Herrlicher Liegeplatz: Santa Maria, Azoren

 

   

Atlantik Kanaren - Kapverden 2012

 

Atlantik Azoren - Coruna 2013

 

 

 

Logbuch Teil 2

 

Von Januar 2010 bis Dezember 2015.

 2010 bis 2015

11.01.2010 Eckernförde

Wohl vertäut an zwei Springs, soliden Vor- und Achterleinen und mit sieben großen Fendern zwischen Steg und Bordwand überließ der Eigner der 54-Fuß-Stahlketsch DAISY sein Schiff dem Yachthafen Jaich in Eckernförde. Einige Freunde hatten zugesagt, nach dem Schiff zu sehen. Bester Dinge reiste der Segler aus Holzkirchen bei München eine Woche vor Weihnachten nach Hause zur Familie. Dann kam das Sturmtief, dem die Meteorologen diesen Namen gaben: Daisy. Es beherrschte schon am Samstag die Schlagzeilen: »Daisy fegt über Norddeutschland« Der Skipper verblüfft: »Das hätte ich dem Schiff nicht zugetraut.« 

Gut 35.000 Seemeilen hatte er bei einer Umrundung des Nordatlantiks damit zurückgelegt, mit lediglich einem Segelschaden zuletzt auf der Nordsee. Und nun erwischte im vermeintlich sicheren Hafen dieses namensgleiche Tief die Segelyacht DAISY. Breitseitig. Der Nordost fauchte mit mehr als 30 kn über den Borbyer Hügel,  Lachsenbach und das Jungmannufer direkt in den Stadthafen, wo die welterfahrene DAISY längsseits am Betonschwimmsteg festgemacht lag. Sie hatte Mexiko gesehen, New Orleans, Kuba und war die ganze Ostküste der Vereinigten Staaten bis nach Novascotia in Kanada entlang gesegelt, war von dort über die Azoren ins Mittelmeer bis Kroatien gelangt ehe sie wieder an Gibraltar vorbeirund um Westeuropa über Edinburgh und durch den NOK zurück zu ihrem Ausgangspunkt nach Eckernförde kam.

 

DAISYEckernförde

Kein Dalbenplatz mehr frei: DAISY im Hafen Jaich Eckernförde

Eine verhängnisvolle Entscheidung, den Winter hier zu verbringen. In der Nacht zum Sonntag 10.01.2010 hieb Daisy, das Sturmtief richtig auf Daisy die Segelyacht ein, machte sie zu seinem Spielzeug. Ein Fender nach dem anderen zerriss und das heftige Auf und Ab der Wellen im Hafen ließ die eiserne Armierung der Schwimmstege gegen die Scheuerleiste des Segelschiffs krachen. Der Eigner des Nachbarschiffes, Dieter Waldmann, opferte zwei seiner eigenen Fender. Daisy der Sturm, erwies sich als stärker. Das Mittelteil der massiven Scheuerleiste brach heraus. Der Betonsteg schrammte den Lack weg und  eine besonders heftige Bö ließ den Rumpf gegen das Eisenrohr krachen, das den Schwimmsteg krönte. 

 

Im Hafen Eckernförde: Schon sind neue Fender an der DAISY

Natürlich alarmierten die Freunde den Eigner im fernen Bayern. »Es war trotz meiner Aufgewühltheit rührend und beruhigend: im Stundentakt fast klingelte dasTelefon und die Freunde gaben mir die neueste Entwicklung durch.« Die Helfer,die bis aus Osterby kamen, schleppten Autoreifen an und banden sie auf dem tanzenden Schwimmsteg als Stegfender fest, legten ein neues Elektrokabel und setzten die Achterspring neu. Das Ansinnen des Eigners, sogleich zu seinem Schiff zu eilen, ging sozusagen im Schneesturm unter: Ab Kiel verkehrte kein Zug. Gegen Abend entspannte sich die Lage. Daisy der Sturm macht sich davon. Die Ketsch Daisy wird ihren Namensvetter so bald nicht vergessen. So wenig wieder Eigner die Hilfsbereitschaft seiner Freunde: »Ich bin unendlich dankbar für diese Hilfe. Ein Glück, dass Daisy ein Sonntagssturm war und meine Freunde vor Ort sein konnten.« (Foto-Autor: Dr. Klaus-Peter Meewes)

 

Endlich taut das Eis. Der März 2010 zieht ins Land. Ein Probe-Segel-Wochenende ist angesetzt. Vereinbarungsgemäß kommen Elisabeth und Paul an Bord. Paul kennt die DAISY schon. Er wird sie von Bergen nach Dublin segeln. Elisabeth, ebenfalls erfahrene Skipperin, möchte sie kennenlernen. Leider hat die Hauptbilgenpumpe im Eis den Geist aufgegeben. Also baut der Skipper flugs eine neue ein. Dann geht es hinaus auf die Förde.

Ein praktischer Nordwest erlaubt es, mit halbem Wind hinaus und hoch am Wind wieder herein zu segeln. Noch schwimmen ein paar Eisschollen im Hafen herum. Kaum sind die weg, werden Hafenmanöver gefahren. Gleichzeitig leiert der Skipper die nötigen Reparaturen an. Noch ein Ausflug auf die Förde führt den beiden die Am-Wind-Qualitäten der eisernen Lady vor. Und als Elisabeth längst wieder daheim ist, üben Paul und der Skipper umständehalber Anlegen unter Segeln. Ein Kabel der Anlasserbatterie hatte sich gelockert, was optisch nicht zu erkennen war. Nicht mal der Profielektriker kam dahinter. Aber es übt, mal ohne Maschine anzulegen.   

Wochen voller Bangen: Wird Daisy fertig zum Start der neuen Reise? Die Dellen an Backbord müssen beseitigt und die Scheuerleiste auf einer Länge von 2,05 m erneuert werden. Erst sagt der Schiffszimmermann, es gäbe kein Teakholz in erreichbarer Nähe. Dann sagt der Werftchef, die Messingleiste sei nicht zukriegen. Dann kommt es zum vereinbarten Termin, das Schiff aus dem Wasser zu slippen. Der Skipper fährt Daisy auf den Zentimeter genau in die Rungen.

 

Der Slipmotor zieht an. Die Lady steigt aus dem Wasser. Doch als der Kielansatz zu sehen ist, stoppt die Werft den Vorgang. Das ist ja ein Kurzkieler! Dem Chef ist das Risiko zu groß, Daisy könnte samt Slipwagen nach achtern kippen. Er hat noch nie einen gemäßigten Kurzkieler dieses Ausmaßes aus dem Wasser geholt. Nun gut. Sicher ist sicher. Und wo sollen wir nun den Unterwasseranstrich machen? Die Opferanoden erneuern? Arnis ist voll mit Winterlagerschiffen, erst in sechs Wochen gibt es ein Fenster. 

James, der Werftmechaniker zieht die Dellen aus dem Rumpf, ersetzt ein Stück Fußreling und schweißt anschließend vor jeder der Festmacherklampen Niro-Viertelprofile auf die Fußreling. Endlich scheuern dort die Festmacher nicht mehr den Lack ab.

Nach heftiger Telefonrecherche gelingt es dem Skipper, Teakholz und Messingleiste herbeizuschaffen. Rolly, der Zimmermann kann loslegen. Zwanzig Stunden vor dem Ablegen, die Crew ist bereits an Bord, wird das Werk vollendet.  Jetzt fehlt nur noch die EPIRB. Sie durfte eine Woche bei der Yachttechnik Eckernförde dösen, da denen jemand erzählt hatte, diese EPIRB würde in Deutschland nicht gewartet. Zum Glück stand die Berliner Herstelleradresse drauf und der Skipper brachte die Notboje schließlich selbst zur Post. War ja noch eine Woche Zeit. Hat aber nicht mehr gereicht. 

Am 11. April 2010 um 09.45 Uhr dreht der Skipper den Zündschlüssel. Der Sechszylinder springt brav an. Daisy liegt längsseits am Schwimmsteg über drei oder vier Boxen hinweg. Vor dem Bug die Betonpier, an Steuerbord die Dalben und10 kn Wind auf  Steuerbord. Mit Maschinenhilfe wird der Bug an Leinen auf der Pier gegen den Wind verholt. Daisy passt tatsächlich, wenn auch knapp, zwischen  Dalben und Pier hindurch. In einer eleganten S-Kurve umschifft sie den äußeren Schlengel, kurvt aus dem Hafen und richtet den Bug nach Nordosten.

 

Nun bläst es mit mehr als 15 kn. Erstmal 1. Reff ins Groß und selbiges vorheißen. Dann die Stagfock dazu und ein Stück von der Genua. Der Wind greift in die Segel und DAISY beginnt zu laufen. Schraube auf Segelstellung und Motor aus. Später kommt noch das Besansegel hinzu, aber die Herrlichkeit dauert nicht lange. Um 16.30 ist der Wind alle. Der ‚Ford hilft wieder. Um 18.55 liegt Daisy fest in Bagenkop auf Langeland in Dänemark. Wenig später fällt eine große Flotte Bavaria-Yachten in den Hafen ein. 

Die Crew der Daisy hat sich eingerichtet. Für die nächsten beiden Tage ist ein längerer Schlag geplant: Rönne auf Bornholm heißt das Ziel. Das Wetter ist gut, zu gut, zu ruhig. Der Wind spielt leider nur sehr partiell mit, ab 19.30 wird die Reise zur reinen Motorfahrt. Einer Nacht in Rönne folgen zwei auf der Ostsee auf dem Weg nach Visby. Davor steht ein Verholen zur Tankstelle, wo 332 l Diesel gebunkert werden. Bis in die Nacht wird gesegelt, dann geht der Wind auch schlafen, um erst nach Mittag wieder zu erwachen. Dann aber läuft es ganz gut nur unter Genua und Besan also bei raumem Wind. Um 10.05 am 16.04.10 werden vor der Hafeneinfahrt von Visby die Segel geborgen. 

Die Crew weiß Bescheid um den Vulkanausbruch von Island. Jetzt beginnt das Zittern um die Heimreise. Stefan und Michael gehen in Visby von Bord, möchten mit der Fähre nach Stockholm und von dort irgendwie in ihren Heimatort kommen. Letztlich bekommen sie einen Leihwagen, der One-way nach Düsseldorf überführt werden soll. 

Für die Daisy bleibt es bei einer Nacht in dieser gotischen Hanse-Stadt auf Gotland. Am 17.04.10 weht ein genialer SW mit 15 bis 20 kn. Ketschsegeln ist angesagt: Besansegel und Genua bringen das Schiff locker auf sieben Knoten über Grund. Nach 17 Stunden und 106 nm steht Daisy vor dem Yachthafen von Sandhamn, am Eingang zum Stockholmer Schärengarten. Nur noch vereinzelte Schneehaufen auf einigen Schären. 

Landspaziergang mit Besuch im königlichen Yachtclub von Sandhamn. Sehr edel. 6,60 € die Halbe. Jedoch will niemand Liegegeld haben. Tags drauf die Fahrt durch die Schären. Kaum Wind und kaum Platz. Aber phantastische Aus- und Durchblicke. Noch fehlt das Grün an den Bäumen, aber die Wiesen werden schon bunt. Der Skipper baut die E-Pumpe des vorderen WCs aus. Jemand hat da Feuchttücher reingeschmissen, die sich nicht auflösen. Läuft wieder. Um 16.50 wird die Maschine abgestellt: Daisy liegt stb. längsseits fest in Vasahamn, mitten in Stockholm.

 

Anleger am Vasa-Museum in Stockholm. Vorsicht: Schwimmpontons sind nur mit Ketten verbunden!

 

20.04.10  - Das Vasamuseum, nur ca. zweihundert Meter vom Liegeplatz entfernt, fesselt die Crew für gut fünf Stunden. Einen Tag später gehen auch Thomas und Walter von Bord. Dietmar bleibt noch den Rest der Woche. Dann kommen Bernd und Gerlinde. Vor dem Ablegen muss noch ein Tag Stockholm drin sein. Die Wachablösung vor dem Schloss mit Musik und gut fünfzig blau uniformierten Reitern mit Pickelhelmen, ein hübsches Spektakel voll historischer Hintergründe. Tags drauf geht’s aber los. 

Der Skipper glaubt, einen kürzeren Weg durch den Schärengarten nach Sandhamn gefunden zu haben. Peinlich, peinlich. Er hat zwei dünne Striche in der Karte übersehen. Die Brücke hat wirklich nur zwanzig Meter Durchfahrtshöhe. Also sechs Meilen zurück auf den rechten Weg. Doch der Abend im königlichen Segelclub findet dennoch statt.  

Der Kalender drängt. Daisy muss irgendwo noch aus dem Wasser und zwar, bevor sie wieder in den salzigen Atlantik segelt. Deshalb stracks nach Helsinki segeln! Anders als in Stockholm steht hier der Hafenmeister schon auf dem Steg, nimmt die Leinen an und verkündet auch gleich die Liegegebühr. An die fünfzig Euro pro Nacht kommen zusammen. Tragbar, wenn man die Kosten über den ganzen Törn verteilt sieht. Wären da nicht die mit Unmengen Luftballons verzierten Freiluftparties der Abiturienten zum 1. Mai, die Stadt würde außer auf ihrer Promenadenstraße und einigen Jugendstilhäusern eher nichtssagend wirken. Weshalb sollte man hierherkommen außer wegen des Hafens? Wegen des langweiligen Rentiergeschnetzelten auf Kartoffelpüree?

Da sieht das nächste Ziel schon anders aus. Erst an Kronstadt vorbei und dann ein meilenlanges Fahrwasser ohne Tonnen! Vom Winter verschluckt. Ober- und Unterfeuer im Lichtsmog der Stadt. Ein gütiger Mensch in der Traffic-Zentrale des Hafens von St. Petersburg verfolgt den Kurs der Daisy am Radar und korrigiert per Funk. Tatjana Bykowa dirigiert die DAISY nächtens telefonisch an eine Zollpier am Passagierterminal von Sankt Petersburg. Zwei charmante junge Beamtinnen warten dort im Finstern. Sie besichtigen das Schiff auch von innen und nehmen den Pass des Skippers mit. „Erst schlafen, morgen kommen in Office“.  Tatjana steht morgens auf der Pier und erledigt die Formalitäten.  

Die irre Pracht St. Petersburgs kann den Atem rauben. Die durchgeplante Stadt an der Newa scheint auch heute die Reichen des Landes anzuziehen. Im Straßenbild fallen jedenfalls reihenweise Autos der obersten Klassen auf. Dann der Aufmarsch zur Generalprobe für den 9. Mai: 65 Jahre nach dem Ende des Großen Vaterländischen Krieges, 15 Bataillone auf dem Platz hinter dem Schloss, die goldenen Kuppeln der Kirchen.

Die Blut-Kirche in St. Petersburg

 

Gerlindes Freunde, Beate und Rolf, leben seit langem hier, können viel erzählen, ermöglichen auch einen Opernbesuch: Mozarts Idomeneo in einer deutschen Inszenierung! Die Eremitage,eine schwindelerregende Fülle. Das Literaturcafé, Puschkins letzter Auftritt, mit Piano und klassischer Sängerin, das moderne „Tinkoff“, an diesem Abend eher leer, aber trotzdem gut, die durchweg adrett gekleideten jungen Menschen in den prachtvollen Straßen und Geschäften. 

 

Daisy liegt einsam in der Marina im Central River Yacht Club neben zwei Motorbooten. Einen Tag zu lang. Ausklarieren und ab nach Estland. Weit nach Mitternacht läuft Daisy in die Marina Pirita ein. Die im Internet angepriesene City-Marina nach dem Stadtzentrum existiert noch nicht, soll gleichwohl am 21. Mai ihre Pforten öffnen. Es soll ja Wunder geben. 

In der Ober- und in der Unterstadt wird die Optik des Mittelalters beschworen. Marketenderinnen in historischen Kleidern, hübsche selbstbewusste Gesichter, ein Highlight: die Odde Hanse im Rathaus. Ein Muss: Abendessen im „Pfeffersack“. Zu vorgerückter Stunde gibt es ein zünftiges Degen-Duell mitten im Saal. 

Wie geplant bleibt Gerlinde interessehalber in Tallinn. Bernd segelt mit dem Skipper weiter. Auch in Tallinn bot sich keine Möglichkeit, das Schiff aus dem Wasser zu nehmen. Telefonisch arrangiert der Skipper das Kranen in Rostock. 400 nm bis Danzig und weitere 285 bis Rostock, das muss zu schaffen sein. Wenn das Wetter mitspielt. Klappt ganz gut.

 

Glück gehört dazu: Liegeplatz vor dem Krantor mitten in Gdansk

Danzig hätte freilich eine ganze Woche verdient. Nach Mitternacht läuft DAISY ein, an der Westerplatte vorbei, das Denkmal ist gespenstisch beleuchtet, mitten in die Stadt. In der Marina gegenüber des Krantores entdeckt der Skipper einen hübsch passenden Platz. Das Schiff, das dorthin gehört ist ausgeflogen. Andernfalls wäre es recht eng geworden. Erst mal ausschlafen. Tags drauf - eigentlich ist es derselbe Tag - fasziniert die Stadt. War völlig zerstört in den letztenTagen des Krieges und wird wieder aufgebaut, fast als wär nix gewesen. Viele Deutsche in der Stadt. Im Restaurant zum Roten Herzen gibt es guten polnischen Mittagstisch.

  

Auf der Danziger Bucht entsteht dieses Bild. Der Polnische Skipper sandte es per Mail an den Daisyskipper.

Nach der Danziger Bucht geht es heftig nach Westen. Erst paßt der Wind, aber dann! Sechzig Meilen vor Rügen wird der West so stark, dass den beiden die Lust vergeht, dagegen zu bolzen. Nur 17 nm bis Rönne. Kurswechsel.

Zwar liegt dort die königliche Motoryacht „Danebro“, weil der Prinz von Dänemark in den Wäldern Bornholms für zwei Tage auf die Pirsch geht, aber die Restaurants haben allesamt schon geschlossen. Also gibt es Langue de Boef in Madeirasauce und Tomatensalat an Bord. Erholsamer Tiefstschlaf, dann der letzte Sprung: 115 nm an Kap Arkona auf Rügen vorbei, am Dars vorüber und bei kräftigem NW mit sieben und mehr Knoten SOG nach Warnemünde und Rostock. Ankunft um acht Uhr. Um 13.30 Uhr steht Daisy auf der Pier der SAB-Marina und Bernd sitzt im Zug nach Hause.  

 

  

 

 

SAB-Marina an der Warne holt die DAISY an Land.

Zwei Stunden nach dem Auskranen kommt Reinhardt auf das Betriebsgelände gefahren. Zufällig trifft er den Skipper, der gerade von der Hotelsuche zurückkommt - auf dem aufgebockten Schiff darf er nicht nächtigen - und fragt,ob er sich hier auskenne. Hier stehe doch eine Yacht namens... „Ja klar das ist meine“. Reinhardt möchte den Skipper nach Kopenhagen begleiten.  

Es wird eine gemütliche und geradezu harmonische Reise. Reinhardt fährt als Maschinist auf Schleppern und weiß eine Unmenge Geschichten zu erzählen auch aus den gut dreißig Jahren DDR,  die ihm das Leben servierte. An Bord der  DAISY erfüllte er zwei langgehegte Wünsche des Skippers: Der Dieseltank für Generator und Heizung hat nun eine Entlüftung nach außen. Damit wird der  Dieselgeruch in der Achterlast unterbunden. Auch der Wassertank der Heizung entlüftet nun nach außen.

In Rostock hatte der Skipper die beiden Ventile besorgt, im Stadthafen, wohin ihn Walter und Michael aus Hamburg fuhren, die eigens herübergekommen waren, um sich für den Törn von Eckernförde nach Visby und Stockholm zu bedanken. So nette Leute gibt’s! Und direkt neben dem Ausrüster gibt es ein gemütliches Hafenrestaurant. War gut. Danke Michael.

Mit Reinhardt läuft Daisy den dänischen Hafen Hesnaes an. Dort lässt sich unvergleichliche Ruhe genießen. Auf den  49 nm gab es keinen nennenswerten Wind. Der Diesel schaffte die Strecke mit leisem Gebrumm. Der nächste Schlag brachte es auf 65 nm und sechs Motorstunden. Dann liegt DAISY im Langelinie Havn, Kopenhagen.

Die Kleine Meerjungfrau war ausgeflogen, nach Schanghai und wird durch eine Videowand vertreten. Wieso hat man nicht einfach einen Abguss, eine Kopie angefertigt? Die Menschen sind manchmal recht sonderbar. Nach dem Anlegen serviert der Skipper Putensteak mit Spezialkartoffeln und Tomatensalat. 

Reinhardt verschwindet um 07.15 Uhr. Zwei Stunden später muss der Skipper DAISY auf einen anderen Platz verlegen. Mittags trifft pünktlich die neue Crew ein: Gabi und Reiner. Der Skipper hatte DAISY mit Reinhardts und dessen Lebensgefährtins Hilfe schon in Rostock ausgerüstet, so dass nun keine Zeit mit Einkaufen – in Dänemark eh viel zu teuer – verplempert werden muss. Kopenhagen genießen! Aber am Sonntag geht's los. Nach Helsingör. Nicht der ganz große Schlag aber an der Kronsburg kommt keiner vorbei. Eine Motorstunde für die 24 Meilen, bei  Öresundwetter, wie immer: bedeckt, regnerisch. 

Der Statshavn meldet sich nicht auf Kanal 12 und nicht auf Kanal 16, obgleich sie riesen groß auf die Hafenmauer gepinselt haben, man müsse eine Genehmigung fürs Einlaufen einholen. Die Marina hat keinen Platz für die DAISY. Also Statshavn, ging auch ohne permission. Schlossbesichtigung, Ortsrundgang. Aber dann kommt’s dicke.   

Anholt heißt das Ziel und das Verkehrstsrennungsgebiet gebietet erst mal heftiges Kreuzen. Um 16 Uhr geht eine Front durch und dann ist erst mal wieder der Diesel gefragt, bis der Wind zurückkommt und zwar mit Wucht. Schließlich sind es gut sechs Bft aus NW mit zünftigem Seegang und an ein Einlaufen in Anholt ist nicht zu denken. Da kreuzt noch eine Yacht von Süden her auf Anholt zu.Eine sehr kleine. Ihr Skipper ruft den „Anholt-Harbourmaster“. Der befindet sich offenbar ebenfalls noch im Winterschlaf. Als DAISY vor der Südküste der ehemals größten dänischen Sandwüste vor Anker geht, tut es ihr die GAAL aus Kaarst in Deutschland gleich. Nur spürt das Acht-Meterschiff den Seegang ungleich heftiger als die lange und schwere DAISY. 

Tags drauf  hat sich das  Tief verzogen. DAISY läuft mit perfekt ausgeschlafener Besatzung in Anholt ein. Es sind gerade mal ein Dutzend Schiffe im Hafen. Die Hafenmeisterin fordert 50 Euro und die Crew wandert durch den grünen Teil der Insel. Den Skipper plagt die Wellendichtung schon seit geraumer Zeit. In Rostock hat er sie nachgestellt, mit mäßigem Erfolg. Die Gummimuffe rutscht offenbar auf der Welle. Telefonisch findet er eine Möglichkeit, DAISYnoch mal kurz aus dem Wasser zu heben. In Strandby,  nördlich Frederikshavn. Nach 86 nm und eine halbe Stunde nach Mitternacht  liegt DAISY dort im Hafen. 

Um 11.30 hängt sie in den Schlingen und um 13.50 ist sie wieder im Wasser. Die Wellendichtung ist nun heftig nachgestellt und eine zusätzliche Schelle verhindert das Rutschen. „Normally it is proof  for lifetime“, erklärt der Fachmann. Der Test bestätigt es erstmal: sie hält dicht.  

Um 15.40 legt DAISY ab. Der ursprünglich angedachte Übernachttörn  wird in einen Übertagtörn umfunktioniert. Erst mal den Katzensprung nach Skagen, was man ja gesehen haben muss, um dann am folgenden frühen Morgen die Strecke nach Kristiansand, in Norwegen anzugehen. Die Kraft, die man nicht fassen kann, lässt es aber ungehörig an Mitarbeit fehlen.  Auf den 100 nm werden sieben Motorstunden gebraucht inkl. Ab- und Anlegen, bzw. Auffassen einer Boje. Die Stege hat man entweder ganz gestrichen oder die Saison hatte noch nicht begonnen. Das Dinghi kommt am folgenden Sonnentag zum Einsatz von Gabi frech als „Spritzboot“ tituliert.  Es wird aber niemand nass beim Übersetzen. Der Außenborder springt erstaunlich rasch an und das nach der langen Winterpause. 

Um 16 Uhr ist das Wesentliche besichtigt und Reiner holt die Leine ein. Die 28 nm zum Kva-Fjord gestalten sich umständehalber als reine Motorfahrt zwischen eng liegenden Inseln, sehr eng liegenden Felseilanden, ehe im Kva-Fjord der Anker fällt. Die Norweger sagen Kvofjord. Warum sie dann Kva schreiben?  

Am nächsten Tag macht ein kräftiger NE alles wieder wett: Es pfeift schließlich mit 30 und mehr Knoten in die Genua und DAISY rauscht mit acht, neun und mal mehr Knoten gen Westen. Der Seegang entwickelt sich entsprechend, aber sogar Gabi fühlt sich pudelwohl. Das läuft so bis in den Abend. Erst um 19.25 muss der Skipper die Maschine wieder anwerfen. Um 20.00 liegt DAISY In Egersund und wenig später hockt die Crew in einem urgemütlichen Lokal zum Abendessen. Nur eine Motorstunde auf den sechzig Meilen dieses Tages. Trotzdem wird tags drauf an Dieselbunkern gedacht, aber die Tanke in Egersund verrät keinen Literpreis also wird das Bunkern aufgeschoben. Bange Minuten unter der 22-m-Brücke aber dann durch einen malerischen Fjord hinaus auf die Nordsee.  

Zum nächsten Ziel ist kreuzen angesagt. Der Wind hat auf West gedreht, kommt eher nordwestlich. DAISY muss also weit ausholen, um Weg nach Norden zu machen. Das türkisgrüne Nordseewasser begeistert einfach. Man muss ja nicht gleich hineinspringen,es sieht einfach wunderschön aus im Gegensatz zur eher güllefarbenen Ostsee. Wegen der Kreuzerei wird es später Abend, bis die Einfahrt nach Tananger erreicht ist. Macht nix, ist ja bis 23.15 hell und die Dämmerung dauert lange.DAISY macht längsseits fest. Eine geruhsame Nacht in einem verschlafenen Ort. Den wichtigen Ölhafen samt Raffinerie auf dem östlichen Teil der Insel nimmt man kaum wahr.  

Nach Haugesund ist es nur ein Katzensprung. Schon nachmittags liegt DAISY dort an der Promenade. Beim Rundgang fallen die vielen leerstehenden Geschäfte auf. Die Crew tut das Ihre, um das Blatt zu wenden: Sie kauft ein. Reiner und der Skipper erwerben neue Seestiefel. Die alten des Skippers sind nach vier Jahren dabei sich aufzulösen und Reiner möchte endlich warme Füße haben. Gummistiefel taugen für diese Breiten einfach nicht.  

So gerüstet geht es flugs weiter nach Norden. Den Languenenfjord hinauf lässtes sich prima segeln. Es stellt sich eine kleine Irritation bei der Suche nach einem schnuckeligen Überachtungsplatz ein: der Skipper steuert Kolbeins Hamnan, kommt aber an der Einfahrt zu einer benachbarten Bucht vorbei. Sie sieht so verlockend aus, dass er kurzerhand einsteuert und tatsächlich findet sich dort ein langer Steg über sechs Meter Wasser. Aber auf dem Haus, das ein Geschäft und eine kleine Sommerkneipe enthält, steht groß „Kolbeins Hamn“ Hm. Ja, wo sind wir denn nun? Ein Bäcker hat leider auch nicht auf. 

Morgens schleicht ein kleiner Trimaran herein, aus Lauterbach, Rügen. Der Einhandsegler hockt sich nur kurz mit seinem Laptop auf den Stegansatz und verschwindet wieder. DAISY  trifft an diesem Tag auf eine weitere deutsche Yacht. Die Slup läuft von Westen kommend mit ihr den Fjord nach Norden, Richtung Bergen. Es entspinnt sich eine kleine Wettfahrt bei leichtem Wind. DAISY segelt nur unter Groß und Genua, hat also relativ wenig Fläche gesetzt und schafft es letztlich doch, an dem 10-m-Boot vorbeizuziehen.  

Das kleine Race wird abgebrochen, weil nun wirklich Diesel in den Tank muss. Die Übergabe an Christoph steht bevor. Es wird ein kleines Fiasko mit gutem Ende: An der Tanke in Vagen, Bergen, macht ein Motorboot nur zögernd Platz. Nach aufwendigem Anlegen erweist sich der Schlauch als zu kurz und der Preis sowieso als viel zu hoch. Schließlich findet Reiner im Crusing Giude einen Hinweis auf eine andere Tankstelle, vier Meilen westlich in Akoy. Die liegt aber so gut versteckt in einer Felsenbucht, dass sie gut als Geheimtipp durchgeht. Ein freier Steg, ein langer Schlauch und ein annehmbarer Preis mit 7,50 Kronen/l. 436 l laufen in den Tank.  

In Bergen aber bahnt sich schon das Wochenende an: Alle hübschen Liegeplätze vor dem Hanseviertel Bryggen besetzt. Ein riesiger Kystwakt-Kreuzer belegt allein den halben Raum. Also erst mal gegenüber an die Baustelle. Am Morgen drauf dann entdeckt der Skipper ein freies Plätzchen vor dem Bug des Kreuzers. Am Nachmittag hat Daisy einen Päckchenlieger am folgenden Abend sind es vier oder gar fünf?! Es gibt keinen Strom an diesem Kai. Der Generator ist gefragt und tut seinen Dienst leise grummelnd aber ohne Murren.  

Am Samstag trifft Christoph ein mit seiner Crew. Erst am Montag will er ablegen, weiter nach Norden, nach Trondheim.

Es hat alles soweit ganz gut geklappt. Christoph ist mit seiner Crew nach heftigen Sturm- und Nachtfahrten in Trondheim gelandet. Das mit den Nachtfahrten war freilich eher Essig zu dieser Zeit und in diesem Land: Es wird einfach nicht dunkel.  

In Trondheim kommen Konrad aus München, Ralf aus Dresden und Klaus aus Hamburg an Bord. Der Skipper trifft erst am Samstagabend ein. Die Kojen werden verteilt, das Schiff ausgerüstet und los geht’s zu einer Reise voller Überraschungen. Gut, das zeichnet Segeltörns ohnehin aus, schon wegen der Abhängigkeit vom Wetter. Aber diesmal sollte noch mehr drin sein.

Ralf hat schon etliche Törns selbst organisiert und geskippert. So klappt die Zusammenarbeit auf Anhieb bestens. Trondheimfjord: Sanfte Berge, Landwirtschaft rundum. Fjordsegeln. Aber bald muss die Maschine helfen. Storfossna ist ein aufregendes Ziel: Eine Insel, die eine große Bucht wie einen See umschließt. Schmale Zufahrt von Osten durch Felsberge, draußen mit Klippen gesäumt, deshalb mit Peilfeuern ausgestattet. Drinnen ankert man auf 10 bis 15 Metern, umgeben von Landwirtschaft und rauen Felshügeln, total ruhig. Es gibt auch einen kleinen Hafen des örtlichen Segelvereins mit Supermarkt. Allerdings nix für die DAISY. Und bei Regen bleibt man eh lieber an Bord und betreibt die Pantry.  

Torghatten, der Berg mit dem Loch, die sieben Schwestern, der Gebirgszug mit den sieben Gipfeln, Alstahaug, die Bucht mit dem Peter-Dass-Museum liegen am Weg nach Norden. Genau dort, wo in der  Bucht von Alstahaug der Anker der DAISY fallen sollte, wo er 2007 auch schon zweimal gefallen war, dort prangt nun eine großes gelbes Schild: Ankering forbud. Wegen irgendeiner Leitung. Also ein paar Hundert Meter weiter in die Bucht rein, aber aufgepasst wegen der Gezeit! Vorne beim Museum gibt es immerhin jetzt einen Schwimmsteg als Dinghi-Anleger.  

Das supermoderne Museum hat nun seit August 2007 geöffnet. Skippers erster Besuch dort zeitigte nun überraschende Folgen. Damals wollte er das Gedicht „DieTrompete des Nordlandes“ von Peter Dass erstehen. Es war nicht verfügbar. Als er jetzt wieder danach fragte, stutzte Margit Landseth, die Dame hinter dem Tresen. »Sagen Sie, haben Sie eine Internetseite?« Als der Skipper dies einräumt, weiten sich ihre hübschen Augen: »Ich kenne Ihre Seite. Sie waren schon mal da! Ich habe zwar die Trompete des Nordens nicht in Deutsch komplett da aber ich mache Ihnen eine Kopie eines älteren Buches über die Barockdichter Skandinaviens. Dort ist wenigstens der Beginn von „Die Trompete des Nordlandes“ abgedruckt. Sehen Sie sich bitte inzwischen den Film über Peter Dass an.«

 

Und so kam die Crew zu einer Extra-Vorstellung im perfekten Kinosaal des Museums und der Skipper endlich zu den Versen von Peter Dass, dem bedeutendsten Barockdichter Norwegens. In Norwegisch liegt der Text natürlich vor neben einer ganzen Menge anderer Bücher zu  Geschichte und Landschaft des Alstahaug.

Und was die Leitung in der Bucht betrifft, die das Ankern vermiest: Es handelt sich um einen 300 m langen Wärmetauscherschlauch, mit dem das kühn in den Fels geschnittene Museum klimatisiert wird. Da würde sich empfehlen, einen etwas längeren Steg ans Ufer zu bauen für die Besucheryachten.


Anker auf und weiter nach Norden. In Gravviksvagen findet DAISY wieder einen wunderschönen Ankerplatz. Und kaum ist der Anker unter dem Bug in ca 18 m Tiefe fest, tönt es von der Heckplattform: »Ich habe einen Fisch!« Klaus hatte die Angel ausgebracht und Konrad hilft ihm den Dorsch an Bord zu holen. In kurzer Zeit sind zwei weitere Prachtexemplare geangelt und ausgenommen. Das Abendessen ist gesichert. Mit Salz, Pfeffer und Zitrone sind sie in Alufolie gewickelt im Backofen rasch zubereitet. 

Weiter über den Polarkreis! Kräftiger West fegt durch die Fjorde. DAISY kreuzt in Höchstform Richtung Bodö an einer Kutterketsch aus Bergen vorüber bis kurzvor den Hafen. Der erweist sich als randvoll nicht nur mit Wasser, sondern auch mit Schiffen. Ein Luvplatz bietet sich an und da passiert`s: Der Anleger glückt ausgezeichnet aber die vier Fender werden glatt, total platt und die eine Schraube, die aus einem Balken ragt, drückt sich in die Bordwand. Der West flaut ab, die kleine Beule bleibt.

Die Crew versucht den Ärger bei einem norwegischen Dinner im Thonshotel zuverdrängen. An Bord gibt es noch einen Roten drauf. Die Nächte bleiben immer heller. Man muss nach Uhr schlafen, das Nacht-Gefühl ist völlig weg. 

Die Tage fliegen konturlos. Der Abstecher nach Svolvaer bringt nicht nur einen vollen Dieseltank, sondern auch einen überraschenden Besuch bei Sig Tobiasson, dessen Gemälde nach wie vor den Salon ziert. Voller Freude schenkt er dem Skipper ein weiteres kleines Bild, wenn auch eine Kopie.  

In der kleinen Marina von Narvik hat man gleich steuerbords nach der Einfahrt einen Schwimmsteg verankert. DAISY kommt kurz nach Hochwasser an, kann die Einfahrt über fünf Meter Wasser passieren und festmachen. Muss allerdings die Position gegen Abend ändern, weil genau unter dem Kiel ein gratiger  Fels liegt, auf dem sie nicht würde stehen können, wie der Hafenmeister und sein Bootsmanne erläutern. Also wird sie soweit verholt, dass nur noch der Bug schräg am Steg liegt. 

Inge trifft ein. Sie wird von Einheimischen einfach mitgenommen am weit entfernten Flughafen Evenes. Die mitternächtliche Seilbahnfahrt auf den Bergüber Narvik offenbart, dass die Sonne hier den Null-Horizont nicht mal berührt.Sie verschwindet nur mal kurz hinter einem Bergrücken.


Tags drauf kommt Brenda aus Berlin auf den Steg gelaufen. Sie hatte die Bahnvariante über Kiruna gewählt. Sie betritt zum ersten Mal eine Segelyacht. Ralf verfügt nun über einen Mietwagen, weil er in den Vesteralen noch bisschen Wandern möchte. Das erleichtert die Schiffsversorgung beträchtlich. Und noch samstags kann DAISY wieder ablegen, Richtung Lofoten.  

Zuerst steuert sie den Trollfjord an. Das Wetter hält sich bedeckt. Am helllichten Abend ankert sie in Ulvöja, im Raftsundet. Die Pumpe des Fäkalientanks schaffte ihre Arbeit nicht mehr. Ein Glück, dass Ersatzteile aus der alten Pumpe zur Verfügung standen. Während die Crew mit dem Dinghi die Insel im Raftsundet erkundete, gelang es dem Skipper, die Pumpe zu reparieren. Sie arbeitet wieder ganz normal. 

 

Auf dem Weg nach Svolvaer  überholt der Hurtigruten-Kreuzer NORDKAPP die Daisy. Der Dampfer liegt im Hafen als die Segler dort aufkreuzen. Ein Schlauchboot mit Taucher-Flagge fällt im Hafen ins Auge. Man sucht nach einem tags zuvor von einem Motorboot gefallenen jungen Mann aus Bodö. DAISY macht am Kai des Hotels ANKER fest. Blödes Gefühl, immer darauf gefasst sein zu müssen, im Hafen einer Leiche zu begegnen. 

Im Übrigen jedoch ein erneuter entspannter Aufenthalt in der Lofoten-Hauptstadt. Der Liegeplatz bietet keinen Strom- und keinen Wasseranschluss. Doch DAISY ist mit beidem versorgt. Sturm ist angesagt. Ein Hurtigrutenkreuzer muss eine Stunde vor dem Hafen bleiben, ehe das Schiff die schmale Einfahrt passieren kann. DAISY bleibt, bis das Wetter sich bessert. Die Crew einer HR 39, ein Paar aus Stade, erzählt von ihren Norwegen-Erlebnissen. Der Skipper besucht die neue Galerie von Sig Tobiasson. Konrad und Klaus unternehmen einen Bus-Ausflug in das Wikingermuseum.

 

07.07.10 um10.50 springt die Hauptmaschine an. Ablegen. Auf dem Weg nach Bodö liefert derWind gerade mal für zwei Stunden die nötige Energie. Um 22.45 stellt derSkipper die Maschine ab. DAISY liegt am selben Platz wie eine Woche vorher. Nurjetzt ohne Wind und ohne gefährliche Schraube. Die hatte Konrad schonentfernt. 

Ein Erlebnis der seltenen Art erwartet die DAISY im Holandsfjord. Dort, wo derSwartisengletscher mit einer Zunge fast das Meer leckt, hat man einen massivenHolzsteg gebaut und daran eine Schwimmbrücke angehängt. Sie ist mitStromanschlüssen ausgestattet und hübsch beleuchtet für besuchende Yachten.DAISY hat dort 2007 schon gelegen, als die deutsche MS Columbus im Fjordankerte und ihre Fahrgäste genau gegenüber der Yacht anlandete.  

Beim Einsteuern in den Fjord wurde DAISY diesmal von dem portugiesischenKreuzfahrtschiff Princess Danae überholt. Der Dampfer ankerte in derBucht. Als DAISY den Steg ansteuerte, der lediglich von einer norwegischen Slupam einen Ende und gegenüber von einem kleinen Motorboot belegt war, erhobenzwei Norweger in weißen Polohemden mit Swartisen-Logo lautstark Protest. Dergipfelte in dem Satz: »You are not welcome in Swartisen«. Und der Seglerkollegeempfahl dem Skipper zusätzlich, lieber vor Anker zu gehen, bis der Kreuzfahrersein Programm durchgezogen hat. Dabei wären auf der anderen Brückenseite gutfünfzig Meter frei gewesen für das Anlanden der Passagiere.  

Das Dinner am Anker ließ den Ärger vergessen. Anderntags machte sich die Crewzum Gletscher auf und umrundete den Gletschersee, musste dabei denGletscherfluss durchwaten. Pfarrer Kneipp hätte seine Freudegehabt.  

Nochmal 70 nm in den Süden und DAISY ankerte wieder in Alstahaug. MargitLangseth hatte diesmal Urlaub, dafür bekam die Crew echte Bunads zu Gesicht: inder kleinen Kirche das Peter Dass schloss ein Paar feierlich den Bund fürsLeben und drei reifere Damen zierten das Fest in der norwegischen Tracht. 
 
Nach sanftem Segeln zog im Süden auf, was der Wetterbericht bereits verkündethatte: Ziemlich heftiger Wind aus NE. DAISY verzog sich in denGravviksvagen-Fjord, ankerte auf 20 m im Grünen: 64°59.762 N 011°46.605 E. Einechter Seeadler zog seine Kreise über ihr und strich dann nach Norden ab. Ingeund Brenda, Klaus und Konrad verfolgten ihn mit dem Skipper vollerEhrfurcht. 

Nach Rörvik begleitete der Starkwind samt Regen nicht nur die DAISY. DieUS-Yacht Elcano aus Rhode Island suchte dort ebenfalls Schutz und botder DAISY ihre Backbordseite. Die Eignerfamilie befand sich damit aufEuropareise. Doch zeigte sie kein Sternenbanner, auch nicht, als sie tags draufunter Maschine an der segelnden DAISY vorüber zog.  

Die Storfosnabucht präsentierte sich diesmal von der angenehmen Seite: GrüneWiesen, blauer Himmel. Bloß der Außenborder wollte nicht. Zündkerzeverschmutzt. Dann ab zum Landgang. Später servierte Konrad Pfannkuchen an Bord.Für die Nacht im kleinen Selva war wieder eine geringe Hafengebühr zu berappen.In der Flakkbuchten im Trondheimsfjord liegt man dagegen gratis gegenüber einermalerischen Viehweide, die in eine felsige Halbinsel mit hübschen Hütten draufausläuft. 
 
In Trondheim Skansen darf der Skipper nicht an einer hellblauen Maxiyachtanlegen. Der Hafen ist voll. Ausweiche in den Stadthafen erst am nächsten Tagwird in Skansen der Steg frei. Ingeborg und Brenda verabschieden sich. 

Als Weg nach Süden wählt der Skipper diesmal die Inlandsvariante. Die schmalenDurchfahrten passiert DAISY gelassen. Der Haken an der abwechslungsreichenBinnenstrecke: Es gibt praktisch keinen Platz zum Verweilen, gar zumÜbernachten, nicht für diese Schiffsgröße.  Die Buchten sind zu tief zumAnkern, die Anleger zu klein. Also gleich weiter bis Bergen. 
 
Und noch ein Stückchen mehr: in die Bucht mit der günstigen Dieselquelle: Akoy.Und weil sie so kuschelige Ruhe bietet, wird hier auch übernachtet. Allerdingswies die einladend freie Pier zu wenig Tiefe auf aber der Eigner einer Bavaria38 bot die Steuerbordseite an. Es klappte in diesem stillen, von hohen Felsenumstandenen Teich einwandfrei.

In Bergen war die Hölle los. Kein vernünftiger Liegeplatz in Sicht. DAISYmusste sich wieder an den Bauzaun legen, ohne Stromanschluss und mithalsbrecherischem Landzugang. Da kam rasch die Idee auf, zum Crewwechsel nachHjellestadt zu verlegen. Eine Möglichkeit bot sich noch: Am nächsten Morgen laggegenüber auf einem 20m-Platz eine kleine norwegische Slup, ca. neun Meterlang. Die Idee des Daisyskippers, dorthin zu verlegen und die kleinere Yachtins Päckchen zu nehmen, wurde von den Seglern allerdings mit einem entrüsteten»Ofcourse not!« beschieden. 

Also ab nach Hjellestadt. Ein langer starker Schwimmponton mit Strom- undWasseranschluss gegen Westen von Inseln geschützt und mit dem Taxi nur ein paarMinuten zum Flughafen. Dazu ein kleiner Supermarkt direkt am Landzugang. Dieneue Crew war rasch verständigt und der Wechsel ging mit vielWiedersehensfreude von statten. Rüdiger war wieder da und Paul brachte innagelneues I-Pod mit allen Karten Europas mit. Der Skipper machte sich auf denHeimweg. 

Auf der Nordsee fehlte der DAISY es sehr an Wind. Für den Kaledonischen Kanalnahm sich die Crew drei Tage. Der E-Motor des Autopiloten braucht neue Kohlen.Der Skipper besorgt sie in der Heimat. Windreiche Fahrt durch Schottland. InDouglas, Isle of Man, bekommt die DAISY sogar einen Platz im Hafen. Auf dem Wegnach Dublin kommt es zu einem Riss im Groß beim dritten Reff.  AmDonnerstag 19. August macht die DAISY in Dublin fest. 
 
Am Freitag 20. 08.2010 ist der Skipper weder an Bord.  Am Samstag trifftdie neue Crew ein: Simon und Cara aus München, Felix aus Crailsheim, Lukas ausBottmingen in der Schweiz, Gregor aus Norden, Tim aus Saarbrücken. Tja, unddann steht da noch Reiner auf der Crew-Liste, Zufall mit Nachnamen. Allerdingssieht den keiner. Aber der Skipper schärft allen ein, sein Wirken in Grenzen zuhalten. Reiner? Wer ist Reiner? Er heißt Zufall mit Nachnamen und kann nurdurch Ordnung und Klar Kommunikation aus dem Spiel gehalten werden. DerSicherheit zu Liebe.

Noch am Samstag geht die Crew Proviant besorgen und am Sonntag ist das Schiffseeklar. Der SE bringt die DAISY auch ganz gut voran, doch  nachmittagsmuß der Ford-Diesel helfen. Um 20.15 läuft sie in Arklow, Irland ein, und machtdort fest, wo sie es immer tat, in diesem Hafen. Zwei  einheimischeJungfischern gelingt es, sich fest im Gedächtnis der Crew zu verankern mitihrem klaren Geständnis: »I hate this kind of boats«. Möglicherweise Ausflussübergroßen Biergenusses. Zum Dinner glänzt Lukas mit Pasta und Geschnetzeltemin Tomatensauce.

Der freundliche Hafenmeister erinnert sich an die DAISY. Das freut den Skippernatürlich. Er bekommt den neuesten Windfinder ausgedruckt. Am 23.08. legt DAISYum 12.50 Uhr ab mit Ziel Milford Haven in Wales. Es ist ein Übernacht-Törngeplant mit Ankunft in den Vormittagsstunden. Allein der Wind hat anderes vor.

Felix, offenbar der Segler in mit der meisten Hochsee-Erfahrung der neuen Crew,wird zum Vize ernannt und los geht’s. Genua und Groß im ersten Reff. Die Loggependelt dauernd zwischen acht und elf Knoten. Die 90 nm sind in knapp zehnStunden geschafft. Um 00.30 Uhr am 24.08.2010 werden im Fjord von Milford Havender Motor gestartet und die Segel geborgen. Um 01.25 h liegt das Schiff im Lockfest. Um 03.15 öffnet die innere Schleuse und um 03.30 liegt DAISY wohl vertäutim Hafen.

Starker Südwind und Regen sind angesagt. Also bleibt DAISY im Hafen. Es gibtgenug zu tun. Die Kühlbox braucht einen neuen Deckel, das Verklickerlicht mussrepariert, die Herdverriegelung optimiert werden. Zum Dinner servieren Cara undSimon Lammkoteletts mit Rosmarinkartoffeln und Bohnen im Speck. 

Das Morgenhochwasser mit Öffnung des Locks wird verpennt. Also legt DAISY um16.50 ab. Das Ziel heißt Scilly Islands und der Wind bläst aus NW. Also Genuaund Besan gesetzt und ab die Post. Das Schiff rauscht nach Süden. Der Wachplanführt durch die Nacht. Je zwei Leute drei Stunden. Der Skipper bleibt erstmalsüberhaupt wachfrei. Nominell jedenfalls. 25 Stunden nach dem Ablegen fällt derAnker südlich der Insel Tresco in mitten der Scillys. HerrlichesWetter.  

Dinghi klar. Im New Inn gibt es ein erstes Insel-Bier. Tags drauf die großeInsel-Expedition. Am Abend große Fete im New Inn: Die Mongolian-Mission dreierScilly-Burschen muss gefeiert werden. Die Inseljugend ist versammelt und auchsonst sind alle da. Zurück auf dem Schiff gibt es die unheimliche Überraschung:Springtide und Nordwind lassen Niedrigwasser noch niedriger ausfallen alsberechenbar. DAISX  berührt einige Male den Grund. Offenbar ein kleinerHügel neben dem Kiel. Nach zwanzig Minuten ist der Tiefpunkt überschritten,genug Wasser unter dem Kiel. 

Um 09.40 ham 29.08.2010 geht der Anker hoch. Um 10.40 läuft das Schiff unter Groß imersten Reff, Genua und Besan nach Süden. Der Wind frischt auf. Besan bergen undGenua verkleinern. Die Logge zeigt wieder über 10 kn. Der Wachplan wird leichtmodifiziert. Das Verkehrstrennugsgebiet vor Brest wird umfahren.  

Frankreich

Um 08.29 am 30.08.2010 startet Felix die Maschine. Gerade kentert derTidenstrom bei der Einfahrt in die Bucht von Brest. Um 10.19 h stellt er dieMaschine wieder ab. 154 nm sind zurückgelegt seit der Nacht vor Tresco. Fest inder neuen Marina von äBrest. Herrlich großzügig angelegt. Abends französischerFestschmaus im "Oceanique": Musceln, Fisch, und richtiges Brot! Na jaund bisschen Wein.

Es gibt wieder allerhand zu tun. Im Groß hat sich eine Naht gelöst. Die ca. 30cm lange offene Stelle muss geschlossen werden, um weitere Schäden zuvermeiden. Also wieder abschlagen. Der Segelmacher kommt, holt das Tuch, bringtes repariert noch am gleichen Abend zurück. 50 Euro. Die vordere WC-Anlage mitFäkalientank gibt schon länger zu denken. Nun findet der Skipper die Lösung:Die Pumpe muss über die Wasserlinie versetzt werden. Lukas besorgt dieerforderlichen Schläuche. Abends ist die Operation erfolgreich abgeschlossen.

Biscaya

Um 20.40 h wird die Hauptmaschine gestartet. Hinaus in die Nacht der Biscaya. Genuaund Besan genügen zunächst vollauf, um gelassen durch die Nacht zu kommen. DerSeegang steigt erheblich.

Ostwind ist angekündigt. Viel Ostwind. Der ist brauchbar. Aber San Sebastianlässt sich nicht ansteuern unter diesen Bedingungen, jedenfalls nicht besonderskomfortabel. Erst am nächsten Nachmittag nimmt der Skipper das Groß dazu, imzweiten Reff allerdings. Dann spricht er einige ernste Worte mit dem Meer nachLee, und kehrt sogleich an seinen Arbeitsplatz in der Navigationzurück.  

Spanien

insulpoNächsterHafen Santander.  Diesmal Einsteuerung bei Nacht. Die Leuchtfeuer weisenden Weg. Aha. Dort zeichnet sich der Real Club Nautico ab, vor der prächtigerleuchteten Promenade. Der Anker rasselt ins Wasser. Nachtmahl. Boot zuWasser.

Dann geht es weiter nach Osten, immer schön an der Küste entlang. Der Winderlaubt teilweise zügiges Vorankommen. Castro Urdiales, Bermeo. Dort beißt derSkipper nächtens in einen verdorbenen Pulpo. Die Fischvergiftung legt ihntagsüber lahm. Der Hafen wird aus der Liste möglicher künftiger Visitengestrichen.

Startvorberietungen.Daisy verlegt an die Tankstelle. Beim Kühlwassercheck gibt es einen Schock: Esfehlen etwas mehr als zwe Liter. War noch nie da. Sie sind rasch aufgefüllt.Das Öl ist okay. Start. Nach 40 Min schweigt die Maschine wieder. Es wirdgesegelt. Bis Kap Finisterre. Da wäre die Maschine wieder gefragt. Aber eskommt nur ein "Plong". DAISY segelt bis vor die Hafeneinfahrtvon Portosin bei unglaublich wenig Wind. Dauert bis 10.00 vormittags.

Rocco, derHafenkapitän schleppt sie persönlich rein. Spricht perfekt deutsch. Hat inDortmund in der Fleischfabrik gearbeitet. Jose der Mechankier bittet, dieMaschine zu starten. Sie läuft problemlos an. Aber José findet Slaz imKühlwasser. Der Wärmetausche muss raus. Er wird dicht gemacht, gelötet. Dauert einen Tag. Ein Wetterfentser öffnet sich. Aber der Skipper findet Wasserim Motoröl. Der Mechaniker José wechselt die Zylinderkopfdichtung aus. Espfeift wie blöd aus Süd. Kein Weg nach Lissabon.

Portugal
Erst Freitagabend läßt der Wind nach, dreht auch etwas. Also los.Maschinenfahrt. Aber nach zehn Stunden steigt die Kühlwassertemperatur. Alsosegeln, irgendwie aufkreuzen. Wasser nachfüllen und weiter. Die neue Crewwartet.
Nach Mitternacht einlaufen in Oeiras. Wiedermal. Tankeist kaputt und am Steg gibt es keinen Strom. Der Sturm der letzten Tage hatalles zerstört. Sogar das Marinabüro soll geflutet gewesen sein. DAISY bleibtnur bis zum Nachmittag. Genug Diesel an Bord. Mit neuer Crew geht es nach Süden.202°. Der NW läßt zwei Tage den Zielkurs zu. Bis ein kleines Tief aufkreuzt.Platzregen, Windhosen. Was ist bloß los hier? Dann Flaute. Die Maschine istgefragt. Spielt einwandfrei mit. Aber nach zwei Stunden steigt die Temperatur.Kühlwasser fehlt. Öl spritzt aus dem Meßkanal.

Maschinen-Reparaturin Lanzarote


Unter Segeln bis Arrecife, Lanzarote. In deer Hafeneinfahrt kommt einSalvamento-Kreuzer längsseits und nimmt   DAISY mit an die Pier. Antonio. der Mechanikerfindet am Montag 3 gebrochene Schraubenführungen im Zylinderkopf. Aber ansonsten ist das Teil dicht. Wie kommt Wasser in das Öl und zwarviel? Die Fachleute haben nur Vermutungen. Also muss die Maschine raus, zerlegtund untersucht werden.
Das ist geschehen. Der Skipper hat alle anderen Aggregateabgebaut, dann kam der Kran. Am 20. Oktober 2010 gegen 15 Uhr wurde derMotorblock durch das Mittelcockpit herausgehoben.

Am Abend eineinfaches aber sehr leckeres Essen in einer Fischerkneipe um die Ecke.Abschiedsstimmung. Astrid und Ralf gehen von Bord. Sie fahren mit dem Bus nachPlaya Blanca und schiffen sich dort auf der Yacht von Jan und Laslo ein.Die beiden kamen aus Harlingen herübergesegelt, Abiturienten aus Karslruhe undnehmen die DAISY-Crew mit nach Las Palmas. Der Skipper bringt seine Crew zumBus. Am Schiff zurück trifft er auf Antonio, den Mechanikus. Wir brauchen nurden Zylinderkopf neu, die Dichtung und ein paar Kolbenringe. Der Block istnicht beschädigt. Er könnte es in einer Woche schaffen, die Maschine wieder fitzu machen. Sechs neue Zylinder, sechs neue Kolben, neue Dichtungen. Diegeborstenen Schraubenführungen könnten ersetzt werden. Die Maschine wäre amEnde generalüberholt, fast wie neu. Nach vielen Telefonaten mit Fachleutenwilligt der Skipper ein.

Aber die Ersatzteile kommen nicht aus Madrid, wiezunächst angenommen, sondern aus UK. Dauert drei Tage länger. Dann das langeWochenende mit dem Feiertag. Walter trifft an Bord ein. Anna reist an, mit demVorsatz mit nach Teneriffa zu segeln, sobald die Maschine heil ist. EinLeihwagen wird angemietet, die Insel erkundet. Gigantische Vulkanwüste.Touritrubel in Playa Blanca. Rochus und Andrea kommen auch. Noch gibt esHoffnung auf  Segeln. Die beiden ziehen in ein Hotel, machen Badeurlaub.

Aber die Arbeiten ziehen sich. Antonio scheint mit dem Zeitplan überfordert. Schließlich kündigt er den Einbau für Montag den 8.11. an. An dem Tag wollte der Skipper von Teneriffa aus nach hause fliegen für eine Woche. Grenzenlose Enttäuschung.  Der Flug ist gebucht, 330 Euro.

 

 

Die Crewreist wieder ab. Am Montag um 12.20 steht der Kran vor dem  Schiff auf derPier. Antonio und sein Sohn bugsieren unterstützt vom Skipper die Maschinewieder an ihren Platz. Sind einige Tricks notwendig und eine Traverse erschlägtbeinah Antonio. Um 17.50 startet der Glückspilz erstmals die Maschine. Negativ.Einspritzpumpe will eingestellt sein. Dann klappt es. Ein Kühlwasserschlauchplatzt ab. War nicht festgeschraubt. Dann läuft alles rund. Um 20.00 schließtder Skipper das Cockpit wieder.

Tags drauf dreht Antonio noch ein neues Gewinde in eine Motorhalterung. DerSkipper baut den Schrank wieder ein. Dann geht er abends noch Provianteinkaufen. Ein riesiger Supermarkt: „Hyper-Dino“ An den zehn Kassen warten mitihm vielleicht hundert Menschen. Da kommt die Durchsage: Sorry, alle Kassenausgefallen. Bitte verlassen Sie den Markt. Gar nicht witzig. Er lässt denvollen Wagen stehen und holt sich an der Tanke nebenan die Frühstückssemmeln.

Am 10.11. 2010 nach dem Frühstück zweimal Wasser holen mit dem Dinghi jeweils40 Liter. Dann die Wäsche wegbringen und die Post aufgeben. Bei einem Probelaufzeigt sich noch ein defekter Kühlwasserschlauch. Der Skipper ersetzt ihn nocham Abend.

Der letzte bezahlte Liegetag bricht an. Boot an Deck stauen, Wäsche abholen,Ersatzfilter für den Generator besorgen. Ein  Britisches Kreuzfahrtschiffbeglückt Arrecife mit tausend Touris. Der Skipper kämpft sich durch die Gassen.Heute muss alles erledigt und Mittags abgelegt werden.

Es ist soweit. Die Maschine läuft, eine Spring ist schon weg, da hält oben einriesiges Feuerwehrauto. Die Crew steht an der Kante und einer fragt: Ist dasSchiff zu kaufen? Im Prinzip ja, aber nicht jetzt. Sie machen die Leinen los.Ein Winken geht hin und her. Daisy findet den Weg aus dem Hafen. Der Wind istgut für typisches Ketsch-Segeln: Genua und Besan. Mit sechs Knoten zieht siedahin. In der Passage zwischen Lanzarote und Fuerteventura wird es Abend.Herrlicher Sonnenuntergang, wunderbarer Sternenhimmel.

Während dieLichterkette von Playa Blanca verschwimmt, wird eine Halse nötig. Weiter geht’sauf dem anderen Bug.  Ein hell erleuchteter Kreuzfahrer quert dasKielwasser. Wohl auf dem Weg nach Las Palmas. Oder nach Britannien.

Halbstundenschlaf. Eigentlich ist die Nacht zu schön dazu. Am Vormittag fordertder Wind auch das Groß. Vollzeug. Sieben Knoten auf ruhiger See. Na ja,bisschen 2-m-Welle mit langer Frequenz. Abends steht die DAISY im Finstern vorder Hafenmauer von Santa Cruz. Segel bergen. Millionen Lichter verschlucken Alles,was der Seefahrer jetzt sehen sollte. Bernhard, der Vizeskipper für dieAtlantiktour ist schon im Hafen. DAISY läuft durch die Südeinfahrt und dannlangsam durch das schwarz spiegelnde Hafenbecken. Die Erinnerung kehrt zurück.Da ist ja der freie Schwimmsteg. Der Skipper  dreht das Schiffbehutsam und legt es stb längsseits an den zu kurzen Steg. Bernhard nimmt dieVorleine an.

Tags drauf trifft die übrige Crew ein. Tim, Rochus und abends Joe. ErsterProvianteinkauf bei einem deutschen Super-Discounter. Für Sonntag und Montagmietet Rochus ein Auto. Abenteuerliche Passfahrt durch das steile, ja schroffeaber immerhin sehr grüne südliche Gebirge. Essen auf 900 m Höhe. Für den Besuchauf dem 3.000 m hohen Teide bleibt keine Zeit.


Noch mal Proviant einkaufen und am Dienstag kommt der Tankwagen. DAISY mussdazu verlegt werden. 548 l werden gebunkert. Dann verstopft ein Klo. DerSkipper bringt’s in Ordnung. Um 16.50 ist es soweit. Er lässt die Maschine an.An Bord: Joe (47) aus Arizona, USA, Bernhard (63) aus Ingolstadt, Rochus (53)aus Freising, Tim (38) aus Saarbrücken und der Skipper (60), Holzkirchen. DAISYgleitet aus dem Hafen. Erst muss der Vizeskipper noch ein paar Manöver fahren.Übungshalber, für den Fall, dass. 

Endlich rausaus dem Hafen. Genua und Besan. 6,2 kn über Grund. Um 22.10 Halse. Der Skipperstellt um 17.20 Uhr die Maschine ab. Schon läuft DAISY unter Genua und Besan6,2 kn SOG. Morgens um 04.15 Halse. 7,5 kn SOG. Im  Süden Teneriffashaucht der Wind erst mal seine Kraft aus.  

Der Besuch in Hierro wird gestrichen. Zurück auf Kurs Kap Verden. 3,5 kn SOG.Am 17. wird die Gasflasche getauscht. 100 Meilen Etmal! Frust. Tags draufVollzeug. Bis 7 kn SOG. 125 nm Etmal. Die Reise läuft an. Rochus ist Gastwirtund fabriziert zum Dinner erstklassige Fleischpflanzl. Bouletten, Frikadellen,Hamburger, alles auf einmal. Mit bayerischem Gurkensalat.

Die Nachtwachen: jeweils drei Stunden von 22 Uhr an. Bis dahin macht’s derSkipper und kommt dann bei Bedarf dazu. Und das ist oft genug der Fall. Neulingean Bord. Tim betrat mit der DAISY in Dublin erstmals eine Segelyacht, um aufdas Meer zu fahren. Rochus absolvierte nach dem BR-Törn einen Adriatörn mitanderem Skipper. Bernhard skippert seit vielen Jahren selbst, Joe erlebt seinedritte Seereise an Bord der DAISY.

Es heißt aufpassen für den Skipper. Der Respekt vor den Gefahren der See mussnoch verinnerlicht werden. Mann-über-Bord-Manöver wirken da eherkontraproduktiv. Der Fall darf nicht eintreten. Also predigt der Skipper: Nichtan der Reling entlanglaufen, immer in der Schiffsmitte bleiben, niemals überBord pinkeln, niemals auf Bugkorb oder Heckkorb sitzen, immer eine Hand amSchiff, nachts nie das Cockpit verlassen, und wenn es wirklich nötig ist, dannnur angeleint und beobachtet von einem zweiten Mann und mit Licht. WenigAlkohol und auf Wache überhaupt keinen! Immer möglichst vertikal segeln, eherzu wenig als zu viel Tuch fahren, also Wetter beobachten und frühzeitig reffen.Die Regeln haben sich bewährt.

Nächstes Etmal 167 nm, dann 136 und 127. Am 22.11.2010 um 10 Uhr hilft auch derGenuabaum nichts mehr. Der Motor muss schieben.

Die kahlen Berge von Sao Vincente tauchen am Horizont auf. 28 Stunden späterliegt DAISY stb längsseits fest an der Tanke in Mindelo. Der Tankwart erklärt freundlich,dass er genau ab jetzt für zwei Stunden „Lunchtime“ hat. „See you.“Einklarieren? Immigration hat auch zwei Stunden zu. Ausruhen, Geduld haben. 177Liter Diesel für 0,70 Euro/l. Dann achteraus Einparken in der nagelneuen dichtbesetzten Marina mit Schwimmstegen und Moorings, Sicherheitseinrichtungen,einwandfreien Sanitäranlagen.

Und doch:Angekommen in Afrika! Bunte Welt ohne europäische Standards. Das Leben läuftlangsamer, gelassener, es ist heiß. Einklarierungsprozedur, weite Wege. DerSkipper holt ein Fahrrad aus der Vorpiek. Die alte Gasflasche muß gefülltwerden. Die neue reicht zwar leicht über den Atlantik, aber sicher ist sicher.Arthur (12) und Leonardo (14), zwei schlaksige Buben tragen die Flasche denKilometer bis zur Füllstation. Morgen die gefüllte abholen! Kostet 12 Euro.

Dinner in der lebensvollen Stadt. Die charmanteste Bedienung, die sich denkenlässt. Chicken-legs with Frites Potatoes. Bettelnde Hände an jeder Ecke.Tagsdrauf Gasflasche abholen, Ausklarieren.

Um 12.50 ablegen. 13.10 Maschine aus. 5 kn SOG nach 265°. Um 19.00 ist der Windganz weg. Maschine an. Daisy hat knapp 1000 l Diesel im Bauch. Erst am nächstenTag um 11.30 bringen Genua, Groß und Besan 5,2 kn zusammen. Etmal 130 nm. Wobleibt der Passat? Mal einen Tag segeln mal ein Paar Stunden motoren. Der Skipper will ihn im Süden erreichen.

Am 03.12.ist es soweit. Auf einer Breite von 11° 56.763 N beginnt es endlich zu blasen.Um 8 Uhr morgens wird die Maschine abgestellt. Genua und Besan genügen. Eskommen gute 5 kn zusammen. Abends gibt es Hühnchenschenkel mit Kartoffel undGurkensalat. Am nächsten Abend Kotelett mit Bratkartoffeln und Rote Beete. DieEtmale bewegen sich um die 140 nm. Am 5.12. stellt sich der Generator erstmalsselbst ab. Die Temperaturleuchte lässt auf Überhitzung schließen.

Bald stehtfest: der Motor ist es nicht. Von nun an muss die elektrische Energie von derHauptmaschine kommen. Alle sechs Stunden zwei Stunden Motor an. Das verbessertdas Etmal nur geringfügig. DAISY segelt mit sechs, sieben bis acht und mehrKnoten. Die Etmale liegen jetzt über 150 nm. Am 08.12.10 teilt Tim mit,dass er in Trinidad das Schiff verlassen möchte. Eigentlich wollte er bis NewYork bleiben. Hochseesegeln ist kein Kinderspiel.

Regenschauerziehen auf. Es wird im Cockpit geduscht, Regenwasser aufgefangen, eineköstliche Erfrischung. Aber jede dieser Störungen kommt mit heftigen Böen bis25 und mehr Knoten daher. Also erst mal reffen und dann duschen. Dabei raumtder Wind zum Teil kräftig und DAISY muss nach Nord drehen, um eine klareLuvseite zu haben und nicht ganz so wild zu rollen vor dem Wind. Dann ist derbequeme Sitz, den Rochus und der Skipper für den Bugkorb gebaut haben, nichtmehr benutzbar. Zu anderen Zeiten lassen sich dort herrlich die Wellenstudieren und die Delfine beobachten.

Schon brichtder 10.12. an. Tobago ist passiert und der Wind raumt stark. Eine Halse wirdunumgänglich. Der Wind schwächelt im Schatten der Insel. Wegen E-Energie mussdie Maschine sowieso laufen. Geht plötzlich aus. Kein Wunder. Die Maschineschlürft nun aus den tieferen Bereichen des Tanks. Filter hat dicht gemacht.Wird flugs gewechselt. Aber dann kommt richtig Wind. Erst zaghaft dann heftig.Die grünen Berge Trinidads an Backbord nur zwei, drei Meilen entfernt. Der Wegin die Bucht noch etwa 18 nm. Der Skipper stellt die Maschine ab. Strom genug.Filter schonen, Diesel sparen. Manche haben es jetzt wirklich eilig an Land zukommen.

Die engeDurchfahrt in die Bucht von Chaguaramas fordert natürlich die Maschine. Um12.30 liegt DAISY stb längsseits am Customs-pier. Immigration hat zu,Lunch-time. Nachmittags werden die Formalitäten erledigt, abends ist derungeduldigere Teil der Crew bereits von Bord. Skipper will noch Diesel bunkern.Aber die Tanke ist busy und ausserdem viel zu teuer: mehr als ein Euro derLiter! Geduld zahlt sich aus. Ein großes holländisches Motorschiff bietet demSkipper einen Tag später den Liter für 50 Eurocent. Immer noch teuer aber denUmständen entsprechend tolerierbar. Er bunkert 10 l mehr als 2007.

Dinner zu dritt im Crews Inn. Sehr schön. Eher wunderbar schön. Chicken incoconut-fantasie.
Mittendrin  Telefon: Marion ist in Port of Spain gelandet und derImmigration-Beamte will sie nicht ins Land lassen. Sie hat eineHotelreservierung aber kein Rückflugticket. Der Skipper schnappt sich ein Taxiund fährt hin. Der Taxifahrer regelt das Problem auf seine Art. Joe bleibt nochein paar Tage an Bord. Erst am Montag kann das Generatorproblem angegangenwerden. Richard vom Fischer-Panda-Service sieht sich am Dienstag, 14.12. dieSache an: Dioden kaputt. Muss neue bestellen, dauert ungefähr eine Woche.

Wenn dieSache so einfach wäre.  Eins hat der Skipper hier erfahren: DenFischer-Panda-Service-Partner in Chaguaramas, Trinidad, darf man getrostvergessen.  Da passiert so gut wie nichts, was irgendwas mit Service zutun haben könnte. Der Skipper baut die drei Dioden selbst aus, weil sie dieTypennummern der alten brauchen, um neue zu bestellen. Da war schon Mittwoch.Am Donnerstag fragt er nach. Nun misst Richard die Dioden durch. They might begood. Put them in again. We have to check it. Ja ist dann die Wicklung kaputt?May be. But I go tomorrow to Tobago, one week holiday. I try to organisesomebody, who check it tomorrow morning. 

Es ist Freitag. Niemand erscheint auf der DAISY. Der Skipper entscheidet, danneben ohne Generator weiter zu segeln. In Martinique soll es auch einenFischer-Panda-Experten geben. Und von Fischer-Panda Deutschland kommt dieNachricht: Eine defekte Wicklung wird nicht heiß und gibt keine Spannung ab.Na, das klingt doch beruhigend. Gibt aber noch allerhand zu erledigen.Generator wieder zusammenbauen, neuen Schlauch ins achterliche WC einbauen,Dieselrücklauf der Hauptmaschine prüfen, Altöl beseitigen, Dichtring inLukenriegel erneuern, hübschen Spiegel in der Mittelkabinemontieren, Fahrrad verstauen, ausklarieren, einkaufen, Dinghi an Deckstauen. Noch mal duschen. Abendessen. Auslaufen vorbereiten. Frohe Weihnachten!

Am 18.12.10um 16.50 startet der Skipper die Maschine. Um 18.50 stehen Genua und Besan.Daisy segelt durch die Nacht an Grenada vorbei. 108 nm später fällt der Ankervor Ronde Island. Erstes Bad in der Karibischen See. Es gibt Hühnchenschenkelmit Reis und Tomatensoße. Marion lebt vegetarisch. Nun wird das karibischeFlair genossen. Nach 21 nm fällt der Anker schon wieder in einer winzigen Buchtvor Carriacou. Hier verfinstert sich der volle Mond. Der Erdschatten schiebtsich in die gelbe Kugel. 

Der nächste Schlag endet schon nach sechs Meilen. Das Wasser um Petit St.Vincent ist zu verführerisch. Der nächste Mittag sieht Daisy fünf Meilen weiterin Union Island. Einklarieren in den Staat St. Vincent and the Grenadines.Jutta, die Deutsche, die dort eine Boutique betreibt, hat sich mit zweiziemlich offensiven Hunden umgeben. Schade. Der Besuch wird gestrichen. Aberdie Kneipenszene ist nach wie vor bunt. In Lambis Bar allerdings ist nix los.Im Yachtclub gibt es die erste Pinacolada. 

Ins Horse-shoe-reef in den Tabago Cays sind es auch nur vier Meilen. Dichtgedrängtes Ankerfeld. Es gibt immer einen, des sich noch dazwischen klemmt. Unddann noch mit einem peinlichen Problem: I lost my dinghi, can you help me?.Mitten in der Nacht! Wo soll man da suchen? Achteraus öffnet sich dieKaribische See. Da geht es bei 15 bis 20 kn Wind aus Ost nach Hispaniola,Jamaika, Mexiko. Das Gummiboot macht da locker drei bis vier Knoten. EinNachbar düst los mit seinem starken Motorboot, kommt aber bald zurück. KeineChance.  

Weihnachtsabend in der Wallalibu Bay, St. Vincent. Ankunt nach 40 nm im letztenLicht. Daisy gegen unliebsamen Besuch gesichert. Der Buganker fällt, dieLandfeste wird von einem hilfreichen Boy um eine Palme geschlungen. DerWeihnachtsspaziergang führt am ersten Feiertag zu einem Wasserfall, um denherum ein Erholungspark angelegt wurde. Finanziert von der EU. Die Attraktionerscheint etwas dürftig aber schattig und zumindest mit exotischen Blumenausstaffiert. Der Weg führt allerdings an einem interessanten Künstleratelier vorbei.Er fertigt aus Motorteilen witzige Skulpturen, sie aus getrocknetenPalmenblättern hübsche Sonnenhüte und kunstvoll bestickte Taschen. 

Die Soufriere-Bucht zu Füßen der Pitons in St. Lucia ist ein Must. Peter, derChiefranger erinnert sich an die DAISY und an den Skipper: You had an accidentin St. Vincent and one of the crew flew to Europe, right? Diesmal organisierter erst einen reibungslosen Chek-in. Daisy hat wegen der Feiertage keineClearance von St. Vincent. Geht auch so. Und dann besorgt er einen Chauffeurfür einen Ausflug zu Vulkan und Wasserfall. Dort gibt es jetzt ein richtigpompöses Visitor-Center.

An der Marigot-Bay kann man auch nicht einfach so vorbeisegeln. Dort gibt es vor Anker Pfannkuchen mit Apfelmus. Mit 6 -7 kn SOG rauscht Daisy tags draufnach Martinique hinüber. Erste Reff im Groß, ¾ Genua und Besan. Segel Bergen in der Grand Anse. Inzwischen hat sich Ingrid angesagt. Sie war in der Dom Rep auf einem Segelboot gelandet, das nicht segeln wollte. Jetzt wollte sie in Martinique auf die Daisy kommen. Der Badestopp in der Bucht bestätigt die Erfahrung des Skippers: Irgendwelche Viecher pieksen dort in die Haut. 

Ingrids Flieger hat tolle Verspätung wg. Motorschaden. Doch dann wartet sie im McDonalds von Fort de France. Daisy ankert vor der offenbar neu ausgebauten Uferpromenade. Verpflegung ergänzen, die Statue von Josephine aufsuchen, die jetzt auch noch den Kopf verloren hat, und zurück auf das Schiff. Am nächsten morgen fährt der Skipper in eine Erinnerungslücke: An der Brücke, wo er Wasserbunkern möchte, gibt es zwar einen ergiebigen Regenschauer aber keinen einzigen Wasserhahn. Irgendwie ein Missverständnis. Aber die Tanks sind ja noch nicht leer.

Der Bug wird nach Nordwesten gewendet. Kräftig greift der Nordost in die Segel. Unter Genua und Besan läuft Daisy ständig zwischen 6 und 8 kn. In der Abdeckung von Martinique muss mal der Ford aushelfen, dann wird wieder auf Wind gebaut: 7 kn SOG bis gegen 17 Uhr Rosseau auf Dominica an steuerbord liegt. Der Anker liegt schon klar zum Fallen, aber dann bietet sich doch wieder eine Boje an. Auf Landgang wird verzichtet. Es muss jetzt bisschen mehr Strecke nach Norden gemacht werden, nach der Bummelei in den Cays.

Kaum verlässt Daisy den Windschatten von Dominica geht das Groß hoch im ersten Reff und die Genau wird ausgerollt: 6 – 9 kn SOG. Die Petit Anse in den Les Saints wird zum Nachtquartier. Das Dinghi wird klar gemacht. Ein nettes Hotelrestaurant jenseits des kleinen Sandstrandes lockt. Aber der Außenborder sträubt sich, als ob er wüsste, dass ein Regenschauer die Crew richtig taufen würde. Sie fügt sich und bleibt an Bord, auch als die Maschine endlich doch läuft.

Der Yachtservice bringt Baguette und Gebäck an Bord zum Frühstück an folgenden Morgen. Es pfeift gewaltig über den niedrigen Hügelrücken vor dem Bug. Aber was  soll’s? Die Daisy ist ein Segelschiff. Groß im zweiten Reff und eine kleine Genua bringen sie aus der Inselgruppe mit ihren Klippen und auf den Weg  nach Guadeloupe. 40 min nach dem Start sind die Segel gesetzt aber im Lee von Guadeloupe läuft bald gar nix mehr. Um 17.20 stellt der Skipper die Maschine ab. Der Anker liegt 10 m tief in der Bucht Deshaies im Norden von Guadeloupe und hält nur mangelhaft. Er wird noch mal und noch mal gesetzt. Was soll man schon machen in der Sylvesternacht? Ein paar Raketen an Land markierenden Jahreswechsel. Der reizende Film „Brot und Tulpen“ begeistert die Crew.

Nur die Hälfte des Weges nach Antigua wird pur gesegelt. Der Ost ist zu stark und die Zeit reicht nicht, um zu kreuzen. Es ist knapp nach 18 Uhr als DAISY in Nelsons Versteck fest macht: Buganker und Hecktrossen. Feines Dinner im benachbarten Restaurant. Die meisten Läden haben zu.  

Antigua - Boca Chica, Dominikanische Republik

Die neue Crew trifft ein. Rainer, gelernter Automechaniker und Sigi, Elektrofachmann, bringt die neuen Dioden an Bord,  und Uschi, Krankenpflegeunternehmerin. Die Männer bemühen sich um den Generator. Die Dioden werden eingebaut. Ab er der Motor springt nicht an. Auch der Mechaniker vor Ort kann nicht weiterhelfen. Ingrid und Sigi geraten hart aneinander. Der Schlichtungsversuch scheitert. Sie packt ihre Sachen und geht von Bord. Nicht alle Menschen sind kompatibel.

Volltanken und auslaufen. Der Anker fällt in einer herrlich billigen Bucht im Westen Antiguas: Five Islands Harbour. Nur knapp 50 nm weiter fällt er wieder in einer hübschen Bucht der Insel Nevis. In Basseterre auf St: Kitts kann DAISY längsseits gehen. Bill der Taxi-Driver vermittelt einen interessanten Ausflug in den Dschungel. Kevin, der Guide, erzählt viel über die früheren Zeiten als die Rumproduktion in der alten Brennerei noch nicht solange vorbei war.  

 

 

 

Tags draufwird vor Oranjestad auf Statia geankert. Der Landausflug zeigt einen properenOrt hoch über der Küste und schließt mit einer Pinacolada in einem Strandrestaurant. Nach nur 23 nm erreicht DAISY die Simpson Bay auf St. Marten.»Das ist aber kein reulärer Liegeplatz« mahnt eine stämmige Dame auf dermastlosen holländischen Yacht BLUE FIN, die den Hammerheadplatz des einzigenSteges der »World-of-water-Marina« belegt.  Der Daisy-Skipper hat einenDalben entdeckt und dazu zwei Klampen auf dem Ende des Hammerheads. »Dannmachten wir eben einen draus,« lacht er zurück. Der Buganker fällt und DAISYläuft rückwärts an dem Dalben vorbei auf den Steg zu. Der holländische Skippernimmt die Leine an. Aber er fiert und fiert, so dass DAISY vertrieben wird.Aber der Skipper legt die Trosse auf die Winsch und holt und holt, so dassDAISY an den Steg gelangt. Rainer geht rüber, legt die zweite Leine fest undfertig. Maschine aus, Küche an. Uschi hat Pfannkuchen versprochen. Superlecker.

Große Hoffnungen setzt der Skipper in die Firma Electec in St. Marten, dieangeblich mit Fischer-Panda-Generatoren sehr vertraut ist. Der Mechaniker misstleider nur die halbe Kompression, die für einen Start erforderlich wäre undnimmt den Zylinderkopf ab. Da war Seewasser drin. Der Werkstattchef zuckt dieSchultern und macht dem Skipper deutlich, welcher Murks imFischer-Panda-Generator steckt. Hilfe gibt es hier in erwartbarer Zeit auchnicht.

Ein neuer Zylinderkopf, neue Laufbuchse und neuer Kolben samt Ringe muss her.Die Firma in Deutschland sagt die Lieferung zu. Der Skipper nennt Boca Chica inder Dom Rep als Lieferadresse. Es wird ausklariert und ab durch die Brücke, diedie Simpson Bay von der übrigen Karibischen See trennt. Die 83 nm durch die Nachtwerden wieder zu einem romantischen Segelerlebnis: Mond, Sterne stetiger Wind.

BritishVirgin Islands und Puerto Rico

Gegen 07.30Uhr fällt der Anker im Gorda Sound, der wohl schönsten Bucht in den BritischVirgin Islands. Baden und Schnorcheln sind angesagt. Gemächlich wird auch derfolgende Tag: 33 nm bis St.John. Der Port of Entry ist leider überfüllt. Alsowird wieder an eine Boje gegangen und gebadet. Diesmal in der Caneel Bay. DieBojenbenutzung kostet 15 USD, welche auf einen kleinen Schwimmponton in einenBriefkasten geworfen werden müssen.

Tags drauf ist der Hafen neben der Bucht immer noch überfüllt, so dass der BugRichtung Isla Culebra gerichtet wird. In der genial geschützten Ensenada Hondafällt der Anker auf sieben Meter. Im Restaurant Dinghi-Dock gibt es einkaribisches Dinner. Doch der einsame Officer der Customs-and-Border-Protectiontags drauf am Flughafen der kleinen Insel, fühlt sich überfordert, die Crewnach USA einzuklariern. Sie muss nach Fajardo in Puerto Rico segeln und sich imdortigen Customs-House der Einklarierungsprozedur unterziehen. Diese betraf nurdie drei CMs, die zwar ein ESTA-Visum in der Tasche hatten, was aber nichtgilt, weil nur in Verbindung mit dem Ticket eines großen Reiseunternehmens. Nunsind 65 USD fällig pro Nase, »or you depart imideately«. Wer privat in derKaribik kreuzen möchte, tut gut daran über einen US-Airport einzureisen. Danngibt es keine Probleme.

Noch zwei Tagesschläge und die Ensenada de Boqueron, die schönste Bucht PuertoRicos ist erreicht. Einlaufen in der Dunkelheit allerdings bei Mondlicht.Sagenhaft stilles Wasser, aber leider mit Schwebstoffen angefüllt, die dasWasser hellgrün erscheinen lassen, wie mit Pastell gemalt.

DominikanischeRepublik

Samstag,22.01.11, der Skipper möchte Geld holen vom ATM in der benachbarten MarinaNautic Club. Der Automat rückt aber nix raus, sondern behält die EC-Karte. DerSkipper hat schnell Kontakt zu anderen Seglern. Katy fährt ihn zur BancoPopular in Boca Chica. Nix zu machen. Am Montag ist Feiertag. Am Dienstagkönnte die Karte wieder herausgenommen werden.

Der letzteSchlag dieser Etappe geht über 142 nm direkt in die Marina Zar Par in BocaChica, Dominikanische Republik. Raumer Wind über die Mona-Passaage, eineRauschefahrt bei Mondlicht. Um 16.55 am 21. Januar 2011liegt DAISY bblängsseits fest an der Tanke der Marina. Zoll, Geheimdienst, Polizei undImmigration kommen an Bord. Am Strand nebenan turbulenter Badebetrieb, Musikaus riesigen Boxen. Die durchweg jungen Beamten tänzeln beschwingt durchsSchiff. 190 USD werden kassiert, dann kann die Flagge Q eingeholt werden.

Boca Chica,Dominikanische Republik - Montegobay, Jamaika

Crewechsel.Für Marion, die sechs Wochen an Bord war, wird der Abschied besonders schwer.Theo und Felix treffen ein. Am Sonntag fahren alle in der Großraumlimousine vonSony, dem Taxi-Driver. nach Santo Domingo. Sigi, Uschi und Rainer gehen amMontag von Bord. Es ist Feiertag in der Dom Rep. Die Teile von Fischer-Pandasind nicht da und wurden auch gar nicht gesandt. Es fehlte eine Prüfnummer derCreditcard. Und die EC-Karte des Skippers soll erst am Dienstag aus demBankomat der benachbarten Marina geholt werden. Zeit, das Schiff zu putzen.

UndGeburtstag zu feiern. Felix wird 29! Es gibt Hühnchenschenkel mitSpezialkartoffeln und einen erstaunlichen Roten: Rijoa Crianza.  AmDienstag heißt es, dass die EC-Karte erst am Mittwoch aus dem Automat geholtwerden kann. Die Panda-Teile lässt der Skipper nun nach Montego-Bay, Jamaicaschicken.  

25.01.11 – Fahrt zur Banco Popular: Negativ. Ausruhen. Zum Dinner gerät dieCrew auf Abwege: In einem der tagsüber recht belebten Strandrestaurants östlichder Marina gibt es Chicken mit gebackenen Bananen und Salat. Sehr malerisch aufziemlich grob zusammen gezimmerten Sitzmöbeln unter verwitterten Palmendachschirmen, wo die einbrechende Nacht noch schwärzer wird als irgendwo. Eine Glühbirne erhellt einige der leeren Tische in diesem Dschungel am Strand. Die Köchin bringt die Rechnung in Begleitung von drei stämmigen Burschen. Der Größte will diese gleich mal um ein Drittel erhöhen. Der Skipper lehnt ab. Es  bleibt bei 1500 Pesos, umgerechnet 50 USD für drei gute Essen und drei große Flaschen Bier. Die drei begleiten die Crew noch bis zum Schlagbaum der Marina, nicht ohne allerlei Forderungen und Angebote vorzubringen. Die Daisy-Crewwechselt recht hurtig in die hell erleuchtete Marina.

26.01.11 – Die WAPPEN VON BREMEN III liegt achteraus der DAISY. Vielleichtsieht man sich wieder in Cuba oder Jamaika. Der DAISY-Skipper will endlich ablegen. Die EC-Karte ist wieder da. Hat gedauert und noch eine Motorradfahrt des Skippers auf dem Sozius nach Boca Chica erfordert. Die Bank hat um 16 Uhreigentlich schon zu aber der Marinero hatte sich telefonisch angekündigt und die überaus charmante und hübsche Frontdesk-Dame reicht die Karte durch den Türspalt. Zurück zur Marina.

Dort wartet die Dame von der Immigration auf Polizei, Geheimdienst und Marinade Guerra. Als diese die DAISY endlich durchsucht haben, ist alles zu spät. DAISY sitzt solide im Sandgrund. Sie kann mühsam zwei Meter nach achtern verholt werden aber dann steckt der Kiel in einem weiteren Hügel. Noch zwanzig Minuten bis Sonnenuntergang. Der Skipper bricht das Manöver ab. Noch eine ruhige Nacht im Hafen. Felix bereitet ein Tappas-Dinner. Es werden noch ein paar weltgeschichtlich bedeutsame Dinge besprochen.

27. Januar 2011 nach dem Frühstück: Eddie der hilfreiche Schwabe von der AIRBORNE, der sich im richtigen Leben in Deutschland offenbar sehr erfolgreich mit   Pflasterarbeiten befasst, ist zu jeder Handreichung bereit. Die hier doch rechtlang erscheinende DAISY aus dieser Box in die schmale Gasse zu bewegen und ins  Fahrwasser zu bekommen, scheint ihm doch eine knifflige Sache zu sein. Allein, die Bedingungen erweisen sich als ideal: Kaum Wind und der von der richtigen Seite, ablandig. Genug Wasser unter dem Kiel. Maschine an, Leinen los.

DAISY biegt ohne fremde Hilfe achteraus in die Gasse, am Bug der WAPPEN VONBREMEN III vorbei, hat schon fast das Fahrwasser erreicht, da hemmt es den Kiel schon wieder. Vollgas achteraus und DAISY zieht eine Furche durch den Sand, dann schwimmt sie frei. Sie lässt sich auch von dem Uniformierten nicht mehraufhalten, der auf dem Steg was von »Marina de Guerra« ruft. Der Skipper hat da den Bug schon zur See gedreht. Schließlich ist DAISY längst ausklariert. Der Mann war wohl von der neuen Schicht. Vorbei an der schäumenden Sandbank, Fender und Leinen verstauen und Segel setzen.

Um 10.45 verstummt der Diesel. Segeln im Passat. Bis 28.01.um 01.40läuft DAISY unter Vollzeug so zwischen 6 und 7 kn. Dann muss nachgeladenwerden. Und der Wind bleibt auch weg. Um 11 Uhr fällt der Anker mal wieder in der Ensenada de los puercos, die Schweinebucht westlich vom Cabo Beata an der Südküste Hispaniolas. Ein Fischer offeriert Langusten und Fische. Eine köstliche Mahlzeit steht bevor.

Diesmal dauert es nur drei Stunden, ehe die Marina de Guerra auftaucht. Und dieses Mmal tragen die vier Männer richtige Uniformen und wollen sogleich an Bordentern. Doch als der Skipper dies entschieden zurückweist, verharren sie erstmal verunsichert. Der Sprecher mit dem M-16 im Arm - er erinnert etwas an den sympathischen Indianerhäuptling in dem Streifen »Der mit dem Wolf tanzt« -meint, der Kommandant dürfe aber an Bord gehen.

