athen. Trifft sich gut. Aber sie hat umständehalber von Korfu noch gar nichts gesehen. Na gut, dann bleiben wir halt noch. Sonntag wird sowieso schlechteres Wetter erwartet. Und noch haben wir ein Auto. Also Stadtbesichtigung bei herrlicher Sonne und bisschen Wind. Rauf auf die Alte Festung. Toller Rundblick und dann durch die Stadt schlendern. Almuerzo im Ta Kokopia. Sehr zufriedenstellend. Lammkoteletts, Spaghetti Neapolitana. Die Alte Festung Korfu. Über den Graben zwischen Stadt und Festung Korfu. Der Blick schweift über die Stadt bis zu den hohen Bergen im Norden der Insel hinüber.
Schon nicht mehr so richtig warm hier oben auf der Alten Burg von Korfu, wenn der Südwest über die See herüberweht.
Über die Marina Mandraki hinweg kann man bis Albanien hinüberschauen zur Stadt Saranda. Wer hier schon alles durch und rauf und runter getrappelt sein mag im Laufe der Jahrhunderte? 24.11.2019 – Der Tag beginnt verregnet und endet auch so. Dazwischen gibt es wieder ein köstliches Frühstück, ein paar Lesestunden und einen Spaziergang, der auch im Regen endet. Schließlich wird ein Briefkasten gesucht für eine Postkarte, was zu einem Dinner in der Stadt Kerkira führt, gegenüber vom Ta Kokopia, das leider geschlossen hat.
25.11.2019 – Heute wird mal wieder Seefahrt betrieben. Nach dem Frühstück und einem Besorgungsgang wird die LOREA zum Ablegen aufgeklart. Um 12:30 ist es soweit: Leinen los! Es gibt sogar Wind und nicht zu knapp. Nur leider genau gegen an mit entsprechender Welle. Südostwind. Der alte Schwede tut seine harte Arbeit. Ziel wäre eigentlich Plataria. Dorthin zu kreuzen würde viel zu lange dauern, weit in die Nacht hinein. Also wird ein neues Ziel gewählt: Ormos Valtou. Um 17:10 ist diese stille Bucht erreicht. Der Anker fällt auf 12 m und sechzig Meter Kette halten LOREA auf Position. Es entsteht ein erinnerungswertes Dinner in der Pantry: Rindfleischbällchen in Rotweinsauce. Eine fabelhaft ruhige Nacht.
26.11.2019 – Nun sind es ja nur noch acht Meilen bis Plataria. Ein sonniger Tag ohne nennenswerte Luftbewegung. Um 12:00 erreicht LOREA den Hafen. Ein Teil der Pier ist überflutet. Weiter drinnen im Eck gibt es freien Raum. Der Anker fällt weit vor der Pier. Gut sechzig Meter Kette gehen raus. Neben einer großen dunkelroten Ketsch erreicht LOREA die Pier. Ein netter Mensch nimmt die Leinen an. Es ist Wolfgang der Skipper der RED CHILI. Er meint, die neuen Murings würden jetzt auch ganz gut halten. Beim Festmachen fällt auf, dass der große Kugelfender der LOREA fehlt. Wo ist denn der geblieben? Wolfgang bietet seine Kabeltrommel zur Stromversorgung für eine Nacht an. Die übrigen Säulen würden ohnehin nicht funktionieren. Kleiner Einkauf im Supermarkt. Nach dem Mittagessen folgt ein ausgedehnter Spaziergang durch den Ort. Zum Dinner gibt es Rinderfilet mit Reis an Bord. Die Restaurants haben alle geschlossen.
27.11.2019 – Plataria - Wieder ein sonniger Tag, allerdings etwas kühler. Ein Besuch in der Bäckerei bringt frische Backwaren an Bord. Klar zum Ablegen um 10:45. Die Ankerkette kommt relativ sauer herauf. Aber dann hängt‘s. Ein uralter Vierflunkenanker samt Tau, wie ihn die griechischen Fischer wohl seit Jahrhunderten benutzen, hängt in der Kette. Ein Hilfstau befreit die Kette der LOREA. Dann kommt der Anker selber hoch, malerisch behängt mit einem weiteren Vierflunkenanker und Kette. Und alles voller Hafenschlamm. Anna hat das im Foto festgehalten. Es gelingt, den Anker der LOREA von dem Behang zu befreien. Die neuentwickelte Kettenbürste hilft einigermaßen. Die See zwischen Korfu und dem Festland liegt spiegelglatt vor dem Bug. Da der Autopilot nicht funktioniert, muss wieder von Hand gesteuert werden. Um 15:30 liegt LOREA wieder in Gouvia Marina. Der Marinero hilft beim Festmachen und der Skipper erzählt ihm, dass er hier wohl in der Sturmnacht vor vier Tagen einen Fender verloren haben muss. Dabei schweift sein Blick auf das Nachbarschiff. Dort hängen zwei große Kugelfender am Heck. Ach, da ist er ja. Der mit der blauen Leine und dem etwas ausgefransten Takling, der gehört auf die LOREA. Kleine Brotzeit an Bord, dann Einkaufen. Zum Dinner gibt es Pierna de Pollo con arroz. 28.11.2019 – Gouvia Marina – Der neue Autopilot wird erst am Sonntag eintreffen. Aber die Techniker sind da und nehmen Maß. Erst am Sonntag soll er eingebaut werden. Das wird knapp. Am 10.12.2019 gibt es einen Termin in Athen, den Marina erreichen möchte. Wäre kein Problem, wenn nicht diese Wettervorhersage wäre: Zwei Tage sehr starker Ostwind im Golf von Patras. Mit 37 kn ist nicht zu spaßen, vor allem, wenn sie genau von vorne kommen. Köstliches Dinner an Bord: Rindersteaks mit Kartoffelbrei und kandierten Zwiebeln. Hat Marina gezaubert.
29.11.2019 – Auto gemietet für zwei Tage. Ausflug zu den weißen Klippen an der Nordwestküste Korfus, dann nach Palaiokastritsa. Zum ersten Mal das Kloster dort besichtigt. Cena an Bord. 30.11.2019 – 11:00 Ausflug zum Schloß Mon Repos, in dem Prinz Philipp, der Ehemann der britischen Queen geboren wurde. Dinner im grünen Stammlokal: Gute Mousaka. Marinas Hühnersuppe allerdings war völlig überwürzt. 01.12.2019 – 10:00 Der junge Mechaniker vom Yachtservice steht auf dem Steg mit dem neuen Autopiloten im Gepäck. Francicos arbeitet zügig. Die vorbereitete Plexiglasschablone zur Aufnahme der beiden Bedienpanels am Armaturenbrett passt nicht so recht Bedienungsteil und eine Ecke ist zerbrochen. Der Skipper fertigt ein neues aus lackiertem Sperrholz. Kompass, Computer, Ruderlagerückmelder sind am späten Nachmittag montiert. Dinner an Bord. 02.12.2019 – Um 08:00 ist Francicos wieder da. Die hölzerne Aufnahme für die Bedienteile ist nun auch frisch überlackiert und trocken und passt. 10:30 erste Testfahrt mit dem neuen Autopiloten von B&G. Scheint ganz ordentlich zu arbeiten. 11:30 zurück am Liegeplatz. 400 l Wasser bunkern. 13:30 Ablegen. Kein Wind, regnerisch. Autopilot spinnt irgendwie. Relais ausgetauscht. Läuft wieder.Spinnt wieder. 14:30 Segel hoch. Es gib t Wind. Volzeug segeln nach Süden. 18:00 Wind weg. 03.12.2019 – Maschine aus. Segeln mit Groß und Genua. 03:00 Maschine gestartet, Segel bergen. 03:50 fest in Preveza stb. längsseits. Schlafen bis 09:00. Frühstück. 10:30 Ablegen. 12:00 durch die Brücke am Lefkaskanal. 15:40 Maschine aus. Segelversuch. Waren bloß ein paar Böen. Ab 16:00 wieder motoren. 20:50 im Golf von Patras gibt es Wind. Segeln bis 22:30 bis vor den Kanal von Mesolongio. 23:30 fest im Hafen Mesolongio. Beim Anlegen vera s hiedet sich das Bugstrahlruder. Der Motor läuft zwar aber es gibt keinen Schub. 04.12.2019 – Nach dem Frühstück kommt die Sonne raus. Hier soll der Sturm abgewartet werden. Es weht auch ganz ordentlich. Zeit für das Schiff: Endlich findet der Skipper einen Weg, die Klappe für die Mastrutscher am Besan so zu gestalten, dass die Rutscher dort nicht immer hängen bleiben. Genial irgendwie: it Schraubzwinge und Extension aus dem Nusskasten. Dann E-Motor der Hydraulikpumpe des Autopiloten ausgebaut. Innen gereinigt, dabei aussen simplen Wackelkontakt entdeckt und beseitigt. Hafenmeister kommt vorbei und bittet mich für den nächsten Vormittag in sein Büro. Dinner im Restaurant am Hafen. 05.12.2019 – Mesolongi – Nach dem Frühstück zum Hafenmeister. Hafengebühr bezahlt: 15 Euro. Gibt es hier einen Taucher? Ja Moment, der sitzt da drüben im Café. 13:30 kommt der Taucher und sieht nach dem Bugstrahlruder. Prop ist noch da, aber dreht ganz langsam. Als Zugabe reinigt der Taucher den Propeller der Hauptmaschine. Netter Kerl, bekommt, wie vereinbart, 50 Euro. Einkaufen in der Stadt. Dinner: Lammkeulensteak mit Reis. Mojito in der Stadt mit Marina. Kühle Stimmung. 06.12.2019 – Der Sturm war offenbar viel sanfter als erwartet. 10:50 Ablegen kein Wind. Motorfahrt durch die Rionbrücke. Ein Pfeiler an backbord, drei an steuerbord. 17:50 fest in Trizonia. Inselspaziergang, Dinner in der einzigen offenen Taverne . Vorzüglicher gegrillter Tintenfisch mit Salat. Sehr, sehr gut. 07.12.2019 – Trizonia – Wind aus West drückt LOREA auf die Steinpier. 08:30 Eindampfen in die Vorspring. Klappt gut mit Anna auf dem Vordeck. Draußen ab er kein Wind mehr zum effektiven Segeln. 17:30 fest in der kleinen Marina Korinth am Hammerkopf. Spaziergang in der weihnachtlich erleuchteten Innenstadt. Dinner an Bord: Pasta mit Lammfleisch. 08.12.2019 – Korinth – 08:45 Ablegen zur Kanalpassage. Funkanfrage. Antwort: Kanal gesperrt bis 13:00 oder 14:00. Zurück an in die Marina. Wieder festgemacht. Spaziergang in der sonnigen Stadt. Obsteinkauf. 14:40 Ablegen. Kanalbehörde hat auf Ch 11 aufgerufen zur Passage. Die Yacht SUMMERLOVE von Suncharter, besetzt mit sechs Russen fährt vor der LOREA ein. Kanalpassage bezahlt: 211 Euro. Kein Wind im Saronischen Golf. 21:15 fest in Piräus, ZEA Marina. Anna packt ihre Sachen und geht von Bord. Uwe aus Dresden kommt an Bord. Auch Marina beginnt zu packen. Ihr Europa-Visum läuft bald ab. Dinner an Bord: Hähnchenschenkel mit Reis. 09.12.2019 – Piräus - Regentag. Achteres Klo verstopft, der Ausfluß nach außenbords. Alles ausgebaut. Blockade im Seeventil. Da muss das Schiff aus dem Wasser. Krantermin vereinbart in der Marina Kalamaki mir Herrn Kavas für Mittwoch 11.12.2019 12:00. Alles wieder eingebaut. Dinner an Bord. 10.12.2019 – Frühstück. Neues Seeventil gekauft. Mit Marina im Taxi zur Botschaft der Republik Moldavien wegen ihres Passes. Taxi: 23 Euro. Eineinhalb Stunden warten. Mit dem Taxi zurück im strömenden Regen. Marina kommt nicht mit an Bord, trifft eine russische Freundin. Skipper bereitet Dinner. Marina kehrt spät zurück. Sie hat ihr Telefon verloren. Sie packt ihre letzten Sachen bekommt vom Skipper eine zweite Reisetasche. 11.12.2019 – Piräus – Marina geht um 10:00 von Bord. Taxi zum Flughafen. LOREA legt unmittelbar danach ab nach Kalamaki. 11:30 dort am Kran angelegt. Riesiger Liebherrkran. 12:30 wird LOREA aus dem Wasser gehoben und auf einen Trailer gesetzt. Ein Mechaniker wird angefordert für das Bugstrahruder. Skipper zerlegt wieder das achtere WC. Das Seeventil lässt sich mit Bordmitteln nicht auf die Schnelle austauschen. Aber die Blockade kann beseitigt werden. Im Propeller des Bugstrahlruders war ein Splint gebrochen. Der wird ersetzt. 14:30 ist LOREA wieder im Wasser. Auslaufen. 18:15 Motor aus. LOREA liegt vor Anker vor Palaia Fokaia. Bisschen schaukelig die Bucht diesmal. 12.12.2019 – Palaia Fokaia – Wind hat gedreht, es wird immer schaukeliger. Also früh weg hier. Ein Gewitter steht am südlichen Himmel. Sowas braucht LOREA gar nicht. Sie läuft zwischen der Insel Patroklos und dem Festland durch. Das Gewitter bleibt draußen. Leider gar kein Wind. Weg nach Osten wird mit dem alten Schweden gemacht. Kea liegt an Backbord. Erst um 13:30 kommen Groß und Genua zum Einsatz. Für eine Stunde. Kithnos taucht voraus auf. Noch eine Stunde und LOREA liegt im Hafen Loutra steuerbord längsseits fest. Wenig später läuft noch eine Yacht ein: 54‘ eine Slup namens SENJA. USA-Flagge, russische Crew. Im Ort ist so gut wie alles geschlossen. Nur der Hafenkapitän ist zur Stelle. Kassiert 15 Euro für die Nacht. Dinner an Bord, wo sonst?
13.12.2019 – Loutra – Bei der Öl- und Kühlwasserkontrolle wird jetzt auf den Backbord-Dieseltank umgestellt. Der ist randvoll und die LOREA hängt bisschen nach backbord, weil der Steuerbordtank nur noch ein Drittel enthält. Um 11:30 wird der alte Schwede geweckt, ablegen. Um 12:10 stehen alle drei Segel. Mit einem Wind um die 10 kn läuft LOREA über fünf Knoten SOG direkt auf Siros zu. Um 18:30 steht sie im Finstern zwischen Siros und der kleinen Insel Didmi. Voraus an backbord strahlt die Stadt Ermoupolis. Um 19:00 liegt LOREA steeurbord längsseits im Stadthafen vor der Taverne To Tinos. Der Skipper glaubt sich hier sicher vor dem für die Nacht und den nächsten Tag angesagten Südwest. Aber der kommt als Süd daher und baut im Hafenbecken ordentlich Seegang auf.
14.12.2019 – Um 08:00 sind es 25 kn Süd und der Platz wird gefährlich. Ludaros Athanasios, der freundliche Hafenmeister empfiehlt, hurtig in die kleine Marina im Süden des Hafens zu verlegen. Mit Bugstrahlruder und Rudertrick gelingt es die LOREA von der Pier weg zu bringen. Zwanzig Minuten später liegt sie hübsch vertäut ablandig in der etwas verlotterten Marina. Kein Strom, kein Wasser verfügbar aber vergleichsweise himmlische Ruhe, auch wenn die Böen oben drüber pfeifen. Die achtere Toilette macht wieder ein Problem: Sie ist dicht. Der Fäkalientank wird eingesetzt und viel nachgedacht. Und das Seeventil geprüft. Es ist dicht. Hm. Stadtspaziergang teilweise im Regen. Dinner an Bord: Bratwürste mit Reis und gebratenem Gemüse. Kuchen zum Dessert. Das prächtige Rathaus von Ermoupolis Die Werft von Ermoupolis scheint gut im Geschäft zu sein. 15.12.2019 – Siros - Für heute ist eine längere Strecke geplant. Also um 08:40 Aufbruch. 20 kn E stehen zur Verfügung. Draußen sind es nur noch 10 bis 15 kn NE. Das reicht ab 09:45 für 4,5 – 5,8 kn SOG. Am Nordkap von Naxos verliert sich der Wind und der alte Schwede kommt zum Einsatz. Nisos Dhenoussa heißt das Ziel. Das Inselchen wird von Süden angefahren, da gibt es diese schöne ruhige Bucht Ormos Dhendro mit der Strandbar. Leider alles verlassen und geschlossen und um 19:00 auch stockfinster. Aber ein gemütlicher Ankerplatz. Es gibt Pasta mit Salamisoße zu Dinner.