Der Skipper gibt nach und weist ihm einen Platz im Mittelcockpit an, um das Despacho zu kontrollieren. Dann kommt noch ein anderer hinzu, der es abschreiben soll. Nun ja, schließlich hocken alle vier im und ums Cockpit. Keiner macht Anstalten unter Deck zu gehen. Der Skipper vermeidet ihnen die Peinlichkeit, nach einem »Regalo« fragen zu müssen, in dem er jedem eine Dose Bier hinstellen lässt. Dass einer der Beamten lieber was Schärferes hätte, prallt am Schulterzucken ab: No tienemos.

Eindringlich wird der Skipper aufgefordert, den Ankerplatz zu verlassen, weil der zu gefährlich sei: Banditeros, oder so. Er verspricht ihrem Vorschlag zu folgen und nach dem Essen in das Lee der Isla Beata fünf Meilen südöstlich zukommen. Mit dieser Zuversicht brechen die vier wieder auf. Der Fisch im Ofen ist fertig. Die Kartoffeln auch. Zum Dessert wird Anker auf gegangen und das Weite gesucht, im Westen versteht sich. Ein Besuch dieser Herren reicht.

Cuba

Rund 24 Stunden später haut den Skipper eine mittelschwere Lebensmittelvergiftung um. Zwar setzt er noch das Groß, holt es auch weder herunter aber dann liegt er unbrauchbar in der Koje. Die Bordmedikation scheint zu wirken. Zur Nachtwache ist er wieder an Deck. Und zur Ansteuerung von Santiago de Cuba am 31.01.2011 hat er das Ruder wieder in der Hand. Um 14.20 lässt Theo den Buganker vor der Marina Marlin fallen. Eine Stunde später kommt die Aufforderung, an der Zollpier festzumachen. Die Festmacher-Klampen dort sind eigentlich schon nicht mehr vorhanden. Die ganze Marina macht einen ausgesprochen desolaten Eindruck.

 

Santiago de Cuba: Es gibt Strom und Wasser an dieser Pier

 

 



Aber zunächst alles Sonnenschein: Welcome to Cuba! Dann kommt der junge Mann mit dem Spaniel. Mag er keine Staubsauger, die unter einer Koje verstaut sind? Die Lage wird ernst. Die Polizeipräsenz steigt sprunghaft. Der herbeigeholte junge Fahnder leert penibel auf dem Salontisch den fast neuen Staubsaugerbeutel auf weißes Papier. Findet ein – in Worten: ein einziges Krümelchen und behauptet, es handele sich um Mariuhana. Er macht einen chemischen Test, positiv. Das Zeug wird rot. Der Skipper auch. Wo kann das herkommen? Wer war an Bord, wer kommt in Frage? Das Zeug wird geraucht. Also sind erst mal Raucher im Visier.

 

Santiago de Cuba: Wenn das rot wird, ist es Mariuhana

 

 

 

 

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Ein halbes Dutzend Formulare werden ausgefüllt, unterschrieben, gestempelt. Kostet nach kubanischem Recht 120 CUC Strafe. Das sind ebenso viele Euro. Erst am nächsten Morgen wird dem Skipper der Zusammenhang klar: In Antigua hat er den Staubsauger-Beutel gewechselt. Dort wurde an Deck gesaugt und ein Nachbar, ein Boot aus den USA, bat um den Staubsauger. Deshalb der US-Dime im Staubbeutel. Nie wieder Staubsauger herleihen! 

 

Inzwischen wurde auch die WAPPEN-VON-BREMEN einklariert. Eine hübsche Slup  von gut 55’ ohne Rollfock, ohne elektrische Ankerwinsch, ohne Autopilot! Aber: Mit funktionierendem Fischer-Panda-Generator. Allerdings weiß nicht mal der Skipper, welcher Typ an Bord ist und was er leistet.

Natürlich treffen sich alle Touris in der Loggia des Grand-Hotels im Stadtzentrum: Hübscher Blick, Schatten, Musik, gute Drinks. Und wer torkelt dazur Mittagsstunde mit glasigem Blick von Dame zu Dame? Die W-V-B hat vielleicht auch schon kompetentere Skipper erlebt. Die DAISY-Crew trifft in der Musikkneipe, wo der Buenovista Socialclub zuhause auf Miguel. Der agile untersetzte Mittvierziger führt sie in ein Privatrestaurant mit Laube auf der Dachterrasse. Beim Essen – gegrilltes Hähnchenteil mit Reis und Salat –entsteht ein Plan für den folgenden Tag: Rundfahrt mit einem aufpolierten Chevi aus den Fünfzigern. Vier oder fünf Destinationen in und rund um Santiago.

 

 

 

Miguel, Mitte 40, öffnet offenbar alle Türen, kennt alle Händler und weiß, was Touris sehen wollen - und verdient überall mit. Angeblich arbeitet er in einer Bar, wo er 15 CUC im Monat verdient und immer nach zwei Tagen Arbeit zwei Tage freihat. Morgen auch. Noch während des Essens preist er kubanischen Rum an: Matusalem, 15 Jahre alt. Das Gesöff besteht die Probe. Drei Flaschen gehen über den Tisch. Nachmittags führt er durch sein Viertel: Balcon des Velasquez, dem Stadtgründer, Casa Traditional, eine Musikkneipe. Acht Musiker produzieren charaktervollen Sound mit starken Rhythmen vor fünf Zuhörern. Am Abend soll es voll sein hier. An den Wänden: Castro-Karikaturen und Vodoobilder. Für den folgenden Tag wird eine Ausflugsfahrt in einem alten Chevi vereinbart. Abends noch Besuch von der WAPPEN VONBREMEN III

 

 

 

Am 2.Februar gegen 10.00 Uhr bezahlt der Skipper die Drogen-Strafe. Die drei Beamtenfüllen drei Formulare aus, führen dabei einen Affentanz um ihre Plätze am Schreibtischauf. Draußen vor der Marina wartet Miguel mit seinem Fahrer und dem Chevi von1955. Fast topp in Schuss das Gefährt. Zweifarbenlackierung, alles original.Nur die Fensterheber und die Türgriffe liegen nicht so richtig im Futter. Große Rundfahrt um Santiago de Cuba. Heldenfriedhof, Wallfahrtskirche,Rumfabrik von ehedem, Markthalle, Castillo Morro. 130 CUC waren vereinbart,mehr wird auch nicht bezahlt.

Der 3. Februar 2011 bricht an. Der Skipper hat schon tags zuvor angemeldet,dass er um 14 Uhr ablegen möchte. Der Liegeplatz kostet umgerechnet etwa 32USD. Das Deck will geputzt sein. Das naheliegende Kraftwerk versprüht hässlichgelben Dreck in der ganzen Gegend. Alle Schiffe in der Marina sind totalverdreckt. Zum Glück gibt es auf der DAISY nicht zu große weiße Flächen. DerFranzose nebenan blickt verzweifelt über das gelbgesprenkelte Deck seinesgroßen Katamarans. Er hat eine Putzkolonne bestellt.

Um 13.55 Uhrsind die Formalitäten erledigt, das Schiff noch mal untersucht auf blindePassagiere, nun kann es losgehen. Noch in der Hafenbucht geht das Groß hoch.Drei Angler auf Autoreifen in der Ausfahrt.  Wollten die mit? Draußensteife Brise aus Ost. Genua raus und ab geht’s. Theo entdeckt ein Loch von 5 cmim Groß. Skipper klebt es provisorisch zu von beiden Seiten. Den nächstenSegelmacher gibt es erst in USA. Der Ost dreht auf NE. Blöd bei einem Kurs von235°. Anfangs geht es, aber der Wind dreht immer weiter auf NE. Das Groß mußgerefft werden.  DAISY läuft unter gereffter Genua, gerefftem Groß undBesan zwischen 7 und 9 kn SOG. 

Fünf Wachen a drei Stunden. Raume Rauschefahrt. Vormittags am 4.2.11 nimmt derSkipper das Gross ganz weg. Ketschsegeln. Um 14.30 fällt der Anker vor demYacht-Club von Montego Bay. Doch Mike, der Hafenmeister empfiehlt die Boje zunutzen. Kein leichtes Manöver bei dem NE-Wind und dem Glasbodenboot,das dagenau daneben vor Anker liegt. Soll verkauft werden. Endlichliegt  DAISY an der Boje fest mit dem Heck gegen den T-Kopf des Steges.

Die Aufnahmein Jamaika gestaltet sich nahezu herzlich. Immigration, Zoll, Gesundheitsdienstwarten geduldig, geben Anweisung zum Ausfüllen der vielen Formulare. Das größteProblem stellt die schummrig dürftige Beleuchtung im Yachtclublokal dar. Dort gibt es abends erstklassiges Buffett. Der Einstieg in den Pineapple-Cup,der tags drauf startet und zwar 15 Uhr in Fort Lauderdale. 21 Yachten segelndas Race von Fort Lauderdale in Florida nach Montego Bay. Hier findet derSkipper noch keine Spur von Ersatzteilen aus Deutschland für den Generator.Aber Ritschie, der Kanadier an der Bar, der hier mit seiner Dame urlaubt, weißeinen Raschy,  einen Allroundmechaniker.

Der Skipperwird allenthalben wieder erkannt und freundlich begrüßt: He man, I rember yourface! Ruft ihm Lintay zu und Zasa von der damals benachbarten Motoryacht,bietet spontan seine Hilfe an. Er fährt Felix und den Skipper zum Supermarkt.Obwohl die DAISY nun eine offizielle Erlaubnis für das Segeln entlang der KüsteJamaikas hat, nimmt der Skipper die Gelegenheit wahr, noch eine Nacht im MBYCzu bleiben. Heimatgefühl.  

Am 6. Februar 2011 um 12.40 läuft sie aus Montego Bay aus. Die Genuaganz allein zieht sie im kräftigen Passat nach Westen die Küste entlang. ImLucea Harbour fällt gegen 16.20 der Anker. Zum Abendessen gibt es dank Felix’Kochkunst knusprige Hühnerbeine mit Bratkartoffeln. Nach morgendlichem Bad undFrühstück geht’s weiter nach Negril.

Um 14.20 ankert DAISY vor dem Strand der Long Bay. Zweifellos einer derschönsten Strände, die der Skipper je gesehen hat. Jetzt gut 50 % mehrStrandbars, Restaurants und Geschäfte als 2008. Am Ankerplatz 18°26.730 N078°09.406 W hat das Schiff noch knapp einen Meter Wasser unterm Kiel überweißem Sand. Der Strand vielleicht 200 m entfernt wird mit dem Dinghi wie imFlug erreicht. 100 m weiter nördlich ankert die INDIGO, eine schmucke Slup ausWilmington, South Carolina. Ein junger Australier ist an Bord und Felix knüpftrasch Kontakt.

Baden und Strandleben genießen. So vergehen zwei weitere Tage. Der Skipper hatsich in ein hübsches Gesicht verguckt und düst am dritten Tag noch mal rüber,um es an Bord zu holen. In der Werkstatt des Bildschnitzers Mike Woolery findeter noch andere faszinierende Werke, doch diesmal kommt nur die schwarzeSchönheit Maley mit. Nun begrüßt sie jeden, der den Salon besucht.

Auf dem Rückweg nach Montego Bay übernachtet DAISY im Mosquito Cove. Sehrexakte Einsteuerung erforderlich und drinnen sorgfältige Auswahl desAnkerplatzes. 4 m Wasser. Keine Luftbewegung kräuselt das Wasser. DieGelegenheit, das Heck neu zu Primern. Nach dem Anker-auf-gehen steckt DAISYprompt im Schlamm. Doch nach einer entschlossenen Drehung ist sie wieder frei.Raus auf See und hoch das Groß! In zwei Kreuzschlägen gen Osten zeigt Daisyendlich mal wieder ihre Am-Wind-Qualitäten.

Zurück im MBYC: Großer Trubel, dicht gedrängt liegen die Rennziegen am Dock undim Hafen vor Anker. Der Pineapple-Cup ist ausgesegelt. Und ganz hinten ankertdie Yacht mit dem roten Streifen. Richtig, die WAPPEN VON BREMEN. Siehtziemlich verlassen aus. Nachmittags trifft Jürgen aus Herne ein. Und HeatherVernon,die Clubsekrtärin händigt dem Skipper die Frachtpapiere derGeneratorteile aus: »On Monday you can get the parcel at the airport.«

Die Siegerehrung mit Preisverteilung nimmt Formen an: Gedeckte Tische vor dem Clublokal, der Präsidiumstisch erhöht und prächtig herausgeputzt. Am Abend dann die Fete. Und wer führt das große Wort am Mikro: Eine propere Dame im schwingenden Cocktailkleid mit langem Pferdeschwanz und 5 cm langem Goldstickern in der Ohrmuschel? Evelyn! 2005 bis 2007 Commodore des Clubs. Der Skipper erkennt genau jene Dame, die ihn im Februar 2008 so herzlich an der Bar begrüßt hatte, als er ganz allein hier angekommen war.  Ja auch sie erinnert sich. Danke für die Wiederkehr!

Die vierköpfige DAISY-Crew feiert am Rande mit. Am nächsten Morgen verlässt Felix das Schiff. Nachmittags bekommt DAISY einen Platz am Dock und kann endlich Diesel bunkern. 324 l passen rein. Für 436 USD. Sonntags werden die Fahrräder ausgepackt. Die Crew erkundet die Stadt, der Skipper hat genug zu tun: Im Club gibt es Internet kostenlos. Die WVB hat wieder Crew und die will nach Negril. Der DAISY-Skipper berät navigationstechnisch.

Am Montag am Airport. Drei Stunden vergehen von Dienststelle zu Dienststelle, jeweils mit sehr freundlichen Damen besetzt, im Cargo-Center und schon hat der Skipper das Fischer-Panda-Paket in Händen. Jetzt kann es losgehen. Lintayhilft.

Der Generator wird in den Navi-Flur gestellt und zerlegt. Der Kolben wird ausgebaut. Und das war`s dann. Der Versuch die Laufbuchse auszubauen, erfordert den ganzen Dienstag, bringt aber keinen Erfolg. Selbst ein Ausziehgerät, rasch mit Hilfe eines Schlossers gebaut aus 8 mm Stahl, bleibt Versuch. Die Crew fürchtet weitere Liegetage. Am Abend packt der Skipper, bisschen entnervt,alles wieder weg: In Cancun gibt es einen Fischer-Panda-Laden und da ist eine Woche Zeit. Macht klar Schiff Leute, morgen legen wir ab.

Montegobay, Jamaika - Puerto Morelos, Mexiko

Jürgen war noch nie in Kuba und schon gar nicht in Cienfuegos. Die Stadt der Hundert Feuer, Weltkulturerbe. Aber erst möchte er auch noch den Strand von Negril kennenlernen. Kein Problem. Ausklarieren und ab 12.00 Uhr in einem Rutsch durch.  Der Ost schiebt kräftig an. Allerdings bricht die Nacht herein ehe die Südbucht Negril, dort wo es für tiefer gehende Schiffe reingeht, erreicht ist.

Der alte Ankerplatz wird sicher gefunden, allerdings wagt sich der Skipper zu nah an den Strand, bzw. Daisy wird beim Ankermanöver vom Wind etwas zu weit nach Osten versetzt. Jedenfalls furcht der Kiel zwei, drei mal durch den Sand. Also wird der Platz weiter nach Westen verlegt, wo sich sichere 5 m finden. Dinghi klar und Landgang zum Dinner.

 

Tags drauf Baden und den Carver Mike Woolerey besuchen. Er versteht seine Kunst und der Skipper kann nicht widerstehen, ihm noch ein Stück abzunehmen. Während die Crew einen Supermarkt heimsucht, trifft der Skipper Maria aus Niederbayern wieder. Perspektive: Die ehemalige Realschullehrerin, die sich in Jamaika niedergelassen hat, möchte vielleicht mit ihrem Adoptivsohn mitsegeln, im Mittelmeer. Vorerst versorgt sie den Skipper mit einer Salbe (Lamisil AT) gegen Ringwürmer; die man sich am Strand einfangen kann. Sie glaubt eine entsprechende Verletzung an Skippers Beinchen gesehen zu haben, weil er sich da immer kratzt. Kann nicht schaden.

17.02.11  -  Um 15.45 startet die Maschine. Anker auf mit Ziel Cienfuegos. Bläst kräftig aus NE. Groß und Genua jeweils 1. Reff. Wird Zeit, mal wieder einen Vizeskipper einzutragen. Und das wird Jürgen als erfahrener Charterskipper. Die Nacht wird heftig. Der Skipper nimmt die erste Wache von 19 bis 22 Uhr und wird ordentlich getauft: Starkwind und Platzregen. Während Jürgens Wache brist es weiter auf. 2. Reff ins Groß. Seegang gut 3 m, aber von steuerbord. Theo »out of order«. Tagsüber schwächeln auch die Himmelskräfte. Am 18.02. 11 passiert es: Beim Nachziehen des 2. Reff reißt das Groß fast einen halben Meter ein. Skipper wohl zu gut genährt. Also wird im dritten Reff weitergesegelt. Ob es in Cienfuegos einen Segelmacher gibt? Immerhin ein Charterstützpunkt.

19.02.11 – Um 15.30 wird die Maschine abgestellt. Daisy liegt fest vertäut in der Marina Marlin in Cienfuegos, die Stadt der 100 Feuer. Auf den Booten von Platten-Sailing herrscht Hochbetrieb. Es ist Samstag und die russischen Crews übernehmen ihre Katamarane und Bavaria-Yachten. Gibt es einen Segelmacher? Ramiros der Hafenmeister bejaht stolz. Der Skipper fragt auch Adolf Platten, den er von Vrsar her kennt. »Ich hab einen Segelmacher, ja. Der Louis macht das« Aha. Genau den wird auch Ramiros zur Daisy schicken. Die Einklarierungsprozedur läuft ab, mit Drogenhund etc. Diesmal ohne Komplikation. Tags drauf steht Louis mit Ramiros am Steg: Groß abschlagen.

Die Crew hat drei Tage Zeit die Stadt kennenzulernen. Der prächtige »Yacht-Club« neben der Marina beeindruckt mit seiner Terrasse zur Bucht von Cienfuegos. Der Mojito erweist sich als eher dünn fürs Geld, aber die Terrasse entpuppt sich als Treffpunkt der etwas betuchteren Jugend. Überhaupt sprüht die Stadt von Leben. Die Menschen sind stolz auf sie und auf ihre Sauberkeit. In den äußeren Stadtvierteln wie Pastoria leben die Menschen allerdings inw indigen Hütten. Es fehlt an vielem, vor allem an Geld. Doch sind die Leutem eist hübsch gekleidet, stolz auf den bescheidensten Wohlstand.

Aber da ist der Motorradverleih gleich neben dem Yacht-Club mit rund 20 Maschinen. Leider keine verfügbar, alle außer Betrieb. Da ist die Familie, bei der der Skipper eingeladen ist: Kein Öl im Salat. Nicht bezahlbar. Das eine Haus eine löchrige Bretterbude, das andere gleicht einem Betonbunker. Von 20 USD lebt eine Familie einen Monat so gerade eben.

Am 22.02. liegt das Groß repariert im Büro von Ramiros. Louis bekommt 60 CUC dafür und er hat gute Arbeit geleistet. Die Crew möchte gern die Isla Juventud besuchen. Der Skipper erkundigt sich bei der Guarda Frontera. Kein Problem. Die »Permision por navigacion in los aguas de la Republica de Cuba« kostet 20 CUC. Und natürlich kann er nach dem Besuch von Cayo Largo und Juventud dort ausklarieren. Ganz einfach. Schön. Das Papier ist gekauft.

Um 16.30 wird abgelegt in Cienfuegos. Nicht viel Bewegung in der Luft nachVerlassen der weiten Bucht. Erst ab 02.50 schweigt die Maschine. Groß, Genuaund Besan fangen genug Wind für 4,5 kn. Herrliches Segeln durch die Mondnacht.

Cayos Largos. Wirkt paradiesisch

Am 23.02.2011 um 13.30 liegt DAISY vor Anker in Cayo Largo. Auf fünf Meter klarem Wasser, ideal zum Baden und Schnorcheln. Tagsdrauf macht sie achteraus in der Marina vor der kleinen Siedlung fest. Guarda Frontera und der PR-Beauftragte der Marina kommen an Bord. Die Papiere werden ausgefüllt. Danach bisschen Versorgung. Es gibt nur sehr zweifelhaftes Brot. Aber eine Bank, wo man sich mit Barem versorgen kann. 14.30 Ablegen.

Bald wird das Übliche serviert: Huhn mit Reis und je ein kaltes Bucanero

 

Nächstes Ziel: Marina de Siguanea auf der Isla Juventud, die früher Isla de Piños hieß.In den Siebzigern soll sich hier die sozialistische Jugend der Welt zurzünftigen Zitronenernte getroffen haben. Daher die Namensgebung. Aber wedersozialistische Jugend noch Zitronen sind heute noch vorhanden. Statt dessen einHotel und ein Wachposten mit dem Konterfei des Nationalheiligen auf dem Turm:Che Guevara. Von da aus soll es nach Mexico gehen.

 

 

Ach du dicke Palme: Am Ende dieses Stegs gab es noch vor kurzem eine traditionsreiche Mojito-Bar. Bis ein Wirbelsturm kam.

Geht nicht, sagt der Guarda-Beamte mit Nachdruck. Dies ist keine Internationale Marina. Da müssen Sie schon nach Maria la Gorda segeln. Wo ist das? Ähm, ja im Westen. Und wo genau? Ähm, im Westen halt. Der Skipper legt ihm die Seekarte vor. Wo bitte? Àhm… Der Skipper holt das Küstenhandbuch und liest die Koordinaten von Maria la Gorda, überträgt sie in die Seekarte und sagt: Da vielleicht? Si si, aqui. Sind bloß 100 nm westlich. Auf dem Weg nach Mexico, ungefähr jedenfalls.

26.02.11 - Nerviger Vorwindkurs. Gesteuert werden 275 Grad und der Wind kommt aus 80 Grad oder so. Schon weil der Generator kaputt ist, muss die Hauptmaschine zeitweise laufen zur Stromgewinnung. Am 27.02. um 07.40 stellt der Skipper fest, dass die Einspritzleitung Nummer eins ein Loch aufweist. Das Motorengeräusch hat sich verändert, ein Zylinder läuft leer mit. Um 11.50 fällt der Anker vor Maria la Gorda, die dicke Maria auf fünf Meter Wasser. Baden und Schnorcheln ideal. Hübsche Fische und Korallen rundherum. Der Skipper baut eine Ersatzleitung ein. Die Maschine läuft wieder rund.

 

 

Zwei erstaunlich hübsch ausstaffierte Restaurants hier bei der dicken Maria. Viele Tauchfreunde aus Deutschland. Und ein vielleicht zukunftsweisendes Erlebnis. Die Crew nimmt im ersten Restaurant zum Mittagessen Platz. Noch ohne Kontakt zur örtlichen Guarda Frontera. Glasfront zum Strand, draußen schwoit DAISY ganz allein am Anker. Der sehr beflissene Ober nimmt die Bestellung entgegen. Es gibt das Übliche: Hähnchensteak oder gegrillten Fisch. Die Crew speist. Da erscheint draußen der Angehörige der Trupas Guarda Frontera.

 

Der Ober geht hinaus und tritt ihm entgegen. Nicht zu hören, was er sagt. Aber der Beamte zieht ein grimmiges Gesicht und schließlich wieder von dannen. Der Kellner kommt mit leicht angestrengtem Gesicht zurück. Sagt aber: Todos buen. Er hat der Behörde klar gemacht, dass die Gäste nun nicht gestört werden sollten. Devisen braucht das Land, nicht Bürokraten. Deshalb wird für den Ankerplatz eine Gebühr erhoben: 7,50 CUC! 
 

Dann kommt der Tiefschlag. Ausklarieren nach Mexico? Hier nicht. Da müssen Sie schon nach St. Antonio segeln. Wo das ist? Weiter westlich jedenfalls. Weit gefehlt. Die angeblich internationale Marina St Antonio liegt auf der Nordostseite der westlichsten Halbinsel Kubas. Gar nicht auf dem Weg nach Mexico. Besteht die Crew aus Bürgern Kubas oder gar aus Fidels Gefangenen? Eher nicht. Also segelt die DAISY diretamente nach  Puerto Morelos in Mexico. Vor allem Jürgen drängt darauf, sich der bürokratischen Irrfahrt zu entziehen. Aber auch er reist damit illegal aus dem Arbeiter- und Bauernparadies aus. In zehn Monaten will er hier eine Charterreise antreten. Ob das gut geht?

Der Wind steht prächtig. Genua, erstes Reff im Groß und Besan. Daisy rauscht an die Sieben-Knoten-Marke heran. Herrliche Sonne, tiefblaue, heftig bewegte See. Glückliche Crew. Spät muss die Maschine Strom für die Lichter liefern. Und dann vor der Küste Mexikos, bleibt auch der Wind wieder weg. Gibt es da eine Korrelation?

Am 1. März 2011 um 15.28 liegt DAISY fest an der Tanke in der Marina El Cid, Puerto Morelos. Eine nahezu perfekte Marina. Über vier Meter tief, ausreichend Platz, nicht zu groß. Der Skipper geht zum Einklarieren. Hier gibt es mehr Papier auszufüllen als sonst wo. Aber Armando der Dockmaster spricht nicht nur perfekt amerikanisches Englisch sondern macht fast alles selber. Einklarieren kostet 186 USD. Keine Clearance von Kuba? Schreib bitte eine Declaracion wie es dazu kam. Der Skipper hatte in der Nacht schon so was in Spanisch aufgesetzt. Mit Theos Hilfe, der viele Jahre in Argentinien zugebracht hatte, wird der Text perfekt. Armando ist zufrieden, der Hafenkapitän auch. Aber, sagt er, nach Kuba brauchst jetzt nicht mehr segeln.

Dem Skipper geht der Gedanke durch den Kopf, das Problem per Internet zu regeln. Die Behörden in Kuba müssen doch ein Einsehen haben, wo der Tourismus doch so wichtig ist für das Land. Ist Kuba per Internet zu erreichen?

Der Generator! Armando telefoniert Michel herbei. Ingenieur seines Zeichens und Inhaber der Firma MECANICA Y SERVICIOS „NAUTICA MORELOS“. Groß, hager, schwarzer Lockenkopf, Vollbart, Brille. Sehr kompetent. Drei Stunden später steht der Fischer-Panda auf dem Steg und Michel holt ihn ab samt den neuen Ersatzteilen. Einen Tag später will er ihn fertig haben. Mal sehen. Die Crewmacht auf Sightseeing. Cancun, Tulum, Playa Carmen. Die Marina gehört zu einer großzügig angelegten Hotelanlage »El Cid«. Vier Sterne mindestens. Das Marinarestaurant bietet hervorragende Küche zum bezahlbaren Preis in sehr angenehmer Atmosphäre. Oder einfach normal, im Vergleich zu Kuba.

08.03.11 –Donald und Marion kommen an Bord und zwei Tage später Gerald aus Österreich. Michel hat die Laufbuchse aus dem Kubota-Motor des Generators ausgebaut. Harte Arbeit für 120 USD. Der Skipper baut den Generator wieder zusammen. Jetzt fehlen die Gummifüße der Maschine. Michel besorgt zunächst die falschen, weil viel zu klein, dann die falschen, weil zu groß. Der Skipper schneidet sie zurecht, bringt den Generator wieder an Ort und Stelle im Achterschiff. Schließt ihn an. Schweißtreibende Arbeit. Start. Aber das Ding macht nur Grrrrrrr.

Michel hat kurzfristig keine Zeit. Die Crew auch nicht. Also wird ausgelaufen und alle Hoffnung auf Isla Mujeres gesetzt. Ein herrlicher Segeltag. Kräftiger Wind aus Ost, Halbwindkurs. Aber dann die Einsteuerung hinter der Insel. Eine halbe Meile zu früh eingeschwenkt, Grundberührung. DAISY sitzt fest im Sand. Es weht kräftig aus Ost, aber die Insel hält den Seegang ab. Der Skipper kann das Schiff drehen, aber die Maschine schafft es nicht, sie zurück ins tiefere Wasser zu schieben. Also wird die Genua gesetzt und dicht geholt. Krängung und die starke Maschine befreien DAISY. Nun aber schnell auf die sichere Seite. In stockfinsterer Nacht findet der Skipper den Weg zum Ankerplatz in der Bucht von Isla Mujeres. Ein paradiesischer Platz. Auf fünf Meter Wasser fällt der Anker. Zeit für ein Bier, Red Stripe aus Jamaika. Oder zwei.

Am Morgen muss der Skipper mit der Fähre nach Cancun, um bei der Capetaneria eine temporäre Einfuhrerlaubnis für DAISY in Mexico zu erwerben. Kostet 50 USD und gilt 10 Jahre. Die charmante Dame hinter dem Tresen in der Capetaneria von Cancun ruft für den Skipper den kubanischen Konsul an. Auskunft: Segelt einfach nach San Antonio, Kuba. Kein weiteres Problem.

Zurück auf die Frauen-Insel. Enrique, der Betreiber der Steganlage des Club de Yates und der Tankstelle ist leider nicht selber da. Aber sein Vertreter vermittelt tags drauf David, den Mechaniker für Dieselmotoren. Der Skipper holt ihn und José-Jesus vormittags an Bord. Die beiden nehmen den Anlasser mit. Am Abend steht fest: Anlasser okay, Batterie kaputt. Es wird per Dinghi eine neue beschafft. Der Generator springt sofort an.

17.03.11 – 15.30 Ausklarieren aus Mexico. Dazu sind noch acht Kopienanzufertigen. Die Capetaneria verfügt nicht über einen funktionierendenKopierer. Also begibt sich der Skipper in eine Papelleria. Dann ist alleshübsch gestempelt und 306 Pesos sind perdu. Donald wird zum Vice-Skippererklärt. Anker auf. Um 16.53 befindet sich DAISY in der Strasse von Yucatan,erstes Reff im Groß und in der Genua. Auf Backbordbug. Gesteuert wird 125 Grad.Der Strom versetzt DAISY nach 110  ja nach 100 und manchmal nach 90 Grad.Fein. Der eigentliche Kurs nach Kuba wäre 70°. Aber da genau kommt der Windher.

18.03.11 – 00.15. Der Generator startet, bleibt aber gleich wieder stehen. Impeller der Seewasserpumpe kaputt. Skipper wechselt ihn aus. Generator läuft. 13.50 Wende auf 20°.  Nun schiebt der Strom mit. Aber nicht gleichmäßig, malheftig mal gar nicht. 15.00 Kartoffelsuppe fast fertig aber Gasflasche leer. Auswechseln und weiter kochen. Es ist längst Nacht als das Feuer von Cabo San Antonio auf Cuba an stb. am Horizont aufblitzt. „Guck mal, ein Schiff mit Rundumlicht.“ Nun ja. Die Zwei-Meter-Seen verschlucken im Schimmer des fast vollen Mondgesichts das Gelächter. Cabo San Antonio  wird passiert. Die vier Männer an Bord teilen sich die Nacht in sechs Wachen. Je zwei Stunden, von acht bis facht.

Der Halbwind-Kurs mutiert nach dem Passieren des Kaps zum Am-Wind-Kurs. Die See wird heftiger. Passatwetterlage. Mit rund 25 Knoten bürstet der Nordost das Wasser gegen den Strom. DAISY läuft mal acht Knoten mal sechs, dann auch mal drei.

19.03.11 – Der Frachter DELPHINUS weicht aus. Später auch CARNIVAL FREEDOM, ein riesiger Cruiser. Gegen Abend müssen die Segel auf das 2. Reff reduziert werden. Die Crew nimmt den heftigen Seegang eher gelassen. Manche vermindern die Nahrungsaufnahme beträchtlich. Einer verkehrt sie ins Gegenteil. Der Skipper brät Hähnchenschenkel. Donald bereitet Salat zu und produziert ein leckeres Nudelgericht.

20.03.11 – 12.30 Die achtere Toilette verstopft. Der Skipper behebt die Panne. Das Seewasserventil war zugesetzt. Eine Stunde später läuft sie wieder. Die NORWEGIAN SUN passiert an stb. Weitere 15 nm in die Florida-Straße segeln odergleich wenden und hoffen, der Strom würde stärker mit schieben?

DAISY segelt um ein Sperrgebiet herum und kann dann fast die Hemingway-Marina anliegen. Aber nur fast. Der Wind dreht zu ihren Ungunsten. Schließlich muss die Maschine helfen auf den letzten acht nm. Es wird Mitternacht. Die Funkanmeldung in der Marina wurde entgegengenommen. Wo ist die Ansteuerungstonne?  Da tauchen rote und grüne Lichter auf. Der Einfahrtskanal. Genau in der Mitte flammt ein mächtiger Scheinwerfer auf. Genau auf die DAISY gerichtet. Prima. Man erwartet sie. Ist das der Einsteuerungskurs? Nein, ist er nicht. Der Stahlkiel der DAISY läuft auf Sand. Der Skipper dreht sie um sie kommt rasch frei. Das war klassische Irreführung. Dort an Backbord tanzt  die Ansteuerungstonne. Kurzer Blitz rot, dann 10 s dunkel. Das kannst Du nur mit Glück und Ausdauer erkennen.

Havanna, Kuba

21.03.11 -  00.30  DAISY legt an der Einklarierungspier an. Die Behörde wartet schon: Junge Beamte wurden zu nachtschlafender Zeit in den Dienst geholt. Zwei schlafen prompt während der Einklarierungsprozedur im Salon der DAISY ein. Natürlich kommt die DAISY direkt aus Mexico. Kein Wort von ihren Besuchen in den südkubanischen Gewässern. Alle Papiere, die darauf hinweisen könnten, hat der Skipper aus dem Unterlagenordner entfernt. Die Beamten haben offenbar keine Ahnung davon. Waren Sie schon mal in Kuba: Sicher. Vor drei Jahren. DAISY verholt in den Kanal 2, ein hübscher Längsseitsplatz mit Strom und Wasser. 

Erster Stadtbesuch. Ein Kleintransporter nimmt die Crew mit, gegen 10 CUC, das sind 10 USD. Mit 20 USD lebt der Kubaner einen Monat lang. In Havanna scheint sich der Aufschwung freie Bahn zu brechen. Zahlreiche Häuser renoviert, viele neue Restaurants, Kleingewerbe allerorten. Salm-Bier aus hohen Glaszylindern am Plaza Viejo erfreut sich größter Beliebtheit. Auch Nelson, der hilfreiche Marinero kennt den feinen Laden, ist aber für ihn zu teuer. Die alten Straßenkreuzer geben der Stadt einen ganz eigenen Charme. Super mondän: das Hotel Parque Central mit seiner Dachterrasse samt Pool, einem klassischen Lichthof mit blitzendem Restaurant und flitzenden Obern in schwarzen Smokings.Ist das das sozialistische Kuba?

Einheimische erzählen, dass ein Uniprofessor in Havanna viel anschiebt. Die Restaurierungen und Erneuerungen sollen auf sein Konto gehen. Die eigentliche Regierung besteht aus vier Leuten: Fidel, sein Bruder Raul und zwei Generalen, die allerdings nichts zu schnabeln haben. Plakatiert wird überall das Führungsduo: Fidel, der gnädig auf seinen Bruder herabblickt, der nur im Halbprofil zu erkennen ist. Beide in grüner Uniform.

Seit 52 Jahren kennen die Kubaner nur Fidel als ihren Übervater. Offenbar hat er es geschafft, der Mehrheit eine sozialistische kubanische Identität zu vermitteln, die sie nun auslebt. Der Tourismus bringt hartes Geld, das haben inzwischen alle begriffen. Deshalb wird er gefördert wo wes nur irgendwie geht. Die DAISY-Crew genießt einen herrlichen Flamencoabend, knüpft Kontakte zu Menschen, die in Havanna leben.

Es keimt der Wunsch in die Cayos der Nordküste zu segeln. Nelson schleppt die Seekarte ran. Aber Varadeiro gibt im Grunde nix her außer Touriburgen und die  Bucht weiter östlich liegt zu abseits. Das würde den Abreisetermin der Crew von Miami gefährden. Also muss geschieden sein von Kuba.

24.03.11 – Ausklarieren. Plötzlich steh ein junger Mann an der Reling. Julian. Der Franzose aus Le Mans trampt um die Welt und sucht einen Lift nach USA. Hm. Visum? Ja ein ESRA-Visum. Vergiss es. Gilt nur für öffentliche Verkehrsmittel.A ber zwei der DAISY-Crew haben auch nicht mehr vorzuweisen. Ein Stempel aus Mexiko im Pass? Ja aber schon ein Jahr alt. Aber einen von Haiti, ganz neu. Hm. Okay. Wir haben Dich in Isla Mujeres aufgegabelt. Die Dame vom Aduana der Republik Kuba zieht die Stirn kraus: Eigentlich müsste er 72 Stunden vorher anmelden, dass er auf eine ausländische Yacht geht. Sie schafft es in einer halben Stunde. Julian holt sein Gepäck. Der Preis für die Koje ist vereinbart und die Beteiligung an den Verpflegungskosten. Ablegen.

Key West, Florida, USA

Der versprochene Süd entpuppt sich als Ost. Ab er der Golfstrom schiebt mit durch die Nacht. Der Skipper beschäftigt sich am Morgen noch einmal mit der achteren Toilette. Irgendwie routiniert. Da braust ein Motorboot heran. Customs and Border-Protection. We are the face of our nation! Die Burschen kommen längsseits fragen höflich, ob sie übersteigen dürfen. Zwei Mann kommen an Bord. Einer prüft mit dem Skipper im Salon die Papiere. Woher? Na von Cancun. Okay no guns? No. Where you go? Key West. Okay, safe trip. Donald wünscht sich hübsche Bilder vom Motorboot. Die Herren tun ihm den Gefallen und brausen ein paarmal mit ihren 600 PS schäumend um die DAISY.

Nachmittags Einlaufen in Key West. Bunter Touristentrubel schallt der Crew entgegen. Erstmal an der Rezeption der Key West Bight Marina. 177 USD für eine Nacht. Das schmerzt, geht aber durch fünf. Das geht. Zumal das Einklarierungsprozedere bevorsteht. Dazu muß die Crew zum Flughafen fahren. Der Liegeplatz wird für einen Tag akzeptiert.

Die Taxifahrerin will acht Dollar pro Person. Okay, poor sailors, 35 for all. Der Ofificer von der Customs and Border-Protection behandelt erst ein Paar aus Kanada. Kam aus Kuba. Did you read that? Die Cruising Licence liegt vor ihm auf dem Tisch. Den Satz kannte der Skipper. Der Kanadier: Sorry no. Der Officer: But you signed it. Der Kanadier: Sorry no, the officer who issued the paper did that. Der Officer: Oh, yes. But you know there is a law in the United States…So do not repead it.

Kein Problem. Die DAISY kommt ja aus Mexiko. Der Officer runzelt zwar die Stirn ob der vorgelegten Esra-Visa. Aber da alle einen klaren Abreiseplan vorlegen können, stempelt er jedem eine passende Aufenthaltsgenehmigung in den Pass. Die Crew taucht in den Trubel der Ferieninsel ein. Sunset-Point: Gaukler und Musikanten zwischen vielen hundert Urlaubern. Alle anderen hocken in den zahllosen Restaurants.

26.03.11 – Ablegen kurz nach High noon. Jetzt schon lossegeln?  Da kommen wir ja in der Nacht an. Wenige Minuten später liegt DAISY zwischen den Inseln vor Anker. Ausruhen. Tags drauf nach dem Frühstück Anker auf.

Miami, FL

Wenig Wind aber kräftiger Strom. DAISY erreicht gegen 15.00 die Breite Miamis. Die Skyline schimmert durch eine tief hängende Gewitterwolke. In dem Moment, in dem der Skipper die Genua birgt, faucht die erste kalte Bö daher. Die Maschine bringt DAISY in die Miami Bayside Marina. Wieder einmal. Liegekosten diesmal: 158 USD. Zwei Nächte sind geplant. Donalds Heimflug steht fest. Gerald, der mit Theo das Vorschiff bewohnt, entschließt sich kurzfristig ebenfalls schon jetzt den Flieger zu nehmen.

Der Skipper hat Gelegenheit, Theos Internetseite zur Kenntnis zu nehmen. Als er dort liest, dass sich bei jeder Welle die Bordwand der DAISY durchbiege und zwar mit jeweils einem Knall, macht er den Autor darauf aufmerksam, dass dies kaum denkbar ist. Er habe wohl die Stöße der Wellen falsch interpretiert. Durch vier Zentimeter Steinwolle-Isolierung und die solide Holzbeplankung im Inneren sei eine Bewegung der Außenhaut nicht feststellbar, sollte es tatsächlich eine geben. Wenig später teilt Theo mit, dass er auch einen Heimflug gebucht habe. Nun ja.

Herzlicher Abschied von Donald und Gerald ein solider Händedruck für Theo, mit den besten Wünschen. Eine Stunde später motort DAISY aus dem Hafen von Miami. Südwind, strahlende Sonne. Besan, Genua und der Golfstrom jagen sie geradezu nach Norden. Drei Stunden später ist die Breite von Fort Lauderdale erreicht. DAISY segelt in den Hafen, der Skipper und Marion bergen dort die Segel und motoren in den ICW nach Süden.

Denn dort leben Ana und Assi, Freunde des Skippers. Sie betreiben die Firma allpopart.com. Hier kann sich jeder aus einem normalen Foto eine poppigesG emälde machen lassen, hübsch auf Canvas und gerahmt und ungerahmt: www.allpopart.com  Die 15 Künstler arbeiten wirklich perfekt. Die Werke werden sehr zügig in alle Welt versandt.

Schon nachdem Passieren der ersten Kanalbrücke die Dana Beach Bridge tut sich einpassender Liegeplatz auf: Eine alte Holzpier mit verfallenem Steg. Am Rand des Nationalparks. Mangroven gegenüber, eine hübsche Kneipe neben an. Ana und Assi kommen am nächsten Mittag an Bord. Gemeinsamer Lunch und für die Einkäufe bekommt die Crew einen schönen Nissan zur Verfügung. Phantastisch.

04.04.11 -Sie sind gezählt, die schönen Tage von Florida. Dinner mit Ana und Assi an Bord, kleiner Sonntagsausflug in die Everglades zu einem Stamm der Seminolen-Indianer, der sehr komfortabel in hübschen Bungalows lebt und ein prächtiges Museum betreibt (9 USD). Dann prüft der Skipper nochmal das Rigg und muß feststellen, daß die Dirk eine Schadstelle ganz oben aufweist. Also muß eine neue her.

Da steht ein junger Mann vor der Reling und meint, er sei der Eigner dieses Geländes und möchte 100 Bugs per Night. Weiß aber nicht wie lange DAISY schon da liegt. Zwei Tage? Fragt der Skipper: How can I check, that you are the owner? And there is no sign that's a private dock. Okay, sagt der Fremde: I am back in five minutes. Okay, DAISY legt ab und zwar sofort. Findet weiter südlich einen Platz für 80 USD per night. Doch nix for free in the States. Nochmal Einkaufen fahren zu West Marine wegen der neuen Dirk. Am Abend holen Assi und Ana den Nissan ab. 

Am folgenden Morgen taucht tatsächlich ein Fischer-Panda-Mechaniker auf. Ein netter Kerl japanischer Herkunft. Als ihm der Skipper erklärt, dass es sich um einen AGT 4000 handelt, gibt er gleich zu, dass er davon keine Ahnung habe. Er müsse sich erst ein arbeiten und das würde doch recht teuer werden. Er will sich schon verabschieden, da taucht eine Streife der Customs and Border-Protection auf, will die Papier und das Schiff prüfen. Erst furchtbar dienstlich, dann doch recht freundlich. Fertig zum Ablegen. Der Generator arbeitet eigentlich ganz gut.

Daisy ist klar zum Auslaufen. Proviant an Bord für den 120 nm-Schlag nach Cape Carneval, vulgo Cape Canaveral, wo das Spaßcenter, bzw. Spacecenter zu besichtigen wäre. Dort gibt es eine Werkstatt direkt an der Marina.

Cape Carneval blieb wegen Starkwind links liegen. Saint Augustine war plötzlich vieleinfacher. Außerdem gibt es an Bord niemand, dem das Spaßcenter neu wäre. Also St. Augustine, die erste europäische Stadt auf dem amerikanischen Kontinent.

Saint Augustine

10.04.11 –Seit 08.04.11 in Saint Augustine. Viel Arbeit am Schiff ist erledigt. Bugkorb, Heckkorb, Reling, Wantenspanner, Ankerwinde geputzt und poliert, Ankerbox ausgeräumt, Dirk ausgetauscht, Travellerleine ersetzt, Holz gepflegt, Genua gewechselt. Das wurde nötig, weil die aktive Genua drei kleine Schäden aufwies. Doch Linda, die Segelmacherin von St. Augustine, sie kommt aus Irland weshalb sie ihre Company »Irish Lady Sails« nennt und neuerdings mit einem sehr sympathischen Schotten verheiratet ist, muss feststellen, dass die Genua kaum noch zu retten ist. An Bord befinden sich jedoch noch zwei Ersatzsegel. Also wird die etwas größere Genua angeschlagen. Alles bei Sonne und etwa 35° C Außentemperatur.

Die Stadt gehört mit ihrem Historical District zu den begehrten Urlaubszielen in Florida entsprechend groß der Trubel. Auf dem Spanischen Fort St. Marcospielen sie bisschen Krieg und so alle zwei Stunden rummst ein Kanonenschuss über die Bucht, den River und den Intracostal-waterway. Dazwischen die Sirene der Bridge of Lions, die alle Stunde fast für Segler oder andere Fahrzeuge aufklappt und den gesamten Straßenverkehr von und zur Insel Anastasia aufhält. Marion lässt sich von all dem kaum stören: Sie malt Shirts. Farbenfrohe Motive inspiriert von den erlebten Kulturen.

 

 

 

Fast hätteDAISY possierlichen Zuwachs bekommen. Vor dem Supermarkt WinnDixie parkt einKombi einer Tierrettungsorganisation. Die Türen weit offen. Ein süßer Pomenadeschaut dem Skipper in die Augen. Ein  hübsches Wollknäuel auf vier Beinen,ein richtiger Bordhund. Wie heißt der? »Mr. Wilson« sagt die freundliche Dame,holt ihn aus dem Käfig. »Here, hold for a while« fährt sie fort und drückt demSkipper die Leine in die Hand. Ein raffinierter Trick.

Der Skipper wird weicher und weicher. So ein hübscher Hund, wie der einenanschaut! 80 USD und er gehört Dir. Schon hält ihm die zweite Dame ein Formularhin. »Sign here! Mr. Wilson is a lovely friend, healthy and very attentive. Testhim for a day.« Ein Bordhund? Muss mal überlegen. Er gibt die Leine zurück. Derkleine Kerl sieht ihn mit großen Augen an, tanzt um ihn herum. Mr. Wilson! EinTier verlangt viel Fürsorge. Man müsste ein Netz besorgen, eineHundeschwimmweste und und. Gibt es nicht genug Arbeit an Bord? Gestern AbendStudentenkneipe mit Karaoke und Cider! Ja, es ist was los hier.

Aber heute muss geschieden sein. Charleston wird angepeilt. Ca. 200 nm weiternördlich. Wieder eine hübsche Südstaatenstadt mit dem reizvollen Flair desAufbruchs aus der Kolonialzeit in eine neue Nation.

11.04.11 -  10.00 Aufbruchstimmung. Das Dinghi kommt wieder an Deck, wirdgeputzt und verstaut. Sein Platz ist nun schon seit langem in der Vorpiek.13.50 Klar Schiff zum Leinen los machen. Maschine an und hinaus auf die blaueSee. Halbwind: Groß, Genua, Besan. Flugs stehen fünf kn SOG auf dem GPS-Schirm.Werden gegen Spätmachmittag sechs aber der Wind dreht auf SE. Also Groß runter.Und plötzlich sind sie da: Rund ums Schiff zig Delphine. Vielleicht auch 100.Spielen in der Bugwelle springen aus dem Wasser rund um die DAISY! Was für einErlebnis. Alle sechs Stunden läuft der Generator eine Stunde. Der Skipper wachtbis Mitternacht oder etwas länger, dann löst ihn Marion ab.

Tags drauf um elf dreht der Wind auf SW. Segel schifften. SOG pendelt zwischen6 und 7 kn. Nachmittags dreht der Wind weiter, fällt vorlich ein. DerSkipper  holt die Fock raus, weil der Wind stark auffrischt. Mitternachtholt er sie wieder runter. Um 02.00 Motorstart. Einsteuerung in den langenKanal nach Charleston. Ein riesiger Frachter überholt im Kanal. EinSchleppverband kommt entgegen. Das Fahrwasser verzweigt sich, tollerLichtersalat vor der Stadt, aber die Peilfeuer sind deutlich. Der Ankerfällt genau an der richtigen Stelle, jedenfalls beim zweiten Mal. 05.25: Motoraus. DAISY liegt vor dem Megadock der City Marina von Charleston imAshley-River vor Buganker: 32°46.544 N 079°57.201 W. Es gibt noch ein Cider,dann ab in die Koje. 

Charleston, SC

13.00 Dinghi klar. Kurios: Kein Internetzuang aber e-Mail-Verkehr klappt überOutloook-Express ausgezeichnet auch Skype. Nachfrage im Marina-Office:WIFI-Schlüssel nur für Hafenlieger. Doch der Liegeplatz am Megadock kostet nun2 USD per Fuß. 120 USD pro Nacht? Danke. Mit dem Dinghi kommt die Crew in ca.drei Minuten an Land. Stadtspaziergänge: Hübsche Galerien. Eine sehrstylische Buchhandlung, die nur Kochbücher anbietet, und Blumen und Bildereines einheimischen Künstlers. Ein junges Paar betreibt den Laden. Der Skipperwünscht den netten Leuten viel Erfolg. Die Oysterbar ist proppenvoll. DerEdelsupermarkt Harry Teeter versorgt die Crew mit leckeren Sachen. Alles perRucksack! Marion backt leckeren Kuchen.

Dann ein Phänomen: DAISY liegt im Gezeitengewässer, dreht sich entsprechendalle sechs Stunden mit allen 22 anderen Ankerliegern und kommt dabei immer malwieder durch einen Fleck mit unzureichenden Satellitensignalen. Ausgerechnet imStarkwind, der mit bis zu 27 kn über die Stadt und den River fegt. Skippermeint schon, das GPS hätte einen Defekt. Peilt den Standort mit Landmarken. DerAnker hält verlässlich, eisern sozusagen, nur die CHAKAYA, eine Slup mitUS-Flagge kam gestern und ankert »pretty close«. Gerade noch tolerierbar. Derstählernen DAISY würde der Kontakt mit Plastikboot kaum schaden aber umgekehrt?Kaum dreht sich DAISY, sind die Satelliten-Signale wieder da. Seltsam.Zwischendurch repariert der Skipper den Starterzug des Außenborders.  Dannwieder Landgang. Es gibt so viele hübsche Häuser hier.

18.04.11 – Schluss mit dem Müßiggang, mit dem nächsten Ebbstrom wirdausgelaufen. Dinghi verstauen, Maschine an, Marion am Steuer, Anker hoch. Mitacht Knoten über Grund hinaus auf die wieder zauberhaft blaue aber total platteSee. Die SPIRIT OF SOUTHCAROLINA, ein stolzer Gaffelschoner von gut vierzigMetern Länge mit Dutzenden jungen Leuten an Bord überholt im Kanal und biegtnach S ab für MOB-Manöver. DAISY wendet den Bug nach NE. Langsam kommt einLuftzug auf. Dann werden aus den 3,5 kn die Genua, Groß, Besan und Fockzustande bringen, vier und fünf Knoten. Der Abend bringt der Crew einespannende Schachpartie! 

19.04.11 – Vor Sonnenaufgang flüchtet der Wind komplett. Zwei Motorstunden! Mitder Sonne läuft’s wieder. Vormittags Stundenlang drei und weniger Knoten.Nachmittags wird es richtig aufregend: Wieder haufenweise Delphine ums Schiff.Und dann streikt der Generator. Spritpumpe läuft nicht. Relais hat gewackelt.Kontakte hinbiegen. Rennt wieder.  Da kommt eine Plattform in Sicht. Dortin NE. Peilung Ein Uhr. Die Nacht bricht herein. Kein Licht auf der Plattform,nichts. Die steht einfach so da im Finstern. Nur die rote Boje steht östlichdavon. Nichts in der Karte, die nicht sehr alt ist. Spinnen die hier? Skippermacht das RADAR an. Kein weiteres Objekt, aber fünf Frachter auf Gegenkurs achtbis zwölf Meilen Abstand zur DAISY.

Unter Besan und Genua rauscht die DAISY durch die Vollmondnacht. Bis zu 7,5 knSOG bei bis zu 22 kn NW.  Ja, wenn jetzt weniger Bewuchs am Rumpf wär! Amnächsten Morgen dreht der Wind ziemlich rasch auf N. Vollzeugsegeln: Genua,Fock, Groß und Besan. Mittags dreht der Wind weiter und nimmt heftig zu. Bis zu27 kn aus NE! Genua weg, zweites Reff ins Groß, Reff in das Besansegel. DasBesan bringt Höhe, darauf will der Skipper nicht verzichten. Das Cape Hatterasist passiert! Die Klimaschwelle. Skipper steigt nun auch in die Ölzeughose. DerNorden hat ihn wieder. Es wird kühl, ja kalt. Marion friert. Zum Glück hat siesich in Saint Augustin einen hübschen Windbraker mit kuscheliger Kapuze gekauft.Die Schiffsheizung läuft. Die ganz dicke Seejacke des Skippers muss her.

Das Meer ist hier nur 15 bis 20 m tief. Der Skipper lässt das Radar laufen.Stehen hier noch mehr Türme rum? Endlich ist die Kursänderung möglich. Das Großmuss weg. Am 22.04. um 05.30 Uhr krächzt eine Stimme aus dem Funkgerät: USSWarship SEVEN. Skipper gibt kurz bekannt, wo er hin will. Roger, go ahead.Bewachen Sie jetzt schon die Einfahrt zur Chesapeak Bay? Heftiger Seegang vordem Kap Henry. Danger Area. Mit einem kleineren Boot sollte man hier nichtlängs kommen. Tatsächlich klatscht eine See gewaltig über Deck und einige Literpritscheln den achteren Niedergang hinunter. Kurze steile, brechende Seen. Abergleich ist es geschafft.

DAISY segelt südlich des Hauptfahrwassers in die Bay. An Backbord glitzern imLicht der Morgensonne die Hochhäuser von Virginia Beach. Kontaktversuch mit derTraffic-Control. Negativ. Bisschen abfallen und in die riesige Bucht rauschen.Acht Frachter liegen auf Reede. DAISY segelt mitten durch das Feld. Da ankertauch die USS 7. Was ist das? Das Achterschiff des grauen Riesen hängt bisschentief im Wasser. Huch, das Heck ist offen wie ein Scheunentor. Da kommt einmittlerer Frachter, beladen mit LKW, Kontainer und allem Möglichen Gerät daherund fährt in die Öffnung, verschwindet einfach in dem Kriegsschiff. Und danndonnert noch ein mächtiger Hoovercraft daher in einer gewaltigen weißenGischtwolke lärmt das Ungetüm der Navy vorüber.

DAISY lässt noch einen Frachter und einen weiteren Navy-Kreuzer passieren undsegelt dann mit fünf Knoten über den Tunnel, in den die beiden Brücken linksund rechts münden. Damit hat sie ruhiges Wasser erreicht. Mit achterlichem Windimmer den Bojenstrich entlang. Das Wasser ist braun, der Himmel grau, es regnetleicht. Ziemlich kühler Empfang. Dann nach backbord abbiegen. Die Kriegsschiffereihen sich aneinander. Da kommt der Navy-Kreuzer wieder herein, wird ans Dockbugsiert von zwei bulligen Schleppern.

Chesapeak Bay

Segelbergen. Im Hafen zu segeln wird nicht so gern gesehen. Da an backbord liegt die Marina. Der kleine blaue Pavillon erinnert den Skipper an den letzten Aufenthalt hier.  Kanal 68. Kontaktversuch negativ. Also einfach rein. Sorry, please dock outside. Auch gut. Anlegen backbords gegen den Wind. Marion wirft die Leinen. Alles klappt wie am Schnürchen. 1,5 USD per Fuß. Spring legen Stromkabel einstecken, Cider trinken Brotzeit machen, beim Hafenmeisteranmelden. Der Skipper und die DAISY finden sich noch im System. Kleiner Landspaziergang und ab in die Koje. Was für ein Schlaf nach 451 nm und vier durchsegelten Nächten!

Zwei Tageausruhen, Internet schreiben, telefonieren, Kleinigkeiten reparieren, Kuchenbacken, einkaufen. Die Karten der Chesapeak Bay studieren.  Am Ostermontagsolls weitergehen.

25.04.11 –Die Wassertanks sind aufgefüllt, die Liegegebühr bezahlt, klar zum Ablegen. Es geht aber zunächst nur quer über die Hafenbucht zur Tanke in der Ocean Marina:81 Gallonen gehen rein. 314 USD. Nochmal Ablegen um 14.10. Halbe Stunde späterläuft DAISY unter Segel: Genua und Besan. Der Schiebewind taugt aber bald nichts mehr. Bis in den Poquoson River wird motort und um 21.15 fällt dort in einer schnuckeligen Bucht der Anker. Lauter Adler um das Schiff.

Der nächste Tag bringt nur vier Stunden Segeln. Nicht viel los windmäßig in der Chesapeak Bay. Aber es ist Starkwind angesagt. Um 18.20 liegt DAISY in Deltaville in der Fishing Bay, sehr malerisch. Kommt tagsdrauf nach dem Frühstück ein die FABULA vorbei, eine einheimische Slup und der Skipper empfiehlt eine noch kleiner Bucht, weil diese hier in den nächsten Stunden ehrungemütlich werden könne. Also wird verlegt in den Wilton Creek. 37°31.165 N076°24.845 W. Da liegt sie nun wirklich bei Adlers: Weißes Köpfchen, scharfer Schnabel, braun Gefieder und ein Schrei: Adlers fliegen um die Wette schaffen Fisch und Mäuschen bei. Auf den Pfählen nisten sie in abenteuerlich zusammen geschusterten Horsten.

Dann faucht es ordentlich bis zu 35 kn. Doch DAISY liegt wie ein Castle im Creek. Der Skipper bekommt Zeit zum Schreiben. In den Südstaaten wüten 200Tornados.

29.04.2011 – Um 08.00 Anker auf. Aber erst mal gefühlte zwei Stunden Kette undAnker putzen. Hatte sich gut in den Schlammgrund gegraben. West mit 3 – 4 kn.Wird aber bald mehr. Ab 10.00 reicht’s für 5 kn SOG auch mal 6 unter Groß,Genua und Besan. Im letzten Licht gelingt die Einsteuerung in Solomons Island.Einfach hart backbord ins Hafenbecken und Anker fallen lassen: 38°19.257 N076°27.325 W. Das waren 62 nm hübsch gesegelt. Es gibt wieder ein feines Menaus der Bordküche. Aber die Frischware geht zur Neige. Also wird tags draufeine Marina aufgesucht: Zahnisers Yacht-Center. 1,5 USD/ft. Feine Anlage mitFahrrädern. Erleichtern den Einkauf.

01.05.11 – Um 08.00 muss es weitergehen auch ohne Wind. Dann wird es doch ein Motor-Segel-Tag, der um 18.30 in Anapolis endet. Ankerplatz direkt vor der Navy Academy. Es gibt Fischfilet mit Salzkartoffeln und Avocadosauce. Mousse aux Chocolate. Eine neue gebrauchte Genua wird nun doch nicht angeschafft. Linda, die Segelmacherin hatte ja hier eine passende ausfindig gemacht. So eine ist aber schon an Bord. Um 09.20 wird deshalb der Anker gelichtet. Wieder ein Motorsegeltag. Viel Holz kommt der DAISY entgegen. Hat wohl irgendwo Wettergehabt. Südlich der Halbinsel Sassafras fällt der Anker um 19.15 bei 39°22.724N 076°01.027 W.

Am 03.05.11 wird eine längere Strecke fällig: Durch den Chesapeak-Delwaware-Canal bis nach Philadelphia. Marions Cousine und Cousins warten schon. Pure Motorfahrt zunächst. Bis dann im Delaware River plötzlich der richtige Wind loslegt: Unter Genua und Besan segelt DAISY fast bis an die Benjamin-Franklin-Bridge heran. Wo aber nun parken? Die Marinas sehr teuer,öffentliche Liegeplätze nicht zu finden, der Ankerplatz in Camden angeblich zu gefährlich im Sinne von kriminell.

Da passiert die DAISY ein Hafenbecken mit passendem Hammerhead-Schwimmsteg. Tief genug? In der Karte steht nix. Der Typ am Steg nickt. Also gegen den Tidenstrom einsteuern. Scheint zu passen. Doch dann: DAISY wird sehr sanft gestoppt.  Da steht sie im Schlamm. 2,2 m sagt das Echolot. Nix mehr geht. Aber bald winken die Verwandten am Ufer hinter einem Maschendrahtzaun. Freudige Begrüßung auf Distanz. Kommt rüber per Dinghi! Der Skipper macht das Boot klar. Aber da funkt ein Securuty-Mitarbeiter dazwischen: There is a law, you can not do that. Your ship is not docked. Oh my goodness!

Aber die Flut kommt und um 22.30 ist DAISY wieder frei. Eine Einfahrt weiterklappt es: Der Hafen weist 6 m auf:  Philadelphia Marina-Center. Alle Verwandten an Bord! Cousine Christina legt am nächsten Morgen ihre Creditcard auf den Tisch: 500 USD für die Woche. I want to know you safe! Danke Christina! Die Crew und der Skipper beteiligen sich allerdings dann doch.

Und da gehört bald Gisela aus Xanten dazu. Erst folgt aber ein ausführliches Besuchsprogramm. Einladung zum Dinner mit Bob, Sue und Amy, in den Night-Club mit Amy und Mathew. Bob besorgt das richtige Silicon, um den Ventildeckel dicht zu machen, der seit der Justierung der Rücklaufleitung etwas geleckt hat. Sonntag noch Barbeque. Montag geht’s los und zwar um 07.20. Um 07.35 schweigt die Maschine. Genua und Besan genügen um über 5 kn zu laufen.  Vor dem Wind in der Delaware Bay kreuzen Richtung Atlantik! Wird aber noch nicht erreicht. Um 20.00 fällt der Anker auf 39°22.729 N 075°27.225 W nach 50,2 nm. Es gibt Spanischen Reis mit Hühnchen und Salat.

Jetzt aber mal früher los: Um 07.10 startet die Maschine, Anker auf. 15 Min. später schweigt sie wieder. Die Genua zieht. Aber nur drei Stunden. Kommt tatsächlich mal ein deutscher Frachter vorbei: Polarlicht, Hamburg. Von 12.15bis 17.10 wieder Motor. Aber dann unter Genua und Besan bis zur Hafeneinfahrt von Cape May. Um 20.00 sitzt der Anker fest auf 38°57.042 N 074°53.082 W. Gisela bereitet Pasta mit Krabbensauce. Danach Vanillepudding mit Obst von Marion. Verwöhnungsstufe 2 für den Skipper. Mindestens.

Endlich wieder auf dem richtigen Meer. Aber Wind hat’s dort auch keinen. DAISY müsste heftig kreuzen und den Weg mindestens verdoppeln. Also Motorsegeln. Um19.00 liegt sie längsseits in Atlantik-City an einem ziemlich versch…mutzten Schwimmsteg zwischen Hochglanz-Architektur. Nachts in allen Farben leuchtend, erinnert an Vegas.

New York

Am 12.05.2011 gibt es richtig Segelwind: Groß, Besan und Genua und Fock bringen DAISY auf 6 kn. Munterer Seegang setzt Marion bisschen Schach matt. Also vollenden Gisela und der Skipper den Apfelquarkkuchen.  Zum Dinner an Deck gibt es Rinderfilet und Pellkartoffeln mit Avocadocreme. Erst lange danach um 01.00 am 13.05.11 fällt der Anker nach der spannenden Einsteuerung rund um Sandy Hook. Ein ruhiges Plätzchen 40°27.450 N 074°01.087 W .

New York! Wolkenverhangener Himmel auf den 22 nm bis in den Hudson River. Dasteht sie grün wie eh und je reckt sie die Fackel der Freiheit in die Höh: The Statue of Liberty! War gut gemeint. Aber Europa bietet da heute mehr. Dazu die Nachricht von der Execution des islamischen Terrorschefs. Wildwest irgendwie.

Liberty Landing Marina. Ein hübscher Platz in der Gasse F ganz hinten. Marion geht von Bord. Bisschen hektisch der Taxifahrer drängt: 140 USD zum Airport! Gleichzeitig versucht Gudula verzweifelt zur Marina zu kommen. Der Taxi-Driver hat keine Ahnung.  Abends trifft Skippers Tochter Christiane ein. Sehr relaxed. Und dann die anderen Mädels: Lori die Mom von Camille (15) und drei Freundinnen. Da kommt Leben in die Bude.

Long IslandSound

Die Fahrtnach New Haven bleibt windlos. Um Manhatten herum regnet’s, die Wolkenkratzerragen in die graue Masse. Auf dem Long Island Sound wenigstens weitgehend trocken. Die Marina in New Haven hat der Segelclub von Bridgeport übernommen, der Pequonnock Yacht Club. Herzliche Aufnahme durch Susan Morrissey. Die Clubkassiererin nimmt 100 USD für die Nacht. Dafür gibt es keinen Strom, aber ein Glas Roten für den Skipper in der riesigen Clublounge. Davor hat Dad Russ die Mädels in seinen Truck eingeladen. It was a great experience! Die Damenwaren richtig happy.

Zu dritt weiter nach Norden. Am Mittwoch soll’s Sturm geben. Also Strecke machen, damit Boston annähernd erreicht wird, wo Christiane wieder an Land gehen möchte. Aber der angekündigte Südost wird zum Nordost. Genau auf die Nase. Seegang satt: 2 – 3 Meter kurze steile Welle. Wind gegen Strom. Acht Knoten über Grund. Aber die Damen finden es nicht sehr lustig. Vor allem wo der Strom aufs stehende Meerwasser trifft: Schäumende Overfalls. Mit dem letzten Licht in den Great Pond von Block Island. Mystische Stimmung. Ein paar Yachten ankern in der weiten ruhigen Bucht. Schemenhaft Häuser auf dem malerischen Ufer. Bojen sind ausgelegt, aber der Skipper vertraut sich lieber dem Anker an.

Tags drauf das gleiche Programm noch mal. Allerdings mit Segeleinlage. Vor dem Cape Cod-Canal finden Christiane und der Skipper in eine kleine Bucht südlich Wings Neck.  Erholsam ruhig. Es gibt Gemüsereis und Rindersteak. Von hiernach Plymouth  sind es nur sechs Stunden Mit der Tide durch den Kanal und dann mit ein bisschen Wind nach Plymouth. Aber die Einsteuerung liegt in dichtem Nebel. Ca 50 m Sicht in S-Kurven durch die vorgelagerten Sandbänke. Gudula assistiert und es geht prima. Plymouth nimmt Daisy ebenfalls wieder herzlich auf.  Dort drüben liegt die Mayflower. Auf geht’s an Land, sagten schon die Pilgrimsfathers.

Von hier auslässt sich gut ein Besuch in Boston organisieren. Spart eine Menge Liegekosten. In der Stadt der Tea-Party nehmen sie glatt 4,5 Dollar pro Fuß. Bus und Bahnkosten um die 40 USD. Und am Steg des Plymouth Yacht-Clubs zahlt man nur 1,75 pro Fuß. Dafür liegt die Dieselpreis über den Wolken. Daisy tankt dennoch 81Gallonen. Der Preis soll nach Norden nicht günstiger werden, sagt man. Christiane geht von Bord, nimmt von Boston den Greyhound und fliegt ab NY nachhause. Ein Marina-Mitarbeiter fährt sie zum Bus. Skipper seufzt. 

Neu England: Maine 

Am 21. Mai wird abgelegt. Und wieder ist Radar gefragt. Erst am frühen Nachmittag können die Segel richtig ziehen. Schon ist die Nacht hereingebrochen als Daisy an die Boje in Marblehead geht. Dicht an dicht liegen in der Bucht die Yachten an Bojen. Von hier startet ein regional berühmtes Race nach Lunenburg, aber nicht jetzt, im Nebel. Gemütlich an Bord, auch wenn reichlich Schwell in die Bucht steht. Gudula bereitet ein vorzügliches Dinner zu.

Jetzt wird es kalt. Das passt zum Ziel. Die Isles of  Shoals. Erst kaum Wind, dann geht doch was. 4,5 kn SOG. Graugrünes Meer, mutet eisig an. Nachmittags wieder Motor, die Inseln in Sicht. Flach, grün und grau, altes Hotel drauf. »Das Gewicht des Wassers« heißt der Roman, in dem Anita Shreeveden Mord von Smuttynose verarbeitet hat. So heißt eine der Inseln. Ist natürlich an Bord und wird von Gudula verschlungen. Geheimnisvoll irgendwie liegen die Felsen im Meer. Wieder ein Bojenmanöver in der ruhigen Bucht. Position: 42°58,774 N 070°36,851 W.

23. Mai 2011 – Ab 11.10 Uhr wird wieder gesegelt, Backstagsbrise, Genua und Besan. Wieder in den Nebel aber mit 5 kn SOG. Zwischen den Inseln vor der Küste verläuft sich der Wind, wieder nix. Die Insel könnte auch Kleinirland heißen auf der DAISY landet. Peaks Island, gegenüber von Portland. Alles Irish dort, Essen, Bier, Leute. Liegeplatz am hölzernen Schwimmsteg ohne Power 20 USD. Stayas long you want. Nun ja bis nach dem nächsten Frühstück auf jeden Fall. Das nimmt die Crew ausnahmsweise an Land ein, in einem Irish-Bistro. Danach wird noch Proviant gekauft. Mr  Hannigan wirbt für seinen Supermarkt –vermutlich der einzige - mit dem Satz: What we have’nt, you do’nt need.

12.20 Ablegen, rum um die Insel und rauf mit den Tüchern. Es weht! Die Spitzewird mit 8,2 kn SOG erreicht. Bis 17.40. Dann beginnt die Einsteuerung nachBoothbay Harbor. In weiten Fjord hinein mit flachen bewaldeten Ufern – und sehrhübschen Häusern, Feriengegend. Um 19.10 liegt Daisy fest an einer Boje »25«.Pos: 43°50.787 N  069°38,093 W

Eigentlich war hier kein längerer Aufenthalt vorgesehen. Aber als der Skipper am Morgen die Maschine startet, hört sie sich sonderbar an. Die Einspritzleitung zum 3. Zylinder! Dinghi klar machen und an Land fahren, zu der Werft, dort drüben. Die Leute sind sehr hilfsbereit. Cirk schweißt das Loch in der Leitung zu, ist aber nicht sicher, ob das lange halten wird. Es gelingt, eine nagelneue zu bestellen: Ford-Power-Products in Michigan hat 19 davon auf Lager. Am Freitag, 27. Mai wird sie geliefert. Eine Stunde später hat der Skipper sie eingebaut. Eric, der Werftchef kassiert 15 Euro für die Boje pro Nacht. Na ja, der Werft geht es vielleicht nicht so gut. Hatte ein Angebot gemacht, die Daisy aus dem Wasser zu holen und neu zu streichen. War wohl zu günstig. Scheiterte letztlich an den Gezeiten. Immerhin ist er als Berater von Nova Scotia engagiert beim Refit bzw. Neubau der Bluenose II. See you in Lunenburg!

Acadia National Park

Jetzt wird’s noch nebliger als neblig: Geplant ist, durch die Nacht nach Barharbor zu segeln, im Acadia National-Park. Doch fehlt dazu der Wind. Und aus dem Hochnebel wird richtig dicke Suppe. 50 m Sicht vielleicht. Skipper hockt nur in der Navi am Radar und steuert von dort das Schiff durch die Inselwelt. Irgendwie gespenstisch, wie ein U-Boot-Törn. Um 10.40 am folgenden Morgen liegt Daisy an der Boje vor Barharbor. Der Ort ist zu erkennen. Dinghi klar und an Land gehen. Gudula lädt zum Lobster-Dinner. Danke! Beginnender Ferientrubel. Der Saisonstart liegt aber deutlich nach dem Memorialday und der wird erst Montag begangen am 30.Mai. Die Nation hat also ein superlanges Wochenende. Das erklärt die vielen Gäste hier.

Sonntags bricht Gudula auf zum Mount Cadillac. Skipper hat genug zu tun. Abends noch mal Flanieren im Ort. Aber dann der Montag: Zwei Feuerwehrautos sind auf der großen Pier aufgefahren, haben ihre Leitern in den Himmel gereckt und halten dazwischen ein riesiges Sternenbanner. Militär-Musik spielt. Skipper fährt an Land um die Bojen gebühr zu löhnen. Hört sich einen General an, der von Afganistan, Irak und Pearl Harbour spricht. Und ein solennes Trompetensolo, zudem die Männer ihre Mützen und Hüte abnehmen, ausgenommen die Soldaten, die ihre Hände zum Gruß an denselben gebrauchen. Das Mädchen, das den Hafenmeistervertritt, meint: »Every year the same.« 60 Dollar für zwei Nächte. DAISY war die zweite Besucher-Yacht des Jahres. Das erfährt der Skipper allerdings erst in Kanada.

30. Mai 2011 –  Raus aus der Frenchmen Bay unter Maschine. Aber dann Gr, Be, Ge rauf. Reicht bis 5,6 SOG. Der Wind dreht, das Groß muß wieder runter. Gudula übernimmt die Wache am 31.05. um 22.50 Uhr. Um 04.45 ist der Skipper wieder da. Um 12.10 werden die Segel geborgen, die Einsteuerung in den langen schmalen Fjord von Yarmouth beginnt, weil kaum Wind und der auf die Nase samt Ebbstrom. Um 13.30 fest stb längsseits in der Yarmouth Killam Marina, genau vor der PELAGIA einer Najad 376. Tony Diment und seine Frau Christine nehmen die Leinen der DAISY an.

Mal wieder Customs an Bord. Erst ein langes Telefoninterview, für das Paul, der herzlich nette Hafenmeister sein Cellphone zur Verfügung stellt. Dann sind die Beamten »on their way«. Freundlich und neugierig durchsuchen sie die DAISY, schreiben die Papiere ab und geben dem Skipper eine CANPASS-Nummer. Die soll er auf einen Zettel schreiben und in jedem kanadischen Hafen ans Cockpitfensterpappen, damit jeder sieht, dass das Schiff einklariert ist. Und jetzt darf die Q-Flagge runter.

Pub-Besuch in Yarmouth gleich neben der Marina. Da sitzen ja die Nachbarn. Tony und Christine von der PELAGIA aus Dorset, GB. Er hat mit einigen Kollegen 17Jahre lang die "Blue Water Round the World Rally" organisiert. Gibt viel zu erzählen. Darüber schließt das Pub. Der Abend wird auf der DAISY fortgesetzt. Und die nächste Party findet tags drauf auf der PELAGIA statt, mit Ken, einem Segler aus Maine, der seine Slup im wahrsten Sinne einhand segelt. Er verlor bei einem Arbeitsunfall einen Arm, den linken. Tony und Christine erzählen, dass sie Barharbor gar nix gelöhnt hätten. Der Hafenmeister hätte sie als die erste Yacht des Jahres begrüßt. Das war einen Tag bevor die DAISY dort auftauchte. Dann hatte sich der Hafenmeister ein freies Wochenende genommen. Tja, Pech halt gell. Und darauf ein Glas Bier. Draußen tobt ein Unwetter. Es hat die DAISY veranlasst hier zu bleiben. Bis 30 kn aus Süd.

2. Juni 2011 -  blanker Himmel, Baro im Keller. Vorhersage: Klasse Wind für die Fahrt nach Nordosten, nach Lunenburg. Liegegebühr: 77 Dollar pro Nacht. Herzlicher Abschied. Leinen los. Erst mal gen Süden um die ganzen Felsen rum, dann Gr im zweiten Reff, Be und Ge. Läuft gut bis der Strom kentert. 5 kn durchs Wasser 2,2 über Grund. Je weiter sich DAISY vom Land entfernt, um so besser wird’s. Aber auch kälter. Skiunterwäsche wird nötig, doppelte Pullover, Seestiefel sowieso.

 

Nach dem Brazil-Rock ist plötzlich der Wind weg. Einheimische Segler bestätigen später, dass das ganz normal ist. Zwei Stunden motoren, dann dreht der Wind auf NW und lässt DAISY direkt auf Kurs Nord in die Bucht von Lunenburg rauschen. Zwischendurch muß noch die Gasflasche gewechselt werden. Gudula backt Rohrnudeln mit Vanillesoße. Hm! Um 18.30 werden die Segelgeborgen, um 19.50 liegt DAISY wieder mal in Lunenburg. Anlegen achteraus, steuerbord längsseits, dort, wo gewöhnlich die BLUENOSE II ihren Platz hat.»Have you been here before« Man erinnert sich tatsächlich an die DAISY.

Lunenburg, Nova Scotia

Sylvie, die dem Skipper schon vor drei Jahren hier  hilfreich zur Seite stand, will sonntags vorbeischauen und Gudula zum Flughafen Halifax bringen. Und  für Freitag hat sich die Atlantik-Crew angesagt. Bis dahin bleibt der Skipper allein zuhaus. Die Wellenanlage soll überprüft werden. Ist wohl ein neues Lagerfällig. Spenden werden nicht zurückgewiesen...

Nein, war kein neues Lagerfällig. DAISY wird untenrum neu gestrichen, der Rumpf geputzt, die Wellendichtung nachgezogen. Alles paletti. Kostet halt. Aber weniger als in Europa. Der Dollarkurs macht's. 

Der Skipper organisiert einen Mietwagen und holt die sechsköpfige Crew vom  Flughafen Halifax ab. Eine illustre Truppe: Thomas Lachenmeyer aus Nördlingen, der die Turmglocken Europas repariert, Sigmar Solbach aus München, der erst jüngst im Münster-Tatort einen bösen Buben gab, Prof. Dr. Elmar Entholzner auch aus München, Spezialist für Anästhesie, Horst Ramisch, Münchner aus Hamburg, Spezialist für Krankenversicherungen und Segelreise-Organisator, Bernd Unverhau, Fahrschulinhaber aus Bargteheide und Hans Peter Bruns aus Horw bei Luzern, Spezialist für Elektrik und Elektronik. Horst holt wie vereinbart einen zweiten Wagen – zwei sind tatsächlich billiger als ein größerer – und los geht’s nach Lunenburg. DAISY steht noch hoch und trocken und am Wochenende arbeitet die Werft nicht. Also Sightseeing. Und es gibt Einiges zu sehen.

 

 

 

Nebenan wird die BLUENOSE II in einer riesigen Halle neu gebaut. Das Wahrzeichen Nova Scotias und Kanadas war nach 47 Jahren nicht mehr segelklar. Nun entsteht sie als Refit – einige Teile der alten Decksausrüstung und des Riggs werden weiter verwendet – im Grunde völlig neu. Ein Konsortium aus verschiedenen Firmen in Lunenburg und Umgebung führt die Arbeiten aus, die etwa 14,2 Millionen Canadische Dollar kosten werden. Die YACHT wird demnächst darüber berichten. Der Skipper ein paar Informationen weitergereicht. Etwa die, dass die neue BLUENOSE II keine Wettfahrten mehr bestreiten wird.

 

Erstensweil es an Konkurrenz mangelt – niemand baut mehr Topstagsegel-Gaffelschonervon 55 Metern Länge - und zweitens käme ein zweiter Platz für eine Königin desNordatlantiks ohnehin nicht in Frage, wie die Dame im Visitor-Center lächelndbemerkt. An die 7000 Besucher haben sie hier seit Januar 2011 registriert. DieLeute kommen bis aus den Neuenglandstaaten der USA, Schulklassen aus Kanada undBesucher wie die DAISY-Crew sogar aus Europa. Jeder bekommt einen Helm und eineStaubschutzbrille verpasst und kann dann den Schiffszimmerleuten zuschauen, wiesie Planke an Planke fügen und so den mächtigen Rumpf aus Holz formen. DieDAISY Crew unternimmt noch einen Ausflug nach Halifax, liefert die Mietwagen abund kommt per Bus nach Lunenburg zurück.

Am Montag ist es soweit. DAISY kehrt ins Wasser zurück. Es wird eingekauft für eine dreiwöchige Seereise von sieben Männern. Die Landessen werden zum großenTeil im »Rumrunner« eingenommen, dem Restaurant von Jürgen und Eva Ziegler aus Nürnberg. Sie betreiben außerdem noch zwei Hotels in Lunenburg und setzen so den traditionellen deutschen Akzent in dieser Gründung deutscher Siedler fort. Noch ein Foto der gesamten Crew unter dem BLUENOSE II-Schild mit der Daisy imH intergrund, im Nieselregen, und dann werden endlich die Leinen losgeworfen.

 

Noch in der Bucht werden die Segel gesetzt und DAISY gleitet hinaus auf den Atlantik. Fängt echt sonnig an und der Skipper erinnert gern an seine erste Reise auf dieser Strecke: Raumschots, Sonne nach zwei Tagen Nebel. Diesmal allesklar rundherum. Aber nach drei Tagen zieht die erste Front über die DAISY hinweg. Horst hat einen Wachplan über die volle Zeit ausgetüftelt: Wechselnde Paarungen, nachts drei Stunden, tagsüber vier Stunden samt Backschaft. Der Skipper genießt die Entlastung.

 

Es wird viel gelacht, selbst wenn das Ölzeug trieft. Das zweite Reff, die kleine Fock,Reff im Besansegel. DAISY läuft zweitweise zehn und mehr Knoten durchs Wasser. Spitzen-Etmal 164  nm, im Schnitt über 140 nm. Dann wird mal wieder das dritte Reff nötig. Es bläst mit mehr als 30 kn. Ratsch, da war das Segel durch. Von nun an mit Genua und Besan. Aber dem Speed tat das nur wenig Abbruch. Die Kurstreue der DAISY verbreitet Erstaunen. Stur zieht sie ihre Bahn durch das Getöse. Kein Klappern, kein Ächzen, kein Scheppern.

 

Dann ist das Tief mit seinem letzten Ausläufer durch und DAISY wärmt sich in der Sommersonne. Die See beruhigt sich. Doch das Glück wärt nur etwa bis 40 nm vor dem Ziel. Der Nordost dreht auf Ost. Die Position ist sowieso etwas zu weit südlich geraten. Der Nordost hatte da wenig Einsehen. Also wenden und auf Nordkurs gehen. Prima, bald sind sogar 50 Grad drin. Purer Ost mit Regenfront. Eine nasse Nacht. Dann schläft der Wind ein und die Maschine ist gefragt. Längst steht der breite Kegel von Faial am fahlen Horizont. Da tauchen die ersten Fischerboote auf.

 

Endlichrundet DAISY das Kap der Peninsula da Guia, Punta Cabras und um 16.40 UhrOrstzeit zieht der Skipper den Motorstopp-Zug. DAISY liegt steuerbordlängsseits an der Hafenpier der Marina Horta. Die Tankstelle wird von der OPALbelegt,  ein Schoner aus Esbjerg in Dänemark. Dennoch darf DAISY dortlängsseits gehen und 400 Liter Diesel bunkern. Dann bekommt sie einen ruhigenPlatz im Innenbecken des Hafens an dritter Stelle im Päckchen. Ja, der Hafendarf als gut besucht bezeichnet werden.

Fein säuberlich stehen da noch die Namen: »DAISY: Bärbel, Gisela, Hermann2008«, wie Gisela und Bärbel sie damals hingemalt haben. Und immer noch sindSegler am Malen und sichern sich irgendwo ein Eckchen auf der berühmten Pier.Erst am Abend nach dem Dinner fällt die DAISY Crew ins Café Sport ein. Es wirdzur Stammkneipe in den nächsten Tagen. Als Dessert stellt der Ober schließlicheine Schokotorte mit dem Schriftzug »2011 DAISY« auf den Tisch. Segler ausaller Welt rund herum. Viele junge Leute vor allem von den großenTraditionsseglern, aber auch eine ganze Reihe reiferer Paare.

EinHolländer bietet sein hübsch gemaltes Stahlschiff: zum Verkauf an: 15Jahre Segeln sind genug. Er hat sich auf Faial niedergelassen. Ein Paar lebtseit 13 Jahren auf See und denkt nicht ans Aufhören. Sie kamen aus St.Helena nach Horta. Non Stop versteht sich. Die OVERLORD aus England läuft ein. Eine schlanke Holzslup aus den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. GemischteCrew. Der Skipper verrät, dass das Schiff in Deutschland gebaut wurde und alsKriegsbeute nach England kam. Jedenfalls ist sie sehr gut in Schuss. Dann legtdie Dreimastbark RARA AVIS aus Brest. Die vielköpfige Crew senkt dasDurchschnittsalter im Café Sport erheblich.

Für Samstaghat sich eine neue DAISY-Crew angesagt: Gerda und Arno aus Otterfing beiMünchen und Petra aus Frankfurt möchten mit nach Lissabon segeln.

Der Tag desAbschieds bleibt unvermeidlich. Stunden nach dem die Lunenburg-Crew, Hampiausgenommen, sich in zwei Taxen zum Flughafen begeben hatte, stehen Arno undGerda und Petra auf der Pier. Es gibt für den Skipper noch allerhand zu tun,DAISY für die Weiterfahrt klar zu machen, während die Crew für den Proviantsorgt. Das Dinner natürlich im Café Sport. Man kann sich dort einfach günstigsatt essen. Der Skipper packt die Fahrräder aus. Sonntag wird Strandtag für dieCrew  Der Montag dient letzten Einkäufen und Bordarbeiten. Die 90 Meilennach Praia da Vittoria auf Terceira sollen über Nacht zurückgelegt werden. AmAbend ist das Schiff klar.

Das Ablegemanöver macht noch bisschen Sorgen, weil nachmittags noch einmunterer Wind in den Hafen steht und die 18 m lange DAISY halt immer noch keinBugstrahlruder besitzt. Umdrehen in diesem engen von hübschen Plastikyachtengesäumten Becken? Die beinah völlig zugeparkte Ausfahrt lässt nur etwaeineinhalb Meter mehr Raum als das Schiff breit ist. Hm. 19.35 springt dieMaschine an. Der Wind ist total eingeschlafen und DAISY kann unbehelligt denBug zur Ausfahrt drehen, ohne irgendwo anzuecken, wenn auch ein paar Crews derNachbarschiffe etwas mehr als interessiert zuschauen.

Es ist 19.50 als DAISY Übungskringel im weiten Außenhafen dreht. JedesCrewmitglied soll mit der Maschinenbedienung vertraut sein, bevor es auf dieSee hinaus geht. Umdrehen, Aufstoppen, Achterausfahrt. Dann verlässt sie denHafen. Um 21.22 schweigt die Maschine. Groß und Genua fangen genug von dem NNWein, um auf etwa sieben Knoten Speed zu kommen. Paarweise übernimmt die Crewjeweils für drei Stunden die Wache. Der Skipper macht’s allein. Er verzichtetnachts auf die Maschine und segelt mit zwei bis drei Knoten in die richtigeRichtung. Die Windschwäche führt dazu, dass es 18.45 wird, bis Daisy in Praiada Vittoria stb längsseits fest liegt.

Hier will der Skipper den Fehler finden, der dazu führt, dass derFischer-Panda-Generator nach etwa einer Minute problemfreier Ladetätigkeitwegen eines Temperaturproblems von einem seiner vier Thermosensorenabgeschaltet wird. Alle Bemühungen bleiben ohne Erfolg. Dann eben ohneGenerator.

Der Schlag nach Ponta Delgada auf der Insel Sao Miguel gelingt bis 23.59desselben Tages. Allerdings mit 13 h Motoreinsatz. Die Stadt begeht die FiestaDIVINO SPIRITO SANTO: Musik in den Straßen, Umzug und Tombola allesgleichzeitig. Die DAISY-Crew genießt Gegrillte Makrelen und andere Leckereienim »D’AVION« einer kleinen Kneipe ganz hinten.

9. Juli 2011. Jetzt geht’s richtig auf den Atlantik. 10.00 ablegen, bedecktkaum Wind. Erst mittags ziehen Groß, Genua und Besan. Zur Teezeit muss wiederdie Maschine her. Aber danach läuft’s ganz gut. Die Wachwechsel sindeingespielt. Es wird wirklich gesteuert und Batterie-Strom gespart. DAISYsegelt nach NNE, um möglichst weit im Norden in den angekündigten Nordwindeinzusteigen. Nur so wird sie ins längst verschwundene Kielwasser jenerCaravelle PINTA gelangen, die vor geraumer Zeit ins galizische Bayonaeingelaufen war, nachdem sie an der Entdeckung der Karibik mitgewirkt hatte.

Sechs Tage braucht DAISY für die Strecke, die Etmale können sich sehen lassen,das Beste liegt mit 173 nm nur wenig unter dem Rekord des Skippers als»Fliegender Holländer«. Am 14. Juli, Stunden bevor die spanische Küste in Sichtkommt, laufen der DAISY sieben große Yachten entgegen ziehen teils am Horizontteils näher nach Südwest. Alle mit Spi bei gut 22 kn Wind und mehr. Offenbarein Regattafeld der SCO. Dann wird die Dampferstraße vor der Küste gequert undschließlich beginnt die spannende Einsteuerung nach Bayona. Als die Nord- unddie Südtonne identifiziert sind, ist alles klar im hellen Mondenschein. DAISYgeht in der Marina Deportiva an einen langen Schwimmsteg. Europa hat siewieder.

Paella Marisco und spanischer Wein! Touristentrubel und eine von sanften grünbewaldeten Hügeln umgebene Bucht, Spaziergang rund um den Parador Conde doGondomar mit Blick auf die Replik der PINTA und auf die brodelnde Brandung anden Klippen.

16. Juli. Üppiges Frühstück an Bord und ab geht’s. Die 71 nm sind bis 22.05 UhrBordzeit geschafft. DAISY liegt wieder mal in Leixoes, nördlich von Porto. EinGlück nur, dass Portugal zwei Stunden früher dran ist: Die DAISY-Crew kann um20.30 Ortszeit gemütlich ein feines Restaurant einkehren. Dorade mit Reis undGemüse, dazu einen traumhaften Weißen. Davor Queijo de Azeijo und geräucherterSchinken, danach ein köstlicher Flan…  Und tags drauf natürlich Porto. Nurein paar Minuten mit dem Bus. Das ganze Programm: Kathedrale, Promenade amDuro, Flußfahrt, Portweinkellerei samt Probe, City-Café und abends Bacalhao mitFadogesang von Wirt und Wirtin in einer Altstadtkneipe mit fünf Tischen.Unglaublich.

Das bunte Treiben in der Markthalle von Figuera da Foz liegt nur 66 nm weiterim Süden. Hier wird Frisches eingekauft unter anderem Lachs für das Borddinnerin Nazare. Die Fahrt dorthin wird ein Nachmittagsschlag von 38 nm, dasAnlegemanöver ein Abenteuer. Die Marinastege sind voll. 20 bis 25 kn Windstehen in den engen Hafen. Zwischen zwei massiven Beton-Piers muss gewendet undgegen den Wind mit Backbordbug zwischen zwei Yachten angelegt werden. Es klapptbeim dritten Anlauf wie am Schnürchen. Der Skipper der achteraus liegendenChiquita – Stahlketsch aus holländischer Fertigung - nimmt die Leinen entgegen.Danke! Dinner an Bord bei Kerzenschein. Lachssteaks mit Spezialkartoffeln undSalat, na endlich.

Mike, der Hafenmeister überbringt eindringlich den Wetterbericht: 8 bis 9 ausNord die nächsten Tage! High waves up to six meters! Na ja, von Land aus siehtdas Meer so hübsch aus. Die Hafengebühr von 32 Euro – kein Strom, kein Wasser –wird beglichen, DAISY klar gemacht und los geht’s. Draussen sind gerade mal 20kn NNW am Werk. Volle Genua und Besan. Schnelles Segeln bei raumen Winden bisums Cabo Carvoeiro. Keine Spur von den sechs Meter Wellen zwischen der InselBerlenga und dem Kap. War Mike bloss scharf auf weiteres Liegegeld? Vor derSuedostmole des kleinen Hafens faellt endlich mal wieder der Anker. Ein sehrgriabiger Abend bricht an. Gerda produziert Pasta mit Kaese/Zuchini/Sauce undSalat.

Morgens ankerauf. Volle Genua und Besan. Eine Reihe von Stunden geht das wiederganz gut. Bis das Cabo Roca in Sicht kommt.

Kapeffekt. Und dann die Böen von der rund 500 m hohen Serra de Sintra. Diehauen mit gut 45 kn aufs Wasser, dass es nur so schäumt und spritzt. Die Genuawird zur ganz kleinen Fock, das Besansegel bleibt gefiert stehen. Arno wirbeltam Ruder, türkisblaues Wasser, weisse Gischt, Sonne, blanker Himmel,vielstimmiges Pfeifen in den Wanten. Noch vier Meilen!  Das flache CaboRaso mit dem markanten Leuchtturmhaus, schon liegt es backbord achterlicher alsquerab. DAISY rauscht über Seen, die fast so hoch und lang scheinen wie sieselbst. Die Wellen rollen unter ihr durch, die weissen Kämme brechen hinter,neben und vor ihr, aber nur wenige Spritzer gelangen an Deck. Die Böen wollensich offenbar gegenseitig übertreffen. Das Speedometer geht schon mal auf 11und 12 Knoten. Dann ist endlich das Kap umrundet. Schluss mit Seegang, nur nochWind.

Und dann ist auch der weg auf dem Tejo. Wie abgeschnitten. Es taumeln nur nochein paar Böen durch die Gegend, mal von da mal von da. Der Skipper denkt schonan den Zündschlüssel. Dann sieht er weit voraus die ersten Schaumkrönchen. Undschon fährt die erste Böe in die Genua. Das wären dann wieder so an die 25 knWind, aus Nord diesmal. In einer halben Stunde macht DAISY die restlichen vierMeilen bis Oeiras. Segel weg und bei diesem Gefauche rein in den Hafen.Hoffentlich ist der Stammplatz frei gleich neben der Tanke, der Skipper hatmorgens extra angerufen. Enge Einfahrt. 180-Grad-Schwenk um die Hafenmauer nachsteuerbord. Ein Glück, der Platz ist leer. Arno und Petra springen auf denSchwimmsteg, Leinen rüber, noch bisschen verhohlen zum Tanken. 216 Liter gehenrein. Verhohlen zum Liegeplatz eine Schiffslänge voraus und fertig.

Beim Anlegerbier im Mittelcockpit wird kurz mal Bilanz gezogen: 3159, 3 nm hatHampi in sechs Wochen auf der DAISY erlebt. Seit Lunenburg in Nova Scotia.1216,5 nm haben Gerda und Arno und Petra mitgemacht seit Horta auf Faial. Jetztkennen sie Schiff und Skipper, und muessen wieder heim. What a pitty!  Biszum naechsten Mal!

22.07.11 -Abschieds-Dinner bei Oma und Opa in Cascais. Leckere Dorade mit Salzkartoffel.Einfach und gut wie immer.

23.07.2011 –Marion aus Regensburg trifft als erste ein. Kaethe kommt aus Eckernförde, Anikaaus Oerlinghausen, Gabi wie eh und je aus Stuttgart und Werner aus Heimertingenist auch wieder an Bord. So besetzt wird DAISY in den nächsten zwei WochenMalaga anstreben und dann ohne Gabi und Anika weiter nach Ibiza segeln.

Es gibt noch einen Lissabon-Tag, aber am 25. Juli fliegen die Leinen. Nach demÜbungsmanöver auf dem Teijo kommen Genua und Besan zum Einsatz und DAISYrauscht ab in einen ruhigen und doch energiegeladenen Segeltag. Um 17.55 fälltin Sesimbra der Anker. Leider hält er nicht sicher und die Hafenbehörde bittetauch darum etwas weiter nach Süden zu verlegen. Tatsächlich greift er dortjenseits des Kleinbootefeldes richtig gut. Das war dem Skipper nicht ganzunbekannt, aber er wollte halt einen ruhigeren Platz im Schutz der Hafenmolewählen. Dafür serviert er zum Dinner Spezialkartoffeln und anschließend gibt’sFlan.

Am 26.07. kann um 11.35 Vollzeug gesetzt werden. Bei einer stetigen SW-Briselässt DAISY eine deutliche Bugwelle hören. Spitzenwert des Tages:10,2 kn durchsWasser. Um 16.55 liegt sie in der kleinen aber feinen Marina von Sines backbordlängsseits fest. Das waren nun schon 37 nm 10 mehr als am Tag zuvor. So eineArt Tollwood-Festival empfängt die Crew bei der abendlichen Wanderung in dieStadt hinauf. Den Höhepunkt bildet eine leicht schräge und sehr farbenfroheHippiekapelle vor der massiven Fassade der Kirche.

Der 27. Juli bringt einen längeren Schlag. Zunächst kaum Wind aber eine Stundenach dem Ablegen, also ab 11 Uhr fangen Genua, Groß und Besan genug ein, um dieDAISY auf sechs Knoten zu bringen. Schönstes Raumschotssegeln imPortugalpassat. So geht es in Windeseile um das Kap und um 20.45 sitzt derAnker fest in der Ensenada de Sagres. 66,5 nm auf dem Zähler! Acht Yachtenankern in der wilden Bucht auf 36°59.988 N und 008°56.626 W. Grund genug imMittelcockpit ein Glas Sagres, das süffige Portugalbier zu genießen.

Jetzt sind es nach Lagos nur noch 17 nm. DAISY bekommt Platz 1 am Steg Nzugewiesen, was ganz ganz hinten im verwinkelten Hafen der erste Platz an einemSchwimmsteg für 16 m –Yachten bedeutet. Das Anlegen klappt in gewohnter Ruhe,ohne irgendwas zu touchieren. Vor dem Bug liegt die MENELDOR aus Holland, eine60’-Slup aus Holland, die sich auf das ARC 2011 vorbereitet. Im Restaurant„Conventu viejo“ oben in der Stadt genießt die DAISY-Crew Seebrasse und andereLeckereien. Der Skipper zahlt 25 Euro für ein komplettes Dinner mit allem.Danach gibt es tatsächlich noch einen Mojito unten in einer der Marina-Kneipen.

29. Juli. Sieben Knoten aus SW. Mit Genua Groß und Besan werden daraus immerhin4,7 kn über Grund. Aber umhalb drei bleibt der Lufthauch ganz weg. Nebel ziehtauf. Richtig dicke Suppe fordert das Radar. Und wie bitte, soll man da dieEinfahrt in die Lagune von Cabo de Santa Maria bei Faro finden? Es klapptwieder mal. Um 19.55 fällt nach 43,5 nm der Anker auf 36°58.618 N und007°52.233 W. Zum Dinner wird Pizza gebacken.

Ein geruhsamer Strandtag folgt. Per Dinghi geht es zur Düne hinüber. Anika,Marion und Käthe genießen den Atlantikstrand an der Algarve. Das nächste Zielliegt ca. 80 nm weiter südöstlich, eine Distanz, die sich gut durch die Nachtbewältigen lässt. Also geht um 17.50 der Anker hoch. Bis auf dreieinhalbStunden Windlosigkeit kann recht munter gesegelt werden. Um halb elf vormittagsliegt DAISY stb längsseits in dem Flusshafen Puerto Santa Maria gegenüber vonCadiz. Diese ehrwürdige Stadt, von Lord Byron angeblich als die schönst, die erje zu Gesicht bekam bezeichnet, liegt übrigens an der Schweinbucht: Bajo lasPuercas!

Hier verliert die Crew eine Stunde, denn um 14.05 Bordzeit ist es hier 15.05spanische Zeit, MESZ. Mit der Fähre geht es nach Cadiz hinüber. Die leckerenBackwaren dort prägen die Stadtnochmal so gut in die Erinnerung. Abends sichtdie Crew den Trubel von Puerto de Santa Maria auf, wo ein ganz unglaublicherRummel in den hübschen Straßen um die Festung herrscht. Das Restaurantallerdings erweist sich als Reinfall. Wenn sie schon mal keine Acetunas zubieten haben, sollte man wirklich gleich wieder gehen.

1. August2011 – Der Wetterbericht erzählt was von 3 – 4 Bft aus NE, die Sonne lacht undGabi beschließt, hier in Puerto de Santa Maria gegenüber von Cadiz von Bord zu gehenund den Rest der Strecke nach Malaga auf dem Landweg zurückzulegen. EinHotelbett warte dort auf sie. DAISY verlässt um 13.50 den Hafen. Die Streckenach Gibraltar bietet sich als Nachtfahrt an. Doch dann kommt’s ganz dick undzwar von vorn. Kaum aus der Bucht von Cadiz faucht ein Südost mit sechs bissieben Beaufort über das Küstenmeer. Schnell steht eine kurze steile Welle undDAISY stampft hoch am Wind tapfer dagegen an. Das wäre gut eine Zweinächtefahrtgeworden, hätte der Skipper nicht den Entschluss zum Umdrehen gefasst.

Nun steht aber leider Puerto de Santa Maria nicht mehr zur Verfügung. Manerwartet dort ein Regatta-Feld. Dann eben wieder mal Puerto Sherry. In derHafeneinfahrt weht es noch mit gut 5 Bft.  Um am Rezeptionsanlegerfestzumachen muß das Schiff gegen den Wind gedreht werden etwa um 180 Grad. Dasgelingt perfekt, allerdings fällt der Halbkreis um ca.  fünf Zentimeter zuweit aus. Ausgerechnet dort, wo der Bug den Schwimmsteg passiert, haben sieeine massive Klampe angebracht. Das starre Wasserstag der DAISY hakt dort kurzein und erhält so eine elegante S-Form.

Nach der Anmeldung bekommt DAISY einen anderen Platz zugewiesen und dort fälltbei einer sanften Annäherung an den Schwimmstegausleger der Plastikschutz derAluleiste ab, die sich folglich an der Steuerbordseite der DAISY im Lackverewigt. Der Skipper kennt vergnüglichere Augenblicke. Zum Trost sucht manabends ein schickes Lokal an der Waterfront auf und lässt sich Brochetas dePollo und einen erstklassigen Weißen munden.

Morgens greift der Skipper zum Spachtel und zeichnet sorgsam und schützend diemarkanten Spuren nach. Nun muß nur noch geschliffen und gemalt werden. Nun wehtder Südwest mit 2 – 3 Bft. Angenehmstes Segeln bis in die Nacht, wenn auch derWind schlafen geht. Kaum ein Luftzug in der Straße von Gibraltar. Das kennt derSkipper auch anders. Nur Strom und zwar heftig und schnell wechselnd.Abseits  des dichten Frachterverkehrs schnurrt DAISY durch die gurgelndenFluten. Am 3. August um 08.50 liegt sie fest vertäut in der Queensway QuayMarina in mitten der Stadt Gibraltar. Hier soll der Generator malgenau unter die Lupe genommen werden. Hat doch das Kühlsystem eine Macke? Einberatender Elektriker unterstreicht den Verdacht. Doch das Kühlsystem scheintin Ordnung zu sein. Aber bei den Arbeiten streift der Skipper mit derArmbanduhr über den Plusanschluss des Anlassers. Auweia, Loch im Handgelenk!

Immer wieder ein Erlebnis, die offene Atmosphäre dieses Ortes. Die Borniertheitder Festungsmentalität längst überwunden, ins kleine Museum verbannt. DasGemisch der Ethnien und Kulturen lebt eine friedvolle Leichtigkeit. Fish andChips im Pub, leckere Paella bei Pepe dem Spanier. Die angejahrte dochklassische CRUISADER aus Glasgow von Tim und seinem Terrier liegt immer nochda. Gleich daneben die monströse, blitzende hochmoderne Motoryacht mit demOriginalschriftzug „After Eight“ in Silber und über das ganze Heck!  DieMarina übrigens arbeitet sehr serviceorientiert und effizient. Liegekosten fürdie DAISY 29 Euro per night. Das Büro liegt jetzt direkt neben der Einfahrt,die von 21.00 bis 09.00 geschlossen ist. Much more comfortabel to work, strahltdie Dame hinter dem Desk, die den Skipper nun schon zum dritten Mal begrüßt.

05.08.11 – Um 09.25 wird abgelegt. Erst im halb zwei kann auf den Dieselverzichtet werden. Ein gnädiger Südwest treibt DAISY unter Genua und Besan auf5,4 kn. Zurück im Mittelmeer! Um halb vier macht der Südwest Feierabend und umhalb sieben liegt DAISY in Fuengirola. Zum Abschied von Anika ein Paella-Abendabseits vom Trubel bei Pepe de Terre. Am nächsten morgen nimmt sie nicht geradeleichten Herzens den Bus zum Flughafen von Malaga. Ist von hier näher als vonder großen Hafenstadt, in der Transityachten nicht so gern gesehen sind. DAISY wechselt von der Seefahrt in die Sphäre des Business-Yachting.Seefahrernationen empfangen ein Schiff im Hafen. Tourismusnationen zocken esab.

DAISY verlegt sich in Spanien aufs kostenneutrale Ankern. Neben der Marina delEste: Ensenada de los Berengueles 36°43.281 N 003°43.594 W. Sehr hübsch zumBaden! Am 07.09.11 rund 62 nm weiter östlich: Eine wunderbare Nacht vorRoquetas del Mar. Kleines Feuerwerk über der hell erleuchteten Stadt. 36°45.609N 002°36.193 W.

08.08.11 – Um 06.50 startet die Maschine. Ab 08.30 Uhr wird gesegelt. DerNordost liefert 15 bis 20 kn woraus die DAISY unter Vollzeug 5 – 7 kn Speedmacht. Der Skipper refft das Groß für die Nacht. Cartagena soll der nächsteHafen sein. Phantastisches Segeln durch eine herrliche Nacht.

Am 09.08.11 um 13.00 liegt die Hafeneinfahrt vor dem Bug. Die Maschine springtan. Aber der Skipper stellt sie gleich wieder ab. Der Auspuff lief trocken. DerSeewasserkreislauf der Motorkühlung bekommt kein Wasser. Impellerschaden.Gleich auswechseln oder später? Per UKW den sHafen verständigt. „Ich kommeunter Segeln rein“ Um 17.10 steht DAISY im Hafen vor den Stegen der Marina. EinBegleitboot ist da. Der Skipper startet die Maschine. Zum Anlegen wird wohlreichen. Doch sieh da: Wasser läuft. Es war das letzte Zucken des Impellers.Bei einem weiteren Test am folgenden Tag, versagt er wieder und wirdausgetauscht. Tatsächlich fehlen ihm sechs Zähne. Gegenüber liegt diePETRONELLA OF WHIGT aus Southampton von Martin und Tina. Sie sind auf dem Wegin die Karibik. Martin hilft beim Entlüften des Kühlkreislaufes. Freunde aufSee.

Noch einlukullischer Abend in der hübsch und teuer herausgeputzten Stadt. Aber am11.08. um 08.10 geht’s los. Leider mit wenig Wind. Erst ab halb elf schweigtdie Maschine. Nachmittags ist dann Vollzeug gefragt: Hoch am Wind bei 3 – 4Bft. Abends gibt es Steaks mit Salzkartoffeln und gemischten Salat aus derBordküche. Um 00.00 wäre dann die Maschine noch mal gefragt. Aber es läuft keinKühlwasser. Skipper sucht nach Fehler. Um 01.00 startet er noch mal. Allespalletti. Maschine läuft, Kühlwasser spritzt. Sind wohl die letzten Teile desalten Impellers rausgeflogen. Maschine muss leider bis Mittag laufen.

Daisy segelt wieder in die östliche Hemisphäre: Die Greenwich-Länge wirdpassiert. Ibiza kommt nachmittags in Sicht. Um 17.30 wartet DAISY an der Tankein der Marina Botafoch. Geduldsprobe. 277 l laufen endlich rein nachdem sichder Fahrer eines unglaublich krachenden Rennmotorbootes einfach vordrängte.Tröstlicher Dieselpreis: 1,21/l. Der Hafen Eivissa ist knackvoll und diewenigen leeren Plätze sind reserviert. Der Wind lässt es gerade eben noch zu inder benachbarten Bucht Botafoch zu ankern. Werner und Käthe gehen noch am Abendvon Bord. Gemeinsames Dinner im La Punta. Köstlich und gediegen, wie dieRechnung.

Tags drauf stehen um 09.00 Uli und Erwin aus Nürnberg vor dem edlen Lokal. DerSkipper holt sie mit dem Dinghi an Bord. Der Wind dreht mehr und mehr auf Ost.Der Ankerplatz wird ungemütlich. Ankerauf und weg. Drei Stunden später fällt erwieder und zwar in der Ensenada de La Canal. Stelldichein der größerenSegelschiffe. Hier liegt es sich fabelhaft bei Winden aus West über Nord bisOst. Der Balearenführer vom DK-Verlag schweigt sich darüber erfolgreich aus.Man kann am Strand landen und hat vom Hostal Mar y Sal (Salinas) Bus und Taxizum nahen Flughafen und in die Hauptstadt Eivissa. Hier kommt auch spät abendsMathias ebenfalls aus Nürnberg an Bord.

Dann geht’s rund, nämlich um Ibiza herum, im Uhrzeigersinn. Nein, nein ganzanders. Erst schlägt der Skipper vor - und zwar auf dem Weg nach Formentera -einen Ausflug zum spanischen Festland zu wagen. Bei diesem wunderbaren Nordostein Kinderspiel. Also Wende und Kurs auf eine Bucht im Westen Ibizas. Der Ankerfällt um 19.10 im Schutz der Isla Conejera. 38°59.129 N 001°12.858 E. Dinner anBord. Pasta mit Tomatensauce. Und Rioja rot.

Aus der Traum heißt es am nächsten Morgen. Aus dem anfänglichen SW mit 2 – 3Bft. wird ein warmes Nichts je weiter DAISY in die See nach Westen sticht.Motoren um jeden Preis? No. Um 14.15 fällt der anker im Puerto San Antonio.38°58.325 N 001°18.046 E. Nudelsuppe als Zwischenmahlzeit, während die Crew anLand auf Entdeckungstour geht. Aber abends: Die Bordküche bringt Rindersteakmit Gemüserisotto und zum Dessert Käse sowie Bananencreme mit Apfelkuchen aufden Tisch. Ulis Kochkünste und Marions Backkunst. Hm.

Am Ankerplatz liegt DAISY ein gerahmt von der La Perle Noir einem dickenKatamaran aus Australien, den der Skipper schon in diversen spanischen Häfen wahrgenommenhat, und der dunkelblauen BLUE BANANA aus den USA. Nach einer Shoppingtourverlässt DAISY den freundlichen Hafen – es gibt sogar ein speziellesDinghi-Dock – und tuckert durch die Windstille nach Puerto San Miguel. Auchdort hält der Anker super gut. 39°05.076 N 001°26.449 E. Dinner: Merluza mitSalzkartoffeln. Ulis Kochkünste schon wieder!

Dann wagt sich der Skipper doch mal in einen Hafen. Santa Eularia. Dort gibt essogar auf Anhieb Platz. Außerdem soll es hier einen leistungsfähigen Partner vonFischer-Panda geben. Aber schon der erste Anruf lässt nichts  Gutes ahnen:„Leider keine Zeit. Morgen vielleicht.“ Immerhin eine deutsch geführte Firma.Offensichtlich ist man dort nur an Großaufträgen interessiert. DerFirmeninhaber zeigt prompt einen riesigen 12-Zylinder vor, den es Instand zusetzen gilt. „Ja bringen Sie doch mal die Dioden vorbei.“  Der Skipperbaut die Dioden des Generators aus. Bringt sie ins Büro. Holt sie nach dreiStunden wieder ab. Ungeprüft. Er prüft sie mit Mathias selbst. Sie sind gut.Die Hafengebühr: 225 Euro

18.08.11 – Die Inselrunde wird komplett hinter dem Cabo Falco, der hübschenBadebucht in der Ensenada de La Canal, diesmal näher am Strand. 38°50.334 N001°23.109 E. Ausflug in die Stadt. Auch am 19.08. zieht es die Crew nachEivissa. Auch der Skipper fährt rein und bestellt bei Yamaha - NAUTICAERESO eine neue Halterung für den Außenborder.

Noch ein letzter Segeltag für Erwin und Uli. Leider ohne Wind. DAISY verlegtnach Botafoch, an die Tanke. Dort können Uli und Erwin bequem an Land gehensamt Gepäck. Das Schiff wird vollgetankt, was wieder erheblich Gedulderfordert. Auf der Motoryacht vor der DAISY wird nach dem Bunkern in aller Ruhedas Mittagessen serviert auf dem Achterdeck, statt den Platz frei zu machen. Glücklicherweisewird vor dem Bug des PS-Berges ein Platz frei. DAISY nimmt 90 l Diesel und 13 lBenzin für den Außenborder. Der Abschied von Uli und Erwin fällt nicht soleicht, auch wenn sie nur eine Woche an Bord waren..

Noch am selben Tag verlegt nach Pta Arabi, in der Bucht von Santa Eularia38°59.402 N 001°30.602 E. Der Anker hält gut und wenn es nicht gerade aus SEbläst, liegt man dort sehr gut. Der Absprungplatz nach Malle.

Am nächsten Morgen weht es immer noch aus NE was einen nördlichen Kurs zulässtaber eben nicht Mallorca anzuliegen erlaubt. Also wird auf die Breite 39°29 Ngesegelt und dann auf die Länge 002°25 motort. Na ja und noch drei MinutenBreite dazu gemogelt. So landet die DAISY nach 61 nm im letzten Licht in derCala Andritxol, bzw. Camp del Mar. Eine wunderschöne Badebucht mit gutemAnkergrund. Eine stolze Jongert 22 liegt da mit GB-Flagge. Die Jongerts messensich nach Metern!

Es wird ein Badetag eingelegt. Der Skipper bekommt Kontakt zur Firma MOTECH inPalma de Mallorca. Klingt viel versprechend. Landausflug. Welch lauschigePlätze es dort gibt zwischen all den Hotels. Mathias und der Skipper gönnensich eine Paella.

Tags drauf noch mal zum Shoppen in den Ort und um 11.20 Anker auf. Es ergibtsich lediglich eine Stunde unter Segeln in die Bucht von Palma. Bange Anfrageper Telefon bei der Marina Alboran: Es gibt eine neue Marina, La Lonja, imFischerhafen. 60 Euro pro Nacht. Alles klar. Strom, Wasser, Internet, aberkeine Sanitäranlagen. Die sind gerade im Bau.

24.08.11 – Der Skipper baut den Generator aus. Der wird um 10.10 von MOTECHabgeholt. Um 14.40 segelt DAISY unter Groß, Besan und Genua nach Nordosten. DieUmrundung Mallorcas hat begonnen. Wird sie klappen? Der erste Ankerplatz Pta deSt. Jordi. 39°19.8 N 002°59.2 E lässt sich gut an in der Bucht von SantaEulalia.  

Zum zweiten Ankerplatz kann fast fünf Stunden gesegelt werden. Pta del Buch,noch ein Stück südöstlich der Bahia de Alcudia. Aber auch gut und sicher.Schöne Badebucht mit Sandgrund und Sandstrand am Ende. Dann der erste Versuchdas Cabo de Formentor, das Nordende Mallorcas zu umrunden. Doch kaum steckt dieDAISY die Nase um das Kap, faucht ihr kräftiger Südwest entgegen. Und der hatgerade erst angefangen. Die Wellen werden immer höher. Muss man sich das antun?Die Bahia de Pollensa sah im Vorbeisegeln so ruhig aus. Also Wende undablaufen.

Um 17.20 liegt DAISY in der Cala Pollensa vor Anker 39°54.351 N 003°05.754 Eauf 4,5 m Wasser. Hübsche Ketsch aus England nahebei, festes Steuerhaus, großesAchterdeck. TRIZIANA. Der Anker schliert. Also wird neu geankert. Diesmal passtalles. War felsiger Grund, nun sitzt das Eisen fest. Mathias und der Skipperbringen das Dinghi zu Wasser. Shoppingtour. Es gibt tatsächlich einen Sparmarktzwischen all den Villen und Hotels.

Am 27.08.11 sieht die Lage anders aus. Ein NNE mit 4 Bft. lädt geradezu dazuein, nach Westen zu segeln. Das klappt aber nur von Mittag bis halb fünf.Kurzer Besuch in Sollér. Mitten im Hafen liegt eine gesunkene Holzketsch, dieMastspitzen überragen den Wasserspiel so eben noch. Schwell steht in den Hafen.Zwar wäre Platz an der Pier aber der soll teuer sein. Also Foto machen undweiter. Es wird 22.00 bis der Anker in der Cala San Telmo fällt. 39°34.766 N, 002°20.832 E. Marion bereitet das Nachtmahl und mittendrin ist dasGas alle. Hat lange gehalten die Cuba-Füllung. Aber nun kommt die Kanadaflaschedran.

Von San Telmo bis Palma de Mallorca sind es noch 27,5 nm. Fünfeinhalb Stundenkann gesegelt werden. Und das bis 7.5 kn über Grund. Um 19.20 Uhr liegt dieDAISY fest in La Lonja Marina zu Füßen der Kathedrale von Palma de Mallorca.Mathias war nun 426,8 nm an Bord. Einmal um Ibiza und einmal um Malle. Am29.08.11 kommt die Nachricht vn MOTECH: Die Wicklung ist defekt. Aber was wardie Ursache? War es der Blitz von Yarmouth? Mal sehen was Pantaenius dazu sagt.Abschiedsabend mit Mathias in Palma. Hat das Hochseesegeln kennengelernt undGeschmack daran gefunden. Vielleicht aber verdorben für die Welt der leichterenund engeren Boote. Und daran wäre dann die Größe der DAISY schuld.

03.09.2011 - Der Generator befindet sich wieder an Ort und Stelle. Grundüberholt: Neue Wicklung, neuer Kabelbaum, neue Lagerung in der Kapsel und diese neu gelagert in der Achterlast. Paul aus Zürich und der Skipper  segelten am 02.09. mit Marion nach Ibiza. Böen von 14 kn waren angesagt. Doch es pfeift gewaltig aus Westen. Der Skipper mißt 28 kn. DAISY prescht hoch am Wind durch die Seen. Schließlich fällt der Anker gegen 22.30 in der Bucht Botafoch. Marions letzte Nacht an Bord. Morgens läuft der Generator für eine Stunde. Leiser und erschütterungsfreier denn je. Nicht nur innen in der Kapsel ,sondern auch insgesamt auf vier neuen Gummipuffern gelagert.

 

Der Skipper bringt Marion an Land. Der Flieger wartet nicht. Herzlicher aber schneller Abschied. Noch schnell die Ersatzteile für den Außenborder abholen und zurück an Bord. Dann verlegen in die Marina Ibiza. Der Skipper fragt per Telefon nach den Kosten."Aproximitly 200 Euro". Okay für eine Nacht gerade noch tragbar. Aber dann kommt  Paul, der neue Skipper entsetzt von der Anmedung zurück: 304 Euro für eine Nacht. Abzocke pur.

Noch schnell den Außenborder repariert und ab zum Flugplatz. Der Skipper will daheim nachdem Rechten sehen.

Paul segelt mit einer Crew aus der Schweiz nach Portoferreio auf Elba. Eine Seereise ohne Zwischenfall aber mit schönen Höhepunkten, wie der Skipper dem Logbuch und dem Bericht Pauls am 17.09.2011 am Flughafen entnehmen kann. Dort treffen sich die beiden nämlich, während die Maschine mit der der Skipper kam für den Flug nach Zürich vorbereitet wird. Das nennt man „fliegenden Wechsel“ weil er vom Flugplan diktiert wurde.

Mit der segelbegeisterten Uschi aus Freising war der Skipper angekommen und die beiden gehen für die Reise nach Palermo an Bord. Eine Traumreise. Erst sollte es nach Bastia auf Korsika gehen, aber da war der Wind dagegen. Elba ist von finsteren Wolken umzingelt. Nach Westen wurden sie immer finsterer und der Windpfiff auch aus dieser Richtung. Muss man ja nicht haben, gleich am ersten Tag.  Also eine Ankernacht in der Laconabucht an der Südküste von Elba. Bei Blitz und Donner, Platzregen und Sturmböen. Hauptsache der Anker hält. Und der hält mit 60 m Kette auf dem Grund.

18.09.11 - Gemächlich weiter nach Giglio, dieser unglaublich romantischen Insel. Zwar weht es immer noch aus NW mit gut 5 Bft, aber DAISY ficht das wenig an. Unter gerefftem Besan und kleiner Genua läuft sie mit  5 – 6 kn nach SE. Über dem italienischen Festland reihen sich ein paar Gewitter. Da bleib man besser auf See oder im Hafen einer Insel. Der Wind verläuft sich bei der Ansteuerung auf Giglio. Es ist fas windstill als um 18.00 vor der Hafeneinfahrt die Segel geborgen werden. Kaum ist DAISY zwischen den beiden hübschen Leuchtfeuern auf den Hafenmolen durch, fallen schwere Böen von achtern, also von Norden ein. Der Skipper kann DAISY nicht mehr drehen also wird einfach mit Heck zum Wind backbords längsseits angelegt.

 

Der Hafenist gratis. Da kann man auch mal zwei Nächte verweilen. Gibt viel zu sehen obenin der Stadt, wo die Zeit stehengeblieben scheint seit ein paar hundert Jahren.Vor dem Bug liegt die Slup TUTANA vom Skipperteam Schönicke. Man trifft sichabends im Restaurant. Eine große Runde, die TUANA ist voll belegt. Am nächstenmorgen besuchen Karin und Janos die DAISY, wollen nur mal sehen. Der Skipperfreut sich immer über Gäste. Es weht immer noch unter aus Nord. Die TUTANAstrebt nach Elba.

DieDAISY-Besatzung nach Höherem: Das Castello auf em Berg muss besichtigt werden.Der bus bringt sie hinauf. Eine verwunschene Festungsstadt, enge Gässchen,tausend Treppchen, ein kleines Lokal mitgroßem Leckereien und ein herrlicherWeißwein von der Insel. Muss ja niemand mehr fahren heute. Zu Fuß wiederrunter, jedenfalls halbwegs. . 

21.09.11 –Ablegen. Ganz früh, denn es soll nach Fiumicino oder Ancio gehen. Festlandjedenfalls. Der Skipper dreht DAISY um. Dazu gerät sie tiefer in den das Hafenbecken.Und plötzlich klopft es von unten.  Einmal dumpf.  Im Hafenhandbuch,in der Karte keine Anzeichen von Hindernissen.

Um 07.40 sind die Segel gesetzt, der Ford schweigt.  N 5 Bft. Kurs 110°passt optimal für Besan-und-Genua-Segeln. Aber über dem Festland hängen immernoch Gewitter herum. Und der sehr gut verständliche Wetterbericht deritalienischen Küstenfunkstellen erzählt auch dauernd von isolati temporali immare Thyrrenum. Die Erfahrung von Elba reicht erstmal. Also muss wieder eineInsel her. Ponza. Ist bisschen weiter, aber max nix. Am nächsten Morgen gegen07.00 Uhr zeichnet sich die Insel klar ab. Seit 04.30 schnurrt die Maschine:Kein Lufthauch mehr. Um 09.20 liegt die DAISY gut verankert in einer weitoffenen Bucht von Ponza. Dinghi aufbauen und los.

22.09.11 - Ein wunderschöner Ankerplatz aber doch noch mehr Touris auf demEiland, als erwartet. Köstliche italienische Küche. Soll aber noch besserkommen. Über Ischia und Capri hängen auch mächtige Gewitter. Kurzerhand ziehtdie DAISY daran in sicherem Abstand vorbei, nicht ohne die Feuerwerke auf denInseln zur Kenntnis zu nehmen. Das Ziel heisst: Stromboli. Allerdings beispiegelglatter See. Die Maschine ist gefragt und schnurrt brav über Mitternachthinweg. Der älteste Leuchtturm der Welt. Mit glühendem Spektakel weißt er denWeg. 

23.09.11 - Der Anker fällt, wo es nur 14 m tief ist. Ein schnelles Abendbrotund ab in die Koje. Es ankert noch ein Dutzend Boote, oder liegt an den Bojen,die allerdings 40 Euro kosten sollen.

24.09.11 – Das Dinghi kommt aus dem Sack. Der Skipper baut es auf. DieExkursion auf die Vulkan-Insel dauert bisschen länger. Interessant, dieHinweisschilder zum Sammelplatz vor der Kirche. Im Falle einer Evakuierung.Vorläufig hat man vom Café aus noch einen herrlichen Blick über den Ort hinwegund zum Strombolichino, dem skulpturartigen Felsen nördlich der Insel.

Die Fahrt nach Lipari führt durch heftigeapokalyptisch anmutende  Unwetter. Teilweise null Sicht im Platzregen undNebel. Blitz und Donner in rascher Folge. Uschi bleibt tapfer gelassen.Schließlich zieht der Zauber ab und die Wolken reissen auf. Da liegen diesanften Hügel von Lipari vor dem Bug. Festmachen am Schwimmsteg von Portosalvo.Den kennt der Skipper schon. 60 Euro wollen sie hier für die Nacht.  KeineSanitäranlagen aber Strom und Wasser. Und ein kurzer Weg in die Stadt.Köstliches Dinner zu zweit bei St. Bartolomeo.

Tags drauf kauft der Skipper eine große Dorade vom Fischer über der Straße. Esgibt ein romantisches Abendessen in Porto Ponente vor der Insel Vulcano.Ostwind treibt alle Segler auf die Westseite. DAISY findet im Eingang zur Buchteinen sicheren Platz auf 12 m. Landgang nicht erwünscht. Also geht es nach demnächsten Frühstück weiter Richtung Cefalu, Sizilien. Die halbe Strecke musswieder der Diesel helfen.  Die andere Hälfte aber schönes Vollzeugsegeln.

Cefalu, die uralte Stadt. Phönizier waren hier und die Griechen, dieRömer, die Normannen. Ihr Fürst, Roger II ließ 1031 die monströse zweitürmigeKathedrale bauen. Der Skipper auch schon. Aber jetzt fällt ihm hier in einemder Ramschläden ein venezianischer Spiegel ins Auge. Wäre genau das Richtigefür die Mittelkabine. Es wird gemessen und überlegt. Er schleicht solang um denLaden, bis Uschi kurzerhand das hübsche Stück für ihre Kabine spendiert. EineLampe wird versetzt und nun ziert ein sehr nobler Spiegel die Kabine. 

 

28. 09. 2011- Weiter nach Palermo, ein Nachmittagsschlag nach Westen von 35 Meilen. ZweiStunden davon schiebt ein gnädiger Ost. Um 20.45 Uhr liegt DAISY vor zweiHecktrossen und Bugmurings in der Marina Seafolks an der Südmole im riesigenHafen von Palermo, direkt neben der Tanke. Angenehm: Die Betreiber sprechen fließenddeutsch. Kosten: 50 Euro die Nacht. Sanitärkontainer zwanzig Meter vom Schiff.

Fahrräder auspacken und die Stadt erkunden. Das bunte Treiben im Marktviertel,umwerfend lebendig. Die mächtige Kathedrale, die den Leichnam von Friedrich IIbeherbergt, diesen geheimnisvollen universal interessierten Kaiser. Auf dem Domaußen die Inschrift: Operibus credite. Glaubt den Werken! Was soll denn das?Ein Werk ist ein Faktum, das fertig vor Augen steht. Was gibt es da zu glauben?Unglaublich, was für ein Quatsch den Menschen vorgesetzt wurde – und wird.
Abschiedstag am 30.09.2011. Um 14.00 Uhr geht Uschi von Bord. Da sind schonSkippers Bruder Konrad, Hans und Willy aus Falkenberg und Stephan ausHartpenning/Holzkirchen an Bord. Am 1. Oktober geht’s los. Ustica heißt dasZiel, und dort soll es massiven Ärger geben. Von den 47 nm müssen 4,5 Stundenmotort werden. Sonne pur. Der Skipper kennt den einzigen Liegeplatz, der imHafen von Ustica für die DAISY geeignet ist. Es ist stockdunkel und der Platzfrei. Das erste Anlegen mit dieser Crew funktioniert reibungslos. Buganker undzwei Heckleinen. Aber eine halbe Stunde später erscheint ein Mann und klärt denSkipper darüber auf, dass dieser Platz für ein Schlauchboot reserviert sei. Fürein Schlauchboot? Dafür gibt es in diesem Hafen noch fünf andereAnlegemöglichkeiten aber für die DAISY mit 2,5 m Tiefgang und 18 m Länge nurdiesen Platz.

Der Typ holt einen Beamten der Guardia Costiera. Der hält dem Skipper seinenDienstausweis vor die Nase, aber der Skipper bleibt bei seiner Ansicht underinnert an die Gastfreundschaft Italiens. Fehlanzeige. Er lässt sichüberreden, an den Fähranleger draußen vor der Hafeneinfahrt zu verlegen. Ererkennt spät, dass Eisenkrempen aus dem Beton ragen. Acht Fender der DAISYsollen den Rumpf davon fernhalten. Tun sie auch, bis nachts genau drei Welleneintreffen. 

Sie werfen DAISY gegen den Fähranleger und die Fender gehen auf Quetsch. EineEisenkrampe trifft den Rumpf und verursacht eine zwei-euro-große hässlicheDelle im Stahl. Arbeitsbeschaffung. Versöhnliches Dinner oben im Dorf. Diehübsche Haustochter wuchs in Münster auf, wo ihre Eltern Arbeit gefundenhatten, ehe sie das Restaurant auf Ustica eröffneten.

Ein herrlicher Morgen. Aber schnell weg hier. Ablegen um 07.00. Segel rauf, dieBrise nutzen. Weht aber nur zwei Stunden. Die restlichen 47 nm nach Alicuditreibt der Ford. Hier gibt es einen netten gefahrlosen Längsseitsanleger. 18.30Uhr. Wovon leben bloß die Menschen, die hier wohnen? Es gibt einen Laden undkein Restaurant. Oder doch? Silvio, dort oben, das Haus mit der grünen Markise.Hans steigt hinauf durch die verwinkelten Gassen, kommt mit zufriedenem Grinsenzurück. »Um 21.00 Uhr sollen wir da sein«.

Silvio, ca.60, serviert ein Fünf-Gänge-Menü vom Feinsten. Pasta, Salat, gebratener Fisch,Fleisch, Gemüse, Weintrauben, Likörwein. Joanna, eine junge Griechin sitzt mitam Tisch, Fotografin, sammelt Gesichter, und Giorgio der ältere Bruder desWirts. Das Ganze auf einer Balkonterrasse mit Neonröhre und einem Dutzend Geckosan der Wand, die die Fliegen fangen. Klasse Rotwein, mundiger Weißer. Quantacosta? Silvio kritzelt was auf einen Zettel. 135 Euro für die ganze Crew.

03.10.11 – Kurzes Bad vor dem Frühstück im glasklaren Wasser. 09.30 Ablegen.Das Meer zeigt sich platt wie ein Bleisee. Ideal um am Stromboli zu ankern.Dauert bloß acht Stunden, Motorfahrt.

Um 17.40fällt der Anker auf 9,5 m mit 40 m Kette. Auf die Besteigung des Vulkans wirdverzichtet. Dinner an Bord. Am nächsten Vormittag Kaffee und Kuchen im Terrassencafégegenüber der Kirche. Kennen die den Skipper nun schon? Anker auf und kurzerBesuch beim Strombolichio, dem kleinen Felsen nördlich der Vulkaninsel. Hansund Konrad klettern bis zum Top. Immerhin an die 60 m.

Der Weg nach Lipari kann teilweise sehr nett unter Segeln zurückgelegt werden.Herrliches Wetter. Und das anlegen in Lipari bei Portosalvo klappthervorragend. Die kennen ie DAISY nun wirklich schon ganz gut. Bis zummittleren Nachmittag des folgenden Tages stromert die Crew durch Lipari. Gibtviel zu sehen auf den Spuren der Griechen, Römer, Normannen etc. Dann wird dievier Meilen nach Vulcano verlegt. Der ulkige Hafenmeister überreicht einkleines Geschenk nachdem er 20 Euro kassiert hat, dafür dass Daisy vor Bugankerund zwei Heckleinen festmacht.  Das Dinner bei Mauricio ist es wert, inErinnerung zu bleiben. 164 Euro für die ganze Crew aber sehr hohe Schule deritalienischen Küche.

06.10.11 – Nun wird mal gemächlich gesegelt. Der WSW bringt es auf ungefährneun Knoten und schiebt damit die DAISY Richtung Cefalu. Schließlich verkrümelter sich ganz. Aber um 18.05 schweigt die Maschine wieder. DAISY liegt fest inCefalu. Dinner im Pirats Cove. Begeistert nicht. Tags drauf noch malSightseeing. Normannendom und so. Roger II hat sich bis 1035 hier ausgetobt.

Auch der Weg nach Palermo führt  bis auf eine Stunde über den Dieseltank.Ein Tag Zeit, die Hauptstadt Siziliens zu erkunden. Bernd und Hartmut kommen anBord. Abends mit beiden Crews auf einen der Fischmärkte zum Dinner. Das Wetterlädt auch am nachsten Tag, dem Sonntag, nicht zum Auslaufen ein.  Gewitterund gewaltige Regengüsse. Auch am Montag bleibt DAISY noch im Hafen. AmDienstag ist alles klar. 184 l Diesel werden gebunkert und los geht’s. Endlichwird mal richtig gesegelt und zwar nach Cefalu. 1. Reff im Groß, Genua undBesan. Mit 6 kn rauscht die Lady dahin runde fünf Stunden lang. Fest in Cefaluum 18.10. Dinner in der Library-Bar. Finden Anklang.

12.10.11 – Vormittags Crew noch mal in der Stadt. Ab 12.45 wieder unter Segel.Bis 4 kn. Wenigstens etwas. Um 21.00 gibt es Kartoffelsuppe mit Würstel undMotorgebrumm.  Um 23.25 fällt der Anker im Porto Levante vor Vulcano. Amnächsten Morgen wird in den Hafen verlegt. Die Crew besteigt den Vulkan. DerHaffenmeister kassiert 10 Ero, weil DAISY nur drei Stunden bleiben will. Undwieder überreicht er ein kleines Geschenk. Vulkanstein auf Bimssockel. Na ja.

DAISY verlegt nach Lipari. Portosalvo ist gerade im Abbau begriffen. Weil gutbekannt darf DAISY trotzdem, für einen Zehner. 14.10.11 – Nun geht’s auf eineetwas längere Reise. 47  nm bis Messina. Vier Stunden Segeln sind drin unddann noch mal drei. Nicht auf die Gezeit geachtet: Strom entgegen in derStra’e. Es ist 19.10 und ziemlich finster als DAISY in der Marina Nettuno anlegt.Längsseits und für 100 Euro. Das Dinner im Restaurant Lungamare versöhnt etwas. 

Stadtrundgang und dann die Tour nach Süden: In der Bucht von Taormina fällt derAnker auf 15m an 74 m Kette. 37°50.740 N 015°17.459 E. Dinner an Bord:Rindersteak mit Bratkartoffeln und Tomatensalat. Natürlich kann man von hieraus nicht nach Taormina hinauf, ohne Beiboot schon gar nicht. Also wird nachRiposto verlegt. Aber der Hafen ist ja noch teurer und die Stadt imSonntagsschlaf. Da gibt es doch noch einen Hafen südlich von Riposto. Acireal.Soll etwas erweitert sein. Aber es steht mächtig Schwell hinein. Der Skipper,bisschen entnervt, will gleich nach Korfu durchstarten. Also raus und los. Abernach dem nächsten Wetterbericht sieht die Lage ganz anders aus. 8 Bft. muss mannicht haben. Also neuer Kurs Catania.  

Immer wieder psannend einen unbekannten Hafen bei Nacht anzulaufen. ImKielwasser einer riesigen Fähre dazu. Um 22.10 liegt DAISY wohl vertäut am Stegder Marina Nautico Etneo. 2 Heckleinen und eine solide Bugmuring. Am Montagwird ein Fiat Punto gemietet für 52 Euro und der Ausflug auf den Aetna und nachTaormina kann losgehen. Der  Gipfel hüllt sich allerdings in dichte Wolkenaber die Lavafelder beeindrucken auch im Nebel. Taormina dagegen in der Nachmittagssonne,ein Juwel wie eh und je.

18.10.11 – Nun geht’s wirklich los. 09.50 Ablegen, 10.15 Segel gesetzt. 10.45wieder eingepackt. 28 Stunden läuft die Maschine. Plattes Wasser. Dann 6 Std.segeln und wieder 8 Std. Diesel. Aber dann 8 Std. Segeln mit Groß, Genua undBesan. Am 20.10.11 um 18.20 Uhr liegt DAISY fest in der Marina Gouvia beiKorfu. 290,7 nm liegen seit Catania im Kielwasser. Es werden 264 Dieselgebunkert. Sehr gutes Dinner im Marina-Restaurant, und das Erstaunlichste: DerPreis. Gerade mal bisschen über 10 Euro pro Nase.

Konrad mietet ein Auto, aber zum Ausflug fährt dann doch nur Hartmut mit.Skipper hat allerhand zu tun. Tags drauf ist Samstag und Konrad geht von Bord,Heimflug. 13.30 legt DAISY ab. Die Crew hat Lust noch mal die Stadt zu durchstreifen.Also wird die Marina Mandraki angesteuert, direkt unterhalb des alten Forts.Gehört dem Corfu Yacht Club. Sehr nett, die amtierende Hafenmeisterin. Kommtaus England. Gerade noch der richtige Platz frei.29 Euro die Nacht mit allem.Und nur ein paar Minuten zu Fuß in die Stadt, quer durch die alte Festung.Dinner an Bord: Hühnerbrust aus der Pfanne mit Reis und Salat.

23.10.11 – Los geht’s um 11.00 Uhr. Groß und Genua, ab 14.00 auch Besan nachOsten. DAISY landet m kleinen verschlafenen Hafen Platarias. Kein Strom, keinWasser, aber auch eine Gebühren. Zwar stehen die Stromkästen da aber, ohGriechenland, sie stehen schon ziemlich lange, wie ein Segler aus Englanderzählt, der auch schon ziemlich lange in diesem Hafen liegt und wohnt, aufseiner MINSTREL, einer ca. 18’-Slup. Spleenig? Dinner bei OLGA. Spaghetti mitMuscheln. Besser als in Italien. Und billiger. 12 Euro plus Wein und Vorspeiseetc.

Ein wirklich kalter Morgen, dieser 24. Oktober 2011. Sonne pur vom blauenHimmel, aber sehr frisch. Jedenfalls morgens. Es wird gesegelt von 12.05 bis12.20 und von 14.20 bis 17.15. Vor der Einfahrt nach Gaios werden die Segelgeborgen. Wieder mal gibt es beinah Haue dafür, dass der Skipper nichtkonsequent seiner Intuition folgt. Erstes Anlegen im Kanal von Gaios, klappt,aber der anker will nicht halten. Warum nicht da hinfahren, wo die anderen auchalle sind? Also gut. Anlegen klappt, Buganker sitzt, Heckleinen fest.»Eigentlich müssten die Hühnerfüße durchgebraten werden, damit sie nicht kaputtgehen«. Gesagt getan. Aber asu dem Probieren wird ein Verzehren. Und dann nochzu einem kleinen Dessert in ein Restaurant.

Da sieht der Skipper schon, wie Büsche sich im Wind schütteln. Der Anker hältnicht. Also Anker auf und längsseits an die Pier.  Das nächste Schiff hatdas gleiche Problem. Also Anker drin lassen und längsseits an die DAISYverholen, so liegen beide in Windrichtung. Sehr angenehm, sagt Jossen, derNachbarskipper aus Eindhoven. Vor allem für seine  Frau und drei reizendenBuben. Doch der Wind nimmt zu und drückt mehr und mehr Wasser in die kleineBucht. Es steht schon 20 cm unter dem oberen Rand der Pier. Welche Fendersollen da noch halten? Die scharfe Steinkante wird immer bedrohlicher. Was,wenn das Wasser über die Kante steigt? Unter Wasser hält kein Fender.  Dasieht der Skipper die Parkbank an der Promenade. Archaisch simple Bänke mitzwei dicken Bohlen auf klobigen Betonsockeln. Kurzerhand wird eine gestürzt undan den Rand der Pier gehoben, so daß die Holzbohlen, sicher aus Teak oder so,im Falle des Falles den Rumpf der DAISY von der Steinkante des Piers abhaltenkann.   

Um 04.00 läßt der Wind nach. Die Wassertiefe fällt und fällt auf das normaleMaß. 3,4 m. Entwarnung, und der Skipper kann schlafen, endlich. Das nächsteZiel ist eigentlich auch keins. Die Bucht Fanari kommt einfach so in die Quere.Bald liegt die DAISY dort leicht wiegend ruhig. Crew nimmt ein Bad, Wasser aberschon kühl. Man möchte an Land speisen. Also muss das Dinghi her. In einerhalben Stunde ist es einsatzbereit. Es bringt die Crew  in die TaverneARCHIPELAGO. Keine schlechte Wahl. Der Wirt bestaunt den »Kapitano«, der soweit und so lange segelt.

26.10.11 -  09.35 Dinghi verstauen und Anker hoch. Heute gibt es einbesonders Programm: Der Kanal von Lefkas wartet auf DAISY. Ob das klappt?Widersprüchliche Angaben über die Tiefen in den Unterlagen. Schon unterAugustus wurde hier eine Wasserstraße gegraben. Bietet sich ja an, die großeHalbinsel Lefkas abzuschneiden und einen kurzen Weg nach Korinth zu gewinnen.Also los. Es weht lebhaft aus Ost. Groß zweifach gerefft, Besan gerefft,ziemlich kleine Genua. Mit 7,8 kn in der Spitze rennt DAISY nach Süden.

Hilft allesnix. Die stündliche Brückenöffnung wird um 10 Minuten verpasst. Die Einfahrtzeigt sich ja schon ein wenig verzwickt. Du siehst von See aus erst mal garnicht, wo es eigentlich reingeht. Und dann erkennst du die kleinen roten Bojen.Liegen irgendwie im Zickzack an Backbord. Enge S-Kurve hinter der Mauer. Wiehaben die das bloß mit ihren Galeeren gemacht? Ein kleines Fischerboot kommtheraus. Der Mann weißt noch heftig nach steuerbord. Aber da hoppst es schon.Laut Betonnung befindet sich DAISY mitten im Fahrwasser und das Lot hat ebennoch 3,2 m angezeigt. War ein kleiner Sandhaufen, über den der Kiel rutschte.Danach gleich wieder 3,6. Dann noch eine Kurve nach Backbord und da kommt derganze Verkehr aus Süden entgegen. Aber die blaue Brücke, keine 100 m entfernt,schwingt schon wieder zu. Noch 45 Min. das Schiff unter Maschine im Beckenhalten. Ein zweiter Segler, kleiner, ankert für eine halbe Stunde achteraus.

Die Kanalpassage wird nicht weniger aufregend. Aber erweist sich alsunproblematisch. Immer tiefer als vier Meter. Aber aufpassen sollte man schon.Der nachfolgende Segler bleibt plötzlich zurück. Steht steuerbords im Geländeabseits des Fahrwassers. Wollte das junge Paar dort parken?  

Ormos Vlinkho entpuppt sich nun wirklich als ein zu Recht  in derKarte ausgesuchtes Ziel. Aber was ist das? Gewiss tausende Yachten liegen dortan Land und am Ufer im Wasser. Der Anker fällt auf 6 m mit 50 m Kette. Hierrührt sich keine Welle. Die Bucht ist rundherum von Land eingeschlossen, hohenBergen zumal. Die ruhigste Nacht seit langem. Herrlicher Morgen, aber völligverschlammter Anker. Der Preis der Ruhe. Kette waschen!

Nun sind es nur noch 14 nm bis Fiscardho aufKephalonia. Es kann tatsächlich gesegelt werden zwischen diesen Bergen. Aberschon um 14.45 liegt die Lady vor Buganker und zwei Heckleinen fest in demhübschen kleinen Hafen. Hier gibt es sogar Strom und Wasser am Steg. Zwar nichtüberall, aber da, wo DAISY liegt.

 

 

Auch hierfallen nach dem Abendessen an Land plötzlich ziemlich harte Böen in den Hafen.Es liegt noch ein halbes Dutzend Yachten hier. Plötzlich tauchen überall dieMenschen auf. Halten die Anker?  Manche Leute spielen nur Segeln. Siechartern sich in Spielzeug. Da halten Anker schwer und die Boote schaukeln hartwenn Seegang einfällt.

Morgen, am 28.10.11 soll es weitergehen nach Sizilien. Der Wind soll günstigstehen für eine pure Segelreise ins ehemals mächtige Syrakus. Eine archaischeArt des Reisens. Aber die Lady braucht neue Klamotten. Schon hat sich im Großein kleiner Riss gezeigt. Der Skipper hat ihn geklebt. Eine Weile halten dieSegel noch.

 

 

30.10.2011 –Eine Traumreise: Leichte Brise aus Ost stellt die Geduld der Crew auf dieProbe. Immer mal wieder Böen aber mehr als viereinhalb Knoten werden es seltenmeistens zieht Daisy mit dreieinhalb dahin. Da wird die Reise natürlich langund länger. Aber dann ist der Wind fast ganz weg und die Maschine darfeinspringen.

31.10.2011 – Kurz nach Mitternacht MEZ läuft DAISY in Syrakus ein. Hätten dieRömer das auch so gemacht, hätte die Sonnenkanone von Archimedes gegen dieSegel ihrer Flotte keine Chance gehabt. Oder sind sie tatsächlich deshalbnächtens vorgefahren? Jedenfalls haben sie das Genie umgebracht, was wiederumbelegt, dass Obelix Recht hatte. Arger Seitenwind macht das Achteraus-Anlegenfür die DAISY zum Problem. Also geht sie längsseits an den Steg.

Nach dem Ausschlafen kleiner Rundgang durch Ortigia, den Kern der alten Stadt.Beeindruckend der Athene-Tempel. Auf dem farbenfrohen Markt werden drei hübscheDoraden eingefangen und die nötigen Zutaten. Der Skipper kehrt damit an Bordzurück und abends gibt es ein feierliches Fisch-Dinner mit Petersilienkartoffelund grünen Salat. Zuvor verlegte DAISY aus der teuren Marina (74,00 Euro) andie Stadtpier, wo es zwar weder Strom noch Wasser gibt aber auch keine Kostenentstehen.

01.11.2011 – Leider kein Internet an Bord verfügbar, aber der Skipper hat auchso genug zu tun, während die Crew dem Archäologischen Park mit dem griechischenTheater einen Besuch abstattet.
Um 16.05 wird die Maschine gestartet. Der Himmel hängt voll dunkler Wolken. Esregnet hin und wieder. Wind aus Ost mit ca. 20 kn. Noch in der Hafenbucht wirddas Groß im zweiten Reff gesetzt. Um 17.25 wird die Maschine abgestellt. DAISYrauscht unter gerefftem Groß und halber Genua mit 7,5 kn durch die aufgewühlte See.Der Ölzeugtest des Skippers fällt negativ aus. Klatsch nass bis auf die Hautwechselt er die Klamotten und schlüpft in die dicke BMS-Seejacke vonKraft-Lorenzen, Eckernförde. Da geht kein Tropfen durch. Dann übernimmt derAutopilot die Steuerung aber der dichte Verkehr erfordert höchsteAufmerksamkeit. Zeitweise umzingeln acht Frachter die DAISY, einer ändert einehalbe Meile vor ihr den Kurs auf Nord. Da sind Nerven gefragt.

Grelle Blitze und Sturzregen, vier bis fünf Meter hohe Wellen sechs bis siebenKnoten Fahrt, und plötzlich kein Wind mehr. Fahrt durchs Wasser zwei Knoten.

Und die drei Frachter? Der eine von Osten in voller Frontalpracht, zeigtzweimal weiß übereinander und dazu rot und grün, der andere von Südwestenzweimal weiß und rot zieht vielleicht vor dem Bug vorbei und der dritte zweimalweiß sollte eigentlich grün zeigen, ist aber nicht. Wohl die Lampe kaputt. Dochder erste kommt kerzengerade auf die DAISY zu. Also Maschine an und raus ausdem Knäuel.

Dann ist die Südostecke von Sizilien geschafft. Der Lichtschein aus Südwesten,zweifellos der von Malta und der aus Südosten von den Plattformen beherrschtden Himmel. Sterne schimmern aus dem Dunkel. Bei Sonnenaufgang liegt die Inselmit ihren gewaltigen Festungsbauten vor dem Bug. 07.50 liegt DAISY längsseitsam Tankschiff im Hafen von Malta. 136 Liter Diesel passen in den Tank, dann ister wieder voll. Sparsam gereist in den vergangenen zwei Wochen. Segelreiseneben.

Um 08.25liegt DAISY achteraus fest an zwei Heckleinen und zwei Bugmurings inMsida-Marina. Die wird jetzt von einer Privatfirma betrieben. 28 Euro proNacht. Keine Sanitäranlagen mehr. Die hat der Royal Yachtclub von Malta mit demalten nun völlig umgebauten Marinagebäude übernommen. Gut, dass die DAISY allesNötige an Bord hat.

04.11.2011 – Bernd und Hartmut assistieren beim Runterholen der Toplampen vom Großmast. Per Ankerwinsch hieven sie den Skipper hinauf. Die drei Lampen sind falsch montiert: Die Leuchtkörper von rot und grün ließen sich nicht entfernen, um die Birnen zu wechseln, kein Spielraum nach oben. Peter der Handwerker lässt das Gerät neu schweißen. Um 12.00 geht Bernd von Bord nach vier Wochen Segelreise. Hartmut und der Skipper genießen ein letztes Supper zusammen. Danke!

05.11.2011 – Um 07.00  nimmt ein Taxi Hartmut mit zum Flughafen. Skipper allein daheim bis 15.30. Da steht die neue Crew auf der Pier. Ursula aus Freising will mit nach Korfu segeln. Zuerst gibt’s noch einiges zu tun: Topplampe wieder rauf bringen, und neu anschließen. Die Kontakte sind alle defekt. Die Ankerwinde macht’s möglich. Uschi muss nur auf den Knopf drücken und schon schwebt der Skipper gen Himmel. Nun leuchtet alles wieder wie es sich gehört.

Sonntagnachmittag Stadtbesichtigung. Mächtige Zeiten hat die Insel erlebt. Spiegeln sich wieder in Forts und Kirchen. Kulinarisch locken Inder, Italiener und dazwischen eine Menge Pubs, sehr britisch. Die Sprache bleibt ein Rätsel: Italienisch, Arabisch, Englisch alles durcheinander. Montag: Zwei neue Festmacher, weiß, werden angeschafft, die Wäsche gewaschen, Proviant besorgt. Morgen soll’s losgehen.

08.11.11 – Wind SE 3. Das passt. Es wird noch wesentlich mehr. Um 07.40Maschine an, Ablegen und um 08.05 wieder aus. Daisy rennt unter Besan und gereffter Genua mit 7 - 8 kn max. 8,8 kn SOG nach Nordosten. Ein herrlicher Segeltag. Zwei Frachter weichen brav aus. Nach 85 nm fällt um 22.30 der Anker in der weiten Hafenbucht von Syrakus. Es gibt Nudelsuppe mit Würstel, ein paar Bier und danach Tiefschlaf.

 

09.11.11– Hübscher Rahsegler ankert in der Bucht. Maltaflagge. Der Süd von 4 – 5 Bftverbietet das Anlegen an der Stadtpier. Die Marina wäre eh zu teuer, 55 Euro,und zu laut mit den quietschenden Schwimmstegen. Skipper wendet sich dem PC zu.Der Generator arbeitet perfekt. Tags drauf klappt es mit dem Anlegen. Bugankerund Heckleinen. John von der jjboat, einer Slup aus GB bietet LEDs feil. Sehrgünstig. Alle Kojenlampen nun sehr hell, gut für’s Schmökern in der Koje. Und energiesparend.

 

10.11.11Wetter entwickelt sich ungünstig. Ostwind und kein Ende. DAISY liegt an langenLeinen. Schwell im Hafen. Einkauf am Markt, noch eine Besichtigungsrunde: MariaLacrimae, eine gewaltige Träne aus Beton. Dann kommt er richtige Wind: Schwellim Hafen, die Leinen werden länger, kein Landgang möglich. Und das Dinghi bautsich auch nicht von selber auf. Also PC-Arbeit. Erst am Mittwoch soll’s besser werden: Westwind und Sonne. Da heißt es eben abwarten. Gut, dass nochBier an Bord ist und etwas Roter und Lammfleisch und Rindersteaks und, und...

 

14.11.11– Super, der Wind dreht und lässt nach. Herrlicher Sonnentag. Landgang wirdmöglich ohne Dinghi. DAISY wird auf Schrittlänge an die Pier herangeholt. Jetztwerden noch ein paar Einkäufe gemacht. Eine erstaunliche Kunstgalerie besuchtund ein Glaskünstler in seinem Atelier. Abends tut der Generator wieder seinePflicht.

15.11.11 -  Das Grip-File sagt ruhiges Wetter voraus, allerdings auchkeinen Wind bis kurz vor die griechische Küste. Also los. 09.20 Anker auf. 75 mKette waren draußen, war auch nötig. Das Eisen kommt recht sauber an Deckzurück. Die Logge steht natürlich nach so langer Liegezeit. Skipper reinigt dasRädchen, läuft einwandfrei. Der Ford brummt. 5 - 6 kn SOG, Kurs 60° leichterWind aus der selben Richtung. Noch ein Restseegang, verliert sich.

16.11.11 – Da schnurrt die DAISY durch das Ionische Meer durch die Nacht, durchden Tag und wieder durch die Nacht. Plattes Wasser, kein Verkehr, herrlicherSternenhimmel und gar nicht kalt. Das Meer hat noch Wärme. Es gibt zum DinnerHühnerrisotto mit Zucchini und ein Bier! Danach Kriminalroman: Erntedank. HatBernd dagelassen. Danke!

17.11.11 – Um 06.00 stellt der Skipper die Maschine ab. Groß ist schon oben,Genua folgt und das Besansegel. Es bläst stetig aus Südost. 6 kn SOG. Dann gibtes wieder Telefonnetz: Achtung griechische Zeit, eine Stunde später. Um 12.00stellt der Skipper die vier Uhren der DAISY um. DAISY wird einige Zeit indieser Zeitzone bleiben. Um 15.30 fest an der Tanke. Tankwart kommt in einerStunde, heißt es. Und er kommt. 272 l Diesel zu 1,59 der Liter. Oweia. Um 18.30während wunderschön zart die Dämmerung über die Insel mit ihren Pinien undZypressen fällt, liegt DAISY an ihrem Platz, ganz vorne, quasi das zweiteSchiff, wenn du zum Haupteingang rein kommst. Persenning über die Segel. EinSkipper wandert vorüber mit putzigem Hund: kleiner Schnauzer mit Bart. Hello,etc.

Abends im Marina-Restaurant. Nur ein Tisch besetzt. Da sitzt er wieder miteiner sympathischen Dame, weißes Haar, gütige muntere Augen. Judy aus Texas und Collins aus Wales. Sie will tags drauf nach Sicily, Syrakus, mit dem 10-m-Collin-Archer mit ihrem Mann, der diesen Abend leider unpässlich ist.Thomas kommt dazu, Schwede, Silberhaar auch er, filmreife Erscheinung eines Kreuzfahrschiff-Kapitäns. Und genau damit brachte er sein Berufsleben zu. Nun widmet er sich seiner sehr gepflegten Najad.

 

18.11.11– Skipper verhandelt mit der Marina. Liegeplatz, Kranzeiten etc. Aufräumen,Internet besorgen, E-mails lesen und schreiben, Werbemaßnahmen organisieren. Am20.11.11. endlich auch das GPS ausschalten. Die Crew verlässt die DAISY, Ursulasteigt ins Taxi zum Flughafen und der Skipper macht klar Schiff. Und die übrigeArbeit beginnt. Pläne schmieden gehört auch dazu. Es zeigt sich ein Weg, imHerbst 2013 den Bug wieder Richtung Atlantik zu wenden, in die Wärme, jetzt woDAISY so schön funktioniert in allen Bereichen. Aber der Wasserpass musserneuert, die Wellendichtung ausgewechselt werden. Kein Problem, wenn noch einpaar alte oder neue Freunde der DAISY ein paar Segelwochen buchen, Wochenvoller kaum vergessbarer Erlebnisse im Mare Nostrum…

 

 

01.12.11 - Schon ist der Wasserpass neu gemalt. Costa leistet saubere Arbeit. KlausMayer, sein Boss, der hier seit elf Jahren den Yachtservice betreibt, berät denSkipper in vielen Einzelheiten. Der gebürtige Innsbrucker hatte selbst mal einStahlschiff, kennt die Vorzüge und die Tücken. Und vor allem kennt er dieHandwerker hier in Korfu. Da gibt es noch Einiges zu tun. Die Segelleistung derDAISY in den letzten Jahren hat natürlich an ihrem eleganten Körper Spuren hinterlassen. Während der Skipper den Bugspriet abschleift, bauenStaffros und Chris, die Mechaniker  die neue Wellendichtung ein. Staffrosjustiert auch die Maschine neu, um die Vibration zu beseitigen.

Griechenlands Finanzkrise: Die europäische Familie

Auf einer Fahrt in die Stadt erzählt der Ingenieur, wie von vielen Griechen dieFinanzkrise gesehen wird: Europa sei eben eine Familie mit Eltern und Kindern.Deutschland habe die Rolle des Papas, Frankreich die der Mama und Länder wieGriechenland seien eben die Kinder, für die die Eltern zu sorgen haben, wennsie sie mögen. Ja sie mögen sie, kann der Skipper bestätigen. Im Grunde schon.Gerade die Deutschen, denkt der Skipper,  brauchen den Kontakt zu Ländernwie Griechenland und Italien, den Zugang zu einem völlig anderen  Lebensgefühl.Was die sogenannten kleinen Leute hier allerdings gar nicht verstehen: Dass diereichen Griechen, von denen es nicht wenige gibt, so wenig Patriotismus zeigen.Und dass sie jetzt plötzlich regelmäßig Steuern zahlen sollen. Und offenbarauch noch rückwirkend. Dem Motorrollerverleiher, bei dem der Skipper einenScooter mietet, treibt es fast Tränen in die Augen, als er erzählt, was man nunvon ihm verlangt, wo er doch zwei minderjährige Söhne hat und jetzt keineTouristen da sind, kein Geschäft läuft.

02.12.11 – Heute wollte der Skipper eigentlich in die Heimat reisen. Gehtnicht, zuviel Arbeit an der DAISY. Flug verschoben auf  08.12.11.Deckbelag muss noch ausgebessert werden und für den Schweißer gibt es noch einpaar Aufgaben. Die Malerei wird erst in der nächsten Woche fertig. Hoffentlich.Blitzsauber wird die DAISY wiede dastehen bereit zu neuen Reisen.

29.01.12 -  Seit dem 24.01.12 ist der Skipper wieder an Bord. Lars (36) ausKobernoor kam mit geflogen und seit 28.01.12 genießt auch Christel aus Hamburgdie Gemütlichkeit der DAISY. Draußen läßt der südliche Winter durchus seineKrallen spüren: 7°C nur wenn die Sonne durchkommt sprießen Frühlingsahnungen.Andreas, der Schreiner hat nochmal Maß genommen und  legt richtiglos. Das Fundament der Ankerwinsch war teilweise weggenommen worden wegen demEinsetzen eines neuen Teiles um den Ketteneinlass. Das Teak-Fundament mussteteilweise ersetzt werden.

Jetzt kommt noch der Holzbock über die große Rettungsinsel dran, der einen fabelhaften Sitz vor dem Großmast - bei raumen Winden - ergibt und der Zwischenboden in der Vorpiek. Dort wird das Dinghi künftig gelagert und es können darunter Segelsäcke gestaut und bewegt werden.  

 

Und dannsoll es los gehen nach Süden erst und später durch den Golf von Korinth. Einegemächliche Reise mit einem gemütlichen Schiff. Skipper und Crew genießen auchdie internationale Seglerszene im Hafen, gewinnen Freunde aus England undKanada, die hier überwintern. Einen Steg weiter liegt die SO LONG von SusanneHuber aus Ingolstadt, Transocean-Preisträgerin und zweimalige Weltumseglerin,ohne viel Aufhebens.

02.02.2012 – TrübeAussichten offenbart der Blick in den Himmel: graue Regenwolken hängen über derInsel, kalte Böen fahren durch den Mastenwald in der Marina Gouvia. DAISY liegtsteuerbord längsseits direkt vor dem Marinagebäude. Die Rechnung ist bezahlt,das Schiff klar zum Ablegen. Die Testfahrt wegen der neuen Wellendichtung mit Marco, dem Mechaniker war problemlos verlaufen. Motorbilgestaubtrocken. Eigentlich sollte nur Marco abgesetzt werden, die neue Glühkerzefür den Generator an Bord kommen und gleich wieder abgelegt werden.

Die Glühkerze kam aber erst um 15.00 und es war die falsche. Fragte der Marco,der den Skipper zurück zum Laden fuhr, beiläufig, um welchen Generator es sichdenn handele. Fischer-Panda. Na, so eine Kerze haben wir doch in der Werksatt.30 Euro und das Teil war an Bord, in den Kubota-Motor gefummelt und der Generatorstartet praktisch auf Zuruf.

Eine Nacht bleibt die DAISY an der Tanke liegen. Wetter bessert sich nicht,eher im Gegenteil. Der Skipper beschließt wieder an den alten Platz im Hafen zuverlegen. Klappt aber nicht, weil der Bug des Nachbarliegers in den Böen gutzwei Meter hin- und hersaust. Da ist die Lücke kaum zügig genug anzusteuern.Also längsseits ans Ende des Beckens. Gibt Gelegenheit mit dem Bus nachKorfu-Stadt zu fahren. Hat Christel eh noch nicht gesehen.

Der nächste Vormittag bringt den Abschied. Colin, sein witziger vierbeinigerBegleiter Mr. Bottom, ein grauer Terrier mit Ziegenbart und John aus England,Ole aus Schweden und Dale aus Kanada kommen gerade des Wegs. Silvester und denvergangenen Freitagabend hat man zusammen gefeiert in Harris Taverne, viel Spaßgehabt. Good bye sailors and fair winds! DAISY dreht den Bug durch den Wind,gleitet durch das Spalier der Segelyachten und aus dem Hafen.

Erstmal bisschen Höhe gewinnen gegen den Ostwind, dann Segel setzen. Groß imersten Reff und die Genua. Aber die Segel verscheuchen den Wind. Es wird einMotorsegeln bis nach Parga und in die Bucht Ioannou. Zur Einsteuerung ist esnatürlich Nacht. Aber DAISY findet ihren Ankerplatz ohne Probleme. Allerdingsläuft Dünung in die Bucht obgleich sie nach Lee öffnet.

03.02.2012 - Also wird am Morgen gleich nach der ersten Tasse Teerespektive Kaffe Anker auf gegangen und in einen fulminanten Segeltaggestartet. Groß und Genua gerefft hart am Wind stets zwischen fünf und sechsmanchmal auch acht Knoten. Immer noch hohe Dünung von der Ionischen See, spätereine böse Kreuzsee. Ziel ist die Marina Levkas hinter der Kanalbrücke vonLefkada. Öffnet stündlich. Die Öffnung um 18 Uhr ist die letzte bei Tageslicht.Der letzte Kreuzschlag wird deshalb von der Maschine abgekürzt: fünf Meilennoch. Rein in den Kanal diesmal ganz eng an steuerbord an der Strandzungeentlang im vier Meter tiefen Fahrwasser. Um 17:45 steht die DAISY im Becken vorder Brücke. Sie öffnet pünktlich.

DAISY passiert die Stadt Levkada, erreicht die Einfahrt zur Marina, da setztder erwartete Wind ein. Schon ist es dunkel. Viele Liegeplätze frei, hunderteYachten stehen an Land. Ein Schlauchboot prescht heran. Der Marinero weist denPlatz an: Dort neben der Tanke längsseits, genau das Richtige, um einenSüdsturm abzuwettern. Anlegen bei heftigen ablandigen Böen. Mit Hilfe derHeckleine steuerbords klappt es.

04.02.202 – Es pfeift aus Süd mit 36 kn. Für den Liegeplatz wollen sie37 Euro, Winterpreis. Es schüttet was der Himmel hergibt. Die Crew gehttrotzdem in die Stadt. Samstagsbetrieb in den Cafés. Abends feines Dinner anBord: Schweineschnitzel natur mit Pilzen, Spezialkartoffeln und Salat. Wird einlanger Abend mit Törnplanung.

05.02.2012 – Es wird noch ein Erholungstag angehängt. Wetter taugt ehnix. Schlendern durch den malerischen Ort. Abends Einkehr in eine kleineTaverne. Wundervoller Lammbraten mit Kartoffeln.

06.02.2012 – Immer noch kein Wetter, um nach Süden auszulaufen. Wiederüber 30 kn angesagt. Nun ist auch noch Montag und die Läden haben geöffnet.Eine neue Bodrum-Kaffeekanne muß her und Proviant wird ergänzt. Zwischendurchleckeres Souflaki vom Huhn in einem kleinen Imbissladen.

07.02.2012 – Dienstag. Heute gibt es kein Halten mehr. Himmel bedecktaber trocken und ca. 18 kn aus NE. Mitten im Tief: 986 Hkp sagt das Baro. 10.40wird abgelegt. Kanalfahrt. Erst peilt der Skipper Kalamos an. Die dicht unddunkelgrün bewaldete Insel liegt aber schon um 14.15 stb querab. Also weiter.Noch dazu klart es auf, aber der Wind bleibt weg. Also weiter mit dem Diesel.Limnos Petala. Um 17:40 fällt dort der Anker auf 5,6 m bei 38°24.911 N021°06.476 E. Es gibt schon wieder Spezialkartoffeln (Bratkartoffeln nach Artvon Skipper Claudius) mit Zucchini-Schinken-Gemüse-Pfanne und Greek-Salad. 

08.02.2012  - Um 11.10 immer noch 15 kn NE, aber Baro auf 1007.Anker auf und Genua raus. DAISY läuft nach Süden and der Insel Oxia vorbei. ImWesten kommt eine große Fähre auf. Bari – Patras vermutlich. Aus dem Schattenvon Oxia heraus tut sich DAISY immer schwerer gegen See und Wind anzukämpfen.Als der SOG auf 1,5 kn sinkt, liegt die Entscheidung nahe: Bevor es achterausgeht, lieber gleich umdrehen. Nördlich der Insel Oxia wartet eine schöne weiteBucht. Ruhiges Wasser, kaum Wind. Auf 5 m fällt der Anker: 38°20.178 N021°07.321 E. Zum Dinner gibt es Thunfischcreme aufs Fladenbrot.

 

09.02.2012 – Kaum zu glauben: Sonne scheint ins Cockpit zumFrühstück. Um  12.20 Motor an und Anker auf. Immer noch ziemlich wild abernicht ganz so. Weiter als bis Messolongion geht nicht bei Tageslicht. Dassind  21 nm. Aber dort gibt es nicht nur einen bequemen Liegplatz im fastleeren Hafen, sondern auch noch ein hervorragendes Dinner beim »Mazedonier«.Lammbraten vom Feinsten. Der Kellner stellt einen halben Liter Roten gratisdazu und auch das Dessert geht aufs Haus. Man zeigt sich sichtlich erfreut überdie Gäste aus Deutschland. Und die wundern sich über die vielen nagelneuenCafés in der Stadt. Sparsam besucht jetzt, aber wer reist denn auch im Sommernach Messolongion? Lord Byron zu Liebe, der hier seinen Geist aufgab?

10.02.2012 – Heftiger E-Wind schüttelt die Bäume, die den Hafen säumen.Keine Aufforderung zum Auslaufen. Superforecast von Windfinder.com sagt fürmorgen Entspannung bei 15 kn SW voraus. Da liegt tatsächlich noch ein Segler imHafen, eine Schiffslänge achteraus der DAISY. Hat’s in der Nacht hereingeweht.US-Flagge. Eine Warrior 40. »Wild Silk«. Frank, ein Crewmember stellt den Kontakther: Sie sind aus Israel. Sein Bruder David, der Skipper, hat das Boot soebenin Levkada erworben. Den DAISY-Skipper packt die nicht nur berufsmäßigeNeugier. Schließlich steht Tel Aviv im Etappenplan der DAISY. Prompt wird erauf die »Wild Silk« eingeladen und darf sogar vom Sherry des Voreigners nippen.David hat den Bar-Inhalt mitgekauft. »Du musst viel länger in Tel Aviv bleiben,es gibt so viel zu sehen und zu erleben«, mahnt Frank. Die Brüder, beide in denSechzigern, haben ihren Neffen mit an Bord. Sie wollen ein paar Tage im Hafenverweilen. Der DAISY-Skipper ist dankbar für den Kontakt, bekommt viele Infosfür seine Reise.

11.02.2012 – Die Eukalyptusbäume stehen beinah still. Aber von SW keineSpur. DAISY legt los. Trizonia müsste noch bei Tageslicht zu schaffen sein.Erst geht es mit Maschine wieder gegen den Ostwind, der mehr und mehr aufNordost dreht. Aber der Seegang hat abgenommen. Da kommt die Brücke in Sicht.Anmelden auf Kanal 12, Schiffsdaten durchgeben. Okay, one Pylon to starboardand three to portside. Ein beeindruckendes Bauwerk. Mit 2.265 Metern angeblichdie längste Stahlseilhängebrücke der Welt. DAISY rauscht mit 6,5 kn durch.

Nach der Brücke ist sie Welt völlig verändert. Kaum noch Wind, kaum noch Welle.Um 17.40 liegt DAISY steuerbord längsseits im kleinen Hafen von Trizonia.Mitten im Hafenbecken ragen die zwei Masten einer Ketsch sehr schräg aus demWasser. In Aigina erfährt die Crew, dass das Schiff schon seit vielen Jahrendort auf Grund liegt. Griechenland. Der kleine Ort wirkt total verschlafen.Eine alte Bavaria-Slup unter französischer Flagge liegt vor dem Bug. Es istLicht im Schiff.

12.02.2012 – Jetzt weht es aus SSE. Der Wind kommt mal wieder genaudaher, wo die Crew hin will, in diesem Fall aus dem Golf von Korinth.Aufkreuzen. Also noch zwei Stündchen motoren um bisschen Höhe zu machen unddann wird gesegelt. Ab 13.00 unter Groß, Genua und Besan. Hoch am Wind istDAISY wieder in ihrem Element, läuft spielend über sechs Knoten. Sonne scheint,alles gut. Es deutet sich eine lange kalte Nacht an. So was lässt sich umgehenper Zündschlüssel. Um 22.00 liegt das Schiff stb längsseits im Handelshafen vonKorinth. 62 nm seit Trizonia auf dem Zähler. Wieder ein leckeres Dinner anBord.

13.02.2012 – Noch beim Ablegen hört der Skipper aus dem Funk »Wild Silk,half a mile west of the Korinth-Kanal«. Die ganze Nacht sind sie durchgefahrenund nun liegen sie vor dem Wellenbrecher der Kanaleinfahrt und DAISY geselltsich zu ihnen. Nichts mehr von weißer oder blauer Flagge als Einfahrtssignal.Alles per Anweisung über UKW. Nachdem ein Frachter auf Ost-West-Fahrt den Kanalverlassen hat, werden die Segler zur Einfahrt aufgefordert. »Come in with fullspeed!« 297,83 Euro kostet die Passage für die DAISY. David zahlt für seine 40er200 Euro. Sie legen gleich wieder los nach Rhodos. Das Wetter ist günstig:Westwind, nun ist er da. DAISY zielt auf Aigina. Plötzlich richtigesÄgäis-Feeling: Sonne, muntere Brise, flottes Segeln unter Genua und Besan.

 

 

Ägina.6000 Jahre alte Siedlung. Wie sind die Leute bloß hierher gekommen? Für denDAISY-Skipper war das Hafenhandbuch das Problem. Da wo er laut Buch anlegenhätte können, geht es nicht. Die Marina ist nur für Liegeplatzinhaberzugänglich. Und im Stadthafen war die bevorzugte Stelle mit angeblichausreichender Tiefe einfach zu seicht. Also gegenüber an der Wasserfront. Dasklappt: Buganker rein mit viel, viel Kette und Heckleinen rüber. Schön. Mussnur der Anker noch halten. Prompt kommt Wind auf und der Anker gibt nach. Aberkräftig durchgesetzt hält er prima. Wird doch nicht was eingefangen haben?

14.02.2012 - Christel und Skipper besichtigen die Siedlungsreste rund umdie Dorische Säule unten am historischen Hafen. Eine Studentengruppe aus USAmit ihrem Prof. tut desgleichen. Man kommt ins Gespräch. Sie wollen auch zumTempel in die Berge hinauf fahren, haben einen Kleinbus gemietet. Habt ihr nocheinen Platz frei? Sure! Lauter angehende Archäologen auf viermonatigerStudienreise durch Griechenland. Der Professor ist griechischer Zypriote,ausgewandert nach USA.

15.02.2012 – Der Anker kommt problemlos hoch. Raus zumletzter Schlag, der auch einen ins Kontor bringt. Der Skipper erfährt es,während DAISY bei Halbwindkurs unter Vollzeug an die acht Knoten nach Nordostenrennt. Kalamaki war geplant. Die Riesenmarina hat aber keinen Platz für DAISY.Die Ausweiche Faliron will unglaublich viel Liegegeld. Zea Marina hört sichbesser an. Es ist Platz und der kostet ca. 30 Euro pro Tag. Im Nordwesten ziehtrichtig was auf. Also runter mit dem Groß. Das Schiff läuft immer noch über fünf.Acht Frachter liegen da vor Anker, zwei Fähren kommen aus dem Hafen Piräus, einFrachter kommt an steuerbord auf, dahinter noch eine Fähre von und einFlying Dolphin brummt von backbord achtern heran. Der Wind frischt gewaltigauf.

Segel bergen vor der Einfahrt. Leider pfeift es auch im Hafen ordentlich. ÜberKanal 09 den Marinero rufen. Der Liegeplatz zwischen zwei Motoryachten ungefähr4,85 breit. DAISY misst 4,70. Heftiger Seitenwind. Der Marinero hält mit demMotorboot den Bug gegen den Wind, so gelingt es DAISY achteraus in die Lücke zuquetschen. Heckleinen rüber, Mooring holen, fertig. Etappenziel erreicht. DieCrew hat noch zwei Tage Zeit für Athen, ehe der Flieger sie nach hause bringt.Erst mal gibt es nach dem Anleger Rindersteak mit Curry-Pilz-Soße und Penne.

Am 21.03.2012 legt DAISY ab. An Bord befinden das neue Großsegeln, dasneue Besansegel, eine neue Ankerkette, ein neuer zweiflammiger Herd sowie Berndaus Holzkirchen und der Skipper. Herrliches Wetter ohne Wind. Der Motor brummt.Es ist Bernds erste Fahrt auf einer Segelyacht seit dem er 1940 in die Weltgekommen war. Gut dass es so ruhig anging. Erst westlich Kap Sounion erlaubtein Windhauch das Segeln. Das Anlegen in Lavrion klappt wie am Schnürchen.Allerdings muß am folgenden Morgen verlegt werden. Die Chartersaison beginnt.

Bernd unternimmt einen Fahrradausflug nach Sounion. Am 23.03.12 treffen Claudiaund Anderl ein. Proviant ist bereits an Bord so dass noch am selben Tagabgelegt werden kann. Nach Kea in die Bucht Nikolao ist es nicht weit. AuchClaudia hatte noch nie zuvor eine Segelyacht betreten. Es wird eine stilleNacht in einer ruhigen Bucht. Sternenhimmel gutes Essen und all so was.

24.03.12 - Die Maschine verstummt sogleich nach dem Verlassen der Bucht. DerWind weist den Weg nach Norden. Karistos auf Euböa kann direkt angelegt werden.Es ist der 25. März. Nationalfeiertag. Kinder in Schulkleidung in den Straßen,Musik, eine Art Trachtenumzug.  DAISY verlegt um 11.05 zum Wasserhahn undum 12.50 wird abgelegt. Ein herrlicher Segeltag beginnt.  Um 19.32 verstummtdie Maschine. DAISY liegt nach 27 nm stb. längss. in Gavrion auf Andros. ImFischlokal gibt es Oktopus und Lachs!

Nächste Station Hermopolis. Eine wunderschöne Stadt mit Werft und sehr gutsortierten Geschäften auch für Segler. DAISY liegt längsseits an der Promenade,ein wenig unruhig aber nicht unangenehm. Die Dünung rollt sachte in den Hafen.Mit den richtigen Leinen kein Problem. Ein kleinerer Chartersegler flüchtetverlegt nach einem Versuch raus zufahren in die kleine Marina. War zu kurz angebunden.Marmorstraßen in der Stadt. Die Crew unternimmt ausgedehnte Wanderungen zuralten Chora hinauf. Weil es mit fünf bis sechs Beaufort weht und der Platz sohübsch und günstig ist, bleibt DAISY eine zweite Nacht.

28.03.2012 – Die 19 nm nach Mykonos bringen wieder Segelvergnügen pur. Bis zu7,5 kn SOG. Um 15:10 liegt DAISY in der sehr gut ausgebauten Marina stb.längsseits. Am Abend trifft Ursula ein, kommt per Taxi an Bord. DieCrewverstärkung wird in einer Taverne, die so leer ist wie der ganze Ort, beileckerem Fisch gefeiert. Die Saison kommt erst noch.  Tags drauf verlegtDAISY nach Delos. Als zweite Yacht des Jahres legt sie direkt am Eingang zumAusgrabungspark an. Die ersten Besucher waren Chinesen, wie die junge Dame imKassenhäuschen erzählt! Bis 14:55 streunt die Crew durch die alte Apollostadtund bestaunt die Spuren der vergangenen Reichtümer ausgreifender Handelshäuser.Der Museumspark schließt um drei.

Um 15:05 wird die Maschine abgestellt. DAISY kreuzt aus der Bucht. Dann geht esein paar Meilen weiter. In der Ormos Agion Ioannou auf Paros fällt um 18:40 derAnker.  37°08.454 N 025°13.615 E. Es gibt Pasta mit Gemüsesauce. Einezweite Yacht ankert etwas abseits vor der Leeküste. Am Morgen liegt sie naheder DAISY. Ein Fischerboot kommt vorbei, die Fischer bitten, auf dieausgelegten Netze auf der anderen Seite der Bucht zu achten.

Nun liegt ein richtig langer Schlag vor dem Bug: Ca. 40 Meilen bis Katapola aufAmorgos. Der Südwest pfeift ordentlich durch die Enge zwischen Paros und Naxos.Also außen rum. Aber auch dort gerät DAISY in einen Wind mit gut und gerne 30kn. Bis 9,5 kn SOG nur mit Besan und stark reduzierter Genua. 3 m Wellen. Um19:05 steht sie vor Katapola, 47,9 nm im Kielwasser des Tages. Um 19:20 bb.längsseits fest in Katapola. Die Hafenbucht öffnet nach West, ganz schönSeegang im Hafen. Aber in der Ecke hinter einer kurzen geschütteten Mole findetDAISY einen sehr guten Platz. 36°49.643 N 025°51.728 E. Abendmahl in einerTaverne, 25 m vom Schiff, leckerer Fisch.

31.03.2012 – Die Hafenbehörde in Gestalt eines jungen sehr sympathischenPolizeibeamten lädt ins Büro. Liegegeld für zwei Nächte: 14 Euro. Die Crewteilt sich. Anderl und Claudia mieten ein Auto und bereisen den Südwestteil vonAmorgos, besuchen Buchten zum Baden. Bernd, Ursula und der Skipper wandern zuralten Chora hinauf.