16.12.2019 – Es geht wieder bissl früher los. Ein Fischkutter läuft in die Bucht und der Typ in seinen Gummiklamotten macht deutlich, dass er dort, wo die LOREA ankert ein Netz ausbringen möchte. Also alten Schweden wecken, Anker hoch und weg. Um 09:50 stehen die Segel und mit einem Lüftchen aus NNW läuft LOREA 3,5 - 4,8 kn SOG. Gemütlich aber um 12:35 ist es ganz aus mit der Segelfahrt und das mitten in der Frachterstrecke. Um 16:00 fällt der Anker in einer der schönsten Buchten des Mittelmeers. Die Insel Levitha bietet gleich mehrere hübsche Plätze. Logo nehmen wir den schönsten und ruhigsten. Auch hier laufen zwei Fischkutter ein, aber offenbar nicht zum Fischen, sondern eher zum Übernachten. Man muss allerdings sehr aufpassen: Hier wurden Murings für Bojen ausgelegt. Die Bojen sind weg jetzt im Winter aber die Leinen stehen ein paar Handbreit unter Wasser, gehalten von Korken oder anderen Schwimmkörpern. Nix gut für die Schraube. Ankerplatz in Levitha. Das Dinghi kommt zum Einsatz. Mit Hilfe eines langen Schraubenziehers reinigt der Skipper vom Dinghi aus den Auslass der achteren Bordtoilette. Siehe da: das war‘s: Sie funktioniert wieder prächtig. Uwe fährt bisschen mit dem Dinghi spazieren, auch für einen Landausflug zwischen tausend Schafen und Ziegen. Bringt aber nix mit. Also gibt es zum Dinner nur Bratkartoffel mit Zucchini und Bratwurst und Tomaten-Gurkensalat. Eine sternenklare, stille Nacht, abgesehen vom Ziegenglockengeklingel.
17. 12.2019 – Was für ein malerischer Morgen! 09:15 ist das Frühstück gegessen, Maschine an, Anker auf. Kein Windchen bis 11:30. Segel hoch. Nach einer Stunde Genua wieder einrollen. Um 15:00 fest im sonnigen Kalymnos. Steuerbord längsseits. Der muntere Hafenmeister Jannis knattert heran, nimmt die Leinen an, steckt das Stromkabel an, will das Depka haben und kassiert 15 Euro. Dinner in der Taverne Osiris oder so: Fisch gut, Souflaki gut, 40 Euro. Ruhige Nacht.
18.12.2019 – Ein sonniger Tag. 10:30 Ablegen. Keinerlei Wind in Sicht. Um 15:00 fest im Hafen Kos: Zwei Heckleinen und eine Bugmuring. Die Pier wird gerade renoviert, deshalb kein Strom aber auch kein Hafenmeister. Ausgedehnter Spaziergang durch die alte Stadt und ihre Ruinen. Erstaunlich: Die Kapelle des Heiligen Johannis Nautikos. Der ist von den Türken ermordet worden, weil er dem Islam den Rücken gekehrt hatte. Dinner an Bord.
19.12.2019 – Kos - 08:15 Ablegen. Draußen Groß rauf und Genua ausgerollt für ein wenig Wind. Es bleibt beim Motorsegeln. 15:30 Maschine aus in Symi. LOREA liegt steuerbords längsseits vor dem To Spitiko, das aber solide geschlossen ist. Also Dinner an Bord mit Pasta, Bratwurst und Gemüse. Aber dann folgt ein Weihnachtshighlight. Uwe, der Musiker, hat eine Einladung zu einem Weihnachtsliederabend entdeckt. Nix wie hin. Allerdings erweist sich der Weg zum Ort der Feierlichkeit als mittlere Bergtour durch dunkle Gassen und über abenteuerliche Steige im Finstern. Aber immer der Musik nach: Die Kneipe dort oben ist voll. Die britische Gemeinde von Symi singt britische Weihnachtslieder. Jingle bell…Freundliche Begrüßung und herzliche Bewirtung. Nach zwei von acht Seiten Liedern und einem aufschlussreichen Gespräch mit der Organisatorin entlassen wir uns wieder. In der Bar vor der LOREA finden sich noch zwei Gläser Metaxa. Sehr weihnachtlich.
20.12.2019 – Wieder kein Wind. 10:30 Ablegen in Symi. Glattes und wenig gekräuseltes Wasser. Die Motorfahrt begünstigt Uwes Tätigkeit als Friseur: Er rasiert dem Skipper auf dem Achterdeck den Schädel. Danke. 15:30 fest in Rhodos im Hafen Mandraki. Skippers Freund Roland hatte per Telefon Bescheid gegeben: Viel Platz auf der Stadtseite. Wunderbarer Liegeplatz. Längsseits bei ablandigem Wind etwa fünfundsechzig Schritte ins Zentrum, zum Weihnachtsmarkt und dem nächsten Glühweinstand. Den betreibt ein deutsches Paar. Der Hafenmeister rattert heran: Liegeplatz okay. Strom ist auch da. Kost 12 Euro die Nacht. Fünfe davon bleibt LOREA. 21.12. – 24.12.2019 - Rhodos - Wiedersehen mit Roland. Eine Gaudi! Fast jeder hier kennt Roland, den Anarchisten. Und jeder mag ihn. Roland fährt ein Auto, bei dem nur der dritte und der vierte Gang funktionieren. Aber man kommt damit zu den besten und günstigsten Tavernen und Bars. Nein, es haben nicht alle geschlossen in Rhodos aber fast alle. Sämtliche Touristenläden sind fest verrammelt. Auch das Archipelago liegt im Winterschlaf. Und dennoch tobt das Leben im Weihnachtslichterglanz. Sarah und Sean sind schon in Rhodos. Sie möchten mit nach Zypern segeln. Sean zieht sich jedoch eine Erkältung zu und bleibt im Hotel. Sarah kommt an Bord. Ihre erste Segelreise auf dem Meer steht bevor. Das Wetter gibt den Fahrplan vor. Für den 25. Und den 26.12. sind gute Bedingungen angesagt. Danach wird es gemäß Vorhersage um Rhodos zu heftig aber ab Kastelhorizo sehr brauchbar. Einführung in die LOREA. Es wird ein wenig frisch auf dem Meer. Marinas Strickwaren helfen gut. 25.12.2019 – Rhodos – Also los. Um 08.10 startet der Skipper die Maschine. Ablegen. Es gelingt glatt, trotz auflandigem Wind. Es wird achterlichen Wind geben. Ketschsegeln. Also Besan und Genua. Es gibt weniger Wind als vorhergesagt. Mit 4,8 bis 6,5 kn SOG schaukelt LOREA nach Südosten. Sarahs Magen mag den Seegang gar nicht. Wenn sie liegt, geht es besser. Ab 19:40 ist der Wind alle. Der Alte Schwede treibt die LOREA weiter. Um 23:20 läuft sie in den Hafen Kastelhorizo ein. Im weiten Hafenbecken fällt der Anker auf neun Meter an vierzig Meter Kette hält er nach kurzem Einfahren sogleich. Nach einer kleinen Brotzeit herrscht Nachtruhe.
26.12.2019 – Kastelhorizo – Huch was ist den hier los: Ein mittelgroßes Kriegsschiff der hellenischen Navy liegt an der östlichen Pier. Dazu Militärschlauchboote und ein Kreuzer der Coastguard. Um 08:30 verlegt LOREA an den kleine alten Fähranleger, vor Buganker und zwei Heckleinen. Kinder angeln dort in der Sonne. Eine Slup mit französischer Flagge ist daneben festgemacht. Soldaten laufen durch den Ort spazieren. Über den Kai vor den Häusern schwappen teilweise Wellen, die ein leichter Nordwind in den Hafen drückt. Es folgt ein ausgedehnter Stadtspaziergang. Sarah geht es wieder gut. Der Supermarkt hat geöffnet, Sonne lacht. Ein Soldat meint, das Kriegsschiff liege hier nicht zu Übungszwecken. In dem leichten Seegang ruckt LOREA heftig in die Leinen ein. Also werden sie losgeworfen und LOREA legt sich wieder vor Anker, wo sie die letzte Nacht auch war. Kastelhorizo: Nur zum Landgang an die Pier gelegt. Nachts war es dort zu unruhig. Die Heckleinen ruckten zu stark. Da liegt man vor Anker ruhiger.
27.12.2019 – Nun steht der längere Schlag bevor. Frühstück m 07.:00. Um 08.00 läuft die Maschine. Raus aus dem Hafen Großsegel hoch und in ruhiger Fahrt zwischen den vielen Inseln durch, die östlich von Kastelhorizo liegen. Es weht kaum Wind. Das Groß stabilisiert das Schiff sehr effektiv im Seegang. Der Autopilot spinnt: Ein Relais klemmt. Rausholen, öffnen, Kontakte putzen, zusammenbauen, wieder rein. Läuft super und störungsfrei. Ab 20:00 gibt es Wind genug. Aber nur bis 21:15. Richtig los geht es um 23:00. Dan steht Vollzeug oben und die LOREA läuft sehr angenehm mit fünf Knoten SOG nach 130°. Der Weg führt durch eine vielbefahrene Frachterroute. 28.12.2019 – Nach Mitternacht nimmt der Wind zu. Um 05:00 sind es bis 7,5 kn SOG in die richtige Richtung. Um 13:00 schwächelt der Wind. Zypern liegt voraus. Skipper entscheidet, nach Limassol zu gehen. Paphos bietet zu wenige sicher Anlegemöglichkeiten bei Westwind. Von 14:00 bis 16:00 kann wieder heftig gesegelt werden. Um 21:30 steht LOREA vor der Ansteuerungstonne der Limassol Marina, und zwar direkt davor, huch! VHF-Anruf in der Marina: Moment, es kommt ein Lotse. Huch, wie vornehm. Tatsächlich taucht ein Schlauchboot voraus auf und lotst die LOREA zwischen Reihen riesiger Motoryachten an den Rezeptionskai. Zwei Marineros schauen beim Anlegen zu, nehmen die Leinen an und der Polizist ist auch gleich dabei. Einklarieren. Morgen noch zum Zoll, erstmal hier liegen bleiben. Gute Nacht.
29.12.2019 - Der Zollbeamte könnte ein Bruder von Sean Conery sein. „Where do you go?“ „Larnaca.“ „Okay see the customs in Larnaca. Good bye.” Also los. Erst noch bezahlen: 69 Euro für diese eine Nacht. Die Hübsche hinter dem noblen Tresen hatte noch etwas von 50 Euro für den Kontakt zum Zoll gemurmelt. Schnell weg. 09:20 Ablegen. Erst 13:30 Segeln. War ein Versuch. 14:00 wieder Maschine an. 16:30 vor der Marina Larnaca. Im Handbuch steht, sie hört auf VHF Chanel 08. Viermal angerufen, keine Antwort. Naja, Winter halt. Also reinfahren, Platz suchen. Fündig geworden. Ist bissl eng aber geht. Kommt ein Marinero und schimpft los: „Who gave you the permisson? Why not call on VHF?“ Erklär, erklär. „Come to the office with the papers“. Hey, die Muring ist viel zu kurz, zu steil. Gibt noch eine dünne Leine zu einem mächtigen Pfosten im Wasser. Geht für die Nacht ohne Wind. Einklarieren auch nochmal bei der Polizei. Der junge Beamte scheint echt überfordert. Nach einer knappen Stunde kommt der Skipper zur LOREA zurück. Abendessen, schlafen gehen.
30.12.2019 – Wie kriegt man eine dickere Trosse über den vier Meer entfernten Pfahl? Mit Hilfe der überlangen Teleskopangelrute! Was für ein wertvolles Teil. Nochmal ins Marinabüro: Ein ausgefülltes Formular abgeben. Nun ist die Chefin da. LOREA möchte zwei Monate hierbleiben. Was hat der Marinero gesagt? Nur ein paar Tage. „Ask after one week again.“ Der Zoll hat zu. Es ist ein Feiertag. Erst wieder am Freitag. Okay. Nachmittags kommt Sean an Bord. Er ist mit dem Flieger von Rhodos gekommen. Freut sich sehr, an Bord wohnen zu können. Gemeinsames Dinner in einem sehr hübschen Buffett-Restaurant. Recht gut alles. 31.12.2019 – Stadtrundgang und Einkaufen für den Silvesterabend an Bord. Fish and Chips in einer kleinen Bude. Aber sehr gut. Die Stadt ist aufwendig weihnachtlich geschmückt. Der Abend wird feierlich und ein Schmaus dazu: Hühnerkeulen mit Bratkartoffel und Salat. Guter Roter. Mitternacht Feuerwerk über der Marina. Crew geht an Land, Skipper in die Koje.
01.01.2020 – Bewölkt kühl, kein Wind. An Deck finden sich viele Pappstückchen. Teile der Feuerwerksraketen. Nochmal Spaziergang in der Stadt. Lunch auf der Uferpromenade. Was tun? Segeln fällt aus mangels Wind. Auto mieten für Landausflüge? Gute Idee. Sarah nimmt das in die Hand. Dinner an Bord: Rindersteaks.
02.01.2020 – 11:00 Sarah holt das Auto vom Flughafen. Nachmittags Ausflug nach Zygis und St. Raphael. Marinas anschauen. Zygis nagelneuer Hafen. Klein und wenig Platz. Keine Infrastruktur. St. Raphael Groß, kein Platz und teuer. 25 Euro netto per Tag im Winter. Rundgang in Limassol mit Abendessen. Ausgezeichnete Entenbrust!
03.01.2020 – Freitag – Besuch beim Zoll leider vergessen. Nach dem Frühstück Ausflug nach Lefosia, bzw. Nikosia. Spaziergang über die Grüne Linie in den türkischen Teil. Sehr lebendig auf beiden Seiten. In der Republik Nordzypern großer Bazar in vielen Gassen. Aber auch bunter Weihnachtsschmuck. Beeindruckend:Die unfertige gotische Kathedrale wurde als Moschee fertiggebaut. Die Hauptstadt der Republik Zypern, der südliche Teil Nikosias, wird großzügig ausgebaut.
04.01.2020 – Ausflug nach Nordzypern: Besuch der venezianischen Festung Buffovento. Tausend Meter hoch, die letzten zweihundert Höhenmeter zu Fuß hoch. Tolle Aussicht über das Meer im Norden und das Land im Süden. Früher strategisch wichtig. Heute Ziegenunterkunft. Abends in Kyrene, bzw. Girne. Alles im Weihnachtslichterglanz. Kein Kopftuchweibchen zu sehen. Malerische Hafenstadt. In ein Fischlokal gelockt und bisschen abgezockt. Einige pompöse Casinos. 05.01.2020 – Abschiedstag. Sarah und Sean packen ihre Sachen. Nachmittags Flug nach Athen. Für Montag und Dienstag ist Sturm angesagt. Dinner an Bord: Hühnchenkeulen mit Reis und Salat.