 

An altem Gemäuer entlang, durch Steineichengesträuch und im honigsüßen Duft der bunt blühenden Wiesen! Stärkende Pause in der Chora in Gesellschaft von Urlaubern aus Deutschland und Abstieg auf der anderen Seite zum Kloster Panagia Chosoviatissa, das wie ein Schwalbennest hoch über der Brandung am Fels klebt. Ein Dutzend Katzen auf der Terrasse vor Klosterpforte. Pünktlich um 17 Uhröffnet ein Mönch die kleine Tür und lädt zur Besichtigung.

Enge Treppen, kleine Räume, eine kleine Kapelle mit reichem Schmuck, zahllosen Ikonen und Kerzenampeln. Im Refektorium serviert der etwa 50jährige Mönch eine griechische Süßigkeit zu einem Gläschen Uso. Eintrag ins Gästebuch. Seine beiden Mitbrüder treten nicht in Erscheinung. Erlebt nun seit drei Jahren dort. Abstieg zur Straße. Eine junge Griechin fährt die drei zur Chora zurück und organisiert ein Taxi zurück nach Katapola. Köstlicher Lammbraten in einer schmucken Taverne. Anderl und Claudia erzählen begeistert von ihrem Ausflug zum Wrack eines gestrandeten Frachters.

 

 

Das Motorschiff ARETHUSA legt am Fährpier an. Einkleiner, edler Kreuzfahrer unter Malta-Flagge, Heimathafen Valetta. Die Gäste70+ streifen nach dem feinen Dinner an Bord durch den Ort. Der Generator desKreuzfahrtschiffs läuft ununterbrochen. Stört sehr. Eine grüne Stahlketsch mitNL-Flagge legt achteraus der DAISY an, verlegt aber wieder, weil es dort keinenStromanschluss gibt.  

Am 1. April 2012 steht wieder ein längerer Schlag bevor: 50 nm bis Skala aufAstipalaia. Ab 11:15 wird gesegelt. Erstes Reff im Groß und die Genua, Kurs120° SOG meist 6 kn. 20:05 Maschine an, Segel bergen. 20:20 Maschine aus. Stb.längss. fest an riesiger Betonpier in Skala. 36°32.841 N 026°21.296 E. EinKutter legt vor dem Bug an und entlädt ungefähr 80 Schafe. Anderl produziertSpaghetti al Olio. Sehr fein. 

02.04.2012 – Dieser Schlag soll noch länger werden also wird um 10:30 abgelegt.Es weht prächtig. 20 Min. später fangen Groß im zweiten Reff und die Genuagenug Wind für über sechs Knoten SOG. Raumschots. Ideal. Auch für Bernd, derheftige Welle lieber in der horizontalen wegsteckt. Um 20:10 Segel bergen um20:40 stb. längss. fest nach 55,6 nm in Livadia, Tilos. Achteraus liegt eineBavaria 47b mit Crew aus Berlin. In der Ecke des Hafenbeckens ein Wrack.Angeblich haben damit Türken Flüchtlinge aus Afrika angelandet und die alteSchaluppe ist im Hafen beim letzten Sturm zu Bruch und auf Grund gegangenebenso ein zweites Schiff draußen in der Bucht, mit dem die Türken wiederverschwinden wollten. Nun hocken alle im Gefängnis. Abendmahl im Grill-House:Trockene Chicken-Souflaki, saurer Wein. Vergessbar.

03.04.2012 – Am Morgen brechen die Wanderer der DAISY wieder auf. Dieverlassene Chora lockt. Wieder ein duftender Weg aber in der alten Stadt drobenin den Bergen bieten sich lediglich Ruinen zum Nachdenken über vergangenesLeben. Die Kirche ist liebevoll gepflegt und im Sommer scheint eine kleineTaverne betrieben zu werden. Um 13:35 fliegen die Leinen, um 14:10 stehen Groß,Besan und Genua. Der Wind gewährt ein kurzes Vergnügen. Um15:30 muss dieMaschine helfen, um 18:20 fällt der Anker in einer Bucht der unbewohnten InselAlimia in Sichtweite der Insel Rhodos. Verträumte Ruhe. Spezialkartoffeln mitPilzen und Tomatensauce.

04.04.2012 – Nach dem Frühstück erst mal kein Wind. 11:30 Anker auf. Maschineaus der Bucht und entlang der südlichen Insel Rhodos bis 13:55. Dann 1. Reff inGroß und Genua und es wird gesegelt In der Marina Mandraki liegen haufenweiseSchiffe teils vor Anker und Bugmoorings mit Heckleinen. Und alle Geschirretreffen sich in der Mitte. Keine guten Aussichten.

Längsseits? Der Hafenmeister sagt energisch nein. Also vorne gleich einlaufendlinks von der Einfahrt  Anker setzen und Rückwärts an die Pier, wo derKoloss mal seinen linken Fuß draufgesetzt haben soll. Sieht gut aus, um 19:00ist alles Paletti. Erster Stadtrundgang. Morgen möchte Claudia Geburtstagfeiern.

05.04.2012 – Erst wird mal getankt. 128 Liter. Mehr wurde nicht verbraucht aufdieser 389,7 Meilen langen und knapp drei Wochen währenden Reise. Dann die alteKreuzritter-Festung besichtigen. Palast des Großmeisters, verwinkelte Gassen,Straße der Herbergen: Franzosen, Spanier, Italiener, Deutsche. Zeigte sichdamals schon eine Europäische Union? Erst kamen die Osmanen 1522 und bliebenbis 1912. Italien wollte an alte Pracht anknüpfen und baute aus den Ruinen fastalles wieder auf. Festliches Diner bei Netunios. Claudias Einladung wird zueinem kaum vergessbaren Abend. Nur zwei Tische besetzt in einemGewölberestaurant. Riesige Fischplatte und ein Wirt, der es genießt, Zeit fürseine Gäste zu haben, plaudert aus dem Nähkästchen der Hochsaison. Eineinfühlsamer Musikant spielt dem Geburtstagskind rührend an der Gitarre auf.

06.04.2012 – Der Skipper erklärt den Tag zum Arbeitstag, aber der Wind verbiegtalle Planung. Das Achterdeck soll geschliffen und gestrichen werden. Anderl undClaudia fahren mit einem gemietet Quad bis Lindos hinunter. Bernd unternimmtdas gleiche mit dem Bus. Nach dem Schleifen kommt der Wind. Sinnvoll, weil derganze Dreck wegweht. Nicht sinnvoll, weil nun der Anker schleift. Schließlichhält er gar nix mehr und der Skipper lässt die Maschine an und legt DAISY stb.längsseits an die Pier. Der Nachbar in Luv hat eine Mooring bekommen. Mehrgibt’s nicht. DAISY liegt sicher. Aber die Aktion dauert über eine Stunde. DasStreichen wird gestrichen. Für Bernd, Claudia und Anderl letzter Abend an Bord.

Rhodos undTel Aviv

07.04.2012 – Wäsche in die Laundry. Die drei verlassen das Schiff.Die neue Crew trifft ein. Bertram und Gerhard, Klaus, Ursula. Die andere Ursulafliegt am Sonntagmorgen ab. Wäsche abholen, Stadtrundgang, Abendessen beiNetuno. Wieder sehr nett.

08.04.2012 – Ausführliche Einführung nach Frühstück, Stadtrundgang und Lunch inder Stadt. 16:30 Maschine an, Ablegen. 16:50 Maschine aus. Groß und Genua. DasZiel heißt Kastellorizon und wird mit einer Fahrt durch die Nacht angestrebt.Um 18:00 ist der Wind alle. Am 09.04. um 04:05 ziehen die Segel wieder. NochZwei Stunden zum Ziel. Um 07:05 liegt DAISY vor Buganker und zwei Heckleinen inKatsellorizon in der strahlenden Sonne. Von der Heckplattform könnte die Crewdirekt auf den ersten Tisch der Taverne steigen. 72 nm liegen im Kielwasser.Eine Wanderung auf den 400 m hohen Hügel mit herrlichem Blick auf die Bucht unddie türkische Küste. Danach griechischer Yoghurt mit Honig und Pistazien.Ablegen um 11:40. Es weht ordentlich aus West. Um 12:15 steht die Genua. Erstum 17:00 kommt das Groß dazu im zweiten Reff. 6 – 7 kn SOG. Das Ziel heißtPaphos auf Zypern. DAISY segelt durch die Nacht. Gewitter und Regen und bis zu7,5 kn SOG. Um 17:30 am 10.04.2012 läuft die DAISY in Paphos ein. Ziemlich eng.Kein Platz zum anlegen. Die Hafenpolizei schlägt per VHF vor, in der Mitte desBeckens zu ankern. 34°45.251 N 032°24.507 E. Schlauchbootaufbau dauert ca. 35Min.

Einklarieren bei der Polizei. Sehr freundlich, geradezu herzlich. Dinner anLand: 3-Gänge Menü für 14 Euro. Trocken, simpel. Vergessbar. In der NachtGewitter mit starken Böen. Anker hält unerschütterlich. Zu unerschütterlich.10:00 an Land Einklarieren bei Customs. Besuch des Ausgrabungsparks: HerrlicheMosaiken aus der Antike, die Ruinen der „Frankenfestung“, Kirche mit Paulus-Säule.Mittagessen.

Um 17:30 ist das Dinghi wieder an Deck, zerlegt und verstaut. 18:00 Maschinean, Anker hoch. Maschine ja, Anker nein. Hängt fest, sehr fest. Bisschenprobieren. Bringt Teilerfolg. Aber der Skipper ist nicht überzeugt, holt Hilfe.Dann kommt der Anker hoch, hat statt der offensichtlich massiven Kette nur nocheinen dicken Tampen eingefangen. Kein echtes Problem. Die Helfer nehmen 50Euro. Um 19:00 stehen Groß, Genua und Besan. Kurs Tel Aviv.

12.04.2012 – Um 07:30 nimmt der Skipper das Groß weg. DAISY läuft 136 ° vorGenua und Besan bis zu 5 kn. Um 15:00 dreht der Wind das Groß muss wieder rauf.Um 18:45 verläuft sich der letzte Windhauch. Maschinenfahrt. Es wird dunkel.Eine Bohr-  oder Förderplattform kommt in Sicht oder doch ein Christbaum?Skipper schaltet das Radar ein. Gut 12 nm weg aber sehr hell. Mehrere Signaleim Bereich 12 nm. Um 21:15 er erste Funkanruf: „Vessel in Position… IsraelNavy“ Shipsname, Flag, Crew, Nationality, last Port, Port of Call etc. „Okayproceed to Herzliya. Pay attention to navigational warnings“ Das Signal einesFahrzeugs 10 nm voraus verschwindet einfach vom Schirm. Abgetaucht?

13.04.12 – Der Skipper ruft Haifa Radio. Alle Fragen noch mal. Antwort: Pleasewatch 16. 10.45 Ein Patroullienboot taucht mit hoher Fahrt voraus am östlichenam Horizont auf. Minuten später umkreist es die DAISY. 20 mm-Kanone auf demVorschiff, drei oder vier Soldaten auf der Brücke mit Maschinenwaffen imAnschlag, Bazooka-Werfer auf dem Achterschiff, alle haben die DAISY im Fadenkreuz.Meint der DAISY-Skipper: Hoffentlich ist dort keiner nervös! Förmlicher Anrufüber UKW Kanal 16. Jemand mahnt, den Kanal zu wechseln. Also alles auf 11. AlleFragen noch mal plus Passnummern. Plötzlich eine freundliche ja fröhlicheStimme über Laufsprecher in deutscher Sprache: „Herzlich willkommen in Israel!“Das Boot düst ab nach Herzliya. Wind kommt auf. DAISY zeigt wieder ihre Genua.14:00 Einsteuerung in den Hafen. An Backbord liegt das Patroullienboot vertäut.Die Navy-Crew hockt auf der Pier, einer spielt Gitarre.

Zwei Zivilisten bedeuten dem Skipper,  was schon per Funk durchgegebenwar: Hart backbord vor dem Patroullienboot anlegen. DAISY wird sorgsam vertäut.Alles fertig? Herzlich willkommen in Israel. Bitte alle von Bord mit Papieren.Erste Inaugenscheinnahme der DAISY in Begleitung des Skippers. Sehrfreundlicher Ton. Dann Einzelinterviews. „Warum nach Israel? Woher kennt IhrEuch? Wer hat das Gepäck gepackt? Hat jemand was mitgegeben?“ Alles junge Leutekaum 35 Jahre alt. Sehr konzentriert und sehr höflich. Schließlich hinauf insBüro der Einwanderungsbehörde. Die bleiche Dame in Schwarz spricht Deutsch aberdoch lieber Englisch. Cool aber nicht unfreundlich. Kleine Verzögerung, weilder Skipper seinen eigentlichen Beruf nannte und dies mit dem Presseausweisnachwies. (Nein, ich werde kein Gedicht über Israel schreiben).

Heute ist Feiertag in Israel, und wenn keiner wäre, dann wäre auch einer, weilder morgige Sabbat schon um 14:00 Uhr herum beginnt. Das wird noch Folgenzeigen, die der Hafenmeister momentan noch nicht mitteilt. Für heute erfährtder Skipper nur, dass der Liegeplatz ca. 45 Euro kosten wird inklusive allemund er die DAISY direkt vor dem Marinagebäude liegen lassen darf, jedenfallsbis Sonntag, wenn kein Feiertag mehr ist.  Freitag der 13.04.12 klingt ausin der Angel-Bar keine 300 m von der DAISY.

14.04.12 – Sabbat. Eigentlich hat alles zu. Aber Bertram, Gerhard und Uschiorganisieren mit Hilfe zweier Hotelboys ein Mietauto, einen ziemlichgebrauchten größeren Renault. Erste Fahrt nach Tel Aviv, zweitgrößte Stadt desLandes. Spaziergang im Zentrum. Oper, Konzerthalle, Wolkenkratzer,Bauhausviertel, buntes Treiben am riesigen Strand, Streifzug durch Jaffa, dortselbst Dinner in einem urgemütlichen Restaurant. Bezahlt wird in NeueIsraelische Schekel (NIS). Ein Schekel momentan 0,20 Euro.  Preise wiedaheim. Eher mehr. Fröhliche Menschen, jeder sagt: „Willkommen in Israel!“

Am Sonntag dann Jerusalem. Eine der ältesten Städte der Welt. Jedenfalls älterals Rom und Athen. Erst Busrundfahrt, dann Yaffator, Klagemauer, Grabeskirche,Synagoge. Muslimische Bereiche schließen um 11:00 für Touristen. Abendessen imjüdischen Viertel, dem Viertel der orthodoxen, sephardischen Juden. SchwarzeAnzüge, weiße Hemden, Kippa, schwarze Hüte, bärtige Gesichter, Schläfenlocken.Viele junge Familien. Eine fröhliche fremde Welt.

Noch ein Tag Jerusalem. Yad va Shem. Von 11:00 bis 17:00 Uhr. Die Zeit fliegt,zerfließt in Emotionen, die vom Unaussprechlichen rühren. Einer der wichtigstenOrte der Welt, meint der Skipper. Dann Berg Zion und König Davids Grab. Und derÖlberg, mit seiner ganzen Kälte und abends ein Abstecher nach Bethlehem.

17.04.2012 – Der Skipper und Ursula wollen heute versuchen nach Petra inJordanien zu kommen aber auch noch mit Bertram und Gerhard Nazareth und den SeeGenezareth besuchen. Klaus bleibt in Herzliya. Bertram und Gerhard wollen dasTote Meer und einen Kibbuz erleben. Visa für Jordanien gibt es nur amGrenzübergang bei Bet She’an südlich des Sees Genezareth. Kostet natürlichAusreise. Auch der Bus, der nur vom Israelischen Schlagbaum zum Jordanischenverkehrt. Und das Visum. Nach Petra? Der Skipper spricht mit einem russischorthodoxen Geistlichen, der mit zwei Dutzend Pilgern aus Moskau ebenfalls nachPetra reist. Kein Problem, kommt mit in unserem Bus. Nun ja, gut gemeint. Dieresolute Reiseleiterin hat andere Vorstellungen: Njet. Also Taxi.

Der erste Wagen für 131 Dinar = 130 Euro wird von Said gesteuert, überausherzlich nett, aber der Mitsubishi hat einen Defekt in der Elektrik und bleibtalle halbe Stunde stehen. Der zweite Wagen bringt die beiden bis ca. 23:00 nachWadi Musha zum Kings Way Hotel. Hier bekommt jeder sein Bettchen für 30 Dinar.Morgens dann per Taxi in den Archäologischen Park von Petra. GigantischeFelslandschaft. Hier zogen Jahrhunderte lang viele Kilometer lange Karawanendurch mit den Schätzen Asiens. Angemessen, das Wunderwerk im Sattel einesAraberpferdes zu erkunden. Zweistündiger Ritt auf schwindelnde Höhen.Fußwanderung durch die atemberaubende Schlucht mit ihren in den Fels gehauenenGrabfassaden, Tempeln und Theater. Skipper mit Araberturban kommt gut an.

Rückfahrt für 85 Dinar. Grenzübergang King-Hussein-Bridge bzw. Allanbybridge,kostet wieder und dazu zwei Stunden. Bertram und Gerhard warten jenseits desJordans. Dinner an Bord.

19.04.2012 – Holocaust-Gedenktag in Israel.Draussen 3 m See, Brise aus West. An einem solchen Tag läuft man nicht aus,findet der Skipper. Um 10:00 Uhr hält Israel den Atem an. Sirene im ganzenLand. Noch ein Besuch in Jerusalem. Mauerrundgang, geht nur halb, wegenBaustelle vor dem Muslimischen Felsendom, wird aber ganz bezahlt.12-Nationen-Kirche, Mariengrab, Getsemane-Pforte, Bummel durch die Altstadt.Essen vis-a-vis Yaffator im Kemda-Restaurant mit Sicherheits-Check. 

 

 

20.04.2012 – 11:45 klar zum Auslaufen. Formalitätenerledigen. Die coole Beamtin bringt die Pässe persönlich zur DAISY. Ganz inSchwarz. Cool. Ablegen, 12:25 Maschine aus. Volles Zeug: Gr, Ge, Be, Fock. Kurs340°. 13.10: Israel-Navy fragt Position ab. 14:50 Israel-Navy fragt Positionab. 17:20 Wende Kurs 270°, weg vom „Heiligen Land“.

21.04.2012 -  Leichte Brise gestattetgemächliches Segeln. Seegang weg, 3 bis 4 kn SOG auch mal 2,5. Entspannung imSchiff. Sonne, Meer, Ruhe. Seefahrt eben. Phantastisch, wie das Schiff dahingleitet, gesteuert vom Autopilot unter vollen Segeln, leises Plätschern derBugwelle.

22.04.2012 – Um 03:00 kommt Wind auf. Halbwind von Land her, Kap Kiti liegtBackbord querab. 8 kn SOG. Hält aber nur eine Stunde. Ein Frachter kommt nahund weicht freundlich achtern herum aus. 05:00 Anlegen stb längsseits inLarnaka, Zypern. 

23.04.2012 – Drei Leute der Crew fahren per Bus nach Nikosia, wollen dentürkischen Teil Zyperns besuchen. Die Ablegezeit ist fest: 17:00. Nach Rhodossind 350 nm zu meistern bis Freitag, 27.04.2012. Soweit der Plan. Die Crew istum 16:30 vollzählig. Möchte aber noch an Land eine Kleinigkeit essen. Skipperlenkt ein. Unter Missachtung der Gezeit. Ein paar Zentimeter reichen in diesemversandeten Hafen, um Großes zu bewirken, zum Beispiel DAISYfestzuhalten. 

Als um 18:00 die Leinen los sind, kommt sie gerade mal zwei Meter weit. Es wird21:30 bis wieder was geht. Das Hafenhandbuch von Imray weist drei MeterMindesttiefe aus. Mag ja mal gestimmt haben. Nun heißt es, Segel setzen in derDunkelheit. Aber der Wind reicht nicht. Die Maschine läuft bis 24.04. um 11:30.Dann übernehmen Groß, Genua Fock und Besan den Vortrieb. Bis 18:00. Dann musswieder die Maschine helfen. Um 21.:10 – Crew sitzt im Salon beim Abendessen –geht plötzlich die Drehzahl hoch. Klaus der draußen wacht, versteht die Weltnicht mehr. Skipper kuppelt aus, aber die Schraube ist schon ausgekuppelt. DerHydraulikdruck für Kupplung und Propellerverstellung ist weg. Groß undBesansegel stehen sowieso noch. Genau ausrollen und segeln. §,5 kn SOG bei 340°. Geht doch. 

25.04.2012 – Nachts nimmt der Wind ab, es bleiben noch 2,7 kn SOG oder so. AmMorgen wird zusätzlich die Fock geheißt. Abends gibt es 17kn Wind und darüber.Groß und Genau werden verkleinert. Flottes Segeln ist angesagt. 

26.04.2012 – Zum Sonnenaufgang noch 4,2 kn SOG. Von Wende zu Wende kreuzt DAISYnach Nordwesten. Der  Skipper legt den nächsten Wendepunkt vor die Küsteder Türkei bei Finike, um nach Sonnenuntergang die Thermikumkehr zu nutzen. 4nm vor der Küste kein Lufthauch solange die Sonne über dem Horizont steht.Blödes Gefühl angesichts der nahen Berge keine Fahrt zu haben nur sachte Driftvon 0,3 kn Richtung Land. Gibt es da einen hübschen Strand zum Ankern? DieSonne ist weg. Lichter an. Da weht der erste Hauch aus Ost von Land. DAISYnimmt Fahrt auf. Die Küste zieht steuerbords vorbei. 2,2 kn reichen völlig. 

27.04.2012 – Der Wind dreht tagsüber auf SE. Kreuzen vor dem Wind. Fast fünfKnoten sind drin. Aber gegen 22:00 das gleich Spiel: Kein Lufthauch. Rhodosnoch 20 nm voraus Position 36°11.804 N 028°36.874 E. Rhodos liegt auf 36°26.600N. Wird schon mal wieder Wind kommen. Aber das GPS lügt nicht: 0,6 kn nach 180°dann 1,2 kn nach 225°.  Und das die ganze Nacht. Der Strom versetzt DAISYsechs Meilen nach Südwesten. Richtung Lindos. Auch eine hübsche Stadt, aber obes dort Hilfe gibt?
 
Rhodos - Izmir

28.04.2012 – Der Start in die neue Etappe verzögertsich: DAISY liegt in der Flaute. Per Telefon werden die zwei Flüge umgebucht,der für Uschi nach München und der für Klaus nach Hannover. Die anderen beidenwollen ohnehin noch eine Woche auf der Insel bleiben. Der Skipper fragt beimHafenmeister nach einer Schleppmöglichkeit. Negativ. Es sei denn ein Profi,würde schlappe 2000 Euro kosten.  Ein Anruf bei der Nereus-Werft hilftweiter: Da ist ein Deutscher Fischer, der hat ein Boot. Und für 500 Euro würdeein griechischer Fischer kommen. Okay. Kommt aber nicht. Kurz darauf meldetsich in deutlichem Hessisch Roland. „Wartet noch, um 15:00 gibt es wiederWind.“ Er gibt einen Ankerplatz an südlich der Häfen von Rhodos. 

Um 14:30 ein Lufthauch aus SE. Reicht für drei Knoten. Aber am Horizont zeigtsich ein schmaler, sehr dunkler Streifen. Das ist Westwind! Wird immer breiter.Bäckermützchen, Schaumkronen und los geht’s. Mit 5 – 6 kn SOG nach 335°, Großund Genua reffen. Wendepunkt ausrechnen – besorgt Vize Bertram – und Zielanliegen. Groß Bergen, mit Besan und Restgenua Ankerplatz anlaufen. Anker klarmachen. Die Sonne verschwindet hinter den Türmen und Stadtmauern von Rhodos. Inder Dunkelheit fast raumschots mit fünf Knoten auf die Küste, vierkant auf denStrand zu segeln, der jetzt von Lichterketten gezeichnet wird. Als das Echolotdie 10 m Marke unterschreitet, klar zum Aufschießer. Kaum ist die Fahrt weg,fällt der Anker. Genua bergen, Besansegel bergen. DAISY treibt zurück, derAnker hält. Gut 60 m Kette. Positionslampen aus, Ankerlaterne an. 

Da tuckert ein kleines Motorboot heran, kommt längsseits an steuerbord. Rolandmit seinem hölzernen klassischen Fischerboot hübsch blau lackiert, und auf demNetzberg seine Noja, eine Pitbull-Schäfer-Mischung. Roland entert auf die DAISYauf. Schulterlanges Haar, Vollbart, Elbsegler lustige Augen. Lebt seit 1983 inRhodos. Fischer, auch mal Wein- und Obstbauer und so. Er will dafür sorgen,dass DAISY morgens in den Hafen kommt. Nimmt Uschi mit, damit sie ihren Flugerreicht.

29.04.2012 – WNW 17 kn. Ob das was wird mit dem Einschleppen, bei dem Wind?12.30. Am Horizont taucht ein weißes Fischerboot auf. Zweimal so groß alsRolands. Eine 50 m-Trosse liegt auf der DAISY bereit. Der Skipper desFischkutters grüßt freundlich. Roland steht neben ihm. Anker auf, Schleppfahrt.30 Min später liegt DAISY vor Buganker und vier Heckleinen im Limin Emborikos.Ein kurzer Besuch mit Roland bei der Hafenpolizei: Alles klar. Klaus, Gerhardund Bertram gehen von Bord. War eine schöne interessante Reise. Wer segeltschon nach Israel? Die neue Crew, Gerlinde, Gudula und Heiner kommt anBord. 

30.04.2012 – Roland besorgt einen Mietwagen. Crew besorgt Proviant. Der Skipperbaut die Hydraulikpumpe der Kupplung ab. Nachmittags damit in eine große LKW-Werkstatt.Nach einer Stunde ist das Teil zerlegt. Der Antrieb der Pumpenwelle istausgeschliffen, dreht durch. Muss ersetzt werden. Dänisches Fabrikat: KorsörMotor og Propellerfabrik A/S. Schnell Teile fotografieren, E-Mail schreibenmorgen ist Feiertag in ganz Europa. 

Ole Pedersen in Korsör identifiziert die Teile am Mittwochvormittag,schreibt die Rechnung. Der Skipper überweist online. Die Bestätigung kommt abererst nachmittags bei Ole an. Die Teile werden am Donnerstag verschickt per TNTExpress. Ole schreibt: Die Teile können erst am Montag in Rhodos sein. AmFreitag um 10:15 sind sie in Athen. Warum geht’s nicht weiter? 

Am Abend erreicht Heiner die Nachricht von schwerer Erkrankung seines Vaters.Entschluss: Segelreise abbrechen, heim fliegen. Gudula hängt sich dran: Ist ihrzu unsicher, in vier Tagen Izmir und ihren gebuchten Heimflug zu erreichen. Siebucht für Montag, 07.05.12. Dreißig Minuten später taucht Roland auf: „DeinPaket ist da“. Ab in die Werkstatt. Er hilft beim Einbau. Um 23:00 läuft dasGetriebe wieder ordnungsgemäß. Roland und der Skipper gönnen sich einenOktopussalat und drei Gläser Weißwein im Archipelago am Hippokratesplatz. 

Ablegetermin Montag, 07.05.12, damit Gudula sonntags nicht auf der Straßesteht. Roland kommt noch mal zum Frühstück an Bord und anschließend mit zurBehörde. Skipper bekommt einen Stempel ins Papier. Efkaristo. Keine Gebühr, nurfür Strom und Wasser 10 Euro beim Hafenmeister. Meint Roland noch zu denBeamten bezogen auf die gestrige Wahl in Griechenland: Sagt mal, wer wählt dennhier die Rechten? Das geht doch gar nicht oder? Betretene Blicke. Draußen: Diekennen mich alle als Anarchist.  

11:30 Maschine startet. Hydraulikdruck 21 bar. Alles normal. Anker auf. AdieuRoland, und Danke für alles, adieu Rhodos. Aus der Abdeckung raus, alle Fenderund Leinen verstaut? Dann hoch mit dem Groß. Wind hält aber nur bis 17:40. Um19:00 liegt die DAISY vor Buganker und zwei Heckleinen in Simi. Beinahperfektes Dinner – Fisch und Lamm – serviert von einem jungen Ober aus Polen.Lüftungskrach einer nahen Fabrik stört jedoch erheblich. 

08.05.12 - Keine Eile mehr nach Izmir zu kommen. Also gibt sich die DAISY denFeierlichkeiten zum 8.Mai hin und legt einen Hafentag ein. Allerdings kämpftgegen 17:00 ein Fischer mit der Ankerkette der DAISY. Ergebnis: Anker hält nurnoch bedingt. Reicht noch für eine ruhige Nacht, da eh kein Wind  

09.05.12 – Wunderbares Wetter, ohne Wind. Trotzdem 08:35 Anker auf. Der hältnämlich nun gar nicht mehr. Sieben Motorstunden und eineinhalb Segeln. Um 19:35fällt der Anker in Baglarköyü, Tütkei. 37°01.249 N 027°21.464 E  DieBordküche bietet Pasta mit Specksoße. 

10.05.12 – Es weht aus SW. Um 10:00 Anker auf, Segel hoch. Groß im 1. Reff,Genua, Besan. Wind geht auf NW und bringt 16 kn zusammen. DAISY läuft 5 kn SOG.Die Insel Farmakonisi liegt so schön am Weg. Fischer in der Bucht winkenfreundlich und einladend. Aber am Ankerplatz stört eine riesige Tonne und dannerscheinen zwei Soldaten mit Megafon und weisen den Skipper deutlich ab. Alsohinüber in die Türkei. Büyükturnali bietet bei dieser Wetterlage genug Schutz.Aber Vorsicht: dort gibt es eine Sandbarre  mit weniger als 2,50 m Wasser.Ankern auf 37°20.767 N 027°13.667 E auf 5,5 m. 

11.05.12 – Heute könnte Kusadasi erreicht werden. Könnte, wenn in der Straßevon Samos nicht der Wind so total eingeschlafen wäre. Die Bucht von Posidonionauf Samos wirkt da sehr einladend. Also noch mal die Griechenlandflagge setzen.Der Anker fällt bei 37°42.648 N 027°03.376 E auf 7 m.

12.05.12 – nun liegt Kusadasi ja fast in Sichtweite. Es reicht um 11:00 dieMaschine zu starten und den Anker zu holen. Windmäßig nicht viel los. Um 15:30liegt DAISY vor einer Bugmuring und zwei Heckleinen in Kusadasi. Da is ja waslos! Martin aus Holland kommt an Bord und ist gar nicht so enttäuscht, dass erunter den Niederländischen Flagge keine Landsleute antrifft. Dann kommt Bennyaus dem Münchner Westend von der VEGA. Liegt ein paar Plätze backbords, 80Jahre alte Holz-Yawl. Viel Arbeit. DAISY-Skipper gibt die Papiere ab.Einklarieren dauert einen Tag. Erledigt die Marina. Skipper sucht die VARUNAvon Sigmar, is aber nicht da. Schade. Erstes Abendessen in der Türkei. Bisschentrocken. Quirlige Stadt. Der Heimweg wird abenteuerlich, weil mittlerweileBursa gewonnen hat. Alles feiert wilddurcheinnder.  

13.05.12 – Der Skipper findet doch noch ein bekanntes Schiff: Die ANTARESBavaria 42, die er mal für Michael von Horta nach Benemaldena gesegelt hat.Ausflug nach Ephesos. Beeinduckende Pracht der Antike. Man hätte bisschenbesser darauf aufpassen sollen. Benny an Bord zum Tee. Abendessen an Bord.Marina kassiert schon mal 55 Euro, tags drauf noch mal 177,-  Skipperdenkt, nun alles tamam, wie es hier heißt und legt nach Abmeldung ab. Kommt einMotorboot hinterher: Strom und Wasser noch zahlen. Noch mal 10 Euro für zweiNächte. Ganz schön teuer der Strom hier. Jetzt aber weg. 

Gleich vor dem Hafen gehen Groß und Genua hoch. Läuft prima. 20:40 fällt derAnker vor Lebedos, 38°04.343 N 026° 58.442 E. Keine Boje im Wasser nix was aufein Hindernis weisen würde. Mitten beim Abendessen kommt ein Fischerboot daher,holt ein Netz auf und ei guck mal, die Kette der DAISY liegt darüber. AlsoAnker auf und noch mal ankern,  wo garantiert kein Netz liegt, wie derFischer behauptet. Der Skipper weiß inzwischen, dass yedi metri, sieben Meterheißt, und dort fällt nun der Anker. 

15.05.12 – Der Platz ist sowie so nicht so doll und dann dreht auch noch derWind. Die Dünung weckt den Skipper und um 05:40 wirft er den Motor an und holtden Anker auf. Genua und Besan genügen bei dem Kurs und der SW mit 20 kn lässtDAISY mit soliden 6,6 kn SOG losziehen. Endlich ein richtiger Segeltag. Crewliegt ein wenig darnieder. Zwischendurch wird mal der Generator bemüht und um18:00 die Garderobe wieder eingepackt. Dann sind 76,7 nm gesegelt und der Ankerfällt vor Mimas bei 38°39.285 N 026°30.193 E. Izmir ist nun komplettgestrichen.

Istanbul

16.05.12 – Folgt die Fortsetzung. War nicht ohne der Tag vorher. Skipperschläft bisschen länger und startet erst um 12:10 die Maschine zum Anker aufgehen. Tatsächlich weht es ganz nett und um 15:30 mit 15 kn aus W. DAISY läuft25° also raumschots unter Besan und Genua. Um 19:40 ist Dikili erreicht. Ankerund zwei Heckleinen. Daneben liegt „Die Neunte“ eine Bavaria 40 aus Wienlängsseits an einem Ausflugskutter festgemacht. Dinner in der Stat, sehr gut.Immerhin kochte der junge Chef de la Cuisine 10 Jahre Küchenchef in der AltenPost von Aschaffenburg.  

Von Dikili aus besucht man Bergama, bzw. das, was von Pergamon übrig gebliebenist. Wiederum beeindruckend. Was sich der Hadrian so leisten konnte… Und dieDAISY-Crew Türkisch Lunch in Bergama. Der DAISY geht es während dessen garnicht so gut. Starker Südwind pfeift in den Hafen und der Anker rutscht etwas.Landkontakt mit dem Heck. Man hätte nur die Ankerwinsch bisschen betätigenmüssen. War halt niemand eingeweiht. Nix kaputt gegangen. Skipper setztsicherheitshalber Spring. Um 21:30 kein Wind mehr. Dinner an Bord: GebrateneHühnerbeine mit Reis und Zucchini. EFES-Bier! 

18.05.12 – Der Insel-Archipel von Ayvalik. So sieht also der Schoß Abrahamsaus. Einsteuerung sehr interessant, Tonnenstrich mit 7 m und dann wie imBinnensee. Total stille Bucht. Aber das Wasser ziemlich grün, hat wohl wenigAustausch. Hier könnte man echt vor Anker liegend ein Buch schreiben. 

19.05.12 – Kemals Geburtstag. Noch mehr riesige Türkenfahnen als normal überden Dächern auf Berg- und Hügelgipfeln. Kreuzen gegen West 19:30 Anker vorSivrice 39°28.316 N 026°13.401 E. Eine Lüfterhutze verloren. Anker auf 8 m mit50 m Kette, Rindersteak mit Spezialkartoffeln und ein oder zwei EFES. 

20.05.12 – Fast windlose Fahrt nach Bozcada. Die letzte Insel vor denDardanellen, bzw, vor Canakkale, (Tschanackale) wie die Meerenge bei den Türkenheißt. Achtung: Dort gibt es jetzt Moorings! Und gute Lokale im hübschen Ort.Über den Mauern des Forts hängen natürlich gewaltige Halbmond-Fahnen und inÜbergröße Kemal der Attatürk, der  “Ahne der Türken“ wie es richtigübersetzt heißt. Die Kellner strahlen begeistert, als der Skipper ein paartürkische Worte serviert zur leckeren Dorade mit herrlichem Weißwein von derInsel. 

21.05.12 – Von dem Wein sollte unbedingt was an Bord sein.Die Weinhandlungsieht auch sehr seriös aus und der Preis lässt Gutes vermuten. Dann geht’s losin die Dardabekllen. Aber nur ein bis zwei Knoten Strom dagegen. Frachter imKolonnenverkehr. Aber es ist Platz genug. Die NATO-Marineboote „Evers“ NL und„Rheinlandpfalz“ überholen freundlich grüßend. Als sich der Abend senkt folgt demder Anker und zwar vor Suluca auf 6 m Tiefe an 30 m Kette. Aber der neueWein! Nun gut, vielleicht ist noch zu neu, zu jung und wird noch.

22.05.12 - Karabiga bietet einen schönen Längsseitsliegeplatz zwischenFischkuttern und neben der Verladepier für Marmorbruch. Nix für zarte Nerven.Es gibt gebratenen Seehecht in einem einfachen Fischlokal auf der Straße. DasEFES dazu holt der Wirt schnell aus dem Supermarkt nebenan. Im Hafencafé derFischereikooperative gesellt sich der junge Kapitän Hassan zur Crew und erzählt von seinen Fahrten mit Kümos, richtigen Frachtern und seinem eigenen Kutter. Der Wirt hat mal in Bremerhaven gearbeitet und spricht deutsch. 

23.05.12 – Die DAISY-Crew spendet der Kooperative 10 Euro für den Liegeplatz und die hilfreichen Hände. Wind konnte sie dafür weniger einhandeln. Der Skipper verkürzt deshalb die nächste Tagesfahrt, als DAISY an Türkeli Adasi vorbei kommt. Der Hafen Yigitler sieht so gar nicht nach igit aus. Nur das Wasser vor der langen Westpier erweist als zu seicht. Die Nordpier dagegen hat über 5 m Tiefe. Ein hübscher, sicherer Platz und ein noch ziemlich verschlafener Ort. Aber alles weist darauf hin, dass hier im Sommer richtig die Post abgeht. Hüssein (81) und Mehmet, zwei würdige Rentner kommen mit der DAISY-Crew ins Gespräch. Sie verbringen hier zumindest im Sommer ihren Lebensabend. Mehmets Sohn betreibt Läden für Kaschmirprodukte in Istanbul. 

24.05.12 – Auflandiger Wind. Ablegen klappt nur nach Eindampfen in die Achterspring. Der Südost hält ein paar Stunden für zünftiges Raumschotssegeln. Nun stellt sich immer dringender die Frage: Wohin? Die Marinas rund um Istanbul verlangen unglaublich hohe Liegegebühren. 1200 bis 2500 Euro pro Woche. DAISY soll für zwei Wochen untergebracht werden. Der Skipper möchte nach Hause fliegen. Rod Heinkell führt zwar den kleinen Hafen Zeytinbagi auf, aber was er schildert, klingt nicht eben einladend.

 

 

 

Der Skipper versucht’s trotzdem. Im letzten Lichtläuft DAISY in das Hafenbecken. Ein halbes Dutzend Yachten liegt hier offenbarvor Bugmoorings. Freundliche Helfer weisen der DAISY einen Längsseitsplatz zuan einer Pier, die nicht im Buch steht. 

 

25.05.12  - Verträumter Ort, der seit 1945 eigentlich Tirilye heißt, typische Häuser, Geschäfte, eine Handvoll Restaurants. Wie kommt man von hier nach Istanbul? Mit Bus und Fähre. Was kostet der Liegeplatz für zwei Wochen? 200 Euro für den Platz und 50 für Burak, einen jungen Mann, das Boot beaufsichtigt. Der Hafenpolizist kommt und macht die Sache klar. DAISY verholt auf einen anderen Platz weiter drinnen im Becken. Der Skipper trifft eine Lehrerin der örtlichen Schule. Sie hat Germanistik studiert und spricht perfekt deutsch. Alles klar.

 

Nach einem Besuch Istanbuls trifft der SkipperMustafa, den Polsterer von Tirilye. Der junge Mann verspricht die Salonpolsterneu zu beziehen. Der Skipper sucht den Stoff aus und Mustafa hat nun zweiWochen Zeit für eine Menge Arbeit. DerSalon wird danach womöglich ziemlichnobel aussehen.

17.06.2012 – Zurück an Bord. Kein Strom, Netzausfall.Aber nach einer Stunden wieder alles okay. Wie abgemacht erscheint am18.06.2012 um 15:00 Mustafa mit den fertigen Polstern . Werner und Rudi ausWeilheim und Ursula aus Freising staunen.: Pünktlich und schön.

Am 19.06.2012 wird abgelegt. Die Kette zeigt sich bisschen veralgt und vollerSeepocken. Reinigt sich bei den häufigen Ankergängen der nächsten beiden Wochenfast automatisch. Das erste Mal vor Cakilköy. Ostwind schiebt die DAISY mitHochgeschwindigkeit durch das Marmarameer nach Westen.  Der zweite Besuchin Ygitler fällt wegen Starkwind aus: Es bläst genau in den Hafen. SorryHüssein, ein anderes Mal!  

Am 20.06. liegt DAISY abends wieder in Karabiga am alten Platz. Schade, keinWiedererkennen von niemand. Feines Fischessen nahe bei. Cardak nächste Stationam asiatischen Ufer der Dardanellen 40°22.641 N 026°42.285 E, dann Canakale.Anlegen problematisch, weil starker Seitenwind dauernd den Bug verweht. Abervorwärts klappt’s. Dieselbunkern und Ausklarieren. EM: Deutschland –Griechenland: 4:2. Alemanya – Yunanistan! Noch schnell ein paar Fotos vomTroyanischen Pferd, wie es sich der Filmausstatter von dem Hollywood-Streifen„Troya“ vorgestellt hat. Wieder raumer Wind, rauschende Fahrt hinaus insMittelmeer. 

Limnos bietet wunderschöne Ankerplätze, die auch im Finstern angefahren werdenkönnen. Herrliche Nacht. Richtig nahrhaft wird der Aufenthalt im Hauptort derInsel in Myrina. DAISY ankert im Hafen und Crew geht per Dinghi an Land.Leckeres Mahl, guter Wein. Italien – Großbritannien 1:0 Elfmeterschießen! 

Wieder eine spannende Ankunft: 26.06. um 00:40 fällt der Anker in Koufos,Griechenland, Festland nach 56 nm. LF Psevdokvos kaputt, rotes Einfahrtsfeuerkaputt, trotzdem sauber angekommen. Beim Baden Netz in der Schraube entdeckt.Rausgeschnitten von Werner und Skipper. 

Es folgt eine Nacht in der schönsten Bucht der Reise: Ormos Toronis. 40°00.883N 023°49.584 E. Am 27.06. trifft DAISY nach 20 nm in Skionion ein. Buganker undzwei Heckleinen. Hübscher Hafen aber ohne Strom und Wasser, dafür kostenfreiund kurze Wege zum Einkaufen.

Motorsailing  bringt DAISY auf halbem Weg nach Thessaloniki, dann kann derDiesel endlich schweigen. Skippers Prognose für EM: Italien gewinnt 2:1. Um20:00 liegt sie in der Marina Aretsou. Muring zu kurz, Sanitäranlagen minimalaber brauchbar. Rechtzeitig zum Anpfiff: Italien – Deutschland. Na, was sagteder Skipper? Skipper gibt sich der Decksmalerei hin und kleineren Reparaturen.  

Aretsou: Große Marina, keine Handwagen, Taxi darf nicht aufs Gelände fahren.Heike, Hartmut und Ekkehard schaffen das Gepäck trotzdem den Kilometer zumSchiff. Bernd  wird erwartet: Gemeinsam geht’s besser. Feines Dinner anLand.  Die alte Crew nächtigt noch einmal an Bord. Starkwind wird nochnicht erwartet. Der Skipper setzt auf Meltemi, soll ja nach Süden gehen.

01.07.2012 – Thessaloniki. Hafenpolizist von Aretsoustempelt das griechische Permit. Seit drei Wochen kein Stempel. Der war richtigamtlich. 11:45 ablegen. Ab 12:30 wird gesegelt mit Groß und Genua und Besan.Schöner Segeltag, 5 kn SOG. Um 21:47 fest in Nea Mudania. Da hat man 1922 dieGriechen aus Mudanja am Marmarameer angesiedelt.  Ekkehards Freunde stehenam Steg. Dinner in einem Hafenrestaurant. Das falsche aber gut.

02.07.2012 – 14:14 los wieder Vollzeugsegeln, diesmal richtig auch mit Fock.18:52 M und 20:30 fest in Nea Skionio vor Buganker und Heckleinen. Heikeschmort Hühnchen dazu gibt es griechische Nudeln. Super gut. Reinhard Pohnitzeraus Österreich macht seine MOANA neben der DAISY fest. 

03.07.2012 – 09.45 Anker hält nicht mehr. Daisy verlegt an die Pier gegenüber,längsseits, eh besserzum übernehmen von Proviant. 12:45 M zum Ablegen. Windbleibt aus. 16:24 Anker in Ormos Tornis. Baden, Fischessen an Bord,Vollmondnacht, klassisch, fantastisch.

04.07.2012 – Baden! 09:30 Ankerauf. Raus aus der Bucht und Segel gesetzt. Docheine Stunde später verschwindet der Wind. Heiß ist es und jeder genießt denFahrtwind, den die Maschine erzeugt. 40 nm bis Planitis, vor der Insel Panagia.39°20 N 024°04 E. Nach dem Bad gibt es Lammkoteletts mit Ratatui an Bord. Heikekocht vorzüglich. 

05.07.2012 – Nach dem Morgenbad kommt Rührei auf den Tisch und draußen wiederkeinen Winde. Erst ab halb elf fangen Groß, Genua und Besan genug ein, um DAISYvoran zu bringen. Aber die Maschine muss immer mal wieder helfen. Um 17.30 sinddie Segel geborgen, Daisy liegt vor Buganker und Heckleinen in Patitiri. Einhübscher Hafenort mit einer tollen Wäscherei in der Oberstadt und die wird tagsdrauf ordentlich beschäftigt. Der Schmutzwäscheberg füllt gut drei großeTragetaschen.

06.07.2012 – Schwachwindig geht die Reise weiter. Groß, Besan und Genau sindgesetzt, aber der Wind lässt ehr zu wünschen übrig. Eigentlich sollte kräftigerMeltemi für das Fortkommen sorgen, aber tatsächlich macht das der Ford6-Zylinder. Nach 20 nm liegt DAISY fest vor Buganker und Heckleiben in Loutrakiauf Skopelos. Ein Taxi bringt die Crew hinauf zur Chora wo es im RestaurantAgnanti ein vorzügliches Dinner mit herrlicher Aussicht zu genießen gilt. DerLaden ist wirklich sein Geld wert und zu empfehlen. Die charmante Bedienung tutein übriges dazu.

07.07.2012 – Wieder kein Wind. Motorsailing bis Ormis Pevky auf Skyros.Irgendwie muß Daisy ja vorankommen. Die Termine sind nun mal gesetzt. DAISYkreuzt durch die Ägäis von Insel zu Insel. Mykonos wird besucht und Hermopolis,wo der Skipper Gelegenheit nimmt, das Opernhaus aus dem 19. Jahrhundert zubesichtigen und einer Probe lauscht im Plüschsessel einer Seitenloge. In dergut geschützten Bucht von Milos verbringt DAISY zwei Nächte weil Starkwindangesagt ist und gehörig über die Insel pfeift. Der letzte Sprung nach Südenvon Milos nach Kreta führt durch die Nacht. 

19.07.2012 – In Iraklion bietet sich eine zwar etwas zerbröselte Pier für eineLängsseitsliegeplatz an direkt vor dem Gebäude der Hafenbehörde bzw derHellenic Coast-Guard. Ein Ausflug nach Knossos muss sein. Das Essen in denRestaurants erscheint vielfältiger und köstlicher als sonst gewohnt auf denInseln. Kleine Leckereien aneinandergereiht ergeben wahrlich lukullischeDiners. 

21.07.2012 – Ulrike und André kommen an Bord und bringen ein wichtigesErsatzteil mit: Die innere Kühlwasserpumpe des Ford muss ausgetauscht werden. Dasgelingt recht zügig. Am Sonntagabend ist die Maschine wieder klar. EinCoast-Guard-Mensch meint, DAISY sollte lieber an die Muring gehen. Der Verweisdarauf, dass leider keine vorhanden sei und DAISY schon drei Tage hier liege,lässt das Ansinnen im Sander verlaufen. Es wird eine kleine Gebühr für denLiegeplatz kassiert. Dafür kann Wasser gebunkert werden. Noch ein lukullischerAbend in Iraklion und los geht’s. Ulrike und André brauchen Meilen undErfahrung für ihre schweizerischen Segelscheine.

22.07.2012 – Außen rum oder wieder durch den Kanal? Die Wetterberichte ratenvon einer Westpassage des Peloponnes eher ab. Also geht es stracks nach Norden.DAISY ankert an manchem Platz, den sie schon kennt, besucht Naxos mit seinemberühmten und rätselhaften Tor und passiert den Korinthkanal. Sie kreuzt durchdie Nacht und bringt so etwas mühsam den Golf von Korinth hinter sich. Aber esist Segeln von der reinen Art. Schließlich steht sie unter Segel direkt vor dergigantischen Brücke Rion über den Golf von Patras, ordnungsgemäß angemeldet undder nächste Kreuzschlag würde genau durch die verordnete Passage passen. Aberda kommt die Bitte über VHF: Not by sails under the bridge. War ja eigentlichklar. Also runter mit den Tüchern. Danach ist der Wind sowieso ganz anders.Wieder mal in Messolongion. Immer gut für ein leckeres Dinner und eineerholsame Nacht in diesem wirklich total ruhigen Hafen. 

30.07.2012 – Noch durch das Ionische Meer gekreuzt und einmal in Lefkasgenächtigt, in der Bucht vom Heiligen Nikolaus geankert und schon läuft DAISYwieder in Gouvion, Korfu ein. Ulrike und André gehen mit den Erfahrungen ausund den Erinnerungen an eine echte Segelreise von Bord. 

31.07.2012 – Wäsche waschen, putzen und aufräumen. Am späten Abend stehenKarin, Marcus. deren Sohn Emanuel (12) und sein Freund Amos (14) auf dem Steg.Willkommen Mr. Christian Fletcher und Sir Michael Osbourne! Eine zünftige Reisebeginnt, die bis in die Schildkrötenbucht im Süden von Zakynthos undzurückführt. Jede Nacht in einer hübschen Bucht in einem netten Hafen. ZuBesuch auf Paxos, diesmal vor Anker und ohne den Hafen umzubauen, dafür mitsehr nahem Nachbarlieger mit italienischer Flagge und Gipsbein.

Dann Lefkas und diverse Buchten im ionischen Meer. Auf dem Weg nach Norden dannauch mal auf dem Peloponnes in Killinis und wieder in Lefkas. Mr. Fletcher undSir Osbourne lernten viel Segelhandwerk und turnten eifrig auf der DAISY herum.Zur Meuterei kam es nicht. Auch nach dem Aufenthalt in Lefkas nicht, wo Stefanund Lollo aus München wieder mal an Bord kamen, um mit nach Trogir, Kroatien zusegeln. Auf dem Weg dahin besuchte DAISY wieder die Bucht des Hl. Nikolaus,legte in Korfu direkt unterhalb des Forts in der Marina Mandraki an, und gerietauf dem Weg nach Dubrovnik in eine ausgedehnte Flaute.

Aufkreuzen im Mjletski-Kanal brachte feines Segeln,die Ankernacht auf Mjlet heimeliges Schiff-Feeling. Das Ankern bei Korculakostet 25 Euro, lohnt sich aber. Ankern in einer Bucht der Paklenis ist gratisund kann mit einem Spaziergang nach Palmezana kombiniert werden: 3,5 km durchschattige Macchiawälder. Schönes Restaurant Dionys am nordwestlichen Hügelder Insel, nur 400 m. Ankern vor Primosten, mit Dinghi an Land zum Dinner.Unter Segeln in die Bucht von Zut. Anlegen bei Fiesta, feines Lokal mit feinenPreisen. Besuch in Milna. Hübsches Konzert einer singenden Pianistin, segelnnach Trogir.    

23.08.2012 – Abschlußfete beim Kamerlengo in Trogir. Von da an wurde esakademisch. Mit Katharina und Marc auf Flitterwochenreise, Kathleen und Martinkamen vier Erziehungswissenschaftler der TU München an Bord und Pia, diepraktische Pädagogin aus Regensburg. Dazu Uschi aus Freising eine unterhaltsameSegeltour mit vielen Badestopps und kulinarischen Höhepunkten! Praktischerweisestartete sie beim Kamerlengo in Trogir. Kurzer Abstecher nach Milna auf Bracfür eine kleine Schweißarbeit und dann gleich nach Primosten, Murter, durch dieKornaten, hinauf gekreuzt bis Veli Rat auf Dugi Otok, Silba besucht, in Paltanageankert und schließlich nach Pula eingelaufen. 

01.09.2012 –  Wohlerzogen bleiben Skipper und Pia auf der DAISY zurück underwarten die neue Crew. Martin aus Degerndorf und Robert aus Pfarrkirchenschließen sich ihnen an. Der Vorteil der Autoanreise: Robert liefert eine KisteÄpfel an Bord, diverse Fleischwaren und Brot aus der Heimat. Pia möchte gernnach Caorle gebracht werden, wo ihre Eltern urlauben. Station in Vrsar umWolfgang Stecher – siehe Stecher-Sailing - zu treffen, was sehr gut klappt,Station in Porec zum Ausklarieren. Ankunft in Caorle in der Abenddämmerung, imHafen St. Margherita nicht geduldet, also wild geparkt über drei Pfahl-Boxenhinweg mit schlafenden Motorbooten. Netter Abend mit Pia und ihren Eltern aberabruptes Ende im Platzregen. 

Besuch in Venedig. Die nächste Reise soll ja ganz offiziell dort hin führen. Woaber kann DAISY dort liegen? Marina St. Elena fällt aus, mit 2,20 m zu flach.Guidecawahrscheinlich belegt mit Maxiyachten oder zu unruhig. Also suchen. DerSkipper wird fündig im Canale Scomerzale. Carbiniere fahren vorbei, Guardia diFinanza gondelt vorbei. Keine Reaktion. Na gut.Is ja auch nix los in diesemCanale a bseits allen Tourismus aber nur 15 Gehminuten zum Canala Grande, auchwenn der Weg an einer Stelle bisschen abenteuerlich wirkt. 

Zurück nach Kroatien. Praktischer Weise wird in Porec einklariert. DerschöneLiegeplatz im östlichen Eck der Zollmole wird nicht mehr genehmigt. DAISY mussauf die Westseite verlegen. Diesmal kein Problem. Der Trip geht weiter nachSüden über die Kvarner Bucht nach Unje und Molat, wo es ein hübsches Restaurantgibt auch für späte Gäste. Die Reise dehnt sich bis Primosten hinunter. VielGeduld zwischen Daumen und Zeigefinger brauchen Robert, Martin und der Skipperfür die Rückreise: Null komma null Wind. Ankerstopp in Susak, wo ausunerfindlichen Gründen nicht mehr geankert werden darf. – Dort war noch nie wasanderes als Sandboden mit Krautinseln. Also ausweichen nach Unje. 

Dann wird Starkwind ist angesagt, nein Sturm, steht auf dem Programm.Sieben  bis acht, das gibt wenig Spaß. Also gleich nach Pula rein. DerNachbarlieger, sagt, er sei auch gerade gekommen und habe sich für eine Nachtangemeldet. Doch die Dame in der Rezeption habe gemeint; sie glaube nicht, dasser morgen auslaufen werde… Es kommt dick. Sogar hier im Hafen. Tags drauflaufen Schiffe mit zerfetzten Segeln ein. 

15.09.2012 – Noch einen Tag später belebt die neue Crew DAISY in einem Maße,wie es schon länger nicht mehr der Fall war: Für Robert ist der Urlaub zu Ende,was auch wegen seiner Smutqualitäten sehr bedauert wird, aber Gisela und Bärbelkommen mit Hans-Jürgen wieder mal an Bord. Dann Andreas aus Rosenheim, Kati undEnken aus Berlin. Mit Martin und dem Skipper sind es acht. 

Wieder eine Reise nach Venedig. Aber erst mal Rovinj und Piran. Wieder CanaleScomerzale, aber diesmal erscheint nach der ruhigen Nacht die Guardia Finanzalängsseits. No confirmatione della commune di Venezia? Kostet 100 Euro. I callfor you. Der Beamte ist bestimmt aber freundlich. Der Skipper lässt einfließen,dass er als Schriftsteller und Journalist über seine Reisen schreibt. KleinePause. Tutto paletti Mr. Engl. DAISY kehrt nach Kroatien zurück. Trifft nachtsin Porec ein. Ein hilfreicher Geist hält die Muring hoch aber dicht neben derSchraube. Da ist es auch schon passiert. Viele Tauchgänge werden nötig amnächsten Morgen. Martin und Andi schaffen es, das Tau von der Welle zuschneiden. 

 

Noch ein Abend in Rovinj weil wieder heftiges Unwetterangesagt wird. Es kommt aber rein gar nichts außer einem strahlenden Morgen –und Daniel Zec, der Segelmacher. Er nimmt die Genua mit, an der sich ein StückUV-Schutz gelöst hatte, bringt sie nach einer Stunde wieder. Alles klar. 

21.09.2012 – Noch eine Nacht am Anker und zwar vor Valbandon hinter denBrionis. Baden und Bordküche genießen in der wundervollen Abendstimmung. Tagsdrauf nach Pula rein, Martin und Andi drängt’s heim zum nächsten Termin. AmSamstag gehen die anderen auch von Bord und der Skipper übergibt die DAISY anPaul. Roland aus Bern und Otto aus Budapest werden ihn nach Süden begleiten.

13.10.2012 – Fünf Schweizer und ein Ungar sind an Bordals der Skipper in Palermo zurückkehrt. Große Tafel am Abend „Beim Henker“, wosich alte und neue Crew zum Dinner zusammensetzt. Ursula und Markus sind schonda, sind schon da, Anika aus Berlin kommt noch hinzu.  

14.10.2012 – Der Sonntag wird touristisch genutzt. Die Sprayhoud hat einenleichten Schaden, einige Fensternähte lösten sich auf, sie muß repariertwerden. Geht erst am Montag und dauert bis Mittwoch. Dann ist sie schön genähtaber die Schlitten der Reißverschlüsse sind hin und der Segelmacher hat keine.Tatsächlich scheint es in der großen Stadt keinen Ersatz zu geben. Zum Glückhat der Skipper die Uraltsprayhoud noch nicht entsorgt. DieReißverschlussschlitten passen. 

17.10.2012 – Daisy ist um 14.30 seeklar. Um 15.15 wird abgelegt. Ab 15.45 hatdie Maschine wieder Ruh. Groß, Genua und Besan bringen 5,2 kn SOG. Wegen derVerzögerung in Palermo bleibt Ustica diesmal an stb liegen. Das Ziel Bonifaciowird direkt angesteuert. Ds Tyrennische Meer zeigt sich von seiner schönstenSeite und lässt mit seinem stetigen Ost Daisy nach Norden rauschen. Erst werdenDoppelwachen gegangen und als die neue Crew mit Schiff und See vertrauter ist,genügen Einzelwachen von je zwei Stunden. Der Skipper bleibt eh immer standby.

19.10.2012 – Eine halbe Stunde vor Mitternacht bleibt der Wind weg.Ausgepustet. Die Maschine schiebt Daisy bis zum Eingang in denMadalenen-Archipel im Norden Sardiniens.  

20.10.2012 – Zum Sonnenaufgang greift der Ost wieder ein. Bei gereffter Genuaund Besan läuft Daisy mit 6,5 kn durch das platte Wasser zwischen den Inseln.Rote und rosafarbene Felsen rundum, palastartige Villen zwischen den Pinien.Dann quer über die Straße hinüber nach Korsika. Ein großer Kat läuft achterausmit unter Maschine, bei dem Wind! Um 11.10 steht Daisy vor der steilaufragenden Kreidewand von Bonifacio. Segel runter und rein in den Hafen.Bequemer Längsseitsliegeplatz allerdings mit nur 30 cm Wasser unterm Kiel.Reicht aber aus. Als der Ost nachlässt, steigt der Pegel im Hafen sogar noch anund alles ist gut. Achteraus legt der Kat an, „Universe“ belgische Flagge. Ein Mann,der wie ein Spanier aussieht und eine große blasse Frau aus UK an Bord. DieDaisycrew unternimmt einen ausführlichen Stadtrundgang. Dampferlicht wolltezuletzt nicht mehr und wird repariert. Dinner in einer winzigen Kneipe in derOberstadt. Exquisites Mahl mit gutem Weißwein. Die jüngeren Mitsegler bleibennoch bei einer Musikfete in der Oberstadt, der Skipper braucht und findetErholung an Bord.

21.10.2012 – Noch bisschen rumbummeln. Um 15.05 Ablegen. Draußen Genua undBesan und 5 kn SOG nach Westen. Ca. 240 sm liegen vor dem Bug bis Mahon aufMenorca. Bis 20.40 segeln, dann Maschine bis 23.10 und weiter geht’s in allerStille. 

22.10.2012 – Mitternacht ist vorbei und immer noch in der Straße von Bonifacio.Wind lässt sehr zu Wünschen. Erst um halb elf füllen sich die Tücher wieder,und zwar alle. War aber nur ein Musterwind. Ab Mittag dann Maschine durch denRest des Tages und die ganze folgende Nacht. 

23.10.2012 – Um 14.50 fest in Mahon. Am Steg ganz hinten vor dem alten PedrosMarineladen. Ein Mann meint, dies wäre ein Privatsteg. Kommt aber niemand, deretwas dagegen hätte, dass Daisy dort liegt. Stadtrundgang mit Tapas-Lunch obenin der Markthalle. Sehr hübscher Platz in der Nachmittagssonne.  

24.10.2012 – Wieder ein ausführliches Frühstück an Bord. Universe läuft ein undmacht am selben Steg aber gegenüber fest. Sie wollen auch nach Lanzarote. Daisylegt um11.00 ab. Eigentlich sollte nur ein Ankerplatz auf Menorca angelaufenwerden. Aber draußen zeigt sich brauchbarer Wind. Also wird gesegelt. NeuesZiel: Cabrera. Jetzt im Oktober wird es dort kein Gedränge geben, so dass machsich anmelden müsste. Aber es wird spät. Otto bereitet Gulasch zu. Um 20.00wird diniert. Und der Wind geht auch frühzeitig schlafen.

25.10.2012 – Um 03.35 hängt Daisy an einer großen Boje in der finsteren Buchtvon Cabrera. Der zunehmende Mond hat sich längstverabschiedet und es liegendoch an die zehn Yachten im weiten Rund der Bucht. Davon etwa sieben Katmarane,Teilnehmer einer Kat-Wettfahrt, wie sich am Morgen zeigt.

Um elf vormittags weht eine muntere Brise durch die Bucht aus Ost. Leine losdie Bucht ohne Motorhilfe verlassen? Klappt unter Groß und Genua einwandfrei.Daisy segelt in die Bucht von Palma de Mallorca. Vo El Arenal fällt um 17.30der Anker. 39°29.983 N 002°44.583 E. Ottos Kochkunst wird von der leerenGasflasche sabotiert. Gut, dass eine volle an Bord ist. Sturm wird angesagt, 6– 7 Bft aus SW, genau in die Bucht. Gegen 22.30 ankert eine weitere Segelyachtin der Bucht nahe der Daisy. SMS teilt mit, dass der einzige Mitsegler, der inMalle zusteigen wollte, nun doch nicht kommt. Allein nach Fuengirola?

26.10.2012 – Um 05.00 fängt es an zu blasen. Seegang nimmt zu. Um 07.00 startetder Skipper die Maschine, holt den Anker auf. Um 08.10 liegt Daisy an der Tankeim riesigen Hafen von Mallorca. 335 l Diesel laufen in ihren Bauch. Um 08.30 amLiegeplatz in der Marina LaLonja. Die neue Gasflasche aus der Buchhandlung amMarkt kostet 45 Euro. Skipper holt sie per Fahrrad. Insiderwissen! NetterAbschlussabend in Palma. Heftiger NW fetzt durch den Hafen.

27.10.2012 – Markus und Otto gehen von Bord. Heute werden Kaufinteressenten ausBerlin erwartet. Am frühen Nachmittag sind sie da. „Ein Schmuckstück!“ Ja, dasweiß der Skipper wohl. Aber dann: Nee, zu viel Arbeet. Na ja ein Segelschiffeben. Und zum Charterboot eignet sich das Schmuckstück nun wirklich nicht.Abgehakt. Nochmal in die Bar Dia zum mallorcinischen Schmaus. Ei der Daus: Wersitzt da? Der Belgier von der Universe samt Dame aus UK. Provianteinkauf im Carrefourin Porto Pi wird zum Ärgernis: Taxi kommt nicht in die Parkgarage. Du musstdeine zwei vollen Einkaufswagen aus der Parkgarage über die Rampe zum Taxistandhochschieben! Mui mal! Oder: ganz schön bescheuert. Im obersten Geschoß gibt esnur eine Rolltreppe, nix für Einkaufswagen kein Lift kein gar nix. 

28.10.2012 – Der NW bläst immer noch. Anika geht von Bord. Nun bleibt nur nochUrsula zurück, verlängert ihren Urlaub, damit der Skipper nicht allein nachFuengirola segeln muss. 14.15 Ablegen. Kleine Fock und drittes Reff im Groß.Bis 7,5 kn SOG.  Außerhalb der bucht von Palma auf demWeg nach Ibiza biszu drei Meter See bei ca 25 – 30 kn Wind aus NW. Um 03.00 im Lee von Ibiza, nixmehr los. Maschine an. Läut bis 16.00 Dann bringen Groß, Besan und Genua wieder4 kn nach 264°. Ab 20.00  wieder kein Wind mehr. 23.00 Eintritt in diewestliche Hemisphäre.

30.10.2012 – Ab 07.15 feinstes Segeln mit bis zu 7,1 kn um das Cabo de Palos.Um 10.30 steht Daisy vor Cartagena, um 11.05 fest an der Stadtpier. Es regnetin Spanien! Skipper findet „sein“ Restaurant nicht der Ersatz ist auch nichtganz schlecht. Achteraus hat die „Foftein“ aus Hamburg festgemacht. Eine Najad30 oder so. Auf dem Weg zu den Kanaren.

31.10.12 – Um 14.30 legt Daisy ab. Schönes Wetterleichter Wind bis 10kn.Starkwind aus West ist angesagt für den nächsten Tag. Daisy steuert unterVollzeug Puerto Genoves an. Um halb acht hört der Wind auf. Um 01.25 amnächsten Tag kommt er und zum Sonnenaufgang verkrümelt er sich wieder. 

01.11.2012 - Um 08.15 fällt nach 84 sm der Anker in der hübsch wildromantischenaber sehr ruhigen Bucht Puerto Genoves direkt vor dem Capo de Gata. Es gibt einwunderbares Mittagsmahl mit Rindfleisch und Rührei und Kartoffelpüree mitSalat, während der zunehmende Wind durchs Rigg pfeift. Der Skipper putzt dieGroßfallwinsch, wonach sie wieder richtig tickt. Draußen kreuzt ein Segel auf.Ach die Foftein!  Per Funkkontakt: Kommt ihr auch rein? Draußen wird esziemlich pusten am Kap! Nee wir sind schwer genug, wollen nach Almeria. Na danngute Fahrt. Auf der Daisy misst man derweil 28 kn aus West und das in dergeschützten Bucht. 

02.11.2012 – Leute gibt’s: Läuft ein Nudist am hellen Vormittag vor dem Bug derDaisy dreimal den Strand auf und ab. Klamotten verlegt? Sonst kein Mensch zubemerken an diesem Freitagmorgen. Nach dem Frühstück holt der Skipper den Ankerauf. Unte Groß, Genua und Besan geht es flott hinüber nach Aguadulce. Um 16.50liegt Daisy dort fest, um 19.30 steht ein Citroen C3 vor dem Schiff für denAusflug nach Granada am folgenden Tag und nach Almeria am darauffolgendenSonntag.

03.11.2012 – Nach dem Frühstück zwei Autostunden zur Alhambra über Granada.Zwei schier endlose Menschenschlangen vor den Ticketschaltern. Für denNaseridenpalast gibt es bald nur noch Abendtickets. Auch nicht schlecht.Orientalische Pracht und das bei Nacht. Davor Stadtbesichtigung mit Tapas-Mahl,sehr gut! Und um 23.15 wieder daheim auf dem Schiff. 

04.11.2012 – Am Flughafen in Almeria wird Sebastian aufgelesen. Er möchtemitsegeln bis Santa Cruz. Erst mal Frühstück in Almeria, dann Besuch auf demAlcazaba, einer gigantischen Festung aus arabischen Tagen. Dann nach Aguadulcezur Einweisung ins Schiff. Köstliches Dinner im „Los Mariscos“

05.11.2012 – Provianteinkauf im Carrefour diesmal stressfrei da mit eigenemMietwagen. Der wird noch am Vormittag abgegeben. Ursula geht von Bord um 13.50legt Daisy ab, Ziel Almerimar. Sauwetter ist angesagt. Regen und NE-Sturm.Dennoch soll Daisy hier aus dem Wasser für einen neuen Unterwasseranstrich.

07.11.2012 – 08.40 Heftige Böen im Hafen, Fallenscheppern durch den Mastenwald, es gießt in Strömen. Jetzt kranen? Der Skipperfragt per Funk nach, ob der vereinbarte Termin 09.00 unter diesen Condicionesde tiempo eingehalten werden kann. Claro, in 10 Minutos wird gekrant. Also reinins Ölzeug. Sebastian kommt von der Dusche zurück und staunt. Schnell noch dieSchlingenplatzierung außen am Rumpf markiert, Maschine an und Leinen los.Gerade eine Schwachwindphase erwischt. Quer durch den Hafen und achteraus indas Kranbecken. Ein heftiger Regenguß. Die Kranmannschaft verzieht sich erstmal. Noch schnell die Logge sichern, sprich das Geberrad im Rumpf ausbauen,damit die Schlingen es nicht beschädigen und den Stopfen dafürrein.  

Dann rollt das Ungetüm heran. 110 Tonnen kann der Travellift heben. DieSchlingen werden gelegt, DAISY genau platziert und der Kran zieht an. Es musstenichts am Rigg geändert werden. Das Achterstag des Besan bleibt noch gut einenMeter von der Quertraverse des Krans entfernt als der Kiel schon etwa 12 cmüber dem Boden schwebt. Einmal um die Ecke gekurvt und die Arbeiter stellen diePallböcke unter den dicken, von Seepocken übersäten Stahlbauch. Einer schleppteine lange Leiter an und Sebastian steckt das Stromkabel aus der 50-Metertrommelder DAISY an. Mit Schaber und Dampfstrahler gehen die Arbeiter ans Werk.

17.00: Der Rumpf ist komplett sauber und neu gemalt. Der Propeller glänzt wieneu. Kommen wir morgen schon zurück ins Wasser? 

09.11.2012 - Nein, es folgt ein zweiter Anstrich. Sebastian und derSkipperwohnen noch mal eine Nacht hoch und trocken. Aber dann geht’s los, nachdem Bezahlen versteht sich. 2145 Euro kostet die Aktion, und sie hat sichgelohnt, wie sich bald zeigen wird. Doch kündigt sich eine kleine Panne an: DieSeewasserpumpe der Kühlanlage schafft zu wenig Wasser ins System. Der Skipperfindet einenFehler: Der Impeller ist defekt, wird ausgetauscht. 15:54 Ablegen aus der sehr jungen Hafen-Ferien-Siedlung Almerimar, in der eine Mengehübscher Immobilien leer stehen. Ab 16:40 wird gesegelt. DAISY rennt ungewohntschnell los, mit bisschen Wind gleich über sechs Knoten und bloß unter Groß undGenua.  Aber ab 1700 muss wieder die Maschine her. Seewasser läufteinwandfrei.

10.11.12 – Skipper und Sebastian teilen sich die Wachen. Ab 1037 schweigt derFord wieder. Daisy segelt in die Bucht von Gibraltar bis vor die Hafeneinfahrtzur Queensway Quay Marina. Segel runter Motor start. Kein Seewasser läuft.Anker raus, Fehlersuche. Zwei Stunden später kommt die Hafenbehörde längsseits.Problem: Hier nicht ankern. Daisy wird freundlich auf den Haken genommen undums Eck in die Waterworld geschleppt. Rainer kommt in Gibraltar an. Per Dinghikommt er an Bord, weil der Liegeplatz kein offizieller Grenzübergang ist.Pragmatische Empfehlung der Hafenverwaltung. Um 20.30 läuft wieder Seewasserdurch den Wärmetauscher. Alles okay?

11.11.12 -  Kein Platz für die DAISY in der Queensway Quay-Marina.Komisch. Gleichzeitig kommt die Aufforderung, die Waterworld zu verlassen,sobald dies technisch machbar ist. Und es pfeift mit guten fünf Bft aus NW.Auchg die zweite Marina weist DAISY wegen Platzmangel ab. Skippers Britenbildgerät ins Wanken. Bleibt noch die Marina La Linea, Alcedaisa. Also rüber überdie Grenze von der Kronkolonie ins Königreich Spanien. Anlegen im engen Hafenbei diesen pfeifenden und peitschenden Böen? Es klappt om Windschatten einesgroßen Motorbootew und des funkelnagelneuen Hafengebäudes. Rainer findet denWag an Bord nun mit dem Auto.

12.11.12 – Gibraltar ist ausschweifend besichtigt. Nun geht’s los. Um 13.50liegt Tarifa schon achteraus. Dann gibt’s endlich genug Wind. Die Westen.AIDA-bella kommt von achtern auf und passiert nach Westen. Hinaus auf enAtlantik! Das erste Etmal: 150 nm, das nächste133, dann 127, 112, 130 und schonläuft DAISY auf den nächtlich finsteren Hafen von Arrecife zu. Segel bergen,Maschine an. Wieder kein Seewasser in der Kühlung. Seewasserfilter auffüllenund das ein paar Mal dann klappt’s. Aber so kann’s ja wohl nicht weitergehen.DAISY macht erst dort fest, wo vor drei Jahren die Maschine repariert wurde: ImFischerhafen. Wird aber nicht geduldet. Also geht sie längsseits an die sehralte Holzketsch ROSARIO. Die würde wohl sobald nicht wieder ablegen, wennüberhaupt. Und das stählerne Tankschiff, an dem sie liegt wohl auch nicht. Isttotal eingemottet.

18.11.2012 – Norbert aus Mannheim kommt an Bord. Rainer besorgt ein Auto unddie Crew unternimmt eine Inselrundfahrt mit Vulkanbesichtigung im NationalparkTimanfaya. Abends entspanntes Dinner an der Nordwestküste in Caleta de Farmara.Da könnte man verweilen, direkt an der Brandung unterhalb eines fast grünenHöhenzuges, der aussieht wie ein kleines Gebirge.

19.11.2012 – Antonio Cedres kommt an Bord mit seinem Sohn Alia. FrohesWiedersehen! Der Meister  runzelt die Stirn. Am 20.11.2012 hat er dasSystem systematisch abgedichtet. Die Pumpe hatte irgendwo Luft gezogen,vermutlich am Seewasserfilter. Das gute alte Simrad-GPS gibt den Geist auf.Kein Bild mehr kein gar nichts. Der Experte zerlegt es und schüttelt bedauerndden Kopf: Nix mehr zu machen. Nun kommt en Garmin 720 in die Navigation, wirdmit dem Radar vernetzt. Sehr schön. Nun ist wieder alles gut. Dennoch verlässtRainer die DAISY. Der Seegang!  

20.11. 2012 – Dafür kommen für die Fahrt nach Rubikon Nora und Georg aus Essenan Bord. Dort verabschiedet sich Rainer, der mit dem Auto auf dem Landweg dahinkam, endgültig. 

21.11.2012 – Die Skipperkabine bekommt einen hübschen Spiegel im Aztekenstil.Um 11.50 ablegen. Auflandiger Wind. Beim Eindampfen in die Vorspring an derRezeption läuft noch alles gut. Aber beim Zurücksetzen gegen den auflandigenWind schafft es Norbert nicht, die Vorleine loszuwerfen. Die Klampe am Stegfliegt und zwar gegen den makellos lackierten Bug. Hätte bös ins Auge gehenkönnen. 53 Euro. Noch mal ablegen. Ab 17.40 wird gesegelt mit Genua, Groß undBesan. 7,0 SOG.

22.11.2012 – 05.00 Segel bergen. Motor läuft problemlos. 06.05 fällt nach 99 nmder Anker auf der Reede von Las Palmas. 28°07.855 N 015°25.387 W. Nach demFrühstück Stadtbesichtigung. ARC überall. Hafen voll, die Stadt voll mitPlakaten und Seglern. Währenddessen rupft ein Nachbar den Anker der DAISY ausdem Grund und geht mir ihr auf Drift. Wird 17.50 neu geankert. 

23.11.2012 – 09.10 Anker auf. Kaum Wind. Erst ab 16.50 können Gr, Genua undBesan richti zihen. Kurzes Vergnügen: um 18.30 liegt DAISY fest in Santa Cruz,Tenerife. Der Absprunghafen zu den Kapverden. Noch am Abend kommt dieAtlantik-Crew an Bord bis auf Egbert aus Garbsen, Ronald und Moritz aus Brixen.Die kommen tags drauf. Winfried aus Berg am Starnberger See, Michael ausWürzburg und Romeo aus Rothenburg ob der Tauber sind an Bord. 

24.11.2012 – Sebastian und Norbert verlassen die DAISY. Nachmittags ist dieneue Crew komplett. Proviant kommt an Bord. Wasser in Flaschen für 28 Tage, 160Eier, Gemüse, Salate, Fleisch, Getränke…. 

Am 25.11.2012 fehlen nur noch Kleinigkeiten: Aufbacksemmeln für vier Wochen.Dann wird gestaut. Die Crew ist komplett an Bord. Skipper ernennt Michael zumVizeskipper. Abends noch mal Dinner in der Stadt. ARC empfiehlt angeblich denStart zu verschieben wegen Starkwind.  

26.11.2012 - Der Himmell hängt voller Wolken. Um 14.30startet der Skipper die Maschine zum Ablegen. Es geht es los: Skippers dritteAtlantiküberquerung Ost – West. Erst mal bisschen Manöver üben im Vorhafen.Dann gehts raus. Viel Wind fordert richtig viel Reff.  Drittes im Groß,zweites in der Genua, Reff im Besan. N 5 - 7 und der Speed: 7 - 9 kn SOG. DieWachen werden eingeteit.

So geht’s weiter: Erstes Etmal 154, 2. 187, 3. 178,4. 176, 5. 172. 

28.12.2012–  Kein Tag wie jeder andere: DAISY läuft so um die acht bis neun, gern auch mal 10 Knoten über Grund. Gegen 16.00 wird ein Mitläufer gesichtet. Um17.00 kommt es zum Funkkontakt mit der Aventura, einer Beneteau 54. Segelt Ihr auch zu den Kapverden? Wo sind denn die? Wir segeln in der ARC hatten einen guten Platz aber jetzt ist der Coskipper so was von seekrank! Die Regattaleitung meint, ich soll ihn auf den Kapverden absetzen. Aber dann sind wir raus. Horch, könntest Du ihn mitnehmen? Würdest Du den Deal machen?

Der DAISY-Skipper schluckt ein paar mal. DAISY saust die drei- und vier Meterhohen Wellen auf und ab. Bei diesen Bedingungen einen Mann übernehmen? Wie soll das gehen? Per Schlauchboot? Was sind das für Leute, die sich im Rahmen der ARC auf den Atlantik wagen? Der DAISY-Skipper lehnt ab und schlägt vor: Segelt einfach weiter. Der Mann ist nicht in Lebensgefahr, der fängt sich schon wieder. Zu den Kapverden, genauer nach Sao Vicente sind es noch zwei oder drei Tage auf diesem Kurs. Ja, danke dann… 

Noch ein halber Tag vergeht, dann wendet die Aventura und verschwindet mit Kurs West hinter dem Horizont. Co-Skipper wieder okay? Meldet sich eine andere deutsche Yacht über Funk: Ähm, wir haben keinen Co-Skipper zu übergeben, segeln auch nicht in der ARC, aber hast Du neueste Wetterdaten? 

 

2.12.2012 – 01.10 liegt DAISY fest vor Bugmuring undzwei Vorleinen in der Marina Mindelo, auf der Kapverdeninsel Sao Vicente. 14.00Die Crew bricht zum Stadtrundgang auf.  Dinner in der Stadt im 2. Stock,Blick auf den Hafen aus einem naturnah eingerichteten Speise- und Tanzlokal.Danach noch im Club Nautico unter freiem Himmel. Lifemusic. 


03.12.2012 -13.00 klar zum ablegen? Kokosmilch muss noch her und noch dies undnoch das. 15.30 Maschine startet. Ein munterer NE lässt DAISY schnell ein gutesStück nach Süden jagen. Es läuft wie geschmiert. Viel Wind auch mal Regen aberhauptsächlich viel Wind. Leute, lauft nicht Barfuß auf dem Deck herum. Dies istnoch nicht die Barfußroute oder doch? Go. Von nun an gibt es keine Fahrzeugemehr zu sehen bis nach Tobago. 

Jeden Tag laufen die Etmalwetten, bis 10.00 muß der Tipp in der Liste stehen, um 15.00 wird die Tagesleistung abgelesen: Das geringste Etmal kommt auf 114 nm das beste auf 17 nm.

 

Michael hat eine Angel mitgebracht samt Stahlvorfach und einen Satz großer bunter Köder. Zwei hübsche Wahoos und eine stattliche Goldbrasse kommen auf den Tisch hervorragend zubereitet von Ronald, obgleich er zeitweise auch als Kandidatgalt für’s  Abliefern an ein Hospitalschiff. Aber es kam keins längs. Zwei weitere Wahuus fanden sich zwar am Haken, weigerten sich aber erfolgreich an Bord zu kommen. Die Viecher sind einfach ziemlich glitschig.

 

Mit demLösen der Blockade in der Ableitung des achterlichen WCs  - Leitungausbauen, durchspülen wieder einbauen – wurde eine kleine technischeHerausforderung gemeistert. Sorgen bereiten die Batterien des Bordnetzes. DieLadeintervalle werden immer kürzer. Offenbar sind eine oder mehrere Zellenabgesoffen in einer der beiden 12-V-Batterien. Der Generator arbeitetschließlich dreimal täglich jedoch klaglos. Die Genua bleibt vier Tageausgebaumt als der Wind entsprechend günstig steht. Allerdings erleidet siewann auch immer einen kleinen Schaden am UV-Schutz.

 

VorTobago ließ der Wind zu wünschen übrig, die Maschine überbrückte die Lücke undschob DAISY mit gut acht Knoten ihrem Ziel entgegen. In der Nacht zum 19.12.2012schlich sie sich endlich durch das Ankerfeld vor Chaguramas und machte amZollpier fest. Im Restaurant, wo eben die Küche schloß gab es dennoch einAnkunftsmahl bei karibischen Sparrips, Caribean Beer etc. Einklarieren beimZoll, Liegeplatz bezahlen (ca. 33 Euro). 

 

Am Morgen dann Einklarieren bei derImmigration-Behörde. Liegeplatz besorgen. Coral-Cove zeigte die kalte Schulter:Kein Platz. CrewsInn Marina zeigte sich auch nicht viel teurer und sehrkooperativ. Vullservice, nur keine Wäscherei zwar Maschinen aber bei den Bergenvon Wäsche der DAISY wae der Service einer Pick-up-and-deliver-Loundry schonerforderlich, zumal die Crew flugs das Weite suchte: Drei flogennoch am selbenTag heim zum Weihnachtsbaum, die Südtiroler ab ins Hotel, wo die neue Kollegingebucht hatte. Nur Winfried blieb an Bord, half tatkräftig beim Austausch derBatterien, Abschlagen der Genua, Transport zum Segelmacher und Anschlagen desreparierten Riesentuches. 

Trinidad and Tobago - Antigua

22.12.2012 – Skipper nimmt am Flughafen Christel in Empfang. Winfried musste ehzur Fähre um zu seinem gebuchten Hotel nach Tobago hinüber zu kommen. Will nocheine Woche dranhängen. Christel hilft DAISY innerlich auf die Weiterreisevorzubereiten. Provianteinkauf für 2100 TT-Dollar.  Abends tauchen die Südtirolerwieder auf verstärkt durch Nadja aus Wien. 

23.12.2012 – Nun soll es losgehen. Ausklarieren, Tanken,  auf nachGrenada.

27.12.2012 – Schöne Bescherung: Beim Segelsetzen gehteine Naht der Genua im oberen Bereich auf.  13.44 Anker in Clifton, UnionIsland. Zu viel Wind für einen Genuawechsel. Traurige Nachricht: Jutta ist tot.Tochter Kerstin führt nun die malerische Boutique und den TO-Stützpunkt.Vorerst mal. Dinner im Restaurant Aquarium sehr gut aber nicht eben einSchnäppchen.  

28.12.2012 – Anker vor Petit St. Vincent. Is ja wirklich schön. Die Südtirolerziehen wieder zu dritt los: Landgang. Abends Red Snapper mit Salzkartoffel undGemüse. Hatte ein Fischer in Clifton besorgt. Leider beim Ausnehmen offenbardie Galle beschädigt. Einer der Fische ein wenig bitter.  

29.12,2012 – Das High-light: Ankern in dem Tobago Cays. In der Petit Bateau undJames Bay. Zum Vollmond gibt’s am Abend gefülltes Fladenbrot an Bord.

30.12.2012 – Ankern im Lee von Mayreau, der ideale Platz für den Genuawechsel.Jetzt kann wieder richtig gesegelt werden. Aber nur kurz: nach 14 nm fällt derAnker schon wieder, in der Rameau Bay vor Canouan auf 6 m Tiefe. DieLuxusmotoryacht Suakin aus Georgetown, C.I. liegt gleich in der Nachbarschaft.Einfach ein hübscher Platz hier. Das Dinghi geht zu Wasser und die Crew fährtan Land. Ein karibischer Ort mit englischen Wurzeln. Die Anglikanische Kircheerinnert daran. Aber es gibt auch eine römisch katholische.  

31.12.2012 – Kurz nach der Suakin get auch die DAISY ankerauf. Ab 10.20 wirdgesegelt, Vollzeug. Bis 13.00 und bis in die Admirality Bay von Bequia. Um14.12 liegt DAISY dort fest an einer Boje zwischen ungefähr 73 Yachten. Kostet60 EC-Dollars also ungefähr 20 Euro. Ronald produziert nach dem LandgangLinguine mit Lobster als Silvestermahl. Um 24.00 geht’s los: Feuerwerk in PortElizabeth. Echt lang, da hat sich jemand was kosten lassen. Sogar dieSüdtiroler wachen auf und sehen die letzten Raketen. 

01.01.2013 – Ausschlafen ins neue Jahr. Noch ein kleiner Einkaufsbummel bis esum 14.15 heißt: Leine los! Um 14.30 stehen Groß und Genua jeweils im erstenReff. Es bläst ordentlich und DAISY pflügt mit 7 – 8 kn nach 350°. SchönesSegeln bis vor die Wallilabu Bay. 80 m Kette und 60 m Landfeste vor denKulissen des Films: Piraten der Karibik. Im Restaurant an der Waterfront gibtes Chickenlegs creol. Sehr lecker bloß ein bisschen finster ist’s am Tisch.Nach der Pinacolada in schwarzer Nacht per Dinghi zurück an Bord. 

02.01.2013 – Dieser Tag soll eine böser Erinnerung verdrängen. Zum Ausklarierenaus St. Vincent and the Grenadines ankert DAISY vor Chateaubelair. Der Skippermeint, eine Übernachtung käme hier nicht in Frage. Er findet sich eh nicht mehrzurecht: Die Polizeistation ist in ein größeres blaues Gebäude umgezogen. KeinBeamter erinnert sich, jedenfalls sagt keiner was. Der Papierkram ist schnellerledigt. Die Burschen an Land. War’s der oder der, oder der da drüben? Weghier.  

Mit 7 – 10 kn SOG rauscht DAISY nach Norden, nach St. Lucia. Vor Soufrierefällt um 18.00 der Anker nach 42 nm und ein einheimischer Helfer schlingt dieLandfeste um eine Palme am Strand. Zum Einklarieren zu spät. Das wird amnächsten Morgen gemacht. Die Crew unternimmt einen Busausflug in den Dschungelund zum Vulkan. Um 16.00 sind wieder alle da, als die Leine eingeholt und derAnker hochgenommen wird. DAISY erreicht zwei Stunden später, im letztenTageslicht die Marigot-Bay. Ein einheimischer Lotse weist ihr eine Boje zu.Gegen Bares, logo, 100 EC und zwei Bier.  Das gute Finkbräu vom Lidl inTeneriffa, das eh keiner mag. Es folgt eines der teuersten Dinner der gesamtenReise im romantischen Restaurant gleich drüben im Mangrovenwald. Aber gut!

04.01.2013 – Mußte ja so kommen: Der einheimische Eigner eines Kats erscheintan der Reling, und erklärt sehr höflich, dass DAISY leider an seiner Bojehänge, die er jetzt gleich brauche.

Also verlegt DAISY an eine andere freie Boje, und der Skipper wartet darauf biswieder jemand kommt und irgendwas reklamiert. Es bleibt ruhig. DAISY verlegtdennoch sobald die südtiroler Crew wieder zurück ist vom Landgang. Und zwar andie Tanke, um Wasser zu bunkern und den Benzintank für den Außenborder zuaufzufüllen. Es wird Zeit. Mittags wird abgelegt und wenig später stehen Genuaund Groß im ersten Reff und Besan und der Wind greift kräftig hinein. 8 – 10 knSOG rennt die Lady nach 348°. Martinique liegt vor dem Bug. Um 17.32 herrschtwieder Ruhe im Schiff: DAISY liegt nach 37 nm an einer der nagelneuen Bojen inder Grand Anse auf Martinique. 14°30.248 N 061°05.387 W. Badezeit. Dinner anBord.