06.01.2020 – Es pfeift gewaltig in den Hafen aus SSW. Da kann kein Segel abgeschlagen werden. Es werden über 40 kn, am Abend 46 kn. Michail ein einheimischer Skipper von der SY ORPHEOS eine Beneteau 31, drei Schiffe weiter am Steg, bittet um Hilfe, andere Schiffe zu sichern, Murings dichter zu holen, Leinen nachspannen. So bekommt das Nachbarboot der LOREA eine neue Leinenverbindung zum Pfahl vor dem Bug und schmiegt sich nun sanfter an die Fender der LOREA. Die Teleskopangelrute bewährt sich wieder. Aus der Tasse Tee auf der ORPHEO wird ein Bier auf der LOREA. Noch ein Nachbar kommt hinzu. Sie äußern Unverständnis für die Ansage der Marina, LOREA könne nur noch eine Woche hierbleiben. Die Marina sei überhaupt nicht überfüllt und die Boote kämen erst im März zurück. Sonderbar. 07.01.2020 – Die Nacht wird von dem heftigen Sturm bestimmt. Am Morgen werden die Spuren sichtbar: Biminis zerfetzt, Leinen gerissen, Stromkästen auf dem Steg beinah weggeblasen. Endlich beim Zoll. Der junge Beamte stellt eine Bescheinigung aus, dass die LOREA bis 06.03.2020 in Zypern bleiben kann. Sehr sonderbar. Im Marinabüro erklärt die Chefin, es sei kein Platz in der Marina, die LOREA könne höchstens noch eine Woche bleiben. Zurück zum Boot.
Havarie im Hafen: Leine gerissen. Motoryacht beschädigt.
Auf der anderen Stegseite gegenüber der LOREA ist eine Leine gerissen. Das Segelboot mit Colin-Archer-Rumpf schlägt gegen das benachbarte Motorboot. Dieses schrammt deshalb mit seiner Heckplattform gegen die Holzbohlen des Schwimmstegs. Ein Regenschauer geht nieder. Mit einer Trosse aus dem Bestand der LOREA hole ich die Slup an ihren Platz zurück und informiere die Marina. An der Motoryacht läuft die Bilgenpumpe in kurzen Abständen. Der murrige Marinero kommt mit einem Kollegen. Ich helfe ihm an Bord des Beinahe-Havaristen. Sie setzen ein Leinchen. Ich lasse meine Trosse dran. Er findet das gut. Dinner an Bord: Bratkartoffel mit Bratwurst und Salat.
08.01.2020 – Endlich ist es wieder halbwegs trocken und windstill. Gelegenheit, das Groß abzuschlagen. Die vier Latten rauszunehmen ist ein Akt. Zwei davon müssen nach vorne raus. Die Schließlaschen lassen sich nicht öffnen. Das Groß auf dem Schiff zu falten wird der nächste Akt. Schließlich passt es in den Sack. Der Segelmacher will es morgen abholen. Keine Lust zum Einkaufen. Es regnet wieder. Dinner an Bord: Pasta mit Auberginensoße, Pilze und Bratwurst. 23:35 Der Rotwein ist alle.
09.01.2020 – 11:30 Segelmacher ruft an: Um 13:00 will er das Segel abholen. Der Sack ist schwer, der Weg weit. Das Dinghi hilft. Zu Wasser lassen, Segelsack rein, an Land rudern. Zusammen mit einer Zeichnung, die zeigt, was zu machen ist, übernimmt Costas das Großsegel. Wird eine Woche dauern, meint er. Jetzt ist aber Zeit zum Einkaufen. Dinghi zurück an Deck bringen und los geht's. 10.01.2020 - Larnaka - Langsam muss mal an den neuen Reiseplan gedacht werden. Also nach dem Frühstück Computer an und loslegen. 11.01.2020 - Reiseplan macht Fortschritte. Erst mal kreuz und quer durch die Ägäis. Ach ja der Ölwechsel muss gemacht werden! Also los. Zum Glück hat die Maschine eine angebaute Ölpumpe. Neun Liter raus, neue neun Liter rein. Das Öl ist ja schon seit Wochen an Bord. e fehlt nur noch ein neuer Filter. Und dann noch den Haltebolzen der 12-V-Lichtmaschine auswechseln. 12.01.2020 - Einkaufen muss ja auch mal sein. Und die Deckenlampe im Salon liegt abmontiert herum. Sie hat den Geist aufgegeben. Zwei Leuchtstoffröhren sind dort eingebaut. Tatsächlich findet sich ein Elektroladen. Für elf Euro gibt es zwei neue Röhren. Fröhlich zurück trifft den Skipper die Enttäuschung: Nur eine davon leuchtet. Obwohl beide Sicherungen perfekt sind. Da muss wohl in der Transformationselektronik dieser Lampe auf einer Seite was defekt sein. Nicht zu erkennen. Aber die eine leuchtet auch ganz schön. Also alles wieder zusammenbauen. 13.01.2020 - Ein sonniger trockener Tag. Man könnte ja mal mit dem Abschleifen der Deckshauskante beginnen. Um 16:00 ist die gesamte Kante rundherum abgeschliffen. Kommt ein Segler vorbei. Kleine Konversation erst in Englisch. "I am German". "Me too." Also der Erich lebt seit zwölf Jahren hier. Er meint, dass die Marina behauptet, der Hafen sei voll, das sei ganz normal. Aber es sei genug Platz. Bleib einfach. "Brauchen die keine Einnahmen?" Der Laden sei staatlich. Kostenrechnungen interessierten die Leute nicht. Ach so. Na, dann mach ich mir keinen Stress. Der Reiseplan ist fertig. Die Aussicht, am 15.11.2020 wieder in Almerimar zu sein, heitert eindeutig auf. Andalusien! 14.01.2020 - Pech gehabt. Schon am Morgen prasselt Regen auf's Kabinendach. Also nix mit Lackieren heute. Aber wieder mal Einkaufen gehen. 15.01.2020 – Bedeckt, stürmisch und regnerisch. Da bleibt man lieber am Schreibtisch und kommuniziert den Reiseplan. Das Ölfilter sollte auch gewechselt werden, wenn schon das ganze Motoröl neu ist. Aber das alte Filter will sich nicht bewegen. Der Skipper kennt ja so manchen Trick: Leinen drum herum, Knebelknoten. Nichts zu machen. Nachdenken und Dinner kochen. Hühnerbrust mit Reis und Tomatensalat. Es stürmt aus Nordost in den Hafen und der Wind schiebt ordentlich Schwell herein. Die Schiffe tanzen regelrecht.
16.01.2 020 – Larnaca. Eigentlich heißt es Larnacas. Auf den offiziellen Gebäuden steht überall Larnacas, griechisch und mit einem griechischen S am Ende. Mit dem Foto vom Ölfilter zum Chandler. Er müsste die Marke sehen. Na, prima, die steht auf der anderen Seite des Filters. Es ist eine türkische Marke „FIN“. Also das muss erst mal ab. Erst mal Cena kochen. Spanisch soll ja nicht vergessen werden. Pasta mit Thunfisch-Zwiebelsoße und Tomatensalat. Echt gut.
17.01.2020 – Freitag. Es muss doch irgendwo ein Werkzeug geben, mit dem dieser blöde Ölfilter losgedreht werden kann. Schiff putzen und Einkaufen gehen: Steaks, Hähnchenschenkel, zwei Flaschen Roten, Zucchini, Kartoffeln, Avocado, Bananen und so Sachen. Ganz schön voll der Rucksack. Wochenende steht bevor. Gibt es auf dem Weg zurück vielleicht eine Schlosserei oder eine Ferreteria oder sowas? Es ist schon dunkel. Ah, da ist so ein Laden. Lauter Eisenwaren. Kali spera. Ein großer Kerl steht vor dem Skipper. Versteht kaum Englisch. Mit dem Foto auf dem Smartphone klappt die Verständigung. Nein, hier nicht, aber er kennt einen Laden, komm mit, nur eine Minute. Komm mit. Schon ist er aus dem Laden und steigt in einen uralten roten Kombi ein. Er fährt um ein paar Ecken und redet ohne Unterlass: Captain Baris, der macht sowas. Der Laden ist zu. Der Typ zückt sein Telefon und erreicht auch jemand. Schreit dabei so laut, als ob er ohne Telefon mit ihm spräche. Captain Baris. Der spricht Englisch. Der Skipper bekommt das Telefon: Okay Monday nine o’clock in the marina. No problem. See you. Skipper bedankt sich und will aussteigen… No no, go to marina you now. Fährt den Skipper samt Rucksack zur Marina. Erzählt unterwegs, dass er syrischer Kurde sei und seit 26 Jahren hier in Larnacas lebe als Dachdecker und Bauhandwerker. Ein Bruder in Deutschland, ein anderer in Wien. Danke vielen Dank. Der Skipper darf aussteigen, direkt im Eingang zu Marina. Welche Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit! Cocinar cena: Rindersteak m Bratkartoffel nach LOREA-Art. Was für ein Schmaus! LOREA liegt endlich wieder ganz ruhig. Kein Wind, keine Welle. Richtig feierlich, der Abend. Dahinten liegt die LOREA auf einem ziemlich sicheren Platz, der erst im Mai wieder belegt sein wird. Larnaca Marina, Republik Zypern. 18.01.2020 – Ein sonniger Tag. Seidig blauer Himmel spiegelt sich im platten Hafenwasser. Kein Lüftchen rührt sich. Nun ja, ist ja auch Feiertag. Skipper beginnt eine neue Runde um die Sonne. Glückwünsche beantworten, füllt den Tag. Dann das festliche Abendmahl: Hühnerbeine mit Reis und Pilzen und Zucchini und Gurken-Tomatensalat-Salat und ein köstlicher Roter. Und das alles, während der Oper. Der Fliegende Holländer. Was sonst? Es wird spät.
19.01.2020 – Was für ein tiefer und guter Schlaf. Schon wieder. Eigentlich jede Nacht, so lange es nicht stürmt. Soll man sich nun Gedanken machen, wegen der neuen Runde um die Sonne? Schon wieder eine? Nein. Alles läuft bestens. Alles funktioniert. Spaziergang auf der Uferpromenade. Abends ein Weißbier aus München in der Bar „Wooms“. Wieder ein erstklassiges Dinner an Bord: Rindersteak mit Bratkartoffel. Alter Krimi auf Youtube am PC. Ganz was Neues.
20.01.2020 - Immer noch Hochdruckwetter. Um neun Uhr empfangsbereit. Um 10:15 meldet sich das Telefon. Ah, Captain Baris. Yes I am aboard. Der Typ kommt, mit schwarzeer goldbetresster Windjacke. Es ist kühl. Was ist los? Look here: Motorklappe auf, das weiße Ölfilter ist unübersehbar. Oh that‘s all? Yes. Sorry it is my problem for now. I need to change it. Moment, I am back in twenty minutes. Tatsächlich kommt er nach einer hakben Stunde wieder mit einem großen Klemmschlüssel. Genau das richtige Gerät. Besser als meine Schraubzwinge. Zwei Minuten später ist das Filter los. Jetzt könnte das Filter aus dem Bordbestand reingeschraubt werden. Das ist aber viel kleiner. Sollte da nicht besser ein größeres verwendet werden? Also muss nur noch ein neues her. You get one with the chandler, no problem. Erst mal den alten transportfähig machen. Ab zum Chandler. Muss bestellt werden in Limasssol. Avrio 12:00. Entaxi. Cena: Pasta con atun y cebolla y ensalada pepino a tomates.
21.01.2020 – Sonniges Frühstück, wie immer: Fruchtsalat mit Yoghurt und Honig, Spiegelei mit Schinken und gebratene Tomatenscheiben. Getoastetes Brot, schwarzer Tee. Um 13:00 beim Chandler. Es ist da: Original Volvo-Ölfilter. Auch halb so groß wie der alte. Bezahlt und zurück zur LOREA. Saublöd. Passt nicht. Gewinde viel zu weit. Also den bordeigenen reinschrauben, Probelauf. Alles dicht, alles perfekt. Zurück zum Chandler. Einen anderen, passenden kann er nicht beschaffen. Geld zurück. Seltsamer Laden. Also kein Ersatzfilter an Bord. Okay, den wird es in Rhodos geben. Cena: Bratkartoffel mit Bratwurst und Tomatensalat. Uferpromenade von Larnaka: Ein Restaurant reiht sich an das andere. Linker Hand der Eingang zur Marina. 22.01.2020 – Larnaca – Sonnig aber kühl. Immer noch Nordwind aus dem kalten Anatolien. Deckshaus außen vorbereiten für den neuen Lack. Cena: Bratkartoffel mit Bratwurst und Tomaten-Gurken-Salat.
23.01.2020 – Nach dem Frühstück ruft der Segelmacher an: Groß ist fertig. Er will um 13:00 kommen. Also wieder Dinghi ins Wasser. So lässt sich die Schlepperei über den hohen Kai vermeiden. Costas kommt schon früher. Erklärt wortreich, was er alles gemacht hat. 350 Euro. Also zum ATM über die Straße. Geld gezogen. Von wegen Bargeld abschaffen. Blödsinn. Nächste Kundin eine ältere Dame fragt: Would you help me please? I want see only the account how much money. Okay. Sie steckt die Karte rein und tippt den Code ein. Es tut sich nix. Sie hat nur drei Ziffern getippt. Sorry you have to write four numbers. What? You have to type four numbers! What? Is there russian language too? Karte kommt wieder raus. Sie versucht es nochmal. Da erscheint in der Sprachauswahl auch Russisch. Ich weise darauf hin. Oh fine. No problem. Sind eine Menge Russen hier in Larnaca. 24.01.2020 – Zwar scheint heute die Sonne vom blauen Himmel aber der Wind pfeift nach wie vor durch den Hafen. Da braucht man kein Segel anzuschlagen, wenn man weiß, dass es morgen windstill sein wird.
25.01.2020 - So mag man das: Sinnig, warm und Wundstill. Da läßt sich das Groß problemlos anschlagen. Alle vier Latten rein, die zwei fehlenden Schrauben reindrehen in den Lattenschuh und hoch damit. Sieht gut aus. Klar zum Auftuchen. Und jetzt kommt das Lackieren des Deckhauses dran. Erst mal abschleifen wo nötig und anschleifen. Dann lackieren die erste Schicht.