05.01.2013 – Jetzt sind es nur noch 8,6 nm bis Fort de France. Um 11.30 fälltdort der Anker auf der Reede vor der Stadt. Landgang. Jeder geht wohin er will.Der Skipper leistet sich mit Christel neue Bordschuhe und ein Mahl beimChinesen im Schnellrestaurant. Treffpunkt Dinghi vor Einbruch der Dunkelheit.Schnell noch Josephine besucht bzw. ihr kopfloses Denkmal im hübsch und neuangelegten Park, dann zurück an Bord. 

06.01.2013 – Martinique war Europa auf Karibisch. Jetzt geht es wieder indieKaribik: Unter Genua, gerefftem Groß und Besan läuft DAISY bis zu 12 kn SOG (!)nach 340°.Vor Roseau, der Kapitale von Dominica der hilfsbereite Desmond undgibt ihr eine Boje dicht am Strand, fährt den Skipper zum Zoll, allerdingsvergeblich. Har um 16.00 schon zu. Also Einklarieren tags drauf. 

07.01.2013 – Schreck zum Frühstück: die Bojenleine ist lose. Ursache unbekannt,Daisy driftet an langer und längerer Leine sachte zum Strand, stößt abernirgends an. Die Leine ist noch an Bord kann wieder belegt werden. Landausflugim Taxi doch Ronald bleibt an Bord: Wasserfälle und heiße Schwefelquellen imRegenwald, Botanischer Garten. Sehr sympathischer und kundiger Fahrer. 

08.01.2013 -  Ab 09.35 ist DAISY wieder unterwegs, weiter nach Norden. DerSkipper will nicht schon wieder an Indian River vorüberfahren. Eigentlich istZeit genug. Also fällt nach vier Stunden der anker vor Portsmouth. 15°34.792 N061°27.676 W. Alwin rauscht mit seinem Motor boot heran. Er arbeitet wie vielehier für Cobra Tours, ein vielseitiges Touristikunternehmen auf Dominica. Ernimmt die Crew mit für einen Trip in den Indian River. Nur Christel bleibtdiesmal an Bord zurück. Im Indian River, so eine Art Miniatur-Amazonas(Reiseführer) darf nur gerudert werden. Nelson der smarte Ruderboy zieht dieRiemen sachte durchs Wasser und erzählt von seiner Heimat erklärt Flora undFauna. Und versichert, er habe einen sehr schwierigen Job in dem halben Jahr indem er für Cobra Tours arbeitet. Am Ende der eindrucksvollen Ruderpartie mittenim Regenwald gibt es Hühnchenbein und ein Bier ehe es zurück geht zu Alwin undseinem Flitzer, der in eleganten Kurven alle an Bord der DAISY zurückbringt. 

Um 15.30 Anker auf. Hinter dem Nordkap Dominicas erwartet kräftiger Ostnordostdie DAISY. 2. Reff im Groß, kleine Genua und ab nach 350°.  Dann Pause füreine halbe Stunde und weiter geht’s zu den Iles de Saintes. Eigentlich dieAllerheiligen Inseln, weil Kolumbus sie Anfang November zum ersten mal sah.Spannende Navigation: Quer durch die Inselgruppe bei hereinbrechenderDunkelheit bis zum vorgesehenen Ankerplatz vor Terre de Haut in der Anse aConte. 15°51.678 N 061°36.127 W. 

09.01.3013 – 00.08 Starker Wind, der Anker schliert, der Skipper ankert neu,dann hält das Eisen im Grund auf 10 m Tiefe.  Um 09.45 nach dem FrühstückAnker auf, Kurs Guadeloupe. Schon um 15.00 fällt in der beliebten Bucht derAnker. Aber sie ist auch bekannt für schwierigen Ankergrund und tatsächlich mußwieder zweimal geankert werden, ehe die Position fest bleibt, bei 11 m Tiefeund 80 m Kette. Aber gegen 20 bis 25 kn Wind muss einfach sehr massiv geankertsein. Es gibt ein vorzügliches Dinner im Dorf Deshaies: Rouleau des Agneau.

10.01.2013 – Noch eine Herausforderung: Nach English Harbour auf Antigua mußhoch am Wind gesegelt werden auf Nordkurs. Unter Genua, Groß jeweils im 2. Reffund Besan gelingt eine Punktlandung vor der Hafeneinfahrt gerade vorSonnenuntergang. In Nelsons Dockyard fällt der Anker und DAISY wird mit zweiHecktrossen vertäut. Kaum liegt sie fest, ist die tiroler Crew verschwunden.Glänzende Megayachten rundumher.

Crewwechsel: Nach sieben Wochen an Bord verlassen Ronald und Moritz die DAISYund Nadja aus Wien und Christel aus Sachsenkam nach drei Wochen. Einklarieren,Schiff reinigen, Müll wegbringen, Wäsche waschen, Genua reparieren lassen,Proviant ergänzen.

Antigua - Santo Domingo, Dom Rep

12.01.2013 – Am Flughafen sehen Cornelia und derSkipper sich wieder. Strahlend. Die beiden werden in ein Sammeltaxi gebeten,müssen aber wie alle anderen den Preis für ein einzelnes zahlen. Hat dieRegierung so verordnet. Schlichter Betrug an den Besuchern von Antigua!Andreas, der junge Schwede aus der Schweiz kommt an Bord. Die Crew istkomplett. Vor dem Bug der DAISY spielen sich interessante Ankeraufmanöver derbenachbarten Charterflotte ab. Taucher werden bemüht. There is ahurrican-chain! Das wird spannend. 

14.01.2013 – Um 12.35 ist DAISY klar zum Auslaufen.  Leinen los, Ankerauf. Tja, die Hurrican-Chain. Die Taucher sind schnell zur Stelle. Verdienen jaauch 120 USD. Aber dann ist die DAISY frei. Nochmal anlegen bei der Tanke,volllaufen lassen und raus aus Nelsons Versteck. Nie mehr nach Antigua! UnterGenua und Besan läuft DAISY nach Westen an der Küste Antiguas entlang. Dann einpaar Meilen nach Norden und um 18.00 einsteuern nach Jolly Harbour. DerEinfahrtskanal ist ja schon bisschen seicht, aber es geht leicht, immer einenMeter Wasser unter dem Kiel so in etwa. Schnell ist eine Boje gefunden und dieNacht kann kommen. 

15.01.2013 – Es soll ja noch eingekauft werden. Der Dockmaster schaut vorbei,weil die Boje natürlich was kostet und zwar 20 USD, und weist der DAISY einengünstigen Liegeplatz an der Werft zum Proviantnehmen an. Um 13.55 ist alleserledigt und DAISY verlegt in den Five Islands-Harbour. 

16.01.2013 – Ab 09.40 wird wieder gesegelt. Gerefftes Groß und Genua schiebenDAISY nach Westen. Der konstante Wind lässt die Passage der Narrows zwischenNevis und St Kitts zu. Flottes Segeln und anspruchsvolles Navigieren. Um 17.50liegt DAISY im Hafen fest nach 62 Meilen. Dinner im malerischen Lokal amHauptplatzrondell oben in ersten Stock. 

Das Ein- und Ausklarieren kann erst am nächsten Morgen am 17.01.2013 erfolgen,geht aber problemlos. Eine Ausflugsfahrt zur alten Rumdestillery in den Regenwaldund zum mächtigen Fort an der Westküste samt Rundfahrt um die gesamte Inselfüllt den Tag. Winston, der sympathische Fahrer erhält dafür 85 USD.Überraschung am Ende: Winston hat morgen Geburtstag, wie der Skipper! Bleibtnoch Zeit zum Shoppen in der lebhaften Stadt. 

18.01.2013 – 07.40 Winston gratuliert dem Skipper und der ihm. Der CruiserCarnival Victoyhat fest gemacht und Winston alle Hände voll zu tun, seinenKatamaran für einen Ausflug klar zu machen. Um 09.15 legt DAISY ab. KräftigeBrise aus NE. St. Bath liegt vor dem Bug. Die Insel war mal schwedisch undinteressiert schon deshalb Andreas. Im letzten Licht macht die DAISY an einerBoje fest, direkt vor dem Hafen, in dem riesige Luxusyachten funkeln. Novität:Man hat heutzutage offenbar auch sein eigenes Bordorchester dabei nebstHubschrauber und Unterseeboot. Teure Läden in der Shoppingmeile, der Skipperbekommt eine neue Badeshort zum Geburtstag. Intimes Dinner in einem derstylischen Restaurants und genüsslicher Absacker an der Uferpromenade. 

19.01.2013 – Um 08.50 wird die Leine gelöst, ab 09.05 gesegelt. Aber nur bis11.00 Uhr. Dann liegt DAISY in der Great Bay vor Philippsburg auf St. Martenvor Anker. Hier gelingt es dem Skipper endlich eine 12-V-Dieselpumpe für denGenerator zu erstehen. Die aktive hat in letzter Zeit öftergeschwächelt. Auch ein Handbuch für Mexiko und Belize kommt mit anBord. 
 
20.01.2013 – Wieder keine grosse Strecke: Um 10.15 stehen Genua und Besan undum 13.30 werden sie schon wieder eingepackt. DAISY macht an einer Boje in RoadBay Anguilla fest. Boje und Ein- und Ausklarieren kosten 90 USD. Dafür darf sieam nächsten Tag, dem 21.01.2013,  auch vor Sandy Island ankern. Nein, darfsie eigentlich nicht. Denn dort gib es 10 Bojen, wie der Grenzbeamte versichert.In Wahrheit gibt es keine einzige. Also wird geankert. Baden und Relaxen mitteuren Getränken vom Inselrestaurant zwischen den Trümmern eines gestrandetenKatamarans. Um 17.45 stehen die Segel wieder: Besan und Genua fangen den raumenNE-Passat von etwa 20 kn ein. Es geht zügig auf Gorda zu in denBritisch-Virgen-Islands. 

22.01.2013 – Ab 10.15 schweigt die Maschine wieder nach dem Segelbergen undAnkern im Gordasound in der Bitter End Bay. Die „Roald Amundsen“ ausEckernförde liegt in der Nachbarschaft. Dinghi ins Wasser und an Land. Andreasgeniesst das Baden und ein huebsches Restaurant. Cornelia nimmt den Skipper ander Hand und wandert mit ihm, wohin wohl? Auf den Berg. 134 m hoch den MangroveTrail, den Orchid Trail, den Guy Trail. Herrliche Ausblicke.

23.01.2013 – Jetzt geht es quer durch dieBritischen und Spanischen Virgin Islands. Ab 08.45 stehen Genua und Besan imNE/Passat. Der Skipper wählt die Nordpassage. Geht flott. Cornelia hat keinVisum für die USA. Das wird spannend. Mindestens so wie die Einsteuerung in dieEnsenada de Honda auf der Insel Culebra, die auch schon US-Territorium ist. DieTonnen weisen den Weg zwischen Klippen und Untiefen. In totaler Finsternis um20.05 liegt DAISY vor Anker in der ruhigen Bucht. Zwar weht der Ost-Wind nochherein, aber der Anker hält im ruhigen Wasser sehr gut zwischen den siebenanderen Yachten. 

24.01.2013 – Oh je, was für eine Prozedur. Nach einem ruhigen Segeltag erreichtDAISY um 15.00 die Marina Puerto Chico in Fajardo auf Puerto Rico. Zwei Beamteder Customs and Borderprotection kommen an Bord und runzeln bedenklich dieStirn. Ohne Visum einreisen? Hm.  Cornelia will am Sonntag heimfliegen vonSan Juan aus. Reisebüro hat falsch informiert, der ELSA-Wisch aus dem Internetist völlig belanglos. Im Customshouse in der Stadt hält der Boss dem Skippereine Standpauke: Schon wieder die DAISY mit Crew ohne Visum hier! Das kostetca. 500 USD! Doch seine Leute haben den Skipper schon beschwichtigt: Es gibteine Paroled-Erlaubnis für 65 USD. Als alles überstanden ist, findet sich dieCrew zu einem kleinen Dinner in einer nahen Imbißbude: Chicken mitPommes. 

25.01.2013 – Mit 105 USD für die Nacht war die Marina Puerto Chico auch nichtgerade günstig. Um 10.30 ist DAISY wieder unter Segel unterwegs. San Juan heißtdas Ziel. Das erfährt auch die Coastgard-Patrouille, die der DAISY auf Seebegegnet und alles Mögliche abfragt. Um 11.20 schläft der Wind ein. Um 15.50liegt DAISY längsseits am Steg im Yachthafen von San Juan. Als Ergebnis desspanisch-amerikanischen Krieges von 1898 wurde Puerto Rico US-amerikanisch.Allerdings ohne Status eines Bundesstaates. Gegenwärtig gibt es Bestrebungendas zu ändern. Andreas möchte die Stadt alleine erkunden und Cornelia und derSkipper haben Gelegenheit diese hübsche spanische Stadt zu zweit besichtigen.Zum Dinner trifft man sich wieder in einem schicken Restaurant.  

26.01.2013 – Noch ein halber Tag zu zweit. Cornelia und Skipper schlenderndurch die spanische Festung, durch die Stadt, treffen die nette Familie ausConnecticut wieder. Mark, seine Frau und die beiden etwa 12- und 15jährigenKinder Julia und Norman leben für ein Jahr auf einer Lagoon 50. Noch eineEinkaufsfahrt mit den Fahrrädern, dann geht es zum Flughafen. Noch sechsMonate, vielleicht weniger. Die Enkel werden immer mehr. Skipper muss noch malEinkaufen radeln, Wäsche waschen. Andreas besucht einen Salsakurs.

27.01.2013 – Eigentlich bietet die Nordküste von Puerto Rico neben dem HafenSan Juan keine richtige Bleibe für eine größere Segelyacht. Doch Arecibe könnteeinigen Schutz bieten. Der Skipper besichtigt noch die „Island Cat“ MarksLagoon. Massig Platz auf so einem großen Kat.  Ab 10.15 sind Andreas undder Skipper unterwegs. Bisschen tricky das Ablegen, weil man der DAISY, wegeneiner Luxusyacht an Steuerbord einen schweren Schwimmponton vor den Bug gelegthat und sie also über die Backbord-Nachbarbox ablegen muss. Mit Eindampfen indie Achterspring klappt’s gut. 

Draußen auf dem Atlantik lässt der Wind einige Wünsche offen. Es werden vierMotorstunden nötig bis DAISY nach 36 nm im Hafen von Arecibe vor Anker liegt.Der Platz gibt ordentlich Schutz, solange der Wind aus östlichen Richtungenweht und der Seegang von dort anrollt. Dinghi klar und zum Dinner an Land.Dorada a Grillo Creole con Boquerones y un flan y unas cervecas. Macht 45USD. 

28.01.2013 – Ab 11.00 ist der Passat wieder da. Unter Genua und Besan läuftDAISY im Schnitt 7 kn SOG. Rauschefahrt den ganzen Tag nach Westen. Am Abendfindet sich noch eine Bucht aber an der Westküste Puerto Ricos: Bahia deAnasco. Um 18.20 sitzt der Anker im Grund bei 6,5 m Tiefe und 30 m Kette voreiner hübschen Hotelanlage. 18°17.582 N 067°12.596 W. Zum Dinner gibt esRindersteak mit Salat und anschließend Bordkino: „In a lonely place“ mitHumphrey Bogart. 

29.01.2013 – Jetzt sind es nur noch 22 nm bis in die Boqueron Bay. Der Passatschiebt gemächlich. Um 12.12 beginnt die Einsteuerung in die tief ins Landeingeschnittene Bucht vorbei an einigen Untiefen. Es findet sich eine freieBoje. Per Dinghi an Land ins einzige offene Restaurant „Galloway“ des sehrtouristisch aufgemachten Ortes. Souvenirläden bestimmen das Bild. Sind aberkaum Touris zu sehen. Im „Galloway“ findet sich am Nachbartisch einenorwegische Radlertruppe. Andreas hat schnell sprachlichen Kontakt zu denjungen Leuten, schließlich ist Norwegisch nur eine kleine Abwandlung desSchwedischen. Abends versucht der Skipper sich von Puerto Rico zuverabschieden. Mit einiger Schwierigkeit gelingt es ihm, den Departure-Zettelbei der Polizei abzuliefern. Man hat dort so was noch nie gesehen. EinTelefonat klärt alles.

30.01.2013 – Um 09.45 löst Andreas die Leine von der Boje. Auf dem Steg winktein Mensch aufgeregt. Will er mit? Nee, Kohle für die Boje vermutlich. Hm. Wasglaubt der eigentlich? Dass der Skipper das Dinghi zu Wasser lässt, wennirgendeiner winkt? Wer kein Boot hat, braucht eigentlich auch keine Boje. DieDAISY wendet gemächlich ihren Bug nach Westen und gleitet gelassen dem offenenMeer zu.

Um 09.45 Wind greift Wind aus SE in das Besansegel und in die Genua. Mit 5 – 6kn zieht DAISY gen Westen durch die Mona-Passage. Um 21.15 dreht der Windsüdlich der Insel Mona auf ENE. Halse.

Die rote Positionslampe erlischt. Wellen von etwa zwei Metern laufen mit. DerSkipper geht nach vorn. Zur Reparatur müsste er länger im Bugkorb bleiben. Zugefährlich in der finsteren Nacht. Also wird die Reparatur verschoben. Mit 7 -8 kn rauscht die Lady durch die Nacht. 

31.01.2013 – Um 09.00 nimmt der Skipper auch das Groß dazu, im ersten Reff, wiees sich im Passat immer empfiehlt. Pos. 18°19.500 N 069°17.300 W. Um 11.30steht DAISY vor dem offenbar weiter ausgebauten Containerterminal von Andresbei Santo Domingo. Dort rechts erstreckt sich die Insel und dahinter ragen dieMasten der Schiffe in der Marina Zar Par auf. Die Einfahrt gestaltet sich wieimmer in einer betonnten eleganten S-Kurve um die Sandbank herum. Ein Motorbootkommt der DAISY entgegen. Raul, der Hafenmeister grüßt aufgeregt: Youagain! 

Diesmal kostet das Einklarieren 160 USD. Geschieht in aller Freundlichkeit.Nach dem Dieselbunkern – 126 l - weist Raul der DAISY einen komfortablenLängsseitsplatz am Außensteg zu. Wenigstens tief genug. Hier ist die Etappe zuEnde: 685 nm seit Antigua. Andreas packt seine Sachen. Er will Kitesurfengehen. Noch ein gemeinsames Essen bei Rubio, dem Wirt des Marina-Restaurants:Red-Snapper. Sehr fein, finden beide. Frank Virgintino stellt sich vor. Er hatdie Marina erfunden und etwa 40 andere auch, sagt er. Und er hat Revierführerverfasst und im Internet veröffentlicht. Dom Rep und Jamaika. Er stammt aus NewYork mit italienischen Vorfahren, lebt hier in Andres in einem Haus und aufseiner wunderschönen Ketsch, die gegenüber der DAISY liegt.

Santo Domingo, Dom. Rep.  – Montegobay, Jamaika

01.02.2013 – Die neue Crew: Um 03.30 kommen Ursula aus Freising und Robert ausBern an Bord. Relax-Tag und Einstandsessen. Wo wohl? Bei Rubio. 02.02.2013: ImTaxi nach Santo Domingo. Der Fahrer ist Holländer, hat sein Schiff hier hergeholt als Fracht. Nun ist der putzige Kimmkieler neu gemalt in Weiß und Blauund bereit für Karibiktörns. In der Stadt patroullieren immer noch Polizistenvor den Restaurants. Aber die Straßen machen einen aufgeräumten Eindruck.Schulklassen im Nationalen Ehrentempel, die Wachsoldaten scherzen mit denHalbwüchsigen. Lockere Stimmung. Ein Taxi bringt die Crew zum Supermarkt. DerWagen hat offenbar keine Stoßdämpfer mehr. Der Fahrer nimmt seine Frau mit, alser erfährt, dass er Crew und Einkauf nach Boca Chica hinaus fahren soll. 

03.02.2013 – Der Skipper checkt aus. Polizei mit Hund kommt an Bord. Warum,wird nicht erklärt. 11.25 Ablegen bei auflandigem Wind mit Eindampfen in dieAchterspring. Um 12.00 steht das Groß im 1. Reff. Gesegelt wird aber erst ab14.45 mit Besan und Genua. Kurs 245°. Erinnerungen: 2008 ist der Skipper hierallein in die Nacht verschwunden. Diesmal gibt es Hühnerbeine mit Reis zumDinner zu dritt. Robert war noch nie auf See, macht aber die Wache. DAISY ziehtautomatisch gesteuert ihre Bahn durch die Nacht. 

04.02.2013 - Um 03.00 muss die Maschine ran, um 07.10 wird wieder gesegelt. Um11.30 geht Robert ein 80 cm langer Barakuda an die Angel. Das Meer ist hierzwischen Cabo Beata dem kargen flachen Hispaniola und Isla Beata nur 5 m tief.Gegen 15.00 erreicht DAISY die Ensenada de Aguillas 17°56.494 N 071°40.227 W.Kaum sitzt der Anker im hellen Sandgrund, kreuzt die Marina de Guerra auf.Diesmal mit einem richtigen Dienstfahrzeug und in ordentlicher Uniform. Sehrfreundlich fordern sie den Skipper auf, ihnen auf einen sichereren Platz zufolgen. Schließlich fällt der Anker in Cabo Rojo vor dem Dienstgebäude derDom-Rep-Navy neben einer aufgeschütteten Verladestation für irgendwelchesSchüttgut. Im Despacho steht allerdings Jamaika, dabei will die DAISY doch nunnach Cuba. Also wird ein neues Despacho ausgestellt. Abends Barakuda-Mahl vomFeinsten. Danke Robert!

05.02.2013 – 10.00 der Anker schliert über Grund. Also soll er neu gesetztwerden. Aber ein Bote der Marina bringt gerade das neue Despacho – für 20 USD –also wird der Anker gar nicht mehr abgefiert. Der Fischer, der den Soldatchauffiert, beantragt flugs auch noch 5 USD für seinen Dienst. Dann geht’s aberlos. Genua und Besan hoch und ab nach Westen. 

06.02.2013 – Wieder muss in der Nacht um 03.45 die Maschine ran. Ab 07.15 wirdwieder gesegelt. Aber um 10.00 ist der Wind wieder weg auf 17°52.970 N und074°00.580 W. Während der ruhigen Maschinenfahrt findet der SkipperGelegenheit, die neue Halteklammer des Außenborders einzubauen, die Ursulamitgebracht hatte. Ab 22.45 wird wieder gesegelt. 330°, 7,3 kn SOG.

07.02.2013 - 00.40 DAISY läuft jetzt über acht Knoten. Scheint hier so üblichzu sein: um 10.00 hört wieder der Wind auf. Längst liegt Kuba brejthingestreckt vor dem Bug am Horizont in der Sonne. Bald sind die Dreckschleudernvon Santiago auszumachen, die drei Kamine des Kohlekraftwerkes. 5 nm vorLandfall soll man sich per Funk anmelden. Aber es antwortet niemand. Schonsteht DAISY in der Einfahrt in die Bucht. Da kommt im Funk die Anfrage„Sailingvessel…“ Dann geht’s wieder los: Gehen Sie erst vor Anker. 

DAISY ist klar für das Ankermanöver vor den Ruinen der Steganlage der MarlinMarina von Santiago de Cuba. Da ruft die Stimme im Funk: Come to the Dock, goalongside. Auch gut. Ein großer Kat und eine 50’-Yacht liegen dort. DAISY gehthinter den Kat aus Frankreich. Schon startet die kubanische Prozedur: 1.Medizinischer Dienst. Der Doktor in Zivil trinkt gern ein Bier, der Soldat einkaltes Cola bitte. 2. Die umfängliche Veterinärin. Frisches Fleisch an Bord? Neinaber ein kaltes Cola. Gern. 3. Skipper zum Interview der Sicherheitskräfte,Aduana, Geheimpolizei oder was auch immer. Woher, wohin, warum mit wem etc. 4.Zwei dicke schwarze Hunde sabbern durchs Schiff. 5. Der diensthabendeAduana-Boß ein junger sympathischer Kerl von vielleicht 30 Jahren und einKollege durchsuchen die DAISY. Der eine sehr gründlich die Mittschiffskabine,der andere klaut einen  Rasierapparat aus Roberts Waschbeutel. Dann derHammer: Alles okay, aber könnten wir noch den Staubsauger sehen? Na klar. DAISYhat sich eingeprägt in Santiago de Cuba.

08.02.2013 – Im Hafen liegt auch die REGNA MARIS. Ein zum Segelschiffumgebauter Kutter, nun ein Rahsegel-Schoner unter niederländischer Flagge.Schule auf See. 42 Leute an Bord Schulkinder, Lehrer und Besatzung. Arne undMadlein von der Besatzung haben ein Taxi organisiert. Die DAISY-Crew darfmitkommen in die Stadt. Sympathische hübsche Typen. Erst mal CUCs kaufen, dannein Mojito vor dem ersten Stadtrundgang

Abends Dinner bei Pedro und Familie in einer unbeschreiblichen Hütte direkt vorder Marina. Mama hat gekocht. Einwandfrei. Pedro versucht alles Mögliche zuverkaufen: Rum, Zigarren, Gemüse, Obst, Wein. Die DAISY-Crew gibt eineumfängliche Bestellung auf. Vor allem Gemüse fehlt an Bord, Bier und Rotwein.Lieferung wird für den nächsten Tag zugesagt. 

Danach Gäste an Bord: Stefan und Peggy aus Quebec. Mit ihrer 15järigen TochterTalie segeln sie die PILOU , eine 29’-Slup durch die Karibik. Stefan hat denStromstecker auf der Marinapier in Ordnung gebracht, so dass DAISY ihreBatterien laden kann. Daheim arbeitet er als Feuerwehr-Pilot.  

09.02.2013 – 20 CUC für die Einreise bezahlt. Die Lieferung fällt sehrlückenhaft aus. Wein, Bier und Zigarren kommen, winzige Zitronen, ein paarZucchinis, Papayas, Kartoffeln. Noch ein Tag in der Stadt. Hübsches Lokalgefunden mit erstklassigem Service und ebensolchem Essen. Noch ein paar Barsbesucht, Musik gehört. Abends die Gaumen-Katastrophe: Der kubanische Rotweintaugt nicht mal zum Essig. 

10.02.2013 – 13.20 herzlicher Abschied von Stefan, Peggy und Talie. 13.45stehen Groß und Genua, jeweils gerefft. Es bläst munter aus NE. DAISY legt los,viel zu schnell. 20.30 Risotto mit Zucchini. 22.20 9,8 kn SOG, 23.30 8 -11 knSOG. 

11.02.2013 – 03.20 DAISY steht vor der schmalen Einfahrt nach Port Antonio.Keine exakte Karte vom Hafen an Bord. Gut 2 m Seegang. Da sind dieEinfahrtslichter, die rote und die grüne Tonne. Segel bergen. Die Brandung anBackbord verdammt nah, aber die an Steuerbord auch, es weht mit über 20 kn,immer noch Seegang. An Backbord steigen die weißen Brecher meterhoch an denFelsen hinauf. Endlich wird das Wasser ruhiger und gleich total platt. Daliegen doch Schiffe im Dunkeln! Tatsächlich unbeleuchtet. Anker klar. Um 04.00sitzt der Anker im Schlick des Hafens von Port Antonio. 18°10.836 N 076°27.277W. Die 114 nm sind in knapp 14 h geschafft.

08.45 zum Einklarieren verlegt DAISY an die Pier achtern eines riesigen Katsmit deutscher Flagge. Das nette Paar aus Hamburg lebt in Malle und machtKojencharter. Zoll und Imigrations-Officers kommen in den Yachtclub. Paul, derClubsekretär, weist die Crew sehr freundschaftlich in die Marina ein.Liegegebühr am Dock: 92 USD per night. Am Anker 15 USD. Der Fall ist klar.DAISY geht an den Anker zurück. Turbulentes Leben in der übersichtlichen Stadt.Dinner in der Royal Mall, ein Haus der 22 Stile. Soll einem Deutschengehören. 

12.02.2013 – Nochmal in der Stadt. In der riesigen Markthalle gibt es fastalles. Ein Bazar zum Verlaufen groß. Lunch in einem Penthouserestaurant derschlichten Klasse aber gut. Abends im hübschen Yachtclub am Pool ein paarPlantersrum. Ein Paar von der Bavaria 39, die neben der DAISY ankert, Erwin ausWien Marion aus Bamberg haben zwei schöne Hunde an Bord. Problem auf der Insel:kein Landgang für die Vierbeiner. Frust bei den Seglern.

13.02.2013 – Der Wind steht günstig. 13.00 Ankerauf, um 13.40 läuft DAISY unterGenua und Besan mit bis zu 9,5 kn nach Westen. Aber die Zeit wird dann dochknapp, weil der Wind zu wenig: Motorsailing um noch bei Tageslicht dieOracabessa Bay zu erreichen. Sie ist unbeleuchtet. 18.00 liegt die DAISY dortnach 33 nm vor Anker auf 7,5 m Wasser mit 30 m Kette. Es gibt Rindersteak mitBratkartoffeln. 

Die Discovery Bay und Lucea Harbour sind die nächsten Stationen auf dem Wegnach Negril. Long Bay empfängt die DAISY mit heftiger Musik aber sehr ruhigemWasser. Das ändert sich dramatisch in der Nacht. Es pfeift aus NW! Dann aus N.Kaum wird es hell, verlegt der Skipper nach Norden, in den besseren Schutz derInsel und der Riffe vor dem Strand. Beim Landeversuch mit dem Dinghi kommt esfast zum Kentern des Schlauchbootes mitten in der Brandung.  

21.02.2013 – Ein paar faule Tage am Anker tun gut, zumal der Skipper von einerheftigen Erkältung geschüttelt wird. Jedenfalls sind es die Symptome einerErkältung kann auch eine Reizung der Schleimhäute durch andere Einflüsse sein.DAISY segelt hoch am Wind zurück nach Osten. Bernd und Hartmut haben sichangesagt. Sie werden in Lucea an Bord genommen. Bisschen diffizil: Anlagen kannman dort gar nicht und Landen mit dem Dinghi ist auch nicht so einfach. Aber esklappt. Fröhliches Wiedersehen. Die beiden waren zuletzt in Griechenland anBord. Ursula und Robert fahren noch mal an Land zum Einkaufen. US-Warship 43ruft Montegobay Harbour etwa fünf mal. Niemand antwortet. Dann ruft das WarshipKingston Harbour. Nichts. Dann wieder Montegobay Pilot. Nichts.

22.02.2013 – Ab 10.42 geht es hoch am Wind weiter nach Osten. Jemand ruft imFunk den Yachthafen Montegobay. Keine Antwort. Everybody who can hear me. Radiocheck. Der Skipper ruft zurück. Die NIGHTHAWK bittet um die Koordinaten derHafeneinfahrt Montegobay. Später am Steg im Yachtclub trifft man sich: Hendrik(ca. 28) und Morton (ca. 27) aus Oslo haben sich in Fort Lauderdale eine ca26’-Trident Slup gekauft und wollen damit um die Welt segeln. Haben halt nurÜbersegler, keine Detailkarten dabei. Das riesige US Warship 43 liegt nun auchim Hafen. Seine Generatoren lärmen durch die Nacht über den ganzen Hafen hinweg.Die Kommandos über Bordlautsprecher ebenfalls. So macht man sich wenig Freunde. 

 

 

23. - 25.02.2013 – Robert geht von Bord und erwartetseine Freundin im Hotel. Proviant ist besorgt, Achterliek der Genuanachgespannt, die Genuawinsch gereinigt und die Sperrklinken wieder gängiggemacht, Wäsche von der Wäscherei geholt, Wasser gebunkert, Diesel gebunkert,Sicherung der Ankerwinsch nachgezogen. Dann kommt der Rest der neuen Crew:Uschi mit Matthias und Sybille aus Deutschland, Felix und Sylvette aus derSchweiz. Die Seesäcke der drei Deutschen sind leider nicht mitgekommen. Daskann dauern.

25. - 26.02.2013 – Die Zeit wird genutzt für‘sEinrichten an Bord und erste Provianteinkäufe. Und dann für einen Tagesausflugnach Negril. Ersatzweise, denn die DAISY kann wegen der Verzögerung diesenSchlenker nicht mehr machen. 

27.02.2013 – Nachdem die Aida Aura und die Oceana da waren machen schon wiederzwei riesige Kreuzfahrtschiffe, die Carnival Conquest und die Carnival Magicgegenüber des Yachtclubs fest. Lenky, der Taxidriver wird nun wieder zumKapitän: Mit seiner Ketsch fährt er Touristen ein Stück aufs Meer hinaus gegengutes Geld. Auch die riesigen Partykatamarane, die beim Yachtclub an der Bojeliegen kommen jetzt zum Einsatz. Abends fährt eine Abordnung der DAISY Crew zumFlughafen – kommt tatsächlich mit dem Gepäck zurück. 

28.02.2013 – Und los geht’s. Um 13.15 fliegen die Leinen, um 13.45 stehen Großim ersten Reff, Besan und Genua. DAISY zieht mit 6 kn ihrem Ziel im Nordenentgegen: Cienfuegos in Kuba. Der Nordost verliert erst um 23.00 die Lust. DieKaribische See zeigt sich platt wie ein Teich. Erst nach 25 Stunden kann dieMaschine wieder verstummen. Die achtköpfige Crew macht sich bemerkbar: Skipperwachfrei, alle anderen nur jeweils zwei Stunden. 

02.03.2013 - Der Wind bringt ordentlich Speed bis 6,5 kn aber auch nur bis04.30. Kurz nach sechs ist er wieder da. Heftig aus NE. Ein längererKreuzschlag wird nötig, fast bis vor die riesige Kuppel des unfertigenAtomkraftwerks, Opfer der politischen Wende Russlands. Und nun noch eine Wendeund DAISY steht um 09.45 vor der Einfahrt in die Bahia de Cienfuegos. Über dieflachen Ufer weht eine steife NE-Brise, aber die Einfahrt ist schmal undkurvenreich. Also runter mit den Tüchern, es wird motort, immer schön denTonnen und Peilmarken nach. 

Um 11.10 liegt DAISY steuerbord längsseits fest in der Marina Marlin von Cienfuegos. Es erscheint der schmächtige Dr. in Begleitung eines uniformierten jungen Mannes. Der Dr. trinkt gern ein kaltes Bier, der junge ein Cola. Alle gesund? Okay. Dann klettert die mollige Veterinärin an Bord. Trinkt auch gern ein Bier. War vielleicht nicht das erste an diesem Tag. Freut sich über eine Dose Schweineschinken aus Frankreich. Dann sabbern noch Rauschgifthunde durchs Schiff und endlich wird wieder nach dem Staubsauger gefragt. DAISY hat die Dienstvorschriften des kubanischen Zolls geprägt. Siehe 2011. 15.00 Busfahrt in die Stadtmitte. Dinner im Telazza. Teuer. 

 

 

03.03.2013 – Crew-Ausflug nach Trinidad. Skipper bleibt in Cienfuegos mal allein. Versucht Freunde zu treffen, sind aber nicht daheim. Abends ist die Crew wieder da. Dinner im prächtigen alten Yachtclub. Im ersten Stock Disco im zweiten Restaurant.  Teil der Crew bleibt in der Disco. Nett getanzt, wird mitgeteilt.

 

 

 

04.03.2013 – Freunde tauchen doch noch auf. Hübschüberrascht. Dürfen aber nicht in die Marina. 14.30 Ausklarieren, 14.50 Ablegen.15.25 Genua und Besan Kurs 225°. Raus aus der Bucht unter Segel. Zügig geht esdanach nach Südwesten mit munterem Wind aus NE also kreuzen vor dem Wind.Skipper wacht wieder bis 22.00, dann Hartmut bis… 

05.03.2013 - …01.00, dann Uschi und Matthias bis 03.00, dann Bernd. Und um 0500zur Halse ist der Skipper wieder an Deck. Ab 13.10 wird Cayos Largosangesteuert. Das betonnte Fahrwasser führt gegen den Wind bei 4 -5 m Tiefe.13.50 liegt DAISY fest in Cayos Largos, wieder mal. 109 nm seit Cienfuegos. Um15.30 liegt der Skipper bei der netten kleinen schwarzen Zahnärztin auf demStuhl. Sie bohrt ein Loch in einen Backenzahn und lässt den Schmerz raus. Sehrfürsorglich. Alles gut. Bernd steht dabei und wundert sich über denBohrkompressor und die übrige bisschen überholte Technik. 

06.03.2013 – Um 14.40 verlegt DAISY raus aus dem Hafen in die Natur, in denSchutz einer Sandbank. Dinghieinsatz zum Schnorcheln. Skipper baut wieder maleinen Bugsitzplatz diesmal mit dem in Cayos Largos erstandenen Holz. AbendsWechsel der Gasflasche. 

07.03.2013 – 09.00 Wind aus N mit 18 kn! Um 11.30 ist DAISY unterwegs. Be + Ge.Später auch Gr. 5,5 kn, mehr geht momentan nicht aber ab 18.30 legt der Windzu. Groß reffen und weiter mit 7 kn SOG. Uschi serviert Risotto mit Thunfisch.Der Wachplan läuft. DAISY rauscht an der Südküste Kubas entlang, vorbei anJacksonville. Finstere Nacht, kein Mond. 

08.03.2013 – Um 05.15 die Wende auf 102°: Einsteuern in das flache Wasser imWesten von Isla Juventud. Um 08.45 liegt das Schiff nach 122 nm zwischen HotelColony und der Marina Siganuera auf 3,6 m vor Anker. Skipper und Vize fahrenmit dem Dinghi zur Marina um sich den Stempel zu holen. Um 11.40 wird verlegtnäher an das Ufer. Lunch in der Hotelanlage am Pool. Das Haus beherbergtmomentan zwei Gäste: Ein Paar aus Frankreich. 

09.03.2013 –  09.10 Ausklarieren: Zwei Soldaten der Guardia Fronterakommen per Dinghi an Bord. Rückfahrt gegen den Wind wird bisschen naß. Sienehmen’s tapfer hin. 10.10 Anker auf. Nur unter Genua lässt sich DAISY vomOstwind aus der Bucht schieben. 20.00 die Bordküche serviert Sauerkraut mitKartoffeln und Bratwürstel. 

10.03.2013 – 05.25 Halse auf 015°. Knapp vor der Mole von Maria de la Gordawerden die Segel geborgen. 08.55 fällt der Anker nach 107 nm auf 6 m bei21°49.193 N 084°29.867 W. Wieder ein  Beamter an Bord per Dinghi. DannLunch im hübschen Restaurant mit Buffet: Hühnchen, Fisch, Schwein, Reis, Fritesund Salat. mit ca. 25 anderen Gästen. Hier lohnt sich das Schnorcheln amAnkerplatz: Fische und Krallen unter dem Schiff. Die Tauchstation bringtfreilich die Gäste zu speziellen Orten draußen an den Riffen. 

11.03.2013 – Nun wird es ernst: Um Kuba zu verlassen muß ein Port of Entryangelaufen werden und der liegt um Cabo Antonio herum an der Nordwestküste. DieAnsteuerung im flachen Wasser erfordert Aufmerksamkeit und Tageslicht. Alsowird mal früher gestartet: 06.30. Um 07.20 stehen Be und Ge. Wind aus SE. SchnellesSegeln bei munterem Seegang bis 2,5 m von achtern. Rund ums Kap kein Seegangmehr, rein ins flache Wasser. Zwei Tonnen fehlen und vor der Mole von MarinaSan Antonio in El Morros wird es schnell weniger als 4 m. Um 13.45 fällt derAnker. Ausklarieren: Noch mal wird die Crewliste abgeschrieben, der Offiziertelefoniert lange mit Mielkes Lehrlingen. Nach 2 h ist alles klar. Der Soldatverzichtet auf einen Besuch an Bord nach dem Hinweis des Skippers angesichtsder Windsee vor der Mole, wo die stolze DAISY in der Sonne glänzt. Um 16.50stehen Ge und Be. Kurs 021°, ab 18.15 endlich Westkurs: 235° nach PuertoMorelos.

12.03.2013 – Flott geht es durch die Nacht, bis DAISY es mit den Nord-Strömenzu tun bekommt. Hier entspringt der Golfstrom. Mit 7 kn rauscht sie durchsWasser und kommt doch nur mit 3 – 4 über Grund voran. Ab 15.20 Vollzeug: Groß,Genua und Besan bei Raumwind. Aber es dauert. Mit dem letzten Licht läuft sieum 19.30 Bordzeit in die Marina El Cid vor Puerto Morelos ein. In Mexiko ist eserst 18.40 aber auch schon finster als die Leinen fest sind. Armando derDockmaster kommt vorbei: You again? Ein herzliches Wiedersehen. Bienvenido! Youneed an agent, there are new regulations in force. But tomorrow. Dinner imMarinarestaurant.

13.03.2013 – Crew darf die Marina nicht verlassen. Um 11.30 kommt schon derAgent an Bord, füllt eine Menge Papiere aus. Um 14.00 dann die Behörden:Immigation, Gesundheitsamt, Veterinär. Letzterer nimmt drei Zwiebeln mit, weiler an einer ein Insekt entdeckt hat. Gemüse aus Kuba? Man muß da vorsichtigsein, meint er. Crew besorgt einen Van für den Ausflug am folgenden Tag nachCichen Itza, Merida und Uxmal . Abends in Puerto Morelos zum Dinner

14.03.2013 – Hafentag. Die Crew macht sich auf den Weg mit einem komfortablen Cheviins Landesinnere. Skipper bleibt an Bord und beschäftigt sich mitSchleifmaschine und Pinsel. Gibt allerhand zu tun an Bord.

15.03.2013 –  Skipper allein daheim. Immer noch allerhand zu tun. Um 19.30kommt Martin an Bord. Crew trifft spät wieder an Bord ein. Nun leben neunMenschen auf dem Schiff jedenfalls für zwei Nächte. Und es ist nicht maleng. 

16.03.2013 -  Der Van wird gegen einen Kleinwagen getauscht, der zumProviantkauf gebraucht wird.  Matthias und Uschi organisieren ihre weitereReise. Zum Dinner in Puerto Morelos ist die Crew wieder vereint. 

17.03.2013 – Abschiedstag: Sybille, Uschi und Matthias gehen von Bord. Skipperbezahlt den Hafen. Um 13.00 wird ab gelegt. Segelnnach Nordenmit dem Strom. Nunaber flott. 8 kn SOG. Einsteuern in das flache Wasser zwischen Isla Mujeres unddem mexikanischen Festland Yucatan. Der Beckett Rock wird passiert. Nach 32,5nm liegt DAISY vor Anker vor Isla Mujeres: 21°14.764 N 086°44.561 W. 

18.03.2013 – 10.15 Anker auf zum verlegen an die Tankstelle. Es wird einAbenteuer. Heftiger Südwest drückt DAISY gegen den Holzsteg. Und den Kat, derschon vor ihr hier liegt zum Tanken. Die zwei blauen Fender gehen drauf. Felixund Sylvette gehen von Bord. Machen noch bisschen Strandurlaub vor dem Heimflugnach Basel. Senor Enrique begrüßt den Skipper. Endlich wird Diesel gebunkert:229 l. Um13.25 liegt die DAISY wieder vor Anker. Dinghi raus. Abendsgemeinsames Abschiedsdinner Che Beppo. Sehr gut.

19.03.2013 – Bernd, Hartmut und Martin nehmen die Fähre nach Cancun für einem Ausflug in quirlige Großstadt, kommen nachmittags zurück. Skipper versucht neue Gasflasche zu bekommen und zwei Fender. Daraus wird eine Abendeinladung zum Barbeque in der Marina Elmilagro: Red Snapper, Reis, Guaquamole, Salate, sehrfein.

20.03.2013 – Nun sollen die Gasflasche und die Fender an Bord kommen und die Ausklarierung aus Mexiko erfolgen. Viel zu tun also los. Danach soll der Ankergelichtet werden für Kurs Nord! Florida wartet und nach einiges mehr. Der Bug wird Richtung Heimat weisen. Aber das kann dauern. Eine halbvolle Gasflasche aus Amerika wird es, aber zwei schöne kräftige Fender. Julio der Dockmasterbekommt für seine Fahrdienste auch noch 50 USD. Dann ist es soweit: Um 17.15startet die Maschine. Anker auf . Um 18.15 sind die Segel oben. 53° 6,5 kn. DAISY verschwindet in der Karibischen Nacht. 

21.03.2013 – Die Wachen spulen sich durch die Nacht auf der Karibischen See. Das Wetter zwingt der DAISY einen großen Bogen nach Norden auf. Aber dafür läuft sie sehr zügig nach Osten. Drei Tage lang nur mal kurz für insgesamt neun Stunden die Maschine gebraucht. Herrliches Segeln, Bordalltag. Dann am23.03.2013 um 05.10 die Wende auf 200°. Marina Hemingway liegt an. Um 14.15liegt DAISY nach 359 nm längsseits an der Zollpier, nachdem der Skipper erstmal an dieser vorbei gefahren war. Hätte sich ja auch mal einer hinstellen können von all den prächtig uniformierten Handlangern. Um 15.00 war die Einklarierei erledigt. Es kamen keine Suchhunde an Bord! Keine Frage nach dem Staubsauger! 

24.- 28.04.2013 – Havanna! Das volle Programm. Die Slup BOGOMIL aus Hamburg liegt schon mehrere Wochen in der Marina und nun achteraus der DAISY. Man tauscht Erfahrungen aus. Die DAISY-Crew findet jeden Tag andere Ecken in dereinst so prächtigen Stadt. Aber es scheint voran zu gehen. Private Restaurants buhlen um Gäste, Märkte um Kunden und Chicas locken, aber alle wollen Euro oder Dollares für jeden Handschlag und zwar nicht zu knapp. Das Betteln und Abzocken wird einem bald zu viel. Also wieder hinaus auf die See. Am 26. und 27. pfeift heftiger NE. Keine gute Idee jetzt abzulegen. 

Am 28.03.2013 ist es soweit. Um 13.00 Leinen los an der Zollpier. Um 13.26 Motor aus. Beim Ausrollen zeigt die Genua einen kleinen Riss am Schothorn. Nicht zu gebrauchen. Also die kleine Fock raus. DAISY läuft nun etwas verhaltener, aber sie läuft. Nach 139 nm erreicht sie am 29.04. gegen 20.00 Key West. Wegen der hohen Liegegebühren soll geankert werden. Aber die Marinabetreiber haben offenbar den Grund asphaltiert oder betoniert. Der Anker hält nicht, keine Chance. Also doch rein in die Box in Conch Harbor. Ein Landsmann, der in Maine lebt, der Nachbarlieger, nimmt die Leinen an und Dane ist auch gleich zur Stelle. 

Das Einklarieren wird wieder mal sehr lustig. Der erste CBP-Beamte läst erstmal den vollen Ernst der Lage aus dem Sack. Der zweite macht's klar und zwar in gut gelerntem Deutsch: Denkt Euch nix, mein Kollege ist nun mal ein Riesenarschloch. Zitatende. Der andere hat’s vielleicht gehört, denn er kann auch deutsch, was er gleich, als er mit den Pässen wieder erscheint, durchhören lässt. Die Crew lacht sich kringelig, sehr verhalten natürlich.

Am 30. und 31.03. 2013lässt sie sich vom Ferientrubel mitreißen. Man hört viel Deutsch auf den Straßen und in den Restaurants. Es sind Osterferien daheim und offenbar scheuen viele nicht den weiten Flug. Die Aristen und Spaßmacher am Sunset-point legen sich richtig ins Zeug. Habenraffinierte Methoden entwickelt, die Zuschauer zur Kasse zu bitten. „Hey you guys, habt ihr euch nicht gut unterhalten mit uns? Das ist unser Job Leute…“  Teurer Spaß auch die Gastronomie. 20 – 30 Dollar jede Mahlzeit… 

 

 

Am Montag, den 1. April ist Schluss damit. KeinScherz. Um 11.00 wird abgelegt. Erst mal ohne Wind. Erst am nächsten Morgen um06.30 kann die Maschine ruhen. Groß, Besan und Genua bringen über 5Knoten. Da tauchen die Wolkenkratzer von Miami auf an westlichen Horizont. Um12.08 liegt DAISY aut ihrem Platz in der Bayside Marina. Bernd will hier seinenSchulfreund reffen, den er seit 40 Jahren nicht mehr gesehen hat. Der kommttatsächlich an Bord mit seinen zwei Buben. Der Mann ist echt ein Herzchen. Immerwenn er in einem Hotel oder auf einem Schiff gewesen sei, sei über kurz oderlang irgend was Furchtbares damit passiert, Feuer, Untergang, Strandung oderso. Nun hockt er auf der DAISY…

Hat zur Party eingeladen in seiner Flat im 17. Stock. Nee, der Skipper hatkeine arge Lust darauf. Aber er fährt mit dem Wagen, den er gemietet hat Berndund Martin dorthin. Gibt ja viel zu tun auf der DAISY. Neuer Wasserhähne vornzum Beispiel. Sieht echt gut aus. Aber hoppla: die gehen genau anders herumauf! Macht man das in China so? Sven von der Slup ORIONA aus Bergen, eineNordwind 47,  kommt an Bord. Er sucht nach einem billigeren Liegeplatz.Will für einige Wochen hier bleiben. 

Am 04.04.2013 unternehmen Skipper, Hartmut und Bernd eine Ausfahrt mit dem FordFocus in die Everglades. Alligator gucken. Schildkröten und einen Haufen Vögel.Schönes Kontrastprogramm. Am 05.04.2013 fährt der Skipper Bernd und Hartmut zumFlughafen. Abschiedsstimmung. 

Der Skipper besucht seine Freunde Ana und Assi in Hollywood, bei FortLauderdale. Sie betreiben sehr erfolgreich die Firma allpopart.com. Und diekleine Tochter Lola lacht dazu. Auch Oma Sanchez lacht mit. FreudigesWiedersehen. 07.04.2013. Der Skipper fährt mit Sven noch mal nach FortLauderdale. West Marine besuchen und Liegeplatz gucken. 

In der Bayside Marina liegt nun ein kleiner Rahsegler, der aussieht als wäre eraus dem 17 Jahrhundert ins Jetzt geplumpst. Die FALADO VON RHODOS komplett ausPinie und Eiche 1968 in Griechenland gebaut, wie Skipperin Tina erzählt. DieBrigantine ist in Schleswig daheim und gehört einem Verein aus Paderborn. 14Mädels an Bord. Skipperin Tina mit Tochter Cara und Bootsfrau Marike kommen anBord der DAISY. Lustiger Abend mit viel Mojito. Da auf der FALADO Crew-Wechselstattfand, haben die Damen keine Kojen mehr und nächtigen aufder DAISY. 

07.04.2013 – Schon wieder Abschiedsstimmung. AuchMartin muss nun zum Flieger. Marike lässt ihre Sandalen zurück. Wird nochFolgen haben.  Skipper gibt das Auto ab nach Provianteinkauf für FALADOund DAISY. Montag bringt er die Genua zum Segelmacher. Der macht gleich einAngebot für eine neue: 4818 USD. Hm. Aber die Zeit? 

08.04.2013 – Um 15.50 steht Sabine an Deck. Hat sich ziemlich kurzfristig für10 Tage Segeln von Florida bis New York entschieden. Eine gestandene Frau ausMurnau, will segeln lernen, macht demnächst die SKS-Praxis. Also los. DieStrecke ist lang, der Termin knapp, aber es kann klappen. Sabine meint: Wennnicht auch egal, dann fliegt sie halt von wo anders heim. Sie hat berufsmäßig guteKontakte. Schnell noch bei CVS ein paar Sachen besorgen. Den Proviant hat derSkipper schon beschafft. Es wird 17.00 bis zum Auslaufen aus der Miami BaysideMarina. Diesel muss noch in den Tank, nur der Ordnung halber. Pech. Als DAISYdie Tanke in Miami Beach erreicht, hat diese schon zu. Kostenlose Nacht an derTanke. Auch nicht schlecht.

10.04.2013 – Kane, der junge Tankwart, Student der Kinderheilkunde, ist um07.15 zur Stelle. 66 Gallonen gehen rein. Gefrühstückt wird neben bei. Um 08.10startet die Maschine. Um 09.20 stehen Groß und Besan. Es weht munter aus SE.Mit dem Golfstrom werden 8 kn SOG daraus. Um 18.30 weht es mit bis zu 18 kn undDAISY rauscht konstant mit 10 kn nach Norden. Und bald sind es 11 kn und dasdie ganze Nacht. So kommt das Rekord-Etmal der DAISY zustande: 

 

 

Am 11.04.2013 um 08.10 sind 225 nm gesegelt.Der Luftdruck nimmt noch zu, aber am Mittag dann rapide ab, und der Wind wirdentsprechend mehr. 25 kn aus SE lassen DAISY massiv dahineilen. Aber um 19.00 müssen die Segel runter, die Einfahrt von St. Augustin braucht alleAufmerksamkeit. Zwar ist sie breit, aber es dämmert und der Wind steht drauf.Um 19.40 verstummt die Maschine. DAISY liegt an der  Boje SM 6 vorder Lionsbridge zwischen St. Augustin und der Insel Anastasia. Sabine hat fest-und der Skipper per VHF alles klar gemacht. 307 nm waren es bis hierher. DerWind ist heftig genug, um den Gedanken an einen Dinghi-Einsatz abzuwürgen. DerHafenmeister verspricht ein Hafentaxi für den nächsten Tag. Also wird anBord diniert.

12.04.2013 – Das Hafentaxi kommt überpünktlich. Es unterfährt die Brücke undlegt in der Marina an, direkt unter dem Tower-Office des Dockmasters. DerSkipper sieht sich um: Sie haben die Marina erweitert. Neue Stege werdenmontiert. Und wer liegt denn da?: So ein Rahsegler sieht aus wie aus dem 17.Jahrhundert: Die FALADO. Die Crew noch bisschen verschlafen. Um 22.00 seien sieeingelaufen. Zwei Tage vor der DAISY in Miami gestartet. Bisschen ICW und danndraußen gefahren. Na und sag mal die Marike hat doch ihre Sandalen… Tja und wiekriegen wir die jetzt rüber?

Erst mal geht die DAISY Crew in die Stadt einkaufen. Es gibt nämlich einenWest-Marine-Laden und der Skipper hat doch die neue Wassermischbatterie vorneingebaut aber die Anschlüsse stimmen nicht. Und die Impeller der beidenLenzpumpen für Maschinenraum und Bilge müssen ersetzt werden. Per Taxi geht dasalles ganz schnell. Sabine besorgt bei Winn-Dixie nebenan noch Frisches für diePantry und ihren Geschmack. Um 12.00 geht das Hafentaxi zurück Julian von derFALADO-Crew kommt mit zur DAISY, nimmt die Marike- Sandalen in Empfang undfährt mit dem Taxiboot wieder zurück. 

Gleich danach um 12.40 heißt es: Leinen los. Um 14.25 stehen Genua und Besanvoll im Winddruck. Aber der Wind schläft ein . Ab 16.55 brummt die Maschine.Erst am 13.04,2013 um 01.30 kann sie wieder schweigen Besan, Genua und derGolfstrom bringen wieder  8 kn zusammen auch mal 9. Aberum 12.40 sind esnur 155 nm und eine Stunde später muss schon wieder die Maschine ran. Aber dannum 17.30 kommt die kleine Fock zum Einsatz. Vier Segel stehen im Winddruck dasGroß im 2. Reff. Jetzt ist der Golfstrom weg und die DAISY-Besatzung freut sichüber 5,2 kn SOG.

Am 14.04.2013 tritt dann der fatale Umstand ein, dass der Autopilot an seinemDisplay den gefürchteten Satz zeigt: Keine Ruderaktivität! Das war’s dannerstmal. Von nun an wird per Hand gerudert. Der Skipper  gerät bisschenaus dem Häuschen. Wieso verweigert das Teil plötzlich seinen Dienst? Nix zumachen. Zum Glück segelt DAISY am Wind wie eine Selbststeueranlage. Du kannstgetrost aufs Klo gehen und sie segelt immer noch den selben Kurs. 

Aber am 15.04.013 wird es gemischt, das Wetter. Dem Skipper geht die Diskussionmit Sven aus Norwegen noch durch den Kopf. Sie haben ihre Wettertaktikenausgetauscht, nein nicht hergegeben sondern diskutiert. Sven hat ja viel mehrElektronik auf seiner Nordwind als die DAISY. Der DAISY-Skipper geht davon aus,dass er auf Backbordbug in der nördlichen Hemisphäre immer in den höherenLuftdruck segelt. Man müsse sich nur ausmalen, an welcher Stelle einesWettersystems man gerade segelt, um den günstigsten Weg zu finden.

Und jetzt läuft DAISY seit 2 Tagen auf Backbordbug nach Norden. Kann also nurbesser werden. Denn die Wellen werden immer höher. Fatal, dass der Wind aus NEweht also gegen den Golfstrom. Macht steile Wellen. So schneidet DAISY sich den Weg durch die Wellenberge. Und die werden immer höher. Um 09.30 mißt derSkipper 25 bis 35 kn Wind. Mist. Sabine leidet sichtlich. Die Wellen hebenDAISY gut vier fünf Meter an und lassen sie wieder zu Tal gleiten. Der Skipperdenkt daran, nach Beaufort rüber  zu laufen, wären ca 30 nm und CapeLookout könnte die Hafeneinfahrt gegen den NE schützen. Also halsen. Dasgelingt. Doch der Wind dreht langsam aber erkennbar.

Der Skipper erinnert sich an den Hafen Beaufort, seicht,wenig Platz aber sehr gemütlich. Captain Blackbeard hat hier sein Endegefunden. Der Pirat hatte im 18. Jahrhundert zwei Jahre lang die Küsten vonFlorida bis Northcarolina gequält. Ein englisches Spezialkommando stellte ihnhier bei Beaufort, wo sein Flagschiff versank. Er konnte sich retten wurde abergefangen und vom Kommandanten der Expedition sogleich erschossen. Ne, meint derSkipper, der hat auch diesen SE gehabt. Und die Geigerei vor dem Wind ist beidiesen Bedingungen kaum zu bewältigen. Das Besansegel, eh schon gerefft,es muss weg. Ist aber trotzdem schwierg. Die Seen wachsen zu beachtlichenBergen, DAISY wird auf einmal ganz klein, wie eine Jolle. Also wieder an denWind und weiter nach Norden. Drittes Reff rein. Auf der sicheren Seite. Sehrlehrreich für Sabine: Das Schiff steuert sich am Wind wieder fast von selber.Leider für die SKS-Praxisprüfung nicht zu gebrauchen.

Sabines Nase ist wieder sonnengebräunt nicht mehr grün. Sie versorgt tapfer denSkipper und hält sich wacker  meist in der Horizontalen, was bei diesenVerhältnissen sehr zu empfehlen ist. So geht es durch de Nacht zum 16.04.2013vorbei am Cape Hatteras. Und dann schläft mit steigendem Luftdruck der Windein. Backbordbug. Eh klar. Um 03.00 muss die Maschine wieder arbeiten.Geradeaus fahren ohne Autopilot nach über 600 nm, da fallen dem Skipper immerwieder die Augen zu. Sabine übernimmt für ein paar Stunden. Aber nun wird eskalt. Der Golfstrom ist nach Osten abgebogen.

Um 22.00 steht DAISY vor der Einfahrt in die Chesapeak Bay.  Kaum Verkehr.Drei Frachter kommen raus. Die Traffic Control kündigt ein outbound-vessel an.Der Skipper verspricht aufzupassen. Darüber vergeht Mitternacht. Um 03.50 istDAISY durch die gigantische Werkstatt der US-NAVY vor und im Hafen von Norfolk geglitten, hat im spiegelglatten Hafen die Waterside-Marinagefunden und dort drinnen festgemacht. 

 

Jetztmuss nur ganz schnell der Autopilot repariert werden. Der E-Motor tut nicht mehr. Aber für Sabine steht fest, dass sie gleich versucht ihren Flieger zukriegen, denn nach NY sind es immer noch gut 300 nm. Und ob DAISY ihr Rekord-Etmal nochmal schafft?

18.04.2013 – Skipper ist wieder ausgeschlafen. Kauft sich in der edlen Mall von Norfolk einen neuen kleinen Rucksack und ein Paar neue Bordschuhe. Dann legt erab. Der Mechaniker hat ihm empfohlen, nach Little Creek zu verlegen. Und die 90 USD pro Tag in Norfolk scheinen doch recht gesalzen.

 

Die 32 nm sind um 17.00 geschafft. Anlegen an der Tanke bei kräftig auflandigem Wind. Aber die ist gar nicht in Betrieb. Es ergibt sich, dass DAISY erst mal dort liegen bleiben kann und morgen in eine Box verholt. Aber viel günstiger als in Norfolks hübscher Waterside-Marina geht’s hier auch nicht zu. Angela, die kleine charmante Russin hinter dem Desk erschrickt zwar etwas über die 58 Fuß der DAISY, findet aber einen günstigen Preis, einen passenden Liegeplatz und ruft sogleich den Marinamechaniker. So war Brian, dereinen neuen E-Motor für den Autopilot bestellen und einbauen kann, schon an Bord als der Skipper um 18.00 das erste Blue Moon aufmacht. So eine ArtWeißbierersatz aus Amerka.

20.04.2013 - Um 15.00 kommt Mark  mit Sonenbrillebei wolkenverhangenem Himmel und Temperaturen um die 12° C, ein jungerMitarbeiter der Marina und sagt dem Skipper, dass die Tanke wieder tut und erdie DAISY verlegen soll. Platz "Si fifty eight" Achso C 58. Aber vorher wird noch voll getankt. Der Preis ist günstig: 4,26 die Gallone. Da träumen sie in Miami davon von solchen Preisen. 70 gehen rein.

Dann Maschine an und Leinen los. Mark läuft rüber in die andere Marina, da befindet sich nämlich der neue Platz. Der Wind kommt jetzt aus NE. Nicht viel aber genug um der DAISY dauernd den Bug wegzuschieben, wenn der Skipper achteraus in die Box steuert. Na gut beim dritten Anlauf klapp'ts. Hier haben sie Pfähle wie in der Ostsee und halblange Schwimmstegausleger. DAISY ist ein paar Meter zu lang für die Box macht aber nix. Vor dem Bug ist Fahrwasser und am anderen Ufer liegen lauter graue Schiffe der Navy. Ein Liegeplatz, an dem man ungestört Musik hören kann. Und am anderen Ende des Stegs haben sie das Restaurant Blue Lagoon hingestellt. Praktisch. Die nächste Mall ist etwa 3 km weit weg. Aber dafür hat die DAISY ja Fahrräder dabei.

 

25.04.2013 – Bob der Mechaniker von Trident-Marinebesorgt den E-Motor für den Autopiloten.  Der Skipper sucht mir demFahrrad eine schicke kleine Zahnarztpraxis auf. Bloß fünf Kilometer mit demBike. Aber der Doktor bohrt gar nicht, sondern verschreibt ihm bloß Pillen.Kein Problem meint der nette Dok. In der Mall auf dem Weg liegt ein West-MarineLaden. Da gibt’s eine neue WC-Pumpe für für die DAISY und etliche Kleinigkeiten.Die Anker müssen neu galvanisiert werden, ein neues Dichtmittel fürFensterrahmen braucht das Boot etc. Allerdings gibt es auch am PC allerhand zutun.

27.04.2013 – Nun bekommt das Ersatzteillager der DAISYwertvollen Zuwachs: Kann ja nicht schaden, einen zweiten Motor samtHydraulikpumpe für den Autopilot an Bord zu haben. Der aktive hat ohnehin schonüber zehn Jahre auf dem Buckel. Aber er läuft wieder! Und nun gibt es noch einAIS.  Und zwar die Luxusausführung von ICOM mit eigenem Display und eigenemGPS-Empfang und eigener Antenne. So kommt ein weiteres GPS-Gerät an Bord, wasdurchaus der Sicherheit dient. Neben dem neuen Garmin 720 gibt es zwar schonimmer ein Garmin-Hand-GPS auf der DAISY für den Notfall, aber nun eben auchnoch das ICON-AIS. Die Anker sind neu galvanisiert, diverse Streicharbeitenerledigt. Die Sonne scheint bei einer leichten Brise aus NE und der Skipper hatArbeit.

29.04.2013 – Ist wieder ziemlich frisch geworden inNorfolk, bzw. in Little Creek. Der NE singt in den Wanten. Aber der Skippermusste ja nicht draußen sein. War er zwar heute, aber im Auto weil er mit Bobeine kleine Einkaufstour gemacht hat. Die Zutaten für den Bypaß desFäkalientanks mussten in zwei verschieden  Westmarine-Läden besorgtwerden. Und dann war mit den Teilen wieder für vile  Stunden Arbeit unterDeck gesichert. Und nun ist alles fertig: Die vordere Toilette funktioniert nunwie die achtere und man kann dennoch bei Bedarf den Fäkalientank einschalten.Und morgen gibt es das ICOM-AIS und übermorgen einen neuen RaymarineWindindikator auf dem Großmast. Damit ist Schluss mit der Genickstarre. Bisherteilte der Verklicker auf dem Besantop die Windrichtung mit. Bob machte ein sogünstiges Angebot, dass der Skipper sogleich hingerissen zusagte. Wirdspannend, den Indikator auf dem 22 m hohen Masttop zu montieren, Kabellegenetc. Über einen NMEA-Anschluß werden die Messdaten künftig auch im Garmin720-Plotter am Navigationsplatz im Achterschiff angezeigt. Sehr praktisch.Ist heute Standard klar, aber die Lady stammt halt aus einer anderen Zeit.

05.05.2013 – Ist ja echt aufregend, was das Displaydes neuen AIS-Transponders und Receivers alles zeigt: All die Schiffe, die sicham Eingang zur Chesapeakbay tummeln und dazu noch die Warships von der Navybasegegenüber. Freilich erkennt das AIS nur die Schiffe, die ihrerseits auch dasAIS laufen haben. Bei den Warships heißt es dann in der Abteilung Schiffstyp„Engaged in Military“. Und all die Schiffe können nun auch die DAISY erkennen.Und übrigens jede und jeder andere auch in der ganzen Welt kann via Internetden Standort der DAISY finden über Marinetraffic.com. Allerdings wird dortnicht der Schiffsname genannt, sondern, aus welchen Gründen auch immer, dieMMSI-Nummer der DAISY 211402200.

Mit dem AIS-Transponder bekam die DAISY ein zweites fest eingebautes GPS. DerTransponder arbeitet nämlich völlig unabhängig vom GARMIN-Plotter mit eigenemGPS-Empfänger. Der neue GPS-Pilz wurde im Heckkorb an Backbord neben der EPIRBmontiert, was sich freilich eher als ein Kinderspiel gestaltete im Vergleichzur Montage der UKW-Antenne auf der Steuerbord-Besansaling bei dem Wind! Dasfiel dem Skipper zu, weil er vermutlich nur ¾ des Gewichts an das Besanfallbrachte, was Bob der Mechaniker mit sich herumschleppen muss. Nach einigenTassen heißen Tees haben sich seine klammen Finger auch wieder erholt und jetztfunktioniert alles bestens. Der Navi-Platz ist neu eingerichtet und am Montaggibt es das gleiche Spiel nur ein paar Meter höher, wenn der Windindikator amTop des Großmastes installiert wird.

Was sich ändert? Das Segeln wird etwas enspannter. DasAIS zeigt Kurs, Geschwindigkeit und die exakte Peilung zum anderen Verkehr. Esberechnet den CPA (Closest Point of Approach) und die TCPA, die Zeit dahin. BeiKollisionskursen alarmiert es in der voreingestellten Zeitspanne zuvor. Daserübigt freilich nicht die Wachsamkeit auf See. Nicht alle Fahrzeuge sind mitAIS ausgerüstet und wie man hören kann, fahren solche, die es haben müssen,auch mal ohne es eingeschaltet zu haben.

06.05.2013 –Wenn was nicht geht, muss man ja nicht gleich ganz aufgeben. Es geht einfach nicht. in die Edelstahlplatte am Top des Großmastes ein, geschweige denn zwei Löcher zu bohren, um den Sockel des Windindikators darin festzuschrauben. Skipper schlägt sich an die Stirn; Wieso sind wir da nicht gleich drauf gekommen: Von den vier Schrauben des Lichträgers im Top können doch zwei eine neue Edelstahlplatte festhalten, auf der das neue Gerät festgeschraubt wird, ganz gemütlich unten auf Deck und dann hinauf gebracht und  mit den beiden Imbusschrauben festmachen.  

20.05.2013 – Das ist nun alles passiert. Der Windindikator arbeitet perfekt,die Daten werden auch dem GPS mitgeteilt, so daß jetzt am GPS in der Navigation ganz gemütlich neben der Position der Wind, die Fahrt, die Peilung, Distanz und Fahrzeit zum nächsten Wegepunkt, die Wassertiefe, und all die AIS-Schiffe rund herum abgelesen werden können. So ausgerüstet verlief die Einhandstrecke nach Liberty Landing in New Jersey schon ein wenig aufregend. Denn mit dem AIS kommen demSkipper wesentlich mehr Schiffe in die Quere als ohne. Nämlich auchdiejenigen, die er ohne gar nicht gesehen hat. Okay, er hat auch gelernt denBereich zu verkleinern. Aber doch interessant, wie viele Kurslinien ziemlichknapp vor ihrem Bug oder hinter ihrem Heck verlaufen.  

Nach den 234 nm kommen Gisela und Karin an Bord. Es wird eine sonnige aberkühle Segelreise durch den Longisland Sound nach Block Island, durch den CapeCod Canal nach Plymouth und endlich nach Boston. Die 205 USD Liegegeld dortschließen den Gebrauch nagelneuer Sanitäranlagen ein und ein oder zwei Übungen,ein aufgelaufenes Schiff wieder flott zu kriegen – ohne Schlepphilfe. Man hatdort offenbar zwar die Schwimmsteganlage erweitert aber nicht den Tiefwasserbereich.  

In Boston steuert der Skipper zunächst die Constitution-Marina an, weil im Maptech-Hafenführer steht, dass sie dort vierzig Gastliegeplätze vorhalten und Schiffe bis 150 Füße Platz fänden. Der Dockmaster kommt ihm mit einem Dinghi entgegen und erklärt bedauernd, dass nicht ein Platz zur Verfügung steht and none for this size. Also wird die bereits gelandete neue Crew zu einem Private-Dock umgeleitet der Battery Wharf Marina,  von der die DAISY aber umgehend weggescheucht wird, aber nicht weg geht, ehe Ursula an Bord ist. Doch der Boston Yacht Harbor bietet endlich Raum genug und das vor der imposanten Kulisse Bostons Downtown. John der Marinero heißt den Skipper am nächsten Morgen freundlich willkommen und nennt den Preis: Four Bucks per foot. Da schrumpft so ein Schiff schon mal vor Schreck. 

 

Nach Provianteinkauf, Crewwechsel und Dieselbunkern verzieht sich DAISY erst malnach Longisland, ein paar Meilen vor Boston. Ruhiges Plätzchen dort. FeinesCandle-Light-Dinner mit Fisch und Salzkartoffeln plus Brokoligemüsesauce. Amnächsten Morgen hüllt Nebel den nahen Flughafen ein und die Nebelfelder ziehenauch über DAISY hinweg. Es ist ziemlich frisch. Kaum Wind. Also Anker auf undnach Nordosten weiterdampfen. Doch reift auf dem Weg der Entschluss, gleich denBug Richtung Heimat zu wenden. Muss nur der Proviant noch ergänzt werden fürdie zwei Wochen. Gloucester bietet sich an, ein gut geschützterHafen.  

Gloucester. Ein Fischer und Sportboothafen, jedoch ohne eine Pier für Schiffewie die DAISY. Die Stadt bietet statt dessen fünf markierte Bojen zum Preis von25 USD per night und der überaus hilfsbereite Hafenmeister holt die Crew mitder Barkasse ab und bringt sie mit ihrem Einkauf auch wieder zur DAISY zurück.Nun fehlt noch eine neue Gasflasche sicherheitshalber. Die soll der nächste Tagbringen. Dann geht es los.

 

20.05.2013 – Um 08.10 kommt die Barkasse des Hafenmeisters längsseits an die DAISY nimmt den Skipper samt Gasflasche an Bord. Minuten später ist die Flasche für 15 USD gefüllt. Beim Hafenmeister die Boje bezahlen und zurück zur DAISY. Alles verstauen und um 09.45 heißt es: Leine los. Nur hin und wieder blinzelt die Sonne durch die Wolken, 3 kn Westwind. Erst um 13.30 stehen Groß, Besan und Genua. Bei Kurs 90° bringen sie sogar 7 kn. Aber nur eine Stunde lang. Die Maschine muss einspringen. 

21.05.2013 – Das erste Etmal bleibt mit 139 nm hinter den Erwartungen zurück.Für ein paar Stunden zieht der Wind, dann wieder Maschine. Am 22.05.2013 wehtin pottendichtem Nebel erst Südostwind dann NNE dann wieder SSE, dann garkeiner, dann endlich SW. Das nächste Etmal 109 nm enttäuscht noch mal sehr. ZumDinner gibt es gebratene Hühnerbeine mit Reis und gemischten Salat.  

Der 23.05.2013 beginnt mit 2 kn SOG. Aber im Morgengrauen erwacht der SW-Wind:19 kn SW bringen 8,2 kn SOG. Da kommt ein Etmal von 131 nm zusammen. Nebel,kaum 80 m Sicht. Ein Wunder, dass der Skipper die UKW-Antenne am Besantoperkennen kann: Die Halterung ist abgebrochen. Er muss hoch die Antenne sichern,damit nicht mehr beschädigt wird. Das gelingt sehr gut, mit sechs Kabelbindernfesselt er sie an das Oberwant, während  DAISY mit 7 kn unter Groß, Besanund Genua durch die anrollenden Seen pflügt. 

24.05.2013 – Wird schon besser. Irgendwo im Osten muß ein gewaltigesHochdruckgebiet liegen. Das Barometer steigt und der Wind aus S und SSW nimmtan Stetigkeit zu. Etmal 154 nm. Zum Dinner läßt sich die CrewPutengeschnetzeltes mit Reis und Salat schmecken. Die Wachen dauern etwa dreiStunden, so kann jeder einigermaßen gut und tief schlafen. Der Wind erreicht 20kn. Groß steht im 2. Reff die Genua zu 50% und das Besansegel wird auchgerefft. DAISY läuft 7 kn SOG.  

25.05.2013 -  Hier ist ja richtig was los verkehrsmäßig: Um 03.00 passiertdie MSC MAEVA an stb, um 08.50 die FORMOSA SIXTEEN an Bb, beide riesige Frachter mit westlichen Kursen. DAISY kommt selten unter 7 kn SOG. So kommt ein Spitzen-Etmal zusammen: 172 nm.

 

26.05.2013 – Der Wind lässt bisschen nach und die Aufmerksamkeit des Skippers wohl auch.Der Speed fällt auf 6 kn und weniger zurück. Nächstes Etmal deshalb bloß noch151 nm. Kleines  Problem mit der Wellendichtung: -sie ist bisschenundicht. Obgleich der Grieche vor anderthalb Jahren in Korfu versichert hat,dass sie mindestens fünf Jahre absolut dichthält. Nun tropft Seewasser rein,wenn die Welle dreht. Und sie dreht auch beim Segeln, natürlich langsam zwaraber sie dreht. Der Skipper stoppt sie mit einem Holzkeil. Das bremst natürlichein bisschen.  

27.05.2013 – Trotzdem läuft die DAISY über acht Knoten. Was würde sie wohl ohne Bremse laufen? Der SW-Wind legt zu. Der Skipper nimmt das Besansegel ganz weg,nur wegen der Lage. Zweites Reff im Groß und drittes in der Genua. Immer noch acht Knoten über Grund. Um 06.00 bleibt der Generator einfach stehen. Das Steuerpaneel ohne Strom. Wie das? Rätsel, rätsel. Der Skipper entdeckt einlockeres Relais am Motor und eine durchgebrannte Sicherung. Relais reinschieben, Sicherung ersetzen, na bitte, läuft wieder. Alle zwölf Stunden etwa muss der Fischer-Panda die Batterien laden. Hängen ja einige Verbraucher ständig dran: Tiefkühltruhe, Kühlschrank, Autopilot, die WC-Pumpen, die Bilgenpumpe, die Wasserdruckpumpe und die Lichter. Letztere sind zwar fast alles LEDs aber brauchen halt auch Energie. 

 

28.05.2013 – Zweitbestes Etmal bisher: 163 nm. Schon sind über 1000 nm zurückgelegt.Nachmittags kommen schon wieder zwei Frachter vorbei, diesmal auf Ostkurs.DAISY läuft 7,8kn SOG bei 23 kn SSW, halb bedeckt Baro auf 1027. Nun wieder mitBesansegel gerefft, Genua und Groß je im zweiten Reff. 17.00 schon wieder dreiFrachter im Umkreis von 35 nm alle mit Kurs Ost, also Europa, allerdings mitZielangaben wie Port Said und Suezkanal.  

29.05.2013 - Der Wind geht zurück auf 12 – 15 kn SSW nur wenige Böen mit 19 kn.Speed um die 6 kn. Um 04.00 gibt es zum Wachwechsel Tee und Kuchen an Deck undgleich noch einen Regenschauer dazu. Weil der Wind immer westlicher wird,ergibt sich ein günstigerer Kurs von bis zu 110°, was die Breitenminuten nur sopurzeln lässt.  DAISY goes south. Aber das Etmal schmilzt dahin auf 135nm. Wieder wird die Bordzeit nachgestellt: Zwei Stunden nach vorn. Etmalzeitnun 12.00. 

30.05.2013 – Jetzt ist es soweit: 04.30 überquert die DAISY den 40. Grad nördlicher Breite. Und das bei 41°05 West. Heißen Tee zum Frühstück um 06.40 gibt es erst, nachdem die Gastflasche ausgewechselt wurde. Die kroatische Flasche ist leer, nun kommt eine amerikanische zum Einsatz. Das heißt: Anschluss umbauen. Die Heizung wird mal wieder gebraucht, um die nassen Sachen zu trocknen. Um 19.33 sind noch 500 nm nach Horta zu segeln. Zum Dinner gibt es Pasta mit Hühnerfleisch und Gemüse bei rund 8 kn SOG. 

 

31.05.2013– Mit 5,5 kn geht es in den neuen Tag. Der Frachter EIFFEL zieht vorbei, nachWesten. Das Etmal von 160 nm kann sich sehen lassen. Auf dem GPS-Display tauchteine Segelyacht auf. Achteraus kommt sie mit 7,4 kn auf, AYAMA ihr Name. Wiesosegelt die 7,4 kn und die DAISY nur 6? Der Skipper betrachtet die Segel derDAISY. Es ist ein Festmahl in Vorbereitung, deshalb wohl greift er noch nichtzu den Schotwinschen. Es gibt Reistopf mit Gemüse und Rindersteak. DanachFruchtsalat mit griechischem Yoghurt (10%) und amerikanischem Honig. Und dieAYMA kommt immer näher. 

01.06.2013 – Um 04.00 macht DAISY 5,8 kn. Das Etmal sinkt auf 144 nm. Um 15.00ist AYAMA 5,7 nm entfernt. Es gibt Kartoffelsuppe mit Würstel, Crew ist begeistert.

 

02.06.2013 – Um 01.50 zeigt die Logge 6,0 SOG bei 13kn SSW. Der Abstand zur AYAMA beträgt nur noch 2,5 nm. Um 07.30 tritt derSkipper die Wache an. Da ist achteraus klar ein Segel auszumachen. Die AYAMA?Nun greift er doch zu den Winschen. Besan und ein wenig den Unterliekstreckerund ein wenig den Niederholer. Und da klettert die Nadel der Logge. Jetzt läuftAYAMA nur noch 6 kn und DAISY 7,5 SOG. 10.00 Jetzt noch das zweite Reff aus demGroß. 15 kn SSW das verträgt die DAISY gut im ersten Reff. 38°43 N 031°01. W.Der Abstand zum Verfolger beträgt schon wieder 4 nm Das Etmal aber bloß 148 nm.Und wieder eine Zeitumstellung: Etmalzeit nun 14.00. 21.30: Rindersteak mitReis und gemischten Salat. Und wieder diesen wunderbaren Fruchtsalat mitgriechischem Yoghurt etc.

03.06.2013 – Mitternachtsort: 38°30.955 N 029°16.000 W. Nur noch ein paarMeilen bis Horta. 7,5 kn auf der Logge bei 13 – 16 kn SSW. Da liegt Faial klarvoraus. Längst sind die Lichter an der Küstenlinie zu sehen. Es werden immermehr. Schon liegt die Insel an Backbord. Abstand etwa eine Meile. Da kommt einMotorboot von backbord achtern auf. Braust dicht heran. Ein Fischkutterpassiert keine fünfzig Meter entfernt die DAIS, kreuzt knapp vor dem Bug ihrenKurs. An steuerbord läuft ein anderer Segler auf Parallelkurs zur DAISY. Willder Kutter den rammen? Der Segler rettet sich im letzten Moment in eine Wende.Der Kutter setzt unbeirrt seine Fahrt fort. Betrunken oder eingepennt? 

Um 04.20 birgt der Skipper das Besansegel. Danach dasGroß. Der Wind dreht jetzt auf S und SSE. Klar, der Faialkanal zwischen Picound Faial lenkt die Windströmung wohl ab. 05.00 schon ist der Wegepunkterreicht. Die Genua zieht die DAISY nach Norden zum nächsten Wegepunkt vor der Einfahrt. Im Dunkeln glitzern die Straßelaternen und die Lichter derStadt Horta im Hafenbecken. Dicht an dicht reihen sich die Ankerlieger. DieDAISY passiert den Rezeptionsanleger. Dort liegen sie im Dreierpäckchen. Jemandwinkt mit einer Taschenlampe ab. Also weiter einen Ankerplatz suchen.Schließlich fällt das Eisen am Ende des Ankerfeldes auf den Grund. Endlichausschlafen.

07.30 – Der Wind frischt auf. Der Anker schleift über den Grund. Neu ankern. Es schüttet vom Himmel.  Erst um 17.30 baut der Skipper das Dinghi auf. Als die Crew an Land zum Marinabüro kommt meint der Typ dort: Sorry,  wi rschließen gerade. Kommt bitte morgen wieder. Noch bisschen einkaufen, in Peters Sportcafé schauen, ist gerammelt voll,  und zurück an Bord.

 04.06.2013 –Um 09.00 weht es mit 15 – 18 kn aus Nord. Langsam zwar aber er schleift über Grund der Anker. Und das mit 80 m Kette! Also Frühstück, schnell an Land noch was einkaufen zurück an Bord, Dinghi weg stauen und los. Um 13.40 ist DAISY wieder draußen auf See. Groß und Genua bringen sie gerefft auf 5,2 kn SOG. Inder Nacht werden es 7 – 8 kn.  

05.06.2013 – Um 20.25 passiert der Frachter Rickmers mit Kurs 86° zwei Meilenentfernt. Schon Klasse das AIS. Die Wache hockt nur noch in der Navi, hat Wind und Verkehr auf dem Bildschirm und lässt das Wetter draußen vor sich hin toben wie es mag. Um 13.30 steht DAISY vor Ponta Delgada. Maschine an und Segel bergen. Kurz vor zwei liegt sie an der Rezeption im Hafen. Einklarieren in Portugal und Europa. Danach laufen 300 Liter Diesel in den Tank für 407 Euro. DAISY verlegt in die neue Marina. Auf den zugewiesenen Platz kann sie nicht. Erstens ist er belegt von der PETER VON DANZIG des Kieler Yachtclubs und zweitens verhindert der starke Seitenwind das Einparken in die Box daneben. Also legt sie sich an den Hammerhead des Stegs. 16.30 erster Landgang. 

06.06.2013 – Um 10.00 übernimmt der Skipper einen kleinen Chevi auf der Uferstraße. Um 13.30 bringt er die Genua zu Any der Segelmacherin. Danach Ausflug nach Sete Cidades, in den Krater des ruhenden Vulkans. Wunderschön grün alles rund um den See, Blumen, Wälder und eben sieben Dörfer. Kleine Brotzeit. Zurück in der Stadt ein nobles Dinner im Fischlokal an der Promenade. 

07.06.2013 – Ausflug zu den heißen Quellen im Norden. Richtiger Dschungel dort oben in den Bergen. Dann bringt der Skipper Ursula zum Flughafen.  

08.06.2013 – Um 13.30 holt der Skipper Susanne aus Hannover vom Flughafen ab. Sie urlaubt auf den Azoren und wünscht sich eine Segelwoche im Archipel. Gemeinsam wird der Proviant für die nächsten Tage eingekauft. Dinner im Fischlokal. 

09.06.2013 – Um  09.30 wird die Ersatzgenua angeschlagen. Um 10.00 gibt der Skipper den Wagen ab. Und holt den Wetterbericht ein. Bis 28 kn West und Regen. Die Entscheidung ist unvermeidlich: Auslaufen nicht ratsam. Noch ein Hafentag. Dinner in der Stadt: Locale Küche auch nicht schlecht. 

10-06-2013 – Das Wetterberuhigt sich. 11.00 Ausklarieren. 12.00 Ablegen. 13.12Gr  im ersten Reff, Besan und Genua bei 12 kn West. DAISY läuft 5,3 kn SOG Richtung Santa Maria. Bald sind es 6 kn und bald 8,5 kn. Herrliches Segeln bei Sonne und kräftigem Wind. Aber auch bemerkbarer Welle von achtern. Um 21.20startet der Skipper die Maschine vor Vila do Porto, um 21.45 liegt DAISY stb längsseits am Hammerhead im sicheren und ruhigen Hafen von Santa Maria. 

 

11.06.2013– Hafentag in Santa Maria. Es weht heftig schon im Hafen, draußen schäumt die See. Der Skipper kauft Farbe und am Nachmittag verewigt er die DAISY an der Hafenmauer, ca 1.20 m im Durchmesser Weiß, blau und rot. Das Schiffssiegelziert nun die Hafenmauer von Santa Maria! Breit und massig liegt sie gegenüber am Steg. Susanne bereitet das Dinner: Hühnerbeine mit Reis und Gemüsepfanne. Dazu trockener Azorenwein.

 

12.06.2013 - Susanne besorgt nun doch ein Auto und los geht's mit der Inseltour. Kurvenreiche Bergstraßen durch teilweise dichte Wälder, tolle Ausblicke und fast am Ende: Erdinger Weißbier. Der BEACH-PARQUE gegründet und betrieben von Mark Oliver aus München darf als gastronomischer Fixstern der Insel bezeichnet werden. Hier gibt es tatsächlich auch Brezen zum Weißbier. Tatsächlich bringen er und seine Familie beim abendlichen Besuch der DAISY eine Tüte voll mit.

13.06.2013 - Weil die Sonne so schön strahlt noch ein Ausflug und zwar nun auf den höchsten Gipfel der Insel, eine Fahrt durchsattes Grün mit Hortensienpracht am Straßenrand. Dann bringt Susanne den Wagen weg und es wird abgelegt. Weil der Nordost so schön weht, setzt der Skipper nach kurzer Beratung mit der Crew Kurs auf Terceira ab.  Flott geht es in die Nacht.

 

14.06.2013 - Susanne übernimmt für ein paar Stunden die Wache, dann ist der Skipper wieder an Deck. Nach kaum 24 Stunden steht die DAISY vor der Hafeneinfahrt von Praia di Vittoria. Die vielen Masten hinter der Mole lassen es schon vermuten: Der Hafenmeister meldet auf Kanal neun, einen völlig überfüllten Hafen. 18 Meter? wiederholt er ungläubig und meint dann: Sorry only alongside with another boat or on ancor outside. Der Skipper macht den Anker klar. Der Vorhafen bietet Schutz genug, drei Yachten liegen bereits vor der Mole. Dinghi aufbauen und  zum Dinner findet die Crew ein nettes Restaurant an der Uferpromenade.

15.06.2013 - Heftiger Wind kommt auf. Keine Einladung für eine Dinghipartie. Ruhetag auf der DAISY. Gibt auch so allerhand zu tun.

16.06.2013 - Der Wind wird richtig heftig und kommt ablandig daher mit bis zu 27 kn. Noch beim Frühstück beginnt der Anker zu schlieren. Es muss neu geankert werden, ehe das Dinghi an Bord kommen kann. So wird es Mittag bis DAISY ankerauf gehen kann für die Reise nach Sao Miguel. Das dritte Reff im Groß und sehr kleine Fock bringen gut 6,5 kn bei bis zu 3 m See von achtern. Auf ein regelrechtes Dinner wird umständehalber verzichtet.

 

17.06.2013 – Um 02.00 zieht der Skipper den Motorstopp-Zug. DAISY liegt am Platz 53 H fest in  Ponta Delgada nah 94nm. Noch ein Glas Wein und ab in die Koje. Der Skipper baut die Sprayhood ab, eine Naht ist offen und ordert zwei Windschutzsegel für das Mittelcockpit bei Any vom Boatsservice, den sie seit 16 Jahren mit Thomas in der Marina Ponta Delgada betreibt. Auch die leere Gasflasche aus Kroatien liefert er dort ab. Außerdem wäre eine neue Halterung für die UKW-Antenne nötig. Der Skipper hofft, sie in Deutschland zu bekommen. 

18.06.2013 – Die Sprayhood ist fertig aber nun gehen beim Einbauversuch noch andere Nähte auf. Any näht sicherheitshalber alle Nähte nach. Nun passt’s und DAISY sieht wieder normal aus. Am Abend ein feierliches Abschiedsessen mit Susanne im Fischmarktrestaurant an der Uferpromenade. Am nächsten Tag werden beide wegfliegen. Susanne nach Pico und der Skipper nach München. Bruder Konrad  feiert einen runden Geburtstag, das wird ein Familienfest, bei dem er nicht fehlen möchte.

26.06.2013 – Um 12.40 zurück an Bord. Ein Tel des Landanschlusskabels fehlt.Die Spannung auf 23.9 V. Eine Marinaangestellte kommt zum Schiff und teilt mit,dass das Kabel im Büro liege. Es sei ins Wasser gefallen, jedenfalls teilweise. Wie das? Keine Ahnung. Jedenfalls klappt die Stromversorgung wieder. Das Ersatzteil für die UKW-Antenne gibt es nicht mehr. Der Skipper macht eine Zeichnung und Thomas lässt sie bauen, aus Niro. 