26.01.2020 – 11:30 Frühstück. Und danach wird wieder lackiert. Es wird zur Routine. Zwei Liter Epiphanes stehen bereit um das Holz mit einer Art Glaspanzer zu überziehen. Abendessen: Rindersteak mit Reis und Tomatensalat. Reisebericht Griechenland - Zypern Handbücher liefern ja meist perfekte Angaben über alles, was uns so interessiert vor dem Einlaufen. Nur, was man dann wirklich erleben kann, steht da eher selten. Beispiel Larnaca Marina. Hatte ja nicht immer den besten Ruf. Soll aber besser geworden sein, haben mir Segler erzählt. Steht auch bei Rod Heikell. Also könnte man dort ja ein paar Wochen im Winter bleiben. Wir waren zu zweit, Sarah, eine Seglerin vom Wannsee und ich. Wir kamen am 25. Dezember von Rhodos, Griechenland. Letzter Hafen Kastelhorizo. Hübsch und leer bis auf ein großes griechisches Kriegsschiff. „Wir sind nicht zum Üben hier“, verriet uns ein Soldat. Also am zweiten Tag wieder weg. Übrigens interessante Winfverhältnisse: Kastelhorizo und gegenüber das türkische Kas liegen recht oft in einem Flautenwinkel zwischen starken Nordwestwinden auf der westlichen Seite und Nord- bis Nordostwinden auf der östlichen Seite. So auch diesmal: Musste zwölf Stunden motoren, um aus diesem Flautenwinkel rauszukommen. Aber dann ging‘s ab. Sechzehn Stunden herrliches Segeln, raumschots immer an die sieben Knoten SOG und mehr auf dem Tacho. 180 nm weiter südöstlich läge Paphos auf Zypern. Habe ich mir geschenkt. Gab das letzte Mal schon keinen Liegeplatz. Sollte 2012 auf Anweisung mitten im Hafen ankern. Hielt sofort bombig. Hatte beim Ankeraufgehen zwei Tage später drei bis vier Trossen und zwei Ketten am Haken. Die hilfreichen Kerle wollten zweihundert Euro. Hab es dann allein geschafft. Diesmal also gleich nach Limassol. Funkanmeldung Kanal 10. „Okay, warte ein wenig, der Lotse kommt.“ Ich stand im Finstern vor der Ansteuerungstonne. Hätte auch allein reingefunden. Tatsächlich kommt ein Dinghi aus dem Hafen mit Licht und lotst mich hinein. Ziemlich weit hinein. Lauter riesige Millionenyachten. Auweia. Längsseits anlegen vor der Polizei und dem Marinabüro. Sehr hilfreich, sehr nett. Was es kostet hier? Na ja, günstig ist es nicht. Einklarieren bei der Polizei. Okay kein Problem. Könnt hier liegen bleiben bis morgen. Morgen um neun kommt dann der Zoll okay? Gut. Erst mal ein Bier, in die Pantry, essen und schlafen. Am Morgen um neun ins Büro. Eine typische Mittelostschönheit hinter dem noblen Tresen. Sehr nobel alles. Zoll? Moment. Es erscheint ein sehr sympathischer Typ in Zivil. Erinnert stark an Sean Connery. „Do you like to stay here or where you want to sail?“ „I like to sail to Larnaca, now.“ „Okay, then see the customs in Larnaca.“ Klaro. Schließlich ist heute Sonntag. Keine Lust auf Arbeit. Sollte noch dicker kommen. Die Rechnung ist fertig: 69 Euro für eine Nacht im Winter. Nix wie weg. Bisschen mehr als vierzig Meilen später nach Südosten berge ich vor Larnaca Marina die Segel. Kanal 8 steht im Almanach. Ich rufe viermal auf Kanal acht. Keine Antwort. Okay. Es ist Winter und Sonntag, später Nachmittag. Keiner mehr da. Finde auch alleine rein. War ja schon mal da. Aber mit 2,50 m Tiefgang habe ich mich damals nur in den Vorhafen getraut. Jetzt mit 1,90 m geht gut. Finde auch einen hübschen Platz. Sind eine Menge Plätze frei. Gut, die Muring fällt fast senkrecht ins Wasser. Aber dafür gibt es noch einen massiven Dalben vor dem Bug. Mit Hilfe meiner Teleskopangel lege ich eine starke Trosse dort herum. Auf die lächerliche Holeleine, die es dort gab, wollte ich mich nicht verlassen. Als alles fertig ist, ist es Nacht. Da kommt ein Mann unter dicker dunkler Wollmütze auf dem Steg und fragt sehr unwirsch mit finsterem Blick: „Who gave you the permisson to berth here?“ „Sorry, I called four times channel eight, got no answer.“ „You have to call 16“. „Sorry in the book…“ „You can stay only a couple of days. Come in the office with your papers.“ Im Office im ersten Stock schreibt er meine Daten auf, überreicht mir ein Formular und fordert mich auf zur Polizei im Erdgeschoß zu gehen. Das Formular soll ich morgen ausgefüllt wiederbringen. „How long you want to stay?“ „A month or two.“ „Is not possible. Only a couple of days. We need the space.“ Als Preis steht 0,62 Euro pro Meter auf der Anmeldung und er sagt, er würde die LOREA mit 13 Meter berechnen. Unten legt der junge Polizeibeamte eine Akte an. Er macht den Job zum ersten Mal, wie er mir beichtet und telefoniert mit diversen Stellen, um zu erfahren, was er machen soll. Und wo ist der Zoll? Der ist erst am Freitag wieder da. Also im nächsten Jahr. Nächster Tag. Ich bring das Formular ins Büro. Die Leiterin der Marina, eine große bleiche Dame mit langem, fast schwarzem Haar, nimmt es wortlos entgegen. Ich sage, ich möchte gern zwei Monate hierbleiben. Sie schaut mich groß an und sagt: „One moment“. Sie ruft den Marinero an. Dann sagt sie, nein geht nicht höchstens eine Woche. „Ask next week again .“ Sonderbar. Der Freund meiner Mitseglerin kommt per Flieger. Dann die Silvesternacht. Ein relativ kurzes Feuerwerk wird über dem Hafen abgebrannt. Recht hübsch dennoch. Am nächsten Tag sind die Schiffe mit Pappfetzen der Raketen berieselt. Crew besorgt ein Auto. Wir fahren drei Tage auf Zypern herum. Auch in die Republik Nordzypern. Beide Teile von Nikosia und die Hafenstadt Kyrenia, bzw. Girne sehr sehenswert. Die Leute dort im türkischen Teil sind echt freundlich, zuvorkommend, geschäftstüchtig. Die Crew reist ab. Ein Sturm wütet in die Marina. Auf dem Schwimmsteg versetzt der Wind einige der Stromanschlusskästen. Gegenüber am Steg bricht eine Luvtrosse. Die sehr hochbordige 40‘-Slup treibt gegen das benachbarte Motorboot, das schlägt deshalb mit der Badeplattform auf den Holzsteg. Ich rufe die Marinaleiterin an und hole mit einer meiner 20 mm-Trossen die Segelyacht von der Motoryacht weg. Dabei sehe ich, dass an dem Mobo die Bilgenpumpe rennt. Immer wieder. Nun erscheint der Marinero mit einem Begleiter. Sie legen ein Leinchen gegen luv. Er fragt: Ist das deine Trosse? Ich bejahe und sage: „Look the pump is running.“ Er will den Eigner anrufen. Der kommt paar Stunden später und entdeckt, dass sein Boot leckgeschlagen ist. Tags drauf fährt er es weg zum Kranen. Inzwischen habe ich einige andere Eigner kennengelernt und sie gefragt, was es mit dem Platz hier auf sich habe. Darunter auch ein Deutscher, der seit zwölf Jahren hier sein Schiff liegen hat. „Ach denk Dir nichts, das ist der Bambou. Der sagt immer es sei alles voll. Es sind eine Menge Plätze leer. Der hat keine Lust auf Arbeit. Die Marina gehört dem Land und den Angestellten hier ist es lieber, wenn viele Plätze leer sind. Und wo Du liegst, das Boot kommt erst Ende März wieder ins Wasser.“ Na prima, dann kann ich bisschen arbeiten am Schiff. Und jedes Mal, wenn wir uns begegnen, fragt Bambou, wann ich verschwände. Und ich sage: Nächste Woche vielleicht.
Und dann kommt der Nordoststurm. Bis 35 kn. Der drückt Seegang in den Hafen, denn die Einfahrt öffnet nach NE. Inzwischen hatte ich die Muring noch dichter geholt und eine Spring und einen zweiten Luv-Festmacher gelegt. Und die Trosse zum Dalben dichter geholt. LOREA tanzt, aber sie liegt sicher. Das war erst mal der letzte Sturm. Nun wurde arbeiten möglich. Der nächste gute Supermarkt liegt etwa einen Kilometer entfernt. Michailos, ein nun mehr befreundeter Eigner zwei Plätze weiter nimmt mich in seinem Auto mit zu einem noch größeren Supermarkt. So lassen sich schwerere Gebinde heranschaffen. KEO das zypriotische Bier zum Beispiel. Gar nicht schlecht. treffe ich auf Fiona. Die schlanke Irin, vielleicht Ende dreißig, lädt mich auf ihr Schiff zum Talk. Seit fünf Jahren lebt sie jetzt auf der Sparkman & Stephen-Slup. 29 Fuß aus Mahagoni. Die Frau kann Geschichten erzählen! Das Boot sei genau dort, wo jetzt die LOREA liegt abgesoffen gewesen. Der Eigner hätte sie aufgegeben. Sie habe es eigenhändig gehoben, mit Luftsäcken. Und komplett renoviert. Sie meint, eigentlich leite sie die Marina hier. Sie hat wohl Einiges mitgemacht. Einhand irische Westküste und so Sachen. Tough Girl. Man sollte ihr länger zuhören. Dennoch habe ich beschlossen, nach der ersten Februarwoche hier wieder abzulegen. Die Tage werden länger. Das Meer lockt. Eben habe ich Michailos getroffen, und ihm meine Pläne erzählt. Er: „We have to do a farewell party.“ Na gut. Erst ist mal wieder ein Südsturm angesagt. 27.01.2020 – Sonnenschein zum Frühstück. Und danach wieder ans Werk: Deckshaus lackieren. Spätnachmittag nochmal zum Chandler: Mehr Epifanes-Lack kaufen. Schlichtes Dinner an Bord.
28.01.2020 – Larnaca – Heute ziehen wieder ein paar Wolken auf, aber es bleibt trocken. Gut fürs Lackieren. Um 16:00 lädt mich Michailis ein zum Einkaufen im großen Supermarkt. Kartoffeln, Obst und Gemüse, Bier und Wein waren knapp geworden. Recht viel günstiger als „mein“ kleiner Supermarkt war dieser Super-Supermarkt nun auch nicht. Dennoch: Vielen Dank Michailis! Wir fanden noch eine Wäscherei. Rindersteak mit Kartoffeln mit Tomatensalat zum Dinner.
29.01.2020 – „Sol brillante“ steht wieder mal im Logbuch. Der PC fordert Zuwendung. Windows wird aufgepäppelt. Meine Wäsche hole ich zu Fuß ab. Michailis muss arbeiten. Dinner an Bord der zweite Teil des gestrigen. Welche Freude: Paul aus Zürich kündigt sich an. Möchte mit nach Rhodos segeln. Wir wägen bisschen ab und kommen zu dem Schluss, dass wir auch gleich nach Kos weitersegeln könnten. Abgemacht.
30.01.2020 – Wieder so ein Strahletag. Gut für‘s Lackieren. Begegnung mit Bambou. El marinero más gruñón que he conocido. Dem brummigsten Marinero, den ich je getroffen habe. Er: „Whats going on? When you leave?“ Ich: „Next week perhaps.“ Brumm, brumm.
31.01.2020 – Ein sonniger Tag. Es wird lackiert. Die dritte Schicht. Abends: Pierna de pollo. Hühnerbeine mit Reis.
01.02.2020 – Der gleiche Rhythmus: 10:00 Frühstück, da nach lackieren. Dinner bzw. cena und Unterhaltung am PC. Internet sollte es möglich machen. Tut es aber plötzlich nicht mehr. Seit 29.01.2020 kein Netz mehr über den Android-Hotspot. Nachfrage bei Debitel in Deutschland. „Wir kümmern uns“.
02.02.2020 - Noch ein Lackiertag. Sieht immer besser aus. Es soll ein richtiger Klarlack-Panzer entstehen. Und schon funktioniert das Internet wieder. Für sechzehn Euro hatte ich GB zugekauft um überhaupt kommunizieren zu können E-Mail und so. Nu n haben sie mein Volumen aufgestockt. Komfortabel.
03.02.2020 – 05.02.2020 – Das trockene sonnige Wetter begünstigt es, die vierte und die fünfte Lackschicht aufzutragen. Es entsteht ein schöner Tiefenglanz auf dem Deckshaus.
06.02.2020 – Diesmal pennt der Skipper länger: 11:30 Frühstück wie üblich mit Fruchtsalat, Yoghurt und Honig und Spiegelei mit Schinken und diesmal Zucchinischeiben aus der Pfanne. Was sollte nun noch geschehen? Der Niederholerblock muss repariert werden. Und auch das gelingt. 19:00 Paul kommt an. Der Flughafenbus hält ja fast direkt vor der Marina. Frohes Wiedersehen. Und ein Dinner an Bord. 07.02.2020 – 10:30 Frühstück. Paul ist zum ersten Mal auf der LOREA. Also ist eine gründliche Einweisung nötig. Dann werden die Klebebänder rund ums Steuerhaus entfernt. Spaziergang zum Proviant besorgen. Abends die Fare-Well-Party mit Michailis: Erst ein bayerisches Weißbier im Wooms, dann ein köstliches Dinner im Segelclub auf dem Marinagelände. Morgen soll es losgehen. Gar nicht so einfach in der Republik Zypern.
08.02.2020 – Es ist Samstag. Das hat der Skipper nicht bedacht. Die Abmeldung in der Marina läuft problemlos. Der Kollege vom Bambou ist freundlich und umgänglich. Er schickt uns zur Polizei. Auch kein Problem. Nur: „You have to see the customs. And they are closed today. Open at Monday.“ Aber der Beamte ruft beim Zoll an und gibt mir den Hörer. Der Zollbeamte am anderen Ende echauviert sich ein wenig: „Why you didnt visit our office yesterday?“ Ich geb den Fassungslosen: „I never see the customs in the EU.“ Es ergibt sich eine Lösung auf der Basis: „Okay. But next time visit us earlier.“ Um 16:55 legt LORA ab. Das bemerkt gegenüber eine andere Crew. Einer kommt gelaufen und warnt: „Be careful, the exit is shallow. Keep left. We nearly sticked with two point five.“ Es wird spannend. Während Paul Fender und Leinen einsammelt, hale ich das Echolot im Blick und halte mich nach backbord. Das Minimum waren 40 Zentimeter unterm Kiel. Es empfing uns eine freundliche Brise. Um 17:30 standen Genua, Groß und Besan. Kurs 154°, SOG 4,5 bis 5 kn. LOREA segelte in die Nacht. 09.02.2020 – Um 01:20 hatte sich der SW ausgehaucht. Der alte Schwede musste helfen. Kurs 270°. Ab 06:10 gab es die Morgenbrise Kurs 285° wurde möglich. Um 09:00 war der Morgen zu Ende, die Brise auch. Logisch. Maschinenfahrt. Um 17:00 Abendessen mit Bratkartoffel, Pilzen und Putenbrust.
10.02.2020 – Um 00:30 kommt eine Mitternachtsbrise vorbei. Ist um 01:00 wieder verschwunden. 04:50 wieder eine Art verfrühter Morgenbrise. Hält durch bis 07:00. Alter Schwede arbeitet durch bis 17:15. Dann liegt LOREA vor Buganker und achteraus festgemacht in Kastelhorizo. Die Fregatte der Hellenic Navy liegt immer noch da. Das Wasser viel ruhiger als im Dezember. Auch der Wasserstand ist anders: Viel niedriger. Kommt tatsächlich eine zweite Yacht herein. Flagge Australien. Bavaria 46. Offenbar nagelneu. Der einzige Segler an Bord hat Probleme mit der Ankerwinsch. Dann gelingt das Anlegen doch noch mit Buganker längsseits an derselben Pier. Die Ufer sind zu flach. Ein Polizist kommt auf die Pier: Morgen um 11:00 bitte zum Einklarieren kommen. Auf ein Bier in die bekannte Bar. Recht gemütlich, aber es wird dort geraucht. Tatsächlich haben einige Tavernen geöffnet. In dem westlichen Restaurant gibt es Lammkoteletts hinter der großen Klarsichtplane, hell erleuchtet, aber alles bisschen dürftig und einen echt furchtbaren Roten. Außerdem ein zugiger Laden. Gut, dass es an Bord noch ein paar Flaschen guten Roten gibt.
11.02.2020 – Tag der Bürokratie. Um 11:00 im Hafenamt. Eine nette Dame erklärt, was der Skipper nun braucht: Ein TAPEI, einen Stempel ins DEPKA und einen Haufen Geld. Eine Reiseagentur erledigt alles im Auftrag der Behörden. Kostet für vier Monate Aufenthalt in Griechischen Gewässern 475 Euro inklusive Bearbeitungsgebühren. Dinner in einer anderen Taverne, Richtung Hafenamt. Sehr gemütlich und warm. Die Wirtin kocht gefüllte Paprika mit Reis und Salat, Tzatziki alles sehr fein. Und der Wein ist klasse. Und der Kakadu gibt seinen Senf dazu.
12.02.2020 – Auf nach Rhodos. 06:35 läuft der Alte Schwede. Erst mal aus dem Klippenverhau nach Westen raus. 07:30 stehen Genua und Besan. Achterlicher Wind. Kurs 275°. Wind noch bisschen sparsam. Aber ab 08:35 reichen die Himmelskräfte. 09:30 eine Halse muss sein, um nicht zu weit nach Norden an die türkische Küste zu kommen. Eine weitere um 11:30 um wieder Rhodos anzuliegen. LOREA läuft gemächlich mit 4 bis 5 kn. 22:40 Segelbergen vor der Hafeneinfahrt nach Rhodos-Mandraki. Der Liegeplatz von Dezember ist frei. Steuerbord längsseits. Kleines Dinner an Bord.