27.06.2013 – Die Gasflasche ist voll, die Windschutzsegel sind fertig. Sieht gut aus und macht Sinn: Nun sitzt man im Mittelcockpit auch im achteren Bereich geschützt vor Zugluft und Spritzwasser. Um 12.30 kommen Harald und Uta aus Kiel an Bord. Sie erzählen von ihrer Weltreise mit ihrem kleinen Stahlboot und davon, dass sie nun endlich auf dem Heimweg sind. Uta hat super guten Eintopfgekocht und mitgebracht.  

28.06.2013 – Skipper entdeckt ein kleines Leck im Kühlwasserschlauch des Seewasserkreislaufes und beseitigt es. Dann besorgt er ein Mietauto für 30 Euro am Tag. Um 17.45 holt er Klaus aus Münster vom Flughafen ab. Beide genießen ein Dinner im Restaurant „Regional“. Kennenlernen vor dem großen Sprung über den Atlantik. Klaus war erst einmal auf einer Segelyacht und zwar für eine Woche in Kroatien. Intensiver Raucher.

29.06.2013 – Ausflugsfahrt zum Krater von Sao Miguel: Siete Cidades. Danach Proviant beschaffen für die lange Reise. DAISY hat was Magnetisches: Abends trifft Susanne wieder ein und kommt an Bord. Dinner zu dritt im „Regional“. 

30.06.2013 – Susanne kommt noch mal an Bord und bringt ihre Freundin Susanne mit. Um 14.00 gibt der Skipper den Wagen ab. Um 16.00 ist ausklariert. 335 Euro für 13 Tage Liegezeit. Eingehende Wetterberatung am PC im Marinabüro. Ein Hochrückt an im NW, bis Portugal hinüber weht der übliche NE mit bis zu 25 kn. Die Taktik ist klar: Nach Norden durch das Hoch, um in die Westwindzone oder weit im Norden in den NE zu kommen. Ums Kap Finisterre pfeift ein heftiger NE. 18.00 Ablegen, Übungsfahrt im Hafenbecken, 18.50 Maschine aus, Groß und Genua im ersten Reff machen aus den 16 kn aus NNE 5 – 6 kn SOG.  Um 19.20 muss wieder die Maschine her bis 22.45. Zum Dinner gibt es Pasta mit Knoblauch-Wurstsauce.

01.07.2013 -  DAISY segelt mit 4 kn nach 85°. Um 01.00 übernimmt Klaus die Wache. Um 06.00 wieder der Skipper. 08.50. Der Wind bläst nun aus NE. Das gibt entweder einen südlichen Kurs oder einen nördlichen. Der N-Kurs passt besser in die Taktik. Der Skipper wendet auf 350°. Um 18.00 ein Etmal von 111 nm. 20.50wieder Maschine.

02.07.2013 – Bis 16.55 kein g’scheiter Wind. Erst dann können Groß, Besan und Genua den Ford ablösen. 4 – 5 kn bei 7 – 10 kn WNW. Einfach schön. Blaue See, sanfte Wellen, leichte Brise, Ruhe und hübsche Fahrt. Dann 6,4 kn SOG. Etmal122 nm. 21.00 Klaus serviert Bratkartoffel mit Karotten und Bratwürstel aus Portugal. Hm! Aber die Würstel sind nicht sein Geschmack. 

03.07.2013 – Um 02.50 ist der Wind weg. 40°42.9 N 023°04.2 W. Maschine bis12.45. Jeder Windhauch wird genutzt. Etmal 106 nm. 17.30 Halse auf 40°. 10 – 13kn aus WSW. 20.20 nichts mehr. Wieder Maschine.

 

04.07.2013 – Um 00.30 wacht der Skipper, um 03.00übernimmt Klaus bis 06.00. Mitten im Hoch. Kein Hauch. Das Meer wie Öl, keineWolke am Himmel. Auch schön irgendwie. Aber nix für Klaus. Beschimpftbeleidigend den Skipper, heult, tobt, raucht. 18.00 Etmal 134 nm. 21.00 42°13.4N 018°28.7 Wind kommt auf. Leichte Brise. Skipper setzt Gr, Ge, Be. Kurs 105°wird möglich mit 3 kn SOG. Skipper wacht durch die Nacht. 

05.07.2013 – Um 07.20 wendet der Skipper auf 25°. Um 15.00 werden 6 kn SOGmöglich nach N. Klaus beruhigt sich. 19.00 Wende auf 110°  20.00 Dinner:Hähnchensteak mit Ratatuille und Reis. 21.00 Wache Skipper.

06.07.2013 – 01.45 Kurs 112° mit 6 kn SOG bei 16 kn NNE. 11.50 Wende nachNorden. Um 18.00 sind insgesamt 708 nm geschafft. 20.00 5 – 6 kn SOG bei 20 knENE–E Kurs 14° Als Nachtmahlzeit: Restliche Würstl mir Brot.

07.07.2013 -  00.20 Wache Skipper, Kurs 10 ° 4 SOG.Wind nimmt zu. Mit 22und mehr kn aus NNE segelt DAISYnach Norden. Zweites Reff im Groß, halbe Genuaund Besan. 

08.07.2013 – Um 02.45 holt ein böses Geräusch den Skipper an Deck: Diezerfetzte Genua knattert am Vorstag.  Skipper startet die Maschine, drehtdie DAISY um, so dass die Genua im Lee des Großsegels geborgen werden kann. Sieist unreparierbar zerstört. Skipper setzt den Nordkurs fort. 04.30 Pos: 45°06.7N 015°57.1 W 5 kn SOG. Bei Tagesanbruch schlägt er die Fock an. Unter Groß,Besan und Fock läuft die DAISY 4 kn SOG. 12.00 Wende nach 112° 20.45 Klausbereitet Pfannkuchen. 

09.07.2013 – Mit Maschinenhilfe geht es mit hoher Fahrt Richtung La Coruna. Ab21.00 wird nur noch gesegelt. Klaus bereitet noch mal Bratkartoffel mitKarotten zu. Wirklich gut. 

10.07.2013 – DAISY quert den dichten Schiffsverkehr nördlich desVerkehrstrennungsgebiete vor La Coruna. Das AIS erweist sich als sehrhilfreich, wenn auch die anderen Verkehrsteilnehmer DAISY nicht als AIS-Schifferkennen können. Die Frachter geben ihr dennoch Raum. DAISY segelt bis in dieBucht von Coruna. Um 23.30 birgt der Skipper dort die Segel.

11.07.2013 - Um 02.00 liegt die DAISY in der Coruna Marina stb längsseits. Erstmal schlafen. Um 10.00 hockt Norbert aus dem Kreis Weil am Rhein auf demCockpitsüll. Die Marina berechnet 50 Euro für die halbe Nacht, der volle Preis.Der Skipper erfährt, dass die Marina Seca im Süden der Bucht tatsächlich übereinen 45-t-Travellift verfügt. Krantermin um 17.30. Norbert richtet sich imVorschiff bb ein. Er möchte mindestens zwei vielleicht vier Wochen mitreisen.Dass die DAISY noch ein paar Tage in La Coruna verbringt, kommt ihm sehrentgegen, sagt er. Um 15.30 verlegt die DAISY in die Marina Seca. Klaus packtseine Sachen und geht dort von Bord. Um 18.00 steht DAISY an Land. Der Skippergeht mit Norbert zum Dinner in der Stadt, nachdem sie mit Klaus per Taxi zumBahnhof gefahren waren. 

12.07.2013 – Manolo der Mechaniker und sein Assistent prüfen das Spiel derWelle, finden es in Ordnung und bauen die Wellendichtung aus.  Der Skippermacht die Bordfahrräder klar. Norbert und er fahren in die Stadt zumAbendessen. Skipper trifft in der Stadt David aus Falmouth mit seiner FrauChristine aus Bad Mergentheim. Er hat ihn in  der Coruna Marinakennengelernt. Die beiden sind mit einem Gaffelsegler aus Holz unterwegs. 

13.07.2013 – Samstags arbeitet die Werft nicht. Norbert macht einen Radlausflugzum Leuchtturm Herkules. Der Skipper reinigt den Rumpf und beseitigtRoststellen. Auch der Ankerkasten wird gereinigt, der Anker entrostet und mitRostschutz angemalt. Ob’s was bringt? Zum Dinner gibt es an Bord Rindersteakmit Bratkartoffeln. 

14.07.2013 – Der Skipper werkelt weiter an der DAISY. Am Abend gehen beidebaden am benachbarten Strand. Ziemlich frisch, der Atlantik. Pasta mit CornedBeef-Sauce.  

15.07.2013 – Das Antifouling wird erneuert, die Wellendichtung fertig gemacht.Der Skipper stellt die Vorstagspannung neu ein. Dazu ist ein englischer 44erSchlüssel nötig! 

16.07.2013 – Der Skipper schafft neue Schoten für die Genua an. Die auf SaoMiguel reparierte Genua ist noch immer nicht angeschlagen. Um 12.00 kommt DAISYzurück ins Wasser. Volltanken für 778 Euro. Norbert und der Skipper gehenProviant einkaufen. Der Skipper bezahlt 147 Euro für die Versorgung. Um 17.50wird abgelegt. Munterer Wind aus NE fegt in die Bucht von Coruna. Um 18.30fällt der Anker in der Bucht Mesa gegenüber der Stadt Coruna. Hier im Lee derBerge kann die Genua in aller Ruhe angeschlagen werden. Um 19.50 ist die Arbeiterledigt. Gegen einen 20 – 24-kn-NE läuft die DAISY unter Maschine an bis umdas Kap Ortega herum. 

17.07.2013 – Nach dem Kap gibt es keinen Wind mehr. Also wird weiter motort.Erst um 15.40 können Groß, Besan und Genua wirksam werden. Bis 17.15, aber dannsteht ohnehin die Anseuerung von Gijon bevor. Der Hafen muß von einem Wegepunktaus mit genau 180° angesteuert werden. Zuvor ist noch ein vollständigesKardinaltonnen-System zu umahren. Nach der letzten Tonne stellt der Skipper denKurs auf den Wegepunkt ein und kümmert sich anschließemd um die Festmacher unddie Fender. Als er mal aufschaut, fährt die DAISY direkt auf die Hafeneinfahrtzu abseits des vorgesehenen Weges im tiefen Wasser. Er läuft ins Achtercockpit, wo Norbert den Kurs am Autopilot geändert hatte. Der Skipper korrigiertund bittet ihn, so was nicht mehr zu machen. Kursänderung bitte nur nachAbsprache mit dem Skipper. Das Anlegemanöver klappt reibungslos. Auch dasVerlegen auf den zugwiesenen Platz nach der Anmeldung im Marinabüro. Eigentlichwollten die beiden dann in die sehenswerte Stadt zum Abendessen gehen. AberNorbert hat keine Lust mehr. So bereitet der Skipper Pasta mit Soße aberNorbert will davon nichts. 

18.07.2013 – Der Skipper schlägt vor, vormittags in die Stadt zu gehen undmittags abzulegen. Norbert mag das nicht. So geht der Skipper allein. Als erzurückkommt hat Norbert gepackt und geht von Bord. Er läßt einen Beitrag zurBordkasse von sechzig Euro offen. Leute gibt’s! Eine halbe Stunde später legtdie DAISY ab. Skipper allein daheim. Kein Wind aber viel Sonne. Auch schön.Keiner quatscht dazwischen. In Gijon lag auch die Queen Frederica, eine Atlantic57 vom Skipperteam Schönecke, wieder neben der DAISY, wie schon in PontaDelgada. Netter Kontakt.  Sie ist schon weg als DAISY loslegt. Der Skipperkann sie im AIS ausmachen und bald auch am Horizont voraus. Zum Dinner hatDAISY sie eingeholt. Die Frederica hat noch kein Dinghi an Bord, weshalb sieSantander nicht anläuft, wo sie hätte ankern müssen, damit die Crew per Dinghidie hübsche Stadt hätte besuchen können. 

19.07.2013 – Finstere Nacht. Um 01.40 zieht der Skipper den Motor-stopp-zug.DAISY liegt vor Anker vor dem RCMS, dem Real Club Maritimo Santander, Position43°27.616 N 003°47.944 W.  Immer wieder spannend schön, sich bei Nacht inso eine Hafenbucht einzuschleichen. Tiefschlaf bei 10 kn NE im Rigg. Auch nachdem Aufwachen empfindet kein Mensch an Bord Lust dazu, das Dinghi aufzublasen,um an Land zu gehen. 

Bilbao – Dartmouth 

20.07.2013 – Motoröl und Wellenfett: Nach einem frühen Frühstück holt derSkipper den Anker hoch. Gut geschmiert und wohl überprüft geht es weiter nachOsten mit Radarhilfe durch den Nebel. Um 14.30 legt sich die DAISY sanft in dieFender an der Tanke in der Marina Getxo in Bilbao. Marcel, der Niederländer,der seit fünf Jahren oder so in Bilbao lebt, hilft beim Anlegen und dann auchbeim Tanken. Nachmittags kommt Gudula wieder mal an Bord, erfahrener Smut derDAISY und manch anderer Yacht davor.  

21.07.2013 – Um 14.00 tauchen Margarete und Amos Eberth auf. Der 15jährige wirdals Praktikant bis Eckernförde an Bord bleiben. Die Zeit der Mama reicht bisDartmouth. Sie packt ein Mitbringsel aus, das Bestandteil der DAISY wird: Einebestickte Decke, ein Kunstwerk. Wieder ist großer Dank angesagt. Um 20.00 lädtder Skipper zum Dinner in ein Hafenrestaurant.

22.07.2013 – Nach Frühstück und Einweisung startet um 10.30 die Maschine. Um11.30 steht das Groß und ab 12.00 schweigt die Maschine. Es wird heftiggesegelt mit Genua, Groß nd Besan. Bis 18.20, als der Wind weg bleibt, inseiner Pflichtvergessenheit. Erst um 20.50 gibt es wieder Luftbewegung, dieDAISYb bis vor die Einfahrt in die Bucht von Donostia alias San Sebastianbringt. Um 23.30 sitzt der Anker im Sand und die Maschine wird abgestellt.43°19.018 N 001°59.803 W. 

23.07.2013 – Dem Skipper passt die Ankerposition nicht, es wird neu geankert,ein Kabel daneben. Das Dinghi wird klar gemacht. Landgang. Der Skipper besuchtAntonio und Coro Odroizola zum gemeinsamen Lunch im La Perla. Danke! Um 16.00ist er zurück an Bord, um den Generator zu starten. Das gemeinsame Dinner mitden Schwiegereltern seiner Tochter muss der Skipper absagen: Sauwetter. Dinneran Bord. Auch nicht schlecht: Ratatullie mit Pute und Reis. 

24.07.2013 – Ein puristischer Segler hätte nicht um 08.20 die Maschinegestartet, um den Anker zu lichten. Es lockte kein Wind auf die See hinaus. Manhätte abwarten sollen.Und doch musste es quer über die berüchtigte Biskayagehen und zwar sogleich. Erst um 21.20 holten Genua und Groß vier Knoten Speedaus dem 6 – 8 kn starken NW. Aber es war nur ein Husten. Ab 22.40 schnurrtewieder der Ford. Vorteil der windlosen Fahrt: Kleine Welle und die Küche konnteein vorzügliches Dinner fabrizieren: Hühnerbrust mit Zitronensoße undSalzkartoffeln mit Zatziki.

25.07.2013 – Mitternacht nochmal elne Stunde segeln und wieder der Ford und sofort. 35 Stunden Maschine kamen so zusammen bis am 26.07.2013 um 12.00 in denKanal zur befestigten Stadt Concarneau einsteuerte und an der erst besten Pierlängsseits ging. 338 nm standen auf der Logge. Sogleich erschien der Grund desBesuches in dieser romantischen Stadt: Burkhart und Bea Bierschenk hielten sichrein zufällig im Hafencafé auf. Gudula begrüßte den Freund ausSchülerzeitungstagen, der nun in München einen eigenen Verlag führt und seineFreizeit in Concarneau verbringt. Das hilfreiche und äußerst freundlicheHafenpersonal verschaffte der DAISY einen wunderschönen Liegeplatz im innerenHafenbecken hinter der mittelalterlichen Stadtkulisse. 

27.07.2013 – Natürlich genießt DAISY die Rahmenbedingungen eines Aufenthaltesan diesem verträumten Fleck der bretonischen Küste. Dinner-Einladung im HauseBierschenk und ein Erzählabend an Bord neben vielfältiger Verkostung derbretonischen Küche. Großer Dank an die Gastgeber ist angesagt! 

28.07.2013 - Aber für 08.30 steht das Ablegen auf dem Programm. Ein Gewittertrübt die Aussicht auf eine ruhige Fahrt. Doch gibt es endlich Wind. 20 kn sindangekündigt. Es wird ein wenig mehr. Um 09.10 stehen das Groß im ersten Reffund die Genua im zweiten. Um aus dem Gewirr der Untiefen und Klippen beidiesigem Wetter ohne zu große Umwege herauszukommen wird zweimal die Maschinebemüht. Vier Fronten mit prasselndem Regen gehen über der DAISY nieder, Windaus W bis 32 kn baut eine ordentliche See auf. Dann ist die passende Längeerreicht, Rückseitenwetter, Schoten fieren und ab die Post. Dank des zeitigenAufbruchs stimmt die Gezeit mit dem geplanten Kurs überein. Bei acht kn Fahrtdurchs Wasser und 3 kn Strom nach Nord flitzt die DAISY mit 10 bis 11 kn Speedover Ground am Kap du Raz vorbei. Die Crew erholt sich. Um 20.10 wird in derBucht von Brest die Segelgarderobe eingepackt.  

Um 21.00 liegt die DAISY in der Marina Chateau stb längsseits an der Tankefest. Bei diesem Wind ca. 25 kn West und zu dieser Tageszeit wird niemand mehrzum Bunkern kommen, meint der junge Marinero, der auch gleich versichert, dassam nächsten Morgen einige Yachten hübsche Liegeplätze am Steg gegenüberfreimachen würden. Noch am Abend kommt Christoph aus Häusern im Schwarzwald anBord. Feines Mahl am späteren Abend im Oceanique.

29.07.2013 – 11.20 verlegen an einen anderen Liegeplatz bb längsseits, sehrkomfortabel. Ein Hafentag, der mit einem mexikanischen Akzent endet: Dinner imTex-Mex, wo sich Praktikant Amos besonders wohl fühlt. 

30.07.2013 – Spezielle Gäste haben sich angemeldet: René und Regina ausErlangen möchten die DAISY besichtigen. Der Skipper schreibt danach seinenRentenantrag. Ob das zusammenhängt? Der Abend sieht die Crew schon wieder imTex-Mex.  

31.07.2013 – Nochmal schnell in die Stadt hinauf zur Post: Christoph schicktNorberts vergessene Schuhe an den Rhein. Der Skipper seinen Antrag nachMünchen. Dann noch zum Coiffeur im Hafen und endlich um 12.30 wird abgelegt,zurück zur Tanke, wo 218 l gebunkert werden, da der Preis in UK doch wesentlichhöher liegt. Dann geht’s los. Um 13.20 ziehen Groß und Genua. HerrlichesWetter. Um 19.20 steuert DAISY in die Bucht Le Stiff der Ile d’Ouessant ein.Ein kleiner Wal tummelt um den Rumpf,  bläst direkt neben demAchtercockpit und blinzelt verschmitzt unter dem Vorsteven hervor. Schließlichkann DAISY an einer Boje festmachen. Amos geht beherzt ins Wasser, um dieLeinen zu klarieren, doch der kleine Wal läßt sich nicht mehr blicken.

01.08.2013 – Eine nette Brise verleitet dazu es mal so zu machen, wie es früherwar: Ohne Maschine einfach lossegeln. Groß hoch, Leine los und weg. Genua rausund DAISY läuft seit 12.40. Um 21.00 immer noch und um 22.00 auch noch. Kurs330° es geht flott zu den Scillys.

02.08.2013 – Um 03.45 wird gerefft. Nächtliche Einsteuerung zwischen die Inselnmit ihren Klippen! Der Skipper fibriert ein wenig vor Anspannung. Aber dieLichter weisen klar den Weg. Um 04.30 werden diesegl geborgen, um 05.30 dieMaschina abgestellt. Der Anker sitzt im Grnd bei 49°55.842 N 006°19.259 W.Mittags wird der Anker wieder gelichtet, um auf einer Position, in deren Nähedie DAISY immer ankert, wenn sie auf den Scillys weilt, wieder auf Grund zugehen. Dinghi klar zum Landgang. Wenig später findet sich die Crewim New Innein und probiert ein New Grimsby Ale. Der Botanische Gartenhat chonzu abererbeeindruckt auch von außen. Zum Dinner gibt es n Bord Rindersteak mitSpezialkartoffel.

03.08.2013 – Ankerauf um 08.00 und noch innerhalb derScillys Groß und Genua gesetzt. Ein steter WSW machts möglich. DAISY segeltdort hinaus, wo sie hereingekommen war. Um 10.00 steht auch das Besansegel undDAISY segelt nach 115°. England, das Mutterland kommt in Sicht. Um 16.50 wirdeine Halse gefahren nach 005° und m 19.30 wird die Maschine wieder gestartet,die Segel kommen runter und um 20.05 fällt der Anker im Helford River. En romantischerPlatz auf 50°05.744 N 005°06.437 W, 7.8 m und mit ca. 50 m Kette ein sichererPlatz.  

04.08.2013 – Niemand hat Eile. Gemütliches Frühstück.Um 12.30 wird der Ankergeholt. Nochmal Groß und Genua rauf für den kurzen Sprung nach Falmouth hinüber.Der Himmel grau mit Löchern, der Hafen voll, mit Lücken nur im Ankerfeld. Um14.40 liegt DAISY dort: 50°09.259 N 005°03.707 W 9,5 m und 40 m Kette. Siehtnach Regen aus, der Himmel macht aber nicht ernst. Falmouth wird wieder zumErlebnis. Die kleine Mall aus dem 19.Jahrhundert: Der nette Klamottendealer(DEAL) ist immer noch da. Das Ankern kostet hier Geld dafür gibt es saubereSanitäranlagen 

05.08.2013 – Wieder nur ein kurzer Sprung nach Osten: 15.55 Anker auf und um20.00 hängt DAISY schon an einer Boje in Fowey. Kostet 34,5 GBP und dasHafentaxi noch mal 4 GBP. Muss aber sein nach dem Dinner an Bord – Hühnerbrustmit Salzkartoffel und Schwammerlsoße – Besuch im Pub „King of Prussia“ Hat mitPreußens Gloria nix am Hut, war nur der Spitzname eines Schmugglers der zumWirt mutierte.  

06.08.2013 – Plymouth, UK, muss man freilich auch gesehen haben, wenn man schonPlymouth in Massachussetts gesehen hat. Das sind die Stationen der Mayflower,die 1620/21 die Pilgrimfathers in die neue Welt brachte und die Amiland drausmachten. Skipperfoto am Mayflowerpoint obligatorisch! Und die Mayflowermarinaist durchaus zu empfehlen: Bequemer Anleger für die DAISY, britischeHerzlichkeit, nur zwei Kilometer zur Stadtmitte. Um 19.35 macht die DAISY dortfest. 

07.08.2013 -  Erst mal nach Plymouth-Stadtmitte etc. s.o. 15.45 ablegen,um 16.25 stehen Groß, Genua und Besan, DAISY segelt aus der Bucht. Es geht janur zwei Ecken weiter nach Osten. Um 19.30 werden die Segel geborgen, um 20.30liegt DAISY an einer Boje im malerischen Salcombe, es war wohl eine derletzten. So gleich umfängt sie Volksfeststimmung, Männerchor, Schießbude undKarusell an Land. Amos freut sich königlich über Fisch and Chips. Auch hier einuraltes Pub mit köstlichem Ale. 

08.08.2013 – Sonniger Tag in Salcombe passt zur Regatta kleiner Ketschen in derBucht zwischen hunderten von Bojen- und Ankerliegern. Das Hafentaxi löst dasDinghi ab, ist hier viel preiswerter. Der YAMAHA machte Zicken bis der Skipperdie Zündkerze nachjustierte. Weil es so hübsch ist hier wird ein zusätzlicherTag gekauft: 31,45 GBP. Der Skipper tauscht endlich die WC-Pumpe vorne aus. Diealte neue war etwas undicht geworden. Dinner: Steak mit Spezialkartoffel. DAISYbekommt Nachbarn: Die HUAHINE eine Atlantic 55 an Backbord mit Opa Ben undseinen beiden Enkeln, und die PARAGON BAY, eine Oyster 56 an Steuerbord. Dannwird’s richtig festlich: 23.00 Feuerwerk vom Ponton vor der Stadt. 

09.08.2013 – Gar nicht so einfach mit drei Booten an einer Boje zu liegen imGezeitengewässer mit Flußströmung und Wnd! An besten, die beiden äußeren Bootemachen nur am mittleren fest und nicht an der Boje. Dann schwoien sie alle dreials ein Boot. So gab’s bisschen Leinenverhau. Um 16.45 legt die HUAHINE ab und5Minuten später überlässt DAISY die Boje der PARAGONBAY. Draußen gibt es 12 –17 West. Unter Genua und Besan steht DAISY um 19.30 vor der Einfahrt in dieDart-Mündung, Dartmouth. Per UKW bekommt sie ihren Platz: A22 Hammerhead stblängsseits. Gudula lädt zum Abschiedsmahl beim Inder. Sehr lecker, danke.

10.08.2013 – Samstag, Crewwechsel diesmal nur halb: Gerlinde und Hartmut kommenfür die letzte Etappe des Jahres an Bord. Christoph und Amos bleiben. GudulasFlieger startet am Samstagnachmittag weshalb sie gleich nach dem FrühstückAbschied und den 10.00-Uhr-Dampfzug nimmt. Margaretes Flieger geht am Montag.Sie hat großen Gefallen gefunden am Leben an Bord. Aber der Flieger ist haltgebucht und die Heimat wartet. Es gibt Einiges auszubessern an Bord,Sonntagsbeschäftigung für den Skipper und Hatmut geht ihm hilfreich zur Hand.Und der YAMAHA bekommt eine neue Zündkerze und einen neuen Propeller. Dinner imOld Station-Restaurant. Auch nicht schlecht.

12.08.2013 – Um 09.45 springt die Maschine an. Margarete hört das freundlicheBrummen nicht mehr. Sie ist nach London unterwegs. Um 10.00 stehen Genua undBesan im WNW. Um 14.30 kommt das Groß dazu und DAISY zieht mit 7 -9 kn SOGihren Weg nach Osten. Um 20.45 werden die Segel geborgen. Um 21.15 liegt DAISYstb längsseits fest im Päckchen an der TALLSHIPCAT in Weymouth. Ein DutzendJugendliche bevölkern den Riesenkat und lernen das Segeln kennen.

13.08.2013 – Um 10.45 nach dem Erwerb von vier frischen Doraden wird abgelegt.Unter Groß, Besan und Genua segelt DAISY in Richtung Poole. Um 16.35 fällt derAnker bei 50°38.822 N001°56.020 W auf 4 m Tiefe. 30 m Kette. Amos hat dieAnkerei längst gut im Griff. 19.00 Das Dinner wird zum Festmahl: Dorade aus demBackofen mit Bratkartoffel und Salat. Alle denken an Felix Christian, desSkippers neuen Enkel, gestern geboren. Kleine Störung¨Mitten im schönstenKochen verlischt das Gasfeuer. Die US-Flasche aus Mexiko ist leer. Die neuekroatische, auf San Miguel aufgefüllte, muss ran. 

14.08.2013 – 11.05 ankerauf. Groß, Genua und Besan machen mit bisschenStromhilfe 9 kn aus dem bisschen Wind. In Sichtweite der Needles am Westendeder Isle of Whight segelt DAISY nach Portsmouth immer schön an der Küsteentlang. Um 16.25 steht sie in der Mündung und der Ford treibt sie in denHafen. Leider hat dem Skipper niemand gesagt, dass er sich auch ohne Nebel aufKanal 11 bei der Traffic-Controll anmelden muss, wenn die DAISY das Fahrwasserqueren will, um in die Gunwharf-Marina zu kommen. Der Marinero weist denSkipper darauf hin und der ruft den Controller an, um sich zu entschuldigen,was sehr britisch herzlich akzeptiert wird. Dinner im Isamabed A.Brunel-Restaurant. 

15.08.2013 – Jetzt steht der Besuch der HMS VICTORY an. 16 GBP proSeniorennase. Eindeutig zu niedrig für den Skipper, die Decks in dem altenKriegsschiff. Der Achtersalon geht einigermaßen. Um 13.15 zurück an Bord. 13.30ablegen „approved by the HM of Portsmouth“ quert DAISY abermals das Fahrwasser.Um 14.10 ziehen Groß und Genua, um 16.00 wird gerefft und das Besansegl dazugenommen. Der Wind lässt aber nach, so um die 5 kn SOG bleiben die ganze Nachtauf der Logge. 

16.08.2013 – Um 10.30 steht DAISY vor der Hafeneinfahrt von Dover und bittet umErlaubnis einsteuern zu dürfen, die sogleich erteilt wird. Um 11.05 liegt siebb längsseits in der Dover Marina. Da sie wetterbedingt drei Tage bleiben will,bekommt sie um 19.00 bei Hochwasser einen Liegeplatz im Innenhafen.

17.08.2013 – Dover-Castle ist ein absolutes Muss, davor noch das römische Hausin der Stadt und natürlich White Horse Pub. Neuerdings gibt es sogar richtigeBratwürstel in Britannien und der Skipper kocht dazu mit BegeisterungKartoffelpüree. Mit Salat ein perfektes Dinner an Bord. 

18.08.2013 – Aus der dritten Dover-Nacht wird nun doch nichts. Das Wetter istschneller als vorhergesagt wieder gut geworden. Um 11.40 wird abgelegt, dieSchleuse ist offen, der Traffic-Controller gibt Permisson to leave. Um 12.20stehen Groß und Genua. Ab 14.00 werden nur noch Genua und Besan gebraucht, um16.00 wieder das Groß. Es geht um die Südostecke der britischen Hauptinsel, ander Themsemündung vorbei  Da bleibt mal unter Land für drei Stunden derWind weg. Aber in der Mündung weht es wieder heftig. Sind ja auch zwei riesigeWindparks dort entstanden, um die man jetzt herumsegeln muss. Um 22.24 sind dieSegel geborgen, die Maschine schiebt die DAISY nach Harwich. Alles besetzt, eingroßes Plattbodenschiff lehnt ein Längseitsgehen ab.

19.08.2013 – Um 00.14 fällt der Anker auf der anderen Flußseite auf 5 m. Nungibt es englische Frikadellen mit Reis und ein oder zwei Bier. Schönausschlafen! Nach dem wie immer ausführlichen Frühstück wird um 10.55 der Ankergelichtet. Hübsche Flußfahrt den River Orwell hinauf. Um 12.25 liegt DAISY stblängsseits am Ponton C der Neptune-Marina in Ipswich. Einfach schön. Zum Tee inder Altstadt, zum Dinner im Dove-Street-Inn. Das ist aber kein Muss. Eher schondas Lord-Nelson-Pub. Ist halt nicht jeder mit der Marina-Sekretärin bekanntoder verwandt oder verschwägert oder was auch immer es sein muss, um von dernetten Dame empfohlen zu werden.

20.08.2013 – Nochmal kritisch über Deck gehen vor der Überquerung der Nordsee:Wanten nachspannen. Alles gut. 11.40 Ablegen. Die Schleuse ist offen. Um 13.30werden Groß und Genua gesetzt. Ab 16.30  wird endlich mal wieder Vollzeuggefahren: Genua, Kutterfock, Groß und Besan, 170 qm. DAISY läuft mit 6 kn nachNE. Es kommen schon wieder englische Bratwürstl mit Kartoffelpüree auf denDinner-Tisch und dazu gebratene Zucchinischeiben. Mit süßem Senft, eineBallade. Um 22.00 kaum noch Wind aber noch über 3 kn SOG. 

21.08.013 – 3-Stunden-Wachen. Wunderschöner Morgen 10 – 12 kn SSW. 11.40 Etmal125 nm. 53°08.4 N 003°09.2 E. Alle 14 Stunden etwa läuft der Generator fürKühlschrank, Tiefkühler, Autopilot und Lichter. 22.08.2013 – Etmal 127 nm.23.08.2013 – Etmal 132 nm  Um 1814 liegt DAISY in dänischen Thyboron bblängsseits fest. Bloß auf der falschen Seite der Pier. Zweimal falsch; denn derauflandige Wind drückt DAISY gegen die horizontalen Balken der Pier ein Fenderverrutscht und die Scheuerleiste gerät unter das Holz. Im steigenden Wasserwird die Messingauflage der Scheuerleiste ein Stück herausgedrückt. Siehtblöd aus.

24.08.2013 – Um 11.00 muss DAIY tatsächlich verlegt werden auf die andereSeite, weil Fischtrawler kommen könnten. Kommen aber nicht. Gute Übung im engenHafenbecken zu drehen und gegen den Wind anzulegen. Klappt mit Hecktrosse.14.05 Ablegen. Nun geht es durch teilweise enge Fahrwasser, die aber immermindestens 4 m Tiefe haben sollen. DAISY segelt unter Groß und Genua unter derOddesundbrücke durch und ankert ab 20.15 in der Lysen Bredning. Abgelegen,ruhig, Natur pur. Es gibt ml wieder Fleischpflanzl diesmla mit Reis.undPaprikasalat. 

25.08.2013 – Frühstück wie immer: Spiegelei und Fruchtsalat mit griechischemYoghurt und Honig, englischen Tee. Um 10.45 Anker lichten. Ab11.05 wird wiedergesegelt. Ab 14.55 Motorfahrt im engen Fahrwasser genau gegen den Ostwind. Um20.15 stb längsseits fest in Aalborg, sehr freundliuch begrüßt vom HafenmeisterLiegegebühr 250 DKR = 31 Euro. Zum Dinner gibt es Penne mit Lachssoße. 

26.08.2013 – Beim Rundgang durch die alte Stadt fallen auch Amos die anmutigenBrunnenfiguren auf mit ihrem Blondhaar und den blauen Strahleaugen. Hilft nix:Um 12.30 geht es weter. Es dauert noch bis 16.35 ehe DAISY wieder in der freienSee segeln kann. Vollzeug nach 160° aber bei flauem Wind bis 9 kn SE – E. 

27.08.2013 – Um 02.15 liegt DAISYstb längsseits in Grenaa fest. PraktischerSchwimmsteg erlaubt die Reparatur der Scheuerleiste. Um 11.45 st DAISY wiederunterwegs nach Süden. Mit 5 kn aus ENE lässt sich leider nicht viel Streckemachen. Der Ford bringt DAISY durch den kleinen Belt an Mittelfahrt vorbei bisin den Gamborg Fjord 55°28.140 N 009°44.212 E, wo der Anker um 02.12 siebenMeter auf den Grund fällt. 

Um 10.45  geht es schon wieder los. Ab 13.35 sogar wieder unter Segel. DerVerkehr wird nun immer dichter. Meist deutsche Segelyachten auf dem Weg nachSüden. Die Fahrweise kommt dem Skipper bekannt vor. Manche steuern unterMaschine nur wenige Meter hinter oder vor der DAISY vorbei. Erinnert an diedeutsche Autobahn. In Sonderborg bleibt die DAISY nördlich der Brückelängsseits liegen, da südlich offenbar alles belegt ist. Auch die FREDDY ausEckernförde liegt dort. Kleiner Snack mit dem Skipper. Dinner beim Thailänder.Sehr gut aber nicht gerade billig.

28.08.2013 – Die Brücke öffnet um 09.30 wieder. Auch die große Ketch SATIERgeht durch, hatte achteraus der DAISY festgemacht. Holländische Flagge aberschweizer Skipper plus Bootsfrau. Im 09.45 stehen Groß, Genua und Besan. DAISYläuft, als wollte sie nach hause. Bloß, wo ist das? An die 30 Yachten zählt derSkipper achteraus aber keine einzige kann mit der DAISY mithalten Irgendwiebeunruhigend. Manche müssten einfach schneller sein als die schwere Ketsch. Um 14.25liegt DAISY in Kappeln westlich der Brücke und Bernd wartet schon. Auf nachArnis zur Schleiperle. Übungshalber legt DAISY mal schnell ab und 10 Minutenspäter wieder an: Schleiperle ist ausgebucht. Gerlinde bestellt einen Tisch fürmorgen Mittag. Erstmal‚ Teestunde in Kappeln und Einkaufen. 18.15 Ablegen,19.45 Passage Brücke Lindaunis, 20.15 Anker im Gunnebyer Noor.  

29.08.2013 – Die Mückenplage vom Abend vorher setzt sich fort: Das Schiff istübersät mit blaugrünen Flecken. Wo Amos doch tags zuvor so schön poliert hat.Noch eine Putzorgie. 10.05 Anker auf, bisschen warten vor Lindaunis und dannAnlegen an der Schleiperle. Einfach süß, das Schild, das der Koch auf den Steggestellt hat: Reserviert für DAISY und Donald. Der Goldbutt gut wie eh und je.Ein schöner Platz dort. Hartmut spendiert das Mahl überraschend anlässlichseines Wiegenfestes am vergangenen Montag, das er schweigsam hatte verstreichenlassen. Danke und bleib xund.

Um 15.35 segelt DAISY weiter nach Süden. Groß, Genua und Besan bringen sie in die Eckernförder Bucht. Um 19.15 werden die Segel zum letzten Mal geborgen. Um20.00 liegt sie bb längsseits fest im Yachthafen Jaich. 

31.08.2013 – Um 10.20 verlegt der Skipper die DAISY an den Steg B, Platz 25 zwischen zwei Dalben mlt dem Heck zum Steg. Da liegt sie sicher. Amos reist alserster ab, heim nach Unterfranken. Bernd, Hartmut und Gerlinde am Sonntag. Nunsoll DAISYhier erst mal den Winter verbringen. Es gibt einiges zu renovieren.

08.09.2013 – Peter aus Arnheim kommt tatsächlich nachEckernförde, um die DAISY kennenzulernen. In Concarneau hatte er sie erstmalsgesehen und sie hatte ihn spontan begeistert. So was kann vorkommen. Nun freutsich der Skipper über einen Mitsegler, der ihm noch einmal die Möglichkeitgibt, und zwar die letzte in diesem Jahr, seine DAISY segelnd zu erleben. Dirk,ein anderer Segelfreund verbringt gerade ein paar Tage in Aero, ein guterGrund, einen kleinen Ausflug dorthin zu unternehmen. Es wird eine Rauschefahrtwie im Bilderbuch. Hoch am Wind zeigt sich DAISY von ihrer besten Seite. AbendsDinner für drei an Bord.

09.09.2013 – Ein schöner Spätsommertag, wie geschaffen zum Segeln. Der Nordwestverleiht der DAISY wieder satte Fahrt. Aber es wird Nacht, ehe der Skipper dieLady wieder auf ihren Platz in Eckernförde einparkt. Dabei fällt auf, dass dieEinfahrtslichter Rot und Grün für den inneren Hafen der Stadt einfach nichtvorhanden sind. Sehr sonderbar,

Es wird Ende November, ehe DAISY in die Lütte Werft von Manfred Zappe verlegen kann. Der Großmastfuß macht Sorgen. Der Fuß muss gründlich saniert werden und nach dem Mastziehen zeigt sich, dass auch das Fundament im Schiff am besten komplett erneuert wird. Mit einer massiven 10 mm-Stahlstrebe wird der Mast direkt auf das Kielschwein gegründet. James und Mani leisten ganze Arbeit. Mit einem großen Autokran wird das 850-kg-Teil wieder ins Schiff gehoben. Vierzehn Stage und Wanten werden wieder montiert und der Mast schiffsgerade getrimmt.Schon vor der ganzen Aktion hat das Ladegerät nur mehr müde geblinzelt. Die Experten urteilen, dass dreizehn Jahre Dienstzeit Erklärung genug seien für das Ende dieses Helfers. Er wird von Ladewig Yachtelektrik durch ein neues Mass24/50 von Mastervolt ersetzt.

Rüdiger aus Bordesholm hilft, die DAISY aus der Werft an ihren Winterliegeplatz zu bringen: Im Schutz von Yachtsport Eckernförde liegt sie ruhig rundherum vertäut. Hier wettert sie den Orkan Xaver ab, der erst mal über einen Meter Wasser aus dem Hafen bläst, so dass DAISY reichlich tief liegt relativ zur Pier.

03.03. 2014  - Eckernförde. Im Februar und März 2014 geht es weiter mit der Überholung. Einige Leinen der Reffanlage werden ausgetauscht. Alle Rettungsmittel werden überprüft und bei Bedarf ausgetauscht. Der Kühlschrank versagte seinen Dienst und der Skipper baute ihn aus und lieferte ihn mit Rüdigers Hilfe nach Kiel zur Reparatur. Auch die Dieselheizung wies einen Schaden auf und wurde von Dieter nach Schleswig in die Werkstatt expediert. Beide Geräte sind wieder zurück und erfreuen sich eines neuen Lebens. 

Aber das ist noch längst nicht alles an Neuem, was der Frühling bringt: Ein neues Horn von MARCO wird bald den Besanmast zieren. Ein hochmodernes Gerät mit Nebelautomatik. Und es wird noch doller: Eine neue Genua wird geschneidert. DasTuch kommt von Quantum und sollte also zu Groß und Besan passen. Das achtere Schiebeluk wird neu und richtig massiv. Fehlt nur noch der neue Kabelbaum für den Fischer-Panda. Den holt sich die DAISY möglicherweise in Glückstadt bei ENGEL&KIETH. 

 

29.03.2014 Eckernförde – Das mit dem neuen Tuch zieht sich. Statt es am 01.04.2014 fertigzustellen, nennt Quantum-Sails nun der 15.04.2014 als neuer Termin. Also läuft DAISY mit dem alten Tuch zum Probetörn aus. Christian und Lothar sind mit an Bord. Ein nebliger Morgen führt in einen nebligen Tag. Das Radargerät ist gefragt. Keine achtzig Meter Sicht.Und das neue Nebelhorn ist immer noch nicht montiert! Eine leichte Brise aus Ost im nassen Weißgrau nutzt DAISY brav zu flotter Fahrt. Mit fünf bis sechs Knoten kreuzt sie von Wende zu Wende aus der Eckernförder Bucht und legt dann draußen richtig los nach Norden. Kappeln wird angesteuert und die Einfahrt in die Schlei bei einer Sicht von vielleicht fünfzig Metern nur um ein paar Meter verfehlt aber letztlich schadlos getroffen. Mit Lothar als lauschendem Ausguck am Bug, Christian am Radargerät in der Navigation und dem Skipper am Ruder tastet sich DAISY von Boje zu Boje bis zum Liegeplatz in Kappeln. Ein sehr gemütlicher Abend mit einer riesigen Portion Dorsch auf dem Teller belohnt in der „Alten Räucherei“ den anstrengenden Ausflug.  

30.03.2014 Kappeln – Strahlende Sonne beginnt den gleichnamigen Tag. Der Hafenmeister händigt dem Skipper den Gebührenabschnitt 0001/2014 aus. Auf der Rückreise nach Eckernförde präsentiert DAISY eine weitere Eigenschaft: Aus praktisch keinem Wind Fahrt zu machen. Vollzeug drauf und bei 2 - 3 Knoten Wind mit drei Knoten nach Süden ziehen in wärmender Aprilsonne. In romantischer Dämmerung findet DAISY ihren neuen Liegeplatz „Im Jaich“ in Eckernförde. Das also wird die Crew für die Nordsee sein. Aber noch nicht komplett.
 

Etappe 01/14


06.04.2014  Eckernförde – Um 11.40 befinden sich mit dem Skipper sechs Personen an Bord. Zwei Damen und vier Herren. Tina, Karmen, Christian und Lothar aus Deutschland und Michael aus der Schweiz. Fünf Minuten später springt der Ford an. Die Reise mit der Nummer 01/14 beginnt mit einem Ablegemanöver ausder Box „Im Jaich“. Kaum Bewegung in der Luft bald versinkt das Land im Nebel.Auf der Förde taucht etwas wie Wind aus SSW auf. Mit Groß und Genua macht DAISYFahrt daraus. Die Brise reicht bis Kiel-Schilksee. Um 16.35 liegt DAISYstb-längsseits fest in Kiel-Holtenau. Karmen hat zu ihrer ersten Segelfahrtüberhaupt leckeren Kuchen mitgebracht. Nach der feierlichen Teestunde wird sievon Jan aus Osterby wieder abgeholt. Tina will noch bis Cuxhaven bleiben.

07.04.2014 Kiel-Holtenau – 09.30 Einfahrt in die AlteSchleuse, festmachen. Christian möchte die Kanalgebühr loswerden. Noch auf demWeg zum Bezahlomat geht oben im Kontrollhaus ein Fenster auf: »Dat Ding iskaputt. Fahr los!« Na gut. Sowas gibt’s normal bloß in Griechenland undanderswo. Ruhige problemlose Kanalfahrt. Bis Rendsburg. Da hockt ein Rentnerneben einem roten VW-Camper am nördlichen Ufer unter der Eisenbahnbrücke undfotografiert heftig. Rüdiger verabschiedet die DAISY hinaus in die Welt undschickt die Aufnahmen gleich per Mail hinterher. Danke alter Schwede!Festmachen in Brunsbüttel in der Abendsonne mit elegantem Schwung. Da staunendie Zuschauer. Nette Runde bei Butt und Bier im Italiener nebenan. 

08.04.2014 Brunsbüttel – Um 05.45 ist es noch richtig finster aber DAISY findetihren Weg in die alte Südschleuse. Um 06.30 ist sie durch. Draußen auf der Elbewerden Groß und Genua gesetzt. Das ist Christians Heimatrevier. Um 08.10 müssendie Tücher wieder runter. Um 08.25 liegt DAISY stb-längsseits in Glückstadt.Der Techniker Hans von Engel & Kieth ist wenig später an Bord und beginntden Kabelbaum des Generators zu wechseln. Das Werk hat ihm die falschenAnschlüsse geschickt. Also muss die weitere Arbeit auf den folgenden Tagverschoben werden. Tina geht wegen der Verzögerung abends von Bord. Man siehtsich vielleicht doch noch in Cuxhaven? Ein feines Dinner mit Matjes-Variationenund Krabbensuppe im »Kleinen Heinrich« beschließt den Abend, abgesehen von demGlas Roten an Bord.

09.04.2014 Glückstadt – Ein lebendiger West mit vier bis fünf Bft verstreichtungenutzt über der Elbe. Um 16.125 läuft der Generator wieder als wäre nichtsgewesen. Kostenpunkt 1600 Euro. Hm. Gute Arbeit. Dinner an Bord. Aber nunstreikt die Heizung. 

10.04.2014 Glückstadt – Um 10.55 wird abgelegt. Kein Wind die Elbe runter aberauch keine Sonne. Um 15.40 wird der Ford abgestellt. DAISY liegt stb-längsseitsfest in der SVC-Marina. Besuch beim Trans-Ocean-Verein. Man hatVorstandssitzung und ist deshalb auch nach 17 Uhr empfangsbereit. Den Skippererwartet dort ein Paket mit neuen Gasanschlüssen. Und ein neuer Clubstander.Netter Empfang kein Problem aber den Vorstand bekommt er nicht zu sehen.Abendmahl in den »Seeterrassen«. Erinnerungswert.

11.04.2014 Cuxhaven – Der Keilriemen vom Ford wird nachgespannt und HerrMaresch holt die Webasto-Heizung ab, die der Skipper ausgebaut hat. Endlichwird auch das neue Horn montiert. Funktioniert prächtig. Tatsächlich kommenTina samt Tochter Cara zu Besuch. Tee- und Kaffeetafel im Clubrestaurant. DankeTina! 

12.04.2014 Cuxhaven - Der Gezeit wegen wird um 05.17 abgelegt. Um 07.00 geht das Groß hoch und um 08.50 stehen Groß, Genua und Besan. DAISY segelt geradewegs auf Helgoland zu. Direkt vor der Einfahrt in den Südhafen werden um11.30 die Segel geborgen und zwanzig Minuten später liegt DAISY stb-längsseitsam Steg A. Inselrundgang in Frühlingssonne. Es soll unbedingt vollgetankt werden hier. Diesel für 1,06/Liter. Wo gibt’s das schon?

 

Die Tanke ist bis 17.00 offen. Aber Christian erfährt, dass sie nur bis 15.30 mit Tiefgang erreichbar ist. Der Wetterbericht erzählt zwar von NW aber ein revierkundiger Skipper von Südwind auf der Nordsee. Das verheißt einen hübschen Rutsch runter nach England. Also hurtig abgelegt und rum ins andere Hafenbecken. Ein offenbar hirnloser Motorbootskipper braust mit seinem Kalkfelsen dort an der DAISY vorüber und legt sich prompt vor ihr an den Tanksteg. DAISY-Skipper und Tankwart veranlassen ihn, wenigstens ein wenig Platz zu machen für die DAISY, der nur noch ein enges Zeitfenster bleibt, um das Becken wieder zu verlassen. 267 Liter laufen in den Tank. Ablegen. Schon zieht DAISY eine Kerbe durch den Schlickgrund, dann ist sie raus und unterwegs. Unter Groß und Genua geht’s zügig nach Westen.

13.04.2014 Nordsee – Am Morgen sind es noch fünf Beaufort aus West, am Abend 6 aus WSW. Der Seegang nimmt zu. DAISY segelt mit groß im 1. Reff und etwa dem zweitem Reff in der Genua hoch am Wind. Lothar und der Skipper segeln das Schiff. Um 18.00 bindet der Skipper das dritte Reff ins Groß. Von 21.00 bis 23.00 läuft der Generator. Die Wellen haben sicher die zwei Meter überschritten. Der Skipper erzählt dem Meer die Speisenkarte der letzten Tage. Bis zur bitteren Leere.

14.04.2014 Nordsee – Die Nacht ist klar, der Wind nimmt zu. Die Wellen auch. DAISY rennt gegen die Wellenkämme an und kommt dabei flott voran. Der Autopilot steuert brav den vorgegebenen Kurs. Wellenkämme brechen am Bug und rauschen über das Vorschiff. Ein Lukenrahmen dort erweist sich  als undicht. Arbeitsbedarf für den nächsten Hafen. Dann muss das VTG Westfriesland gequert werden. Umständehalber klappt das nicht vorschriftsmäßig im rechten Winkel.Ausgerechnet jetzt marschiert ein Pulk von sieben Frachtern aus Osten an. Der  Skipper hat reguläre Pause so sieht Lothar das Flugzeug der holländischen Küstenwache und beantwortet den Funkruf über UKW. Besorgt fragt man nach dem Befinden der DAISY und ihrer Crew. Drei der Frachten ändern ihren Kurs undschaukeln weit achteraus hinter dem Heck der DAISY durch die aufgewühlte Nordsee. Mit 6 bis 7 Knoten läuft DAISY in die Nacht und Richtung England. 

15.04.2014 Ipswich - Morgens dreht der Wind endlich und zwar auf Nordwest und Nord und  nimmt ab. DAISY passiert weit draußen die Themsemündung und läuft segelnd bei Harwich in die Mündung des River Orwell ein. Daisy hat nun wieder eine vierköpfige Crew. Um 10.50 werden  die Segel geborgen. Um14.40 läuft sie in die Schleuse von Ipswich ein und liegt wenig später bb-längsseits am „ihrem“ Hummerhead D, wo sie immer lag. Um 10.50 wird die Maschine abgestellt. Die Sonne scheint, ein leiser Luftzug bewegt die Flaggen, die Leute sitzen vor den Cafés und Restaurants. Die Nordsee ist weltenweit entfernt. Beim Dinner im Lord-Nelson-Pub – erstaunlich gute Küche – werden die Entbehrungen der letzten drei Tage zugegessen und runter gespült. 

16.04.2014 Ipswich – Erstmals in diesem Jahr kommen die Fahrräder zum Einsatz.Christian begleitet den Skipper zum Chandler Fox. Eine Halle voller Zeugs aber nix was der Skipper braucht, ausgenommen die neueste Karte von derThemsemündung. Zwischen vielen hübschen Schifflein liegen in der Orwell-Marina vier  blitzende Oyster-Yachten. Dinner an Bord und dann noch ein Pint Beer im alten Customshouse oder wie die Kneipe gegenüber auch immer heißt.    

17.04.2014 Ipswich - Um 06.55 wird abgelegt und 10 Min später geschleust. Beschauliche Fahrt den River Orwell hinunter und um 09.25 stehen Groß und Genua. Daisy läuft in die Thames Estuary bis der Wind aufgibt und ankert vor Southend on Sea. Zum Dinner gibt es Tortellini mit Spezialsoße dazu eine Flasche sehr guten Mosel, von dem keiner mehr weiß, wie er an Bord kam, und ein paar Gläser Roten. Die neue Crew lässt sich hören: Sie ist gutem Weg nach London. Auch Guy von der FAIRTRADE aus Erith, den er Skipper in Portosin getroffen hat, will sich sehen lassen. Es wird mehr daraus

18.04.2014 Themse – Ab 10.45 Motorfahrt Themseaufwärts vom Flutstrom beschleunigt. Um 16.40 liegt die DAISY im St. Katharinshaven ganz hinten links  stb längsseits fest. Mit fünf anderen Booten wurde sie in das Hafenbecken 200 Meter neben dem Tower of London geschleust. Die Büros der Marina wurden vor zwei Jahren komplett erneuert. Die Liegeraten auch. Man zahlt jetzt 4,50 GBP per Meter plus Strom. Der kameradschaftlich freundlicheTon ist einem dienstlich kühlen gewichen. Schade. Das Dinner im Dickens Inn ein wahrer Genuss. Multikultiflair:  Nebenan Birthdayparty einer spanischen Großfamilie, der Chefkellner könnte von  der Erscheinung her ein verarmter Verwandter von Juan Carlos sein, seine Kollegin, die für die DAISY-Crew zuständig ist, spricht angeblich sieben Sprachen und kommt aus Rumänien. Sehr nett. Russisch ist jedenfalls auch gefragt im Dickens.  

 

19.-20.04.2014 - London – Am Samstag beginnt der Crewwechsel: Christian macht sichauf den Heimweg nach Scheverdingen, Günter und Sohn Alex kommen aus Nürnberg anBord. Am Sonntag reist Lothar ab via Karlsruhe nach Baden. Michael aus derSchweiz bleibt an Bord. Herzliches Wiedersehen: Guy kommt zum Dinner an Bordund vereinbart mit dem Skipper, dass er morgen bis Ramsgate oder Dover mit vonder Partie ist. Er werde auf einer Yacht, die in der Themse in Erith an einerBoje liegt, auf die DAISY warten. Hm, ein interessantes Manöver immorgendlichen Ebbstrom. 

 

 

21.04.2014 London – Über die Vorspring dreht DAISYspielend aus der Lücke als sie ins Lock gerufen wird. Vier weitere Boote folgenihr. Die City glänzt im Morgenlicht. Der Ebbstrom nimmt die DAISY auf denBuckel und trägt sie flugs downriver durch die Themsebarriere und  schonkommen die Bojenreihen der Marina Erith in Sicht. He? In der äußeren Reiheliegt überhaupt keine Segelyacht. Da liegt bloß ein einsames kleinesMotorbötchen, eher ein Ruderkahn mit Außenborder oder sowas im reißendenEbbstrom. Und darin kauert ein Mensch -.und winkt. Hey Guy! 

DAISY kommt mit neun Knoten über Grund heran. Ruder hart steuerbord und volleKraft gegen die gurgelnde und tosende Themse. Ganz sachte an das Bötchen heran.Bloß nicht die Muringleine der Boje zu nah ans Achterschiff bekommen! Und auchnicht diejenige der folgenden Boje. Die Fender hängen draußen an Backbord.Langsam kommt DAISY an das Schifflein heran. Nur nicht zu weit nach Backbordkommen. Schon kann Guy die Fußreling der DAISY erreichten. Jetzt Fahrt weg abernicht abtreiben lassen! Er wirft seinen kleinen Seesack an Bord und steigtüber. Fahrt aufnehmen und weg nach steuerbord. Wo ist die Boje? Gut achteraus.Aufatmen. Es hat geklappt. Die geplante Yacht hatten sie überraschend in diezweite Reihe gelegt. Da konnte DAISY nicht hin bei diesem Strom. 

Guy weiß viel über die Themse zu erzählen. Und die spinnenartigen Bauwerke inder Mündung stammen tatsächlich aus dem Krieg. Sie sollen Flugabwehrkanonengetragen haben. So massiert? Sonderbar. Bis Dover reicht der Tag nicht. DieDAISY läuft nach Ramsgate. Der Fährverkehr ist eingestellt, seit 1. April 2014.Ein herber Rückschlag für den Port. Im Belgium Pizza-Restaurant gibt esBackfisch und Pommes. Und ein paar Beer gegen die Trockenheit. 

22.04.2014 – Ramsgate – Der Wetterbericht sagt SW – SE 4 – 5 voraus. Guy gehtnach dem Breakfast von Bord. Um 10.05 ablegen. Um 11.30 stehen Groß und Genuaim 2. Reff. DAISY läuft sieben Kn. Perfektes Segeln. Um 16.00 werden vor derWesteinfahrt von  Dover die Segel geborgen. Um 16.20 liegt DAISY in der Dover Marina stb.-längsseits fest. Landgang. White Horse-Pub ofcourse. 

23.04.2014 – Dover – Um 09.40 wird abgelegt. Zur Tanke hinüber. Der Preis istgünstig hier. 106 l laufen in den Bunker. Danbn Aufbruch für die erste Nachtfahrtdieser Crew. Portsmouth heißt das Ziel. Segeln klappt nur von 123.00 bis 17.00dann macht der Wind Feierabend. 21.00 Dinner: Risotto mit Huhn und Gemüse.Danach Manöverübungen. 

24.04.2014 Englischer Kanal- Es lässt sich kein wind blicken. Um 07.25 hatDAISY mit Genehmigung des QHM das Hauptfahrwasser des Hafens Portsmouth gequertund am Außenponton der Gunwarf-Marina festgemacht. QHM? Queens Harbour-Master.Crew besucht die VICTORY, mit der Nelson in Trafalgar siegte und die seinTotenbett trug. Dinner im JAMIES ITALIAN. Nicht schlecht. 

25.04.2014 Portsmouth – Wieder mal was Neues: Ablegen klappt gut, eben will derSkipper den QHM um Erlaubnis fragen, da hört sich die Maschine seltsam trockenan. Kein Wasser im Auspuff. Gleich wieder anlegen. He? Kühlwasserleitungverstopft? Ne, das Klo läuft ja auch und saugt aus dem gleichen Loch. Impellerkaputt? Skipper baut den Deckel ab. Nee der Impeller ist super in Form. Alsodoch die Leitung. Der Seewasserfilter ist aber sauber. Aber da, wo erdraufsitzt, die Zuleitung, tatsächlich alles dicht. Die Klospülung saugt weiterunten. Drahthaken rein und alles rausholen, der reinste Meeresspinat. Dannmacht ein Blick auf den Schwimmponton, an dem DAISY steuerbords liegt, allesklar: Meterlange Fahnen von grünem Gewächs umschmeicheln den Rumpf. Aber dasAnsaugloch liegt doch an Backbord! Hm. Zweiter Versuch klappt und der QHMerteilt seine Genehmigung, das Fahrwasser zu queren.

Eigentlich sollte die Reise nach Dartmouth gehen, Wegen der Webasto-Heizung,die der Skipper dort erwartet. Und anfangs läuft alles nach Plan. Aber derWetterbericht kündigt ein Starkwindfels an. 30 bis 35 kn aus SE. Das würdegenau auf die Einfahrt nach Dartmouth stehen. Passage völlig ausgeschlossen.Aber vielleicht ist DAISY ja schneller. 

26.04.2014 – Mitternacht verstreicht und immer noch liegt Kurs Dartmouth an.Daisy ist wirklich schnell. Nach 01.00 nimmt der Wind aber erheblich zu. 2.Reff in Groß und Genua. Die Wellen gehen über  zwei Meter. So in dieSchlucht nach Dartmouth rein? Nee. Brixham war schon lange als Ausweichevorgesehen. Also wird gehalst und mit knapp 10 kn nach Norden gesegelt.Inzwischen ist die Hölle los. 37 kn Wind aus SE zeigt der Windindikator. Anbackbord schaukelt ein Fischtrawler, an stb. nähert sich ein riesiger Tanker.Was will der denn in dieser Bucht? Da ist das rote Molenfeuer von Brixham, amEnde einer langen Mole gegen den SE. Der Trawler bleibt stehen, der Tankerstoppt zwei Meilen entfernt. Rum um den  Molenkopf und Ruhe kehrt ein.Runter mit den Tüchern. Daisy läuft leise grummelnd durch das weitläufigeHafenbecken. Yachten an Bojen auf beiden Seiten. Um 03.51 liegt sie bblängsseits an einem Ponton ohne Strom und Wasser im Licht der Hafenpromenade.

Am Vormittag wird die hübsche Stadt entdeckt. Der Liegeplatz kostet 50 GBPimmerhin. Draußen wütet ein S – SE-Sturm mit bis 8 Bft. Die Busfahrt nachDartmouth bzw. Kingswear bringt eine Enttäuschung: Keine Heizung da. Telefonat,Mißverständnis geklärt. Sie kommt nach Getxo/Bilbao. Dinner an Bord. Spezialkartoffelmit Beefsteak und Tomaten-Gurkensalat. 

27.04.2014  Brixham – Wetter hat sich aufgehübscht. Sonne blitzt durch dieWolken. 9 kn aus N. 09.35 ablegen. Um 09.55 sind die Sgel oben. 5 kn nach 195°.Und was soll das Loch da oben in der Genua? Da ist eine Naht offen auf einenMeter Länge. DAISY geht vor den Wind. Im Lee des Großsegels wird derGenuawechsel vorgenommen. Eigentlich sollte längst die neue an Bord sein. Aberbei Quantum haben sie offenbar einen Knopf in die Produktion gelegt. Alexkurbelt die Genua hoch, schweißtreibend. Das Ersatztuch ist die großeLeichtwindgenua. Aber sie darf erstmal nur kurz wirken, dann ist auch derleichteste Hauch weg. Ab 15.35 brummt der Ford.

28.04.2014 Der Ärmelkanal zeigt sich platt wie ein Spiegel. Eine Weile nimmtder Gezeitenstrom DAISY mit, dann hemmt er ihren Lauf. Sie erreicht aber zumrichtigen Zeitpunkt den Chenal du Four und wird von der Flut durchgetragen bisin die Rade de Brest. In der Marina du Chateau geht sie erst mal an die Tankefür 230 l Diesel und dann an einen hübschen Längsseits-Platz genau gegenüberder Duschen. Sie ist noch im System der Marina verankert, man kennt sich. ZweiSegelmacher kontaktiert der Skipper wg. Genua: Keine Zeit! Der Abend sieht dieCrew im Maison d‘ Ocean bei einem vorzüglichen Dinné. 

30.04.2014 – Jetzt geht es nach Spanien! 10.50 Ablegen. Um 11.10 stehen Genua,Groß und Besan. Mit 8,3 kn Kurs 250°. Die Isle de Sein will westlich passiertsein, ehe es nach Süden gehen kann. Um 16.20 bleibt der Wind weg. Der Ford mussbrummen. Am Stb-Horizont tauchen  die Silhoutte eines Kriegsschiffes unddaneben die eines U-Boot-Turmes auf. Kein AIS-Signal, logisch. Sie kommenlangsam näher. Um 17.00 ruft im Funk ein Mensch ein Fahrzeug auf einerPosition, die genau jene der DAISY ist. Der Skipper antwortet und empfängt dieBitte, den Kurs um 90° nach E zu ändern. Das geht leider nicht, denn dort liegtdie Isle de Sein und um die will die DAISY rum. Aha. Um 20°? Das geht. Aber nurfür wenige Meilen. Als DAISY wieder auf ihren Kurs zurückkehrt, kommt derSoldat wieder: Bitte drei Meilen Abstand von French Warships halten. Und wiesoll das gehen, wenn das Warschip auf die DAISY zuhält? Sie bleiben ihrerseitszwei Meilen weg und DAISY verschwindet in der Nacht nach Süden. Um 19.05 greiftNW-Wind in die Segel und sie marschiert mit bis zu 6 kn nach 163°.

01.05.2014 -  Biscaya - Der WNW treibt DAISY nach 167° genau der richtigeKurs für diese Genua, für’s Ziel aber bisschen daneben. Direkt vor dem Windgeht halt nicht so gut. Im Seegang pumpt sich die Schüssel des vorderen WCsvoll. Die neuen Tankventile machen dem Zauber ein Ende. Etmalzeit 10.50: 158nm. 11.55 Generator. 14.00 Lunch: Pasta mit Spezialsoße. 

02.05.2014 - Biscaya – 01.00 Der Wind läßt nur noch 170° zu. Um 07.15 fünfMeilen vor der Küste des spanischen Baskenlandes Halse auf 80°. 10.40 Halse auf176°. 10.30 Generator. 11.55: vor der Einfahrt in den Hafen von Bilbao startetder Ford. Im großen Hafenbecken werden die Segel geborgen. Um 13.00 liegt dieDAISY an der Tanke in der Marina Getxo. 50 l werden nachgetankt. Mehr gehtnicht rein. Verlegen an den Hammer. Ursula kommt an Bord. Noch am Nachmittagrepariert eine sehr sympathische Segelmacherin die Genua, die Heizung kommt anBord und ein Wärmetauscher wird gelötet. Günter rutscht die Niedergangstreppemittschiffs herunter. Schmerzhaft. Er ist Arzt, vermutet Rippenbruch und wirdrecht behalten. Dinner in Getxo am Alten Hafen für 86 Euro. 

03.05.2014 Getxo/Bilbao – Michael verläßt die DAISY, der Bodensee wartet.Ausflug in die typisch spanische pardon, baskische City, Guggenheim Museum unddiese herrlichen Miradores. guter Mittagstisch in kleiner Kneipe. Alle genießendie Wärme des Südens. Skipper baut die Heizung ein. 

04.05.2014 Getxo/Bilbao – 06.30 Günter und Alex gehen von Bord. Um 11.45 legtDAISY ab. Um 12.35 stehen Besan und Genua. Ein kräftiger E-Wind jagt sie mit 9kn nach W. Raumschots bei herrlicher Sonne. Um 17.45 liegt sie vor demReal-Yachtclub von Santander vor Anker. N 43°27.623  W 003°47.977

05.05.20124 – Santander – Der Tender kommt ans Licht, wird geputzt undaufgebaut. Der Außenborder bisschen geölt und in Gang gebracht. Springtsogleich an. Landgang. Empfangen im noblen Yachtclub vom Portier im Blazer etc. Über 25° C! Besuch im Indian Restaurant im Mercadores. Visite imDom bei Emeterius und seinem Kollegen, den Stadtpatronen von Santander.Schalter gekauft fürs achterliche Bad. Eine schöne Stadt mit vielen modernenIdeen in der Architektur. Dinner an Bord: Beefsteak und Kartoffel. 

06.05.2014 Santander – Beiboot an Bord, 09.05 Anker auf. Bisschden NW-Windüberfordert die Leichtwindgenua. Für Am-Wind-Fahrt ist die nicht geeignet. Diemuss runter und die richtige Genua rauf. Um 15.00 ist die Aktion beendet. Genuamit Hilfe der Ankerwinsch geheißt. Und der Wind vollständig weg. Kommt wiederin der Nacht, gerade mal für drei Knoten gut. 20.45 Dinner: Steak mit Reis undZucchinisoße.

07.05.2014 – Biscaya – 00.30 nur noch zwei Knoten und weniger. Mit Gebrumm bisGijon/Xixon. Um 08.10 fest in der Marina. Man kennt sich auch hier. Derasturische Frühling ist für die Crew schon beinah der Sommer. Tatsächlich badenzwei Menschen am herrlichen Strand von Xixon. Aber nur kurz. Gutes Menü für 12Euro mit allem nah dem Plaza Mayor. Viele Afrikaner versuchen Zeugs zu verkaufen.Sonderbar.

8.05.20124  Gijon – Leicht kommt man von dieserbeeindruckend spanischen Stadt nicht weg. So wird es fast 14.00 bis DAISYablegt. Weder der Wind noch das Cabo Pen͂as fordern sie heraus. Der Ford mussarbeiten bis in den Abend. Dann  kommt die ganze Garderobe zum Einsatz.Aus den drei werden noch mehr als vier Knoten. Eine Stunde später ist die Pusteweg. Zum Dinner gibt es Rindersteaks mit Butterkartoffeln und grünen Salat. DerFord brummt durch die Nacht.

09.06.2014 – In der Morgendämmerung erkennt derSkipper die Einfahrtsmarke nach Viveiro. Die Maschine läuft tatsächlich bis07.35. Dann sitzt der Anker in der tief ins bergige Land reichenden Bucht vonViveiro. Ein weiter Strand breitet sich vor dem Bug aus. Ein  Steinwallmarkiert die Flußmündung und die Zufahrt zur Marina. Das Dinghi kommt wiederzum Einsatz und bringt die Besatzung im Becken der Marina an Land. Siehe: DieDAISY hätte hier auch Platz gefunden an einem schönen neuen Längsponton. DieTiefe hätte auch gereicht, versichert der freundliche Hafenmeister imnagelneuen Marinagebäude. Der Supermarkt GADIS liegt nur ein paar Schritteweiter zur Stadt hin. Ein malerisches uraltes Städtchen mit besonderem Flair.In  der CASETA NORMANDY feiern sie am Abend die „Feria de Abril“. Ist zwarschon Mai, wird aber trotzdem lustig, meint Ignatius. Der frühereBauunternehmer spendiert der Crew ein Bier, während der Wirt und seineerwachsenen Kinder „CASETA NORMANDY“ auf ein riesiges Schild pinseln. Es wirddann zumindest spanisch rhythmisch, laut, bunt und sehr nahrhaft. Die blondeBedienung aus Bulgarien spricht auch schon fast perfekt Spanisch.

10.05.2014 – Viveiro – Mittag ist vorbei als der Anker gelichtet wird. Jetztklappt die Sache mit dem Wind aber an  der Richtung hätte man nocharbeiten können. So kreuzt DAISY gegen einen heftigen West, WSW bis 22 kn. Dasführt dazu, dass Cedeiro als Tagesziel ersetzt wird durch Carin͂o. Klingt gut,heißt übersetzt: Zuneigung. Wollte auch die DAISY am folgenden Morgen fastnicht mehr loslassen. Hing vielleicht damit zusammen, dass die Crew nicht anLand gegangen war.  

11.05.2014 Carin͂o - Jedenfalls klemmte der Anker im Grund, wollte partoutnicht mehr hochkommen, just in dem Moment, als eine Streife der Guardia Civilvorbeikam, um eine Routinekontrolle durchzuführen. Momentito por favor! Auchmit Maschinenhilfe war das Eisen nicht zu bewegen aus dem Grund zu kommen.Keinen Millimeter. Also gut: Kette fieren, gut zehn Meter und dabei langsamüber das Hindernis, in dem der Anker vermutlich hängt, hinweg fahren. Noch einpaar Meter Kette fieren. Jetzt hat der Anker Gelegenheit umzukippen. Nun wirddie Kette wieder geholt. Und siehe da: Der Haken kommt hoch ohne zu Zögern. Nunkommen die Beamten an Bord. Statt der versprochenen fünf Minuten halten sie dieDAISY fast eine halbe Stunde auf, mit ihren Schreibarbeiten. Dabei muss derSkipper das Schiff im Hafenbecken auf Position halten. Buen viaje! 

Wird nicht lange dauern bis Cedeiro. Aber DAISY muss wieder gegen den WSWkreuzen und sie erledigt das mit der gewohnten Lässigkeit mit einem Reff imGroß, Genua und Besan bei bis zu 6,5 kn SOG. Schönstes Segeln hoch am Wind.Aber so wird es 19.10 bis sie im tiefen Fjord hinter der schützenden Hafenmauerund vor dem breiten Strand von Cedeiro ankert. Die schwarze Slup einesHolländers liegt 100 m weiter im Lee des Bojenfeldes einheimischer Motorbooteund Fischkutter. Er baut gerade sein Dinghi auf und man trifft sich an Land. Erist alleine unterwegs, kommt aus dem Mittelmeer und strebt der Heimat zu. Dieschmucke Slup hat er selbst gebaut. DAISY-Skipper und Crew finden eine Kneipeund dort pollo con pommes und ein paar Estrella de Gallicia.  

 

 

12.05.2014 Cedeiro – Wieder schon 12.10 als der Ankerhoch kommt. Hm. Der Einkauf hat sich hingezogen. Aber nun stimmt der Wind auchvon der Richtung her: Nord. Unter Groß und Genua läuft DAISY mit 7,5 kn RichtungCoruna. Um 17.30 werden hinter der langen Mauer von Coruna der Ford gestartetund die Segel geborgen. Ein vorzügliches ja excellentes Dinner oben in derStadt im Restaurant „Francisco“ krönt die Reise: Gekochter Petersfisch mitausgezeichnetem Weißwein. Na ja nicht gerade geschenkt, das Ganze aber sehrerinnerungswert.
 
13.05.2014 – Coruna – An einem Dreizehnten soll ein Segelschiff eben nichtauslaufen. Aber was soll’s dann muss man da eben durch. Um 09.40 verlässt dieDAISY die Marina Coruna. Eine Stunde später stehen Groß, Genua und Besan imWinddruck. Sie läuft mit 8 kn nach Westen. Ein handfester Nordost mit 17 knschiebt ordentlich an. Dann geht DAISY um die Westecke Europas. Der Wind nimmtstetig zu. Von max. 25 kn NE war im Wetterbericht die Rede. Um 17.00 renntDAISY nach 195° die Küste entlang. Eine wilde See baut sich auf, Wellenkämmebrechen hinter dem Heck, der Windindikator zeigt immer öfter 30 kn. Der Skipperholt das Großsegel herunter. 
 
Unter Besan und weniger als einem Drittel der Genua saust das Schiff mit überneun Knoten SOG nach Süden. Wird die alte Genua das aushalten? Unterwolkenlosem Blau und im milden Licht der Abendsonne erreicht DAISY KapFinisterra, das Ende des Landes. Dahinter könnte der Wind doch etwas… Ne dieWindräder auf den Bergrücken drehen auch dort munter ihre Kilowatts vom Himmel.Nur der Seegang geht natürlich zurück. DAISY rauscht in die weite Rada deMuros. Doch der Wind pfeift mit 25 kn genau in die Hafeneinfahrt von Portosin.Einlaufen kaum möglich, anlegen? Vergiss es.

Der Skipper peilt die Ensenada Esteira an. Eine kleine Bucht genau im Leedieses Nordosts. Im Handbuch steht was von Fischzuchten. Der volle Mond steigthinter den Bergen im Südosten auf und beleuchtet die See. Segel weg und in diefinstere Bucht motoren. Da tauchen im silbrigen Geglitzer schwarze Balken auf.Fischzuchtbecken, unbeleuchtet an steuerbord. Noch eins und noch eins. Alsonach backbord halten. Es sind acht an der Zahl, aber die übrigen sieht derSkipper erst am nächster Morgen. In der Nacht fällt der Anker auf sieben Meter,drei Kabel vor dem Strand hinter dem die Lichter eines Dorfes herüberstrahlen.Sechzig Meter Kette rein. Ursula bereitet ein Nachtmahl. Der Wind heult imRigg. Eine Stunde lang beobachtet der Skipper am GPS-Plotter das Schwoien desSchiffes im böigen Wind. Es bleibt ortsfest, der Anker hält. Gute Nacht. 
 
14.05.2014 Ensenada Esteira – 09.30 Frühstück mit allem. 11.25 Eine leichteBrise weht aus NE, die Sonne überstrahlt die Bucht von Muros. Es sind nur vierMeilen nach Portosin hinüber. Um 12.20 liegt die DAISY dort fest, stb.längseits mit dem Bug gegen den Wind. Der Ausflug nach Santiago de Compostelawird auf den nächsten Tag verschoben. Der Nachmittag gilt der Erholung und derSchiffspflege.

15.05.2014- Portosin – Dem mittelalterlichen Flair von Santiago kann sich kaumjemand entziehen. Wanderer aus aller Welt stiefeln müde und schwitzend durchdie grauen Gassen. Im Restaurant „Tarara“ gibt es ein Pilgermahl für 9 Euro proPerson. Nebenan eine Mädchenklasse in gelben Shirts vermutlich aus Barcelona.Der Skipper findet die schwarze Kutsche mit den gelben Rädern wieder, die ihmvormals die Verwandtschaft zu Segelreisen so deutlich hat werden lassen: EineGeschwindigkeit prägte jeglichen Tourismus in den  vergangenenJahrtausenden ohne Verbrauch irgendeiner Ressource: die der Kutsche und die desSegelschiffes. Ein Kubanero verkauft ihm ein Ölbild besonderer Technik. Schön.Zurück an Bord entsteht eine neue Halterung für Tauwerk in der Vorpiek.

16.05.20124 – Portosin – Clarissa ist einfach zauberhaft. Die gute Fee hinterdem Desk des Marinabüros erklärt dem Skipper nicht nur einige spanischeAusdrücke, sondern besorgt auch eine neue Gasflasche. Für 17,40. Auch derHafenmeister erinnert sich an die DAISY und ihren Skipper. Die zwei Nächte inPortosin kosten 71,40 Liegegeld. Ein Abschied von der herzlichen Art. Um 12.05wird abgelegt. Noch immer bläst der NE. Unter Genua läuft die DAISY aus derBucht von Muros. Nachmittags gibt es

Westwind. Groß und Besan werden gesetzt und mit 5 – 6 kn SOG geht es nach 175°.Aber um 21.10 ist der Wind weg. Zum Dinner gibt es Pasta mit Zucchini und um23.20 liegt DAISY gut vertäut im Sportboothafen von Baiona. 
 
17.05.2014  - Baiona – Eine Wanderung um die Festung aus dem Mittelaltergehört einfach zum Programm in dieser so typisch galizischen Stadt, in derKolumbus landete als er 1493 aus der Karibik zurückkam. Ebenso eine PaellaMarisco, eine Flasche Wein und einige Copas Tinto in einer der zahllosen Barsin den alten Gassen, in denen bis spät in die Nacht das Leben tobt. Der Hafenist einer der teuersten der ganzen Küste: 52,50 für eine Nacht. Man hätte dochden Anker und das Dinghi nehmen sollen. 
 
18.05.2014 Baiona – Es dauert etwas mehr als zehn Stunden nämlich von 08.30 bis18.50, um ohne Wind von Baiona nach Leixoes bei Porto in Portugal zu kommen.Aber es musste sein, denn der Wetterbericht kündigte mittleres Sauwetter fürdie folgende Woche an. Ein Tief hatte Kurs auf Europa genommen und es sollteheftigen Süd geben. Genau das, was DAISY auf dem Weg nach Lissabon nichtbraucht. In Leixoes liegt die AURORA, eine größere HR, vor dem Bug. Dimitriputzt das Schiff und der Skipper kommt mit ihm ins Gespräch. Er ist aus St.Petersburg und Repräsentant für HR in der Ukraine und Russland.

Einige Minuten später sitzen er und Anna, seine Crew, an Bord der DAISY. Miteiner Flasche Port und einem Teller Wurst und Käse sind sie der Einladung desSkippers gefolgt. Fesselnd, was er über Russland zu erzählen weiß und sehrerfreut ist er, zu hören, dass der Skipper in seiner Heimatstadt war und dieLeute sehr sympathisch findet. Die VIPA aus Norwegen läuft ein, macht achterausfest und die DAISY-Crew teilt sich mit ihr die Zugangskarte für die Marina, dadas Büro schon geschlossen hat. Skipper und Ursula fahren am Abend nach Portomit der Straßenbahn. Dinner am Douro. Es wird schon kühl. Per Taxi nach Haus.
 
19.05.2014 – Noch vor der VIPA legt die DAISY ab um 07.35. Erst um 12.00 gibtes genug Wind und ab 13.30 stehen Genua, Groß und Besan. 5 - 6 kn bringt der SW– W mit 12 kn. Im AIS läßt sich erkennen, dass auch die AURORA unterwegs istnach Süden. Noch vor Hochwasser erreicht die DAISY die Einfahrt nach Figueirasda Foz. Hier verunglückte vor einem Jahr eine deutsche X-Yacht beim Versuch beiStarkwind aus West gegen den Ebbstrom einzulaufen. Jetzt bei Hochwasser und 15kn aus NW  gab es kein Problem. Sie haben den Rezeptionsanleger richtighübsch aufgemotzt und ein neues Marinagebäude hingestellt. Auch eine Tankebieten sie jetzt. Aber die Stege sind noch immer zu klein, die Wege zu weit,der Preis viel zu hoch: 50 Euro für ein 16 m-Schiff. 
 
20.05.2014 Figueiras da Foz – Regen und starker Südwind ziehen über die DAISYweg. Das Verlegen vom Rezeptionspier zum Liegeplatz  wird ein kleines Kunststück,gelingt aber erstaunlich flüssig: Rückwärts mit auflandigem Seitenwind ablegenund gegenüber verkehrt herum wieder anlegen. Da staunen sogar die englischenKollegen: You did this very well. Besuch beim Markt bringt der Küche zweischöne Doraden und eine Menge Obst und Gemüse ein. Der Tag vergeht mitschreibarbeiten und m Abend kommt der Gipfel: Ein äußerst delikates Menü:Dorade mit Petersilienkartoffel und Gurkensalat mit Musse aux Chokolade undKirschen dazu ein hervorragender Weißwein aus der Region Alentejamo Terrra d‘Alter. Schnalz!

21.05.2014 – Immer noch SW und satter Seegang. Aberwas hilfts, zum Wochenende sollte die DAISY in Lissabon sein. Also startet um09.50 die Maschine und um 10.20 seht das Groß im zweiten Reff. DAISY findetsich mitten einem Squall mit 25 kn. Der Wind dreht auf Süd und ab 14.40 mussder Ford helfen, um etwas Kreuzerei abzukürzen. Ab 16.50 wird wieder purgesegelt. Der Seegang setzt Skipper und Crew zu aber mehr als ein flaues Gefühlbringen die Seen nicht hervor. Um 21.05 steht DAISY vor dem Hafen von Nazaré.Segel runter und bei heftiger Welle in den kleinen Hafen einsteuern. Die kleineMarina in dem Fischereihafen ist, was die brauchbaren Plätze betrifft,überfüllt. Also wird wiedermal an der Fischerpier angelegt, längsseits beiablandigem Wind. Es klappt gut hinter den Haufen von Fischernetzen. DieBordküche bestreitet den Abend.
 
22.05.2014 – Es schläft sich so gut, wenn in den Wanten der Wind singt und derLiegeplatz nix kostet. So wird es 11.45 bis nach dem ausführlichen Frühstückdie Leinen losgeworfen werden. „Und warum segeln wir nicht gleich bis Lissabondurch?“ Ursulas Frage trifft ein offenes Skipperohr. Da der Wind auf Westdrehen soll, fällt die Entscheidung leicht. Also läuft die DAISY an Penichevorbei und kann immer günstigeren Kurs steuern bis zum Cabo Raso hinunter. Dannist der Wind weg, bzw. so schwach, dass ein Vorwindkurs kaum noch zu machenist. Die Einsteuerung in die Marina Oeiras wird noch ein kleines Abenteuer. DerEbbstrom nimmt der DAISY SOG weg und doch der weite Bogen, den der Skipper inder mondlosen Finsternis nimmt, bringt sie sicher in die enge Einfahrt. Dannhart stb und der Liegeplatz ist erreicht.
 
23.05.2014 – Geradezu herzlich wird der Skipper begrüßt. Das Personal derMarina ist seit Jahren dasselbe. 311 Liter Diesel werden gebunkert, der Literfür 1,39 Euro! In der Rezeption steht ein riesiges Pakte. „Is for you“, sagtder Marinero und tatsächlich steht DAISY drauf. Die neue Genua. Nach demFrühstück wird sie sogleich angeschlagen. An der Alten ist ohnehin in der Nachteine Naht aufgegangen. Aber der Segelacher hat keine Zeit, wie sich im Lauf desTages herausstellt. Und die neue? Im Vorliek  fehlen gut 50 cm. EinMessfehler. Mal sehen, ob sie zufriedenstellend arbeitet. In Lissabon ist derTeufel los, genauer gesagt der Fußballteufel. Der Vorabend d esChampionsleag-Finale. Menschenmassen. Im Restaurant erzählt ein Spanier, dasser tausend Euro für ein Ticket bezahlt habe. Abschiedsabend in einer winzigenCuba-Kneipe in Cascais. Nochmal einen echten Mojito!

24.05.2014  Skipper muss zum Besantop, die Birne des Verklickerlichtswechseln. Wäsche waschen. Und Ursula packt. Am Abend geht ihr Flieger. AmNachmittag treffen Angela und Karin ein. Begegnung im Peter-Sport-Café vonOeiras neben der DAISY. Shoppen im Pingo Doce und ein Abend mit Tinto vomDourotal bei Kerzenschein an Bord. Championsleag? Egal. Real hat 4:1 gewonnen.25.065.2014 – Der dicke Kat RUBIKON legt achteraus an, ungefähr 10 Minutenbevor die DAISY weg will. Die drei Schwaben kommen von Coruna herunter underzählen von 67 kn Wind! Ordentlich durchgeschüttelt. DAISY macht achterauseinen Bogen um das Teil und richtet flugs den Bug nach Süden. Die Genua zieht,aber man merkt halt, dass sie kleiner ist. Auf der Rechnung steht Vorlieklänge18,10 m und auf dem Maßblatt 17,61 m. Und was machen wir da jetzt? Erst malsegeln. Nach Sines. Bis 24 kn NW. DAISY kommt auf acht kn ein Verfolger aufneun, laut AIS. Schon ärgerlich. Wie wird das erst bei Schwachwind? In Sinesgibt es einen schönen Längsseits-Steg. Und an Bord ein Rindersteak vomFeinsten. 

26.05.2014 – Um 09.15  gibt es nur 7 kn aus N. Um 09.30 wird abgelegt, um09.45 schweigt der Ford. 174° sind möglich zwischen den ankernden Frachterndurch dann müssen es 200° sein. Also Halse. Wieder 24 kn auf dem Windzähler.Skipper refft ein wenig beim typischen Ketschsegeln, also mit Genua und Besanbei achterlichem Wind. DAISY läuft zwischen acht und neun. Um 19.00 ist CaboVincente erreicht. Der Seegang geht auf null zurück, logo im Schatten des Kaps.Der Wind bleibt. Um 20.25 birgt der Skipper die Segel und DAISY läuft dieHafenbucht von Baleeira an. Auf 10 m fällt der Anker bei ruhigem Wasser abermitten in lebhaften Böen. Der Anker hält sofort an 60 m Kette. Verdächtig. DerGrund sei stellenweise „foul“ steht im Buch. Angela kocht leckere Pasta mitTomaten-Thunfisch-Soße. 

27.05.2014 – Was für eine erholsame Nacht! Um 10.00 bläst es schon wieder mit18 kn über die Hügel der Algarve. Frühstück mit fast allem. 10.15 Anker auf. DerHaken kommt problemlos an Bord zurück. Karin steuert DAISY beim Ankermanöversouverän. Heute geht es nach Osten, da ist bei Halbwind das Groß gefragt. Das2. Reff reicht bei mehr als 20 kn. Dazu die halbe Genua. DAISY läuft wiederacht bis neun Knoten. Karin steuert die DAISY bis zum Cabo Piedade. Diezerrissenen gelben Felsen, zwischen denen Touristenboote herumkurvenfaszinieren. Segel weg und rein in den Kanal nach Lagos. Um 13.00 liegt DAISYam Rezeptionsanleger und um 13,40 stellt der Skipper die Maschine ab auf PlatzF 43 in der Marina Lagos. Das Anlegen achteraus in die Box bei ca. 18 kn N – NWauf die Nase gelang einigermaßen flüssig. Dinner in der Stadt haut niemand vomHocker, die Bordküche ist besser.

28.05.2014 – Karin und Angela schon früh im Fischmarkt. Drei Red Snapper kommenmit. Im Schlendergang durch Lagos. Noch kein richtiger Trubel aber schonallerhand los. Viele Deutsche und Engländer. Ein Bierchen da, ein Mojito dort,und nachmittags zum Tee wieder an Bord mit portugiesischer Torte. Abends einFisch-Dinner der edelsten Sorte an Bord. Vino ‚Verde, Melone, Red Snapper mitSchalotten und Petersilie und Ofenkartoffeln bei Kerzenlicht… Morgen soll esweiter gehen nach Osten.

29.06.2014 – Und das tut es ab 10.40. Ein fetter Baggerkahn liegtim Hafenkanal, aber DAISY kann sich daran vorbeidrücken. Die Damen sammelnwieder hilfreich Fender und Leinen ein. Draußen weht eine Brise aus NW passendzum Kurs nach Ost. Die riesige Ketsch TAMSEN (52 m)  läuft achteraus ohneSegel auf die Einfahrt nach Lagos zu, ankert aber vor dem Strand. Wann läßtsich so ein Teil mal unter vollem Tuch sehen? War sie nicht zuletzt auch inAntigua? DAISY zieht gemächlich nach Ost. Keine Welle, muntere Brise, blauerHimmel. Um 20.00 startet der Skipper den Ford. Die Einfahrt nach Faro undOlhaou liegt vor dem Bug. Gegen heftigen Ebbstrom geschätzt vier Knoten dampftdie DAISY hinter einem Fischkutter in den gurgelnden Kanal mit gerade mal 1,5kn SOG. Drinnen im Achterwasser hinter Cabo Santa Maria fällt der Anker auf fünfMeter und Ruhe kehrt ein. Rindersteak mit Ofenkartoffeln, feinem Gurkenslat undVino Verde. Angela kocht zauberhaft.

30.06.2014 – Algarve – Heute soll es in die Bucht von Cadiz gehen, dasheißt, 90 nm sind zurückzulegen. Also wird mal früher losgelegt. 07.15 startetdie Maschine. Wieder Ebbstrom aber diesmal läuft DAISY mit hinaus.Beeindruckende Welle, wo der Strom auf das stehende Wasser trifft. Um 09.05stehen Groß, Besan und Genua im Winddruck. Aber die 12 kn NNW verflüchtigensich bald wieder. Der Ford hilft über die nächsten drei Stunden hinweg. 27spanische Fischkutter zählt der Skipper rund um die DAISY auf der bleiernenSee. Alle laufen nach Westen. Gibt wohl doch noch was zu holen. Nachmittagsdarf wieder gesegelt werden bis in die Bucht von Cadiz. Im Rio Guadelete hatder Club Nautico Santa Maria seine Schwimmstege. Die Einfahrt ist stellenweisebisschen seicht gerade jetzt bei Niedrigwasser, aber DAISY pflügt sich durchund geht um 22.50 längsseits direkt am Eingang. Zwei Nächte wird sie hierbleiben und weil der Liegeplatzinhaber übers Wochenende auf Segeltour ist, musssie gar nicht verholen. Guter Backfisch zum Dinner im Clubrestaurant.

31.06.2014 – Cadiz – Der halbe Tag muß verträumt werden. Erstnachmittags findet die Crew sich auf der Fähre nach Cadiz, diese uralte Stadt,die Jahrhunderte als Tor zur Neuen Welt galt. Viele zeitlose Ecken und einBlick in die Vorzeit, da die Phoenizier um 1200 BC hier herrschten und unteranderem einen prächtigen Sarkophag hinterließen. Samstagabend in Santa Maria!Schaulaufen der Schönen. Spanischer Trubel in allen Gassen.

01.06.2014 – Santa Maria/Cadiz – Wieder steht ein längerer Schlag bevor:80 nm nach Gibraltar. Um 07.45 geht’s los. Ab 0830 wird gesegelt in der Buchtvon Cadiz. Erst Kurs SW, dann muss der Ford helfen, soll die Reise nicht inszeitlich Uferlose führen. Gegen den 20-kn-Wind in der Straße von Gibraltaranzukreuzen wäre eine hübsche Aufgaben, bräuchte aber einen anderen Zeitrahmen:In der Bucht von Gibraltar selbst ist dann ohnehin nix mehr los windmäßig.Zwischen all dden ankernden Frachtern und Tankern hindurch findet DAISY den Wegin die Monstermarina Alcaidesa in La Linea. Anlegen vor dem Kontrollturm um22.30. Der Marinero kassiert gleich mal 20 Euro nur fürs Anlegen, als Deposit.Alles Weitere manana.

02.06.2014 – Gibraltar/La Linea - DAISY bekommt den Platz 35 aufPantalan 14 zugewiesen. 30 Euro werden als Deposit für zwei Schlüsselkartenhinterlegt, die sich als unbrauchbar erweisen. DAISY verlegt und liegt dannachteraus mit zwei Hecktrossen am Betonsteg und einer Bugmooring aufgeräumtzwischen zwei Motoryachten der mittelgroßen Sorte. Mittelmeerfeeling kommt auf:so hat der Skipper schon lange nicht mehr festgemacht. Zu Fuß aus der Marina –fast ein Kilometer – und über die Grenze nach Britannien und mit dem Bus insHerz. Alles scheint britischer hier als in UK himself. Bloß der Straßenverkehrnicht: Man kurvt rechts herum durch die Häuserschluchten. Es geht doch: hierlaufen Allahs Jünger, Anglikaner und Juden ohne Berührungsangst gemeinsam durchdie glitzernden Juwelier- und anderen Geschäfte. Ein Ale hier und eines dortund bei Lord Nelson natürlich auch eines.

03.06.2014 - Gibraltar/La Linea – Duschen in dieser Marina? EineWanderung, nach der du gleich wieder duschen kannst. Es gibt aber nur eineneinzigen Sanitärblock, und der liegt extrem am anderen Ende. Nix wie weg. DerPreis ist allerdings moderat: ca. 25 Euro die Nacht. Aber Strom und Wasserwerden extra berechnet.  Logisch, dass man im zollfreien Gibraltar die Tankebesucht. 0,67 GBP der Liter Diesel. Es gehen aber bloß 135 rein. Trotzdem einSchnäppchen. Was ist denn das? DAISY hat abgelegt an der Tanke und ein riesigerJet nimmt Kurs direkt auf den Großmast! Sieht jedenfalls so aus. Der Fliegerverpasst den Mast und setzt keine dreihundert Meter entfernt neben der DAISYauf der Landebahn auf. Man konnte die Schrauben an den Rädern sehen. Waren allenoch dran. Noch westlich des Affenfelsens gehen die Segel hoch. 7 – 9 kn ausSüd bringen DAISY auf 5 kn SOG. Von 17.00 bis 19.45 wieder Pause, dann schiebendie Himmelskräfte wieder bis nach Fuengirloa. Nur das „Ku-Damm-Restaurant“ hatnoch offen. So kommt die Crew zu einer Ente mit Blaukraut und„Omas-Bratkartoffeln“.

04.06.2014 – Fuengirloa – Da haben sie ein neues Hafenbüro nun imErdgeschoß eingerichtet und schon gehen die Gebühren in die Höhe: 54 Eurokassiert die Dame mit herbem Charme für eine einzige Hafennacht. Puh. Vale,nächste Nacht wird geankert. Aber erst mal ordentlich gesegelt. Der Vendavalerwacht: bis 34 kn aus W-SW! Mit Besan und ein Drittel Genua, so geht’s auf dieRaumschotsstrecke. Mit 6 - 9 kn SOG rauscht DAISY nach Nordosten. Wird dieserSeegang ein Ankern überhaupt zulassen? Um 18.50 läuft DAISY in den Windschattendes Cabo de la Concepcion. Dahinter liegt die Marina del Este. Das Wasserscheint ruhig. ganz hinten vor dem Playa Nudista fällt der Anker auf 10 m. 60 mKette folgen. Das Schiff liegt ortsfest. Das leichte Schwanken wird von derCrew akzeptiert. Für den Abend. Angela bereitet wieder ein köstliches Dinner:Rindersteaks mit überbackenen Kartoffeln und Zucchini. Dazu ein guter Tropfenaus dem Dourotal.

05.06.2014 – Die See hat sich nicht sonderlich beruhigt. Das leiseSchwanken ist geblieben logisch. Frühstück mit fast allem dann geht der Ankerhoch. Um 10.35. Nun ist der kleine Bruder des Levante dran. Bedeckter Himmel,mit 32 kn pfeift es aus Ost. Ein Drittel Genua, zwei Reffs im Groß und eins imBesansegel, so geht’s auf die Kreuz. Bis 7,5 kn SOG. Ein Schlag RichtungAlgerien und nach der Wende einer direkt nach Adra. Vor 5 Jahren war derSkipper mit der DAISY zuletzt da. Da hat si ch allerhand getan seit dem. Um 20.30 steht die DAISY vor nagelneuen Betonstegen einer riesigen Marina, dieins östliche Hafenbecken gepflanzt wurde. Alles leer bis auf eine Ecke wokleine und sehr kleine Boote liegen. Auf den Stegen lachen sich die Möwen überdie gespannten Drähte und Windstreifen kaputt und benutzen sie Stege für das,was Möwen halt so machen. DAISY geht längsseits, wo dicke Moorings ins Wasserhängen. Man erwartet offenbar Großes hier. Die Versorgungssäulen weisen Steckerauf, aber du brauchst einen Spezial-Adapter, um da Strom rauszukriegen. Okay,dann muss man sich halt so einen Adapter ins Boot legen… Für diesmal kommt derGenerator zum Einsatz, nach dem Dinner im Restaurant des Club Nautico Adra, dasaussieht wie ein Dampfer. Feines Tapas-Mahl für 21 Euro für drei Personen.

06.06.2014 – Adra – 09.10 Erst weist ein Polizist dem Skipper den Wegzum Hafenbüro, dann wartet ein Hafenangestellter geduldig auf dem blanken Betonbis der Skipper sein Frühstück mit fast allem vertilgt hat. Dann geleitet erihn etwa einen Kilometer in sein Büro. Dieser Hafen wird von der JuntaAndalucia betrieben. Der sehr freundliche Angestellte verbringt einige Zeitdamit, in seinem Netzwerk nach der DAISY und ihrem Skipper zu fahnden, bis erschnallt, dass die Häfen, in denen sie war, keine Häfen der Junta Andaluciawaren, sondern Club-Marinas. Dann spuckt der Drucker im Nebenraum endlich eineRechnung aus und der Skipper zählt 27 Euro auf den Schreibtisch. So wird es11.00 bis zum Ablegen. Es weht schon wieder aus Ost. Groß Besan und Genuamachen acht Knoten und mehr daraus. Als der Wind ordentlich zunimmt, kürzt derSkipper die Segel wieder. DAISY segelt aufrechter, was die Crew freut, aberdennoch nicht langsam.

Um 19.00 macht es irgendwo „schnipp“ und der Wind istweg. Der Ford brummt in den abendlichen Golf von Almeria hinein bis 20.30, dannliegt DAISY fest an der Rezeption in Aguadulce vor dem Runden Torre de control.Sie bekommt einen Liegeplatz zugewiesen genau gegenüber. Sie kann rückwärtsdorthin verholt werden. Vor zwei Hecktrossen und zwei beinah armdicken Mooringsliegt sie sicher. Die Crew begibt sich um den ganzen Hafen herum,wahrscheinlich wieder einen Kilometer, in das erstbeste Restaurant und genießtein sehr passables Dinner. 553 nm seit Oeiras bei Lissabon waren Karin undAngela an Bord. Nun geht der Abschied los.

10.06.2014 - Wiegeplant, wird DAISY gekrant. Für einen neuen Anstrich holt ein 70-Tonen-Kransie aus ihrem Element und stellt sie vor den Bergen Andalusiens ab. In einerWoche sollen die Arbeiten erledigt sein. Der Skipper nimmt Heimaturlaub.

 

17.06.2014– Am späten Nachmittag kommt der Skipper zu seinem Schiff zurück. Brav wartetes auf den hölzernen Krücken auf dem Schiffsparkplatz unter den braunen Bergenvon Aguadulce. Nichts aber auch gar nichts hat sich verändern. Kein Handschlagwurde gemacht. Der Skipper radelt zum Torre de Control und fragt freundlichnach. Und was kommt als Antwort? Na klar: Manana! Bleib ganz entspannt!

18.06.2014 – Nun schlagen sie aber gewaltig zu. Antonio erscheint mit zweiMitarbeitern. Die Marineros rücken mit Farbe an. Es wird gewerkelt was das Zeughält. Die Zinkanoden werden ersetzt, der Unterwasseranstrich erneuert, dielinea de la flotation abgeschliffen und völlig neu aufgebaut. Dauert alles nunnoch drei Tage länger als vorgesehen. 

20.06.2014 – Nun ist alles fertig. Der Skipper bezahlt den Hafen, dieHandwerker und besorgt Proviant für die nächsten Tage. 

21.06.2014 – Um 08.00 rückt der Kran an. Leider ist das Kranbecken durch einespanische Segelyacht belegt. Da niemand an Bord ist wird sie einfach um dieEcke verholt und DAISY kehrt zurück in ihr Element. Der Skipper ist alleindaheim und legt am Torre de Control nochmal an um Wasser zu bunkern undAbschied zu nehmen. Dann wird fein gesegelt, quer über die Bucht von Almeria umdas Cabo de Gada und nach Norden. Vor dem Playa de los Muertos fällt m 17.30der Anker auf 10 m. N 36°57.111 W 001°53.768. 

22.06.2014 – Unter Vollzeug geht es weiter die Küste entlang  bis kurz vor18.00 der Wind einschläft. Mit Peter aus Arnheim hat der Skipper Cartagena alsTreffpunkt vereinbart. Also wird der Ford bemüht. Um 22.15 schleicht sich DAISYin die wunderschöne spanische Hafenstadt. Auf der abendlich belebten Promenadefindet sich eine Schar Zuschauer als DAISY im Licht der Kandelaber dreht undsich sachte an der Pier in die Fender legt. Leinen fest, Maschine und Lichteraus. 

23.06.2014 – Gegen 09.00 kommen Peter, Carmen und deren Tochter an Bord.Gemeinsames Shopping für die nächsten Wochen. Peter hat darum gebeten, seinenMädels einen kleinen Segelausflug bieten zu dürfen. Der Skipper spannt erst denKeilriemen nach, dann wird um 13.45 abgelegt. Unter Groß und Genua segelt DAISYaus der Hafenbucht. Leichte Brise, kaum Seegang. DAISY steuert auf die CalaPortman zu.  . Der Anker fällt auf N 37°34.809 W 000°50.913. Der Platzwird aber zu unruhig. Also führen der Skipper und Peter ein Ankerauf-Manövervor und segeln nah Cartagena zurück. Um 20.00 liegtr DAISY wieder an derhübschen Promenade für 53,50 Euro Liegegebühr. 

24.06.2014 – Es regnet! Peter und Skipper finden einen Friseur und der Skippereine außerordentlich charmante Zahnärztin, die ihm eine verlorene Kroneprovisorisch ersetzt. Der Wetterbericht spricht von 30 kn SW. Genau derrichtige Wind, um der Küste nach NE zu folgen. Man muss nur aus dem Hafenherauskommen! Der SW schiebt gewaltige Wasserberge in die Bucht von Cartagena.Der Ford schiebt DAISY kraftvoll durch das Fünf-Meter-Gewühle. ÜberkommendeBrecher reichen bis ins Achtercockpit. Skipper und Peter werden gründlichgewaschen. Um 15.40 ist es geschafft: Unter klein gereffter Fock rauscht DAISYbei bis zu 36 kn SW hinaus auf die See. Um 21.30 erreicht sie Torrevieja, woder Anker im Hafenbecken bei vollständiger Windstille auf 6,3 mfällt.  

25.06.2014 - Nun weht es aus WNW. Um 11.05 kommt der Anker an Deck, um 11.30stehen die Segel. Der Wind dreht auf SSW und kommt mit 20 kn der DAISY sehr zuPaß. Mit 8 kn läuft sie ihrem Ziel entgegen. Der Wind ist wieder komplettverschwunden als sie um 21.00 vor Punta del Albir vor Anker geht. Die Besatzunggenießt Badefreuden und ein gutes Dinner an Bord. 

26.06.2014 – Für einen kurzen Aufenthalt geht DAISY in den Hafen von Altea. DerSkipper heuert ein Txi an um nach Callosa d’en Sarria hinauf zu fahren. Aberdie Galeria ARABAL ist geschlossen. Terminado, finito, sagt eine Nachbarin.Schade. Ein faszinierder Ort mit einigen Erinnerungen. Um 13.15 wird ab gelegt.Anfänglich schiebt ein SSE dann gibt es eine Windpause und ab 15.20 bringen Gr,Ge und Be 8,5 kn SOG nach 72° zustande. 

27.06.2014 – Um 03.00 fällt der Anker vor der Baleareninsel Formentera bei N38°44.081 E 001°24.168. Um 10.15 verlässt DAISY diesen Platz, weil dortAnkerverbot herrscht um Posidonia zu schützen. Also verl,egt sie in die CalaTalamanca auf Ibiza. 

28.06.2014 – Die Bucht wird unruhig, weil der Wind nun aus östlichen Richtungenweht. DAISY sucht einen Platz im Stadthafen. Heute soll ja neue Crew an Bordkommen. Aber die einzige Liegemöglichkeit in der Nuova Marina würde an die 300Euro kosten. 130 Euro Hafengebühr und nochmal 150 Euro für ein spanischesHafenpermit per Monat, von dem der Skipper noch nie was gehört hat nach all denBesuchen in spanischen Häfen. Sehr sonderbar. Also an die Tanke, Wasser undDiesel voll und raus in die Bucht Playa de los Salinas. Dort kommen am frühenAbend Astrid und Bernd per Dinghi an Bord. 

29.06.2014 – Es folgen zwei sonnige Segelwochen rund um die Balearen. DAISYumrundet dabei Mallorca, besucht Ibiza und Menorca. Sie ankert in Santa Ponsa,im Hafen Soller, vor Alcudia, vor Can’Pastilla. Die Crew sieht die Spiele derFußball-WM in unterschiedlichen Buchten. In  Pollensa ermöglicht des SkippersSchulfreund Otti einen Ausflug nach Pollentium mit Wanderung auf denCalvarienberg. Zwei Tage bleibt DAISY dort liegen und genießt den  Schutzund die Schönheit dieses Ankerplatzes. Dann wird nach Menorca gesegelt. Am06.07.2014 trifft Elke aus Köln in Mahon ein und kommt an Bord. Die Reise führtDAISY wieder zurück nach Mallorca.

11.07.2014 – In der früheren Marina Alboran heute Naviera Balear findet DAISYeinen Liegeplatz für 165 Euro. Mit Lutz und Karl kommen lebenserfahreneMitsegler an Bord und mit Sascha und Bianca ein temperamentvolles junges Paar.Mit Elke, Peter und Ursula ist DAISY damit für die folgenden zwei Tage vollbelegt. In der Bar Dia in Palma findet sich die ganze Crew zum Dinner ein. Eswird nicht das Einzige dort bleiben. Der Lammbraten dort lockt den Skipperimmer wieder. 

12.07.2014 – Um 13.05 legt DAISY ab in  Palma und segelt in die Bucht Campde Mar. Von dort geht es nach Can’Pastilla. Ursula geht hier von Bord und DAISYsegelt weiter nach Porto Petro, wo die Boje diesmal nur 30 Euro kostet. Durchdie Nacht segelt DAISY nach Ibiza hinüber und geht in Espalmador an die Boje.Noch am selben Tag verlegt sie in die Marina Ibiza zum Tanken. Das Wetter lässt es zu, die Nacht vor Ibiza-Süd zu am Anker zu verbringen.  Am 17.07.2014 segelt DAISY zurück nach Mallorca und ankert um 22.15 in der Cala Santa Ponsa. 

18.07.2014 – Bei 18 - 23 kn aus Ost segelt DAISY in die Bucht von Palma und macht um 17.15 in der Naviera Balear fest. Wieder ist Bar Dia angesagt. Elke und der Skipper, sie sind ein Paar!

19.07.2014 – Abschied von einer interessanten munteren Crew die auf 286 nm eine Woche Hochsaison auf den Balearen erlebte. Gudula und Robert kommen mal wiederan Bord, um in den kommenden drei Wochen die Segelreise nach Elba mitzumachen.Dazu kommen Ulrike und Claus aus Berlin.  Am 20.07.2014 um 13.10 wirdabgelegt. DAISY zeigt sich gleich von der schönsten Seite und segelt bei 16 knWest mit 8 SOG nach Porto Petro. Von dort geht es nach Pollensa. Hier versagtder Yamaha. Die Zündkerze ist hin. Ein Ankernachbar hilft mit Ersatz aus bis Elke und der Skipper zwei neue Zündkerzen an Land besorgen können. Alles wieder gut. 

In Menorca findet DAISY wieder einen hübschen  kostenlosen Liegeplatz. Vonhier stgartet sie am 26.07. bei gutem Wind nach Osten. Am 28.07.2014 um 15.00fällt der Anker in Porto Conte hinter dem Cap Caccia auf N 40°34.834 E 008°09.943. Ulrike bereitet Pellkartoffel mit Hackfleisch. Drei Tage bleibt DAISYdann in Alghero wegen einer Mistralwarnung, segelt weiter nach Bonifacio, wo sie am  01.08.2014 um 21.50 einläuft auch zwei Nächte verbringt. Zur Begrüßung gibt es ein furioses Feuerwerk und unglaublichen Trubel im Hafen. 

Mit einem Halt in Porto Veccio setzt sie die Reise fort und segelt durch die Nacht nach Capraia. Der kleine Hafen ist natürlich auch völlig überbucht. Also bleibt sie auf Reede mit zwanzig anderen Yachten. Marina die Campo auf Elba wird zur nächsten Station. Noch während des Ankermanövers der DAISY wirft dort eine italienische Yacht achteraus ihrerseits den Anker und setzt hurtig den Ankerball, um anschließend zu verkünden, dass sie ja als erste geankert habe. Sehr sonderbar. DAISY findet einen anderen Platz und ihre Crew genießt eineruhige Nacht.  

08.08.2014 – DAISY liegt nach Kontakt mit Sun Charter Elba im Werfthafen ESAOMCESA. Danke für die Hilfe! Nicht eben malerisch, aber um Ulrike und Claus an Land zu setzen und Wasser zu bunkern sehr gut geeignet. Die Osteria läuft so chaotisch wie die Hosen des Wirtes in der Kniekehle hängen. Nun geht es zurück in die Bucht auf Reede.  

09.08.2014 – Wind kommt auf. Die Fahrten mit dem Tender in die Stadt werdenbisschen spritzig. Da geschieht das Unheil: Ein  Schwapp auf dengeschlossenen Rucksack. Das darin befindliche Smartphone bekommt offenbar was ab und das war es dann. Zurück auf der DAISY macht das Wunderding keinen Mucks mehr. Die Welt muss ohne Kontakt zum Skipper bleiben. Ein Glück: das Alte Mobilphon ist noch an Bord: 0160 7365786. Ist nun wieder aktiv. Uwe und Sandra aus Heilbronn und Elke aus Köln befinden sind an Bord. Die Crew ist komplett.  

10-08-2014 – Wäsche gewaschen, Proviant verstaut, und los geht’s. Ab 12.35 wird gesegelt. Vollzeug, richtig schön. DAISY rauscht gegen den Südwind um Elba-Ostzum italienischen Festland hinüber. Elke und der Skipper führen das Schiff gemeinsam. Hand in Hand läuft es wunderschön. Um 22.40 fällt der Anker nach 65 nm vor Santa Stefano. N 42°26.307 E 011°07.571. Es gibt Paella nach HE-Art. 

11.08.2014 – Nach Giglio hinüber sind es nur noch neun Meilen. Der Hafen quillt über. Aber der Südwind macht die Westbucht zum günstigen Ankerplatz. DAISY findet ungefähr 120 Yachten dort und dennoch einen schönen Platz auf 33 m. 86 m Kette halten sie brav auf der Stelle. Hier kann herrlich gebadet werden. Auch der Landausflug bringt‘s. Die Crew bleibt den ganzen Tag auf dem romantischen Eiland. Auch die Nacht zum 13.08.20145 bleibt DAISY dort liegen. Einfach schön.  

13.08.2014 – Der Süd dreht auf SW und West. DAISY fliegt fast unter gerefftenSegeln nach Südosten. Es werden 73 nm als sie in  Riva di Traiano südlichvon Civitaveccia in die riesige Marina einläuft. Am folgenden Tag faucht esheftig, so dass ein Liegetag angesagt ist. Die Crew nutzt ihn für einen Ausflugins Herz der Antike, nach Rom, kehrt erst Mitternacht zurück. Audienzabgesagt. 

 

15.08.2014 – Um 12.30 Start zu einer längerenSeefahrt: Es werden 91 nm bis Stromboli. Am 16.08. läuft die Ketsch auf denspuckenden Vulkan zu. Deutlich ist die glühend fließende Lava auszumachen. ImDunkeln findet sie einen Ankerplatz zwischen ungefähr 80 anderen Yachten.Windeshalber wird der Landausflug gestrichen und gleich Lipari angesteuert.Liegeplatz bei Portosavo. 160 Euro, schluck! Das konnte allerdings dasköstliche Mahl in der Tratoria di Bartolo ausgleichen. Der Weiße as Salinasnamens Maddalena mundet vorzüglich. 

Das Ziel Cefalu muss auch gestrichen werden. Dafür wird erst mal Alicudia angesteuert. Aber der einzige Liegeplatz dort erweist sich als eindeutig zuunruhig. Also gleich nach Palermo- Morgens um 07.00 liegt die riesige Stadt vordem Bug. Um 09.00 ist Diesel gebunkert und der bestellte Liegeplatz bei SEAFOLK erreicht. Von der neuen Genua noch keine Spur. 

22.08.2014 - Ein Überraschungsgast schneit herein: Susi aus Erding bei Münchenfindet ihr Schiff noch nicht beschlafbar vor und braucht eine Koje. DAISYerweist sich wieder mal als Herberge. Köstliches Dinner im „Al Cove di BeatiPaolo“ kurz: beim Henker. Anschließend eine Art Walpurgisnacht in Palermo:Tausende junger Menschen in den Straßen zwischen verfallenden Häusern beiheißen Rhythmen, gegrillten, gebratenen und gekochten Köstlichkeiten undStrömen von Wein, Bier, Mojito etc. Die DAISY-Crew steht die Nacht weitgehendunbeschadet durch.  

23.08.2014 - Uwe und Sandra gehen von Bord.  Susis Segelcrew trifft einund die neuen Mitsegler auf der DAISY ebenso: Annette aus Münster und Herbertaus Holzkirchen. Erst mal relaxen und einiges reparieren. Dann kann es weiternach Osten gehen. Wasser- und Dieseltanks sind voll. Um 16.30 startet der Ford.Fort aus dem heißen Palermo mit seinen unglaublichen Nächten! Kein Lüftchenregt sich. Nach 5,5 h liegt DAISY vor Murings und an zwei Heckleinen fest inCefalu. Ein gemütliches Borddinner beschließt den Tag.  

24.08.2014 – Besuch in der normannisch geprägten uralten Römerstadt. High noon zurück an Bord und die Leinen los. Ab 13.10 wird gesegelt. Vollzeug bis 18.05. Der Wind geht früh schlafen. Die Siluhetten von Vulcano und Lipari steigen ausder Kimm. Kurzer Kontakt mit der SY HARLEM aus NC, USA. Passage in finsterer Nacht durch die Inseln. Ständig wiederholte Funkmeldung der Guardia Costiera:0,2 nm Abstand halten von Porto Lipari wegen Feuerwerk! 

25.08.2014 – Schon ist Mitternacht vorbei. Immer noch kein Feuerwerk zubemerken. Aber dichter Bootsverkehr vor dem Hafen Lipari. Von wegen 0,2 nm Abstand! Elke und der Skipper finden endlich einen Ankerplatz nördlich des Hafens knapp eine Meile entfernt. Dann bricht es los: Ein  Feuerwerk der Sonderklasse um 0.30. Ein sagenhaft komponierter Lichtzauber am Himmel über Lipari bis 01.00.Nach dem Frühstück Dinghi klar und die Crew an Land. Bei Generatorbetrieb zeigtsich ein Loch im Wassersammler der Abgasanlage. Also ausbauen und schweißenlassen. Um 18.30 ist wieder alles gut. Die Guardia Costiera fordet DAISY auf,woanders zu ankern. Also wird sie um drei Kabellängen verlegt.  

26.08.2014 – 07.00 ein lebhaft polterndes Rasseln weckt die Crew. Ein paar Kabel südlich hat ein riesiger Kümotanker den Anker fallen gelassen. DAISY gehtnach dem Frühstück ankerauf. Kurs Ost ist angesagt. Ab 13.00 unter Segel. Von16.00 bis 17.00 segelt DAISY durch die Straße von Messina. Ein munterer Nordschiebt ordentlich an, so dass sie stracks durch die Strömungen und Strudelschneidet. Im Marinarestaurant ein feines Dinner.

27.08.2014 – Rundgang durch Messina. Der Skipper bekommt ein neues Smartphone,aber Elkes Apple-I-pad konnte  nicht wieder in Betrieb genommen werden.Kein Appleshop in der Stadt. Dafür Äpfel und anderes Obst und was die Pantrysonst noch braucht für den langen Schlag zum ionischen Zakynthos hinüber. Um 17.35 sind alle wieder an Bord und die Maschine startet zum Ablegen. 20 Min später verstummt der Ford wieder. Genua, Groß und Besan Fangen die Abendbriseein, die allerdings um 22.15 endet.  

28.08.2014 – Im Zweistundenrhythmus wechseln die Wachen. DAISY brummt durch die Nacht. Erst um 5.30 reicht der Wind aus: 18 kn aus NW bringen die Daisy gut voran. Um 07.20 kurze Pause ab 07.55 geht’s weiter und zwar richtig. Nun läuft DAISY unter Segel durch bis  

29.08.2014 um 09.10 immer schön nach 96° mit bis zu 7 kn SOG. Um 14.25 ankert sie in Ormos Keri im Süden der Insel Zakynthos. Kurzer Badestopp bis 18.10. Um 19.30 macht die Crew in Zakynthos fest. Es gibt Strom und Wasser für je fünf Euro. Aber die Elektrizität hört irgendwann auf. Direkt vor der Port-Taverne. Ein guter Platz für Karl aus Bludenz wieder an Bord zu kommen. Zusammen mit Lutz hatte er auf der DAISY die Balearen bereist. Nun will er bis Korfu mitkommen.  

30.08.2014 – Nach einem Einkaufsgang wird um 12.10 abgelegt. Eine Stunde später stehen die Segel, aber nur kurz. Hier gibt es um diese Zeit einfach keinen Wind. Um 16.15 liegt die Ketsch fest in der Marina von Killini auf dem Peloponnes: Zwei Heckleinen und der Buganker halten sie fest. Ein griechisches Dinner folgt. Hafengebühren werden nicht verlangt. 

31.08.2014 – Erholungsfahrt. Also keine Eile. Um 12.05 springt die Maschine an.Die drei Segel werden gesetzt. Der Wind hält ab er nicht, was er versprochenhat. Um 17.30 macht DAISY in Efimia auf Cephalonia fest. Buganker und zweiHeckleinen. In der Taverne Octopus gibt es ein feines Dinner.

01.09.2014 – Um 11.35 weht es aus Ost mit 7 – 8 kn. DAISY ist seit 20 minunterwegs und macht daraus mit Groß und Genua über 5 kn SOG. In Itaka-Kanalgibt es eine Segelpause, geht aber bald weiter mit Vollzeug. Kurz vor 18.00fällt der Anker in einer lauschigen Bucht im Norden der Insel Meganisi.„Traumhaftes Schwimmen und Schnorcheln“ schreibt Elke ins Logbuch. Mitternachtist der Traum zu Ende.

02.09.2014 – Um 00.20 schlurt der Anker über Grund. Es wird eng, da auch noch eine Motoryacht in der Bucht ankert, mit Landleinen ortsfest. Also holt Elke den Anker auf und weg. Es beginnt zu regnen. Ein Gewitter geht nieder, es prasselt aus tausendDuschen. DAISY verlegt in schauerlicher Finsternis in die nächste Bucht Vathi.Dort hat man eine große Marina angelegt, aber in der Mitte ist Platz zum Ankern. N 38°39.903 E 020°46.943. Da liegt die DAISY sicher bei 18 kn Wind.

Um 08.30 wird der Skipper freundlich gebeten, den Platz zu räumen. Das Gewitter ist weg,  der Wind auch. Also Motorfahrt nach Levkas, durch den Levkaskanal.Festmachen zum Einkaufen, dann weiter durch die Brücke . Danach gibt es richtigBewegung am Himmel: 20 kn Wind von hint, also aus SW. Besan und Genua leisten die Arbeit, ihn einzufangen. Der Skipper wagt sich mal wieder nach Gaios aufder Insel Paxos. Tatsächlich gibt es noch Platz. Weit drüben am anderen Uferdes natürlichen Hafenbeckens fällt der Anker und scheint recht gut zu halten,als das Heck mit zwei Trossen an der Pier festgemacht ist. Für ein  Dinnerbei Noueira Madi reicht es. Dann bricht wieder ein Gewitter los. Der Skipperspurtet zum Schiff, die Crew folgt. Das Heck ist dem Laternenpfahl schon rechtnahe gerückt. Die Ankerwinsch zieht DAISY weg. Noch halten Anker und Kette.

03.09.2014 – 07.30 Wieder kontrolliert der Skipper die Lage und diesmal liegtdie Sache klar: Der Anker schleift über den Felsgrund. Auf geht’s. Draußenwerden Groß und Genua gesetzt und Richtung Plataria gesegelt. Sind bloß 19 nm.Um 11.40 liegt DAISY dort fest. Schon wieder ein wunderbares griechischesDinner gleich in der ersten Kneipe hoch über dem Hafenbecken auf derüberdachten Terrasse bei Chris.

04.09.2014 – Annettes Geburtstag muss begangen werden. Sie fängt ihr neues Lebensjahr auf dem Schiff an. Das kann ja nur gut werden! Kurz vor 15.00verlässt die DAISY den freundlichen Ort: Für Strom und Wasser werden 10 Eurokassiert. Segeln nach Korfu! Hier ist eigentlich immer Wind. Nur im innerenHalbrund der Insel Kerkira bleibt der Wind weg. Kurz vor 19.30 stellt derSkipper die Maschine wieder ab: DAISY liegt in der Marina Gouvia. Erster Weg ins Marina-Office. Ist die neue Genua für die DAISY da? Ochi ochi! Ja wo bleibt die denn? Die soll doch längst fertig sein! Dann gibt es erst mal Kleftiko,diesen unglaublich guten Lammfleisch-Eintopf im Marina-Restaurant.

05.10.2014 – WC-Pumpe vorne austauschen. Da war ein Lager kaputt, weshalb sie einen Höllenlärm veranstaltete. Neue Ankerkette bestellen. Wäsche in die Laundry, Schiff putzen. Leider kein Internet an Bord. Elke und der Skipper wirken gut zusammen, es klappt.

06.09.2014 - Die Neuen treffen ein: Bernd und Hartmut - freilich keine Neulingeauf der DAISY – aber Micha, Fabio und Rainer aus Berlin.

07.09.2014 – Nun üben wir mal Ankern: Weil ohnehin kein Wind ist läuft DAISY ab 11.00 in die Bucht Galiates an der Nordwestküste von Kerkira. Ist aber kein guter Platz. Also wieder ankerauf und weiter nach Erikoussa. In der Bucht Ereikyossa läßt es sich auf 7,1 m mit 30 m Kette gut leben und baden etc. Zum Dinner: Rindersteak mit Butterkartoffel. Albanien ja oder nein? Das Thema beherrscht den Abend. Die Antwort gibt der Wind am nächsten Morgen.

08.09.2014 – Da bläst es nämlich ganz hübsch aus Nordwest. Um 19.00 muss heftig gerefft werden. Bei diesem NW in die Bucht von Vloré in Albanien? Vermutlich keine gute Idee. Und dann noch der Einklarierungszirkus. Also quer über dieStraße von Otranto mit Ziel Trani in Italien. Der Wachplan wird aufgestellt und dann abgespult.

09.09.2014 – DAISY kreuzt durch die Nacht mal nach 29° mal nach 270°. Erstaunlich wiedermal: Mit 8,1 kn WNW macht sie 5,0 SOG. Bis der Wind ganz aufgibt.

10.09.2014 – Dreizehn Stunden Maschine kommen zusammen bis DAISY um 07.00 Trani erreicht. Kein Wind! In der teilweise versandeten Einfahrt in diesenmalerischen Hafen erwischt ihr Kiel noch einen Buckel, kann sich aber raschwieder freidrehen und bekommt prompt einen Längsseitsplatz an einem Steg der Lega Navale di Trani. 250 nm seit Erikoussa. Ein ganzer Tag in Trani! Elke und der Skipper erwerben Lega-Navale-Hemden, Sehr hübsch: Weiß mit güldener Stickerei. Ein Traum. Der romanische Dom, der Palast des Friedrich II, Castel del Monte? Zuweit. Lunch im Restraunt Rosa di Venti. Abends nochmal. Und ein Mojito!

11.09.2014 – Der Liegeplatz bei der Lega kostet 76 Euro. Um 11.55 Leinen los.Ziel: Dubrovnik, Kroatien. Groß, Genua und Besan gehen hoch. Halb bedeckterHimmel und bald 22 – 25 kn Wind. 8,5 kn SOG. Im Gewitter auch mal 31 kn Wind.Danach gar nichts mehr. Maschinenfahrt. Genua weg. Nur das gereffte Besansegelund das gerefft Groß stehen. Eine gefährliche Ruhe. Aber nachts siehst du’seben nicht. Es muss eine Windhose gewesen sein.

12.09.2014 – 03.00 Plötzlich wie ein Hammerschlag von steuerbord: Wind mit gut40 kn. Oder mehr. Der Skipper allein an Deck wirft die Schoten los und schautdabei direkt in kochendes Wasser, das in Highspeed zwischen den Relingsstützen vorüberrauscht. 40° oder 50° Krängung nach Backbord. Das gereffte Besansegelwindet sich um das Unterwant, kein schöner Anblick. Reffleine gerissen. Schonrichtet sich das Schiff wieder auf. Im fahlen Licht ist das gereffte Groß zuerkennen. Das Tuch hängt auf die Sprayhood herab. Was kaputt? Die Lasy-Jacks amGroßmast sind weg.

Augenblicklich kehrt wieder Ruhe ein. Die Lichter Dubrovniks tauchen wenigspäter auf. Der Skipper kennt die Einsteuerung. Um 04.35 liegt DAISY an derZollpier. Jedenfalls an der Pier, die noch vor drei Jahren die Zollpier war.Die Segel werden ordentlich aufgetucht. Die Besanreffleine untersucht, dieLasy-Jacks eingesammelt. Schlafen gehen.

Um 07.30 erscheint ein junger Beamter in Zivil mit um den Hals gehängtemDienstausweis und weist den Skipper an, DAISY 50 m achteraus zu verlegen. Dasist im Handumdrehen erledigt. Zum Einchecken in Kroatien möge er in das Gebäudedort gehen. Dort eröffnet ihm eine Beamtin in Uniform ohne die Umschweifeirgendeiner Begrüßung, dass er nun 100 Euro zu bezahlen habe, weil er sichnicht per Funk beim Hafenmeister gemeldet habe. Die Hafenbehörde habe seineAnkunft per Radar verfolgt. Er erwidert, dass das für Sportboote nichterforderlich sei und nirgendwo in der EU verlangt werde. Die Beamtin und ihreKolleginnen bestanden jedoch mit Nachdruck auf der Forderung. Um weiterem Ärgerabzuwenden, kam der Skipper ihr nach. Die Beamtin füllte ein Formular aus, indem die Forderung 1000 Kuna lautet. Alles sehr sonderbar.

In Dubrovnik brodelt der Tourismus. Die ganze Welt ist hier vertreten. Siesollten vielleicht Eintritt verlangen in  diese Perle des mediterranenMittelalters. Tun sie ja eigentlich, Der früher ausgesprochen günstigeLiegeplatz beim SC Orsan im Hafen Gruz kostet nun für die DAISY 140 Euro!

13.09.20124 – Die Lazy-Jacks am Großmast sind repariert. 11.45 ablegen zumDieselbunkern 383 l laufen in den Tank. Der Hafenmeister des Clubs erläutertdie Wettersituation: In Dubrovnik ist es meist besser als drum herum. Undgegenwärtig hängen Wolken über der Stadt und es droht zu nieseln. Wie mag esdann draußen aussehen?

Kaum hat DAISY den Kolocevskikanal hinter sich,lichtet sich der Himmel. Herrliches Sommerwetter empfängt sie und eine leichteBrise lädt ein, den Mljetski-Knal nach Norden zu kreuzen wie eh und je. Vonwegen besseres Wetter im alten Ragusa! In der Dämmerung läuft DAISY nach Polacehinein und macht vor dem Restaurant Calypso mit Muring und Heckleinen fest.Eine lange Planke gibt eine geradezu feudale Passarella her. Ein köstliches Dinnerbeschließt den Abend. Das Kalbskotelett wirklich vorzüglich und der Wein ebenso.

 

14.09.2014– Ein Spaziergang in den Wald hinauf muss sein durch die Ruinen der römischenSiedlung. Was für eine Einöde das gewesen sein muss und doch einherrschaftlicher Palast! Ein Kleinod unserer Welt. Das nächste liegt nur einpaar Meilen weiter nördlich und DAISY erreicht es am späten Nachmittag ganzgemächlich segelnd: Korcula! Dinner vor der Gerichtshalle, gleich nach demLandtor in einmaliger Renaissance-Kulisse. Touris aus aller Welt flanieren inScharen vorbei und verlieren sich in den engen Gassen. Elke und der Skippernehmen am Richtertisch Platz. Was für ein Bild.

15.09.2014 – 108 Euro für eine Übernachtung verlangt die Marina. Ein Glück nur,dass eine große Crew an Bord ist. Um 09.00 sind Wasser und Öl geprüft, es wirdabgelegt. Erst um 12.36 darf der Ford schweigen. Groß und Genua treiben DAISYnach Vis hinaus. Herrliches Segeln in den Abend hinein. Es ist stockfinster alsDAISY in die Zaglav-Bucht einläuft. Ein paar Kollegen schwoien hier schonherum. Um 18.25 fällt der Anker bei N 43°02.055  E 016°13.986 auf 19,80mit gut 60 m Kette. Schnell wird ein Dinner aufgetischt und ein gemütlicherAbend genossen. 50 nm Tagesleistung.

16.09.2014 – Kein Lüftchen rührt sich unterm blauen Himmel. Um 08.46 startet der Ford und erst gegen halb drei füllen sich Groß, Besan und Genua. DAISYkreuzt flott nach Smokvica und geht in der Bucht Lojena vor Anker.  N43°43.374  E 015°28.696 Tagesstrecke: 65 nm.

17.09.2014 – Bei so ruhiger See wird in Fahrt gefrühstückt. Um 08.35 geht eslos. Nach dem Frühstück kreuzt DAISY weiter nach Nordwesten zwischen denrunden, baumlosen Buckeln der Kornaten hindurch. Der Skipper schwelgt inErinnerungen: Wie viele Sommer hat er hier verbracht? Da fält ihm der HafenBozava ins Auge. Ob da noch Platz ist? Früher waren die paar Liegeplätze raschvergeben. Sicherheitshalber steuert DAISY einen der äußeren Plätze an. Aber derHafenmeister winkt ihn in den Hafen. Platz genug! Kommt hier keiner mehr her?Im Restaurant „Oleander“ gibt es wieder ein leckeres Kalbskotelett serviert voneinem jungen, ausgesprochen geistreichen Kellner.

18.09.2014 – Der Nachbar, John aus Leicester, UK freut sich, DAISY besichtigenzu dürfen. Dann geht’s los ohne Wind. Mittags macht DAISY in Silba West fest.Da haben sie zwar NO PARKING auf die Pier gepinselt aber es liegen auch zweiKutter da. Für eine Brotzeit wird es reichen. Um  15.00 ist sie wiederunterwegs. Immer noch ohne Wind. Um 18.25 macht sie in Mali Losinj fest vorMurings und Heckleinen. Der weisskrause Theo, Wirt vom Odissej, belabert dieCrew sehr herzlich so daß sie dort einkehrt bisschen außerhalb der Altstadtdirekt am Wasser. Es gibt perfekten Lammbraten. Da kann man wieder hingehen.Theo könnte auch den Odysseus geben samt seiner Trompete.

19.09.20145 – Auf der Kvarner Bucht ist auch nix los mit Wind. Alle reden vom Jugo, kommt aber nicht. Um 16.15 liegt DAISY in der Stadtmarina Pula, malwieder. Vorher 140 l Diesel gebunkert für 10,33 Kuna/l.

20.09.2014 -. Nun bricht der Abschied aus. Bernd besorgt ein Auto. Es wirdeingekauft im Kaufland! Da gibt es sogar bayerische Weißwürscht und Weißbier!Und weil dem Skipper auf dem Steg der Moritz aus Berlin und sein Kumpel Nico,der auf der CHRONOS fährt, über den Weg laufen, gibt es ein Abschiedsweißwurschtessen auf der DAISY. Die Berliner aus der DAISY-Crew kennen aber ihre Landsleute gar nicht, jedenfalls bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Pizzadinner mit Christel und Jürgen, den beiden Neuen im Pompej wird immerabschiediger. Noch ein Weißbier im Crainer Kunstcafé.

21.09.2014 – Der Skipper bringt Elke zum Flughafen. Was für ein Abschied!
 Für wie lange? Mit demselben Flieger kommt Gisela eingeschwebt. Die neue Crew für die Reise nach Korfu ist perfekt. Mittags haben sich alle eingerichtet. Ab 13.00 wirdgesegelt. Nach Süden. Nach Pomer hinein muss der Foird helfen. Um 19.40 wirddort festgemacht. Längsseits. Season is over. Das Dinner im Marinalokal dortvergessen alle ganz schnell wieder.

22.09.2014 – Auf dem Weg nach Mali Losinj ist der Teufel los. DAISY hat dieKvarner Bucht fast hinter sich, da baut sich eine gewaltige Gewitterwand aufachteraus. Der Skipper holt das Groß herunter da pfeifen schon 40 kn. DAISYläuft in den Seegangsschatten von Unje und den beiden Sarkane-Inseln, erreichtMali Losinj unbeschadet, geradezu gemütlich. Das Gewitter verzieht sich. Es warein Vorgeschmack. Theo ist wieder zur Stelle und die neue Crew nun auch imOdissej. Das Lamm ist wirklich gut. Jürgen spricht fortan nur vom Lammhafen.Nein, reden tut er schon noch mehr.

23.09.2014 – Gemütlich geht es weiter so um 11 herum. Sonnenschein. Der riesigeKreuzfahrtsegler Spirit of Irgendwas liegt jetzt in der Bucht  vor Anker.Nun gibt es tatsächlich Wind. Groß, Genau und Besan werden eingesetzt. DAISYkreuzt wie im Bilderbuch nach Molat. Kurz vor sieben werden die Tücher geborgenund um 20.30 liegt sie in der Uvala Podgarbe vor Anker. Es gibt Pasta Bolognesea la Uvala Podgarbe. Und den passenden Roten dazu.

24.09.2014 – Vier Stunden kann gesegelt werden von 10.35 bis 14.45. Dannpassiert DAISY die Proversa Mala in die Telascica. Fünf Schiffe liegen indieser malerischsten aller malerischen Buchten. Die Parkwächter kassierenprompt 350 Kuna. Es gibt ein Candle-Light-Dinner mit Rindersteaks und Rosmarinkartoffeln und Gemüsetopf.

25.09.2014 – Der Himmel ist dicht mit finsteren grauen Wolken. Um 08.40 kommtder Anker hoch, DAISY läuft mit gerefftem Groß und Genua bei 10 – 12 kn E – SEwie im Slalom durch die eng stehenden kahlen Eilande. Der Wind wird mehr. Eswird zunehmend ungemütlich zwischen den Felsen. Der Skipper sucht die Weite.Raus aufs Meer. Da wächst die erste Windhose aus den Wolken.  Vielleichtzwei Meilen südöstlich der DAISY. Weit genug entfernt.

Aber dann kommt die nächste aus den Wolken herab. Erst wirbelt das Wasser auf.Die ist kaum noch eine Meile entfernt. Ein mächtiger Zylinder entwickelt sichmit rasend drehenden Wasserwänden. Der Skipper ändert den Kurs um 90 Grad läuftunter  Maschine von dem Ungetüm weg. Hinaus auf die Adria, wo esfreundlich und hellblau vom Himmel strahlt.

 

Es herrscht Windstille. Mit Segeln nix zu machen. Alle Tücher runter allesfestgezurrt. Der Ford läuft zuverlässig. Gebannt beobachten alle den Wasserzylinder, der nun bis in die Wolken reicht. Wohin zieht der? Zehn Minuten geht das so. DAISY läuft acht Knoten. Ist der Wirbel ortsfest? Zieht er mit?

 

Da zeigensich die ersten Lücken in der weißgrauen Wasserwand der Hose. Das Ding fällt insich zusammen. Aber zwei Meilen weiter wächst der nächste Schlauch vom Himmel.In weitem Bogen saugt er Wasser auf, wie ein Staubsauger. Ein schaurigesNaturschauspiel. Dabei zucken Blitze in den Wolken und Donner rollt über dieSee. Der südwestliche Himmel verheißt ruhiges Wetter. Das Gewittertief ziehtnach Osten, über Land.

 

Der Kurs kann allmählich von West wieder nach Südwest und Süd geändert werden. Wind kommt auf. Groß und Genua fangen einen kleinen Teil davon ein. Es reicht für ordentliche Fahrt  von fünf bis sechs Knoten. Um 16.20 liegt wieder Kurs 95° an. Der Wetterzauber hat sich in die Berge Dalmatiens verzogen. Statt nach Italien läuft DAISY unbehelligt Richtung Trogir. Das Wunschziel des Tages. Um 23.00 ist es zu spät für einen Besuch beim Kamerlengo aber früh genug für einen erholsamen Schlaf. 

26.09.2014 – Hafentag. Die Sonne lacht. Die Crew schlendert durch die alten Gassen, ein Drink hier eine Leckerei dort. Abends dann Dinner im Restaurant Kamerlengo, das hat schon Tradition für die Stamm-Crew der DAISY. 
 
27.09.2014 – Die ACI-Marina verlangt 100 Euro für die Nacht. Ein neuer Yachthafen, der daneben entsteht, ist noch völlig leer. Es gibt Nordwind bis 10kn. Draußen zwischen Solta, Brac und Trogir zeigen sich dann plötzlich Schaumkrönchen. Bis 27 kn NE. DAISY rauscht unter Vollzeug an einem Regattafeldvorüber durch die Enge von Milna, Halse und weiter nach Hvar. An den Paklenisvorbei und in den Korcula-Kanal hinein. Um 21.15 liegt sie in der KorculaMarina fest. Im Restaurant AMFORA erwartet die Crew ein sehr gutes Dinner.

28.09.14 – Der Vormittag gehört dem Schlendern durch die alten Gassen, Shopping inklusive. Um 15.25 nach gemeinsamem Lunch mit Blick auf den Korculanskikanal findet sich die Crew wieder an Bord ein. Die Marina verlangt 107 Euro pro Nacht. Ablegen. Kurs 195° bei 10 – 13 kn West. Um 20.00 legt der Wind zu. Genua klein drehen, zweites Reff ins Groß, Reff ins Besansegel. DIASY läuft zügig ziemlich genau ihrem Ziel entgegen. Nächtliches Segeln der Zauberklasse.

29.09.14 – 06.30 ausreffen. Um 09.45 liegt Trani eine halbe Meile voraus. Segel bergen. Um 10.05 macht DAISY in der Darsena Communale fest. Sonne satt. Frühstück. Diesmal reicht die Zeit für Castello del Monte. Skipper und Gerlinde unternehmen die Tour mit dem Bus. Klappt gut. Das Geheimnis dieser merkwürdigen Festung wird noch nicht ganz gelüftet. Skipper arbeitet daran. Hatte der Bauherr wirklich diese grandiose Illuminationsidee, wie sie die eingemeißelten Vorrichtungen vermuten lassen? Zum Dinner versammelt sich auch diese Crew im Rosa di Vento. Diesmal kommen 10 l von jenem vorzüglichen Vino bianco mit an Bord. Hartmut weiß, was Elke schmeckt. 
 

 

 30.09.2014 – Darsena Communale kostet 78 Euro. 10.00sonnig, kein Wind im Hafen. 13.30 Ablegen. Draußen wehen 5 bis 10 kn 13.50 alsorauf mit Allem. 15.30 nix mehr los. Der Ford schiebt durch die Nacht.  
 

Der Lieblimgshafen an der Adria: Trani in Apulien

 

 


01.10.2014 – 06.45 die Morgenbrise! Alles raus, was Wind fängt. Kleines Frühstück unter Segeln. 15.00 die nördlichsten Ionischen Inseln wachsen aus der Kimm. 16.20 segelt DAISY in die Südbucht von Erikoussa. Bernd macht den Anker klar. Das Besansegel wird geborgen, die Genua weggerollt. Aufschiesser in der Bucht bei 7 m Wassertiefe. Fahrt weg, der Anker fällt. DAISY liegt auf N329°52.550 E 019°35.022. Badeleiter runter. Zum Dinner gibt es Cevapcici mit Reis und Salat.

02.10.2014 – Badenixen drängt’s ins Wasser. Aber um halb elf Bordzeit springtd er Ford an. Anker hoch. In Griechenland ist es ja schon halb zwölf. Und es soll noch Dieselgebunkert werden vor 18.00. Um 10.50 stehen Genua, Groß und Besan voller Wind. Ist aber gleich vorbei mit der Inselbrise. Erst um 12.30 läuft‘s wieder. Um16.50 fest an der Tanke in Gouvia. 197 l laufen in den Tank. 17.10 am Liegeplatz. Die Abschiedsstimmung läuft an. Bernd und Hartmut waren immerhin vier Wochen an Bord oder 1.251 spannende Seemeilen. Treffen mit Georg und Carola von der NOGAM, Bernds Freunde aus Oberhausen.

03.10.2014 – Ausschlafen, Schiffputzen, Packen und genüsslich dinnieren im Marina-Restaurant. Das Kleftiko dort schmeckt dem Skipper vorzüglich.

04.10.2014 – Die Crew reist ab, die neue steht bald auf der Matte, bzw. auf dem Steg. Hilke und Ursula. Aber erst gibt es eine neue Ankerkette. Die alte, obwohl erst drei Jahre in Gebrauch, war arg angerostet. Außerdem waren die Glieder zu lang. Nun liegen wirklich neunzig Meter in der Ankerkiste. Eine wichtige Investition. Sie wird mit einem Dinner im Grill-Restaurant Georges gefeiert.

05.10.2014 – Regen und Gewitter halten die Crew samt Skipper nicht von einem Stadtbummel in Korfu-City ab. Abends wieder im Marina-Restaurant mit Georg und Carola.

06.10.2014 – Immer noch Regen und Gewitter mit heftigem Wind. Also nochmal Hafentag. Ein kundiger Schlosser fertigt endlich einen neuen  Gasanschluss für die spanische Gastflasche. Wird noch mehr zu tun bekommen mit der DAISY. Festliches Dinner an Bord Carola und Georg tafeln mit der DAISY-Crew. Und dann die späte Überraschung: Werner aus Weilheim kommt mit seiner Crew Irene, Elisabeth und Marlies an Bord. Herzliches Wiedersehen. Er war mal von Istanbul bis Thessaloniki an Bord gewesen.

07.10.2014 – Regen und Gewitter am Morgen. Aber es soll besser werden. Um 15.10wird abgelegt. Kein Wind mehr verfügbar. Der Ford bringt DAISY nach Plataria. Um 20.10 fällt der Anker in der Bucht vor dem verträumten Ort. Putengeschnetzeltes mit Reis und Pilzen.  

08.10.2014 – Endlich wird mal gesegelt: Zwei Stunden vormittags und zweinachmittags. Um 17.30 fällt der Anker in der Bucht des Heiligen Johannes. Lauschiges Plätzchen. N 39°16.637 E 020°28.072. Hält gut mit der neuen Kette. Hilke entpuppt sich als badesüchtige Nixe.

09.10.2014 – Sonnig, bisschen Wind aus SE. Ankerauf ist nun die reine Freude. Die Kette läuft ohne zu zucken. Ab 12.10 kann vier Stunden gesegelt werden, dann steht DAISY vor der Einfahrt nach Preveza, 17.15 stb. längsseits im Stadthafen. Kostet nix, gibt aber auch nix, kein Strom, kein Wasser. In einem Restaurant gibt es dafür passable Lammkoteletts und einen guten Tropfen.

10.10.2014 – Sonniger Besuch in Nikipolis, der Siegesstadt. Die römische Urbs,die Oktavian nach seinem Triumph im Jahr 31 vor Chr. über Antonius und Cleopatra hatte erbauen lassen, wird derzeit ausgegraben.

11.10.2014 – Noch ein Hafentag in Preveza. Das hat einen sehr bedeutsamen Grund: Elke kommt an Bord! Der Skipper läuft die halbe Stadt ab, bis ein Strauß Blumen beieinander ist. Sowas hat es noch nie gegeben an Bord der DAISY. Ein neues Leben beginnt.
 

 

 

12.10.2014 – Heute passt der Wind, um zügig nach Süden zu segeln. DAISY erreicht punktgenau die Öffnung der Drehbrücke am Zugang zum Lefkaskanal. An der Tanke der Marina Lefkas kann auch Wasser gebunkert werden. Das nimmt dieDAISY-Crew gerne wahr. Danach geht es weiter zwischen den Inseln hindurch bis Fiskardo.I m Hafen gibt es keinen Platz für DAISY. Also wird davor geankert. Die Hafenfront sieht auch von Bord aus ganz nett aus. Es wird ein leckeres Dinner serviert.

13.10.2014 – Mangels Wind schiebt der Ford die DAISY nach Spartochori. Der sehr bemühte und freundliche Wirt begrüßt die Crew überaus freundlich. Zum allgemeinen Vergnügen fällt eine Sunsail-Flotte in den Hafen ein. Ein Betreuerbugsiert die Schiffe an ihre Liegeplätze. Dinner beim Wirt, dem der Steggehört.

14.10.2014 – 12.05: Elke Lichtenberg, die Co-Skipperin der DAISY übernimmt das Ruder und steuert sie aus dem Hafen. Ab 14.15 kann gesegelt werden aber nur ein Stündchen. Zwischen den ionischen Inseln herrscht Flaute, wie so oft. Auf dem Weg nach Norden bietet sich wieder Preveza als Station an. Der Stadthafen ist so schön billig. Und Elke möchte die Ausgrabungen auch sehen. Dinner gleich an der Ecke: Gegrillte Sardinen und Patatapüree mit Weißwein, reichlich.

15.10.2014 – 10.05 Ablegen. Auch nördlich der südlichen ionischen Inseln gibt es momentan keinen Hauch. Der Ford schiebt wieder, diesmal bis nach Paxos. Inder Bucht von Gaios findet sich ein hübscher und sicherer Platz für DAISY:Buganker und Heckleinen. Achtung. Die Insel ist verschrien wegen der Mäuse, die schwimmend die Ankerkette erreichen und an Bord klettern. Man kann Ankerbälle zweckentfremden und nützlich einsetzen! Dinner bei Thea und Pan. Die jungen Wirtsleute sehen mit ihren Familien dem Saisonende entgegen. Dann gibt es eine Woche Zypern zur Erholung und mal sehen…

16.10.2014 -  DAISY wird mit Olivenöl versorgt. 12.20 ablegen. Ab 13.00kann hübsch gesegelt werden mit Genua und Besan also achterlicher Wind bis ind ie Bucht von Plataria. Diesmal im Hafen vor Buganker und Heckleinen. Der Ankerhält dort wie einbetoniert. Gute Dorade zum Dinner bei Christus, kurz Chris.

17.10.2014 – 10.40 kommt der Anker hoch. Aber wie! Es dauert eine halbe Stunde bis Kette und Anker wieder frei sind vom Hafenschlamm und die ganze Gegend umd ie Ankerwinsch. Nachmittags kehrt der Südwind zurück. Um 17.00 liegt DAISY wieder in Gouvia Marina. Die Tanke hat schon zu. Aber das Marina-Restaurant ist in Betrieb.

18.10.2014 – Tatsächlich steht ein riesiges Paket für die DAISY im Marina. Office: Die neue Genua ist da. Endlich. Gleich wird sie an Bordgeschleppt und angeschlagen. Zwar wurde das Vorliek nun etwas verlängert, aber der Stropp am Fuß ist immer noch zu kurz. Da müssen wohl Bordmittel helfen, damit das Segelende höher kommt, und das Kederband nicht wieder beim Wickeln um den Knauf am Beginn der Kederschiene beschädigt wird.

19.10.2014 - So und jetzt ist Pause. Das heißt, es wird gearbeitet. Es steht Einiges auf der To-Do-Liste. Der Wassersammler in der Abgasanlage des Generators muß ausgetauscht und eine Etage, sprich 30 cm tiefer gesetzt werden. Damit wird endlich ganz sicher verhindert, das bei extremer Krängung nach steuerbord, Seewasser in den Generator und zwar in dessen Brennraum gerät. Das Groß muss runter und zum Segelmacher gebracht werden zum Renovieren. Die Ausgangspumpe des Fäkalientanks wird wieder in  Betrieb  gesetzt, die Ventile der Schwanenhälse werden ausgetauscht, ein leckender Wärmetauscher der Heizung wird repariert und das Deck über dem Salon abgeschliffen und neu lackiert. 

Zwischendurch hindert das griechische Winterwetter die Crew am Arbeiten: Windstärken bis über 30 kn aus südlicher Richtung, sprich Schirokko, und Platzregen mit Gewittern lassen die Geborgenheit der DAISY erleben. Dann wieder sonnige Tage mit Höchsttemperaturen um 24 °C, Frühstück an Deck. Im Großen und Ganzen zeigt sich Korfu als angenehmer Winterort, vor allem, wenn die Crew von den Temperaturen in Mitteleuropa hört oder liest. Wer mag, kann das Bordleben auf der DAISY im winterlichen Griechenland miterleben. Bei hilfreicher Mitarbeit kann sich so ein Bonus für künftige Segelwochen ergeben. Anruf genügt: +49 1511 9335910.

Oder E-Mail: hermann.engl@t-online.de


 

29.11.2014 - Der neue Etappenplan steht auf derHomepage. Er sieht neue Horizonte vor: Den Äquator überqueren und Südamerikabereisen. Wo das wohl noch hinführt? Vielleicht ganz herum? Die Sterne stehengut dafür. Wenn Du daran denkst, ganz oder teilweise mitzukommen, solltest DuDich bald mit dem Skipper bekannt machen. Der macht erst mal bisschen Urlaub anLand.
 

23.12.2014 – Der Skipper kehrt an Bord zurück.Alles in Ordnung, bis auf das GPS bzw. dessen Antenne. Es bekommt sehrsporadisch Satelliten-Signale. Also muss das zweite GPS herhalten. In Korfu istan diesen Tagen kaum was zu bekommen. Eine neue GS-Antenne samt Kabel jedenfalls nicht.

 

24.12.2014 – So macht Winter Spaß: Frühstück in der Sonne im Mittelcockpit.Skipper per Bus in die Stadt. Sehr weihnachtlich alles, und alles zu. Er gehtabends in Gouvia einkaufen per Fahrrad natürlich. Und er kommt mit einemschlauen Gerät zurück: Eine Elektroheizung. Lautlos per Glühstab wärmt sie denSalon und beinah das ganze Schiff bis in kuschelige Celsiushöhen und brauchtweniger Energie als der bisher eingesetzte laute Lüfter. Ist zudem nochdreistufig schaltbar. Genial. Und das für keine 14 Euro! Gemütliches Dinner forone an Bord.

 

25.12.2014 – Bedeckt, aber warm. Fahrradreparatur. Verdammt schön an Bord zusein. Noch ein Dinner for one. Rindersteak, Kartoffelpüree und Salat. Guter Roter.

 

26.12.2014 -  Putzen, Betten machen, PC-Arbeit. 20.30 trifft die Crew ein. Auch Co-Skipperin Elke. Gemütliches Candle-Light-Dinner für alle. Lachsfilet.

 

27.12.2014 – Ein sonniger kalter Tag. Lothar und Martina haben ein Automitgebracht. So kann noch gut Proviant besorgt werden. Und eine Prepaid-Wifi-Karte. Nun gibt es günstig und sicher Internet an Bord. Die Tage sind noch kurz. Deshalb wird es mit dem Auslaufen nichts mehr. Noch ein gemütlicher Abend im mollig warmen Schiff.

 

28.12.2015 – 08.00 Das Pfeifen in den Wanten verheißt jedenfalls Wind, aber das Prasseln auf den Luken verführt eher dazu, sich nochmal umzudrehen in der kuscheligen Koje. Es weht heftig aus Süd. Das ist die falsche Richtung, soviel steht fest. Also gibt es noch einen Hafentag.

 

29.12.2014– Die Geduld zahlt sich aus. Es bricht ein hübscher sonniger Tag an. Nach dem ausgiebigen Frühstück heißt es um 11.20 „Leinen los“. Der Ford schnurrt. Hey, das GPS hat wieder volle Kanne Satellitendaten. Die Crew teilt sich. Lothar und Martina möchten ihr Auto auf dem Festland haben, damit sie schneller starten können, wenn die kurze Woche zu Ende ist. Sie wollen von Thessaloniki aus nach Deutschland zurückfliegen. Also nehmen sie die Fähre nach Igoumenitsa. 12 km südlich davon in Plataria ist die Crew fünf Stunden später wieder vereint.

 

30.12.2015 – Nach dem gemütlichen Frühstück wird der Anker geholt. Woanders mag das ein einfaches Manöver sein. In Plataria steckt das Eisen ca. zwei Meter oder so im Schlammschlick. Jetzt bräuchte man eine Hochdruckspritze für Kette und Anker. Es gibt aber nur die Pütz und eine Bürste. Halbstündige Morgengymnastik, dann ist alles im Kasten. Die Kette jedenfalls. Segelziel desTages: Die Bucht des heiligen Johannes. Die Himmelskräfte legen sich entsprechend ins Zeug, nämlich ins volle Zeug: Alle Tücher rauf. Feines Segeln an der Kreuz. DAISY rauscht auf die Bucht zu. Segel runter und leise hinein geschnurrt. Anker fallen. Stille. Dinner und anschließend Skat! Das gab‘s lange nicht.

 

31.12.2014 – Ormos Agios Ioannou. 10.40 ankerauf. Es weht immer noch aus Süd. Groß und Genua müssen gerefft gefahren werden. DAISY rennt bis zu 9 kn bei 35 kn scheinbarem Wind. Wind und Seegang nehmen zu je flacher das Land wird. Das Ziel Preveza beginnt zu wackeln. Wo soll DAISY dort festmachen bei diesem Wind? Ist alles nach Südost offen, keine Berge nur die weite Bucht, kaum Schutz.14.00 Wende. DAISY läuft ab nach Parga. 15.55 fest in Parga an der Seebrücke. Der Ort gefällt. Kein Wunder: eine pittoreske Hafenfront, eine verfallene venezianische Burg, ein guter Supermarkt. Genau richtig für die Silvesternacht. Party an Bord und wieder lockt der Skat.

 

 

01.01.2015 – Sonnig fängt das Jahr hier an. Ausgedehnter Spaziergang. 14.00 los. Die Segelbringen es nur ein Stündchen. Dann brummt DAISY nach Gaios auf Paxos. TrotzMaschine schöne Überfahrt. Guter Liegeplatz vor Buganker und Heckleinen. Dinnerin der Taverne „Pirata“. Alle anderen haben zu, so scheint es. Der italienischeWirt und Koch fragt wie so manche Griechen: Was macht Ihr denn hier, im Winter?Hey, das Haupt-GPS hat sie Satelliten verloren.  

02.01.2015 – 10.30 Leinen los, Anker auf. Ein kleines Windchen hilft der DAISYnach Plataria. Ein Restaurant hat geöffnet und serviert köstlichen Tintenfischfritiert mit allem Zick und Zack. Abschiedsabend.

03.01.2015 – Um 03.30 verlassen Lothar und Martina die DAISY. Elkes und Skippers Lieblingsschiff bleibt noch in Plataria. Ein paar Tage vergehen mit erholsamen Spaziergängen in der Sonne, kleinen Arbeiten an Bord. Draußen tobt Starkwind und einige heftige Böen verirren sich in dieses tief eingeschnittene Tal am Ende der Bucht. Mal von hier mal von da.

08.01.2015 – Plattes Wasser, kein Wind mehr. Und wieder diese Arbeit mit Kette und Anker. Fette Schlammklumpen hängen am Eisen und – viel schlimmer – in der Kette. Aber gehalten hat er. Noch ein Besuch in Paxos. Anlegen üben. Es hat doch noch eine Taverne geöffnet: Paximandi. Pikante Soße mit Muscheln!

 

 

09.01.2015 – Sonne vom blauen Himmel. Möwen genießendie Thermik über den Wäldern von Paxos. Die pure Lust am Segeln in der Luft.11.00 Leinen los und Anker auf. Völlig windlos schnurrt DAISY nach Nordenhinauf. Außer einem Trawler und zwei Fähren kein Schiff in Sicht. Segel sowiesonicht. Vorbei an der Festung Korfu läuft sie in einen sagenhaft malerischen Abend. Der Marinero hilft beim Festmachen. Die Arbeit geht weiter. Rumpfputzen… Am 13.01.2015 haut auch der Skipper wieder ab nach Norden in den richtigen Winter... Aber am 


 

11.03.2015 – Jetzt ist ja schon fast alles wieder gut. Tagelang regierte ein gewaltiges Tief den Himmel auch hier im Ionischen Meer. Trübnis und Regen verhinderten Arbeiten an Deck. So schleppten der Skipper und der Mitarbeiter der Spedition den 60 kg-Karton mit dem neuen Dinghi darin im strömenden Regen über den Schwimmponton B zum Heck der DAISY. Kaum hatte der Typ die Unterschriften, schon war er weg. Und nun? Klar: Auspacken auf dem Steg und die Einzelteile an Bord bringen. Schöne Vorfreude, all die blitzenden Sachen: Riemen, Bodenplatten aus Holz, Sitzduchten und das hübsch verpackte Boot selbst. Nix fiel in Bach und kam trotzdem nass an.

Dann ist nach einigen Untersuchungen völlig klar: Die GPS-Antenne ist hinüber. Jedenfalls kein Verlass mehr auf sie. So ein launisches Ding kann man nicht gebrauchen. Endlich kommt der gute Yannis mit der neuen. Kabel verlegen in der Achterlast, das darf der Skipper machen, da ist es egal welches Wetterherrscht. Alles gut, volle Pulle Satellitensignale und zwar dauernd.

Da jüngst, also im Liparischen Meer, der Wassersammler des Generators ins Bootgepinkelt hatte, lag der Gedanke nahe, auch den der Hauptmaschine mal unter die Lupe zu nehmen. Wäre ja blöd, wenn dem das Gleiche einfallen würde irgendwo da draußen. Bloß ist der ein bisschen anders eingebaut. Zwar hübsch zugänglichaber eher knapp zwischen zwei Stahlwänden. Doch wo ein Wille ist findet sich auchein Trick. Und siehe da, er war schon nahe dran zur Gießkanne zu werden. Um das
abzuwenden hat der Skipper die bewährte Volvo-Penta-Werkstatt um Hilfe gebeten.Nun sind die Schwachstellen neu verschweißt und verstärkt und das Ding solltegut sein für die kommenden zehn Jahre.

Jetzt ist es wieder perfekt eingebaut. Aber einen Haken gibt es immer. Nick, der Mechaniker, wundert sich schon wieder: Warum bauen die Motorhersteller den Auspuffstutzen im Durchmesser immer kleiner als der Standard der Abgasschläuche und die der Wassersammler? Die stahlbewehrten Auspuffschläuche können gar nichtso viel gequetscht werden, dass sie auf Anhieb dicht sitzen. Sehr sonderbar.

Währenddessen melden sich neue Mitsegler. Nun sind auch schon die ersten Plätzef ür die Atlantiküberquerung im November 15 vergeben. Und der Skipper putzt und malt und putzt und malt. Aber hübsch sieht es aus, wenn’s fertig ist. Noch sticht die Sonne nicht stark genug, dass das neue Bimini über dem Mittelcockpit gerechtfertigt wäre. Aber probeweise machte es auch auf Paul aus Zürich einen guten Eindruck. Er verbachte ein paar Tage an Bord und legte mit Hand an, wo es ging im Regen und unter dunkelgrauen Wolken.


Unterdessen ruckt DAISY deutlich an den Leinen. Noch ein paar Tage, und die erste Crew trifft ein. Dann geht es wirklich los. 14.03.2015  hinüber nach Apulien. Siehe Etappenplan. 
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13.03.2015 – Waltraud, Andrea und Elke kommen an Bord. DAISY wird für den Start vorbereitet.

14.03.2015 – Fritz trifft morgens ein, die Crew der ersten Etappe ist komplett. DAISY läuft nun unter deutscher Flagge. Ein entsprechendes Tuch aus der Bonner Fahnenfarbrik wird am Besan gehisst. Sieht gut aus. Ein weiterer Einkaufergänzt den Proviant.

15.03.2015 – Der Skipper weist die Crew in das Schiff ein. Nachmittags steht ein Besuch der Stadt Korfu auf dem Programm. Endet mit einem Dinner im Restaurant Pergola. Bewährte Sache.

16.03.2015  -  Zum Frühstück kommen die Taucher wie vereinbart und reinigen das Unterwasserschiff vom Bewuchs, der sich in den letzten vier Monaten dort angesammelt hatte. Um 13.20 startet der Skipper die Maschine. Raus aus der Marina: Ab 16.15 kann gesegelt werden. Frischer Wind, blauer Himmel. Das Glück währt etwas mehr als eine Stunde. Zum Dinner liegt DAISY in Plataria. Im Budos bei Christus verwöhnt Eleni die Crew. „Oberköstlich“ steht im Logbuch.

17.03.2015 – Bedeckter Himmel, kalt. 12.25 ablegen. Ab 13.20 wird mit kurzer Unterbrechung gesegelt. Um 18.00 liegt DAISY vor Buganker und Heckleinen in Paxos. Dinner in Gaios.

18.03.2015 – Heute wird bisschen geübt: Ablegen in Paxos, Segel setzen, bisschen segeln, längsseits gehen in Parga, wieder ablegen, weil zu vielauflandiger Wind und zu viel Schwell, 16.00 Ankern in Ormos Agios Ioannou N39°16.626 E 020°28.019.

19.03.2015 – Windlose Motorfahrt zurück nach Gouvia Marina. Die Abpumpe im vorlichen Waschraum, obgleich relativ neu, sie spinnt, macht irren Krach. Muss eine neue her.

21.03.2015 – Die neue Pumpe ist da und wird eingebaut. Außerdem baut der Skipper endlich ein Ventil in den Wasserzulauf der Toilette ein. Bei heftigem Seegang verhindert es das Volllaufen der Schüssel.

22.03.2015 – Um 0805 geht es wirklich los. Weil der falsche Wind angesagt ist, aber nur bis in die Bucht von Imerolia im Norden Korfus.

23.03.2015 – Erst pfeift es bis 20 kn und dann gar nicht mehr. Die Straße von Otranto wird überquert, größtenteils per Motor. Um 20.30 schweigt selbiger nachdem Festmachen in Otrantos Hafen. Muring und Heckleine. Sieht etwas waghalsig aus, aber einen anderen Platz konnte Dockmaster Fabricio für die große DAISY nicht auftreiben. Im Restaurant Di Torre spricht die Wirtin perfekt deutsch. Imponierende Festung.
 

Prächtiges Brindisi

 


24.03.2015 – Heute wird gesegelt und zwar von 14.00 bis 18.30. Dann beginnt die Einsteuerung nach Brindisi. Vor zwei Bugmurings und zwei Heckleinen liegt DAISY bald fest. Es folgt ein sagenhafter Restaurantbesuch: La Antica Osteria la Sciobioca. Wie eine Oper von Puccini. Das Ambiente, der Wirt, das Essen.

 

La Antica Osteria la Sciobioca in Brindisi



25.03.20156 – Heute heißt das Ziel Trani. Es wird durch die Nacht gehen,deshalb eilt es nicht mit dem Ablegen. Brindisi ist auch bei Regen schön. Um13.30 geht es los. Ab 14.15 schweigt der Diesel. Groß im 2. Reff Genua gerefft.Bis 37 kn SE lassen  DAISY ordentlich rennen. Viel zu schnell. Um 00.30 am26.03.2015 steht sie vor dem Hafen von Trani. Um 01.15 festgemacht in  derDarsena Communale. Ausschlafen. Dann geht Waltraud von Bord, heim nach Berlin.

27.03.2015 – Klaus, Hermann, Winrich und Leon treffen ein. Cinzia holt die Wäsche ab.

28.03.2015 - Das Besansegel zur Reparatur gegeben. Besuch im Castello del Monte mit Mietwagen. Einweisung unter Deck. Dinner im Restaurant.
 

Monopoli: Hübscher Liegeplatz, uralte Stadt, großes Erlebnis

 

29.03.2015 – 10.15 Ablegen. Ab 11.03 stehen Besan und Genua im Winddruck und DAISY rauscht nach SE. SW-S. Wind reicht nur bis nachmittags. Um  18.00 liegt Monopoli an stb querab. Einladend. Also Tücher runter und in den Hafen rein. Dort wo andere Yachten liegen, gibt es keinen Platz. Also längsseits an der uralten Pier. Sehr praktisch. 54 nm liegen im Kielwasser. 16.55 liegt DAISY im Nieselregen in Brindisi. Hübscher Platz: Bugmuring und zwei Heckleinen. Logisch, wo der Abend stattfindet: La antica Osteria la Sciabioca.

31.03.2015 – Brindisi will besichtigt sein. Schöne alte Stadt, viel Geschichte.15.35 sind alle an Bord, es wird abgelegt. Ab 16.10 unter Segel. Gr, Ge, Be.6,2 kn SOG nach 73°. Um 23.00 wird gerefft ins 2. Reff. Das Besan wird weggenommen. Es weht mit bis zu 27 kn aus SSE.

01.04.2015 – In der Nacht wird zweimal gewendet. Um 15.00 muss die Maschine helfen. Bald liegt Erikoussa vor dem Bug. Um 19.00 liegt Daisy in der Südbucht der Insel vor Anker. 146 nm seit Brindisi.

02.04.2015 – Mitten im Frühstück kommt Wind auf und der Anker geht auf Drift. Segelhoch und weg. 27 kn aus NW! Bläst aber nur bis halb drei. Eine Stundespäter macht DAISY in der schnuckeligen Marina Mandraki unter der Festung vonKorfu fest. Die Crew schlendert durch Korfu. Dinner im Restaurant Pergola: Mankennt sich. Zeitumstellung an Bord: Griechische Sommerzeit.

03.04.2015 – Gibt noch einiges zu besorgen. Deshalb startet der Diesel erst um13.25. Elke legt ab. Kein Wind. Der Ford hilft bis Gaios auf Paxos. Es wurde einStoppover. Um 21.50 wird wieder abgelegt. Wind aus N schiebt DAISY in die Nachthinaus nach Süden. Es geht westlich an Lefkas vorbei.

04.04.2015 – 6,5 Stunden wird die Maschine gebraucht, der Rest ist wunderschönes Segeln. Um 17.50 steht DAISY vor dem Eingang zum Kanal nach Messolongion. Um 18.40 ist sie festgemacht. Die Crew will ein Restaurant in der Stadt aufsuchen. Aber was ist denn da los? Tausende von Menschen in eigenartigsten Trachten. Männer in wippenden Röcken, weißen Strumpfhosen und Bommelschuhen, verwegenen Kopfbedeckungen und jede Menge Pistolen und Gewehre im Gürtel und geschultert. Blasmusiken. Ein junger Mann erklärt: Gedenktag an die Selbstopferung vieler hundert alter Griechen als die Türkischen Besatzer eine Festung einnahmen. Die jungen kamen so davon. Und nun ein kilometerlanger Trachtenzug und tausende Menschen säumen die Straßen. Kein Durchkommen. Also Dinner in einer eher windigen Pizzeria. Zurück an Bord.

 

Gemütlicher Abend mit Besuch an Deck: Ein süßes Hündchen erschreckt sich dermaßen vor Elke, dass es in einem kühnen Sprung vom Vorschiff zu fliehen sucht und direkt ins Hafenwasser plumpst. Keine Rettung an den steilen Wänden, nur eine eiserne Leiter, ist aber nix für Hunde. Der Skipper schlingt ein großes Auge und hält es dem Ärmsten vor Schnauze und Vorderpfoten. Tatsächlich schlüpft der hellbraune  Wawau hinein und der Skipper kann ihn schnell hochschleudern aufs Trockene. Statt Dank abzuwedeln, verschwindet der Gerettete wie ein geölter Blitz im Gebüsch.

05.04.2015 – Um 12.00 legt Elke ab. Eine Stunde später stehen Groß und Genua im Winddruck. Um 17.00 muss wieder die Maschine ran. Um 18.20 läuft DAISY unter der gewaltigen Brücke von Rion durch die den Peloponnes mit dem Festlandverbindet und um 21.00 liegt sie stb längsseits in Trizonia fest. Das Dinner im Porto Trizonia bleibt erinnerungswert, ausgezeichnet. Die gesunkene Holzketschliegt immer noch im Hafenbecken. Siehe 2012. Auch sonst bietet der Hafen einen eher traurigen Anblick: Verkommene Schiffe reihenweise. Kostet nichts, hierjahrelang zu parken und Schiffe vergammeln zu lassen. Es wird auch für DAISY nichts erhoben.

 

06.04.2015 – Um 11.40 wird abgelegt. Kein langer Trip.K ein Wind. Um 16.40 liegt DAISY stb längsseits in Itea, dem Hafen von Delphi, sozusagen. Großzügig angelegte Marina. Aber ohne Wasser- und Stromanschluss. Aber auch ohne Liegegebühr. Dinner an Land. Lambchops gut, Mousaka bäh. Hier gibt es wieder mal weder Wasser noch Strom. Also muss der Generator helfen. Er macht das widerspruchslos.

07.04.2015 – Mit dem Bus nach Delphi hinauf. Studentengruppen aus Kanada, USA, Asiaten und Europäer drängen kulturbeflissen in die klassischen Ruinen. Erstaunlich, was die Menschen vor mehreren Tausend Jahren hier oben in den Bergen Griechenlands geleistet haben. Die Steinmetzarbeiten! Einfach umwerfend. Nun ja, so liegen die Trümmer ja auch da. Die Wettkampfarenaallerdings könnte letzte Woche noch Athleten gesehen haben und ungefähr 15.000Zuschauer. Die Touris dürfen jetzt nicht mehr auf die Ränge. Nur noch ins Museum. Und dort grenzenlos staunen über den jungen Wagenlenker in seiner konzentrierten Lässigkeit. Dinner an Bord: Hühnerbrust mit Reis und gebratenen Zucchini. Hm!

08.04.2015 – 09.40 vollständig bedeckt. 10.50 Ablegen, Elke. Der Kreuzfahrer MS Berlin liegt jetzt im Hafen. 11.25 Gr und Ge fangen genug Wind ein. Eine unsichere Sache hier in den Bergen. Um 11.55 muss der Diesel wieder ran. Die Starterbatterie zeigt Schwächen. Schlauer Weise gibt es eine Schaltbrücke zur Bordnetzbatterie. Kurz nach 12.00 pfeift es wieder. Das Gr muss gerefft werden, Nun wird mit einer kurzen Unterbrechung gesegelt bis 17.10mit Böen bis 25 kn aus NE. Um 18.20 liegt DAISY im Handelshafen von Korinth. Ein Tankwagenfahrer erblickt sie und bietet sogleich seine Dienste an. 1,22Euro pro Liter. Sowas lässt sich der Skipper nicht entgehen. 270 Liter laufen in den Tank.

09.04.2015 – 11.00 böiger NE bis 22 kn. Und wie kommt DAISY da jetzt weg? Heftig eindampfen und dann den Bug durch den Wind. Die Einfahrt in den Korinthkanal liegt nur knapp zwei Meilen im NE. Kaum steht DAISY vor dem Einlauf und hat sich angemeldet, kommt die Aufforderung: Proceed Capitan fullspeed! Eine kleine Plastikslup mit UK-Flagge tuckert gemütlich vor ihrem Bug.Mehrfach wird sie von der Traffic-Controll gerufen, hört aber offenbar nicht. Da wird die DAISY aufgefordert, sie zu höherem Speed anzuregen. Wie das? Horn? Preien? Endlich begreift der Skipper davorn und schiebt den Gashebel nach vorn.

 

Nach dem Anlegen an der Bezahlpier am Ostende des Kanals lernt man sich kennen. Der nette Brite verwünscht die Technik des Funkgerätes, das immer auf 16zurückspringt statt auf dem Kanal 11 zu bleiben, der im Kanal gebraucht wird. Für die DAISY kostet die 40-Minuten-Passage fast 300 Euro. Der teuerste Kanal der Welt im armen Griechenland. Vergleich: Die Passage durch den 100 km langen Nord-Ostsee-Kanal kostet ca. 45 Euro. Ab 13.20 wird gesegelt unter Gr und Ge bi15.40. Dann steht das Einlaufen in Ägina bevor. Der Hafen ist übervoll mit Motoryachten. Daisy zieht sich wieder zurück und segelt nach Piräus hinüber. Um19.40 liegt sie fest vertäut in der ZEA-Marina.

10.04.2015 – Hafentag ist angesagt. Die Crew besucht Athen.

11.04.2015 – Klaus und Hermann verabschieden sich für den Heimflug. Winrich und Leo folgen wenig später. Gasflasche erneuern, Wäscherei, es gibt allerhand zu tun. Nachmittags treffen Thomas und Christine ein. Etwas betrübt. Thomas war beim Kauf der Metrotickets offenbar Opfer eines Taschendiebesgeworden: Geldbörse mit allem Geld futsch. Endlich ein Lokal gefunden für das gemeinsame Dinner: Fast alle haben geschlossen am Samstagabend!

12.04.2015 – 11.40 ablegen. Um 11.50 stehen alle drei Segel. Bei Westwind geht es gemächlich die Küste hinunter nach Süden. Um 19.35 im Ormos Anavissou auf 5,7 m vor Anker. N 37°43.300 E 023°56.194. Gemütliches Dinner.

13.04.2015 – Um 10.30 wird der ‚Anker geholt. Unter Segel geht es um Kap Sounion herum nach Kea. Allerdings halten das Kap und die Insel Makronisos den Westwind ab, also muss der Ford laufen auf dem letzten Stück. Vor Buganker und Heckleinen wird DAISY in Korissia festgemacht. Der Ort erweist sich als Luxusdestination. Eine Kugel Eis für 2.20 Euro. Das Essen im Restaurant, mittelprächtig und in schönem Ambiente aber nicht wirklich günstig. Und was an Autos von den Fähren kommt und auf die Fähren rollt, passt gut dazu: Große Limousinen vom Feinsten. Armes Griechenland?

14.04.2915 – Wasser bunkern und um 12.00 ablegen. Nach Gavrion hinüber  auf der Insel Andros ist es nicht weit. Bei leichtem NW läuft Daisy unter Vollzeug 5 kn SOG. Um 18.15 ist sie dort fest. Idealer Ausgangspunkt für den weiteren Weg nach Osten, auch im Falle stärkerer Nordwinde. Es gibt Steaks mit Spaghetti und Zucchini.

15.04.2015 – 10.45 Ablegen. Die Berge von Andros machen die Winde unberechenbar. Im Hafen nette Böen, draußen nichts. Erst ab 14.20 kann länger gesegelt werden, bis 17.35. DAISY steht vor Mykonos. Bei 14 – 20 kn N wird festgemacht. Dinner an Bord, Geschnetzeltes vom Huhn.

16.04.2015 – Hafentag. Es wird mal richtig warm und sonnig. Skipper und Elke machen WC-Leitung achtern klar. Thomas und Christine in der Stadt. Später folgen Skipper und Elke. Schöner Tag und Abend. Noch nicht sehr überlaufen. Taxi 5 Euro. Der deutsche Musiker und Maler Bernhard .. ähm ca. 65, lebt im Pferdeanhänger in der Marina sein Glück.

17.04.2015 – Der riesige Cruiser SEABOURN ankert vor Mykonos. Übersetzboote pendeln. Um 09.40 legt DAISY ab. 10.25: Gr, Be und Ge. Kurs 345°.Feines Segeln ab 11.10 auf 80° nach Ikarias Nordküste. Um 18.50 liegt Daisy in Evdhilos bb. längsseits in diesem offenbar neu ausgebauten Hafen. Eine junge Polizeibeamtin kommt vorbei und bittet den Skipper mit den Papieren in ihr Büro. Daisy sei die erste Yacht des Jahres, meint sie später beim Ausfüllen der Formulare. Aber das griechische Transitlog will sie auch nicht stempeln, wie so manche Authorities vor ihr. Nettes Lokal am Hafen fürs Dinner gefunden.

18.04.2015 – Elke legt ab um 11.45 bei Sonne und 12 kn S. Segel hoch Gr. im 1. Reff und ab 12.05 zieht DAISY los. Delphine lassen sich sehen. Kleine Windpause von 13 bis 14.00 im Windschatten der hohen Berge Ikarias. Aber dann geht’s los. Bis 20.00 vor die Einsteuerung nach Cesme, Türkei! Um 20.45 am Liegeplatz in der sehr gut ausgestatteten Setur-Marina. Platz A 39. Thomas bereitet Linguine al olio und Greek Salad.

19.04.2015 – Eine andere Welt. Sehr ordentliche Marina, alles funktioniert! Kostet aber auch: 105 Euro der Platz, 150 das Einklarieren. 3 Kartensätze türkische Küste bis Dardanellen je 40 Euro. Elke und der Skipper besuchen die Genuesen-Festung. Im Museum wird der Russisch-Türkische Krieg 1761 erklärt. Katharina die Große ließ sich von einem Englischen Admiral die Durchfahrt durch Dardanellen und Bosporus freischießen. Mit Segelschiffen  durch diese Meerenge. Was für eine Kunst! Lammspießchen im IMREN, hm.

 

20.04.2015 – Um 11.20 geht es los und ab 11.50 wird gesegelt. Groß und Genua gerefft saust DAISY erst nach 280° dann nach 330°. Immer schön an der Kleinasiatischen Küste entlang nach Norden. Bis 2037. Eine Stunde später liegt sie in der Hafenbucht von Foca vor Anker. Champignon und Thunfischsoße mit Spaghetti.            

21.04.2015 – Hafentag. Das neue Dinghi wird erstmals zu Wasser gelassen. Aber der Außenborder macht keinen Mucks. Kolben fest. Also wird gerudert und der Motor in eine Mopedwerkstatt gebracht. Kommt um fünf wieder, macht der junge Mechaniker klar. Thomas und Christine gehen derweil den Ort erkunden.Skipper und Elke wollen an der Hafenfront essen. Aber es ziehen dunkle Wolken auf.

 

Erst meinen einheimische Skipper der Ausflugsboote, es gebe nur bisschen Regen. Aber schon pfeifen die ersten Böen durch die Bucht und DAISY beginnt langsam zu driften. Achmed, einer der Kapitäne macht sein Boot klar und setzt die beiden über. Skipper und Elke vertäuen die DAISY im Fischereihafen längsseits. Per Fahrrad zurück in den Ort, Bedankung bei Achmed. Thomas rudert das Beiboot zurück zum Mutterschiff. Der Außenborder ist in einem Wasserfass montiert. Der Mechaniker strahlt stolz: Er zieht das Anlasserkabel und sofort springt die Maschine an. Per Auto zum Schiff, Motor verstauen, zurück in den Ort, Fahrräder holen. Noch eine Nacht in Foca, bei so hilfsbereiten Menschen, bleibt man gerne.