13.02.2020 – 10:00 anmelden beim Hafenmeister. Frage: Gibt es einen Kran, um im Masttop die Lage zu peilen und eventuell die Reparatur durchzuführen? Ja gibt es und wenig später teilt der Hafenmeister mit, dass der Typ mit dem Kran um 14:00 am Boot sein wird. Und dann ist er da. Preisverhandlung. Stunde Kran 100 Euro. Brauch aber bloß 10 Minuten. Okay 50 Euro. Aber für das zweite Mal 100 Euro. Hier kann der Kranwagen aber nicht so gut auf die Pier fahren. Also verlegen wir die LOREA an den Kai gegenüber. Unterhalb der Hafenfestung sind viele Plätze frei. Hier gibt es genug Raum für den Kranwagen. Der wird bereit gemacht. Skipper steigt in die Gondel. Wacklige Sache. Am Masttop kann man klar erkennen was Sache ist: Der Mast wird von einem Deckel verschlossen, auf dem das Ankerlicht und der Windmesser befestigt sind. Darunter liegen die Achsen der Rollen, von denen nun drei zerbrochen sind. Der Deckel ist mit einer 13er Schraube befestigt. Genug Infos. Wieder runter. Die Stromkästen hier sind nicht in Betrieb. Also wieder zurück an den alten Liegeplatz. Frage bei einem möglichen Diesellieferanten nach dem Preis: 1,55 Euro/l. Huch. Aber heute kann er ohnehin nicht. Euer. Dinner mit Roland im Restaurant 4 Rodies. Lammschlegel. Rotwein Oberklasse. Sehr gut. Danach Walk Inn. Sehr lebhaft mit interessanten Menschen. Assam, Künstler aus Puerto Rico zum Beispiel.
14.02.2020 – Heute soll abgelegt werden. Vorher zum Hafenmeister zwecks Liegegeld zahlen. Ist nicht im Büro. Aber ein hilfreicher Nachbar telefoniert nach ihm. Und er telefoniert auch nach einem anderen Diesellieferanten. Preis: 1,40 Euro/l. Prima. Skipper ordert 600 l. Der Tanker kommt in einer halben Stunde. Also wieder an den großen Kai verlegen. Schließlich laufen in den Steuerbordtank 300 l und in den Backbordtank 400 l. Sollte ein Weile reichen. 12:00 Maschine an und ablegen. Symi ist das Ziel und der Wind kommt genau aus der richtigen Richtung. Ab 12:30 wird gesegelt mit Genua und Besan. Um 15:30 ist es vorbei mit der Himmelskraft. Um 17:10 liegt LOREA fest in Symi steuerbord längsseits. Kleiner Einkaufsbummel. Frontex-Angehörige sind in der Stadt. Mit einem Estländer aus Tallin kommen wir ins interessante Gespräch. Später Dinner in einer der wenigen offenen Tavernen.
15.02.2020 – Symi – 09:00 der Seegang im Hafen ninmt zu. Die Situation wird unheimlich. Wenn der SE zulegt, wird es echt gefährlich hier an der Steinmauer. Also raus. Draußen in der Bucht hauen die Böen vom Berg herunter aufs Wasser, dass die Gischt nur so fliegt. 50 kn sind da keine Seltenheit. Wir verpissen uns durch die enge Durchfahrt nach Westen. Und nach einer halben Stunde laufen wir vor einem veritablen Sturm ab. Ein Quadratmeter Genua reicht locker für sechs Knoten Fahrt. Die Wellen werden höher und höher. Waren es drei Meter? Zwanzig Meilen bis zum Westkap von Daca, der türkischen Halbinsel an steuerbord. Bis zu 51 kn scheinbarer wind auf dem Zähler. LOREA wird wild hin-und-hergeworfen. Anschnallpflicht auch im Cockpit. Nach dem Kap erst mal alles vorbei. Motorfahrt. Dann wieder Wind und Welle von steuerbord. Wüstes Geschaukel. Diesmal kommt die Welle von der Seite. Unangenehm. Erst als das Kap Louros achteraus liegt endet die Schaukelei. Das Wasser aber wechselt die Farbe von hellgrün zu Hinter den alten Mauern herrscht Ruhe im Stadthafen, den sie hier Mandraki nennen. Um 17:00 liegt LOREA steuerbord längsseits fest. Es ist eine Baustelle. Der Hafen wird immer noch repariert nach den Erdbebenschäden. Ums Eck gibt es eine hübsche Bar fürs Anlegebier. Zum Dinner an Bord werden Bratkartoffel und Bratwurst mit Gurken-und Tomatensalat aufgetischt.
16.02.2020 – Kos – Schön ausschlafen. Um 09:30 gibt es Frühstück. Danach Spaziergang in die Marina. Ein Elektroschlüssel wird erworben bei sehr eleganten Damen im Office. Sie geben auch Telefonnummern der Handwerker heraus, die auf der LOREA gebraucht werden. Eun Rigger für die Masttoprollen, ein Elektriker für die Lichtmaschine. Die Cafés sind belebt, die Läden zu. Zurück im Hafen Mandraki. Ach, da sind ja noch Murings frei. Flugs wird die LOREA verlegt mit zwei Heckleinen am Land festgemacht und mit zwei fetten Murings am Bug gehalten. Dinner in einem Meze-Restaurant. Sehr gut! Auch der Wein.
17.02.2020 – Um 07:30 steht das Taxi für Paul auf der Straße vorn. Er muss heim in die Schweiz. 15:00 Spiros und Petro kommen an Bord. Die Rigger. Petro holt die letzte noch intakte Rolle vom Top. Dazu muss der Deckel des Mastes mit Licht und Anemometer abgebaut und die Achsen herausgenommen werden. Die letzte Rolle hat auch schon einen Sprung. Sie bildet das Maß für die neuen. Zum Dinner gibt es nochmal Bratkartoffel mit Bratwurst. Erster Liegeplatz in Kos: Nicht gut, da zu nah an der Baustelle. 18.02.2020 – Nach dem Frühstück, also so um 14:30 sind Spiros uns Petro wieder da mit den vier neuen Rollen. Aus Teflon. Die halten locker vierzig Jahre, meint Spiros. Stück dreißig Euro. Ewa zwei Stunden später hat Petro sie alle eingebaut. Prima. Der Elektriker soll morgen kommen. Zeit zum Putzen und einkaufen. Skipper wandert zur Marina. Zwei neue Fender sollen her, eine neue Ölhose, ein paar Schrauben, ein neues Plotterlineal etc. Es gibt zwei Chandler dort. Einer ist verschlossen, der andere offen. Skipper geht rein. Sitzen zwei Männer drin in Backgammon vertieft. Schauen auf. „Sorry, we are closed.“. Skipper denkt: Aha Mittagspause. „When you will open again?“ Strahlt der Typ: „Oh at the beginning of March I think.“ Okay. Griechenland. Land ohne Zeit. Zum Dinner bringt die Küche Pasta mit heller Thunfischsoße auf den Tisch.
19.02.2020 - Nach dem Frühstück kommen Spiros und der Elektriker. Der findet heraus, dass ein Laderegler an der Lichtmaschine ersetzt werden muss. Das Teil käme aus Athen meint er, dauert ein paar Tage. Skipper hat keine Langeweile: Er entscheidet nun auch die Schandeckbalken abzuschleifen und neu zu lackieren. Auf geht’s.
20.02.2020 – Kos – Sauwetter. Es regnet und ein kalter Wind pfeift dazu. Also nix mit Schleifen und dergleichen. Drinbleiben und schreiben. Zeit für Innovation . Die Duschwannenabläufe sind gefährlich. Was da hinein fällt kommt nicht wieder raus, wenn es nicht pumpbar ist. Also liegen dort flache Siebe. Die fliegen aber gen immer wieder weg. Also nimmt der Skipper Inoxdraht und je ein Angelgewicht und hängt dies unter das Sieb. Und damit es nicht im Seegang rumklackert da, flicht er einen Drahtring, so dass die Gewichte hübsch ruhig bleiben können. Fein. Zur Belohnung gibt’s ein Bier. Kos: Der Hafen wird nach einem Erdbebenschaden repariert.
21.02.2020 – Nochmal ein Spaziergang zur Marina. Der Stromschlüssel ist schon fast leer. Es pfeift ein heftiger Nordwest. LOREA wiegt sich munter. Also los. Strom für 30 Euro wird drauf geladen. Ein Chandler wird herbeizitiert und öffnet den Laden. Nicht viel drin. Jedenfalls keine Ölhose. Aber zwei neue Fender, das Lineal und eine kleine Handvoll Inox-Schrauben. Nochmal bisschen Gemüse einkaufen, was es gestern nicht mehr: Avocados, Zucchini, Äpfel und eine Buddel kokino grassi. Die Straßen sind leer. Die meisten Geschäfte geschlossen. Es ist kalt, bestimmt unter 15°C. 22.02.2020 – Immer noch pfeift der Wind über die Stadt und durch den Hafen. Man müsste noch Fleisch und Bier beschaffen. Also los. Bewegung tut gut. Zum Dinner gibt es Hühnerbeine mit Reis.
23.02.2020 – Hier lässt es sich richtig gut faulenzen. Also gibt es das Desayuno erst um 12:00. Danach gibt es Gelegenheit das Schandeck an backbord zu schleifen. Der Wind steht dafür günstig. Ein Mitsegler gekündigt sich an. Helge, ein junger Mann aus der Gegen von Berlin. Er will die Reise nach Samos mitmachen. Er ist in Kreta und will übermorgen in Kos eintreffen. Bisschen Abwechslung ist ja auch nicht schlecht. Zum Abend liefert die Bordküche ein herrliches Kalbsschnitzel mit Bratkartoffel und gedünsteten Karotten.
24.02.2020 – Heute passt das Wetter für Außenarbeiten. Vassily, der Elektriker erscheint mit Petro und der alten Lichtmaschine. Schlechte Nachricht: Die ist hin. Irreparabel. Das Angebot für eine neue plus Einbau: 400 Euro. Wird angenommen. Ist morgen verfügbar. Weiter schleifen am Schandeck. Abendmahl: Was gestern übriggeblieben war: Das zweite Steak.
25.02.2020 – Es hat geklappt: Um 10:10 gehen Vassily und Petro wieder auf der Pier. Vassily hat die neue Lichtmaschine unterm Arm, Petro eine neue LED für das Ankerlicht. Um 11:00 ist der Einbau fertig. Petro lässt es sich nicht nehmen das Ankerlicht selbst einzusetzen. Also zieht ihn die Ankerwinsch ins Masttop hinauf. Alles gut, alles funktioniert. Die neue 24-V-Lichtmaschine bringt 80 Ampere. Stärker als die Alte. Die Schleiferei findet ein Ende: Beide Schanddecks werden mit Teaköl eingelassen und sehen vorzüglich aus. Die Bordküche serviert Sardinen mit Bratkartoffel und Tomatensalat. Sehr preisgünstig.
26.02.2020 – Kos - Wieder ein entspanntes Frühstück und danach endlich ein Besuch im Archäologischen Museum von Kos. Nicht gerade zum Verlaufen groß aber sehr hübsch gemacht. Auf welche Kultur diese Insel zurückblickt, es ist unglaublich. Die Hermes-Skulptur, wunder schön: Hermes der Götterbote verkleidet als Ziegenhirt. Nur die Nase ist ab. Zurück an Bord. Der Steuerbordtank sollte endlich mal untersucht werden. Also wird die Dieselkontroll-Pumpe wieder zusammengesetzt. Das 120 cm lange Rohr reicht bis auf den Tankgrund. Was kommt raus? Diesel, reiner Diesel mit bisschen Dreck. Aber kein Wasser gar keins. Skipper beruhigt. Zum Dinner gibt es Rindfleisch-Hamburger mit Reis.
27.02.2020 – Praktisch schon vor dem Frühstück kommt Helge an. Ach, ist der Typ jung: 29 Jahre alt. Hat sich eine Wander-Auszeit genommen und jetzt ein wenig Segeln. Er richtet sich für zehn Tage an Bord ein. Jetzt braucht er nur noch Bordschuhe. Er hat nur Wanderstiefel dabei. Unbrauchbar an Bord. Aber im Ort gibt es eine gute Auswahl. Es müssen eh noch zwei Sturmtage abgewartet werden. Helle Zwiebel-Thunfisch-Soße mit Penne zum Abendmahl. Der junge Mann trinkt weder Bier noch Wein.
28.02.2020 – Sonnig aber stürmisch und kühl. Provianteinkauf und Wanderungen durch die Stadt und am Strand. Abends Bratkartoffel mit Bratwurst und Salat.
29.02.2020 - Noch immer ist das Meer ganz schön aufgewühlt. Da muss man nicht unbedingt rausfahren. Segelschuhe gefunden auch der Skipper leistet sich ein paar neue. Bestimmt Qualitätsschuhe für 20 Euro. ADMIRAL immerhin. Socken und Wäsche gibt’s auch. Nochmal Pasta mit frischem Salat.
01.03.2020 – Nur noch 15 kn NW. Jetzt kann es losgehen. Der Wassertank ist voll, Öl und Kühlwasser okay. 10:10 wird der alte Schwede geweckt. Leinen einsammeln, Muring weg und raus aus dem Hafen. Draußen hat es noch 16 bis 20 kn. Um 10:35 steht das Groß im ersten Reff und die Genua kommt etwas raus. Maschine aus. Die LOREA zieht rauschend los. Die Herrlichkeit dauert aber bloß bis 14:10. Der alte Schwede hilft wieder, wird aber nur eine halbe Stunde gebraucht. Das Besansegel kommt dazu und ab 14:45 wird wieder pur gesegelt. Bis 18:20. Dann seht LOREA vor dem Südkap von Leros. Segel bergen und um 19:45 liegt sie vor Anker in der Bucht Xirokampus. Acht Meter Tiefe und 30 m Kette am Anker. Nach dem köstlichen Abendmahl Pasta mit Thunfischsoße und Salat gibt es einen Schachabend.
02.03.2020 – Nach dem Frühstück wird um 10:00 der Anker aufgeholt. Um 10:15 stehen Groß und Besan. Aber erst ab 11:20 kann echt gesegelt werden mit allen Segeln. Es wird zum Raumschotssegeln mit 15 bis 18 kn scheinbarem Wind. LOREA macht bis zu sechs Knoten SOG daraus. Das geht bis um halb vier so. Dann steht sie in der Bucht von Skala auf der Insel Patmos. Segel bergen. Jetzt muss ein Liegeplatz gesucht werden, auf dem der für die nächsten zwei Tage angesagte Nordweststurm abgewettert werden kann. Die Pier vor der Stadt fällt dafür aus. Der Seegang wird direkt darauf zu laufen. Nach einer Hafenrundfahrt bleibt nur noch die Marina in der Südwestecke der Hafenbucht. Dort gibt es einen massiven Schwimmsteg, an dem die LOREA dem Sturm genau den Bug zeigen würde, wenn sie dort längsseits liegen würde. Also wird dort festgemacht. Zwei Leinen und eine lange starke Spring vom Heck zu einem Poller neben dem Bug. Kaum liegt sie so vertäut, läuft eine Motoryacht ein. Ihr Skipper dreht und legt das Schiff direkt hinter der LOREA in die Lücke. Noch während seine Crew die Leinen festmacht, fragt er ob wir seine Muring benutzt hätten. War aber keine zu sehen gewesen. Da holt er einen kleinen Wurfanker an einer dünnen Leine und fischt damit eine Trosse vom Hafengrund. Die gibt er mir: „Take it. You will need it“. Prima. Damit bekommt LOREA einen guten Abstand zum Schwimmsteg aus Beton. Zwar hängen dort sechs Fender dazwischen, aber sicher ist sicher. Stavros stellt sich als Bauunternehmer vor. Er meint der Liegeplatz sei eigentlich ziemlich bescheiden, aber einen besseren könnten wir jetzt nicht mehr erreichen. Die ersten Hammerböen fielen bereits in den Hafen. LOREA begann leicht zu tanzen. Wo der Steg am Land endet, schimmerte Licht in einer hübschen Taverne. Stavros meinte, man könne dort recht gut essen. Das machten wir dann auch. Und es war sehr gut. Der Wirt die Freundlichkeit in Person. Sehr geschützt, aber doch auch sehr beschwingt: Patmos-Marina
03.03.2020 – Was für ein seltsames Datum! Die Sturmböen schickten erheblichen Seegang in die Hafenbucht und LOREA tanzte beschwingt. Auch der schwere Ponton tanzte. Aber dank Muring und Spring lag sie gut einen halben Meter daneben. Allerdings nervte das harte Einrucken in die Festmacher. Gut, dass ich in Larnaca zwei neue geschlagene Taue gekauft hatte. Je vierzehn Meter lang 20 mm stark. Wir wechselten das Tauwerk aus, ersetzten die geflochtenen Festmacher durch die geschlagenen und schon war das harte Einrucken Geschichte. Geschlagenes Tauwerk wirkt wie eine Feder, ohne zu großes Reck zu haben. Bei strahlender Sonne wandern wir zur Klosterfestung hinauf. Allerdings stoßen wir dort oben in der Chora auf verschlossene Türen. Alles dicht, nur zwei Wirte waren mit Renovierungsarbeiten an ihren Tavernen beschäftigt. Im Mai, so teilten sie mit, sei hier alles wieder in Betrieb. In Skala unten hatten Geschäfte, Restaurants und Cafés geöffnet. Dinner gab es an Bord: Bratkartoffeln mit Bratwürsten und Salat.