22.04.2015 – Wieder ein feiner Segeltag unterbrochen nur von zwei Stunden Flaute und beendet um 17.30 vom eingeschlafenen Wind. 19.00 fest aneinem Trawler im Hafen von Dikili. Sie durften in diesem Monat nicht mehrauslaufen, weshalb sie sich als Liegeplatz anboten.

23.04.2015 – Den geplanten Landausflug nach Bergama zum alten Tempel von Pergamon unternehmen nur Skipper und Elke. Thomas und Christine möchten an Bordbleiben. Pergamon wird wieder zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Lunch in Bergama: Es gibt kein Bier. Allah mag das nicht, meint der junge Kellner.Dinner an Bord: Lambchops. 

 
24.04.2015 – Von 13.00 bis 16.20 Vollzeugsegeln nach Norden. Dann Einsteuerung in die Bucht von Ayvalik und festmachen in Alibey, gegenüber des Kreuzers der türkischen Küstenwache. Die jungen Soldaten helfen beim Anlegen und sorgen für Wasser. Es ist kalt am Abend und die Crew freut sich über ein Hafenrestaurant mit feuriger Ofenheizung. Nur Thomas ist von der Rechnung nicht  begeistert. Der Wirt lenkt ein. Gang über den Touristenmarkt. Hier werden ausschließlich türkische Touristen erwartet.

25.04.2015 – Und weiter nach Norden. Wieder muss der Ford helfen diesmal dreieinhalb Stunden. Der Rest ist Segeln. Um 20.00 winkt in Boscada ein Mann die DAISY an die Pier. Nach dem Festmachen outet er sich als Dieselverkäufer. Schon steht der Tankwagen da und 140 l laufen in den Bunker der DAISY. Im Ort schon reichlich Tourirummel, die Restaurants gut besucht.

26.04.2015 – Rein in die Dardanellen aber immer schön außerhalb der Schifffahrtstraße. Maschinenfahrt, da kein Wind. Als es Abend wird fällt der Anker in Lapseki Limani, ein weitgehend leeres Hafenbecken mit knapp drei Meter Wasser und weniger.

 

Elke steuert durch die Dardanellen

 

 

27.04.2015 – Hinaus ins Marmarameer! Weg von den riesigen Schiffen schnurrt DAISY ohne Wind nach Avsda wie die Insel Türkeli von den Einheimischen genannt wird. Vor dem Hafen von Ygitler geht DAISY einer unbezeichneten Untiefe auf den Leim. Hier habe es mal eine Warntonne gegeben, ist aber verlorengegangen erzählen Einheimische später. DAISY kommt schnell wieder frei. Schöner Längsseitsplatz im weitläufigen Hafen. Die Gemeinde möchte ihn gern als Fährstation genutzt wissen. Klappt aber noch nicht. Es gibt Wasser und Strom. Und sehr hilfsbereite nette Menschen.

28.04.2015 – Tuncer bietet sich als Dolmetscher an. Der Rentner hat zehn Jahre in Köln gearbeitet und erweist sich als türkischer Engel und wahrer Philosoph. Verbringt den Sommer hier auf der Insel in seinem Häuschen in mitten eines weitläufigen Gartens. Paradiesisch. Er organisiert einen Taucher, der das Unterwasserschiff inspiziert. Eine Beule, kein ernster Schaden. Hoffentlich.

29.04.2015 – Thomas und Christine nehmen die Fähre nach Istanbul. Christines erste Segelreise geht zu Ende. Nachmittagsbesuch und Dinner bei Tuncer: Pasta mit Huhn und selbst gekeltertem Roten etc.

30.04.2015 – Tuncer zum Frühstück an Bord. 14.00 Ablegen. Ab 14.30 wird gesegelt und zwar gegen den Ost gekreuzt. . Bis 19.50. Anker fällt in Günudogunu Liman auf der Insel Marmara. Ziemlich einsam.

01.05.2015 – Ein Tag ohne nennenswerten Wind. 8,5 Motorstunden bis Tyrilye bzw. Zeytinbagi. Um 18.00 liegt DAISY längsseits in diesem schnuckeligen Hafen. Und sogleich kommt Tamer vorbei, kommt von seiner Motoryacht gesprungen und begrüßt den Skipper wie einen alten Freund mit herzlicher Umarmung und Wangenkuss. Benim  Arkadaş Kapitan Tamer!

02.05.2015 – Um 08.00 mit dem Taxi nach Mudanya, mit der Schnellfähre nach Istanbul. Am Taksimplatz wartet schon Pius aus Zürich geduldig. Gemeinsame Stadtbesichtigung. Hagia Sophia, Grand Bazar, Blaue Moschee im Vorhof. Riesiger Touri-Trubel. Um 00.00 zurück an Bord.

03.05.2015 – Hafentag. Neuer Handtuchhalter im vorlichen Waschraum. Ein schöner Tag in Tyrilye. Dinner im Taşmahal. Reichlich teuer aber gut.

04.05.2015 – 07.30 Es fehlt Motoröl. Ergänzt. Ablegen. Ab 10.40 wird gesegelt. 280° Ab 14.10 wieder Ford-Fahren. 19.10 fest in Ygitler, Avdsa.

05.05.2015 – Kein Wind, es wird wärmer, endlich. 11.30 Tuncer zum Tee an Bord. 12.30 Ablegen. Stundenweises Segeln möglich. 21.00 vor Anker in Lapseki Limani nach 42 nm. Pius kocht. Professionell.

06.05.2015 – 09.30 Öl und Wasser okay. Anker auf. Raus aus den Dardanellen ab 15.00 wird gesegelt nach Bozҫada. 54 nm. Und wieder steht der Dieselmann auf der Pier. Diesmal laufen 269 Liter in den Tank. Die Dardanellen sind halt lang und das Marmarameer weit. Dieselpreis 1,38 €/l. Ein anderes Lokal bietet auch gute Küche.

07.05.2015 – 09.10 ablegen. 0,0 Wind. Spiegelglatte See. Fordfahren.18.20 fest in Avalik, Setur-Marina. Sehr gut organisiert und nicht billig.110Euro die Nacht für die DAISY.

08.05.2015 – 09.45 Blanker Himmel und bis zu 18 kn aus E, auch im Hafenbecken. Heute soll es nach Chios in Griechenland gehen. Die neue Crew wird um 20.00 dort landen. Ausklarieren. Klar zum Auslaufen. Ölkontrolle: Es fehlt ein Liter. Ursachensuche rasch erfolgreich: Stirnradgehäuse defekt. Wiedereinklarieren. Mechaniker an Bord mit guter Nachricht: Das neue Stirnradgehäuse kann am Montag ankommen. Montage am Dienstag, Kosten: ca. 2.000 Euro. Mittwoch klar zum Auslaufen. Skipper informiert neue Crew: Setzt bitte mit der Fähre nach Cesme über und kommt per Bus nach Ayvalik. Martin und sein Papa Werner nehmen es gelassen.

09.05.2015 – NE bis 37 kn. Extremer Starkwind, sprich Sturm. Auslaufen ohnehin unmöglich. Einkauf und Lunch im Städtchen. 17.00 Martin und Werner aus Berlin treffen ein. 19.30 Dinner im Städtchen.

10.05.2015 – 30 – 37 kn NE. Auch mit heiler Maschine käme DAISY nicht mal aus dem Hafen. Der Sturm pfeift genau in die Einfahrt und DAISY auf die Backbordseite. Also Ausschlafen und gemütlich Frühstücken. Die neue Crew lernt das Schiff kennen und sieht sich in Ayvalik um.

11.05.2015 – 25 – 35 kn NE. Martin und Werner fahren mit dem Bus nach Bergama, das alte Pergamon. Einklarierung perfekt, kostet 140 Euro. 16.00Mechaniker  baut das defekte Stirnradgehäuse ab. Es weist einen Bruch auf. Dinner an Bord: Rindersteak mit Salat.

12.05.2015 – 25 bis 45 kn NE. Warten ist angesagt. Skipper kümmert sich ums Logbuch etc. Crew geht Shoppen. Dinner in Ayvalik im Sonnenuntergang.

13.05.2015 – Das neue Teil ist da. Um 11.00 ist es eingebaut. Maschineläuft wieder. Ausklarieren wird zum Problem. Nach Stunden stellt man fest: die beiden neuen Crewmitglieder sind gar nicht einklariert. Der Zoll in Cesme hat das versäumt. Okay, dann sind sie eben gar nicht eingereist. DAISY verlässt  das Land ohnehin sofort. 17.00 Ablegen. Der Wind bläst nur noch mit 15 bis 20 kn. Die Marineros und sogar der Marinachef selbst helfen, den Bug in den Wind zudrehen. Danke! Sonst wäre die DAISY eben achteraus rausgelaufen. Um 18.00 stehen Genua und Besan, raumschots geht es in die Nacht.

14.05.2015 - 01.30 Der Wind ist weg. Es ist zum Fordlaufen. Erst um 10.50 hat der Ford wieder Ruh. Unter Genua, Groß und Besan segelt DAISY nach SE, Kurs Samos. Nachmittags muss der Motor wieder ran. Um 18.15 liegt DAISY fest in Marathakamba, an der Südküste von Samos. Gabi und Rainer aus Köln stehen schon auf der Pier und nehmen die Leinen an. Sie haben Einiges für Elke mitgebracht: Gemeinsames Dinner im Restaurant Lefkadi. Es gibt Kleftiko! Abend an Bord. 

15.05.2015 – Rainer und Gabi kommen zum Frühstück an Bord. Elke legt ab. Leider sehen die Freunde an Land erst gegen 10.00 die DAISY unter Segeln davonziehen. Was sie nicht mehrsehen: Um 12.00 ist der wenige Wind alle. Erst um 18.00 schweigt der Ford. Um20.15 liegt DAISY im Hafen der schönen Stadt Kos. Das waren 58 nm. Der Liegeplatz kostet 36 Euro plus 5 € für Strom. Es gibt Rindersteak mit Butterkartoffeln aus der Bordküche

 

16.05.2015 – Das nächste Ziel heißt Symi. Ein  zauberhafter Hafen. Um 1055 geht es los. Mit 30 min Unterbrechung kann bis 1800 gesegelt werden. Aber dann wird’s spannend. Wer von Nordwesten nach Symi kommt möchte natürlich die schmale Passage im Norden der Inseln nehmen, statt weit außen rum zu segeln, oder zu motoren. Da ist aber nix beleuchtet. Es gelingt gut. Um 22.08liegt DAISY nach 66 nm vor Buganker uns zwei Heckleinen vor der nächtlichen Stadtkulisse. Zu der Zeit ist freilich kein Muringmann mehr da, der ihr einen Liegeplatz hätte zuweisen können. Aber die Restaurants sind noch voll in Betrieb

 

17.05.2015 – Um 07.30 wird abgelegt, nicht ganz freiwillig. DAISY liegt an einer Baustelle aber es ist Sonntag! Tatsächlich rückt ein Betonmischer an und Arbeiter beginn an der Pier zu werkeln. Sonntagmorgen in Griechenland! DAISY wechselt zum Frühstück in die nächste Bucht: Ormos Pethi. 10.00 ankerauf. Schönes ‚Segeln nach Rhodos. Volles Zeug. 15.00 fest im Hafen Mandraki.Buganker und Heckleinen. 36 Motorstunden seit dem letzten Tanken. Da kommt der Dieselwagen gerade recht. 180 l laufen rein. Dinner im Archipelago. Roland sei nicht auf der Insel, heißt es. Das Wiedersehen wird vertagt. Pius, Martin und Werner gehen von Bord. Urlaub zu Ende. Angela und Karin warten schon im Schatten der Säule mit der Hirschkuh obendrauf neben der Hafeneinfahrt.

 

18.05.2015 – 10.00 die 11-l-Gasflasche kommt gefüllt zurück, 26 €. 12.00 Ablegen. Ab 1400 wird gesegelt. Nach Symi. Diesmal gibt es einen besseren Liegeplatz und der Muringmann bekommt seine fünf Euro. Dinner im To Spitiko gleich achteraus der DAISY. Griechische Hausmannskost, wie der Name sagt. Hervorragend.

 

19.05.2015 – Jetzt wird es noch geruhsamer. DAISY bleibt einfach im Hafen liegen. Der Platz kostet 11 €. Ein heißer Tag und man sitzt gern im Schatten bei einem Glas Campari-Orange mit Eis. Oder einem Mojito. Stromanschluss gibt es nicht. Der Generator wird bemüht von 0900 – 1100.

 

20.05.201-  Der kleine Sprung nach Datca in der Türkei auf der Yarimadasi (Halbinsel) Datca ist schnell erledigt. Der Anker hält dort nicht gut, aber DAISY darf sich an einer Gulet festhalten. So sind die Türken halt: Hilfsbereit und gastfreundlich. Es wird einklariert. Kostet hier nur 100 €. Der Hafen kostet 80 TL ungefähr 26 €.

 

21.05.2015 – Das Transitlog kommt an Bord. 10.20 ablegen. DAISY segelt an der türkischen Küste gen Osten. In Bozuk Bükü findet sich eine wildromantische Bucht. DAISY wird erst an einen Holzsteg gewunken. Es wird aber schnell klar, dass sie dieses Bauwerk leicht ins Schlepp nehmen würde. Also ankert sie und die Burschen  des Saisonrestaurants helfen eine Landfeste zu legen. Dinner im Restaurant Alibaba, logisch. Und ausgezeichnet.

 

22.05.2015 – 10.55 Gr, Ge und Be. Fantastisches Segeln immer gen Osten. Aber um 15.15 kommt’s dick aus dem Fun k: Die türkische Coastguard bittet um Kursänderung. Nach einigem Hin und Her wird klar: DAISY kann heute nicht weiternach Osten wegen Manöver der Navy. Also ausweichen nach Kumlu Blikü. Hübsche Bucht.

 

23.05.2015 – Um 10.05 Anker auf. Wieder wird die DAISY auf ihrem Weg nach Osten gestoppt: Wäre erst nach 1800 möglich. Also ausweichen nach Marmaris. 12.40 DAISY liegt vor Marmaris vor Anker. Kleines Problem: Kette im Kasten verknotet. Vorpiek ausräumen, Knoten lösen. Dinghi zu Wasser: Landgang.

 

24.05.2015 – 11.05 Anker auf. Es wird Vollzeug gesegelt erst 187° aus der Marmaris-Bucht dann endlich nach 70°. Um 20.00 läuft DAISY in Fethiye Körfezi ein und ankert wenig später in der Ragged Bay. Per Dinghi wird eine Landfeste ausgebracht. Bordküche serviert Spaghetti mit Sahne-Thunfisch.

 

25.05.2015 – 11.05 Anker auf. Hübsches Segeln nur durch Mittagsflaute unterbrochen nach Kas. Um 21.40 dort fest. Buganker und Heckleinen: Der Ankerhält verdächtig gut. Dinner achteraus in sehr gutem Restaurant. Plötzlich lauter ‚Trubel auf den Straßen FC Istanbul Serrai hat die türkische Meisterschaft gewonnen.

 

26.05.2015 – Wieder ein Satz nach Osten: Bei 15 – 18 kn WSW läuft DAISY mit 5 -. 6 kn. Aber ab 16.,30 wird wieder Fordgefahren. Um 19.30 liegt sie fest in der Setur-Marina Finike. Dort läuft dem Skipper Wolfgang aus Heidelberg über den Weg. In erstaunlich kurzer Zeit erzählt der 80jährige ihm seine Lebensgeschichte. Lebt seit 1990 auf seinem Taiwanklipper „Aphrodite“ und seit 97in Finike! Elke und der Skipper lernen auch die Augsburger Crew der MIRA kennen einer Amel, die für weite Reisen ausgerüstet wird.

 

27.05.2015 – 1100 Einkaufsspaziergang. Um 12.50 Auslaufen. Von 1400 bis1640 kann gesegelt werden. Der Ford treibt DAISY bis in die wunderschöneangeblich völlig einsame Bucht Cineviz Koyu. Es tauchen immer mehr Masten auf. Am Ende liegen ca. 25 Ausflugsboote jeder Größe mit Anker und Landfesten am Ende der Bucht und dazu ein paar Ankerlieger. Die Kombüse liefert einen Auflauf aus Hackfleisch und Oberginen. Die Crew erwartet eine ruhige Nacht.

 

28.05.2015 – 04.45 Höllenlärm reißt die Crew  aus den Kojen: Ein halbes Dutzend Ausflugsboote mit dröhnenden Musikboxen läuft in die Bucht. Als der Skipper einige davon mit der neuen Super-Led-Lampe anblitzt, reduzieren sieden Lärm etwas. Schließlich verstummen sie ganz. Vordere Toilettenabpumpe JABSCO blockt. Mit WD40 läuft sie wieder super. Aber es müssen dazu die Nippel geöffnet werden! Ab 13.55 wird gesegelt unter GR und GE. Um16.30 geht DAISY vor Kemer vor Anker. N 36°35.915 E 030°35.017. Bisschen schaukelig nachdem sich der Wind dreht. Die Kombüse serviert köstliche Köfte mit Kartoffeln. Die britische Mega-Yacht ALITHIA 40 m ankert nahe der DAISY.

 

29.05.2015 – Ab 10.40 stehen alle Segel. Um 11.05 ist der Wind weg. Kann aber dann doch noch bis 15.05 gesegelt werden. Um 15.15 läuft DAISY in den Stadthafen von Antalya ein. Das Hafenhandbuch macht nicht viel Hoffnung auf einen Platz. Aber in der Einfahrt kommt ein Schlauchboot entgegen und der Türke winkt freundlich man solle ihm folgen. Der Hafen scheint für Gulets und Fischerboote reserviert zu sein. Die Gulets sind touristisch ausstaffiert wie Geisterbahnen mit Piratengespenstern. Das Schlauchboot verschwindet hinter einer Reihe dieser Spaßschiffe nach steuerbord. Die DAISY folgt ihm in eine enge Gasse, gesäumt von Pseudo-Piratenschiffen mit langen Bugspriets obgleich sie wohl niemals Segel setzen. Da ragt noch eine Pier in die Gasse und davor winkt der Schlauchbootfahrer nach steuerbord. Tatsächlich eine Lücke. Also drehen und rückwärts in die Lücke. Hilfreiche Hände nehmen die Leinen an, die ihnen Elke zuwirft. Schon liegt DAISY fest vertäut zwischen den Ausflugsbooten.

 

Der alte Stadthafen von Antalya: DAISY parkt zwischen den Gulets

 

30.05.2015 – Um 03.00 ist die neue Crew an Bord: Bernd, Friedhelm und Sabine. Um 09.00 gehen Angela und Karin von Bord. 12.00 Brunch.1500 Einkaufsspaziergang. 1900 Dinner im Aylania. Zum Restaurant gehört eine eigene Waschküche und dort wird die Wäsche der DAISY gewaschen für 30 €.

 

Segelungeheuer: Die Ausflugsgulets vonm Antalya

 

31.05.2015 – Nach der Sicherheitseinweisung für die neue Crew findet die DAISY um 11.15 den Weg aus dem engen Hafen. Ab 12.00 wird gesegelt. Wunderschön. Um 21.00 liegt DAISY wieder in der Bucht Cineviz  Limani. Diesmal herrliche Ruhe, nur drei Boote.
 

 

 

Cineviz Limani zählt sicher zu den schönsten Buchten überhaupt


01.06.2015 – Um 1040 geht’s los. Heute soll wieder Taslik Burnu umschifft werden, das Kap am Westende Bucht von Antalya. Es gelingt weitgehendunter Segeln. Um 2015 liegt DAISY fest in der Setur-Marina von Finike. Köstliches Dinner im Restaurant gleich neben dem Hafentor.

02.06.2015 – Nach dem Einkaufen, ablegen um 12.20. ‚Vollzeugsegeln bis19.00 Um 19.30 fällt der Anker in Gökkaya Limani 36°12.641 E 029°53.687 auf 7,9m mit 40 m Kette.

03.06.2015 – Um 07.50 Anker auf. Kaum Wind. Ein Fordtag. 19.45 fest in Fethiye stb. längsseits am Außenponton. Im Agora-Restaurant kommt Akin mit Familie hinzu. Alter Segelfreund von Elke. Langer Abend. Akin zeigt Elke und dem Skipper seinen Lebensmittelladen. Einblick in türkisches Leben.

04.06.2015 -. Ausklarieren kostet hier 150 TL also 50 Euro. Um 13.30 gehtes endlich los. Eigentlich sollte Rhodos das nächste Ziel sein. Aber das kennen schon alle, weshalb kurzerhand Symi angepeilt wird. Es wird eine Fordfahrt.

05.06.2015 – Um 03.15 schweigt Lord Ford, DAISY liegt vor Buganker und Heckleinen im Hafen von Symi, wieder mal. Um 09.00 Frühstück. Um 10.30 wird‚ DAISY gebeten nach gegenüber zu verlegen, weil ein Highspeedboot rein kommt. Friedhelm und Sabine chartern einen Roller und erkunden das Eiland zwecks Badestrand. Dinner im ‚Bella Napoli 30 E p. P. aber gut. Ein Albaner! Mojito im Harikani.

06.06.2015 – 10.15 ablegen ab 15.15 segeln nach NW. Um 20.40 liegt DAISY in der Bucht Vathi der Insel Presimos. Zum Dinner gibt es Steaks mitSpezialkartoffeln.

07.06.2015 – Ab 13.20 kann gesegelt werden. Vollzeug. Um 19.35 liegt DAISY vor Buganker und Heckleinen in Skala, Patmos. Dinner im Restaurant am Hafen.

08.06.2015 - Elke überlegt, ihre Reise hier zu beenden. Bleibt aber an Bord. Alles gut. Hübsches Lokal auf dem Klosterberg. Kloster aber geschlossen. 19.00 Ablegen. Ab 19.20 wird gesegelt. Vollzeug nach 275° 5 kn SOG bei 12 kn NW.Hinaus in die Nacht. 23.50 ist der Wind alle.

09.06.2015 – Ab 01.50 bläst es wieder 02.40 1. Reff in Gr und Ge. 11.20Wind weg, Fordfahren. 16.35 vor Buganker und Heckleinen in Ermopolis auf der Insel Siros fest. Direkt vor der Taverne Pethi Tilos. Dinner in Fischlokal.

10.06.2015 – 13.50 Ablegen. Ab 14.10 Vollzeug bis 15.30. Wi8eder treibtder Ford. Bis in den Hafen von Loutra auf Kithnos. Der Hafen ist randvoll undfür die DAISY eh zu klein. Also wird davor bzw. daneben in einer Bucht geankert mit Landfeste. 37°26.412 E 02425.933 Dinner an Bord.

11.06.2015 – 11.45 Ankerauf. 12.25 Vollzeug. DAISY kommt nicht so recht in Fahrt, zu wenig Wind. 14.20 viel zu wenig, also: M. Aber nur bis 14.40. dann wird tatsächlich 3 Stunden gesegelt. Um 19.10 liegt DAISY vor Anker in der  weiten Bucht von Anavissou, Attika.

12.06.2015 – Es bläst munter aus NE. 12.05 Ankerauf ab 12.30 mit gerefftem  Gr und Ge auf Kreuzfahrt nach Norden. Dicht an der Wasserkante von Athen entlang. Schönes Kreuzen bis 18.00. Vor Piräus Segel bergen. Im Hafenbecken: eine gigantisch große und schöne ziemlich neu wirkende Ketsch legt ab und kommt der DAISY in die Quere. Nix passiert, aber man staunt schon was so alles unter der griechischen Pleiteflagge rumschwimmt. Hoffnungsfroh zur Taverne des ersten Piräusbesuchs: Geschlossen, aufgegeben.

13.06.2015 – Crewwechsel: Sabine, Bernd und Friedhelm gehen von Bord. Wäscherei, Tanken. Gudula kommt an Bord. Die Wäsche kommt zurück: Offensichtlich nicht gewaschen, vielleicht nur nass gemacht und getrocknet. Elke informiert die Marina. Der Wäschemann holt alles wieder ab.

14.06.2015 – Einkauf im Carrefour. 11.00 die Wäsche kommt wieder. Diesmal picobello gewaschen und getrocknet. 15.20 Ablegen. 16.00 Gr u. Ge 4 – 5kn 230° schönes Segeln nach SW. 19.40 vor Buganker und Heckleinen fest in Ägina. Lambchops in der Stadt, 2. Reihe,  recht gut.

15.06.2015 – 12.00 Ablegen. Ab 13.05 segeln dann eine Stunde Ford, danns egeln bis 18.45 und wieder ab 18.55. Um 20.15 liegt DAISY vor Kap Sounion unter dem Poseidontempel vor Anker. Sehr schön. Bordküche liefert Dorade mit Butterkartoffel!

17.06.2017 – Los geht’s um 11.30 und ab 13.45 wird gesegelt. Bis 15.40und wieder ab 16.30 bis 18.00. Um 18.50 liegt DAISY wieder in der Bucht beiLoutra auf Kithnos. Hafen wieder voll. Es gibt Pasta mit Thunfischsoße, weiß.

18.06.2015 – Heute geht’s um 10.30 los. Kaum Wind es reicht nur von11.15 bis 12.30. Um 16.50 liegt DAISY wieder in Ermopolis. Diesmal wird es sehrunterhaltsam. Ein älteres deutsches Seglerpaar kommt mit einer kleinenCharteryacht ins Hafenecken. Erster Ankerversuch scheitert, weil zu kurz.Zweiter Versuch trifft die Kette einer großen Motoryacht. Die Leutchen motorenhin und her, der Anker kommt nicht mehr hoch. So vergehen gut zwei Stunden.

 

Der DAISY-Skipper lässt das Dinghi zu Wasser und rudert hin. Die Ankerwinsch geht zu Bruch. Der Daisyskipper holt den Anker mit Hilfe einer Leine und zwei Schotwinschen hoch, samt Kette der MY. Aber die Kette ist unter hohem Zug um Schaft und Flunken des Ankers perfekt herumgewickelt. Der Trick mit einem Entlastungstampen funktioniert nicht. Der DAISY-Skipper rudert an Land zurück und informiert die Hafenleute. Es ist dunkel als ein paar Männer vom Hafenamt  mit einem Boot rausfahren, die Kette anheben und den Anker befreien. Der Charterskipper muss sich dann noch von der Polizei den Vorwurf anhören, erhätte nicht um Hilfe gebeten per Funk. 100 €! Das Boot war in seiner Notlage stundenlang nicht zu übersehen gewesen. Hilfsbereitschaft?

19.06.2015 – Hafentag im schönen Ermopolis. Die Oper ist leider geschlossen, sieht aber hübsch renoviert aus. Elke findet eine neue Pfeffermühle aus Olivenholz für die Kombüse und ebensolche Pfannenheber.Café-Plous wird besucht und Café Vaporia. Und die Krönung: das Dinner im Peri Tinos! Inhaber und Chef Dimitri Plitas zaubert exquisit Schmackhaftes auf dieTeller. Sehr empfehlenswert. Auch der Weißwein! Elke ordert 10 Flaschen für die DAISY.

20.06.2015 – Um 13.15 wird von Ermopolis geschieden. Ab 14.10 wirdgesegelt mit Gr und Ge. DAISY in Superform. Kreuzt in die Bucht Naousis auf Paros. Um 20.00 liegt sie dort vor Anker. Ein wunderschöner Platz. N37°08.516E025°13.767. Anker hält unverrückbar.

21.06.2015 – DAISY bleibt einfach vor Anker liegen. Erholung istangesagt. Skipper putzt den Rumpf.

22.06.2015 – 11,.00 Ankerauf. Ein kurzer Schlag steht im Tagesprogramm:Um 15.10 M aus in der Bucht Kalantos auf Naxos. N3x6°56.047  E025°28.302.Es fauchen Fallböen in die Bucht herunter. Bis zu 32 kn.

23.06.2015 – Liegenbleiben oder weitersegeln? Lange wird das Wetterbeobachtet. Als der Wind abflaut geht es los, dann ist es 16.00 Die Genua reicht völlig für den Kurs nach Amorgos. 20.40 liegt DAISY in Katapola stblängsseits. Dinner bei Capt. Diminos, danach in der Nachbarkneipe gibt FischerCosta 2 Bier aus. Er hat die Welt gesehen als Seemann.

24.06.2015 – DAISY soll vor Buganker gehen und mit dem Heck an die Pier.Doch der Anker hält nicht auch im zweiten Versuch nicht. Also wird in derBadebucht NW des Hafens geankert auf 10,5 m. Anker hält prima. Vor dem ‚Bug aufeiner kleinen Halbinsel steht eine Kapelle, hübsch weiß und blau angemalt. DAISY liegt dann allerdings mit 42 m Wasser unter dem Kiel hübsch im Wind. Position bleibt fest. N36°49.934 E025°51.368

25.06.2015 – Zwei Oyster-Yachten gesellen sich zur DAISY. ROYAMUFFIN und JARINA Flagge BVI Road Harbour. Der JARINA fehlt das Vorstag samt Rollsegel,d.h. es liegt an Deck. Hm. DAISY-Crew geht an Land, besucht per Taxi die Choraoben auf dem Berg. Dinner im Hafenrestaurant gegenüber der Stadt. Netter, ulkiger Deutsch sprechender Kellner vom Peloponnes. 

 

26.06.2015 – Um 09.30 kommt das Dinghi an Deck. 10.45 Ankerauf. Denkste. Erst klemmt die Kette in einem Felsen am Grund auf halber Länge. Durchfieren und Richtungsänderung wird sie frei. Doch dann klemmt sie nochmal oder Anker selbst. Und nun scheint gar nichts zu helfen. Fieren, umkreisen holen,z urück, wieder fieren wieder holen. Nichts hilft. Skipper holt die Kette ganz stramm, so dass er annehmen kann, über dem Anker zu liegen, geht runter, greift zum Telefon, um einen Taucher zu ordern. Tiefe 10,5 m. Er sucht die Nummer des Hafenamtes von Katapola heraus, tippt sie ein und weil unter Deck keine Verbindung möglich ist, kommt er an Deck zum Telefonieren.

Er will auf den Anrufbutton drücken und sieht sich dabei um. Die beiden Oyster sind weg. Dort drüben steht die Kapelle vor dem Berg… Aber was ist das denn? Die Kapelle ist ewig weit weg! DAISY hat sich einfach davon gemacht. Treibt verträumt mitten in der Bucht. „Wir sind frei!“ Ein Glücksschrei. Gleich zur Ankerwinsch: Als wäre nichts gewesen kommt der Anker hoch, wie frisch gewaschen. Das Ankerwunder von Amorgos! Dabei hat die Crew nicht mal das Kloster besichtigt. Nun wird gesegelt ab 12.30 Vollzeug. Westlich um Amorgos herum und dann nach Osten. Südlich der hohen Felseninsel kaum noch Wind. 21.00 liegt DAISY im Ormos Livadhi auf Astipalai. N36°32.479E026°20.748. Es gibt endlich wieder Penne mit Thunfischsoße.

27.06.2015 – 10.30 kommt der Anker hoch. Es weht ganz hübsch. Mit dem ersten Reff geht es nach Osten. Sehr schönes Segeln bis 7,5 kn. 20.10 liegt DAISY stb längsseits  in Livadhia auf Tilos. Gudula lädt ein: Fisch mit Spinatsalat im Restaurant, das eigentlich gerade schließen wollte. Aber der Wirt wirft die Küche an. Er war 12 Jahre in NY, wo seine Tochter geboren wurde,die jetzt im Lokal hilft. Viele Tiloser sind in NY.

28.06.2015 – Hafentag. Der Port wird voll: Eine Charteryacht mit deutscher Crew, zwei Paare, legt sich ins Päckchen zur DAISY. Es weht mit 30 kn aus NW. Dinner in Sofias Familien-Restaurant direkt am Strand. Empfehlenswert. Auch die Charterer sind da.

29.06.2015 – Immer noch Starkwind. 11.00 Skipper mietet einem Roller. Mit Elke in Ruinenstadt. Sehr romantisch. Dort oben gibt es im einzigen noch intakten Haus eine Bar, die um 23.00 öffnet mit Bus-Shuttle vom Hafenort.

 

Die Ruinenstadt von Tilos. Nur die Kirche und eine Bar sind noch intakt

 

30.06.2015 –   Abschied von Elke. Skipper sehr erschüttert. 11.40 DAISY legt ab. Es kann nur kurzgesegelt werden. 19.30 fest in Rhodos neben der alten Gaffelkutterketsch NEPTUN mit Crew aus München und Philippinen, wie es scheint. Dinner im Archipelago. Wo ist Roland?

 

01.07.2015 – Hafentag. Skipper forscht nach Roland. Bei den Fischern inder Kolonna wird er fündig. Um 13.30 kommt er ins Archipelago. Ganz der Alte.Er hat ein Auto zur Verfügung. Ausflugsfahrt: Sieben Quellen und Koulymia.Abend wieder im Archipelago am Hippokratesplatz. Sehr empfehlenswert. Abschied.

 

02.07.2015 – 10.15 ablegen. Ab 10.55 segelt DAISY Vollzeug. Aber naheder Insel Symi bleibt der Wind aus und dann pfeift er jede Minute aus eineranderen Richtung um die Inselberge. 18.10 liegt DAISY fest in Symi vor Bugankerund zwei Heckleinen. Steve und Mareike aus Frisco vom Nachbarboot kommen aufein Bier an Bord.

 

03.07.2015 – Hafentag. Skipper erfwirbt eine gute Hochseeangel mitSchlepp-Köderfischen. Dinner im To Spitiko, zu deutsch: Hausmannskost. Sehr zuempfehlen.

 

04.07.2015  – 09.05 los geht’s. Segeln klappt nur stundenweise. Erst ab17.10 südlich Kos läuft es besser. Der Hafen Kos ist voll. DAISY geht draussenvor Anker. Vor dem Strand. Sehr hübsch. Gulasch aus der Bordküche.

 

05.07.2015 – Ausschlafen! 12.08 Anker auf. Kräftiger NW ermöglicht schnelles Segeln unter Gr und Ge im 1. Reff. Bis 15.30 dann steht DAISY vor Kalimnos. U16.30 fest im Hafen vor Buganker und Heckleinen.  Dinner im Restaurant. Dorade, eher simpel und vergallt. Schnell vergessen! Griechenlandstimmt ab: Ein Wirt weiß gar nicht wo. Alles andere auf NEIN getrimmt. Wer zahlt schon gern Steuern?!

 

06.07.2015 – 10.30 Anker auf. Ab 11.25 wird gesegelt bis 15.50. Um 17.25sitzt der Anker  im Ormos Livadhi auf Astipalaia sehr gut. N36°32.441E026°20.685

 

07.07.2015  – 16.45 Anker auf. Aufbruch zu einer längeren Strecke nachKreta. Erst nur bis 10 kn Wind. DAISY läuft mit allen getrimmten Segeln 6 kn.22.00 1, Reff in ‚Gr und Ge. Besan bleibt. Bis 20 kn Wind.

 

08.07.2015 – 01.00 Gudula übernimmt die Wache. DAISY rauscht durch dieNacht nach 210° 11.55 M an und Segelbergen vor Irakliion. 12.40 M aus inIraklion stb längss, wegen Wind. 18.50 DAISY liegt vor Bugmuring und Heckleinen.

 

09.07.2015 – Gudula besichtigt Iraklion.

10.07.2015 – Autoausflug an die Südküste. Eindrucksvolle Fahrt durchsGebirge. Dinner in Iraklion.

11.07.2015 – Skipper bringt Gudula zum Flughafen. Die Ausschilderungist, wie manches in diesem Land ziemlich lückenhaft. 10.00 Auto retour.

  

12. – 14.07.2015 Hafentage. Schreiben am PC, Nachbarn kommen zu Besuch bestaunen die DAISY Hans und Lydia von der TO WINDWARD, Weltumsegler ausHolland, Peter aus München. Skipper allein zuhaus. Noch drei Wochen bis zurnächsten Crew in Zakyntos. Morgen soll es losgehen.

 

15.07.2015 – Nachmittags latscht der Skipper ins Hafenbüro, - es residiert im zweiten Stock- um das Liegegeld zu entrichten. Die jungen Damen in Uniform trugen es mit Fassung. 40 Euro für fünf Tage. Sie haben es mehrfach nachgerechnet. Obwohl da sechs Yachten vor der Tür liegen, nach Routine sah das nicht aus.  Hans von der TO WINDWARD hatte zugesagt, beim Ablegen zu helfen. Es weht nämlich eine nette Brise von NW in den Hafen, die die DAISY ordentlich nach steuerbordversetzen würde, auf die TO WINDWARD, wenn  der Skipper die Leinenloswerfen würde, nach vorne rennen und die DAISY an der eigenen Trosse, die die Muring verlängert, aus der Lücke ziehen wollte.

Diesen Job übernahm nun Hans, während der Skipper in aller Ruhe die DAISY mit Maschine und Ruder aus der Lücke bugsierte. Natürlich hatte Hans vorher sein Dinghi an die DAISY gehängt. Er wollte ja nicht anheuern. Was wäre denn aus Lydia geworden? 16.00 Alles klappt wie geplant. Hans steigt ins Dinghi und der Skipper lässt DAISY im weiten Hafenbecken treiben, bis sie seeklar ist.  Draussen geht das Groß hoch im ersten Reff. Kurs Nord. 22.10 Wende. Kurs 268°mehr ist noch nicht drin. Und der Wind hört einfach auf.

16.07.2015 - Erst Mitternacht erwacht er wieder und dann geht es los. Dreht immer weiter auf N und NE. Skipper kann Kythera anliegen mit Halbwindkurs. Daisy rennt dauernd 8 kn auch mal 10 SOG. 18.10 Segel bergen. DAISY steht vor Kapsili, Kythera. 19.20 liegt sie in der Hafenbucht vor Anker. Ein Trimaran aus Colorado und eine andere Yacht mit US-Flagge ankern ebenfalls frei. Die Pier ist mit Längsseitsliegern belegt. Heftige Böen fallen in den Hafen. Der Anker hält. Achteraus der DAISY liegt das freie Meer. Es gibt Pasta mit weißer Thunfischsoße. Hm.

17.07.2015 – Die Böen werden immer heftiger. 06.35 der Ankeralarm piept. Der Anker hält nicht mehr. Skipper fängt den Tag an: Anker hoch und weg. Die US-Yacht ist schon weg. ENE-Böen bis 32 kn sausen von den Inselbergen herunter. Eine sehr kleine Genua fängt genug ein für 6 - 7 kn SOG nach NW, während der Skipper Frühstück macht. 12.45 Kythera liegt weit achteraus. Der Wind blieb dort. Fordfahren. 14.30 es weht wieder. Quer über den Messiniakos Kolpos. Es weht mit 6 bis 9 kn aus SW. DAISY läuft 4 - 5 kn SOG. Alles oben, feingetrimmt. Ab 17.45 Ford. 20.20 Ankern vor Finakounda. Georg und Carola von der NAGOM melden sich. Sind an der Westküste des Peloponnes. Ergibt sich was in den nächsten Tagen? Erst gibt es mal ein großes Steak mit Spezialkartoffeln an Bord der DAISY.

 

18.07.2015 – Eine herrlich ruhige, einsame Nacht ging vorbei, gründlich verpennt. Skipper entscheidet: Baden gehen und hier bleiben. Ein paar Mails schreiben und das Logbuch pflegen. Abends rennt der Generator. Es gibt Pasta mit Beefsoße. .

19.07.2015 – Wieder ein Ruhetag am Anker. Nachmittags das Dinghi zuWasser. Dinner im Ort bei Familie Moundraki. Lieber gleich vergessen. Danachwieder Generator.

20.07.2015 – Der Anker der NAGOM fällt rund siebzig Meter westlich der DAISY. Georg und Carola laden den Skipper ein. Der hat allerdings zu tun: Deckmalen und Rumpf reinigen. Abends gemein sam es Dinner an Land bei Lambchops und schlichtem gutem Roten.

21.07.2015 - Gemeinsames Frühstück auf der DAISY. Gibt ja Einiges zu erzählen und auszutauschen. Die beiden planen, um den Peloponnes herumzusegeln. Abends wieder gemeinsames Dinner an Land: Kleftiko! Generator läuft nun meistvormittags.

22.07.2015 – Um 09.10 rasselt die Ankerwinsch der NAGOM. Heute weht es ordentlich aus NE bis 17 kn. Neue Ankerposition, aber der DAISY-Anker hält. Abends gibt es Shrimpssaganaki an Land. Sehr fein!

23.07.2015 – Immer noch Finakounda, aber nun ist Schluss: Um 11.25 kommt der Anker hoch. Um 12.50 stehen Groß und Genua im 11-kn-Wind und DAISY läuft 5kn SOG nach Nordwest. Wenig später kommt das Besansegel dazu. Um 20.30 eine Halse auf Kurs 22°. Dann wird der Wind sehr sparsam. Mit sieben kn aus Südkommt kaum noch Fahrt ins Schiff. Der Ford hilft.

24.07.2015 – Um 01.40 fällt der Anker vor dem Hafen von Katakolon auf 5m Tiefe. Ausschlafen. Der Westwind weckt den Skipper. Neue Position 37°39.114 N021°19,486 E. Beinah wäre der fällige Landgang ausgefallen: Die Zündkerze vom Außenborder mag nicht. Also wird sie ausgetauscht. Dann geht es doch. Und wieder brummt der Generator.

25.07.2015 – Noch ein Ruhetag. Es weht mit 12-13 kn. Im„ Marina-Restaurant“ am Strand gibt es auch ein Shrimpssaganaki. Na ja.

26.07.2015 – Katakolon. Telefonat mit Elke. Und danach will derGenerator nicht mehr. Filter dicht und kein Ersatz an Bord. Alten Filter mitWaschbenzin und Diesel gereinigt. Generator springt an.

27.07.2015 – In Katakolon gibt es keine Dieselfilter. Hier kommen zwarriesige Kreuzfahrer an, aber es gibt nur Boutiquen und Souvenirgeschäfte.

28.07.2015 – Die MSC MAGNIFICA und die MSC MUSICA machen fest. DieTouris werden in Buskolonen zu den Original-Olympischen Sportstätten gekarrt.Der Generator mag nicht mehr. Ob es in der nächsten Stadt in BirgosDieselfilter gibt? Unterhaltsame Taxifahrt. Aber vergeblich. Müllberge amStraßenrand. Seit Monaten funktioniere die Müllabfuhr nicht mehr, sagt derDriver. Noch mal Shrimpssaganaki an Land. Taugt aber auch nix. Generator renntwieder. Filter in Deutschland bestellt. Klaus will sie mitbringen.

29.07.2015 – Es muss wieder gesegelt werden. Um 09.25 läuft die Kette indie Kiste. Um 10.10 stehen die Segel oben und DAISY läuft zwischen fünf undsechs Kn SOG bei 9 – 12 kn NW. Erst im Windschatten der Insel Zakyntos ist Feierabend. Um  15.50 liegt DAISY vor Buganker und zwei Heckleinen im gleichnamigen Hafen fest. Per Tankwagen kommen 485 l Diesel in den Tank. Aber es gibt keinen Stromanschluss am Liegeplatz.

30.07.2015 – Nun hat der Skipper ein paar Tage Pause in Zakyntos. Dort gibt es einen gut sortierten Chandler und der verkauft auch Dieselfilter und zwar genau die richtigen. Fischer-Panda-Generator rennt problemlos.

02.08.2015 – Sonntag. Nacheinander treffen Andreas, Thomas, Wolfgang, Klaus und Hermann ein. Die Crew findet sich zusammen und bildet eine muntere Tafel im Restaurant „Zum Hahn“. Eingekauft wurde schon am Samstag. DAISY istseeklar für die Reise nach Sizilien. In Catania will Elke wieder an Bordkommen.

03.08.2015 –  Um 08.00 Läuft die Maschine. Leinen los und Ankerauf. Ab 08.35 wird gesegelt. Allerdings nur bis 10.00. Erst von 14.00 bis 21.00findet sich wieder Wind genug für flotte Fahrt. Durch die Nacht muss der Ford helfen.

04.08.2015 – Erst um 12.15 gibt es wieder Wind auf dem Ionischen Meer. Und der reicht fast bis Mitternacht. Bei 11 – 15 kn aus NNE läuft die DAISY bis zu 6,8 kn SOG vielleicht auch mal über sieben, wenn keiner hinguckt.

05.08.2015 – Auch die nächste Nacht wird durchgebrummt. Bis um 07.15.Aber ab 09.00 wieder kein Lüftchen. DAISY wechselt in die MESZ. Um 12.20 parkt der Skipper die DAISY nach 272 nm seit Zakyntos in Catania ein. Santo weist ihm den Platz zu. Eine Seele von Hafenmeister. Um 16.20 kommt Elke an Bord zurück. Ein Fest! Gemeinsames Dinner in der schönen alten Stadt.

06.08.2015Hafentag. Die Crew besorgt ein Auto und unternimmt einen Ausflug zum Ätnä und nach Taormina. Elke kommt wieder zurück an Bord,  richtet sich wieder an Bord ein. Gemeinsames Dinner in der Old Fashioned  Tratoria in Catania. Sehr schön und sehr gut. 
 

 

Unter Siziliens Sonne brauchst du einen Schirm. Elke auch


07.08.2015 –  Proviant-Einkauf mit dem Auto. Santo taucht den Rumpf ab. Einfach so. Ist begeistert vom Zustand der Schraube. Liegegeld 178 Euro.11.00 Ablegen. 12.35 Genua-segeln bis 16.00. Um 16.35 dreht der Wind und nimmt zu. Alles rauf. War Vortäuschung von Wind. Um 17.00 Maschine bis in die Bucht von Taormina. Das Dinghi wird klar gemacht.

08.08.201508.30 Generator brummt. Per Dinghi zum Einkaufen. M 11.20Startet Elke die Maschine. Ankerauf. Segelversuch scheitert an der Flaute. Um16.25 liegt DAISY stb-längsseits in der Marina del Nettuno in Messina. 10Minuten später bricht ein Gewittersturm los. DAISY wird mit acht Leinengesichert. Der Wind erreicht über 40 kn, der Schwimmsteg tanzt im Seegang, Brecher stürzen über ihn hinweg. Die Abdeckung einer Versorgungssäule wird weggeblasen, Wasser dringt ein. Kein Strom mehr. Nach einer Stunde ist alles wieder ruhig. Dinner mit Thomas und Elke im Marina-Restaurant. Etwas extravagant.

09.08.2015 –  Immer noch kein Strom. Generator springt nicht an.Filterwechsel, Entlüften, nichts hilft. Hafengeld: 140 Euro. 11.10 Maschine an und ablegen. Kurs Liparische Inseln. Um 18.40 liegt DAISY im Porto di Levante auf Vulcano fest vor Buganker und zwei Heckleinen nach 35 nm.

10.08.2015Die Crew erklimmt den Vulkan. Die Fähren verursachen heftigen Schwell, der Anker hält nicht mehr. Crew rechtzeitig zurück zum Ablegen. 12.20 fest in Lipari am Schwimmsteg nach 8 nm. Aber es brechen bange Stunden an. Falls der angesagte Gewittersturm auf Ost drehen sollte, muss der Steg geräumt werden. Die Böen bis 30 kn fallen von SW ein. Alle müssen an Bordbleiben. Um 22.00 geben die Marineros Entwarnung. Gewitter is over.

11.08.2015 –  Es wurde ein Mechaniker erwartet, der den Generator wieder in Schwung bringen sollte, in dem er eine neue Glühkerze mitbringt.  Kommt aber nicht. Liegegebühr: 150 Euro. Um 13.00 wird abgelegt. Segelzeit: ca. 30 min. Rest Fordfahren. 16.00 fällt der Anker vor Rinella auf der Insel Salina. 38°32.722 N 014°49.591 E. Um 20.15 in den Hafen verlegt. Buganker und Heckleinen. Pasta mit Sardinensoße und Salat an Bord.

12.08.201508.50 Leinen los, Anker auf. Null Lüftchen. 48 nm durchbrummen bis Cefalu. Dortselbst vor zwei Bugmurings und Heckleinen am Schwimmsteg fest. Maßgabe: Bei starkem NE ablegen. Es bleibt aber ruhig, doch niemand kann von Bord gehen.

13.08.2015Crew besichtigt die malerische Stadt. Hermann, nicht der Skipper,  geht wie geplant von Bord. Abflug in Palermo. Ein Familientermin. 12.20 Ablegen. Auf dem Weg nach Palermo gibt es eine Badepause. Und später kann sogar noch gesegelt werden in der Bucht von Palermo. Der Seafolk-Steg wird vergeblich gesucht. Also wird das Angebot von Fratelli Galizzi angenommen und um 20.10 an der Molo di Trapazonifest gemacht. Liegegebühr: 80 Euro pro Tag.

14.08.2015Gebraucht werden: Ein Segelmacher für die Sprayhood, ein Mechaniker für den Generator und ein Schweisser für den Fäkalientank und eine Wäscherei. Um 11.00 finden  sich alle an Bord ein. Zwei Stunden später läuft der Generator wieder, die Sprayhood ist repariert und am Abend haben Elke und der Skipper den Fäkalientank ausgebaut und gereinigt. Die Stutzen sind korrodiert. Der Schweisser nimmt ihn mit. Es ist Freitag. Dinner im Al Covo il Beati Paoli, kurz: beim Henker. Um 23.00 trifft Willi aus Trier ein. Nächtigt an Deck.

15.08.2015 –  Um 06.00 geht Klaus von Bord, um 12.00 Andreas, um 15.00 Thomas. Um 12.30 kommen Gunnar und Ingmar aus Hannover an Bord, Vater und erwachsener Sohn. Um 20.40 treffen auch Alexandra und Simone aus Hannover ein. Dinner beim Henker. 

16.08.2015 – Crew unternimmt einen Ausflug in die Stadt. Um 18.20sind alle wieder da zum gemeinsamen Dinner in der Altstadt. Stylisches Lokal!Birra rosso 15 Euro die Karaffe. Herrlicher Weißwein. Elke und Skipper zahlenallein 90 Euro. Aber gut.

17.08.2015 – Montag. 12.00 die Wäsche kommt zurück. 16.00 der Fäkalientank kommt zurück, perfekt geschweißt. Um 23.00 ist der vordere Waschraum wieder einsatzklar. Dinner an Bord.

18.08.2015 – 10.00 Provianteinkauf beim Carrefour.  11.00 verlegen an die Tanke, 336 l. 12.15 stehen alle Segel. Schönes Segeln bis 18.45, als DAISY vor dem Hafen von Ustica steht. Sie steckt vorsichtig den Bug in den Hafen. Aber der erweist sich als übervoll mit lauter Schlauchbooten von Tauchern und dazu steht der Schwell voll hinein. Nichts wie weg. Wäre ja schön gewesen. Der Skipper kennt da eine gemütliche und gute Kneipe oben im Städtchen. Geht nicht mehr. Also weiter nach Sardinien. Der Wachplan wird aufgestellt und abgespult. 68 nm. Es geht nordwärts, Kurs 356° Der Madalena-
Archipel ist das Ziel.

19.08.2015 – Skipper und Elke bis 01.00, dann Gunnar und Simone bis 03.00, Willi und Alexandra bis 05.00 Elke und Ingmar bis 07.00 und danach wieder der Skipper und Elke. Eine Front zieht heran und schon wächst ein Schlauch aus der Wolke. Runter mit den Segeln und weg. Crew schläft selig. Um 07.45 schläft auch der Wind gänzlich ein. Frühstück unter Maschine. Ab 13.25 wird wieder gesegelt. Aber der Wind dreht nachhaltig auf Nord. Das Ziel ist nicht zu halten. Also südlich Sardiniens passieren. 19.00 Generator. Der selbe Wachplan. 120 nm bis 00.00.

20.08.2015 – Tyrennisches Meer. Immer schön nach 260°, mal segelnd mal fordfahrend. Um 15.08 wird mit dem Segelbergen begonnen. Um 15.40 liegt DAISY in Porto Corallo auf Sardinien, SE-Küste, fest vor Bugmurings und Heckleinen. Hübscher Hafen. 74 Euro die Nacht.

Die Kathedrale von Palermo

 

21.08.2015 –  Nach dem Frühstück wird um 10.20 die Maschine gestartet. Kurs 180°, ein brauchbarer Wind. Erst 15.45 geht’s los. 270° alle Segel, über 5 kn SOG. Um 18.08 steht DAISY vor dem Capo di Pula. Wenig später fällt der Anker in der Bucht auf N 38°59.396 E 009°01.171. Schön ruhig. Skipper bereitet Penne mit weißer Thunfischsoße. 46 nm

22.08.2015 – 09.30 Generator mag nicht. Also M. 10.30 Groß, 12.00 Genua7,9 SOG. 15.40 wieder M. 78 nm bis Mitternacht. 78 nm

23.08.2015 – Ab 02.20 wird gesegelt und gesegelt und gesegelt. 290°. M wird nur wegen Strom angeworfen.  Bis zu 17 kn SE bringen DAISY gut voran.136 nm.

24.08.2015 – 01.00 Wache Simone und Gunnar. Ab 05.00 Wache Elke und Ingmar, ab 06.10 Hermann und Elke. Menorca kommt über die Kimm.  06.30steht DAISY vor dem Fjord von Mahon. 07.11  M aus, fest in Mahon vor Bugmuring und Heckleinen. 38 nm. Der Skipper kennt da einen Liegeplatz. Kost nix. 08.00 Crew wacht auf. Ein Tag in Mahon. Hier war Elke zum ersten Mal an Bord gekommen. Es gibt neue Segelhüte, endlich die richtige Batterie für den Navi-Chronometer und leckere Tapas oben  in der Stadt.

25.08.2015 –  Wieder wolkenlos. 09.30 legt Elke ab. Ohne Wind um das Südkap von Menorca. Ungewohnt viele Yates um die DAISY ca. acht.  Ab12.30 ist alles oben, segeln nach 260°. 19.00 fest min Cala Ratjada auf  Mallorca. Bequemer Liegeplatz mit Murings. Telefonat mit Udo Maekler in Palma  wegen Fischer-Panda. Im Restaurant „Blau“ feine Lammschulter und köstlichen Weißwein.

26.08.2015 – 09.55 legt wieder Elke ab. Wechsel zwischen Segeln und Motoren bis 15.35. 16.05 fest an gelber Boje in Porto Pedro. 40 Euro. 15,5 m Tiefe. Ziemlich unruhig, da NE-Wind. Dinghi aufgebaut, 18.00 Crew an Landgebracht.

27.08.2015 – 09.00 Leine los. Gemächliches Segeln in die weite Bucht von Palma de Mallorca. 17.00 an der Tanke fest. 325 ml gebunkert. 743 nm seit Palermo. Liegeplatzangebot des RCCN 135 Euro wird angenommen. Abends in der Bar Dia, gut wie eh und je.

28.08.2015 – 12.00 Mechaniker Christian kommt an Bord. 12.00 Generatorläuft wieder. Ventile nachgestellt. Dieselleitung entlüftet, Seeventilhebelersetzt. Leider nur ein kurzes Glück. Aber für Elke und Skipper ein lustiger entspannter Abend mit edlem Wein und feinem Mahl. Ausklang in Champagnerbar.

29.08.2015 – 05.30 Gunnar und Ingmar gehen von Bord. Urlaub vorbei. Willi um 09.00, Alexandra und Simone um 10.00 bleiben noch ein paar Tage in Palma. 12.30 Herbert und Silke kommen mit Tochter Isabella (9) und Freundin Tina an Bord. Proviant-Einkauf in Porto Pi, Carrefour. Mit der ganzen Crew in der Bar Dia. Musste sein.

30.08.2015 – 12.15 Ablegen. Raus aus dem riesigen Hafen von Palma. Viel Verkehr, klaro. Ab 13.45 wird gesegelt. Nach Westen. 18.20 fällt der Anker in der Bucht Camp del Mar auf 13.3 m an 80 m Kette. N 39°32.067 E 002°24.554.Generator rennt.

31.08.2015 – 09.00 Anker auf. Kurs Ibiza, 240°. Bloß kein Wind bis 12.40und ab 15.10. 19.15 Ankern in der Cala Portinax auf Ibiza, 52 nm. Bisschen eng.N 39°06.747 E 001°30.827. 22.00 Wind kommt auf. 23.50 Nachbar SY Oceanis 50hält die Position nicht. Kommt der DAISY näher und näher. Crew schläft.

01.09.2015 – 00.20 Skipper startet den 6-Zylinder. Anker auf. Nachbar-Crew wacht auf. Wird sehr aktiv. Ändert aber nix, DAISY motort in die nächste Bucht. Cala  Xarraca. Findet zwischen drei riesigen Motoryachten und der Slup ESENSE (43 m) ein ruhigeres Plätzchen. Bis ca. 06.20. Die Nachbarn regen sich ganz schön auf, als das Nebelhorn der DAISY richtig zu spinnen beginnt: Es tönt unaufgefordert durch die Bucht.  Der Skipper traut seinem Alptraum nicht, aber dieses nagelneue Teil der Firma MARCO brüllt in unregelmäßigem Stakato in den frühen Morgen. Mit fliegenden Fingern schraubt er den Schalter ab, zieht den Stecker ab und stellt so die Ruhe wieder her. 12.35 Anker auf. Ab 13.30 wird gesegelt mit Genua und Besan. Es geht westwärts. Um 16.15 zum Wasserfassen in  St. Antoni. (17 Euro) danach segeln in die Cala Tarida. Ankerauf 11,6 m. 26 nm

02.09.2015 – 11.00 Gewitter mit kleiner Windhose vor der Bucht. Der Generator rennt. Das Dinghi wird an Deck gezurrt, für alle Fälle. Tropischer Regen prasselt nieder. 17.00 Anker auf. Verlegen in die Bucht Puerto Roig

03.09.2015 – 08.30 Generator startet nicht. 09.30 Anker auf. Mangels Wind per Ford nach Espalmador. 11.10 fest an weißer Boje für 16 t und bis 10 kn Wind, 29 Euro. 11.15 Generator startet! Skipper springt an Backbord ins Wasser und schwimmt gemütlich zur Badeleiter. Da, ein Schrei. Den Skipper erwischt eine Feuer-Feuer-Feuer-Qualle am linken Oberarm. Brennender Schmerz. Der Tag ist gelaufen.

04.09.2015 –  12.00 Leine los. Hübsches Segeln nach Nord, nach Eivissa.  16.00 an der Tanke der IBIZA MARINA. 114 l zu 1,22 Euro/l. Wasser bunkern. Kein Liegeplatz zu haben. Kurzes Anlegen bei Ibiza Magna. Crew geht an Land zum Shoppen. Paul aus Zürich kommt an Bord. Da hupt es. Ein Ungetüm von  Motoryacht, für die der Platz reserviert ist, steht neben der DAISY. Schnell weg. Paul von Bord, nimmt mit seinem Rent-Car die Crew auf, die an Land einkauft. Treffpunkt Cala Talamanca. Elke und Skipper allein an Bord.19.27 M aus, Anker liegt fest. Dinghi ins Wasser, zum Dinner an Land im Strandrestaurant. Gut und  teuer. Entrecote 21 Euro. Gewitter zieht herum. Die Bucht ist voller Schiffe, wird unruhiger. Mühsamer Schlaf.

05.09.2015 – Crew-Wechsel-Tag. Irgendwie muss die Crew an Land gebracht werden und die neue an Bord kommen. Die Marina Botafoch liegt richtig nah. Also hin. Die Tanke ist leer. Anlegen, mit großem roten Dinghi-Tank an Land gehen, während die Crews wechseln Benzin auffüllen. Tankwart beruhigen, macht Elke sehr gut (8 Euro), mit neuer Crew, Peter, Felix und Sylvette aus Basel, ablegen. Geht doch.  Mit dem NE nach S segeln: Genua und Besan. 12.00Segel bergen. 12.30 vor Anker in Playa Salinas, 12.10 an der Boje, wg. Posidonia. 40 Euro. Paul per Dinghi an Bord. Dinner an Bord.

06.09.2015 – 07.30 Leine los. 09.00 – 11.00 Generator. 08.00 – 14.45segelnd nach Norden. 15.30 vor Anker in der Cala Portinax. Nun mit viel Platz.31 nm.  Aber die Bucht füllt sich wieder. Dinner im Restaurant oben aufdem Felsen: Paella und gute Antipasti.  Ruhige Nacht.

07.09.2015 – 08.45 – 09.30 Generator. 09.40 Anker auf. Kurs 60° ZielMalle. Segeln klappt von 10.40 bis 15.20. Es wird wieder vor Camp de Margeankert. 46 nm. Zum Dinner gibt es die bewährten Penne mit Thunfischsoße.

08.09.2015 –  07.45 Generator will nicht. 09.00 Anker auf. 12.20fest in der Marina La Lonja im Hafen von Palma de Mallorca. Das klappt nurwährend der Woche. Die Stege sind am Wochenende mit Charterbooten besetzt.13.00 Christian ist wieder da. Diesmal baut er die Einspritzdüse aus. Er lässtsie prüfen. Nachmittags das Ergebnis: Total verstopft. Eine neue muss her. Lieferzeit:ein Tag.

09.09.2015 – Hafentag. Crew geht auf Sightseeing-Tour. Miro-Atelier etc. Skipper und Elke shoppen im Porto Pi mit dem Fahrrad. Abends Dinner in der Stadt. 

10.09.2015 – 09.30 Christian kommt mit der neuen Einspritzdüse. Nach Einbau läuft der Generator wie gewohnt und besser. Aber der Testlauf endet jäh. Die Seewasserpumpe!“ Der Impeller ist defekt und wie! Wegen der Trockenläufe hat es die Achse des Impellers zerlegt. Skipper reicht Christian einen neuen aus dem Fundus. Er baut ihn ein. Dann ist wieder alles gut. Paul übernimmt die DAISY für die nächsten zwei Wochen. 12.20 Skipper und Elke schauen ihr nach, wie sie aus dem Hafen dampft. Sie segelt nach Porto Pedro.

11.09.2015 – DAISY segelt nach Cala Ratjada. 27 nm

12.09.2015 – Sylvette und Felix gehen von Bord. Stefan, Christof, Conradund Christian kommen an Bord, alle aus der Schweiz, alle im Ruderclub. Dieselgebunkert: 110 l

13.09.2015 – DAISY segelt nach Porto Christo.

14.09.2015 – Um 17.00 liegt DAISY in Porto Pedro.

15.09.2015 – Um 15.10 ist DAISY an einer Boje in Cabrera fest.

16.09.2015 – Ab 09.15 wird mit gerefften Segeln nach Andratx gesteuert.16.45 in der Marina fest.

17.09.2015 – Wieder viel Wind: 09.20 bis 17.15 Kurs Ibiza. Um 20.50 inder Cala San Vincent am Anker.

18.09.2015 – Um 15.55 liegt sie am Anker in der Cala Talamanca vor Puerto San Andreu auf Ibiza. 18.00 Skipper und Elke wieder an Bord. Dinner mit der Schweizer Crew im Strandlokal. Wieder eine unruhige Nacht. Dinghi-Debakel:Leine in der AB-Schraube, Startergriff abgerissen, per Riemen zurück zur DAISY.

19.09.2015 – 09.00 Anker auf. Nun gibt es wieder einen Crew-Wechsel zu organisieren. Die Tanke der Marina Botafoch liegt ja wieder nah. Diesmal wird tatsächlich Diesel gebunkert: 60 l. Die Schweizer können von Bord gehen und Hartmut, Bernd. Christel und Jürgen schiffen sich ein. Nun bietet der freundliche Marinero der DAISY sogar einen Liegeplatz an. Und die Wäsche kann in der Marina gewaschen und getrocknet werden für 72 Euro. Um 20.00 kommt auch Gisela aus Xanten an Bord. Dinner bei einem kleinen exquisiten Italiener in der Marina. Excellent.

20.09.2015 – Mit Bernds Mietauto wird Proviant beschafft. Um 11.30 startet die Maschine. Herrliches Wetter leichter SW. Alle Segel rauf. Um 16.00 fällt der Anker in der Cala Tramontana auf Formentera.  Nobler Ankernachbar: Motoryacht LEANDER G, 75 x 13 x 4,5 m, Bermuda-Flagge und Windsor-Stander. 20.50 Generator schnurrt. Dinner: Christel kocht vorzüglich. Aber das Gas schwächelt.

21.09.2015 – Frühstart: 06.15 Anker auf. Es weht frischer SW. Ab 06.30 wird gesegelt. 13.30 erstes Reff. DAISY rennt wunderschön. Gasbuddel-Wechsel. Die Zeitrechnung geht auf: 19.50 vor Denia. Segelbergen, Ankern. N 38°51.055 E000°07.310 kaltes Ankerbier San Miguel. Dinner an Bord Penne mit weißer…

22.09.2015 – 08.50 Generator schnurrt. 10.00 Ankerauf. Kein Wind. 15.095 fest in Marina Altea. Skipper und Elke auf Ausflug nach Callosa d‘en Serria. Galeria Arabal  geschlossen. Zurück in Altea Dinner mit Crew an der Promenade.

23.09.2015 – 11.00 Gasflasche gekauft und mit Jürgen an Bord geschleppt. Alte deutsche Flasche dagelassen. Tausch gibt es nicht. Tolles Europa! Jedes  Land hat einen anderen Gasanschluss. 12.50 Ablegen, ab 13.15 unter Segel bis18.55. Um 20.00 fest in der noblen Marina von Alicante 110 Euro der Liegeplatz. Dinner in einem  der Marina-Restaurants. Danach Stadtbummel mit Ende in der Hölle. So sieht die Bar jedenfalls aus, mit all den Teufeln und Gespenstern an den Wänden.

24.09.2015 – Crew auf Stadtbummel. 12.10 Leinen los. Bei 8 – 10 kn aus E  gemächliches Segeln nach 210°. 19.45 Segel bergen vor dem Hafen Torrevieja. Um 20.10 vor Anker. Um 20.30 startet der Generator nicht. Starterbatterie offenbar im A…usklang ihrer Arbeitsjahre. Dinner an Bord: Steaks mit Zuccini und Patatas.

25.09.2015 – 10.00 Anker auf. Kein Wind bis 15.00. Dann 10 – 14 kn SW.DAISY rennt los. Bis 16.55 in die Hafenbucht von Cartagena. Um 17.20 liegt  sie dort, wo sie hier immer liegt: vor der Promenade Alfonso XII. in Cartagena. Einer der schönsten Stadt-Liegeplätze Europas. Mindestens. Und das für ganze 42 Euro pro Nacht. Trommelwirbel empfangen die Crew. DAISY ist mitten in die Fiesta Cartagena gesegelt: Romanos y Cartagos. Erinnerung an den 2. Punischen Krieg, in dem Cartagena eine wichtige Rolle spielte.

 

Fiesta Cartagena: Die Punier kommen zurück

 

Viel Freude an der Vergangenheit: Cartagena feiert den zweiten Punischen Krieg

 

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Römische Legionen in den Stra0en Cartagenas

 

 

26.09.2015 – Also laufen heute wie gestern hunderte oder tausende römische Soldaten und Punische Krieger, Kriegerinnen, antike Marketenderinnen, verführerische Tänzerinnen samt Pferden, Gänsen und einem Kamel mit Kind und Kegel durch die blankpolierten und hübsch gepflasterten Gassen der Stadt. Im Gedränge kippt ein Kellner  Rotwein über Elkes schöne Jacke. Skipper und Elke besorgen im Parko Mediterraneo im Carrefour  eine neue Starter-Batterie für den Generator. Leider sind keine Batterieklemmen dabei. Samstags und sonntags gibt es die nirgends zu kaufen.
 

 

Der Stadtpalast von Cartagena direkt am Hafen

 

 

27.09.2015 – Jürgens kommunikative Fähigkeiten bringen die Rettung: Er trifft den Skipper der SY HADOCK aus der Schweiz in der Dusche und wenige Stunden später überlässt der dem DAISY-Skipper nagelneue Batterieklemmen. Generator rennt wieder. Draußen am Stadion das Volksfest mit nachgemachten historischen Gebäuden: Heerlager der Punier, Römische Tempel, Feldlager der Legionen. Für die DAISY-Crew das Highlight der Reise. Und dann noch schnell das Feuerwerk, kurz bevor es der Gewitterregen einnässen kann. Per Taxi zurück zum Schiff.

28.09.2015 – 09.30 Policia kontrolliert die DAISY. Sehr freundliche Beamte. 11.35 Ablegen. Ein super Segeltag! Bis 28 kn NE. Erstes Reff im Groß ,in der Genua und im Besan! Um 19.00 wird das Groß geborgen. Der Wind kommt zu achterlich rein. Über Garucha hängt ein Gewitter, verzieht sich jedoch bei Annährung der DAISY. Um 20.15 steht sie vor dem Hafen von Garrucha. Eine nagelneue Marina erwartet sie dort in der Finsternis. Ein Marinero  gibt Lichtzeichen. DAISY tastet sich in die verwinkelte Steganlage und liegt wenig später stb-längsseits. Ein kaltes San Miguel vor dem Dinner. Christel produziert eine Zwiebelpfanne mit Steaks und Pellkartoffel!

29.09.2015 – Ab 13.35 geht es weiter südwärts an der Costa Blancaentlang. Und wie! Der NE bringt DAISY mit Genua und Besan richtig in Fahrt. Inder Cala San Pedro fällt kurz vor 18.00 der Anker. Die holländische SegelyachtLADY ELLEN ist schon da. Hat der Skipper sie nicht in Tinos gesehen? An Landneben der Burgruine eine sonderbare Siedlung aus Hütten und Verschlägen.Schlauchboote mit Außenborder am Strand.

30.09.2015 – Heute muss das Cabo de Gata gerundet werden. Um 10.30 Ankerauf. Halb bedeckt, 11.45 stehen alle drei Segel. DAISY segelt weit nach Süden um dann  mit Westkurs das Kap zu runden. Um 15.37 passiert sie die äußersten Felsen des Kaps. Distanz knapp ein Viertelmeile. Der Wind dreht südlicher. Aguadulce kann direkt angesteuert werden. Mit bis zu 7 kn SOG läuft sie in den Abend. 19.00 Segel bergen. 19.25 stb-längsseits fest an der Wartepier vor dem Marina-Turm. Jessica ist nicht mehr da, kommt morgen wieder.

01.10.2015 – Die Managerin der Marina erkennt den Skipper gleich wieder. DAISY soll hier wieder aus dem Wasser für einen neuen Anstrich. Sie bekommt zunächst einen ruhigen Liegeplatz. Crew besucht Almeria.

02.10.2015 – 11.00 Gisela, Christel und Jürgen gehen von Bord. 13.00Bernd und Hartmut steigen ins Taxi. Bis bald mal wieder! Antonio, der Maler, macht ein gutes Angebot. 

01.10.2015 – Jessica, die Managerin der Marina erkennt den Skipper gleich wieder. DAISY soll hier aus dem Wasser für einen neuen Anstrich. Sie bekommt zunächst einen ruhigen Liegeplatz.

02.10.2015 – Crew besucht Almeria. Skipper und Elke allein an Bord. Reise verarbeiten, neue vorbereiten. Eine Woche Entspannung steht erst malbevor.

03.10.2015 – Abschiedstag: 11.00 Gisela, Christel und Jürgen gehen von Bord. 13.00 Bernd und Hartmut steigen ins Taxi. Bis bald mal wieder! Antonio, der Maler, macht ein gutes Angebot.

04.10.2015 – Sonntagsruhe. Fahrräder auspacken. Abends im Restaurant Palador.

05.10.2015 – 08.30 Krantermin. Elke und der Skipper machen die DAISY klar: Besan-Achterstag abmontieren, Besan-Dirk abschlagen, Besan-Lazyjacks an den Mast binden. Der Kranbalken muss bis an den Besanmast herangefahren werden können. Maschine an und los geht’s. Achteraus ins Kranbecken. Es weht zum Glück nur ein Windhauch. DAISY gleitet schön ins Becken. Die Kranmannschaft legt die Schlingen.

 

Skipper und Elke gehen von Bord. Der Kran hebt DAISY langsam aus ihrem Element. Muschelbewuchs am Unterwasserschiff. Die Schraube ist eigentlich ganz schön sauber. Die DAISY wird so hoch gehoben, dass der Kiel ca. 10 cm über dem Boden schwebt. Dann geht die Landreise los, quer über die Marinastraße ins Werftgelände. Am Waschplatz wird der Kranmotor abgestellt. Der Marinero nimmt die

 

Hochdruckwasserspritze und rückt dem Bewuchs am Unterwasserschiff zu Leibe. Danach geht die Fahrt noch 150 m weiter zum Standplatz. DAISY wird aufgepallt auf Holzstützen. Jetzt muss der Rumpf erst mal trocknen. „Manana“ folgt die Fortsetzung. Dann die Überraschung: Antonio der Maler kann erst am Mittwochanfangen und braucht drei Tage. Das heißt, das Schiff wird nicht am Freitag ins Wasser zurückkommen können, sondern erst am Montag. Da ist aber Feiertag. Also erst am Dienstag. Am Samstag kommt die neue Crew. Hilfe, Jessica, gibt es hier eine Wohnung zu mieten?

 

Aufgepallt in Aguadulce

Gibt es! Jessica macht alles möglich. Gleich gegenüber der Marina ein hübsches Appartement für sechs Personen. Skipper und Elke ziehen schon gleich in ein Appartement. Auf dem aufgepallten Schiff wird die sanitäre Situation doch zu kompliziert.

06.10.2015 – Der erste Anstrich des Unterwasserschiffes. Die blaue Wasserlinie ging schon beim Hochdruckreinigen in Fetzen. Antonio wird sie neu machen. Herrliches Wetter, sommerlich warm. Von Deck aus geht der Blick über die Hafenmauer auf das Meer, den Horizont. Ein paar Meter weiter arbeiten drei Polen an einem Wrack: Die DULCE JENNY. Eine Knickspantketsch aus Stahl, gut 18m lang. Der Rumpf soll gut sein, aber das Oberdeck ist komplett durch. Darek, ein großer hagerer Kerl, polnischer Kelte mit Zopf, Bart und Tabakspfeife, erklärt die Technik: Einfach neuen Stahl drüberlegen, annieten schweißen, Teakdeck drauf fertig. Drinnen herrscht eher Segelschiffromantik: Große Räume, gedrechseltes Holz, dunkle Möblierung. Die Decke fehlt. Was für eine Arbeit! Dinner im Palador.

07.10.2015 – Antonio und sein Companero beginnen mit der Arbeit am Rumpf. Alles Abschleifen. Die Arbeit am Unterwasserschiff ruht. Skipper und Elke reinigen das Deck, um auch dort neu zu malen. Die 90 m lange Ankerkettekommt raus wird sauber auf ein Holzgestell gehängt ohne Bodenberührung. Die Ankerkiste gereinigt. Dabei wird eine Schwachstelle im Fundament der Ankerwinsch entdeckt. Jessica besorgt eine Fachfirma aus Almeria.

08.10.2015 – Josè aus Almeria macht einen Kostenvoranschlag und die Arbeit beginnt. Das Fundament der Ankerwinsch wird komplett erneuert.

09.10.2015 – Während Antonio und sein Helfer oben auf dem Gerüst arbeiten, inspizieren Skipper und Elke wieder den Rumpf. Skipper entdeckt eine kreisrunde Stelle, 5 mm Durchmesser, sieht aus wie ein alter Schraubenansatz. Mit erheblicher Punktbelastung durch Schraubenzieher und Hammer lässt sich die  Stelle durchschlagen. Ein Loch im Rumpf! Der Stahl rundherum gut 5 mm dick. Ein Fehler im Stahl? Nun  untersuchen Josè und sein Boss den Rumpf. Sie finden sechs Stellen. Sie entwerfen einen Plan: Proxima semana! Alle Stellen großflächig aufschneiden neuen Stahl einschweißen, schleifen, polieren, neu grundieren, lackieren, Antifouling drauf fertig. Das nimmt viele Tage in Anspruch und wirft den Skipper aus der Bahn mit samt seinem Etappenplan. Abends treffen Frank, Gudrun und Wolfgang ein, die neue Crew.

 

10.10.2015 – Der Skipper muss alle Reisen absagen, alle Kojenbeiträge zurückgeben. Das hebt die Stimmung nicht. Die Wohnung für dieCrew steht bereit. Nur ein Crewmitglied hat die Reise nicht angetreten. Susanne, Emma, Wolfgang, Gudrun und Frank machen das Beste aus der Situation.

 

11.10.2015 – Aguadulce ist nun nicht der schlechteste Ort zum Entspannen und fit bleiben. Die Marina liegt natürlich am Meer, die Geschäfte oben in der Stadt, die sich den Berg hinaufzieht. Mit dem Fahrrad immer ein nettes Training. Aber die Crew genießt die Sonne. Im nahen Almeria gibt es Einiges zu sehen. Noch ist die Straße dorthin in Ordnung und passierbar.

 

12.10.2015 – Die Crew fährt nach Granada. Skipper und Elke entwickeln langsam Lagerkoller im Appartement. Dinner im Palador.  Die beiden beschließen, die DAISY zu verkaufen. Sie halten Ausschau nach einem anderen Zuhause.

13.10.2015 – Die Crew bekommt fast einen Segeltrip nach Gibraltar. Aber der Einhandsegler traut dem Wetter noch nicht. Frank und Gudrun buchen kurzerhand einen Flug nach Mexiko. Sie befinden sich auf Weltreise.

14.10.2015 -  Die übrige Crew tritt die Landreise nach Gibraltar an. Auf der Daisy werden sonderbare Gedanken gewälzt. Ein anderes Schiff? Elke und Skipper entrosten die DAISY innen. Antioxidationsfarbe wird aufgetragen. Das Deck wird neu gemalt. Das nimmt einige Wochen in Anspruch!

 

01.11.2015 -. Schwerer Sturm wütet über der KüsteAndalusiens. Es fühlt sich unheimlich an auf der aufgepallten DAISY.Schauerliche Regengüsse gehen nieder. Straßen überschwemmt. Die Küstenstraße von Aguadulce nach Almeria wird in der Nacht verschüttet. Sie bleibt unpassierbar. Der Verkehr muss nun über die Autobahn laufen. Das Taxi zum Flughafen kostet nun statt 25 Euro 45 Euro.

04.11.2015 – 08.30 DAISY kehrt ins Wasser zurück! Endlich. Der Kran senkt sie sanft in ihr Element zurück. Der Motor springt sofort an, nach einem Monat Pause. Langsam gleitet sie auf ihren Liegeplatz zurück. Schluss mit dem Appartementkoller. Das Leben wird wieder ein bewegtes sein. Und statt 50 Euro Miete pro Tag nun 12 !


 

17.11.2015 - Was für eine Erlösung und Erleichterung: 13.15 startet der Skipper die Maschine zum Ablegen. Er steuert die Rezeptionspier vor dem Marinaturm an. Wenn auch bisschen forsch, aber das Anlegen klappt einwandfrei. Jessica hat Urlaub! Also wird bei derVertretung Adios gesagt und die restlichen Hafentage bezahlt.  Es gehthinaus auf die See. Kein Wind, keine Welle. Was für ein glitzernder Horizont,ohne Hafenmauer! DAISY läuft bald sieben Knoten mit der gleichen Umdrehungszahlwie immer. Nun ist der Rumpf eben blitzblank. 16.30 liegt sie fest in derMarina Almerimar. Kaufinteressenten aus Essen haben sich angesagt.


 

18.11.2015 - 11.00 eingehende Besichtigung. Aber noch vor dem Probeschlag sagt einer der Herren ab: Zu groß. Auch gut. Dann wird eben weiter gesegelt. Winter auf den Kanaren? Warum nicht? Und im Sommer wiedernach England, Dänemark, Eckernförde?

 

 

04.12.2015 – Es lässt sich gut leben in Almerimar. Der Supermarkt Mercadona ist nah und bestens sortiert: Frischer Fisch, frisches Fleisch, Obst, Gemüse, gute Auswahl spanischer Weine und alles ausgesprochen preiswert. Auch alles andere ist zu Fuß oder per Fahrrad leicht erreichbar: Friseur, Wäscherei, Chandler und viele andere Läden und Restaurants. Die Sonne scheint jeden Tag, es wird immer bis zu 22° C warm, nur die Nächte werden etwas kühler. Elke bucht einen Flug nach Las Palmas, Gran Canaria. Der Skipper bucht einen Flug nach München. Der„Ritter aus Pula“ soll einen Platz an Land bekommen. Der Skipper will nur kurz wegbleiben und dann Elke folgen. Elke will überhaupt nicht mehr zurückkommen. Fast 8000 Seemeilen war sie an Bord, zumeist als Vize-Skipperin. Sie meldet sich per SMS ab, vom Skipper. Der ist wieder allein und sehr traurig. Sehr traurig.  

 

Im Hafen von Amerimar

18.01.2016 - Das ist der Geburtstag des Skippers. Allein an Bord seit dem 07.01.2016. Inzwischen waren zwei hochgradig interessierte Besucher an Bord. Aus der Schweiz und aus Polen. Als die Schweizer da waren, hat es mit bis zu 34 kn in den Hafen gepfiffen. Für ein Probesegeln eher ungünstig.

 

Als die jungen Unternehmer aus Polen da waren, ist DAISY für einen Nachmittag ausgelaufen. Bis zu 25 kn SE. Der Skipper fühlte sich etwas entwöhnt angesichts der Einmeterwelle. Dann hat er aber rasch das Groß im ersten Reff gesetzt und die halbe Genua rausgeholt und schon ging alles wieder sehr gut. DAISY ist wie gewohnt losgerannt bis zu acht kn SOG und das am Wind! Polnisches Staunen. Der Wiktor hat immerhin von einer Segelreise nach Spitzbergen erzählt. Sein Kumpel zeigte bald bisschen Grün um die Nase, war aber sehr tapfer drauf. Leuchtende Augen, zurück im Hafen. Fabelhaft angelegt. Nochmal leuchtende Augen. Aber, leider keine Kohle. Nicht mal eine Anzahlung. Wenigstens haben sie die Ausfahrt beglichen.  

 

Also wenn  sich bis Ende Januar nichts tut, wird im Februar gesegelt.

  

20.01.2016 – Die Sorge treibt mich um, die Unterwasserfarbe könnte verschwunden sein.Manche Leute meinen, das könne schon mal vorkommen.  Tja, was tun? Nochmal raus und nachsehen und falls, dann nochmal malen lassen. Das schlägt ins Budget. Ein Weg Kranen macht ca. 250 Euro. Das Malen nocbh mal ein paar Hundert. Und wieder rein. Und fünf Tage an Land stehen. Ohne Sanitäres an Bord? Das Appartement nebenan kosten vierzig am Tag. Da kommt was zusammen.

   

27.01.2016 - Das war ein ganz seltsames Gefühl heute morgen. Ablegen und doch nicht losfahren. Hier geht die Sonne erst um 08.30 auf. Der Krantermin war 09.00. Also habe ich in der Morgendämmerung das Boot klar gemacht. Achterstag vom Besan wegnehmen, wegen dem Kran. Die Spring weg, die erste von drei Achterleinen, Maschine an, die erste von drei Murings weg, noch eine Achterleine und  noch eine, das Boot geht, von den Murings gezogen, vom Steg weg, und dann die restlichen beiden Murings.

 

Der Sechszylinder hat natürlich den Nachbarn geweckt, ein freundlicher Mensch aus Cottbus auf seinem Taiwanclipper, einer Vagabond. Hat mit offenem Mund zugeguckt. Durch den Hafen zum Kranbecken dampfen. Na ja und als sie die DAISY mit ihren 30 t raus hatten, war schnell klar, dass meine Sorge unbegründet war. Haben sie sie wieder reingesetzt und ich bin wieder auf meinen Platz gedampft. Frühstück, Spiegelei, Schinken Obstalat mit griechischem Yoghurt und Honig. Das ist der Standard an Bord.

 

08.02.2016 - Eigentlich  wollten wir, Peter aus Leipzig und ich, nach Lanzarote segeln. Tagelanger starker Westwind erlaubte es nicht. Melilla, an der afrikanischen Mittelmeerküste bot sich an. Wir wollten die Reise quer über das westliche Mittelmeer durch die Nacht unternehmen. Bei einer Geschwindigkeit von fünf Knoten wären an die 19 Stunden nötig gewesen. Wir waren nach 15 schon da. Es gab mehr Wind als vorhergesagt. Das Mittelmeer war denn auch munter bewegt mit Zweimeterwellen, und der West bis 28 kn ließ die DAISY unter gerefftem Groß und ein wenig Genua ordentlich laufen. Für Abwechslung sorgte die Begegnung mit einem Pulk von fünf riesigen Frachtern.


Erst in der Abdeckung durch die zehn Meilen lange Halbinsel, an deren Ostseite die spanische Enklave Melilla liegt, kam DAISY in ruhiges Wasser. Beim Einlaufen in Melilla im Puerto Noray um 02.00 begleiteten ein paar Delfine das Schiff. Nur, wenn ihre Rückenflossen durch die Oberfläche brechen, sind sie zuhören und in der aufgewirbelten Gischt zu sehen. Am Steg erwartet uns ein Marinero und hilft beim Festmachen. Eine kleine Brotzeit, ein Bier und ab in die Koje.
Die durchaus stilvolle spanische Stadt und die pittoreske Festung oben auf dem Berg besichtigten wir am Dienstag und Mittwoch. Momentan ist touristisch nicht viel los obgleich sonnig und warm.

 

Für Donnerstag hatten wir eine Windfinder-Vorhersage für das westliche Mittelmeer von 16 - 20 kn aus West und vom eine vom DWD für 6-7 in Böen 8 Bft. Für die Tage danach war noch viel mehr Wind angesagt. Wir legten um 03.00 ab. Am Kap nahm der Wind heftig zu. 2. Reff im Groß und sehr kleine Fock. DAISY lief mit acht Knoten nach Norden Kurs 004°.Peter steuerte die ersten Stunden tapfer per Hand, dann übernahm der Automat das Ruder. Die Wellen stiegen teilweise bis gut über vier Meter. Gegen Mittag verflogen die Regenwolken und die Sonne wärmte vom blanken Himmel. Mit Wind aus West von 25 bis 37 kn rannte die Ketsch über die Seen, durch weite weiße Gischtfelder. Ölzeug und dicke Seejacke waren angesagt, Seestiefel dazu. Das Groß öffnete ich sehr weit, um geringsten Windwiderstand zu haben und maximalen Vortrieb. Der Gedanke ans dritte Reff war immer da. aber in den Phasen mit 22kn Wind wäre die Fahrt eingebrochen. Also blieb das 2. Reff. Diesmal kamen nur drei Frachtschiffe in Sicht. Die Hafeneinfahrt von Almerimar öffnet nach Westen! Wie würde es dort aussehen bei diesen Bedingungen? Ich erwog einem Ausweichhafen: Aguadulce weiter innen im Golf von Almeria, siebzehn Meilenmehr.

 

Vier Meilen vor der Hafeneinfahrt Almerimar ging ich an den Großmast vor, um das Groß zu bergen. Harte Arbeit bei diesem Wind. Unter der kleinen Genua segelten wir nun etwas langsamer weiter. Ich steuerte zunächst Almerimar an und zwar von Südwesten her. Der grüne Turm am Ende der Hafenmole war mein Zielpunkt. Näher kommend sah ich die Wellen! Das Wasser war nicht mehr blau,  nicht mehr grün, sondern braun. Der Seegang wirbelte den Grund auf. Die  Einfahrt ist etwa vier Meter tief. Würde die DAISY im Wellental...? Sie hat 2,50 m Tiefgang. Einige Kite-Surfer flitzten neben der Hafeneinfahrt  über die Brandungswellen. Längst hatten wir die Genua weggerollt, DAISY lief unter Maschine. Die Wellen spielten mit dem 30 t-Schiff. Ich rechnete damit, dass die Wellen das Schiff zum Strand hin nach Backbord versetzen würden also zielte ich auf die Mole um hart an ihr ins ruhige Wasser zu gelangen. So geschah es. Per Funk hatte ich dem Hafen meine Ankunft angekündigt. So warteten vier Marineros hinter dem Marina-Turm, wo wir im Windschutz längsseits gingen. Am nächsten Morgen um acht weckten uns die Hafenleute: Es ist windstill, schnell auf den Liegeplatz wechseln! So geschah es. Und jetzt bläst es schon wieder mit 30 kn aus West in den Hafen von Almerimar. Am Wochenende soll es noch viel mehr werden.

 

 

13.02.2016 – Gestern schon hat sich Peter ein Auto geholt in Roquetas und heute nun nimmt er Abschied von der DAISY und fährt nach Malaga, um von dort nachhause zu fliegen. Skipper wieder allein daheim. Kommenden Mittwoch wollen Deutsche kommen, um die DAISY zu besichtigen.  

 

14.02.2016 – Es pfeift mit an die 50 kn in den Hafen. DAISY hat glücklicherweise einen Leeplatz bekommen. Der Wind weht sie vom Steg weg. Aber es pfeift gewaltig in den Riggs. Ein Fender macht sich  davon, weil er zwischen der ORA aus Hammerfest und der DAISY hochgeschoben wird und der Knoten ohne Spannung sich aufgelöst hatte. Der Skipper finde t ihn zwei Tage später wieder. Das Teil wurde quer durch das Hafenbecken unter dem nächsten Steg durch zum Kranbecken geweht. Die Besatzung einer englischen Motoryacht fand ihn und rückte ihn auf Anfrage sogleich wieder heraus, wo er doch schon einen neuen Platz in deren Backskiste gefunden hatte.

 

02.04.2016 - Die DAISY ist verkauft. Ein neunjähriger Abschnitt im Leben des Skippers ist beendet. Waren es 80.000 nm oder mehr? Vermutlich viel mehr. Zwei Deutsche Segler haben die Qualitäten der DAISY erkannt und sie kurzerhand und sehr günstig erworben. Der Skipper räumte sein Heim und verreiste nach Marmaris.

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

Windhose auf der Adria 2014

 

Kontakt:  

Hermann Engl

Seereisender und Autor

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 Tschüss Mythos!

 


Der Tod des Nazareners am Kreuz hat gar nicht stattgefunden. Mit kriminalistischen Methoden zeigt dieses Büchlein die vielen Widersprüche in der kanonisierten Überlieferung des Christentums auf. 

  

 

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