04.03.2020 - Mittwoch in Patmos – Der Wind lässt nicht locker, heulte die ganze Nacht und macht auch zum Frühstück keine Pause. Also Shoping-Tour. Es gibt ja tatsächlich fast alles zu kaufen in Skala. Eine Eisenwarenhandlung verkauft auch neue große Schwämme. Den alten hat es weggeweht. In einem stylischen Café lässt es sich ganz nett Backgammon spielen. Auf dem Weg zurück an Bord winkt Stavros, der Bauunternehmer aus einer Taverne die Crew zu sich. Ein netter Plausch bei einem Bier für den Skipper und Kaffee für den Begleiter. An Bord wieder eine Schachpartie. Bei dem Geschaukel hält sich die Lust zu kochen in Grenzen. Also findet das Dinner in der nahen Taverne statt: Bacalao und Oktopus. Ganz ausgezeichnet.
05.03.2020 – Wie vorhergesagt schläft der Sturm über Nacht ein. 10:40 läuft die Maschine zum Ablegen. Stavros verabschiedet die LOREA persönlich. 13:00 stehen Groß0 und Genua oben und LOREA zieht mit sechs Knoten SOG nach 162° um östlich von Patmos nach Agathonisi hinauf zukreuzen. Ab 14:00 stehen alle Segel und LOREA macht gute Fahrt. Allerdings dreht der so blöd, dass jeder Kurs hoch am Wind eher vom Ziel wegführt. Erst am späten Nachmittag bringt eine Wende den richtigen Zielkurs und 18:00 ist der Wind ganz weg. 19:15 Segelbergen vor der Südbucht von Agathonisi. Im nördlichen Teil ist es bisschen eng zu ankern aber etwas südlicher, auf 16 m Wassertiefe klappt es mit 50 m Kette. 37°27‘550 N 026°59‘606 E. LOREA liegt sicher und still in der wilden Natur. Zum Dinner gibt es Reis mit gebratenem Gemüse und Bratwurst. Und schon wieder eine Schachpartie.
06.03.2020 –Die Stille dieses Ankerplatzes hat einfach für guten Schlaf gesorgt. Um 11:00 geht es weiter: Ankerauf. Leider kaum noch Wind. Es sind ja auch nur 23 nm bis Pytagorion auf Samos und dort in die Samos Marina. Um 14:30 lieg LOREA steuerbord längsseits in der Marina fest. Freundlich empfangen von einem Marinero. Der empfiehlt, gleich mal zur Coastguard in den Ort zu gehen und sich anzumelden. Also los. Samos Marina in Pytagorion. Viel Platz zur Verfügung. Skipper und Crew gehen allerdings die Landstraße, statt den Uferweg. Unten im Stadthafen trifft der Skipper auf etwas angespannt wirkende Coastguard-Beamte. Die Flüchtlingssituation auf den östlichsten griechischen Inseln ist alarmierend. Der Yachtverkehr wurde dort soeben eingestellt. Die sehr nette Chefin der Dienststelle erklärt jedoch, man müsse sehen, wie sich die Situation bis Montag entwickle. Früher wollte der Skipper sowieso nicht los. Also montagfrüh nochmal vorsprechen. In einer Taverne an der Hafenpromenade trifft die LOREA-Crew auf eine recht heitere Gruppe: Ein dänisches Paar und eine schweizerische Künstlerin, alle eher Richtung Rentenalter. Man hatte schon etwas Uso probiert und vielleicht noch einige Bier. Die drei hatten sich in Samos vor Monaten für längere Zeit einquartiert und sich hier als Nachbarn kennengelernt. Die Crew kam heil an Bord zurück diesmal über den viel kürzeren Uferweg. Schlichtes Dinner: Bratkartoffel mit Bratwurst. Samos auf Samos. Im Stadtbild sind Flüchtlinge bemerkbar und Angehörige der Frontex-Einheiten. 07.03.2020 – 09:00 Gerade recht zum Frühstück steht Hannes aus der Gegend von München vor der LOREA auf der Pier. Er gehört der Crew an, die mit nach Lavrion segeln möchte. Helge will von hier aus in die Türkei. Er geht um 12:00 von Bord. 17:00 Thomas aus Berlin trifft ein. Die Crew ist komplett. Einkaufsgang für Proviant. Der Händler bringt alles ans Boot. Dinner im Ort, genau in besagter Taverne. Nicht direkt schlecht. Man serviert leckere Mezes, das erinnert an Spanien.
08.03.2020 – Thomas organisiert ein Auto. Ausflug einmal rund um die Insel. Auch die Wanderung zur Höhle des Pytagoras gehört dazu. Schweißtreibend, aber schön. Droben aufschlussreiches Treffen mit einem jungen einheimischen Paar. Er Elektronikingenieur, sie Krankenschwester. Pytagoras in Samos begrüßt hier die Seeleute. Diese Höhle sei zwar nicht die Heimstatt des Pytagoras gewesen, die sei weiter unten. Aber Vorsicht, diese Höhle verfüge über eine Schlucht bis zum Meer hinab. Seien schon paar runtergefallen. Schauerlich. Und diese unbefestigte Straße da würde zur südlichen Uferstraße führen. Ob sie nun durchgehend passierbar sei, wisse er nicht. Thomas fährt gut. Abenteuer bestanden. Dinner an Bord: Hühnerschlegel. Es waren sechs Stück. Eingefroren. Nun sind drei dran.
09.03.2020 – Pytagorion - Nach dem Frühstück zur Coastguard. Kurzes Bedenken und Nachfragen. Dann ist alles klar: Nach Westen kein Problem. Jetzt zum Hafenbüro. Das ist nach wie vor geschlossen. Der Wirt eines Cafés zückt sein Telefon. Zehn Minuten später ist der Hafenmeister da. Fünfzig Euro pauschal für drei Tage inklusive Strom und Wasser. 11:30 Ablegen. Die Wettervorhersage gebietet einen strikten Plan: Mitte der Woche gibt es an die 50 kn aus Nord über der gesamten Ägäis. Es bleiben drei Tage, um bis Siros zu kommen. Das geplante Tingeln von Insel zu Insel fällt leider aus. 11:45 stehen Genua und Große. Es läuft ganz gut, aber nur eine halbe Stunde. Der Rest ist Motorfahrt bis Maratokampos. Kurz nachdem LOREA dort in der neuen völlig leeren Marina backbord längsseits festgemacht ist, fängt es an zu schütten. Crew sitzt in der einzigen offenen Taverne fest. Dinner an Bord: Die restlichen Hühnerbeine mit Reis und Salat.
10.03.2020 – Erst mal Cornelia anrufen. Geburtstag. 09:00 Frühstück.120:10 Ablegen. Jetzt liegt eine längere Strecke vor der LOREA. 95 nm bis Ermoupolis auf Siros. Ab 12:30 ziehen Genua und Großsegel. Für eine Stunde. Dann muss der alte Schwede helfen. Bis 21:40. Um 23:00 übernimmt Hannes die Wache.
11.03.2020 – Um 01:10 b leibt der Wind wieder weg. Es reicht gerade zum Motorsegeln. 02:00 übernimmt Thomas. 05:00 ist der Skipper wieder an Deck. 06:50 liegt LOREA in Ermoupolis auf Siros längsseits. Es wird sehr starker Nordwind erwartet. LOREA liegt also ablandig. Und trotzdem verkehrt. Um 09:00 kommt der freundliche und stets perfekt gekleidete Hafenmeister und rät dringend, den Buganker einzusetzen. Bei starkem Nordwind reflektiere Seegang in den Hafen und die Fähren würden ebenfalls erheblichen Schwell verursachen. Okay. Also ablegen, siebzig Meter Kette raus und achteraus festmachen. Minuten später liegt LOREA achteraus festgemacht, der Buganker ist sehr fest eingefahren. Der Sturm setzt pünktlich ein. Dann kommt die erste Fähre. Diese großen Schiffe müssen quer zum Wind in die Hafeneinfahrt einsteuern Dabei setzen sie ihre Breitseite dem vollen Winddruck aus. Deshalb müssen sie mit hoher Fahrt in den Hafen kommen, was erheblichen Schwell mit sich bringt. Der LOREA tun die zwei Meter Abstand zur Pier da sehr gut, wenn auch das Benutzen der Gangway etwas Konzentration erfordert. Skipper zeigt seiner Crew diese schöne Stadt. Abendmahl an Bord.
12.03.2020 – Nach dem Frühstück wieder auf Landgang. Die Wanderung führt zur verlotterten Marina im Süden der Hafenbucht. Treffen auf Jannis. Der alte Seemann mit langer grauer Mähne sieht hier nach dem Rechten und kennt viele Geschichten. Spricht sogar Deutsch, weil er viele Jahre dort gelebt hat. Auf dem Weg liegt ein sehr gut sortierter Shipchandler. Skipper findet zwei Fender, und eine neue Lampe für den Salon. Die Cafés auf der Promenade sind sehr gut besucht von jungen Leuten: Alle Schulen sind geschlossen. Dinner im sehr stylischen Restaurant „Peri Tinos“. Es existiert seit fünfzehn Jahren und pflegt eine sehr gute Kochkunst, orientiert an der griechischen Tradition aber sehr lecker variiert. Danach noch ein Besuch in der benachbarten Bar.
13.03.2020 – Ermoupolis – Nach dem Frühstück macht heute jeder was er will. Skipper und Hannes besuchen nochmal den Chandler – Skipper findet endlich eine Parafinlaterne – und einen großen Supermarkt. Dinner an Bord: Rindersteak mit Bratkartoffeln. Danach noch ein letzter Besuch der hübschen Bar. Ab nächsten Morgen werden alle Restaurants, Cafés und Bars geschlossen wegen der Corona-Pandemie.
14.03.2020 – Ermoupolis – Der Sturm hat sich gelegt, bisschen Wind ist geblieben. Wegen der Wettervorhersage wird der Reiseplan geändert. Lavrion anzulaufen empfiehlt sich nicht. Der Saronische Golf bietet wesentlich besseren Schutz. Um 08:45 wird abgelegt. Erst mal um das Nordkap von Siros rum nach Westen. Da gibt es tatsächlich bisschen Wind zum Segeln. Aber richtig los geht es erst um 12:35. Unter Vollzeug ist Kurs 270° möglich und zwar mit bis zu 6,5 kn SOG. Um 15:40 nach der Passage von Kap Tamelos, dem Südkap von Kea, bleibt der Wind weg. Von 17:30 bis 18:30 geht nochmal was. Dann steht LOREA schon westlich von Kap Sounion mit dem Poseidontempel oben drauf. Die Bucht Vouliagmenis neben der Marina anzulaufen wird nix: Einfahrt gesperrt laut Navionics. Um 21:30 fällt der Anker in der Bucht Vares auf sechs Meter Tiefe mit 30 m Kette. Sehr schön ruhig. 37°48‘888 N 023°48‘838 E. 70 nm sind zurückgelegt. Abendessen.
15.03.2020 – 09:00 Frühstück. Und jetzt? Die Nachrichten über ein allgemeines Verkehrsverbot in griechischen Gewässern verdichten sich. Bei Verkehrsverbot in Piräus liegen? Nein auf keinen Fall. Viel zu teuer. Es ist ja noch eine Woche Zeit. Also segeln wir nach Ägina hinüber. Ab 11:05 schieben Genua und Besan. Praktischer raumer Wind lässt das Verkehrstrennungsgebiet sehr vorschriftsmäßig kreuzen. Im Windschatten von Ägina braucht’s bisschen Maschinenhilfe. 16:30 Segel bergen. 16:55 liegt LOREA vor Buganker mit 80 m Kette am leeren Stadtkai von Ägina. Völlig unbehelligt. Erst mal Spaziergang, dann Dinner an Bord. Ein mächtiger Zeustempel soll hier mal die Landschaft beherrscht haben. Wandern auf etwa vierhundert Metern Höhe. 16.03.2020 - 10:00 Frühstück. Dann geht Thomas ein Auto besorgen. Es folgt eine Inselrundfahrt mit Wanderung zu einem verfallenen Zeustempel hoch auf dem Berg. Der Afaiatempel ist geschlossen. Aber es hockt ein Pförtner im Kabäuschen. Da alle Tavernen geschlossen sind, gibt es ein ordentliches Dinner an Bord. Dabei wird ein Plan für die nächsten Tage entwickelt.
17.03.2020 – 10:00 Frühstück wie immer. Es folgt ein Einkaufsbummel. Skipper stockt die langfristigen Vorräte bisschen auf. Zum Abendmahl gibt es mal wieder Hähnchenschenkel und Bratkartoffel nach LOREA-Artplus Salat. Der Turm von Ägina. Hier war mal das Zentrum des neuen Griechenlands: 1828 residierte in Ägina der erste Ministerpräsident: Kapodistria 18.03.2020 – Ägina - Noch einen Tag hier verplempern bringt Langeweile. Außerdem scheiterten die Versuche, hier Frischwasser und Strom zu bekommen. Also wird um 12:30 abgelegt. Gibt so hübsche Ziele in der Umgebung. Palaia Epidauros zum Beispiel. Leider kein Wind. Um 15:30 liegt LOREA dort vor Buganker und Heckleinen, direkt vor dem Wasserhahn. Sofort wird der Tank gefüllt. Sodann der erste ausgedehnte Spaziergang. Duftend blühende Orangenplantagen! Das kleine Theater ist fast so gut erhalten wie das große, das man allerdings nur per Taxi erreicht aber zurzeit ohnehin geschlossen ist. Zum Dinner werden Rindfleisch-Hamburger mit Basmatireis serviert.
19.03.2020 – Nach dem Frühstück noch eine Wanderung. Diesmal zur anderen Bucht hinüber, um eine versunken römische Villa zu sehen. Das geht natürlich nicht. Sie ist ja versunken. Es wird eine etwas abenteuerliche Uferwanderung. Schöne Gegend. 15:00 Maschine an und ablegen. Kein Wind. 17:30 Sitzt der Anker in der gut geschützten Bucht Korphos auf sieben Meter mit 40 Meter. 37°45‘694 N 023°07‘883 E. Sehr schön ruhig. Das Dinner besteht aus Rindersteaks und Bratkartoffeln.
20.03.2020 – Der Saronische Golf zeigt sich von einer etwas müden Seite. Wieder kein Wind. Die Rückfahrt nach Ägina wird aber nötig, damit die Crew am Samstag ihren Flieger kriegt. Der ursprünglich gebucht von Thomas wurde ehe schon gestrichen. 14:50 liegt LOREA wieder in Ägina. Diesmal mit 80 m Kette. Ein Coasrguard-Beamter fragt nach dem letzten Hafen. Die Hafenrechnung von Ermoupolis dient als Nachweis. Alles gut. Feierliches Abschieds-Dinner im Cockpit: Drei dicke Doraden aus dem Backofen. Dazu Kartoffelpüree und Salat. Sehr lecker.
21.03.2020 – Ägina – 09:00 Frühstück. Packen. Um 10:30 verlassen Hannes und Thomas die LOREA. Um 11:05 steigen sie in den Flying Dolphin und ab geht es nach Piräus. Nun sind nur noch der Skipper, der Koch und der Mechaniker in Personalunion an Bord. Eine Art nautische Dreifaltigkeit. Mal was anderes: Ein vergoldetes Schiff. Die Abendsonne macht's. 22.03. 2020 – Sonntag in Ägina. Alles geschlossen. Selbst das Hafenbüro. Auch telefonisch nicht erreichbar. Also startet der Skipper die Maschine, um Strom zu machen. Das Abendessen nennt sich jetzt wieder Cena und besteht aus Bratkartoffeln mit Bratwurst und Salat.
23.03.2020 – Noch ein Versuch die Hafenbehörde zu erreichen. Und es klappt. Das Hafenbüro liegt an der Uferfront etwa sechzig Schritte entfernt. Die Dame meint erst, der Skipper wolle in den Hafen einlaufen. Das sei aber verboten. Nein nein, die LOREA liegt schon seit drei Tagen da, vor ihrem Büro. Es ist das einzige Schiff an der Stadtpier mit Ausnahme des Coastguardbootes. Achso! Skipper bekommt für 50 Euro einen Elektrochip für die Anschluss-Säule. Geldschein unter der Haustüre durchschieben, dann öffnet sich die Türe einen Spalt und eine Hand reicht den Schlüsselchip heraus. Nun ja, die Welt in Angst.
Jetzt mal mit Stromanschluss. 24.03.2020 – Frühstücksvariation: Tortilla mit Schinken und Tomaten. Schiffsreinigung. Auch der Herd wird penibel gereinigt. Lautsprecherwagen fährt durch die Stadt und verkündet offenbar Anweisungen zu Corona-Pandemie-Maßnahmen. Alles in Griechisch natürlich. Bisher hat mich niemand aufgeklärt, welche Maßnahmen gelten.
25.03.2020 – Aegina – Nationalfeiertag in Griechenland. Am 25. März 1821 begann der offene Kampf der Hellenen gegen die Osmanische Besatzung. Ein Lautsprecherwagen fährt die Stadt und auch die Promenade entlang und spielt nach einer Durchsage die Hymne an die Freiheit, die griechische Nationalhymne. Gespenstisch: Es ist niemand auf der Straße. Drei Geschäfte sind geöffnet: Ein Bäcker, ein Spirituosenladen und ein Fischhändler. Skipper erwirbt eine Dorade, eine Flasche Rotwein, ein Brot und zwei Sorten Gebäck. Es gibt abends ein Festmahl an Bord. Eine Sorte des Gebäcks erweist sich als ungenießbar. Die andere ist zuckersüß mit Zitronat und Orangat, sehr verführerisch lecker. Schluss mit der Gemütlichkeit: Promenadenbänke unbrauchbar wegen Ausnahmezustand. Die Angst vor dem Corona-Virus geht um. 26.03.2020 – Desayuno um 11:00. Nichts los. Heute wieder ein paar mehr Leute auf der Straße, sehr vereinzelt, wie vorgeschrieben. Es ist wie Urlaub. Ein Tag wie der andere. Mal sonnig und warm mal kühl und regnerisch. 27.03.2020 – Sonnig warmer Tag. Besuch beim Metzger. Zwei Rindfleischhamburger, ein Hähnchenschlegel, ein Kalbssteak. Hähnchen kommt zuerst in die Pfanne.
28.03.2020 – Sonnig und warm. Heute kein Landgang. Die Hamburger geben ein köstliches Dinner.
29.03.2020 – Um 03:00 Uhr wird auf Sommerzeit umgestellt. Endlich wenigstens ein wenig sommerliches Gefühl: Der Tag wird erheblich länger. Zum Dinner gibt es Bratwurst mit Zwiebel gebraten. 30.03.2020 - Kaum Wind, kühl. 17:45 Kurzer Einkaufsspaziergang. Immer schön den Passierschein aktuell ausgefüllt in der Tasche. Hähnchenschenkel zum Abendbrot mit Bratkartoffel und Salat. Echt gut.
31.03.2020 - 11:00 Desayuno. Wird immer später. Sonderbar. Schreiberei am Comouter. 16:00 Einkaufen: Bier, Wein, Spüli etcetera. Rindersteak por cena con arroz y ensalada verde. Strom ist alle. 01.04.2020 - Was ist denn das für ein Tag. Elke wünscht mir einen schönen solchen. Elke! Immer noch in Kroatien. Um 12:00 Anruf bei der Hafenbehörde: Bitte um einen neuen Stromchip. Wieder 50 Euro, gleiche Prozedur. Das Abenteuer am Nachmittag Ja, ich hatte Strom bekommen. Zum zweiten Mal. Habe die Dame der Hafenautorität telefonisch erreicht. Das Büro ist ja nur etwa sechzig Meter von der LOREA entfernt. Okay funktioniert. Nun bin ich wieder gut versorgt. Kann auch mal heizen. Ich genieße die Zeit. Aber nachmittags kommt Südostwind auf, und zwar wesentlich stärker als vorhergesagt. Statt zwölf Knoten bis zu zwanzig. Ich nehme die Windspring von steuerbord nach backbord, um den Anker gegen den Seitenwind zu entlasten. Aber nach einer weiteren Stunde dreht der Wind auf Süd und drückt nun direkt von vorne auf das Schiff. Jetzt zeigt sich, dass der Anker nicht hält. Ich hole Kette, aber das Eisen rutscht und rutscht. Ich starte die Maschine und halte so Abstand zur Pier. Das kann ja kein Dauerzustand sein. Ich brauche einen anderen Platz, ich muss hier weg. Das Hafenbüro hat um eins zugemacht. Ich rufe über Kanal 16 die Coastguard. Die ist ja auch nur ein paar Schritte weg und hat eben falls Fenster und Balkon zum Hafen. Soll ich hingehen? Die haben alle furchtbare Angst vor Infektion. Und ich will das Schiff in dem Zustand nicht verlassen, bei laufender Schraube gegen zwei Hecktrossen. Es meldet sich niemand. Ich rufe fünf Minuten später nochmal und nochmal mit der Handsprechfunke. Keine Antwort. Längsseits festmachen geht hier nicht. Die Pier ist mit weit vorstehenden Eisenklammern ausgestattet, von denen mindestens eine mittschiffs liegen und den Rumpf beschädigen würde. Diese Klammern stehen weiter hervor als die Fender dick sind. Ich suche mir in der Seekarte einen anderen Platz, ganz woanders: Bei Poros, fünfzehn Meilen entfernt. Dort kann ich gut geschützt frei ankern. Und vielleicht nächsten Tag nach Porto Kehli, paar Meilen weiter ums Eck, eine rundum geschützte Hafenbucht auf der Peloponnes. Es ist halb sechs, 17:30. Ich mach das Schiff klar zum Auslaufen: Stromkabel weg, Bimini weg, Gangway weg, die lange Windspring weg, Heckleinen weg. Das alles dauert eine halber Stunde. Wenn in der Zeit jemand einen Blick auf den Hafen wirft, bemerkt er oder sie, dass das einzige Schiff an der Stadtpier, neben dem Coastguardboot, sich anschickt, den Liegeplatz zu verlassen. Es guckt aber niemand. Noch nicht. Also Anker auf, raus aus dem Hafen. Was für ein Gefühl! Ich bin wieder auf dem Meer. Kurs Süd gegen den Wind. Dann passiert es. Bin am Bug und sammle die lange Leine ein, die im Hafen als Windspring gedient hatte. LOREA läuft gegen den Wind. Es spritzt ein wenig. Endlich habe ich die Leine zusammen und komme damit zurück zum Cockpit und wundere mich über die Stille. Maschine steht. Oh je. Das ist ja blöd. Okay, ist ja ein Segelschiff. Der Wind kommt aus SE - S. Ich hol die halbe Genua raus, ändere den Kurs und segle nun nach Westen Richtung Karphos. Kenn ich ja. Dort ankern, Fehler finden und beheben. Müsste möglich sein. Der Autopilot hält Kurs. Muss nur aufpassen, dass ich an der kleinen langgestreckten, flachen Felsinsel nördlich vorbeikomme. Als Nisos Metopi ist sie in der Karte eingezeichnet. Dann hebe ich den schweren Cockpitboden hoch und klappe ihn nach backbord. Es ist der Zugang zur Maschine, zum Motorraum. Das Vorfilter ist es nicht. Die vier Zehnerschrauben sind schnell geöffnet. Das Filter ist blitzsauber. Also das Feinfilter. Da gibt es nur eine zentrale Schraube. Eine Elferschaube. Ich hänge den kleinen blauen Plastikeimer drunter und schraube das Filtergehäuse samt Filter ab. Der sieht gar nicht gut aus. Der ist dicht ohne Zweifel. Der hätte längst gewechselt gehört. Ich habe Ersatz an Bord und mach mich an die Arbeit. LOREA läuft mit 3,5 kn SOG in die richtige Richtung. Ich korrigiere den Kurs bisschen nach Nord, so kommen wir gut nach Karphos, LOREA und ich. Ich arbeite weiter im Motorraum. Suche die passenden Dichtringe für das neue Filter. Hab schon alles zusammen. Allerdings ist nun alles voller Dieselöl und deshalb arg glitschig. Ich kauere neben der Maschine und werkle wie blöd. Da ertönt eine sonderbare Sirene. Ich klettere an Deck: Das Coastguardboot, mein Nachbar aus dem Hafen, fährt an steuerbord in der Abendsonne. Sie winken aufgeregt. Ich halte die Handfunke hoch. Der Typ streckt acht Finger in die Luft. Ich schalte auf acht und spreche sie an. „Hellenic Coastguard, this is sailingvessel LOREA“. Wie eine Stunde vorher im Hafen. Diesmal auf Kanal acht. Sechzehn ist nun mal der Not- und Anrufkanal. International überall. Der hätte mir das mit dem Kanal acht auch auf Kanal 16 sagen können. So wäre es üblich. Auf 16 hatte sich aber keiner gemeldet, im Hafen. Und jetzt? Logo: Kanal 16 hört jeder mit bis nach Athen. Das wurde mir später klar. Der Beamte meint nun, ich sollte doch sofort umdrehen. Das Auslaufen sei streng verboten. 5000 Euro und zwei Jahre Haft. Wenn ich jetzt gleich umdrehe, gäbe es kein Problem. Ich: Hat mir keiner gesagt. Erkläre mein Motorproblem. Er: Erzähl keine Geschichten, kehr um. Ich: Es ist ernst, Maschine läuft nicht, Filterproblem. Noch dachte ich, es in ein paar Minuten zu schaffen und bitte um Zeit. Aber ich fahre eine Halse und nehme Kurs auf Ägina. Sind ja bloß drei Meilen. Wieder im Motorraum. Die blöden Dichtungen wollen nicht am richtigen Ort bleiben, alles ist voller Diesel und so glitschig, alles rutscht dauernd weg und alle drei Minuten ruft der Coastguard-Mensch am Funk: „Captain, can you hear me? Alter your course“. Ich antworte und geh wieder runter. Da denk ich: Jetzt sitzt alles und starte. Beinahe wäre die Maschine angesprungen, ein paar Zündungen, dann steht sie wieder. Ich schau nach: Wieder eine Dichtung verrutscht. Okay der untere Deckel muss gereinigt werden. Es wird dunkel. „Alter your course. You are sailing to Pireus“. „Sorry, is dificult to sail directly against the wind only with the genua.“ Ich denke daran, das Besansegel zu setzen. Das ginge am Schnellsten und ich könnte damit besser am Wind segeln. Bei dem Wind käme ich gut in die Hafeneinfahrt. Im Kopf ist das Manöver schon fertig. Jetzt bietet der Coastguardtyp ein Serviceboot an. Ich denke: Okay ist vielleicht die schnellste Lösung. Er diktiert mir die Nummer. Ich erreiche Antonis, den Kapitän des Rescuebootes im Hafen Ägina. „Okay one hour, I am with you.“ Ich trimme den Kurs soweit möglich nach Süden, bin jetzt fast an der Nordwestecke von Ägina. Das Coastguardboot liegt schemenhaft, weil unbeleuchtet an steuerbord. Ich habe schon die Positionslichter eingeschaltet. Ich mach weiter im Motorraum. Unterer Deckel, Dichtring, Schauglas, Dichtring, Filtereinsatz oberer Dichtring, das alles zusammen gegen den oberen Deckel drücken und die Schraube in die Achse einführen und zudrehen. Es ist bescheiden. Die untere Dichtung unter dem Wasserabscheider rutscht immer wieder weg. So bleibt natürlich kein Diesel drin. Wahrscheinlich ist jetzt die ganze Leitung bis zur Einspritzpumpe schon leergelaufen. Ich hole nochmal Küchenpapier und trockne alles ab. Der untere Dichtring bleibt einfach nicht an Ort und Stelle. Da höre ich einen anderen Motor. Der Schlepper ist da. LOREA segelt ganz langsam. Ich rolle die Genua weg. Der Schlepper legt sich vor den Bug. Ich geh nach vorne. Ein Typ dort drüben im Dunklen neben der Hecklaterne hält ein paar Buchten eines dicken roten Taues in der Hand und schreit: „I give you the rope.“ Er schleudert sie über die fünf, sechs Meter herüber. Ich fang sie und steck das gespleisste Auge durch die Klüse der LOREA und lege es über die Klampe. Was macht der Typ denn jetzt? Sein Kahn treibt an der LOREA entlang bis er achteraus liegt. Das Tau berührt das Ruderblatt der LOREA, da ist doch auch die Schraube! Was macht der Typ denn, wieso zieht er nicht nach vorn an? Nach einer gefühlten Ewigkeit zieht er endlich langsam von er LOREA weg. Das Tau kommt wieder unter dem Schiff hervor, spannt sich, wird steif. LOREA dreht sich, folgt dem Zugfahrzeug. Am Navionicsplotter kann ich die Fahrt verfolgen. Dicht unter der Küste zielt der Schlepper auf die Hafeneinfahrt. Ich hänge die Fender wieder raus und bereite auf dem Achterdeck die Hecktrossen vor. Nach zwanzig Minuten haben wir den Hafen erreicht. Er zieht die LOREA im Hafenbecken auf eine Position, an der ich den Anker fallen lassen kann. Dann entdecke ich ein zweites kleines Motorboot. Es kommt zum Heck der LOREA und der Pilot darin legt eine Leine um die Heckklampe. Prima, der zieht die LOREA an den Kai. Ich geh zum Bug und mach den Anker klar und lasse ihn sofort fallen. Der Schlepperkapitän will jetzt seine Leine wiederhaben. Während die Kette runterrasselt, löse ich die Leine. Das kleine Boot zieht die LOREA quer durch den Hafen zur Pier. Ich lege die Kette auf den Grund, und zwar so, dass der Anker immer wieder etwas gezogen wird, um im Grund zu fassen. Viele viele Meter Kette gehen raus. Als das Heck nur noch zwei Meter vom Kai entfernt ist, rufen mir die Coastguardleute zu, die Kette zu stoppen. Vier oder fünf Beamte stehen auf der Pier alle mit Mund- und Nasenschutz und Einmalhandschuhen. Sie nehmen die Heckleinen an schlingen sie durch die Klampen am Ufer und werfen mir die Enden zurück. Und sie schauen interessiert zu, wie ich die Gangway aufbaue und die lange Windspring klarmache. Ich kenne den Wetterbericht, und der sagt starken Nordwest voraus für die Nacht. Dann fordert mich eine Dame in Uniform auf, die Schiffspapiere mit an Land zu bringen. „Take first this,“ sagt sie und reicht mir eine Maske und Handschuhe. Ich geh unter Deck und präpariere mich mit den Sachen. Dabei habe ich die Expertendiskussionen aus Deutschland im Kopf über Sinn und Unsinn dieser Maskerade. Das Internet macht‘s möglich informiert zu bleiben. Sie geleiten mich in ihr Revier. Sehr zuvorkommend. Es geht eine steile Treppe hoch. Ich kenne das Büro ja von früheren Aufenthalten hier. Die Dame lässt mir einen Stuhl vor die Tür stellen. Ins Büro selbst darf jetzt kein Außenstehender. Ein netter Kerl um die Vierzig setzt sich mir gegenüber und fragt nach den letzten Häfen, die ich besucht habe, während sie drinnen die Papiere beäugen und kopieren. Ach, das Depka und das Tapei, braucht Ihr auch! Also hol ich auch die große Mappe. Alle Papiere sind in Ordnung. Das Mädel gibt sie mir zurück und fragt, warum ich ausgelaufen sei. Weil mein Schiff in Gefahr war, sage ich und ich hätte dreimal hier angerufen. Wann? Um 17:00, um 17:05 und um 17:20. Auf welchem Kanal fragt sie. Na, auf Kanal 16 natürlich. Dann behauptet sie frech, ich hätte überhaupt nicht angerufen. Doch, doch, beharre ich wahrheitsgemäß, dreimal auf Kanal 16. Das sei doch der Notkanal, sagt sie. Ja, sage ich. Ich war auch in Not. Mein Schiff sei beinah beschädigt worden. Ich sage: Das ist international der Not- und Anrufkanal. Danach wird auf einem anderen Kanal weitergesprochen. Darauf geht sie nicht mehr ein. Nachdrücklich erklärt sie mir, dass das Auslaufen strengstens verboten sei. Es sei bedroht mit 5000 Euro Buße und zwei Jahren Gefängnis. Ich verspreche, hier zu bleiben, wenn ich einen sicheren Liegeplatz bekomme. Okay, bekommen Sie sagt sie. Ein junger Beamter geht mit mir die Treppe hinunter und begleitet mich über die Straße hinaus zur Pier. Er geht zur Anlegestelle des Taxibootes und sagt: „Here you can berth your ship“. Es ist eine Pier, die etwa fünfzehn Meter rechtwinklig ins Hafenbecken hinausreicht. Kenn ich. War hier mal mit der DAISY gelegen. Die festen Fender aus schwarzen Autoreifen, die hier an der Kaimauer montiert sind, verzieren einen weißen Yachtrumpf hervorragend. Es gibt nur eine Klampe für die Heckleine. Gegen Südost, Süd und Südwestwinde sicher ein guter Platz, man könnte längsseits liegen und bräuchte keinen Anker. Aber man müsste das Schiff gut gegen die schwarzen Gummireifen abfendern. Und wo würde dann das Taxiboot anlegen? Ich werde es mir überlegen. „Kali nichta“ verabschiede ich den Beamten und „Keep healthy“. Zurück an Bord schließe ich den Landstrom an. Das ist schon deshalb wichtig, damit ich die elektrische Ankerwinde ohne Maschinenbetrieb benutzen kann. Dann prüfe ich die Kette. Sie hängt ein wenig durch. Ich hole sie dicht. Sie wird richtig steif und schließlich gibt sie nicht mehr nach. Überhaupt nicht mehr. Die 1700 Watt-Winde jammert richtig. Der Anker sitzt echt betonhart fest. Ich kann mich auf die gespannte Kette stellen. Der Anker gibt nicht nach. Es sind etwa 85 m Kette draußen. Fabelhaft, denk ich, da brauche ich keinen anderen Liegeplatz. Nur eins stimmt noch nicht: Der Winkel zum erwarteten Nord- und Nordwestwind. Aber das würde sich korrigieren lassen. Jetzt wollte ich mich erstmal dem alten Schweden widmen und seinem vermaledeiten Feinfilter. Das ganze Zeug, den unteren Deckel, das Glas des Wasserabscheiders und die Dichtungen hole ich in die Pantry. Mit Kratzschwamm, Schraubenzieher und Schleifpapier reinige ich den Träger des Schauglases im hellen Küchenlicht. Jetzt passt der Dichtring richtig gut rein. Ich drück das Schauglas drauf, fülle etwas Wasser ein. Es ist vollkommen dicht. Alles wieder trocken machen und das Filter draufsetzen. Dichtring passt. Und jetzt alles wieder runter zur Maschine und anschrauben. Um 02:45 Uhr sitzt der Feinfilter wieder an der Maschine. Achtung: Nicht zu festziehen, sonst bricht das Glas. Ein Anlassversuch. Der Anlasser dreht und dreht. Springt natürlich nicht an. Ist ja kein Diesel in der Leitung. Aber im Wasserabscheider steht bereits ein Zentimeter Diesel. Und alles ist trocken. Schön. Den Rest mach ich dann nach dem Frühstück. Erst mal in die Koje.
Eine Maschine, die nicht läuft, wenn man sie braucht, lässt keinen Skipper gut schlafen. Also ist das Frühstück um halb zehn gegessen. Jetzt kommt der 19er Gabelschlüssel zum Einsatz. Alle sechs Überwurfmuttern der Einspritzdüsen werden geöffnet, soweit, dass die Leitungen wirklich offen sind. Und dann wird angelassen. Der Anlasser dreht und dreht. Nach 20 Sekunden Pause. Die Batterie geht in die Knie. Aber sie hängt ja am Ladegerät. Nach einigen Minuten ist sie wieder stark genug. Wieder 20 Sekunden anlassen. Runter in den Motorraum. Der Wasserabscheider ist schon fast voll. Noch ein paar Mal. Endlich werden die sechs Einspritzöffnungen feucht und es gibt schon zwei, drei Zündungen. Jetzt alle sechs Schrauben wieder zudrehen. Vorglühen, anlassen. Und der alte Schwede springt an und läuft rund. So schön weich und rund. Nimmt Gas sofort an dreht hoch. Alles gut. Zweites Frühstück. 02.04.2020 - Der Schlepperkapitän möchte bezahlt werden. Nicht gerade günstig für die dreiviertel Stunde Schlepperei. Aber ich bin in einer schlechten Position. Also geh ich zur Bank und hole die Kohle. Antonis will mir morgen einen Liegeplatz drüben an den Schwimmstegen zeigen. Morgen um zwölf. Ich prüfe den Feinfilter nochmal: Alles trocken alles sitzt fest. Die Börse ist wegen dieser blöden Corona-Krise im Keller. Zum Dinner gibt es Rindersteak mit Bratkartoffeln. 03.04.2020 - Frühstück um 10:00. Ich bereite mich gedanklich darauf vor, nochmal zu verlegen. Aber ich prüfe den Anker: Er hält immer noch eisenhart. Antonis kommt nicht. Eigentlich brauch ich keinen anderen Platz, wenn er Anker so fest sitzt. Für die nächsten Tage wird sehr starker Nordwind angesagt. Der kommt dann direkt von achtern, ablandig, und da steht die Stadt davor. Es muss nur der Winkel stimmen. Das tut er noch nicht. LOREA liegt schräg an der Pier. 04.04.2020 - 08:00 Noch ist es schwachwindig. Ich starte die Maschine für alle Fälle und beginne das Schiff zu verholen nur per Leinenarbeit. Windspring weg und fünfzehn Meter weiter nach dem erwarteten Luv. Zusätzliche Achterleine nach luv und holen. Schweißtreibend. Nach einer halben Stunde zeigt das Heck ziemlich genau nach Norden. Winsch-entlastung einklinken, fertig. Es ist kühl und regnerisch. Das Frühstück wird zum Brunch mit Tortilla. Dinner: Rindersteak die Zweite.. Blick durch das Küchenfenster: Das Boot der Coastguard und das Rescue-Boot von Aegina 05.04.2020 - Frühstück um 12:00. Sauwetter es regnet und pfeift aus Nord. Da ist es in der Koje am gemütlichsten. Kommunikation, schreiben. Zum Dinner Penne mit Thunfischoße. Es ist so kalt, dass die elektrische Heizung erforderlich wird. 06.04.2020 - Immer noch Sauwetter. Frühstück fällt aus. Es gibt gleich den Brunch um 13:00. Es weht heftig aus Nord. Immer mal wieder pfeifende Böen. 14:00 Mal wieder mit Johanna telefoniert. Wird morgen acht Jahre alt. Hat der LOREA den Namen gegeben. Cena: Muslo de pollo. Kalt, regnerisch, windig. Am antiken Hafen von Ägina 07.04.2020 - Immer noch Sauwetter: Regen, kalt und sehr stürmisch aus Nord. Da geht doch niemand an Land. Cena: Filete de vaccuno con papas asados. Und wieder muss die Heizung ran. 08.04.2020 - Sollte es irgendwann mal Frühling werden? Der Tag sieht nicht danach aus. Kalt, stürmisch, dicke tiefe Wolken. Niemand geht an Land. Interessant: Es sind zwei Luvleinen ausgebracht. Die geflochtene ruckt unglaublich. Kommt die Kraft auf die geschlagene Tross, liegt LOREA ruhig. Das zweite Hühnerbein kommt zum Einsatz. Und die Heizung. 09.04.2020 - Es klart tatsächlich ein wenig auf. Man kann sich wieder an Land trauen. Man muss. Der Rotwein wird knapp und manches Andere auch. Gasflasche ist auch alle. Macht alles zusammen 32,50 Euro für heute. Wobei allein das Gas schon 12 kostet. Jetzt braucht's nur noch eine Wäscherei. Die Weinhändlerin weiß da weiter: PERLA. Ein Telefonat macht alles klar: Morgen um 08:00 öffnet er seine Wäscherei. Der Wäschesack ist groß und prall gefüllt. Cena: Filete de vacuno. Der Anker sitzt fest. "80 m Kette brauchst Du hier mindestens" sagte Antonis, der Kapitän des Rescueboote. Sieht nun doch mal nach Frühling aus. Der Nordwind ist weg, der Anker hält immer noch. 10.04.2020 - Früher aufstehen ist möglich: Um 08:30 trifft der Skipper samt Wäschesack bei der Wäscherei PERLA ein. Danach Frühstück an Bord. Um 11:30 ist alles fertig. Der Koch hat gestern ein schönes Lachssteak erworben beim Fischhändler. Das soll es heute geben.
Seit 15.03.2020: Einziges Schiff an der Promenade von Aegina.
10.04. – 04.05.2020 – Die Wochen verstreichen. Der Skipper nutzt die Zeit für alles Mögliche. Die Schandeckplanke wurde abgeschliffen und neu geölt. Sieht wunderschön aus. Die Ankerwinsch neu lackiert, Fugen mit Sikaflex ausgefüllt Beschläge erneuert, geputzt, gewienert und regelmäßig gekocht. Bei all dieser Arbeit wurde deutlich, dass so ein Schiff nur von einer mehrköpfigen Crew unterhalten und betrieben werden kann. Oder sollte. Von wegen Einhandsegeln! Es ist ein Skipper erforderlich für die Nautik. Klar. Der muss sagen, wo es lang geht und wie das gemacht wird mit den Segeln. Aber von dem allein kann er nicht überleben. Also braucht es einen Smut, einen Koch. Der versorgt das Schiff mit Nahrungsmitteln und liefert regelmäßige Mahlzeiten, mindestens ein Frühstück, seit längerem an Bord als Desayuno bezeichnet, einen Mittagssnack beziehungsweise Almuerzo und ein Dinner konsequenterweise ein Cena. Die Bordsprache soll ja langsam ins Spanische wechseln. Und weil sowohl die Pantry als auch das Schiff insgesamt ein hochmechanisiertes Gerät darstellt, braucht es einen Mechaniker. Der kümmert sich gefälligst um alles, was geschraubt, zerlegt und wieder zusammengebaut werden kann. Wer nun annimmt, er oder sie könne auf seinem Schiff auch nur auf eine dieser drei Fachkräfte verzichten, der hat mit Verlaub, keine Ahnung von der Seefahrt. Siehe oben. Bei diesen Betrachtungen wurde dem Skipper endlich klar, warum in der Historie immer von der Christlichen Seefahrt die Rede war und heute noch ist. Der Christlichen Seefahrt ist das System der Personalunion seit mindestens zweitausend Jahren aufs innigste vertraut. Die Theologie der göttlichen Dreifaltigkeit! Eine Person, drei Fachkräfte. Der Skipper, der Koch und der Mechaniker. Diese nautische Dreieinigkeit macht Seefahrt erst möglich. Der Skipper als Boss, der den Überblick hat und weiß, wo die Reise hingeht. Der Smut, der dank seiner Künste für die nötigen Kräfte sorgt, der also die Energie liefert, und der Mechaniker für die Drecksarbeit, drunten in der Bilge, im Maschinenraum und überall, wo es hart hergeht. Als das nun endlich geklärt war, konnten die Aufgaben fachgerecht zugeteilt werden. Und besonders wichtig: Der Skipper war nicht mehr einsam. Die Personalunion ist sehr praktisch. Wenn beispielsweise der Koch zum Einkaufen geht, weiß er genau, was der Skipper und der Mechaniker gerne zum Cena hätten… Mittlerweile ist der Koch bei den örtlichen Lebensmittelläden recht gut bekannt. Es gibt einen Metzger mit ausgezeichneter Ware, zwei kleine Supermärkte, die außer Fleisch und Fisch fast alles anbieten, was die Küche so braucht und zwei Obst- und Gemüseschiffe an der Promenade, wovon einer eine sehr reiche Auswahl an wirklich guter Ware aus Griechenland feilbietet. Die Inhaberin Nacharisdie oder so ähnlich und ihr Sohn Georgios würden dem Koch jedes Mal am liebsten die Hände küssen vor und nach dem Einkauf. Geht aber nicht wegen dieser Seuche. Sie haben praktisch, verglichen zum Vorjahr, gut 65% Umsatzrückgang. Entsprechend hoch ist der Verkaufsdruck. Der Koch, sagt, er müsse immer sehr schnell und deutlich „stopp“ sagen oder ganz exakte Anzahlen nennen, bevor die beiden ihren Absatz ins Uferlose optimieren. So ist es um die Ernährung an Bord eigentlich bestens bestellt. Nun muss sich der Skipper auch nicht mehr wundern, wenn die Bier- und Weinvorräte schwinden. Die zwei anderen schlucken an so einem gemütlichen Abend ja schon ihren Teil. Leider gibt es hier unter fünf, sechs Euro keine trinkbaren grassi kokino wie sie hier den Rotwein nennen. Insofern ist es eine aufwendige Sache in diesem Hafen mit dieser dreiköpfigen Crew so viele gemütliche Abende zu bestreiten. Seit 01.04.2020 auf diesem Platz vor der Promenade der Stadt Aegina. Die Lage der LOREA sieht recht gut aus. Der Bug weist nach Süden, das Heck nach Norden. Die Ankerkette ist nun nach vier Wochen immer noch sehr straff. Auftretende Winde aus N sind sowieso unproblematisch. Solche aus NW fallen achterlicher als querab an steuerbord ein und werden zunächst auch noch von den Häusern an der Promenade aufgehalten oder abgelenkt und was doch noch in den Hafen kommt drückt zwar auf das Schiff aber die Windspring an steuerbord stabilisiert den Bug. Diese Trosse sichert den Bug auch bei Winden aus West, die ungehindert in den Hafen fallen. Da fällt was aus der Wolke westlich von Aegina. Fast jeden späteren Nachmittag treten Winde aus SE auf auch bis an die 20 kn. Dagegen hat der Skipper ebenfalls eine Windspring an backbord gelegt, so daß der Anker auch von diesen Seitenwinden nicht belastet wird. Ein Glück, dass das Schiff mit diesen sehr langen Trossen ausgerüstet ist.
Ab 04.05.2020 ist es nun wieder möglich, ohne Passierschein an Land zu gehen. Das fördert die Lust der Crew Spaziergänge zu unternehmen. Beliebtes Ziel ist der Leuchtturm an der Nordwestecke der Insel. Aber alle Innenräume soll man nun maskiert betreten. Am gleichen Tag wurde bekannt, dass die Yachten in griechischen Gewässern ab 18.05.2020 wieder unterwegs sein dürfen. Eine zumindest trostreiche Perspektive. Ob und wann MitseglerInnen wieder an Bord kommen können, steht offenbar noch in den Sternen. Orientalische Maskerade zum Schutz vor dem Coronavirus und der Lungenkrankheit Covid19.
06.05.2020 - Aegina - Landgang zum Einkaufen. Kein Mensch trägt eine Maske. Also lässt auch der Skipper sie zuhause. Am Abend ist es soweit: Die beiden Plaketten sind fertig. Der Montage steht nichts im Wege. Platz finden: Genau mittig den Fensterreihen, in die Plaketten je ein Loch für die Schraube bohren, Rückseite mit Bootslack Epiphania überziehen, anschrauben und das erste Mal überlackieren. Seit 06.05.2020 trägt sie die LOREA-Plakette Flor de los Mares Natürlich auf beiden Seiten. |